Freude an der Mission und Bedeutung des Evangeliums
Ich freue mich, wieder in dieser herrlichen Welt der langen Steinbacher Höhe zu sein. Es ist wirklich sehr schön hier. Diese Missionstage genieße ich sehr und danke auch für die liebe Einladung. Es ist immer wieder bereichernd, die Begegnungen mit Ihnen allen zu haben. Gerade eben war es schön, einzelne von Ihnen zu grüßen.
Wenn ich über die Gestaltungskraft des Evangeliums spreche, dann haben Sie sicher schon alle Versammlungen erlebt, bei denen das Wort ausgelegt wurde und einige eingeschlafen sind. Das ist Ihnen sicher schon einmal passiert, oder? Vielleicht haben Sie auch schon einmal gegähnt. Das ist eigentlich ganz tragisch.
Wir müssen aufpassen, denn das Wort ist lebendig und kräftig und schlägt durch. Oft liegt es an uns, an unserer Trägheit und Behäbigkeit, wenn wir nicht darauf reagieren. Manchmal liegt es aber auch daran, dass das Wort nicht in ausreichender Klarheit und Schärfe ausgelegt wird.
Wir hoffen, dass wir heute Morgen immer wieder neu entdecken, wie das Wort Gottes an uns arbeitet und welche Gestaltungskraft es hat. Wenn ich über das Thema der Mission rede, möchte ich Sie darauf hinweisen, dass wir im Augenblick eine Ernte erleben, wie sie in 2000 Jahren Kirchengeschichte noch nie da war. Es ist eine Ernte unter allen Nationen der Welt. Nur Europa ist der finstere Kontinent, auf dem nichts geschieht.
Das werden wir in diesen Tagen noch merken, wenn wir darüber sprechen – heute Abend oder morgen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt: Wir haben das Evangelium wahrscheinlich auch ein Stück weit an die Seite gerückt. Ich sehe hier eine ganz bedenkliche Entwicklung.
Die Notwendigkeit des Wortes und der Aufbruch des Glaubens
In diesen Tagen erscheint das Büchlein von Fritz Laubach, dem Mann, der einst den Anfang der großen evangelikalen Bewegung mit seinem Buch "Der Aufbruch der Evangelikalen" geprägt hat. Er sagt, dass wir heute oft das Wort der Lehre aus der Mitte der Gemeinde verdrängt haben. Deshalb erlischt das Feuer des Glaubens. Das ist eine ganz ernste Frage an uns: Wo stehen wir in Bezug auf die Gestaltungskraft des Wortes?
Wir werden das heute Abend noch einmal hören, nämlich wo der Aufbruch ist. Ein Aufbruch ist immer nur ein Aufbruch des Wortes. Natürlich gibt es auch Schaum. Man kann einen Aufbruch immer wieder nur kurz erleben, so wie es schäumt, wenn man Waschpulver in die Waschmaschine gibt. Man macht den Deckel ein bisschen zu, sonst läuft der Schaum heraus.
Das ist kurzfristig und vergleichbar mit Seifenblasen. Das meinen wir nicht. Wir sprechen von einem Aufbruch, bei dem Frucht entsteht, wo neues Leben wächst, Bekehrung geschieht und Veränderung stattfindet.
Einführung in den Predigttext: Apostelgeschichte Kapitel 4
Und ich habe, anders als im Programm vorgesehen, heute Morgen zwei Abschnitte aus der Apostelgeschichte ausgewählt. Die Texte, die bei Ihnen im Programm stehen, hatten wir vor zwei Jahren. Ich habe mich gefreut, denn zwei Ehepaare waren schon damals dabei. Deshalb wollen wir uns nicht wiederholen.
Johannes hatte ja den Lahmen an der Schönen Pforte geheilt. Daraufhin gab es großes Aufsehen. Petrus erklärte kurz, was geschehen war, und sagte: Der Name Jesus hat diesen Menschen gesund gemacht. Dabei handelte es sich nicht um magische Kräfte, sondern um die Kraft des Namens Jesus. Darüber spricht Petrus und entfaltet das biblisch. Es entstand eine große Bewegung am Tempel von Jerusalem.
Jetzt, im Kapitel 4, stehen sie vor dem Hohen Rat und sind angeklagt. Später werde ich erklären, warum das mit der Gestaltungskraft des Evangeliums zu tun hat.
Während sie zum Volk redeten, traten Priester, der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer zu ihnen. Der Hauptmann des Tempels gehörte zur obersten Führung der Hohen Priesterbeamten, die Einfluss hatten. Sie waren verärgert darüber, dass die Apostel das Volk lehrten und die Auferstehung Jesu verkündeten.
Sie legten Hand an die Apostel und setzten sie bis zum Morgen gefangen, denn es war bereits Abend. Viele von denen, die das Wort gehört hatten, wurden gläubig. Die Zahl der Männer stieg auf etwa fünftausend. Hinzu kamen noch Frauen und Jugendliche. Es war eine riesige Zahl.
Verhör vor dem Hohen Rat und das Zeugnis der Apostel
Als nun der Morgen kam, versammelten sich die Oberen, Ältesten und Schriftgelehrten in Jerusalem. Dazu gehörten auch Hannas, der Hohepriester, Kaiphas, Johannes, Alexander und alle, die vom Hohepriestergeschlecht waren. Das war nun die gesamte Führungscrew am Tempel von Jerusalem.
Sie stellten die Heilungsperson vor sich und fragten sie: „Aus welcher Kraft oder in welchem Namen habt ihr das getan? War das ein Geist von unten? War das eine satanische Macht? Wir wissen, dass solche Wunder möglich sind.“
Petrus, voll des Heiligen Geistes, sprach zu ihnen: „Ihr Oberen des Volkes und ihr Ältesten, wenn wir heute verhört werden wegen dieser Wohltat an dem kranken Menschen, durch wen er gesund geworden ist, so sei euch und dem ganzen Volk Israel kundgetan: Im Namen von Jesus Christus…“
An dieser Stelle möchte ich kurz noch einmal darauf hinweisen, dass es etwas unglücklich ist, dass in unserem Bibeltext der Name von Jesus Christus durchdekliniert wird. In der deutschen Sprache ist das nicht gut, weil die deutsche Sprache so etwas nicht liebt. Ich habe mir angewöhnt, nicht mehr ‚Jesu Christi‘ zu sagen. Für alle Neugläubigen ist das sehr schwierig. Sie denken dann an komplizierte Formen wie ‚Ich glaube an Jesu Christo‘ und so weiter. Das führt zu Missverständnissen, denn das ist nicht einmal lateinisch dekliniert, sondern stammt vom Griechischen und ist dann noch ein verballhornter Text.
Man muss immer sagen: „Im Namen von Jesus Christus“. Der schöne Jesusname soll nicht in Formen wie ‚Jesu‘ oder ‚Jesu‘ verändert werden. „Im Namen von Jesus Christus“ klingt am schönsten. Viele neue Bibelübersetzungen halten sich bereits daran, und es ist auch nach dem neuen Duden völlig richtig, so zu sprechen.
Petrus fuhr fort: „Den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat, durch ihn steht dieser hier gesund vor euch. Das ist der Stein, den ihr Bauleute verworfen habt, der zum Eckstein geworden ist. Und in ihm ist das Heil. Es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir selig werden sollen.“
Im Alten Luthertext war noch die Form „als allein der Name Jesus“ enthalten. Das passt völlig sinngemäß dorthin.
