Jesus sprach zu ihnen in Gleichnissen und sagte: „Das Himmelreich gleicht einem König, der für seinen Sohn eine Hochzeit ausrichtete. Er sandte seine Knechte aus, um die Eingeladenen zur Hochzeit zu rufen, doch sie wollten nicht kommen.
Er schickte erneut andere Knechte mit der Aufforderung: ‚Sagt den Eingeladenen, dass ich mein Mahl bereitet habe, mein Rindvieh und die Mastkälber sind geschlachtet, alles ist bereit; kommt zur Hochzeit!‘
Aber sie achteten nicht darauf und gingen weg, der eine auf sein Feld, der andere zu seinem Geschäft. Die übrigen ergriffen seine Knechte, misshandelten sie und töteten sie.
Als der König das hörte, wurde er zornig. Er sandte seine Heere aus, tötete jene Mörder und verbrannte ihre Stadt.
Dann sagte er zu seinen Knechten: ‚Die Hochzeit ist bereit, aber die Eingeladenen waren es nicht wert. Geht nun auf die Straßen und ladet alle ein, die ihr findet, zur Hochzeit!‘
Die Knechte gingen hinaus auf die Straßen und sammelten alle, die sie fanden, Böse und Gute, und die Hochzeitshalle füllte sich mit Gästen.
Als der König die Gäste betrachtete, sah er dort einen Mann, der keine Hochzeitskleidung trug. Er fragte ihn: ‚Freund, wie bist du hier hereingekommen, ohne Hochzeitskleidung?‘ Doch der Mann schwieg.
Darauf befahl der König seinen Dienern: ‚Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die Finsternis; dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.‘
Denn viele sind berufen, aber wenige auserwählt.“
Einführung in das Gleichnis vom Hochzeitsmahl
Und Jesus fuhr fort, in Gleichnissen zu ihnen zu reden: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der für seinen Sohn die Hochzeit ausrichtete.
Er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zur Hochzeit zu bitten, doch sie wollten nicht kommen. Daraufhin sandte er andere Knechte aus und sagte: „Sagt den Gästen: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit!“
Aber sie achteten nicht darauf. Einer ging auf seinen Acker, ein anderer an sein Geschäft, und wieder andere ergriffen die Knechte, misshandelten und töteten sie.
Da wurde der König zornig. Er schickte seine Heere aus, ließ diese Mörder umbringen und ihre Stadt anzünden.
Dann sagte er zu seinen Knechten: „Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Gäste waren es nicht wert. Darum geht hinaus auf die Straßen und ladet zur Hochzeit ein, wen ihr trefft!“
Die Knechte gingen auf die Straßen hinaus und holten zusammen, wen sie trafen, Böse und Gute. Und die Tische wurden alle voll.
Die Herausforderung der Einladung und das Festkleid
Da ging der König hinein, um sich die Gäste anzusehen. Dabei entdeckte er einen Mann, der kein Feierkleid trug. Er sagte zu ihm: „Freund, wie bist du hier hereingekommen, ohne ein Feierkleid anzuhaben?“
Viele haben sich gefragt, wie das möglich war. Woher konnte dieser Mann das Kleid bekommen, wenn er vielleicht gar keines besaß? Es gibt zwei Deutungsmöglichkeiten:
Entweder bedeutet das Feierkleid nur übersetzt „gewaschenes Kleid“. Dann wäre es also nur Pflicht gewesen, das Kleid zu säubern. Es gab aber auch andere Bräuche, bei denen der Ausrichter der Hochzeit zusammen mit der Einladung jedem Gast das Festkleid überbringen ließ.
Der Mann wollte dieses Kleid jedoch nicht anziehen, weil es ihm nicht gefiel. Er brachte kein Wort heraus. Daraufhin befahl der König seinen Dienern: „Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die Finsternis!“
Dort wird Heulen und Zähneklappern sein, denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.
Mission verstehen und die Bedeutung des Rufes Gottes
Herr, wir wollen deinen Ruf verstehen. Hilf uns dazu jetzt, Amen.
Heute Morgen haben wir wieder einen unserer Missionssonntage. Was mir an Ihnen besonders gefällt, ist, dass Sie auch ein Herz für Mission haben. Das spüre ich immer wieder, wie Sie das mittragen. Das ist nicht selbstverständlich.
