Einführung in die Gemeindegründung und Zielsetzung
Fünftes Kapitel: Gemeindegründung mit einer Strategie.
Ich habe gedacht, dass hier alle Französisch kennen, denn wir sprechen im Himmel ganz klar Französisch.
Zuerst zu diesem Gedankengang: Wenn wir von Strategie sprechen, dann sprechen wir von einem Ziel. Dieses Ziel möchten wir erreichen. Wenn wir das Ziel erreichen, dann… (Der Satz wiederholt sich hier mehrfach und scheint unvollständig.)
Die Jüngeren, die mit mir im Team leben, habe ich bis heute mit großer Freude begleitet. Über 40 Personen waren nacheinander in den letzten 25 Jahren mit uns im Dienst am Gemeindebau.
Was ich ihnen beibringen musste, ist das Setzen von Zielen: Da sind wir, da ist das Ziel. Die verschiedenen Etappen – im Deutschen mit zwei „P“ – markieren, wo der Weg hindurchführt.
Wir wissen, dass die Zeit dabei eine Rolle spielt. Einerseits setzen wir, wenn möglich, Termine und andererseits legen wir fest, was wir materiell brauchen, um das Ziel zu erreichen.
Die jungen Mitarbeiter müssen alle überlegen können: Das ist das Ziel, ich bin verantwortlich für diese Ortschaft, ich möchte dieses Ziel setzen. Das sind die verschiedenen Etappen und die Zeit, in der ich es erreichen möchte – sei es in der Evangelisation, im persönlichen Kontakt oder mit meinen persönlichen Mitteln.
Für dieses Ziel braucht der Sohn so viele Franken. Dann kann man beten: „Herr, wir brauchen noch 1850 Franken“ und nicht einfach „Herr, wir brauchen Geld“. Ich glaube, oben läuft das ganz präzise.
Wenn wir ein klares Ziel haben, wissen, was es kostet und wo der Weg hindurchführt, dann können wir immer wieder sehen, wie die Wunder Gottes im Alltag geschehen. Wir erkennen, wie der Herr antwortet und wie wir die Ziele erreichen können.
Was für eine Freude gibt es im Leben eines Missionars, wenn er Ziele erreichen kann und nicht einfach an Dingen arbeitet, die unmessbar sind.
Zielorientierung im Missionsdienst
Da komme ich zu Missionaren. Ich bin in zwei Missionen tätig. Bist du schon ein Ratgeber für Missionare? Da komme ich zu Missionaren und frage: Was hast du für ein Ziel? Ja, die Ehre Gottes. Das ist klar. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ihr dieses Ziel habt.
Wie erreichst du das Ziel und wann? Ja, warte mal, wir leben doch für den Heiland, ganz klar. Und jetzt, wie geht es weiter? Es ist so schön, wenn man lernen kann, miteinander zu überlegen. Als Team gemeinsam zu überlegen und zu wissen: Wir gehen zu diesem Ziel, wir können es erreichen, und wir brauchen Mittel.
Vielleicht komme ich noch darauf zurück, wenn wir vom Teamleben sprechen. Nein, das ist das falsche Bild. Also Gemeindegründung mit einer Strategie – das sage ich einfach so, wie wir gearbeitet haben. Man kann ganz anders arbeiten, aber ihr sollt verstehen, wie wir gearbeitet haben.
Die erste Gemeinde wurde gegründet, und diese Gemeinde hat uns in die Vogesen ausgesandt. Das war so: Das war eine Jugendarbeit, die durch Bekehrungen und Schulung zur Gemeinde wurde. Dort haben die Ältesten geschult. Dann waren wir in dieser Gemeinde sechzehn Missionare, doch viele davon waren vollzeitlich tätig.
Das war nicht gesucht, aber Gott hat junge Menschen berufen. Und da müssen die Ältesten auf die Knie gehen, beten und fasten – Apostelgeschichte 13 – und vermehrt erwarten, wen wir wohin schicken. Wir waren alle bereit, irgendwo hinzugehen, wo die Ältesten es sagen.
Sie haben gesagt: Ursula und Daniel in die Vogesen, okay, Vogesen. Zwei junge, ledige Männer sagten auch, sie wollen mit in die Vogesen. So waren wir zu viert in den Vogesen.
Diese Gemeinde hat uns gesendet. Nach Handauflegung und Gebet sind wir in die Vogesen weggezogen.
