Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 46: Eine doppelte Beschneidung.
Rückblick auf die Geburt Jesu und Marias innere Haltung
Zurück zum Tag der Geburt Jesu: Die Hirten sind gegangen, und über Maria wird gesagt, in Lukas 2,19: „Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen.“
Solche Sätze zeigen, wie eng Lukas an seinen Augenzeugen dran war. Für den weiteren Verlauf der Geschichte spielt dieser Vers nämlich keine Rolle. Er ist nicht mehr als eine ganz persönliche Notiz.
Hier wird beschrieben, wie Maria mit dem umging, was sie aus dem Mund der Hirten gehört hatte. Von Joseph ist übrigens keine Rede mehr – ganz genau so, wie man es erwarten würde, wenn Lukas persönlich mit Maria gesprochen hätte und die Ereignisse rund um die Geburt Jesu aus ihrem Mund erzählt bekommen hätte.
Die Beschneidung Jesu und die Bedeutung seines Namens
Aber gehen wir im Leben Jesu einen Schritt weiter. In Lukas 2,21 heißt es: „Und als acht Tage vollendet waren, dass man ihn beschneiden sollte, da wurde sein Name Jesus genannt, der von dem Engel genannt worden war, ehe er im Mutterleib empfangen wurde.“
Hier lernen wir zwei wesentliche Dinge. Erstens: Maria und Joseph halten sich an den Auftrag, der ihnen durch einen Engel gegeben wurde. Sie nennen ihren Sohn tatsächlich Jesus. Jesus ist die griechische Form des aramäischen Namens Jeshua, der in vielen deutschen Bibeln übrigens mit Joshua wiedergegeben wird.
Und auch wenn wir das schon wissen – Wiederholung schadet ja nie – bedeutet Jesus „Gott rettet“ oder „Gott ist Retter“. Wer jetzt denkt, dass der Name selten war, liegt falsch. Er war es nicht. Zur Zeit Jesu war Jesus tatsächlich ein eher beliebter Vorname, wenn auch nicht ganz so beliebt wie Josef, aber durchaus verbreitet.
Die zweite Sache ist diese: Sie lassen ihren Sohn beschneiden. Das ist alles andere als ungewöhnlich. Jesus wird, wie Paulus es später formuliert, unter dem Gesetz geboren.
Jesus als Mensch unter dem Gesetz
Galater 4, die Verse 4 und 5:
Als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, geboren unter dem Gesetz. Gemeint ist hier das mosaische Gesetz. Er wurde geboren unter dem Gesetz, damit er die loskaufte, die unter dem Gesetz waren, damit wir die Sohnschaft empfangen.
Gott sendet seinen Sohn, damit wir die Sohnschaft empfangen können. Der Sohn kommt, damit wir Söhne werden können. Auch Frauen, die sich bekehren, werden zu Söhnen Gottes, weil in dem Bild der Sohnschaft nicht die Idee der Beziehung steckt, sondern die Idee des Status. In der griechisch-römischen Welt ist der Sohn der Erbe.
Damit wir Miterben Christi werden können, müssen wir als Söhne in die Familie Gottes aufgenommen werden. Und damit diese Adoption stattfinden kann, wird Gott Mensch – geboren von einer Frau, geboren unter dem Gesetz. So können wir alle, die sich bekehren, die Sohnschaft empfangen.
Die Geburt unter dem Gesetz ist ein Teil des Rettungsplans Gottes. Der Herr Jesus muss uns Menschen ganz gleich werden. Erst wenn er ganz Mensch wird, kann er als Mensch die Menschheit erlösen. Für einen jüdischen Jungen bedeutete das die Beschneidung am achten Tag.
Beschneidung heißt, die Vorhaut wird abgeschnitten. Wie wir heute wissen, ist der achte Tag nach der Geburt ideal, weil zu diesem Zeitpunkt das für die Blutgerinnung relevante Prothrombin im Blut besonders hoch ist – höher als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt im Leben eines Mannes.
Wo kommt die Idee der Beschneidung her? Ganz klar aus dem Alten Testament. Sie ist sogar älter als der mosaische Bund und geht auf den Bund Gottes mit Abraham zurück. So lesen wir in 1. Mose 17,10-11:
Gott spricht da zu Abraham: "Dies ist mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinen Nachkommen nach dir: Alles, was männlich ist, soll bei euch beschnitten werden, und zwar am Fleisch eurer Vorhaut. Das wird das Zeichen des Bundes sein zwischen mir und euch."