Vielfach ist unter Christen Mission nur eine Liebhaberei von kleinen Gruppen. Der große Teil, die Mehrheit der Christen, hat nichts übrig für Mission. Es ist immer wieder erschütternd, wie wenige Christen in Deutschland tatsächlich als Missionare an ihrem Ort tätig sind.
Schlimm ist auch, dass Mission selbst heute noch vielen Missverständnissen ausgesetzt ist. Wenn immer wieder aufgerufen wird, jeder Christ solle ein Missionar sein, stehen oft ganz andere Vorstellungen dahinter. Manchmal denkt man dabei zum Beispiel, die Kirche müsse nur Mitglieder werben. Aber das ist doch nicht Mission. Oder man meint, Mission sei nur Kundendienst.
Heute gibt es eine besondere Verwirrung über die Frage: Ist Mission nicht einfach der Liebesdienst an hungernden oder kranken Menschen? Natürlich ist der Liebesdienst uns geboten, das steht außer Frage. Keiner kann sich dem Dienst der Liebe an leidenden Menschen entziehen. Wir sind dazu ganz und gar gefordert.
Aber unter Mission verstehen wir den besonderen Auftrag der Evangeliumsverkündigung. Wir können nicht einfach sagen, mit der Tat der Liebe sei die Verkündigung des Evangeliums bereits erledigt. Liebe ja, Diakonie ja, aber auch Mission.
Eine weitere Verwirrung entsteht, wenn manche sagen: Warum wollen wir den Menschen in Asien und Afrika unsere Glaubenserkenntnisse bringen? Sie haben doch auch viel von Buddha erkannt, vom Islam, und die Ayatollahs sind auch glücklich. Warum sollen wir ihnen das Evangelium bringen? Lasst sie doch in ihrer ganzen glücklichen Glaubensart, in ihrer Religion!
Die Einladung zum Fest Gottes: Vier zentrale Punkte
Darum möchte ich Ihnen heute erklären, was Mission ist, so wie Jesus es in diesem Gleichnis beschrieben hat. Ich werde dies in vier Punkten darstellen.
Erster Punkt: Gott will mit uns fest verbunden sein.
1. Gott will mit uns feiern
Wenn wir treppauf, treppab in unserem Gemeindebezirk gehen und Menschen einladen, spüre ich ihre Verlegenheit. Was soll ich denn sagen? Kommen Sie doch mal zu uns in den Gottesdienst. Ach, wo ist Ihre Kirche? Ja, ich habe ja so viel zu tun. Verstehen Sie, ich würde gern kommen, aber was sollen wir sagen? Wir können doch höchstens etwas erzählen und sagen: Kommen Sie mal, da sind so nette Leute bei uns in der Luzikowa-Gemeinde. Liebe Menschen, das ist eine nette Kirche, die gefällt einem schon vom Holzwerk her.
Aber da wären wir alle falsch, das ist nicht Mission. Mission ist, dass wir die Einladung zu einem großen Fest überbringen. Und das ist uns ganz ungewohnt. Ich will mal versuchen, das Ihnen zu übersetzen: Gott will ein Fest feiern. Wir sollten den Menschen sagen: Wissen Sie, dass Gott mit Ihnen ein Fest feiern will?
Die Leute verstehen das gar nicht. Für sie ist Gott ja so ferngerückt und etwas Heiliges, Ehrfürchtiges, vielleicht etwas Trauriges und Würdiges. Doch Gott will mit uns ein Fest feiern. Jesus kleidet das in das Bild der Hochzeit. Das will ich auch noch einmal erklären, weil heute besonders bei jungen Leuten nicht mehr klar ist, warum man Hochzeit feiert. Warum denn? Nicht wegen des Trauscheins, nicht wegen des öffentlichen Gelöbnisses der Treue. Das wird ja durch eine Urkunde besiegelt.
Gott will einen Bund schließen, ein Liebesbündnis mit seiner Gemeinde, mit denen, die an ihn glauben. Der heilige Gott hat sich aufgemacht. Es kommt oft in der Bibel das Bild der Hochzeit des Lammes vor. Das ist immer ein Bild für Jesus in der Vermählung mit seiner Gemeinde, dass er in Freude und Leid uns treu bleibt. Das ist doch ein Fest, das man feiern muss.