Praktische Schritte und Erfahrungen in der Missionsarbeit
Den Vogesen haben sie sich niedergelassen, eine Wohnung gesucht, gemietet und eingerichtet. Dann begannen sie, für die Stadt zu beten, in der sie lebten.
In der Anfangszeit nahmen sie sich vor allem Zeit, um das Volk kennenzulernen, mit den Menschen in Kontakt zu kommen und auf verschiedene Weise Sämannsarbeit zu leisten – wie in Matthäus 13 beschrieben, die Saat auszustreuen. Sie gingen zu den Leuten, je nachdem, welche Ideen und Gaben in ihrem Team vorhanden waren.
Die zwei Mädchen, die mit ihnen waren, hatten viel Mut. Über Jahre hinweg hatten sie jeden Morgen auf dem Marktplatz einer anderen Ortschaft in der Gegend einen Bibelstand. Jeden Morgen, auch sonntags, denn in der Region fanden regelmäßig Märkte statt, und die meisten Leute kamen dorthin.
Die Mädchen arbeiteten zusammen mit einem alten Zweit-CV, der ziemlich verlottert war. Ich kaufte ihn mit dem Kindergeld, also praktisch mit staatlicher Unterstützung, denn Frankreich unterstützt solche Anschaffungen großzügig. Der Zweit-CV war damals erst 24 Jahre alt, als ich ihn kaufte.
Die beiden Mädchen standen jeden Morgen von sieben bis zwölf Uhr am Bibelstand, verteilten Traktate. Am Nachmittag nahmen wir uns Zeit zum gemeinsamen Gebet, Bibellesen, Studium und besuchten Menschen, die durch die Bibelarbeit offen geworden waren.
Wenn man den Stand damals betrachtete, hätte man meinen können, dass das nichts bringt. Rückblickend, nach zwanzig Jahren, wurden über zweitausend Bibeln verkauft. Das ist natürlich nicht viel in zwanzig Jahren, aber diese Bibeln sind in den Häusern der Menschen.
Ich konnte auch Radiosendungen machen, weil wir viel vom Johannesevangelium an die Bevölkerung verteilt hatten. Immer wieder. Während dieser Sendungen sagte ich den Zuhörern: „Während dieses Liedes habt ihr Zeit, das Johannesevangelium zu suchen und zu holen. Es ist entweder in der Bibel oder in dem Evangelium, das ihr bekommen habt. Wir werden diesen Abschnitt gemeinsam lesen und ich werde einige Erklärungen geben.“
Diese Radiosendungen waren so gestaltet, als ob die Menschen die Bibel zuhause geöffnet hätten. Ich las vor und erklärte, was die Verse bedeuten und wie sie im Zusammenhang zu verstehen sind – einfach eine Bibelstunde im Radio.
Viele Menschen kamen so zum Glauben. Das ist natürlich die Arbeit des Heiligen Geistes. Aber Sämannsarbeit, immer wieder Sämannsarbeit, immer weiter. Die Ideen, die da waren, wurden umgesetzt. Sobald Menschen Interesse zeigten, besuchten wir sie und blieben mit ihnen in Kontakt.
Was wir in der Strategie des Heilands gesehen haben: Zeit haben, mit den Menschen zusammen zu sein.
Herausforderungen und persönliche Erfahrungen im Dienst
Es war für Ursula, meine Frau, nicht leicht, auf vieles zu verzichten. Ich war praktisch jeden Abend bei anderen Leuten. Wie gesagt, man hat doch Freude daran, zu Hause Menschen zu empfangen. Für eine Frau ist es schön, wenn sie das Zimmer herrichtet, Kaffee macht und Gäste empfängt. Das ist der schönste Teil.
Doch Ursula war einverstanden mit mir, dass wir alles Schöne dem anderen geben müssen. Der andere soll die Freude haben, mich zu empfangen. Die andere Frau soll die Freude haben, mir einen Kaffee zu machen. Die anderen sollen die Freude haben, den Weg zu gehen, der am einfachsten ist. Wir sollten nicht denken, dass sie zu uns kommen müssen. Wenn du bei den Leuten bist, siehst du viel schneller, worum es wirklich geht.
In allem, was das Leben betrifft – im Umgang miteinander, in den Reaktionen, in der Haltung gegenüber den Kindern – da ergeben sich viele Dinge, bei denen du merkst, was du dir wünschst und wo du schon Gebetsanliegen hast. Du erkennst, wie du weitergehen musst. Deshalb ist es wichtig, zu den Leuten zu gehen, auch wenn das für uns der schwerste Weg ist.