Die Beschneidung ist also ein Bundeszeichen, ein Zeichen zwischen Gott auf der einen Seite und dem Volk Israel auf der anderen. Diese Regelung wird nun in den mosaischen Bund übernommen. Dort lesen wir in 3. Mose 12,2-3:
"Rede zu den Söhnen Israel: Wenn eine Frau empfängt und ein männliches Kind gebiert, so wird sie sieben Tage lang unrein sein. Wie in den Tagen der Absonderung ihres Unwohlseins wird sie unrein sein, und am achten Tag soll das Fleisch seiner Vorhaut beschnitten werden."
Die Beschneidung wurde nur an männlichen Kindern vollzogen. Natürlich hat sie auch eine symbolische Bedeutung, die über das Abschneiden der Vorhaut als Bundeszeichen hinausgeht. So lesen wir in 5. Mose 10,16:
"So beschneidet denn die Vorhaut eures Herzens und verhärtet euren Nacken nicht mehr."
Wer seinen Nacken verhärtet, will sich nicht beugen – hier im Text bedeutet das, sich nicht vor Gott zu beugen. Gott wirft seinem Volk Israel vor, dass sie auf seine Liebe mit Ungehorsam und Halsstarrigkeit geantwortet haben. Damit sollen sie aufhören.
Beschneidet die Vorhaut eures Herzens – das Herz ist der Ort der Entscheidungen, des Wollens und des Denkens. Vom Herzen muss etwas abgeschnitten werden. Das ist ein Bild. Was muss ich loswerden, wenn ich Gott von ganzem Herzen folgen und ihn lieben will? Ich muss aufhören, hochmütig, besserwisserisch und rebellisch zu sein.
Genau dafür steht das Bild von der Beschneidung des Herzens. So wie einem Baby die Vorhaut entfernt wird, so muss auch jeder Israelit sein Herz beschneiden lassen – und zwar von Gott selbst.
Aber was muss ich tun, damit Gott mein Herz beschneidet? Die Antwort lautet: Buße. Ich muss Buße tun, zu Gott umkehren. Das ist durch die ganze Bibel hindurch immer dieselbe Antwort.
Gott verspricht dem Volk Israel genau das. So lesen wir in 5. Mose 30,1-2 und 6:
"Und es wird geschehen, wenn alle diese Worte über dich kommen, der Segen und der Fluch, und du es dir zu Herzen nimmst und du umkehrst zum Herrn, deinem Gott, also Buße tust und du umkehrst zum Herrn, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele."
Es folgt eine Liste von Segnungen, und dann heißt es in Vers 6 weiter:
"Und der Herr, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden, damit du den Herrn, deinen Gott, liebst mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele."
Gott beschneidet also die Herzen derer, die Buße tun. Kommt uns das nicht bekannt vor? Auch im Neuen Bund startet alles mit Buße, mit einer echten Umkehr zu Gott. Dann beschenkt Gott uns mit einem neuen Herzen.
Ob es zwischen dem neuen Herzen, das wir durch unsere Buße erhalten, und dem beschnittenen Herzen, das ein Israelit durch seine Bekehrung zu Gott erhält, einen Unterschied gibt, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Klar ist jedoch eines: Wenn wir mit Gott leben wollen, muss ganz tief in uns eine Entscheidung fallen.
Wir müssen erst etwas loswerden, bevor wir mit Gott leben können. Und das, was wir loswerden müssen, ist unsere Antihaltung, unser Eigensinn, unsere Selbstverliebtheit. Die Beschneidung als Bundeszeichen weist über sich hinaus auf eine grundlegende Voraussetzung für die Begegnung eines Menschen mit Gott.
Ich kann Gott nicht als Heuchler oder Opportunist begegnen. Erst muss in mir die Entscheidung fallen, umkehren zu wollen, mit ganzem Herzen und ganzer Seele gehorchen zu wollen. Ich muss die ersten Schritte gehen, und dann kommt Gott mir entgegen, um mich darin zu unterstützen.