Wir gehen davon aus, dass in einer Ehe sehr ungleiche Partner sein können. Das darf man bei so einem Anlass auch unseren jungen Menschen immer wieder sagen, die meinen, in einer Ehe träfen sich Ideale. Das ist gar nicht gesagt, sondern dass zwei sehr notvolle Partner miteinander zusammenkommen, um sich gegenseitig zu helfen.
Bei dieser Hochzeit, die im Bild von Jesus beschrieben wird, ist das noch viel merkwürdiger. Wer da heiratet – das kann manchmal vorkommen, wenn man eine Hochzeitsanzeige bekommt – denkt: Mensch, die zwei haben geheiratet. Wie das oft ist in der Liebe, ziehen sich Gegensätze an. Das ist bei der Hochzeit, die Gott feiern lässt, noch viel ungewöhnlicher.
Jesus, der Heilige, verbindet sich mit seiner Gemeinde, die so viel Not hat, wo so viel Sünde, Dunkel und Schmutz sich findet in unserem Leben. Und dann tritt Jesus hin und sagt: In Freud und Leid will ich dir treu bleiben. Dieses ist ein Fest, ein unglaubliches Fest, wie er sich bindet. Diese Liebe ist so, dass er sie nicht aufkündigt, auch wenn der Ehepartner – wir, die Gemeinde – es ihm sehr, sehr schwer machen.
Da entbrennt seine Liebe nur noch viel mehr. Da beugt er sich nur noch viel tiefer herunter und will den anderen in die Höhe bringen. Das ist das Urbild, das Paulus immer für die Ehe gemeint hat: Wie Christus die Gemeinde geliebt hat, so sollen wir einander lieben – mit unheimlicher Geduld, langmütig, ohne Ende.
Das ist nicht eine Vermählung Jesu mit der Welt. Nein, das meint die Bibel gar nie. Jesus hat sich nie mit der Welt vermählt. Im Gegenteil, es ist ein Gegensatz zwischen der Welt und Jesus, zwischen dem Reich der Welt und dem Reich Jesu. Aber die Vermählung Jesu im Liebesbund ist mit seiner Gemeinde, das sind die, die an ihn glauben.
Nun dürfen wir die Einladung weiterbringen und sagen: Komm! Die Einladekarten sind gedruckt. Der König gibt sich die Ehre. Das wirkt ja ganz komisch: Da gibt sich der König die Ehre, Herrn Müller und Herrn Schulze zur Hochzeit einzuladen. So tief steigt der heilige Gott herunter, dass er wirbt und sagt: Wären Sie nicht so nett, hätten Sie nicht die Freundlichkeit, an meinem Fest teilzunehmen?
Wenn Sie zum Fest Gottes einladen, verstehen Sie, dass man immer dieses Gefühl hat, es sieht so entwürdigend aus, wenn schon einer an der Tür sagen kann: Ach, es interessiert mich doch nicht, gehen Sie doch weiter. Da oben sitzt so ein Verschrobener, vielleicht haben Sie bei dem mehr Glück im vierten Stock, aber bei mir doch nicht. Wissen Sie, ich bin ein erfolgreicher Typ und ich lebe mein Leben.
Da gehen die Knechte aus und überbringen die Einladung, sagen sie es den Leuten direkt: Gott will mit Ihnen feiern. Gott will Sie hineinnehmen in seinen Liebesbund. Gott hat ein persönliches Interesse an Ihnen. Und Gott hat keinen Spaß an seinem Fest, wenn Sie nicht kommen – auch wenn es einer in den falschen Hals kriegt und meint, er könne nun auf Gott herabschauen und das so auf die Seite werfen.
So ist die Einladung. Aber die Freude ist wirklich so. Unsere Feste, die wir feiern, sind ja sehr schwach. Ich sagte neulich, wir wollen kein Sommerfest am siebten Juli feiern, wir wollen bloß einen Sommerabend machen. Das Wort Fest ist mir viel zu groß, wir kriegen das gar nicht so gut hin.
Aber bei Gott geht es immer um ein Fest, wenn jemand zu ihm kommt. So hat Jesus in einem anderen Beispiel auch beschrieben, wo der Sohn mit seinen Lumpen heimkommt. Dann stellt der Vater die ganze Küche auf den Kopf und holt das beste Kalb aus dem Stall, von dem er schon einen großen Schätzpreis vom Viehhändler hat. Er sagt: Das wird jetzt geschlachtet, heute wird gefeiert, koste es, was es wolle.