Ich sage immer wieder: Wir müssen in der Schwachheit bleiben und den Menschen die Möglichkeit geben, stark zu sein. Dann hat das Evangelium Kraft. So habe ich auch Zeugen Jehovas getroffen. Sie waren zu viert, ich alleine. Wenigstens hatten sie richtig Zeit zum Schießen, Laden, Schießen, Laden, Schießen. Aber ich hatte die Freude, dass ein Lehrer von den Zeugen Jehovas nachts kam. Ich bin immer zu ihm gefahren, mit meinem Auto weit weg, damit es niemand merkte, und habe ihn vom griechischen Text her geschult. Er war ein studierter Mann.
Vom griechischen Text aus begann er, die Bibel der Zeugen Jehovas zu korrigieren. So kam er zum Glauben. Dann wurde er rausgeschmissen. Heute ist er Ältester in einer Gemeinde. Früher war er Lehrer bei den Zeugen Jehovas.
Die Kraft, die sie haben, stört uns nicht. Sie können zehn Mann sein. Wenn du wohl bist in der Schwachheit, wenn es dir gut geht in der Schwachheit, kann man niemanden tiefer bringen als am Boden. Du weißt ja, dass es nicht deine intellektuellen Argumente sind, die überzeugen, sondern deine Haltung gegenüber den Menschen.
Du kannst alle Argumente haben, damit sie überzeugt werden, und sie sind es trotzdem nicht, wenn deine liebevolle Haltung nicht stimmt. Ich musste auch zugeben, dass es in unserem evangelikalen Lager verschiedene Dinge gibt, die nicht biblisch sind. Wir dürfen nicht denken, dass nur die Sekten Unbiblisches haben und wir allein das Biblische. Auch in unseren Traditionen gibt es vieles, bei dem wir ein großes Fragezeichen setzen müssen.
Gesprächsführung und Evangelisation im persönlichen Kontakt
Wenn jemand Interesse zeigt, gehst du zu den Leuten und bringst mit, was du brauchst, um das Evangelium weiterzugeben. Das kann ein kleiner Ordner sein, ein Material zum Gipsen oder etwas anderes, von dem du weißt, dass es hilfreich ist. Du brauchst diese Dinge, um vorbereitet zu sein.
Die Reihenfolge der Themen bestimmst dabei nicht du. Im Gespräch mit den Menschen merkst du, was sie wirklich verstehen oder wo sie falsche Vorstellungen haben. Wenn du zum Beispiel bemerkst, dass sie ein ganz falsches Gottesbild haben, kannst du vorschlagen: „Beim nächsten Mal wäre es schön, wenn wir gemeinsam in die Bibel schauen, um zu verstehen, wer Gott eigentlich ist. Was hältst du davon?“ So hast du die Möglichkeit, das Gespräch weiterzuführen.
Manchmal erkennst du im Gespräch, dass ein ganz anderes Thema wichtig ist. Vielleicht sind es Leute, die aus einem Extremismus kommen oder Fragen zum Heiligen Geist haben. Dann schlägst du vor: „Beim nächsten Mal schauen wir uns an, was die Bibel über den Heiligen Geist sagt, über die Früchte des Geistes und die Gaben.“ Diese Themen hast du vorbereitet, aber die Reihenfolge bestimmt der Mensch, je nachdem, was er gerade braucht und was du in der Gemeinschaft mit ihm erkennst.
Versuche bitte nicht, den Menschen etwas wegzunehmen, das ihnen wichtig ist – ich meine das bildlich, wie einem Hund den Knochen wegzunehmen, den er festhält. Wenn sie diesen Knochen nicht gegen etwas Besseres eintauschen können, reagieren sie oft ablehnend.
Wenn Menschen im Gespräch zum Beispiel über Maria sprechen, die ich sehr schätze – meine Frau heißt Ursula Maria –, dann höre ich ihnen zu. Ich mag auch die Maria aus der Bibel, denn sie war eine Dienerin Gottes und eine bewundernswerte Frau mit viel Demut und einer besonderen Haltung.