Die Freimütigkeit der Apostel und das Zeugnis der einfachen Leute
Sie legten großen Wert auf den Freimut. In der Altlutherischen Sprache wurde dies als Freudigkeit bezeichnet. Damit ist eine Seelenhaltung gemeint. Es geht um den Freimut, das unerschrockene Zeugnis, wie es Petrus und Johannes gaben. Die Zuhörer wunderten sich, denn sie bemerkten, dass diese Männer „ungelehrt und einfache Leute“ waren.
Im Text steht das Wort „Leihen“. Dieses Wort sollte unter Gläubigen nicht vorkommen. Darauf werden wir später noch eingehen. Hoffentlich sind wir alle vom Geist Gottes erfüllt. Von Anfang an hat Gott in der Urgemeinde nicht die Theologen gebraucht, sondern die Zeugen, die vom Heiligen Geist getrieben wurden.
Wenn die Gemeinde Jesu von Theologen beherrscht wird, wird es problematisch. Das Zeugnis muss immer noch von denen kommen, die „ungelehrt“ sind. So sagt es der Hohe Rat: „Das sind doch einfache und ungelehrte Leute.“ Diese Menschen bilden die herrliche Zeugengeneration des Reiches Gottes. Sie sind die Boten des Herrn Jesus und wissen, dass sie mit Jesus gewesen sind.
Sie sahen den Menschen, der gesund geworden war, bei sich stehen und konnten nichts dagegen sagen. Deshalb wurden sie hinausgeschickt aus dem Hohen Rat. Sie verhandelten miteinander und sprachen: „Was wollen wir mit diesen Menschen tun? Denn ein offenkundiges Zeichen durch sie ist allen bekannt, die in Jerusalem wohnen, und wir können es nicht leugnen.“
Aber damit sich das nicht weiter unter dem Volk verbreitet, beschlossen sie, ihnen zu drohen. Sie sollten von nun an zu niemandem mehr im Namen von Jesus reden, das heißt im Auftrag und Gehorsam gegenüber Jesus. Sie durften diskutieren, so viel sie wollten, aber das vollmächtige Zeugnis von Jesus zu verkünden, war ihnen verboten. Vor allem fürchteten sie das Reden im Namen von Jesus.
Sie riefen Petrus und Johannes zu sich und geboten ihnen ausdrücklich, nicht mehr zu reden oder zu lehren in dem Namen von Jesus. Doch Petrus und Johannes antworteten: „Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, euch mehr zu gehorchen als Gott. Wir können nicht aufhören, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“
Daraufhin drohten sie ihnen und ließen sie gehen – um des Volkes willen. Sie fanden nichts, was eine Strafe rechtfertigen würde. Alle lobten Gott für das, was geschehen war. Der geheilte Mensch war über vierzig Jahre alt, als dieses Zeichen der Heilung geschah.
Die Predigt von Jesus weckt Widerstand.
Widerstand als Zeichen des Jesuszeugnisses
Die Predigt von Jesus weckt Widerstand. Heute bemüht man sich immer wieder darum, dass das Zeugnis, das wir geben, beim Menschen richtig ankommt, besonders wenn wir evangelisieren. Dafür brauchen wir viele Fähigkeiten, um wirklich anzukommen.
Ist uns eigentlich bewusst, dass es eine ganz normale Reaktion ist, wenn Widerstand aufbricht? Viele gläubige Menschen bei einer Evangelisation werden unruhig, sobald Widerstand entsteht. Doch das gehört zum richtigen Jesuszeugnis dazu: Dass sich Widerstand regt.
Ich hatte vor einigen Jahren eine interessante Begegnung in Afghanistan, während einer Bibelstunde für Paschtunen. Sie wissen, dass Christen in Afghanistan bis heute nicht offen auftreten dürfen. Das hat mir der Rachmann erlebt. Es sind alles konvertierte Muslime, deren Leben völlig bedroht ist. Es gibt eine ganze Reihe von ihnen.
In dieser Bibelstunde war ein kleiner Kreis, geleitet von einem tüchtigen, erfahrenen Missionar, der aus dieser Region stammt. Die Männer saßen auf dem Boden. Es waren große Paschtunen, ein Stamm aus genau der Gegend, in der sich Bin Laden damals versteckt hielt. Das ist schon ein großer Mut, wenn sie sich zum Glauben bekennen.
Sie waren zwei Stunden beieinander. Fotos waren natürlich nicht erlaubt, weil das viel zu riskant gewesen wäre. Die Männer hatten große, schöne, lange Bärte, die mit Henna rot gefärbt waren – das sah beeindruckend aus. Sie gaben mir die Hand und freuten sich, Mitchristen zu finden.
Was habt ihr denn studiert? Ich verstand ihre Sprache nicht, aber ich fragte: „Was habt ihr denn da studiert?“ Sie antworteten: „Wir lesen Apostelgeschichte.“ Überall, wo Jesus Gemeinde baut, gibt es Verfolgung.
Diese Paschtunen, die am Anfang ihres Glaubens stehen, haben etwas sehr Wichtiges entdeckt: Wo Jesus seine Gemeinde baut, gibt es Widerstand, weil der Feind tobt. Das kennen wir auch aus unseren eigenen Aktionen.
Wir haben das oft so gesagt: Wenn wir von Jesus evangelisieren wollen, ist in der Hölle großer Lärm. Es wird alles versucht, um zu stören. Da kommen die Mitarbeiter nacheinander, dann klappt die Einladung nicht, es gibt Ärger oder Streit. Der Teufel will Verwirrung stiften.
Er geht sogar viel weiter als der Widerstand von außen, der sich durch Störungen zeigt: das Mikrofon funktioniert nicht, es wird gehetzt oder böse Gerüchte verbreitet. Das müssen wir wissen.
Wir haben das einmal bei einer Evangelisation von Wilhelm Busch erlebt, als wir noch junge Männer waren, in Urach. Da flatterten plötzlich seine Nerven. Mitten in der Evangelisation sagte er: „Schaltet doch mal den Brummer aus!“ Dabei war das gar kein Brummer. Die Nerven des Evangelisten hielten nicht mehr durch.
Wer könnte ihn nicht im Gebet unterstützen, damit Jesus ihn durchhalten lässt? Es war eine Atmosphäre, in der sich Menschen gerade entscheiden wollten. Und da versucht der Teufel auf jede Weise, das zu stören.
Der Widerstand ist klar: Der Fürst dieser Welt will sich seine Beute nicht rauben lassen. Wir müssen wissen: Es ist kein Kinderspiel, wenn wir evangelisieren. Dafür müssen wir betend eintreten.
Man hat schon beim Wechsel oder beim Spörtchen gesehen, dass während der Versammlung immer gebetet wurde. Von außen konnte man nur den Redner sehen, wie die anderen währenddessen beteten. Das muss nicht immer so sein, aber wir müssen wissen, dass es eine Kampfsituation ist.
Die Bedeutung des ungenierten Zeugnisses von Jesus
In der urgriechischen Gemeinde gab es Widerstand und Verfolgung. Auch heute, wo Erweckung stattfindet, gibt es viel Widerstand und Verfolgung. Deshalb ist es wichtig, ungeniert von Jesus zu reden.
Es gibt keinen Widerstand, wenn wir das Thema Jesus aussprechen. Wenn wir heute in viele Gottesdienste gehen, fällt uns auf, dass etwas fehlt. Es wird vielleicht von Gott gesprochen, doch oft spürt man eine gewisse Not.
