Da kam Amalek und kämpfte gegen Israel in Rephidim. Mose sprach zu Joshua: „Erwähle uns Männer, zieh aus und kämpfe gegen Amalek! Morgen will ich oben auf dem Hügel stehen mit dem Stab Gottes in meiner Hand.“
Joshua tat, wie Mose ihm sagte, und kämpfte gegen Amalek. Mose aber und Aaron und Hur gingen auf die Höhe des Hügels. Immer wenn Mose seine Hand emporhielt, siegte Israel. Wenn er aber seine Hand sinken ließ, siegte Amalek.
Doch Mose wurden die Hände schwer. Darum nahmen die beiden einen Stein und legten ihn hin, damit er sich daraufsetzen konnte. Aaron, Hur und Mose stützten seine Hände, je einen auf jeder Seite. So blieben seine Hände erhoben, bis die Sonne unterging.
Joshua überwältigte Amalek und sein Volk durch die Schärfe des Schwertes. Er sprach zu Mose: „Schreibe dies zum Gedächtnis in ein Buch und präge es Joshua ein! Denn ich will Amalek unter dem Himmel austilgen, dass man seiner nicht mehr gedenke.“
Mose baute einen Altar und nannte ihn: „Der Herr mein Feldzeichen.“ Er sprach: „Die Hand an den Thron des Herrn! Der Herr führt Krieg gegen Amalek von Kind zu Kindeskind.“
Gottes Plan und der Widerstand gegen sein Volk
Mitten in unserer Welt hat Gott seinen Plan: Er will sein Volk ins verheißene Land führen. In den vergangenen Diensttagen haben wir gehört, wie Pharao an diesem Plan Gottes gescheitert ist. Für manche ist das entsetzlich. Sie sind erschrocken und sagen: „Dann kann man sich ja sein Unglück holen.“ Das stimmt, das kann man tatsächlich.
Wer gegen Gottes Pläne kämpft und Gott sperrt, kann furchtbar unter die Räder kommen. In unserer Zeit gibt es eine merkwürdige Art, wie wir den Frieden der Welt verstehen. Das, was uns vielleicht auch in Jugoslawien so verzweifeln lässt, zeigt das deutlich. Ich denke immer, es wäre sicher erfolgreicher gewesen, wenn die UNO statt Soldaten Kindergärtnerinnen hingeschickt hätte. Die hätten bestimmt mehr erreicht als Soldaten, die nicht kämpfen können.
Man kann dem Bösen nicht wehren, indem man nur dasteht und Worte macht. Wenn unsere Polizei so arbeiten würde, wäre morgen das Chaos in unserer Welt da. Was wir gegenwärtig erleben, auch mit dem Aufkommen des Terrors und dem, was in Tschetschenien passiert ist, das ist natürlich der letzte Schritt ins Weltende. Das sind chaotische Entwicklungen.
Es muss ja morgen bloß eine Handvoll Mafia-Leute ein Atomkraftwerk in Besitz nehmen, und die Welt ist erpressbar. Niemand kann sich mehr wehren. Und da sagen alle: Jetzt braucht man eine Welteinheitsregierung mit einem Fürsten, der die ganze Welt regiert. Da stehen wir dann dort, wo wir eigentlich sind. Es gibt gar keine andere Lösung mehr.
Ich bin kein Prophet, aber das sind eigentlich beunruhigende Dinge. So etwas hätte man nicht in den kühnsten Träumen gedacht, was alles da läuft. In der Bibel ist das Jetzt ganz wichtig: Gott baut sein Reich. Wer sich dagegen stellt und gegen Gottes Reich kämpft, kommt darin unter.
Und das ist das, was uns interessiert. Das ist gar nicht mit Liebesworten und Zärtlichkeiten beseitet, sondern: Steht nicht gegen den Gott, der sein Reich baut. Das ist etwas Furchtbares – einer, der Gott nicht die Tür öffnet und den Weg öffnet.
Die Bedeutung der Kirche und der Glaube in der heutigen Welt
Ich habe mit einem jungen Pfarrer gesprochen, der auf dem Kirchentag war und sehr schockiert zurückkam. Er war eigentlich innerlich glücklich, als er am Telefon hörte, dass er endlich einen klaren Durchblick bekommen hat.