Wenn Katholiken darauf zu sprechen kommen und fragen, was ich davon halte, dann zeige ich ihnen immer die Stelle, wo Maria zu den Jüngern sagt: „Macht alles, was er euch sagt.“ Dann beginne ich damit und sage: „Jetzt wollen wir mal schauen, was er gesagt hat.“ Da bin ich voll drin. Ich möchte nicht an dem „Knochen“ nagen, den sie so festhalten und der für sie wichtig ist. Mein Ziel ist, dass Menschen Jesus kennenlernen und von ihm überwältigt werden. Dann wird alles andere nebensächlich und der „Knochen“ verliert an Bedeutung.
Das gilt sowohl im persönlichen Gespräch als auch im Kontakt generell. Es gibt hier auch ganz praktische Hilfen, gerade in diesem Bereich. Ich weiß, dass wir alle wenig Zeit haben. Aber wenn es um die Rettung von Menschen geht, müssen wir manchmal ein ungewöhnliches Programm einschalten und Prioritäten setzen.
Gemeinschaft und praktische Hilfe in der Missionsarbeit
Ich glaube, manche Menschen brauchen Hilfe. Ich war sehr froh, dass die zwei Mädchen, Gaby und Muriel – sie sind inzwischen beide Frauen von Missionaren geworden – so bereit waren, verschiedenen Frauen zu helfen. Sie haben ihnen beim Nähen geholfen, Kleider repariert und Ähnliches.
Vor allem in einem Viertel, in dem fast nur Moslems lebten, haben sie mit über zwanzig Frauen Gemeinschaft gehabt. Sie konnten diesen Frauen vom Evangelium erzählen. Diese zwanzig Frauen standen unter großem Druck von ihren Männern, die überzeugte Moslems waren. Dennoch fanden die Frauen dort inneren Frieden.
Wir wissen nicht, ob alle von ihnen bekehrt sind, aber sie sind sehr abgekapselt und kaum noch erreichbar. In dieser Arbeitsgemeinschaft konnten sie das Evangelium kennenlernen. Vielleicht führt das später zur Bekehrung. Das war für sie ein Wunder in dieser Nacharbeit.
Danach geht es weiter mit Gehorsam, Taufe und erneutem Gehorsam. Danach folgt wieder Schulung. Das ist bei mir E2. E1 ist die Schulung zu den zehn Themen. E2 ist die persönliche Schulung für die Neubekehrten.
Es gibt hier 14 Themen, die wir in den Gemeinden haben und die wir dann persönlich für die Neubekehrten schulen. So bleiben wir in den Gemeinden nicht immer bei der "Milch", weil ständig neue Menschen dazukommen. In der Gemeindearbeit und in der Predigt können wir weitergehen und auf solides Bibelwissen aufbauen.
Zum Beispiel beim Abendmahl müssen wir nicht jedes Mal erklären, dass es nicht um Äußerlichkeiten geht oder dass jemand Freude hat, und dann alles wieder in Ordnung ist. Jeder trägt die Verantwortung, denn jeder wurde zu Hause geschult und weiß, worum es geht, wenn wir das Abendmahl miteinander feiern.
Jeder kennt die biblische Grundlage und seine Verantwortung. So kann das Abendmahl wirklich ein Fest der Freude werden, ohne dass wir ständig Angst haben oder Druck ausüben müssen.
Grundlegende Themen der Gemeindeschulung
Die verschiedenen Themen können auf unterschiedliche Weise behandelt werden. Ich gebe nur eine grobe Orientierung, wie wir es angehen können. Es sind zwei Hauptthemen: Erstens, wie man die Bibel liest, und zweitens, wie man die Bibel studiert.
Ich weiß nicht, ob du das auch so wahrnimmst, aber ich gehe in viele Gemeinden. Manchmal fahre ich mit Tränen weg – ohne zu übertreiben – weil ich das Gefühl habe, man könnte diesen Gemeinden alles erzählen, und sie würden es nicht merken. Sie kennen die Bibel so schlecht, dass ich denke: Heiland, wenn dort eine Irrlehre hereinkommt, wer wird sie entdecken? Gerade in der Endzeit, in der wir leben, brauchen die Menschen eine feste, solide Grundlage im Gotteswort. Nur so werden sie nicht einfach mitgerissen von „alles ist möglich“ und „egal was“.
Also: Bibellesen lernen, Bibelstudium lernen. Drittens: die Gemeinde Jesu. Was ist die Gemeinde Jesu? Es geht um das erneut Bekehrte, das nicht in alte Traditionen zurückfällt. Schon allein vom Gespräch her hört man Katholiken sagen: „Am Sonntag gehe ich in die Kirche.“ Aber biblisch betrachtet kann man nicht einfach so „in die Kirche gehen“. Wie willst du in die Ekklesia hineingehen? Man ist nicht 24 Stunden am Tag drin. Man kann höchstens in einen Saal gehen.