Ich höre immer wieder junge Leute sagen, dass sie von Gott Zeugnis geben wollen. Das ist nicht das Problem. Selbst Atheisten wissen, dass es Gott gibt. Auch andere Religionen haben eine Vorstellung von Gott. Aber an Jesus scheidet sich alles.
In Jesus ist alles, was Gott sagt, ganz gebündelt. Deshalb gibt es Widerstand gegen ihn. Darum ist es so wichtig, dass wir von Jesus reden und Zeugnis ablegen. Das bedeutet, zu bezeugen, dass er lebt und erfahrbar ist.
Mir wird immer wichtiger, dass wir heute viele theologische Richtigkeiten hören, die uns erzählt werden. Doch wie wunderbar ist es, wenn jemand erzählt, was er mit Jesus erlebt hat. Das kann auch in schweren Anfechtungen geschehen, wenn jemand ein Wort gehört hat, das ihn getröstet hat.
Sie wissen, wie sehr das in Momenten der Schwermut hilft, wenn jemand sagt: „Ich habe das erlebt, und das will ich dir weitergeben.“ Die Erfahrung, dass Jesus aus der Tiefe des Herzens kommt und wieder zum Herzen geht, ist wichtig.
Deshalb sollten wir ungeniert von Jesus reden.
Paulus’ Beispiel und die Kraft des Evangeliums
Paulus nennt noch einen zweiten Grund, warum es so wichtig ist, ungeniert vom Evangelium zu sprechen. Sie kennen es aus dem Römerbrief, Kapitel 1, Vers 17: "Ich schäme mich nicht des Evangeliums." Warum schämt man sich eigentlich des Evangeliums?
Ich habe schon oft gehört, dass Leute sagen: "Bei Ihnen ist das alles so einfach, Sie sagen nur Jesus, Jesus, Jesus." Ja, ich kann es nur ganz einfach sagen: Jesus Christus ist für meine Schuld gestorben. Er ist der Retter und Erlöser meines Lebens.
Paulus sagt: Wenn ich nach Rom gehe, in diese großartige Weltstadt, dann schäme ich mich nicht, dieses schlichte Evangelium von Jesus zu verkünden. Schon auf dem Areopag in Athen, wo die ganze hellenistische Weisheit herrschte, verspotteten sie ihn. Sie sagten: "Was will dieser Lodderbube sagen?" – so hieß es im Alten – oder: "Was will dieser Hergelaufene?"
Wir können uns vorstellen, wie Paulus dort von Christus sprach, dann vom Gericht, und daraufhin kam die Trennung. Paulus schämte sich nicht, die einfachen Aussagen des Evangeliums ungeniert zu verkünden und von Jesus zu reden.
Ich bitte Sie immer wieder: Wenn Sie zu Kranken gehen, machen Sie es nicht zu lang. Viele Kranke werden noch kränker, wenn sie zu lange im Bett liegen. Es ist etwas anderes, wenn die Ehefrau im Bett sitzt. Manches bringt einen dann zwar ins Schwitzen, aber sagen Sie einfach: "Ich bin gekommen, um dir ein Wort von Jesus zuzusprechen, ich will mit dir beten, mich zu dir setzen und dich segnen im Namen von Jesus." Das ist ermutigend.
Das Zeugnis von Jesus ernsthaft weiterzugeben – auch bei denen, die ablehnen – ist wichtig. Es besteht eine große Gefahr, dass wir meinen, wir müssten das Evangelium attraktiv machen, es für die Leute ansprechend gestalten. So wie man bei Babys schwierige Nahrung mit dem Mixer zu Brei verarbeitet, damit es leichter in den Mund geht, muss man es doch irgendwie "schmackhafter" machen. Sicher, wir müssen uns bemühen, aber Paulus sagt: Er hat nicht mit vernünftigen Worten versucht zu überzeugen, denn es bleibt immer der Anstoß des Glaubens bei Jesus.
Es ist wirklich nur der Heilige Geist, der die Augen zum Glauben öffnen kann. Das ist ein Wunder des Heiligen Geistes. Kein Mensch ist je anders zum Glauben gekommen als durch dieses Wunder. Und das tut der Herr zu seiner Zeit.
Wir wollen seine treuen Diener sein und ungeniert von Jesus reden, egal aus welchem Grund auch immer. Denn an Jesus entzündet sich der Widerstand.
Die Bedeutung des Namens Jesus und die Kraft des Evangeliums in der Geschichte
Eben der jüdischen Gemeinde – das war ja damals die Kirche – begegnete der Widerstand. Bei Paulus war es ja später auch so: Jesus, den du verfolgst, begegnete ihm auf dem Weg nach Damaskus mit den Worten: „Ich bin es.“ An diesem Punkt entsteht die Glaubenserkenntnis.
Für den Hohen Rat war es gut, zu sagen: Jesus ist gestorben, wir haben ihn beerdigt, jetzt ist die Sache erledigt. Doch das Erleben der Heilung durch den Namen Jesus, den sie doch ermordet hatten, zeigt: Er lebt, er ist da, du kannst ihn finden. Übrigens war das ja auch Ihre Entdeckung: Ja, er lebt wirklich. „Ach so, er ist da, er kennt mich, er ist um mich, ich kann mit ihm leben, ich kann ihm vertrauen.“
Wahrscheinlich liegt darin heute die Not in der Christenheit, dass ein großer Teil von Christen das noch nie erlebt hat. Ich denke immer wieder, dass Sie, die Sie mit solchen Menschen zusammenleben, ganz praktisch dieses Erlebnis wunderbar weitergeben können – auch an junge Leute. Sie können es den Enkeln immer wieder sagen und den Hausbewohnern, gerade wenn man mit ihnen spricht. Manchmal schütten sie ihr Herz aus und sagen: „Jetzt wollen wir das alles Jesus sagen.“ „Wer, Jesus? Das ist doch nur irgendeine Theorie, oder?“ Nein! Dann fangen wir an zu beten, und die Leute entdecken: „Ach ja, Jesus lebt ja wirklich.“ Der Herr tut den Schleier weg von den Augen, und sie erkennen ihn und können begreifen.
Also ungeniert von Jesus reden! Hier heißt es, die Verdrossenheit, da sie das Volk lehrten und verkündigten, den lebendigen Christus, der da ist, Christus, der Messias. Sie legen die Hand auf sie und setzen sie gefangen bis zum Morgen. Die Feinde können der Gemeinde nie schaden – die Feinde von außen nicht, weil die Nöte der Gemeinde im Innern das Zeugnis unwirksam machen.
Noch nie haben Verfolger wirklich die Gemeinde Gottes lähmen können. Im Gegenteil: Sie haben das Feuer immer nur verstärkt, wo das auch war. Durch unsere Arbeitshilfe sind Christen in etwa 120 Ländern der Welt verbunden. Auf Kuba heißt es heute so wunderbar im Kommunismus: wie eins in den Ostländern sind das ja ganz stark wachsende Kirchen. Wenn man das miterlebt – man kommt als Tourist, darf man ja gar nicht die Gemeinden besuchen, es ist ganz schwierig –, sieht man, wie die Christen in dieser ganzen Beschränkung leben. Sie dürfen öffentlich gar nicht evangelisieren. Dann sind es wieder die Hausbesuche, die wir so vernachlässigen: die Hausbesuche.