Ein Verlorener ist heimgekommen. Das stellt alles andere in den Schatten. Das ist es wert, und dafür ist Freude da. Dann wird eine Musikkapelle engagiert. Nur wird im Himmel gar keine Musikkapelle nötig sein. Wenn einer heute zum Fest Gottes aufbricht, da sind die Engelschöre da, die in ihrer vollkommenen Weise singen.
Das hat Jesus treffend sagen können: Im Himmel wird Freude sein. Jeder, der sich aufmacht und sein Leben Gott überschreibt, macht den Engeln im Himmel eine Freude, macht Gott eine Freude. So weit lässt sich Gott herunter, dass ihm das wichtig ist. Aber die Menschen wollten nicht.
2. Die Bereitschaft der Eingeladenen und ihre Ablehnung
Andere sagten: „Wir interessieren uns nicht dafür, das steht genau da in Vers 5.“ Aber sie achteten nicht darauf, sie ließen das einfach so geschehen. Sie ließen ihn reden, gingen unter Türen hindurch und an ihm vorbei und sagten: „Lass mal, wir haben gerade Wichtiges zu tun.“
Mir tut das manchmal weh, wenn ich in den Geschäften sehe, dass ein Vertreter da steht und seine Bestellung aufnehmen will. Doch immer wieder wird ein Kunde vor ihm bedient. Ich denke dann: Mir tut dieser Mann leid, der doch auch Gedränge in seiner Zeit hat. Und trotzdem lässt man ihn immer wieder stehen, weil der Kunde vorgeht. Ich verstehe das ja im Geschäft.
Aber wenn man Gott und seine Boten einfach immer so stehen lässt und den Ruf auf die Seite schiebt, dann wird das problematisch. Sie müssen diesen Ruf Gottes annehmen. Darum geht es in der Mission: dass wir Menschen sagen, komm! Aber nicht bloß in die Kirche oder ins Gemeindehaus, sondern komm zum Fest Gottes. Du musst dabei sein, wenn diese große Feier beginnt. Du wirst gebraucht, und Gott wartet auf dich.
Und wir dürfen das auch nicht manchmal überschätzen. So sehr wir das hier in unserem Gottesdienst immer wieder unterstreichen, dass eine persönliche Entscheidung wichtig ist – so darf es uns nie dazu verleiten, zu denken, die persönliche Entscheidung, die ich treffe, meine Bekehrung, mein Glaubensschritt, mein Heil, sei ein Verdienst. Dass ich eine Einladung annehme – das ist doch kein Verdienst, das ist ein Geschenk, das ich annehme und wo ich Ja sage. Das ist das Einfachste, was ich tun kann. Es ist kein Werk.
Der Ruhm gehört dem, der mich eingeladen hat. Und wir wollen nie sagen: „Aber ich habe mich entschieden“, als ob das von uns etwas wäre, worauf wir stolz sein könnten oder womit wir uns rühmen könnten. Wir können immer nur sagen, dass er mich einladen ließ, dass er mich gerufen hat, dass er mir nachging. Ich verstehe es nicht. Es wären doch ganz andere da. Warum hat er ausgerechnet an mir Interesse? Ich verstehe nicht, warum Gott mit mir feiern will.
Wissen Sie, dass Sie, selbst wenn Sie keinem Menschen in dieser Welt etwas bedeuten, Gott ein persönliches Interesse an Ihnen hat? Darum hat er Ihnen seinen Ruf übertragen, seine Einladung: „Komm zu meinem Mahl!“ Sie sind ihm wichtig, und er freut sich, wenn Sie kommen. Gott will mit uns feiern.
Zweitens: Es ist alles bereit.
3. Alles ist bereit für das Fest
Die Suppe ist gekocht, steht schon auf dem Feuer und brutzelt vor sich hin. Das Stieg ist gegrillt, der Reis ist körnig, und jetzt ist die Schlagsahne fest. Ich will Ihnen jetzt keinen Appetit machen, aber Sie können es gerne weitermachen. Es ist alles bereit.