Er hilft mir, damit es mir wirklich gelingt, ihn mit ganzem Herzen und ganzer Seele zu lieben. Das ist etwas, was ich nicht aus mir selbst heraus tun kann. Ich kehre zu Gott um, und Gott beschneidet mein Herz und schenkt mir die innere Voraussetzung, ihn mit meinem ganzen Sein lieben und anbeten zu können.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Die spirituelle Bedeutung der Beschneidung des Herzens
So lesen wir in 5. Mose 10,16: "So beschneidet denn die Vorhaut eures Herzens und verhärtet euren Nacken nicht mehr." Wer seinen Nacken verhärtet, will sich nicht beugen. Im Zusammenhang bedeutet das, sich nicht vor Gott zu beugen. Gott wirft seinem Volk Israel vor, dass es auf seine Liebe mit Ungehorsam und Halsstarrigkeit geantwortet hat. Damit sollen sie aufhören.
Beschneidet die Vorhaut eures Herzens – das Herz ist der Ort der Entscheidungen, des Wollens und des Denkens. Vom Herzen muss etwas abgeschnitten werden. Das ist ein Bild, das logisch ist. Was muss ich loswerden, wenn ich Gott von ganzem Herzen folgen und ihn mit ganzem Herzen lieben will? Ich muss aufhören, hochmütig, besserwisserisch und rebellisch zu sein. Genau dafür steht das Bild von der Beschneidung des Herzens.
So wie einem Baby die Vorhaut entfernt wird, so muss jeder Israelit – übrigens auch die Frauen – dafür sorgen, dass sein Herz beschnitten wird. Die Frage ist: Von wem? Die Antwort lautet: von Gott selbst.
Aber was muss ich tun, damit Gott mein Herz beschneidet? Die Antwort ist durch die ganze Bibel hindurch immer dieselbe: Ich muss Buße tun. Ich muss zu Gott umkehren, dann wird er mein Herz beschneiden. Das ist jedenfalls genau das, was Gott dem Volk Israel verspricht. Und...
Gottes Verheißung der Herzbeschneidung bei Umkehr
So lesen wir in 5. Mose 30, die Verse 1, 2 und 6:
"Und es wird geschehen, wenn alle diese Worte über dich kommen, der Segen und der Fluch, und du es dir zu Herzen nimmst und du umkehrst zum Herrn, deinem Gott, also Buße tust, und du umkehrst zum Herrn, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele."
Nun folgt eine Liste von Segnungen, und dann geht es in Vers 6 weiter:
"Und der Herr, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden, damit du den Herrn, deinen Gott, liebst mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele."
Gott beschneidet also die Herzen derer, die Buße tun. Kommt uns das irgendwie bekannt vor? Ich denke schon, denn auch im Neuen Bund startet alles mit Buße, mit einer echten Umkehr zu Gott. Dann beschenkt Gott uns mit einem neuen Herzen.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es einen Unterschied gibt zwischen dem neuen Herzen, das wir durch unsere Buße erhalten, und dem beschnittenen Herzen, das ein Israelit durch seine Bekehrung zu Gott erhielt. Das weiß ich nicht.
Klar ist jedoch eines: Wenn wir mit Gott leben wollen, dann muss ganz tief in uns eine Entscheidung fallen. Wir müssen erst etwas loswerden, bevor wir mit Gott leben können. Und das, was wir loswerden müssen, ist unsere Antihaltung, unser Eigensinn und unsere Selbstverliebtheit.
Die Beschneidung als Voraussetzung für die Gottesbeziehung
Die Beschneidung als Bundeszeichen weist über sich hinaus auf eine grundlegende Voraussetzung für die Begegnung eines Menschen mit Gott.
Ich kann Gott nicht als Heuchler oder Opportunist begegnen. Zunächst muss in mir die Entscheidung fallen, umkehren zu wollen und mit ganzem Herzen sowie ganzer Seele gehorchen zu wollen. Ich muss die ersten Schritte gehen.
Dann kommt Gott mir entgegen, um mich darin zu unterstützen, damit mir das auch wirklich gelingt: ihn mit ganzem Herzen und ganzer Seele zu lieben. Das ist nämlich etwas, was ich nicht aus mir selbst heraus tun kann.
Ich kehre zu Gott um, und Gott beschneidet mein Herz. Er schenkt mir die innere Voraussetzung dafür, ihn mit meinem ganzen Sein lieben und anbeten zu können.
Einladung zum Dank und Ausblick
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir Zeit nehmen, um Gott zu danken. Dafür zu danken, dass – vorausgesetzt, deine Bekehrung ist echt – du durch den Glauben ein neues, gereinigtes Herz erhalten hast.
Das war es für heute. Morgen geht es weiter.
Das Skript zur Episode findest du auf frogwords.de oder in der App. Der Herr segne dich. Erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.