Die jungen Prediger, die oft gar keine Ausbildung gehabt haben, gehen von Tür zu Tür. Die Leute laden sie ein, weil sie diese Hoffnung von Jesus hören wollen. Und das zieht die Menschen an, das zieht die jungen Leute in einer Gesellschaft, die ja keine Hoffnung mehr hat, in der die äußeren Lebensumstände so verzweifelt sind. Das Evangelium von Jesus trifft auf offene Ohren.
Ich will Sie nur dadurch ermuntern, wieder zu diesem fröhlichen Jesuszeugnis zurückzukehren – ganz egal, welcher Widerstand da ist. Das Evangelium wirkt und hat hier Gemeinde gebaut, auch trotz allen Widerstandes. Sie bekennen es. Und als sie dann bedroht werden und vor dem Hohen Rat stehen – stellen Sie sich das mal vor: das waren doch einfache Leute. Das sind keine Theologen. Für die galt doch nur der Doktor und die Ausbildung: „Wo hast du denn studiert? Wo warst du beim Rabbi Gamaliel? Wo hast du deine Ausbildung gehabt?“ Und sie sagen: „Aber Jesus lebt!“
Sie sagen: „Ihr dürft es aber nicht mehr sagen.“ Und sie sagen: „Wir können es gar nicht anders, als so weitersagen.“ Das war in der Jesusgemeinde zu allen Zeiten die große Triebkraft. Ich finde das bis heute so wunderbar in den Gemeinschaften, dass so viele gläubige Leute das Wort des Evangeliums auslegen. Ich wünsche mir auch, dass in unseren Versammlungen dieses Lebenszeugnis wieder froh durchspricht – echt aus der Erfahrung kommend, wo man sagt: Das habe ich entdeckt, und ich will das weitergeben. Das hat mein Leben so reich geprägt.
Das war der wunderbare Schatz dieser Gemeinschaftsarbeit, die wir neben unseren Freikirchen und Landeskirchen haben: in unseren Bibelkonferenzstätten und an so vielen Orten diese Bibelstunden. Bei den Hauskreisen möchte ich immer wieder darum bitten: Da muss man aufpassen. Wenn man ein paar Leute dabei hat, sind immer auch ein paar dabei, die den Mund nicht zubekommen und das Blaue vom Himmel schwätzen. Da muss man sehr vorsichtig sein. Wir wollen ja das Jesusthema in der Mitte haben.
Das ist schwierig: Wie kann man sie stoppen, ohne dass sie verletzt sind? Natürlich sind sie verletzt, wenn sie nicht reden dürfen. Einige haben jetzt in ihrer Mitte schon wieder ganz hell genickt. Darum will ich Ihnen sagen: Da muss man andere Lösungen finden. Es ist nicht immer das Beste, dass alle reden, weil man manches auch lehrmäßig wieder erfahren muss.
Ich finde es hier schade, dass ich jetzt allein rede. Ich hätte manches von Ihnen doch gern gehört, aber es ist ja die Ordnung, also beugen wir uns. Aber wissen Sie, dass wir wieder den Mut haben sollten, zu sagen: „Nein, ich möchte mal hören, da gibt einer uns die Einleitung und führt uns in einen Text hinein, damit wir die Tiefe eines Gotteswortes wieder verstehen.“ Das gehört auch dazu. Und da bitte ich Sie auch bei den Hauskreisen darauf zu achten.
Noch einmal: In der Urchristengemeinde war das Evangelium die prägende Kraft. Ich sage das noch einmal, weil bei uns heute eine große Diskussion herrscht: Wie können wir unsere Gemeinden wieder mit neuem Leben erfüllen? Dann ist immer die Methodenfrage da. Ich freue mich natürlich, dass Methoden dazugehören. Methoden kann man immer anpassen, sie sind nie starre Gesetze.
Natürlich müssen wir Lebensformen finden, die echt und lebendig sind. Gerade wenn wir Versammlungen haben, wo auch Leute kommen, die vielleicht gar keinen Zugang zum Glauben haben, ist es wichtig, dass wir Herzlichkeit und Liebe ausstrahlen. Dann können wir die Botschaft unmittelbar im Lebensbezug bezeugen. Das ist ganz, ganz wichtig.
Aber entscheidend wird immer sein, dass das Wort des Evangeliums kommt. Und das kommt ja ganz häufig vor. Wenn Sie weiterschlagen, etwa wie die Flüchtlinge nach Antiochien kommen, dann reden sie nichts anderes als das Wort.
Was ist das Wort? Das Wort ist das ganz spezielle Evangelium von Jesus, die Jesusbotschaft, die komprimierte Jesusbotschaft. So sagt Paulus an Timotheus im Zweiten Timotheusbrief Kapitel 4: „Predige das Wort zur Zeit und zur Unzeit.“ Was heißt zur Unzeit? Es gibt keine besonderen Zeiten, wo man sagt: „Da kommst du geschickt an.“ Es kann auch sein, du bist ungeschickt. Aber sag das Wort immer und vollständig. Das Jesuszeugnis ist bei jeder Gelegenheit dran.
Denn wenn man den richtigen Moment abpassen will, kommen sie nie dazu. Da wird man scheitern. Seien Sie ein mutiger Jesuszeuge! Sie wissen gar nicht, wie das aufgeht und wann das ankommt. Predige das Wort, sei es zur Zeit oder zur Unzeit, sagt Paulus.
Gerade dort in dem Kapitel 2. Timotheus 4 heißt es: „Predige das Wort.“ Und Paulus sagt auch: „Du musst mitleiden, auch weil du ein Streiter Christi bist.“ Er selbst leidet Verfolgung um des Evangeliums willen. „Da werde ich darum geschlagen.“ Deshalb gestaltet und prägt das Evangelium etwas ganz Wunderbares durch die Zeugen, die mutig Jesus bezeugen.
Was brauchen wir, um das Wort richtig sagen zu können? Wir müssen selber geistlich sein. Und das ist nach dem Römerbrief Kapitel 8: „Wer Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“ Also müssen wir Leute sein, die vom Heiligen Geist durchdrungen sind.
Herr Jesus, du musst in mir Wohnung machen, damit ich dein Zeuge sein kann. Nur der Geist Gottes kann unser Zeugnis lebendig machen. Das ist die wichtigste Voraussetzung in unserem Zeugendienst.
Hier hat man zählen können, wie viele zum Glauben kamen – und das darf man auch. Aber es ist schwierig, man kann es oft gar nicht feststellen. Vieles kommt erst nach vielen Jahren zum Vorschein, wenn Leute sagen: „Damals habe ich mich entschieden, damals habe ich eine große Prägung gehabt, das hat mein Leben sehr bestimmt.“
Und zwar scheidet das Evangelium, weil es Nein sagt. Ist Ihnen schon aufgefallen, dass es viele Predigten gibt, bei denen man niemandem vor den Kopf stoßen will? Walter Lacht, der große Bibellehrer, hat gesagt: „Es wird erst interessant, wenn man Nein sagt.“ Das Evangelium sagt zu vielem Nein, und dann scheiden sich die Geister.
Wenn man sagt: „Jesus sagt Nein zur Sünde, zu vielen falschen Wegen, zu Irrwegen.“ Heil und keinen anderen Namen gibt es. Natürlich nicht Buddha, natürlich nicht Shiva und natürlich nicht Allah führen zum Heil.
Es ist heute in weiten Kreisen der Christenheit sehr umstritten, wenn gesagt wird, alle Religionen führen irgendwie zu Gott. Nein! Allein der Jesusname rettet, es gibt keinen anderen Weg. Und das hängt doch davon ab, dass es keine Lösung meiner Schuldfrage gibt als durch Jesus.