Das verstehe ich gar nicht: Der große König handelt. In unseren Augen wirkt es unsinnig, so richtet man kein Fest aus. Gehen Sie doch mal ins Mövenpick oder in den alten Simpel. Erst wenn der Kellner kommt und Ihre Bestellung aufgeschrieben hat, fangen sie in der Küche an. Vielleicht haben sie schon etwas in der Tiefkühltruhe vorgebacken, aber sie beginnen erst, wenn der Kunde bestellt hat.
Das ist ein Bild dafür, wie Gott sein Fest richtet: Er macht alles fertig und lädt dann erst die Leute ein. Wir treten an einen Tisch, auf dem die Gerichte schon stehen. Dieses Bild kommt in der Verkündigung Jesu immer wieder vor. Ich finde, es ist ein sehr einprägsames Bild. Er rechnet mit dem Appetit seiner Gäste.
Ein Fest ist nicht schön, wenn einer kommt, sich an den Tisch setzt und dann sagt: "Ich darf nichts essen, ich mache gerade eine Abmagerungskur." Bleib lieber weg von der Hochzeit, so macht es auch keinen Spaß. Du musst auch mal richtig mitessen und dich mitfreuen. Man braucht Appetit und muss genießen.
Bei dem Fest Gottes, zu dem eingeladen wird, geht es doch um ein Zugreifen. Haben Sie Hunger? Sie sagen: "Ja, ich komme her. Seit Tagen bin ich schon in großer Erwartung." Wie die jungen Leute sagen: "Da fasten wir schon vier Tage vorher, damit es ein Stück gibt."
Wenn ich zum Tisch des Herrn gehe, bin ich schwermütig. Ich habe solchen Hunger, dass der Herr mir jetzt ein Wort gibt, das mich an Leib und Seele gesund macht. Ich habe keine Kraft mehr, bin in den Nerven herunter. Ich erwarte, dass seine Hand mich berührt, wenn Jesus vom Brot spricht oder von dem Wasser, das wir trinken – dieses Wasser, das in uns wieder zu einem Brunnen wird, das wir weitergeben können an andere.
Wenn diese Einladung ausgesprochen ist: "Komm doch her und trag alles mit an diesen Tisch her!" Zum Essen ist man eingeladen. Nichts anderes ist wichtig, als dass du dich tüchtig bedienst und dass der König richtig gerne sieht, wenn aufgeräumt wird und die Schüsseln leer werden.
Wenn sie sagen können: "Das ist für mich, dass Jesus am Kreuz gestorben ist. Das brauche ich heute wieder. Dass meine Schuld zugedeckt ist und dass ich als Gerechter von hier weggehen kann. Dass ich die Hand Jesu spüre, die mich hält, dass ich nicht fallen kann." Genieße doch die vielen Gaben.
Wenn man unterwegs ist und nach einem guten Lokal sucht, ist das gar nicht leicht. Da können Sie auch den besten Führer kaufen, aber Sie wissen nie genau, wo man hier gut zum Mittagessen ist. Und da ist das beste Rezept, das ich Ihnen empfehlen kann: Fragen Sie einen Passanten unterwegs, wo man hier gut isst.
Man sagt: "Ach, da gibt es viele Lokale, da ist die Krone und da ist das Deutsche Reich, das Gasthaus, und da gibt es ein Hotel vorne noch, das Schwarze Kreuz." Oder nicht so? "Ja, aber wo ist man denn gut?" – "Ja, das müssen Sie selber wissen." Da muss man sagen: "Nein, ich frage Sie jetzt: Wo essen Sie, wenn Sie mit Ihrer Frau mal ausgehen?" Fragen Sie so den Passanten: "Wo essen Sie denn?" – "Ja, ich esse im Röstle", sagte er, "da gibt es das Beste. Gasthof mit Metzgerei und so, da esse ich." – "Danke, das habe ich wissen wollen, und wo Sie essen, da esse ich auch, dem vertraue ich."
Das ist so wichtig, wenn wir einladen, dass wir den anderen gar nicht lange Predigten halten, sondern sagen: "Wissen Sie, das ist für mich so eine Ermutigung." Ich glaube, das ist der schönste Einladedienst, den Sie sagen können, wenn Sie Menschen erzählen: "Kommen Sie mit zu Jesus." Für mich ist das die ganze Erquickung, wenn ich dort eingekehrt bin bei ihm. Dann ist mir wohl.
Sagen Sie es doch. Sie können es auch nicht beschreiben, Sie können nur sagen: "Komm mit, das musst du haben und erfahren." Es ist alles bereit.