Er war aus musikalischen Gründen hingegangen, um dort zu musizieren, und sagte: „Das ist ja furchtbar.“ Ich antwortete, dass unsere Welt eben so gottlos geworden sei. Darauf entgegnete er: „Nein, das ist nicht schlimm, wenn die Welt gottlos wird, sondern wenn die Kirche gottlos wird, dann wird es furchtbar.“
Wenn die Kirche nicht mehr weiß, was sie zu sagen hat und was sie zu bringen hat, dann kann man über nichts mehr diskutieren. Nicht einmal über die allereinfachsten Fragen. Sie haben dort ein Lied über die Abtreibung gesungen, und die Erregung war so groß, dass sie kaum ihr Lied fertig singen konnten. Man sagte: „So eng dürfen wir heute doch nicht mehr sein.“
Sehen Sie, wenn Gott seinen Weg geht, dann ist es wichtig, ob wir dabei sind, wo Gott heute durch diese Welt geht. Wir brauchen uns gar nicht aufzuregen, denn wir können die Welt nicht bekehren – das hat niemand behauptet. Wir können auch nicht andere umstimmen. Aber wichtig ist, dass wir dort sind, wo Gott mit seinen Heilsplänen durch die Welt zieht.
Gott führt seinen Weg, und er hat seine Gemeinde aus Ägypten gerufen. Es ist furchtbar für diejenigen, die sich ihm in den Weg stellen. Wir wollen dort dabei sein, wo Gott in diesen Tagen Großes wirkt.
Wir können selbst nichts bewegen, aber Gott bewegt in unseren Tagen viel, und wir freuen uns, wo Gott heute viel tut. Es ist schlimm, wenn wir das Werk Gottes dämpfen, aufhalten oder ihm im Wege stehen. Und...
Der Kampf Israels gegen Amalek und seine Bedeutung
So kommt Israel durch die Wüste.
Da kommt das Volk der Amalekiter, das Amalek heißt. Amalek ist ein Enkel von Esau, nach biblischer Abstammung. Es handelt sich um ein Nomadenvolk im Negev. Dieses Nomadenvolk kämpft gegen Israel. Es ist bemerkenswert, dass einmal alle Weltvölker gegen Israel kämpfen werden. Das wird furchtbar werden, wenn wir alle an der Schuld Amaleks teilhaben. Auch die Deutschen haben schon viel Schlimmes gegen Israel getan.
Damals, als Amalek kämpfte, ließ Gott das nicht zu. Gott hat seinem Volk verschiedentlich geboten, in seinem Namen den Weg frei zu kämpfen. Sonst gefällt es ihm nicht, so steht es in der Bibel.
Es ist merkwürdig: Heute haben wir alle eine sehr sorgfältige Haltung und sagen etwa, das sei eine Tötung. Es ist immer interessant, wie unser Gewissen verschoben ist. Am deutlichsten zeigt sich das bei manchen Menschen, wenn es um die Tötung von Kindern im Mutterleib oder um Hass geht. Darüber möchte ich hier nicht weiter reden. Wir wollen einfach die Geschichte lesen, die da ist.
Sie versperren Israel den Weg und wollen aufhalten, dass Jesus der Gemeinde kein Recht gegeben hat, das schwer zu nehmen. Das möchte ich dazu sagen: Es ist ein Unterschied zwischen dem alten Bund und Israel. Aber ich hätte heute nicht den Mut und auch nicht das biblische Recht, dem Volk Israel zu verwehren, sich heute in Israel zu schützen. Es ist ein Unterschied zwischen der neutestamentlichen Gemeinde und dem Volk Israel.
Übrigens gibt es kein Volk der Welt, das ohne Waffen auskommt. Ich kenne nur einen Staat auf der Welt, der keine Waffen hat: Costa Rica. Dort gibt es nur Polizei. Aber die Costa Ricaner haben große Angst. Sie sagen, bei uns muss man nicht einmal vorher anklopfen, da kann man in einer Nacht das ganze Land besetzen. Aber das passiert nicht.
Ich will das Thema hier nicht weiter erörtern, sondern vom Volk Gottes sprechen und wie diese Not beim Volk Israel angegangen wird. Es geschieht eigentlich immer über das Gebet, und darüber wollen wir heute Abend reden.
Die anderen Fragen lassen sich nie richtig klären, weil sie mit dem Bösen unserer Welt zusammenhängen. Wie kann man in einer gefallenen Welt eine Notordnung aufrechterhalten? Wer durch das Schwert umkommt, der soll durch das Schwert sterben – und was da alles in der Bibel steht. Das sind einfache Dinge: Wer das Schwert nimmt, soll durch das Schwert umkommen.
Das Gebet...
Die Kraft des Gebets in schwierigen Zeiten
Das Erste, was ich sagen möchte: Das Gebet macht mutig. Ich weiß nicht, warum wir das Gebet so wenig nutzen und warum wir so selten beten. Warum musste Jesus seine Jünger immer wieder auffordern: „Bete doch!“ Warum?