Ich bitte Sie immer wieder: Erzählen Sie das! Ich will noch einmal darauf hinweisen, dass eine ganz große Versuchung heute ist, zu sagen: „Ich will vorbildlich leben.“ Es ist wichtig, dass Sie Jesus keine Unehre machen, natürlich.
Aber das ist für Ungläubige kein Zeugnis. Verstehen Sie: Wenn Sie dem Kellner ein gutes Trinkgeld geben und dem Müllmann, dann werden sie dadurch noch keine Christen. Das liebt man, so recht wenn sie Gutes tun. Christ werden sie erst, wenn sie einem anderen sagen, was Christus in ihrem Leben bedeutet.
Und dann müssen sie davon reden, dass sie sagen: „Ich bin gar kein guter Mensch, sondern ich leide täglich an meiner Sünde.“ Und das halte ich für so wichtig, dass wir das nicht mehr sagen. Das ist das Wichtigste.
Wenn wir in der Verkündigung das sagen, wissen Sie, dass ich heute vielfach das Blut Jesu brauche, weil es in meinem Leben Mächte der Finsternis gibt – auch als bekehrter, wiedergeborener Mensch. Das ist nicht weg. Bis zu meiner Todesstunde ist das ein Kampf.
Nicht, dass ich schon ergriffen habe oder es kommt. Ich sage: Ich jage ihm nach, seitdem ich Christus ergriffen habe. Ich will von Christus ergriffen sein, ganz tief, und er muss mich erfüllen. Und dann kann ich es dem anderen sagen – aber das ist mein Trost.
Wie wichtig ist es, dass wir es unseren Kindern sagen: Ich bin nicht perfekt, ich habe Fehler, aber Jesus hat mich lieb und hat mich heute. Das Evangelium – und das muss gepredigt werden – ungeniert.
Die Leute sollen nicht eine falsche Meinung von uns haben. Ich kann es gar nicht mehr hören, wenn Leute sagen: „Da hat jemand zu mir gesagt: Wenn ich dich sehe, würde ich auch glauben. Du siehst so gut aus und bist so.“ Das kann man nicht hinter das Evangelium verstehen.
Das, was heute in dieser Welt anspricht, wo alle gut sein wollen, alle Humanisten sein wollen, alle gut sein wollen: Predigt dieses Evangelium von Jesus!
Jesus sagt: „Wer mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater.“ Daran hängt es, ob wir den Mut haben. Und wer den Namen von Jesus verleugnet, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen am Jüngsten Tag.
Aber wir wollen uns am Jesusnamen nicht genieren lassen und uns zurückhalten lassen. Es ist wunderbar, wie sie dann sagen: „Wir können es ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gehört und gesehen haben.“ Natürlich können sie es lassen.
Wenn wir mit der Gemeinde Straßeneinsätze gemacht haben in der Königstraße, muss ich immer sagen: Das war das Schlimmste, was ich mir in meiner ganzen Zeit in unserer dreißigjährigen Geschichte in der Ludwig-Hofacher-Gemeinde in Stuttgart vorstellen konnte.
Da steht man so da, die Leute laufen vorbei. Das ist ja sehr wunderbar, wenn man so brav zuhört, wie Sie, das ist ein Vergnügen. Da höre ich gar nicht mehr auf. Aber in der Fußgängerzone, wenn der Jugendchor gesungen hat, das war super, aber dann muss man in ein paar Worten drei, vier Minuten ein Zeugnis unterbringen.
Das ist doch gar keine Atmosphäre. Dann spotten viele, und andere sind ablehnend, und die Christen ziehen eh die Mundwinkel runter. Da denkt man immer: Hoffentlich kommt noch ein Hindernis, dass ich nicht gehen muss.
So geht es uns ja oft auch bei den Besuchen, dass wir sagen: Soll ich denn da noch mal hingehen? Das sind doch schwierige Verhältnisse. Da weiß man, da war eine Scheidung, und jetzt ist die Frau in der Schwermut, und da sitzt sie da. Soll ich rübergehen und sie trösten?
Das ist ja immer seltsam, was wir machen. Soll ich da hingehen? Da ist ein Todesfall, und dann laufen wir oft vorbei oder werfen eine Kerze rein und sagen: „Jetzt müsste ich einen Besuch machen, müsste von Jesus reden.“
Ganz kurz und praktisch aus dem Leben: Natürlich kann ich es lassen. Aber wenn ich wirklich weiß, der Herr sendet mich dazu, dann ist das entscheidend wichtig für meinen Dienst.
So entsteht Gemeinde, so lebt Gemeinde, so ist Gemeinde Licht und Salz in der Welt durch das Jesuszeugnis.
Mir gefällt es immer wieder, wie die Neubekehrten diesen Geist haben: „Ich kann es doch nicht lassen.“ Kaum sind sie zum Glauben gekommen, kommen sie auf ganz tolle Gedanken. Sicher muss die Atmosphäre auch stimmen.
Ich rätsel immer herum, wie das die machen, die jetzt sogar bei der Fußballweltmeisterschaft noch von Jesus zeugen. Ich bin gespannt, ich könnte es nicht.
Nach dem Fußballspiel rege ich mich auch über so einen blöden Schiedsrichter auf, dass der das Tor verfehlt hat oder so knapp drüberschießt, dass in den Emotionen so viel los ist. Ob das gerade die Atmosphäre ist, wo man Jesuszeugnis gibt?
Aber sie haben viele Gelegenheiten in ihrer Umgebung, wo verzweifelte, hoffnungslose, traurige Leute sind, zu denen sie gehen können und dann sagen: „Ich muss das Evangelium sagen. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte.“
Wenn Sie einmal nach Weimar kommen, dann sehen Sie die Stätten des deutschen Geistes, wo Goethe und Schiller waren. Dann gehen Sie auch zum Friedhof, wo Johannes Falk liegt, der einst das große Kinderheim gründete, nachdem ihm viele Kinder in der Familie gestorben waren und der das Lied „Otto Fröhliche“ gedichtet hat.
Dann gehen Sie auch noch hoch, was auch zum deutschen Geist gehört: nach Buchenwald ins KZ. Die meisten sagen: Das will ich nicht. Das müssen Sie aber. Es gehört mit dazu.
Dann gehen Sie in die Zelle, wo Paul Schneider war, den man geschlagen hat. Er wusste, was kommt, und dann hat er sich die Gitterstäbe gehängt und gerufen: „Jesus ist auferstanden!“ Das war „haftig“ auferstanden, als die Tausenden auf dem Appellplatz standen.
Es waren viele, die sagten: „Der hat mir das Leben gerettet mit seinem Zeugnis“, obwohl sie Schneider zu Tode geprügelt haben.
Es gehört alles mit dazu in unserer Zeit heute, dass das Wort von Jesus erklingen muss, weil es die einzige Hoffnung ist.
Wir leben heute in einer wunderbaren, friedlichen Welt. Mensch, die Rente ist gesichert, Soziales ist gesichert, medizinisch – wenn der Streik vorbei ist – ist auch alles wieder gesichert. Fast alles läuft. Bei uns wird sogar der Müll wieder abgeholt in Stuttgart. Wir hatten es nicht mehr für möglich gehalten.
Erdi ist heute schon Meister im Lahmlegen. Hoffentlich ist kein Mitglied unter uns dabei, der gekränkt ist.
Aber wenn Sie so denken in diesem Frieden, wissen wir nicht, was morgen kommt. Ich bin der Meinung, dass die Kräfte des antichristlichen Hasses wieder beginnen.