4. Die Konsequenzen der Ablehnung und die Hoffnung auf das Fest
Die Geschichte verläuft peinlich – sehr peinlich. Alle kommen nicht, sie haben Gründe, die sie vom Kommen abhalten. Es ist kein Pappenstil, wenn man heiratet. Normalerweise macht man das einmal im Leben. Und dann zu sagen: „Entschuldige mal, ich muss das jetzt auch mal ordnen, und das andere kommt dann auch zu seiner Zeit“ – das verstehe ich gut.
Wenn jemand ein neues Auto kauft – so ein Joch Ochsen war einem schicken Mittelklassewagen schon sehr ähnlich – sagt man auch: „Das muss doch sein.“ Nein, es muss nicht sein. Die Einladung geht allem anderen vor, allem anderen!
Man staunt über unsere Autofahrer, die manchmal einen weiten Umweg fahren, nur weil sie an einer Tankstelle das Benzin vier Pfennig billiger bekommen. Das mache ich auch. Man muss sein Geld zusammenhalten wegen ein paar Pfennigen. Aber man muss doch auch schauen, wo man was bekommt.
Wenn heute ausgeschrieben ist, dass man einen Zuschuss für Heizkosteneinsparung vom Bund bekommen kann – der Bund hat noch Mittel, gute Steuereinnahmen und muss Geld ausgeben – dann kann man Anträge stellen. Dann würde man loslaufen und sagen: „Meine Braut wird das schon verstehen.“ Da gibt es eine Anmeldefrist. Den Wagen kann ich auch morgen noch kaufen. Jetzt muss ich das günstige Angebot nutzen.
Auf einmal wäre es umgehend. Da kann man die Hochzeit auch noch mal verlegen, das ist nicht so schlimm. Auf einmal merken wir: Das sind ja gar keine Abhaltungsgründe. Das Wichtigste für uns ist, dass die Einladung Gottes ihren Termin hat.
Ich habe in den letzten Wochen oft gedacht: Was wäre, wenn Gott uns eines Tages den Raum entziehen würde? Dass wir gar keine Mission mehr treiben könnten, unsere Währung nicht mehr ins Ausland transferiert werden könnte, unsere Missionare nicht mehr hinaus dürften – wie es in der DDR schon der Fall war. Wenn wir plötzlich nicht mehr auf der Straße von Jesus predigen dürften, wie es in vielen Ländern dieser Welt der Fall ist.
Das ist doch eine einmalige Zeit, in der der Herr uns die Möglichkeit gibt, seinen Ruf weiterzutragen. Niemand soll das Missverständnis mitnehmen, als ob Heiraten unwichtig wäre, böse oder nicht heilig. Dass Jesus das herunterspielt und sagt, Joch Ochsen kaufen sei vielleicht ein bisschen sündig und man lasse besser die Finger davon – das hat Jesus gar nie gemeint.
Vielmehr hat Vorrang vor allem im Leben die eine Frage: Verstehe ich, dass Gott mich zu seinem Fest einlädt? Und da muss ich zupacken, einschlagen und sagen: Ja, ich komme! Dann darf ich all die anderen Entscheidungen oft auch noch in seinem Namen treffen. Das geht oft noch mit, das hindert gar nicht. Aber das ist wichtig: Sie müssen hineinpassen in diese große Einladung.
Viertens...
5. Die Realität der Ablehnung und die Bedeutung der weltweiten Mission
Und wenn sein Haus nicht voll ist – das hat den König noch nie daran gehindert, dass Menschen seinen Ruf weggestoßen haben. Es ist sehr ernüchternd, dass viele den Ruf hören, aber nur wenige ihn annehmen. Vielleicht sind Sie heute der Einzige aus Ihrer Familie, der den Ruf aufgenommen hat. Alle haben ihn gehört.
Ich denke manchmal, ich möchte den Menschen in Stuttgart den Ruf noch einmal vorlegen, damit sie wissen: Sie müssen sich jetzt entscheiden. Die Leute fällen eine Entscheidung. Das Haus bleibt nicht leer. Darum geht der Ruf hinaus an die Hecken und Zäune.