Eigentlich ist das Beten doch eine großartige Gelegenheit. Gerade in schwierigen Momenten, wenn es gefährlich wird, sind wir oft schnell dabei, hektisch zu versuchen, die Situation selbst zu lösen. Dabei wissen wir doch, dass das Gebet auch die schwierigsten Situationen lösen kann – oder glauben wir das etwa nicht?
Man könnte viele Geschichten erzählen, aus unserer Zeit oder vielleicht sogar aus Ihrem Leben, gerade aus den letzten Tagen. Geschichten darüber, was durch Gebet geschehen ist. Das ist so wunderbar und bewegend, dass man fast sprachlos wird.
Wenn ich nur an unseren Bruder Dörr denke, wie er jetzt ist – er hat gerade gesagt, dass sein Kopf sich anfühlt wie nach seiner Tumoroperation. Aber er hat das heute über den Computer geregelt, nicht über seinen Kopf. Wo ist denn Bruder Dörr? Da sitzt er ganz still. Es ist doch wunderbar, was Gott tut.
Wir waren alle bedrückt, als wir die Nachricht hörten, so wie wir am ersten Abend unten zusammensaßen. In solchen Momenten fürchtet man alles. Doch Gott erhört das Gebet. Und jetzt können wir Stück für Stück von Situationen berichten, in denen wir keine Lösung mehr erhofft hatten – und doch hat das Gebet geholfen.
Das Gebet ist die wunderbare Einladung unseres Herrn. Er sagt: „Sag mir deine Anliegen.“ Er sagt nicht, ihr dürft nur für das Reich Gottes beten, sondern wirft dein Anliegen, das, was dich bekümmert, auf den Herrn. Er wird dir geben, was dein Herz wünscht.
All die großen Zusagen Gottes hat er nicht gemacht, um uns zu ärgern, sondern um sie vor unseren Augen zu erfüllen. Und jetzt darf ich vom Gebet viel, viel erwarten.
Gebet stärkt Mut und Gemeinschaft
Und das Gebet macht mutig. Weil Mose um die Kraft des Gebets weiß, sagt er: Wir können dieser Gefahr trotzen. Wir brauchen uns nicht zu verstecken und nicht zurückzuweichen. Stattdessen dürfen wir mutig darauf vorgehen.
Das ist übrigens eine große Not: Viele Christen sind ängstlich und gehen nicht vorwärts. Ich habe Ihnen ja erzählt, wer bei der Hofer Konferenz dabei war, dass dort in der Pause jemand kam und sagte, wir müssten mehr betonen, dass Christen offensiv sein sollen. Das ist richtig. Wir wollen doch auf die Gefahr zugehen. Wir wollen dem Teufel Land abjagen, kühne Taten vollbringen, Wunder erleben, andere zum Glauben führen und der Gottlosigkeit wehren. Wir wollen etwas tun. Und wenn wir vorwärtsgehen, können wir das durch das Gebet wagen.
Als Helmut Wenzelmann mit seiner Neuordnung begann – der offene Abend war ja früher aus einem Jugendkreis der Gedächtnisgemeinde herausgewachsen – hatte er die große Idee, einen großen missionarischen Wurf mit großen Einladeabenden zu machen. Zuerst suchte er in Stuttgart ein paar Leute und fragte: Betet ihr regelmäßig für diese Arbeit? Dann sagte er: Jetzt können wir vorwärtsgehen. Es waren nur wenige, meistens treue Frauen.
Die großen Dinge im Reich Gottes gehen durch das Gebet. Ganz herzlichen Dank! Vorher waren wir sechs oder sieben, manchmal ein paar mehr. Es sind nicht viele Beter in der Hofacker Kirche. Sonntags sind wir oft nur zu dritt. Es war schwierig, zwanzig Minuten vorher da zu sein. Aber es sind immer wenige Beter. Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet.
Im Krankenhaus wird viel gebetet. Aber es ist eigentlich schade, dass wir so wenig erkennen, dass die ganzen großen Taten durchs Gebet gelingen. Wenn man heute sieht, wo große Wirkungen im Reich Gottes sind, dann kommt das immer aus dem Gebet. Das macht mutig und nimmt die Angst. Ob man eine missionarische Arbeit macht oder nur die Tür offensteht, dass sie ein bisschen durchzieht – super. Was man auch tun will, es geht durchs Gebet. Man kann es gar nicht anders machen, auch was den Schutz betrifft.