Wir wollen unsere jungen Leute rüsten und sagen: Seid Jesuszeugen! Das ist die Stärke der Gemeinde. Es war die Urchristengemeinde, die stand und ihren Dienst getan hat, weil sie vom Wort des Evangeliums erfüllt war und weil man hier allein das weitersagen kann.
Denn dieses Wort wirkt und schafft Glauben. Der Samen des Wortes Gottes – so sagt die Bibel – schafft Glauben. Er geht auf, wenn er nicht erstickt wird durch Reichtum, Sorgen und Begierde. Das sagt Jesus. Das ist die Gefahr für uns heute in unserer toten Zeit.
Aber das Wort soll aufgehen und Frucht bringen. Wehe, wenn wir schweigen! Wir wollen ungeniert von Jesus reden. Dass du uns dieses Wort gegeben hast und dass wir dieses Wort auch weitergeben dürfen.
Herr, wir sind oft so verunsichert. Wir wollen keinen Anstoß geben. Aber zeig uns doch, wie Menschen nach deinem Wort dürsten, so wie wir selbst danach gesucht haben, bis du dich offenbart hast.
Lass es immer ein lebendiges, kräftiges, durchdringendes Wort sein. Erleuchte uns und mach uns wieder ganz brennend für dich.
Wir wollen dich jetzt auch bitten für alle Gemeinden, die in der Verfolgung stehen, die im Widerspruch sind, für all deine Zeugen, die um deines Namens willen leiden müssen – auch ganz besonders in der islamischen Welt, aber auch in Sri Lanka, im Buddhismus und in Israel.
Herr, mach deine Jesusgemeinde fröhlich im Zeugnis für dich und gib den nötigen Freimut, ungeniert von dir zu reden.
Wir wollen dir danken auch für diese herrliche Zeit, die wir hier haben, für diese Stätte des Friedens und deiner Gegenwart. Segne uns diesen Tag! Amen.
Zeugnis der Urgemeinde und die Kraft des lebendigen Wortes
Und das Evangelium wirkt, ist und hat hier Gemeinde gebaut – auch trotz allen Widerstandes.
Sie bekennen es. Als sie dann bedroht werden und vor dem Hohen Rat stehen, muss man sich vorstellen: Das waren doch einfache Leute. Dort standen keine Theologen. Für sie galt nur der Doktortitel und die Ausbildung. Man fragte: „Wo hast du studiert? Warst du beim Rabbi Gamaliel? Wo hast du deine Ausbildung gehabt?“
Und sie antworten: „Aber Jesus lebt, Jesus lebt.“
Die Obrigkeit sagt: „Ihr dürft es aber nicht mehr sagen.“ Doch sie entgegnen: „Wir können gar nicht anders, als es weiterzusagen.“
Das war in der Jesusgemeinde zu allen Zeiten die große Triebkraft.
Ich finde es bis heute wunderbar, dass in den Gemeinschaften so viele gläubige Menschen das Wort des Evangeliums auslegen. Ich wünsche mir auch, dass in unseren Versammlungen dieses Lebenszeugnis wieder froh und lebendig durchscheint – ein Zeugnis, das echt aus der Erfahrung kommt. Ein Zeugnis, bei dem man sagt: „Das habe ich entdeckt, und ich will es weitergeben.“
Dieses Zeugnis hat mein Leben so reich geprägt. Es war wunderbar.
Herausforderungen in Hauskreisen und der Umgang mit dem Wort
Der Schatz dieser Gemeinschaftsarbeit, die wir neben unseren Freikirchen, Landeskirchen und allem anderen haben, zeigt sich in unseren Bibelkonferenzstätten und an so vielen Orten in den Bibelstunden.
Bei den Hauskreisen möchte ich immer wieder darauf hinweisen, dass man vorsichtig sein muss. Wenn nur ein paar Leute dabei sind, gibt es immer auch einige, die den Mund nicht mehr zu bekommen und das Blaue vom Himmel herunter schwätzen. Da ist Vorsicht geboten. Wir wollen ja das Jesusthema in der Mitte haben.
Das ist schwierig: Wie kann man diese Personen stoppen, ohne sie zu verletzen? Natürlich sind sie verletzt, wenn sie nicht reden dürfen. Einige nicken in ihrer Mitte jetzt schon ganz hell. Darum möchte ich sagen, dass man andere Lösungen finden muss. Es ist nicht immer das Beste, dass alle reden, denn manches muss man auch lehrmäßig wieder erfahren.
Ich finde es hier schade, dass ich jetzt allein rede. Ich hätte manches von Ihnen doch gern gehört, aber es ist ja die Ordnung, also beugen wir uns dem.
Wissen Sie, dass wir wieder den Mut haben sollten zu sagen: „Nein, ich möchte mal hören.“ Da gibt jemand uns eine Einleitung und führt uns in einen Text hinein, damit wir die Tiefe eines Gotteswortes wieder verstehen können. Das gehört auch dazu.
Und darum bitte ich Sie auch, in den Hauskreisen darauf zu achten, denn das ist wichtig.
Die prägende Kraft des Evangeliums in der Urchristengemeinde
In der Urchristengemeinde war das Evangelium die prägende Kraft. Ich betone das noch einmal, weil heute bei uns eine große Diskussion herrscht: Wie können wir unsere Gemeinden wieder mit neuem Leben erfüllen?
Dabei steht oft die Methodenfrage im Mittelpunkt. Natürlich freue ich mich darüber, denn Methoden gehören dazu. Methoden kann man immer anpassen und verändern. Sie sind nie starre Gesetze. Wichtig ist, dass wir Lebensformen finden, die echt und lebendig sind.
Gerade wenn wir Versammlungen haben, zu denen auch Menschen kommen, die vielleicht keinen Zugang zum Glauben haben, ist es entscheidend, dass wir Herzlichkeit und Liebe ausstrahlen. Gleichzeitig müssen wir die Botschaft unmittelbar im Lebensbezug bezeugen können. Das ist ganz, ganz wichtig.
Entscheidend wird immer sein, dass das Wort des Evangeliums verkündet wird. Das kommt ja ganz häufig vor, zum Beispiel wenn Flüchtlinge nach Antiochien kommen und man nichts anderes hört als das Wort.
Was ist das Wort? Das Wort ist das ganz spezielle Evangelium von Jesus, die Jesusbotschaft, die komprimierte Jesusbotschaft. So sagt Paulus an Timotheus im Zweiten Timotheusbrief Kapitel 4: "Predige das Wort zur Zeit und zur Unzeit."
Was heißt "zur Unzeit"? Es gibt keine besonderen Zeiten, in denen man sagt, da kommst du geschickt an. Es kann auch sein, dass du ungeschickt bist, aber du sollst das Wort immer und vollständig sagen. Das Jesuszeugnis ist bei jeder Gelegenheit dran.
Wenn man den richtigen Moment abpassen will, kommt man nie dazu. Da wird man scheitern. Sei ein mutiger Jesuszeuge! Du weißt gar nicht, wie das aufgeht und wann das ankommt.
Paulus sagt: "Predige das Wort, sei es zur Zeit oder zur Unzeit." Gerade in 2. Timotheus 4 heißt es: "Predige das Wort zur Zeit." Und Paulus sagt auch, dass man mitleiden muss, weil man ein Streiter Christi ist. Er selbst leidet Verfolgung um des Evangeliums willen. Deshalb wird er geschlagen.