Es war schon immer so, dass diejenigen, die sich für unwürdig hielten, den Ruf nicht annahmen. Das war eine Not in Israel und ist heute eine Not im christlichen Abendland. Es ist bewegend zu sehen, wie in Asien und Afrika heute Aufbrüche stattfinden. Tausende und Abertausende kommen zum Glauben an Jesus, nehmen die Einladung an. Gleichzeitig werden in Deutschland die Gottesdienste leerer, das Glaubensleben wird lahm, und viele Menschen haben längst ihren Platz am Hochzeitsmahl verlassen.
Der Tisch wird voll! Darum ist es so wichtig, dass Sie an diesem wunderbaren Werk der Weltmission beteiligt sind – auch in Zeiten, in denen bei uns im Land wenig geschieht. Denn draußen in der Welt erwachen die Völker, hören den Ruf und kommen.
Dann wird dieses Gleichnis besonders groß, gerade dort, wo manche denken: Ist das nicht unheimlich, dass von den Heeren des Königs die Rede ist, die Städte zerbrechen? Wir sind der Meinung, dass viel vom Zerbrechen der Welt damit zusammenhängt, dass sie den Ruf Jesu nicht angenommen haben. „Ihr habt nicht erkannt, was zu eurem Frieden dient.“
Und wenn in diesen Tagen die Menschen unter dem unheimlichen Dunkel leiden, das über der Weltgeschichte lastet, dann sagen wir: Das Schlimmste ist, dass sie den Frieden Gottes verloren haben. Aber das ist nicht das Letzte, was der König zerstört und zerbricht. Sondern das Mahl bricht an. Der König kommt.
Das wird das Allerschönste sein: dass wir ihn sehen. Meine Augen werden den lebendigen Gott sehen, von Angesicht zu Angesicht. Das ist meine Lebenshoffnung und mein Ziel.
6. Die Hoffnung auf das Kommen des Königs und die Vorbereitung auf das Fest
Ich hatte gestern eine sehr eindrückliche Ansprache von einem hohen Mann gehört, der sich aus Gesundheitsgründen in den Ruhestand versetzen ließ. Er war schwer krebskrank und sagte: „Meine Ärzte geben mir höchstens noch Hoffnung, bis zum August dieses Jahres zu leben.“
Er stand am Rednerpult und sagte: „Es ist ein eigenartiges Gefühl, wenn man weiß, ab September brauche ich keinen Terminkalender mehr. Ich kann alle Termine streichen.“ Es war erschütternd. Neben mir saßen Menschen, Männer und Frauen, die weinten. Das konnte man kaum ertragen.
Es war völlig anders, wenn man umdenkt und sagt: „Es dauert gar nicht mehr lange, dann darf ich den König sehen.“ Und der König macht sich auf, um mit uns zu reden. Das verstehe ich gar nicht: Der heilige Gott, der die Welt geschaffen hat, will zu mir sagen: „Schön, dass du gekommen bist.“ So wird es in der Ewigkeit einmal sein. „Schön, dass du gekommen bist, alles durchgestanden hast und erkannt hast, wie ich dich habe tragen wollen.“
Das ist noch ganz anders. Ich will kein Beispiel mit irdischen Hochzeiten bringen, mit Eltern und Großvätern oder mit engen Verbindungen wie Ehegatten. Das ist alles noch viel größer: Der König kommt. Auf diesen Augenblick freue ich mich, und da will ich dabei sein.
Einer, der dabei saß, hatte das Kleid nicht übergezogen, weil er gar nicht wusste, wer der König ist. Er setzte sich so mit seinen Lumpen hin. Das ist das Schöne: Dass ich mich heute zurüsten darf für dieses große Fest. Dass ich das Kleid über meinen schmutzigen Leib ziehen darf.
Christi Blut und Gerechtigkeit – das ist mein Schmuck und Ehrenkleid. Damit will ich vor Gott bestehen, wenn ich in den Himmel eingehe. Ich darf mich freuen, dass ich gut bin, weil er mich gut macht, weil er meine Schuld durchstreicht und weil ich durch ihn gerecht bin.
Verpassen Sie diesen Ruf nicht und geben Sie diese königliche Einladung weiter! Das Schönste, was Sie von Ihrem Leben sagen können, ist: „Im Himmel sind meine Kinder dabei, mein Mann ist dabei, meine Freunde sind dabei.“ Der einzige Schmerz wird sein, wenn nicht alle mit dabei sind.
Amen.