Unsere Schwestern im Sudan wurden heute Nacht um drei Uhr wieder von der UNO evakuiert, weil die islamische Zentralregierung wieder eine größere Aktion plant. Sie haben aber Hoffnung, schon am Freitag wieder zurückzukehren. Sie dürfen nicht einmal mehr ihre Sachen holen, wurden nur kurz mit Flugzeugen herausgeholt. Das ist doch Gottes Schutz, denn in diesen ganzen verwirrenden politischen Situationen kann man nicht einmal eingreifen.
Sie schreiben, dass im Februar zweimal elf Personen als Geiseln von Moslems genommen wurden. Das schafft es kaum noch in die Zeitungen. Was die Gebete der Gläubigen bewirken, zeigt sich daran, dass Gott die Gebete hört. Sie müssen wissen, dass ihr Leben von vielen fürbittenden Menschen umgeben ist.
Mir fällt es oft schwer, wenn jemand stirbt: Jetzt wird die Lücke frei, wer betet für sie? Was oft die alten Leute getan haben – das Gebet ist so groß. Ich habe Ihnen oft von Fritz Grünzweig erzählt. Wenn er so alt in der Synode saß, so versunken, hat er nicht geschlafen, sondern gebetet. Seine Tätigkeit in der Synode war Gebet, fortwährendes Beten. Da war eine Atmosphäre, da war eine Vollmacht.
Das gilt für alles, was Sie tun wollen. Sie können das erleben, auch in schwierigen Situationen. Wir tun es viel zu wenig: Bevor Sie einen schwierigen Besuch machen, beten Sie! Sie werden überrascht sein, wie plötzlich Sie empfangen werden.
Das Gebet ist das Allerwichtigste, weil Gott Herzen verwandeln kann. Darum war Mose mutig. Er stellte Josua hin und sagte: Jetzt geh du hin und führe die Schlacht! Dann hatten Josua und Mose den Mut, in einen ganz schwierigen Kampf zu gehen. Sie hatten keine ausgebildeten Soldaten und waren gar nicht dafür gerüstet.
Beispiele biblischer Gebetsmacht und Ermutigung
Eine schöne Geschichte steht in den Chronikbüchern, eine der schönsten Geschichten vom König Josaphat, der ein gläubiger Mann war (2. Chronik 20).
In einer ganz schwierigen Bedrohung von Jerusalem, als die Feinde schon in En-Gedi standen – es waren Wüstennomadenvölker, die herangezogen waren – versammelte Josaphat das ganze Volk im Tempel. Dort beteten sie gemeinsam. Sie knieten nieder, schrieen zu Gott und sagten: „Herr, in dir liegt Kraft, um diesen großen Haufen zu besiegen. Wir können nichts tun, wir haben keine Kraft, aber du hast Macht.“
Und so geschah es, dass sie durch ein Wunder Gottes diese Bedrohung abwehren konnten.
Man kennt auch die Geschichte von Hiskia, als er einen Schmähbrief empfangen hatte. Er ging in den Tempel und breitete den Brief vor Gott aus.
Wenn ich immer wieder an die Jahre zurückdenke, die uns Gott in der Hofa-Gemeinde geschenkt hat, erinnere ich mich an sehr schwierige Zeiten. Vielleicht war das erste Jahr eines der schwersten. Gott ließ uns einen furchtbaren Rückschlag erleben. Ich sehe noch Professor Pfleiter vor mir. Wir waren nur ein paar vom Kirchengemeinderat. Wir konnten kaum noch sprechen, so enttäuscht und entmutigt waren wir. Dann haben wir gebetet.
Wenn Gott uns so viele Jugendkreise geschenkt hat, dann hat er es geschenkt. Ich erinnere mich noch daran, wie ich die Kinderkirche mit sechs oder acht Kindern an der Hofacker-Kirche nach dem Gottesdienst gehalten habe. Heute sagt man: „Da kommen Leute, das ist ein Wunder Gottes.“ Es ist nichts anderes, als dass der Herr Menschen zieht.
Wenn man sieht, wie unsere jungen Leute ihre Freizeit gestalten, und draußen noch das Zelt zum Trocknen hängt, ärgern sie sich nicht darüber. Mich freut es, dass sie so aktiv sind – ohne hauptamtliche Mitarbeiter. Es ist ihre Leidenschaft, Menschen zu Jesus zu führen.
Das ist so wunderbar, dass der Herr in diesen Menschen wirkt. Das kann man niemandem einfach so beibringen oder einreden. Der Herr wirkt durch das Gebet, und dann müssen wir auch dahinterstehen.