Voraussetzungen für ein lebendiges Zeugnis
Deshalb gestaltet, prägt und schafft das Evangelium etwas ganz Wunderbares durch die Zeugen, die mutig Jesus bezeugen.
Was brauchen wir, um das Wort richtig sagen zu können? Wir müssen selbst geistlich sein. Das steht im Römerbrief Kapitel 8: Wer Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. Also müssen wir Menschen sein, die vom Heiligen Geist durchdrungen sind.
Herr Jesus, du musst in mir Wohnung machen, damit ich dein Zeuge sein kann. Nur der Geist Gottes kann unser Zeugnis lebendig machen. Das ist die wichtigste Voraussetzung für unseren Zeugendienst.
Hier konnte man zählen, wie viele zum Glauben kamen, und das darf man auch. Aber es ist schwierig; oft kann man es gar nicht genau feststellen. Vieles zeigt sich erst nach vielen Jahren, wenn Menschen sagen: Damals habe ich mich entschieden, damals habe ich eine große Prägung erfahren, die mein Leben ganz stark bestimmt hat.
Die klare Botschaft des Evangeliums und die Notwendigkeit des Nein
Das Evangelium scheidet, weil es Nein sagt. Ist Ihnen schon aufgefallen, dass es viele Predigten gibt, bei denen niemandem vor den Kopf gestoßen werden soll? Walter Lacht, der große Bibellehrer, hat gesagt: Es wird erst interessant, wenn man Nein sagt.
Das Evangelium sagt zu vielem Nein, und dann scheiden sich die Geister. Jesus sagt Nein zur Sünde, zu vielen falschen Wegen und zu Irrwegen. Heil bringt nur Jesus, und keinen anderen Namen. Natürlich nicht Buddha, natürlich nicht Shiva und natürlich nicht Allah führt zum Heil.
Heute ist es in weiten Kreisen der Christenheit sehr umstritten, wenn gesagt wird, alle Religionen führen irgendwie zu Gott. Nein, allein der Jesusname rettet. Es gibt keinen anderen Weg. Das hängt damit zusammen, dass es keine Lösung für die Schuldfrage gibt außer durch Jesus.
Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass eine große Versuchung heute darin besteht, zu sagen: Ich will vorbildlich leben. Es ist wichtig, dass Sie Jesus keine Unehre machen, natürlich. Aber das ist für Ungläubige kein Zeugnis.
Verstehen Sie: Wenn Sie dem Kellner oder dem Müllmann ein gutes Trinkgeld geben, werden sie dadurch nicht zum Christen. Wenn Sie Gutes tun, werden Menschen deshalb nicht Christ. Sie werden erst Christ, wenn sie einem anderen sagen, was Christus in ihrem Leben bedeutet.
Dann müssen sie auch ehrlich sagen, dass sie gar keine guten Menschen sind, sondern täglich an ihrer Sünde leiden. Und das ist so wichtig, dass wir das nicht mehr sagen. Das ist das Wesentliche.
Die Notwendigkeit des Bekenntnisses der Sünde und die Kraft des Blutes Jesu
Wenn wir in der Verkündigung sagen, dass ich heute vielfach das Blut Jesu brauche, dann deshalb, weil es in meinem Leben Mächte der Finsternis gibt. Auch als bekehrter, wiedergeborener Mensch sind diese Mächte nicht einfach verschwunden. Bis zu meiner Todesstunde ist das ein Kampf. Es ist nicht so, dass ich diesen Kampf bereits vollständig gewonnen habe oder dass er bald vorbei sein wird.
Ich sage: Ich jage Christus nach, seitdem ich ihn ergriffen habe. Ich möchte von Christus ganz tief ergriffen sein, und er muss mich erfüllen. Erst dann kann ich es anderen sagen. Das ist mein Trost.
Wie wichtig ist es, dass wir unseren Kindern sagen: Ich bin nicht frei von Herzinfarkt oder Sterben, aber alle meine Sünden hat sein Blut in mir getilgt. Das ist wichtig. Als gläubige Christen bergen wir uns in diesem Zeugnis. Deshalb gibt es kein anderes Heil. Wie soll ich denn meine Schuld aufarbeiten?
Ich sage immer: Gehen Sie zu Ihren Nachbarn aus der Türkei und erzählen Sie ihnen, wie Sie befreit wurden. Dabei greifen Sie nichts vom Islam an. Aber viele Muslime spüren, dass die Schuld ihres Lebens von ihnen nicht getragen wird. Sie haben keine Lösung für ihre Schuld. Ebenso wenig haben die Hindus eine Lösung für ihre Schuld.
Vor etwa 150 Jahren wurde die Tochter einer Königspriesterin in Kathmandu mit sieben Jahren verheiratet. Mit elf Jahren starb ihr Mann. Das war natürlich keine funktionierende Ehe, aber es ist der Hinduismus. Die Witwe gilt als schuld am Tod des Mannes – das ist der Glaube der Hindus. Deshalb gibt es die Witwenverbrennung.
Man muss wissen, wie brutal die Religionen sein können. Sie sind Jahrzehnte lang von Heiligtum zu Heiligtum gezogen und haben gesucht: Wo gibt es Rettung? Der Vater ging mit dem Königspriester von Kathmandu, der starb. Dann findet die Tochter ein paar Blätter vom Neuen Testament in Indien und entdeckt Jesus.
Die Dringlichkeit des Evangeliums für alle Menschen
Dass Sie wissen, warum wir es den Hindus sagen müssen, warum wir es ihnen sagen müssen, warum wir es den Muslimen sagen müssen: Es gibt keine andere Rettung, keinen anderen Namen.
Streiten Sie nicht theoretisch darüber. Das ist keine Religionsdiskussion. Sagen Sie stattdessen: Ich wüsste nicht, wo ich vor Jammer bliebe, denn wo ist solch ein Herz wie deins? Verliebe dich, du, du bist meine Zuversicht allein. Sonst weiß ich keine.
Und das sind doch massive Dinge, die mich bedrohen. Wenn wir älter werden, dann fallen uns doch unsere eigenen Taten aus der Kindheit ein, wo wir uns versündigt haben. Schmutzige Dinge, die uns beschäftigen – und das geht bis ins Alter hinein.
Wir sind doch anfällig durch die Sachen, die wir in der Zeitung lesen, im Fernsehen sehen und durch schmutzige Bilder, die in unserer Fantasie aufsteigen. Herr, mach mich doch frei! Du löst mich und machst mich frei.
Und dass wir nicht ein perfekter Mensch sein wollen, sondern ein sündiger Mensch, der durch Jesus gerecht geworden ist.
Seien Sie das! Ja, mein Leben ist voller Fehler, aber Jesus hat mich lieb und hat mich heute das Evangelium gelehrt. Und das muss ungeniert gepredigt werden. Die Leute sollen keine falsche Meinung von uns haben.
Ich kann es gar nicht mehr hören, wenn Leute sagen: „Da hat jemand zu mir gesagt, wenn ich dich sehe, würde ich auch glauben, du siehst so gut aus.“ Und du bist das? Das kann man hinter dem Evangelium verstehen.
Verstehen Sie, was heute in dieser Welt anspricht? Wo alle, alle gut sein wollen, alle wollen Humanisten sein, alle wollen gut sein. Predigen Sie dieses Evangelium von Jesus!
Und Jesus sagt: Wer mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater. Daran hängt es, ob wir den Mut haben.
Wer den Namen von Jesus verleugnet, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen am Jüngsten Tag.