Wenn du in der Pionierarbeit einen Saal in eine Kirche verwandelst, dann wird dieser Saal zu einem Ort, der nur für bekehrte Menschen genutzt wird. Dann wird dieser Saal zu einem heiligen Platz – aber eigentlich gibt es so etwas gar nicht. Es bleibt ein Saal.
Zum Beispiel können wir bei unserem Saalbau in der Ortschaft dem Bürgermeister sagen: „Ihr habt einen Saal mit 700 Plätzen, einen mit 100 Plätzen, wir brauchen 250 Plätze.“ Wenn eine Gesellschaft aus der Ortschaft einen Saal sucht, um ein Essen zu veranstalten, kann ich sagen: „Unser Saal ist dafür geeignet.“ Es ist jedoch keine Kirche, sondern ein Raum, in dem sich Menschen treffen, um Jesus anzubeten. Das kann auch draußen stattfinden.
Das erfordert ein Umdenken. Denn ein Katholik urteilt da schnell, und auch bei Evangelikalen ist es oft so: Man kann nicht in ein Restaurant gehen, weil das „die Welt“ ist. Aber die Welt ist auch im Gemeindesaal. Verstehst du? Sobald ich hineinkomme, müssen wir eine richtige Lehre über die Welt geben. Wir müssen verstehen, was Johannes 17 sagt, was Jesus betet: „Herr, hilf ihnen, in der Welt zu leben, denn sie sind nicht von der Welt.“
Zur Gemeinde Jesu gehört, dass wir sie generell auf dieser Welt zeigen, die lokale Gemeinde Jesu und wie wir sie gestalten. Wenn Christen in eine andere Stadt kommen, sollen sie nicht sagen: „Juhu, das ist gar nichts.“ Dann nehmen sie die kleinen Gläser für das Abendmahl, während wir ein großes Glas benutzen. „Das ist hier nicht ganz biblisch, oder? Keine gute Gemeinde.“
Wir müssen den Christen zeigen: So macht man es bei uns, und das steht in der Bibel. Man kann es auch anders machen. Es gibt verschiedene Arten. Wenn sie in Universitätsstädte gehen oder andere Gemeinden und Denominationen besuchen, sollen sie wissen, was biblisch ist und was ein Brauch der jeweiligen Lokalgemeinde ist.
Dazu gehört Unterricht über die Taufe, Unterricht über das Abendmahl und dann die Bruderliebe. Die Reihenfolge ist flexibel, je nachdem, was am wichtigsten erscheint. Bruderliebe ist wichtig. Die Christen sollen nicht in die Gemeinde kommen, um geliebt zu werden, sondern um zu lieben.
Es gibt immer Christen, die sagen: „In meiner Gemeinde ist keine Liebe, die Menschen mögen mich nicht.“ Aber wir sind nicht berufen, auf dieser Welt geliebt zu werden. Wir sind berufen, zu lieben. Wenn wir in eine Gemeinde hineinkommen und Liebe geben, dann funktioniert es. Das müssen wir den Menschen gleich am Anfang beibringen. Sonst kommen sie mit der Haltung, nur zu empfangen, dabei sind sie berufen, zu geben.
Ein weiterer Punkt ist: Was ist die Welt und wie leben wir in dieser Welt? Dann folgt das Thema Heiliger Geist und seine Frucht. Danach der Bund, das Gebet und das Gebetsleben in der Gemeinde.
Weitere Themen sind Versuchung sowie der Teufel und seine Strategien. Es ist wichtig, den Feind zu kennen. Das haben wir ja in Lukas 14 gesehen. Wir müssen wissen, wie auf der anderen Seite gearbeitet wird, wenn wir in den geistlichen Kampf ziehen.
Die Bedeutung von Vergebung in der Gemeinde
Das ist interessant. Es kommt einem nur so in den Sinn, wenn Paulus im zweiten Brief an die Korinther schreibt. Ich kenne das ja, wir hätten nie – glaube ich – jemand von uns würde viel Freude daran haben, eine Gemeinde wie Korinth als Gründer zu haben. Wenn man den ersten Brief betrachtet, mit all dem, was Paulus sagen muss, dann folgt der zweite Brief, den wir haben.