Ich freue mich, wenn man das einfach annimmt und sagt: „Schaut mal in Gebetsgruppen, ich will dabei sein.“ Denn das gemeinsame Gebet macht uns mutig. Es ist so wichtig, in Gemeinschaft zu beten.
Gottes Schutz und die Macht des Gebets
In Jesaja 54,11 und 54,17 steht das schöne Wort: „Keiner Waffe, die gegen dich bereitet wird, soll es gelingen.“ Gerade dann, wenn Menschen Böses vorhaben und man sich schutzlos fühlt, ausgeliefert, gilt dieser Zuspruch: Keiner Waffe, die gegen dich bereitet wird, soll es gelingen.
Das macht Mut, besonders wenn wir beten. Ich möchte Ihnen das für Ihren Existenzkampf sagen, für die Schwierigkeiten, die Sie haben, für berufliche Nöte. Sie dürfen Trost im Gebet erwarten und Ihren Weg immer weitergehen – den Weg, den der Herr führt. Dieser Weg ist oft mit vielen Schwierigkeiten besetzt. Auf diesem Weg gibt es Menschen, die Sie niederwerfen wollen. Doch Sie müssen festbleiben, ganz unerschütterlich und unerschrocken.
Eine unserer jungen Mitarbeiterinnen, keine dreißig Jahre alt, die bald ausreist, musste sich kurz vorher noch einer Krebsoperation unterziehen. Sie war kerngesund, eine unserer wichtigsten Mitarbeiterinnen, und jetzt geht sie trotzdem. In den nächsten Tagen reist sie aus. Ihr Befund kam ganz plötzlich. In solchen Situationen stellt man sich die Frage: Höre ich jetzt auf oder gehe ich noch einmal in ein kritisches Klima hinein? Nein, wir wissen, dass der Herr auch diese Widerstände überwindet. Wenn die Beter da sind, die dem Herrn die Ehre geben, glaube ich, dass wir viel wagen können.
Wir hätten nie gedacht, dass wir so etwas erleben würden, wie Margarete Roth es in den zwölf Monaten in Huambo durchmachte – mit einer ganz wunderbaren, unglaublichen Bewahrung. Trotz all der Gefahren, wo man den Durchschutz noch am Fenster sieht, wo sie kurz vorher an einem Stuhl gesessen hatte, ist ihr nichts geschehen. In ihrem letzten Brief schrieb sie so schön, dass ihr Auto bei der Einnahme der Regierungstruppen noch einmal beschlagnahmt werden würde.
Als ich dort war, war das schöne Auto bereits völlig von Ratten durchsetzt, denn in den Ruinen laufen natürlich einige Tiere herum. Jetzt hat die Regierungsarmee das Auto noch einmal in Besitz genommen, und sie hat es wiederbekommen – noch einmal ramponierter. Aber sie sagt, das Auto sei noch da, und sie ist sehr stolz darauf, dass es sowohl von den Terroristen als auch von der Regierungsarmee benutzt wurde, um siegreich Huambo zu schlagen. Jetzt sei es wieder ihr Eigentum, weil Gott sie hindurchführt.
Was sind das für Wunder des Gebets! Was sind das für Wunder des Gebets! Das kann man sich menschlich überhaupt nicht vorstellen, wie das möglich ist und wie es funktionieren soll.
Gemeinschaftliches Gebet und seine Wirkung
Und das zweite Gebet macht stark. Nicht Mose hebt allein die Hände hoch. Wenn er die Hände hochhebt, siegt Israel. Wenn er aber seine Hände sinken lässt, siegt Amalek.
Ob die Sache des Reiches Gottes in unserem deutschen Volk noch einmal durchbricht, ob noch einmal eine Erweckung kommt, ist nur eine Sache der Beter. Wir verstehen natürlich nicht, warum Gott sich nach unseren Gebeten richtet. Warum macht Gott das nicht unabhängig?
Das ist eigentlich schade. Wir sind mitschuldig, wenn so viele Menschen verloren gehen, weil Gott es an unsere Gebete gebunden hat. Wenn sie rufen, will er hören. Wenn wir nicht beten, wird nichts geschehen.
Dieses schöne Jugendtreffen über Pfingsten in Bobengrün im Frankenwald ist ja entstanden, weil zuerst junge Leute am Pfingsttag einen verunglückten Alterskameraden besucht haben, der vom Kirschbaum gefallen war. Sie wissen, ich bin auch mal vom Kirschbaum gefallen. Das ist ein ganz gefährlicher Baum, weil seine Zweige so leicht brechen.