Aber wir wollen uns am Jesusnamen nicht genieren lassen und uns nicht zurückhalten lassen.
Zeugnis trotz Ablehnung und Herausforderungen im Alltag
Es ist wunderbar, wie manche dann sagen: „Wir können es ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gehört und gesehen haben.“ Natürlich könnten sie es lassen.
Wenn wir mit der Gemeinde Straßeneinsätze in der Königstraße gemacht haben, muss ich immer sagen: Das war das Schlimmste, was ich mir in meiner ganzen Zeit, in unserer dreißigjährigen Geschichte in der Ludwig-Hofacher-Gemeinde in Stuttgart, vorstellen konnte.
Denn da steht man so da, die Leute laufen vorbei. Das ist ja sehr wunderbar, wenn man so brav zuhört wie Sie, das ist ein Vergnügen, da höre ich gar nicht mehr auf. Aber in der Fußgängerzone, wenn der Jugendchor gesungen hat, das war super. Dann muss man aber irgendwo in ein paar Worten drei, vier Minuten ein Zeugnis unterbringen – und das in einer Atmosphäre, die dafür gar nicht da ist. Viele spotten, andere sind ablehnend, und die Christen ziehen eh die Mundwinkel runter. Da denkt man immer: Hoffentlich kommt noch ein Hindernis, damit ich nicht gehen muss.
So geht es uns ja oft auch bei den Besuchen. Wir sagen: Soll ich denn da noch mal hingehen? Das sind doch schwierige Verhältnisse. Da weiß man, da war eine Scheidung, und jetzt ist die Frau in der Schwermut. Da sitzt sie da – soll ich rübergehen und sie trösten? Das ist ja immer seltsam, was wir machen. Soll ich da hingehen? Da ist ein Todesfall, und dann laufen wir oft vorbei oder werfen nur schnell ein Kerzchen hinein und sagen: Jetzt müsste ich einen Besuch machen, müsste von Jesus reden.
Und ganz kurz und praktisch aus dem Leben: Natürlich kann ich es lassen. Aber wenn ich wirklich weiß, der Herr sendet mich dazu – und das ist das entscheidend Wichtige heute für meinen Dienst – dann mache ich es. So entsteht Gemeinde, so lebt Gemeinde, so ist Gemeinde Licht und Salz in der Welt durch das Jesuszeugnis.
Die Begeisterung der Neubekehrten und die Herausforderungen im Alltag
Mir gefällt es immer wieder, wie die Neubekehrten diesen Geist haben. Ich kann es doch nicht lassen. Kaum sind sie zum Glauben gekommen, haben sie schon ganz tolle Gedanken. Sicherlich muss auch die Atmosphäre stimmen.
Ich rätsle immer, wie diejenigen das machen wollen, die jetzt sogar bei der Fußballweltmeisterschaft von Jesus zeugen. Ich bin gespannt, denn ich könnte es nicht. Nach dem Fußballspiel rege ich mich oft über einen blöden Schiedsrichter auf oder darüber, dass der Ball so knapp am Tor vorbeigeschossen wurde. In solchen Emotionen frage ich mich, ob das gerade die richtige Atmosphäre ist, um ein Zeugnis von Jesus zu geben.
Aber die Neubekehrten haben viele Gelegenheiten in ihrer Umgebung. Dort sind verzweifelte, hoffnungslose und traurige Menschen. Zu ihnen können sie hingehen und sagen: „Ich muss das Evangelium verkünden. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte.“
Orte deutscher Geschichte und das Zeugnis des Glaubens
Wenn Sie einmal nach Weimar kommen, sehen Sie die Stätten des deutschen Geistes, wo Goethe und Schiller lebten.
Dann besuchen Sie auch den Friedhof, auf dem Johannes Falk begraben liegt. Er gründete einst ein großes Kinderheim, nachdem in seiner Familie viele Kinder gestorben waren. Zudem hat er das Lied "Otto Fröhliche" gedichtet.
Anschließend gehen Sie hinauf nach Buchenwald ins Konzentrationslager, das ebenfalls zum deutschen Geist gehört. Viele sagen: „Das will ich nicht.“ Aber das müssen Sie. Es gehört einfach dazu.
Dort besuchen Sie die Zelle, in der Paul Schneider eingesperrt war. Er wurde geschlagen und wusste, was auf ihn zukommt. Trotzdem hängte er sich an die Gitterstäbe und rief: „Jesus ist auferstanden!“ Das war eine kraftvolle Auferstehung, als Tausende auf dem Appellplatz standen.
Viele sagten später, dass ihm Schneiders Zeugnis das Leben gerettet habe, obwohl er zu Tode geprügelt wurde.
Die Dringlichkeit des Evangeliums in einer scheinbar friedlichen Welt
Es gehört heute unbedingt dazu, dass das Wort von Jesus erklingt, denn es ist die einzige Hoffnung. Wir leben in einer wunderbaren, friedlichen Welt. Die Rente ist gesichert, soziale Leistungen sind gewährleistet, und medizinisch ist ebenfalls alles gut versorgt – zumindest wenn der Streik vorbei ist. In Stuttgart wird sogar der Müll wieder abgeholt, was wir kaum noch für möglich gehalten hätten.
Erdi ist heute schon Meister im Lahmlegen. Hoffentlich ist kein Mitglied unter uns, der deswegen gekränkt ist. Doch wenn wir in diesem Frieden leben, dürfen wir nicht vergessen: Wir wissen nicht, was morgen kommt. Ich bin der Meinung, dass die Kräfte des antichristlichen Hasses wieder an Stärke gewinnen.
Wir wollen unsere jungen Leute rüsten und ihnen sagen: Seid Zeugen Jesu! Das ist die Stärke der Gemeinde. Die Urchristengemeinde hat ihren Dienst getan, weil sie vom Wort des Evangeliums erfüllt war. Nur durch dieses Wort kann man weitersagen, denn es wirkt und schafft Glauben.
Der Same des Wortes Gottes – so sagt die Bibel – schafft Glauben. Er geht auf, wenn er nicht erstickt wird durch Reichtum, Sorgen oder Begierde. Jesus warnt uns vor dieser Gefahr, gerade in unserer heutigen, oft toten Zeit. Doch das Wort soll aufgehen und Frucht bringen.
Wehe, wenn wir schweigen! Wir wollen ungeniert von Jesus reden.
Gebet um Erneuerung und Segen
Dass du uns dieses Wort gegeben hast und dass wir es weitergeben dürfen. Herr, wir sind oft so verunsichert. Wir wollen keinen Anstoß geben. Doch zeige uns, wie Menschen nach deinem Wort dürsten, so wie wir selbst danach gesucht haben, bis du dich offenbart hast.
Lass es immer ein lebendiges, kräftiges und durchdringendes Wort sein. Erleuchte uns und mach uns wieder ganz brennend für dich. Wir wollen dich jetzt auch bitten für alle Gemeinden, die in der Verfolgung stehen und im Widerspruch sind. Für all deine Zeugen, die um deines Namens willen leiden müssen – ganz besonders in der islamischen Welt, aber auch in Sri Lanka, im Buddhismus und in Israel.
Herr, mach deine Jesusgemeinde fröhlich im Zeugnis für dich. Gib den nötigen Freimut, ungeniert von dir zu reden.
Wir wollen dir danken für diese herrliche Zeit, die wir hier haben, für diese Stätte des Friedens und deiner Gegenwart. Segne uns an diesem Tag! Amen!