Da war jemand gefallen und war gelähmt. Die jungen Leute haben ihn besucht. Aus diesem Wunsch heraus ist das Treffen eigentlich gewachsen: Wir wollen etwas mitbringen und so weiter. Dann war da Großvater Hägel, der regelmäßig auf einem Wiesenstück gebetet hat, um eine Erweckung. An dieser Stelle findet heute das Jugendtreffen mit siebentausend jungen Leuten statt.
Es ist manchmal ganz merkwürdig, wie das läuft. Es sind so wenige Beter da. So wenige Beter, und wo sie beten, können sie wirklich die ganze Macht des Feindes schlagen. So sagt es auch die Bibel.
Beim Paulus heißt es: Helft mir kämpfen mit Beten (Kolosser 4). Das ist so wichtig, dass ich durch das Gebet das Wachsen des Reiches Gottes in dieser Welt beeinflussen kann. Wenn Menschen zum Glauben kommen, ist man oft überrascht, wie sie sagen: „Durch Gebet geht das, durch Gebet.“
Aber Mose wurden die Hände schwer, und er konnte sie nicht mehr hochhalten. Und jetzt ist das Schöne, dass die Gemeinschaft beim Beten hilft. Wir sind oft schüchtern und beten nicht gerne vor anderen. Das ist ganz einfach zu erklären: Das Gebet gehört zur Scham.
Gebet gehört zur Scham, weil es etwas Intimes ist. Das ist übrigens heute in unserer Zeit dumm, wenn man so tut, als gäbe es keine Scham über Intimes. Die Scham wirkt sich gerade durch Enthemmung aus. Das ist aber unnatürlich in unserer Zeit und auch nicht etwas, was aus einer heilen Seele kommt.
Ganz natürlich ist es, dass man eine Scheu hat. Das ist doch ganz klar. Deshalb machen wir beim Beten oder beim Predigen auch lieber Allgemeinplätze als Verkündiger, als persönliche Dinge ins Gebet zu bringen. Das ist immer so, weil man eine Hemmschwelle hat.
Aber Sie haben immer wieder gemerkt, wie wunderbar es ist, wenn bei einem Krankenbesuch jemand ein natürliches, echtes und freies Gebet spricht. Ich habe mich auch so gefreut bei der Hochparkkonferenz, wo das so spontan und echt war. Ich war noch dabei, als jemand sagte, wir sollten viel kürzer beten und nicht so lang.
Aber es ist etwas Schönes, wenn wir so mit hineingenommen werden. Und das hat nun mal ganz klar zur Folge, dass man beim Beten nicht predigt, auch nicht in der Gebetsgemeinschaft. Das stößt oft ab, zum Beispiel bei den Allianz-Gebetswochen, wenn jemand theologische Vorträge hält oder biblische Geschichten erzählt oder Phrasen macht – das ist unnatürlich.
Aber es ist etwas Mutmachendes, wenn jemand mit einem betet, natürlich und einfach, und sagt: „Komm, ich nehme dich mit.“ Darum ist die Gemeinschaft im Gebet so wichtig.
Da haben Sie Mose die Hände gestützt. Da könnte man meinen, es sei fast magisch, wenn man die Hände oben hat, dann hilft das. Es geht aber nur darum, dass man in einer Gemeinschaft betet, die den anderen mitnimmt und mitanhalten kann. So betet man.
Es ist etwas ganz Schönes, etwa an einem Krankenbett, wenn man wachen muss und betet. Das gehört zu den ganz großen Erlebnissen. Wenn Sie irgendwo Nachtwache halten müssen, werden Sie sagen, das war für Sie die größte Bereicherung.
Natürlich ist es oft schwer, wenn man denkt, es ist der letzte Atemzug bei dem Menschen, den man begleitet. Es ist furchtbar, dass das heute kaum mehr möglich ist, auch für mich nicht mehr. Es wird kaum noch geholt. Ich finde das so schade, weil es auch für die Angehörigen so wunderbar war, zu beten, Bibelverse zu sagen und dann einfach in der Stille zu beten.
Das Heimgehen von Menschen, wo ich es erlebt habe, war ein solcher offener Himmel. Durch das Beten war eine besondere Atmosphäre auch im Sterbezimmer da.
Es ist schrecklich, dass das heute in Krankenhäuser verlegt wird. Was soll das? Dann wird der Notarzt gerufen, und es wird nochmal beatmet. Dann heißt es: „Jetzt kann der nichts mehr machen.“ Das ist doch nicht der Sinn von uns Christen.
Ich weiß, wenn ich jetzt hier zusammenbrechen würde, würde ich das als oberste Pflicht ansehen. Aber ich würde mir wünschen, dass man sich innerlich darauf einstellt, dass, wenn der Herr es schenkt, wir sagen: „Gut, wenn er einen heimruft, dann wollen wir bereit sein.“ Aber das Beten ist doch schön in so einem Augenblick.
Man wird still und sagt: Jetzt muss man beten, wenigstens noch die letzten Augenblicke, wenn jemand von hier hinübergeht in die neue Welt Gottes.
Das Beten ist so wunderbar, weil es stark macht. Es macht stark zum Siegen, wenn andere für uns beten. Haben Sie Menschen, die für Sie beten? Sonst bitten Sie andere und sagen: „Betet für mich.“ So wie wir sagen: „Ich habe morgen eine Prüfung, betet für mich.“
Aber nicht nur da. Auch in schwierigen Lebensentscheidungen: „Ich will mich verloben, bete doch für mich, dass ich die richtige Entscheidung fälle, oder dass Gott etwas dazwischen schiebt, wenn es nicht sein soll.“ Oder Wohnungswechsel – das sind alles wichtige Dinge.
Erst recht aber, wenn wir zum Kampf bereit sind. „Ich habe morgen einen schwierigen Besuch, bete du für mich.“ Dann werden Sie wieder Erfahrungen mit Gott machen.
Wir sollten auch mehr im Gottesdienst von unseren erlebten Wundern und Gebetserhörungen erzählen, die wir erleben.
Glaube und Gebet als Grundlage für Wunder
Schlagen Sie jetzt mal Matthäus 21, Verse 21 und 22 auf. Zuerst kommt die Stelle mit dem Berg, zu dem wir sagen: „Heb dich und wirf dich ins Meer.“ Da sagen wir oft schnell: So kann es doch Jesus nicht gemeint haben. Aber man kann durch den Glauben viel tun.
In unseren Tagen wird das oft auf wunderbare Evangelisten übertragen, die die Gabe der Heilung haben. Sie wissen, dass ich große Sorge habe. Sie haben sicher bemerkt, dass ich immer mit großer Vorsicht darüber gesprochen habe. Jetzt möchte ich meine Scheu mehr und mehr ablegen. Ich fürchte, dass vieles nur eine problematische Fehlentwicklung war, mit den vielen Wunderzeichen.
Das Gebet macht Wunder, nicht irgendwelche Menschen – das Gebet. Alles, was ihr im Gebet bietet, wenn ihr glaubt, wird empfangen. Natürlich kann Gott Krebs heilen, natürlich. Aber wir können Gott nicht zwingen. Und wir haben oft erlebt, dass Gott völlige Genesung und Heilung schenkt, auch bei unheilbaren Kranken.
Ich sage nur: Es ist schwierig, darüber zu reden, weil andere dann fragen: Warum ist es bei mir nicht so weit gekommen? Aber Jesus sagt: Was ihr im Gebet bittet... Wir denken auch an Jakobus 5, das Gebet über den Kranken. Natürlich tun wir das, deshalb haben wir auch die Gebetsgruppen.
Es ist mir immer noch schwer zu verstehen, warum das oft nicht genutzt wird. Wenn jemand sagt: „Ich muss nächste Woche eine Operation haben“, und noch nicht in die Gebetsgemeinschaft kommt – das wäre doch ganz besonders schön. Da passt es am besten hin.
Auch alles, was wir tun, wollen wir mittragen und daran denken. Mir ist das bei den Skifreizeiten wieder bewusst geworden. Dort war ein Mädchen dabei, das eigentlich sehr kritisch eingestellt war. Die Eltern hatten sie angemeldet, und sie hatte in sechzehn Jahren keine christliche Gruppe erlebt. Bei dieser Freizeit wurde sie innerlich verwandelt. Und das kann nur durchs Gebet geschehen.
Auch wenn Sie mit Enkeln oder anderen Menschen irgendwo Schwierigkeiten haben: Das Gebet ist ein Schlüssel. Johannes 11, Vers 40 sagt: „Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen.“ Gebet im Glauben heißt, ich darf Gottes Macht erwarten.
Jakobus 1, Verse 6 bis 8 sagt: „Er bitte aber im Glauben und ohne Zweifel; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und bewegt wird. Ein solcher Mensch soll nicht erwarten, etwas vom Herrn zu empfangen. Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen.“
Es gibt viele, viele Verheißungen, gerade von Jesus, die für die Erfüllung des Gebetes gelten. Sogar fast am meisten hat Jesus vom Gebet gesprochen. Er hat eine so große Zusage gegeben. Wie viel Zeit hat Jesus im Gebet verbracht! Jesus hat dem Wort, dem Mahnwort, wenig zugetraut, aber dem Gebet sehr viel.
Gebet und Kampf gehören zusammen
Und jetzt möchte ich nur noch ein letztes Wort zum Gebet und Kampf sagen. Diese beiden werden bei uns oft als Gegensätze gesehen: Entweder muss man etwas tun oder beten. Dabei gehören sie eng zusammen. Beten und kämpfen, beten und handeln – das gehört zusammen.
Bei den Ungläubigen ist es oft so, dass sie die Hände in den Schoß legen. Diese Formulierung höre ich schon gar nicht mehr gern, denn sie ist gemein und bösartig. Beter sind Menschen, die viel tun, gerade die Tätigen beten. Die Faulpelze hingegen nicht. Wer an der Front steht, betet. Und Beten ist eine Tat.
Deshalb ist das Volk Israel aufgebrochen und hat den Kampf gewagt. Es gibt herrliche Bücher von Jim Fraser, dem Missionar, der ein Beter war. Auch von Müller-Brüssel, einem gewaltigen Beter ohne Kleid, der immer wieder viele zum Beten angeregt hat. Wenn man sich die Anfänge des Reiches Gottes anschaut, waren dort einfach so tolle Leute dabei.
Eine Frau in den USA hat an einem Nachmittag Kaffee serviert. Da kam der Heilsame Offizier und sagte: „Herr, du weißt, was ich heute Mittag vorhabe. Mein Sohn braucht einen Kameraden, der mit ihm rausgeht.“ Sie betete und lud ihn zum Kaffee ein. Nach dem Kaffee änderte ein Mann binnen zwei Stunden seine Lebenspläne und wurde einer der führenden Missionspioniere Afrikas.
Da war eine Frau im Hintergrund, die sah, betete, und so geschahen große Dinge im Reich Gottes. Der Kampf gehört also dazu. Es heißt: „Der Herr ist mein Feldzeichen, der Herr ist mein Stab.“
Hat jemand zufällig gesehen, wie am Samstag die Parade zum Geburtstag der Königin ablief? Das war etwas ganz Besonderes. Die Soldaten mit den Bärentatzenmützen in England, wunderschön, stundenlang marschierten sie mit Karabiner, Schirm und nationaler Melodie. Dann kam der große Moment, wenn die Fahne entrollt wird.
Die Fahne ist natürlich eine Zeremonie, fast schon ein Aberglaube, der alle Macht in die Fahne legt. Für uns aber ist unser Feldzeichen der Herr. Wir brauchen keine Fahnen. Ich will es gleich übertragen: Unser Feldzeichen, mit dem wir siegen, ist Jesus, und zu ihm schauen wir auf.
Darum wagen wir viel, darum gehen wir mutig in die Auseinandersetzung, gehen in den Kampf. Und darum wissen wir, dass wir in diesen Tagen noch viel mehr für unseren Herrn wagen wollen. Ich denke, unser Herr hat auch noch viel vor. Wir wollen uns nicht verkriechen.
Wenn wir so viele junge Leute sehen, freuen wir uns, dass sie in ihrem Leben noch viele Dinge anpacken dürfen. Viele Dinge, bei denen man sagt: „Wir haben schon gemeinsam vieles verloren.“ Ich freue mich darüber.
Der liebe Bruder Volkmann auf der Königstraße ist in diesem gottlosen Getümmel. Möge der Herr euch schenken, dass offene Herzen da sind und dass das Wort, das ihr den Menschen dort überreicht, lebenslange Wirkung hat. Dass es Menschen rettet und bewegt.
Der Herr ist mein Feldzeichen, und darum will ich etwas tun.
Das Geheimnis der Ausrottung Amaleks und der Abschluss
Das bleibt ein Geheimnis Gottes, warum Amalek ausgerottet werden muss. Dieses Thema taucht später noch einmal auf, und zwar bei Saul. Sie erinnern sich sicher, dass Saul diese Bitte nicht erfüllt hat. Genau das wird ihm zum Vorwurf gemacht.
Wir finden diesen Sachverhalt auch im fünften Buch Mose erneut. Darüber kann man nicht viel sagen, denn das bleibt Gottes Geheimnis.
Was wir heute hören wollten, war vom Gebet. Das ist wichtig, denn es zeigt ein großes Erwarten vom Herrn.
Trotz der Hitze haben Sie gut ausgehalten und aktiv mitgemacht. Vielen Dank!