Im zweiten Brief, Kapitel 2, sagt Paulus in anderen Worten – ich versuche, das schnell zu übersetzen: Er sagt, ja, ich habe bei euch Leute, die um Vergebung gebeten haben. Aber ich habe ihnen gezeigt, dass die Vergebung eigentlich nicht vollständig ist, wenn ihr nicht mit mir redet. Ihr müsst mich um Vergebung bitten. Aber ich habe ja kein Telefon und keinen Fax – also, das gibt es nicht im Griechischen – ich habe keine Möglichkeit, dass sie mich erreichen.
Aber ihr müsst diese Menschen nicht strafen oder länger strafen, als wenn die Vergebung nicht da wäre. Wenn ihr diesen Menschen vergeben habt, habe ich auch vergeben, automatisch. In diesem Zusammenhang steht 2. Korinther 2,11: Denn wir kennen ja die Strategie des Teufels. Was ist seine Strategie? Die Vergebung in der Gemeinde unmöglich zu machen.
Seine Strategie ist, dass Vergebung in der Gemeinde und in der Gemeinschaft etwas Schwieriges, Schweres und Mühsames wird. Das versucht er noch heute. Denn er weiß: Wenn Christen untereinander Mühe haben, sich zu vergeben, dann klappt es nicht. Dann haben sie die ganze Kraft mit ihm genommen. Dann sind sie nicht draußen in der Welt, dann habe ich Ruhe. Dann sind sie in den Zellen drin, und da knackt es ein wenig – kein Problem, Ruhe im Land.
Wenn wir verstehen, dass Vergebung Vergebung ist, auch wenn ein Bruder etwas gegen mich getan oder Böses gesagt hat, dann ist es vergeben. Denn ich kenne mein Herz. Wie oft hat mein Herz Böses über andere gedacht? Wie oft hat mein Mund Böses über andere gesagt? Es tut mir leid, dass es so ist, aber es ist Wirklichkeit, und ich kann nur durch die Gnade leben.
Warum sollte ein anderer, der mir Böses getan hat, einen so schweren Weg haben, bis er Vergebung bekommt? Ich habe ihm schon vergeben, denn ich kenne mein Herz. Wenn diese Vergebung in die Gemeinde hineinkommt, wenn Neubekehrte verstehen, wie Vergebung funktioniert und wie der Teufel seine Strategie hat, um alles schwer und schwerfällig zu machen, dann ist das eine wichtige Erkenntnis.
Es gab eine Situation in einer Gemeinde, da gab es fast eine Spaltung. Einer von den lieben Brüdern – ich bin sein geistlicher Vater, ich habe ihn zum Glauben geführt – hatte plötzlich Probleme mit mir. Das ist normal. Dann hat er mein Leben durch eine dunkle Brille betrachtet. Sobald man dunkle Brillen aufhat, sieht alles dunkel aus.
Er hatte einen Moment solche dunklen Brillen auf und merkte: „Ah, der Daniel liebt manche Menschen in der Gemeinde mehr als andere.“ Denen hat er die Hand gegeben am Ausgang, den anderen nicht. Ich habe das jetzt schon dreimal bemerkt. Also ist da etwas los. Das hat er in seinem Hauskreis weiter erzählt. „Wir müssen für Daniel beten“, sagte er sehr geistlich. „Normal, wir müssen für Daniel beten, denn mit der Liebe klappt es nicht mehr bei ihm. Er ist verschieden zu den Menschen.“
Da entstand eine Spannung. Ich wusste damals noch nicht, was los war. Dann kamen so zehn Leute zu mir, zu Ursula und mir, um zu beweisen, dass wir keine echte Liebe vom Heiland haben. Ursula merkte zuerst, dass ich reagieren wollte. Sie hat mich erst einmal beruhigt. Dann habe ich den Brüdern gesagt: „Mein Herz ist viel schlimmer als das, was ich denke. Wenn ich alle Gedanken kennen würde, alle Blicke, alles, was da kämpft und falsch ernährt wird, alles Fleisch, das da rumort und kämpft, dann müsste ich noch besser hinschauen. Es gibt noch andere Gebiete, wo es noch schlimmer ist.“
Dann habe ich ihnen gesagt: „Auch wenn das so ist, wenn das stimmt, dass ich eine falsche Motivation habe, habe ich nichts zum Verteidigen. Wenn man deine Motivation angreift, kannst du nichts belegen. Denn alles, was du belegen willst, ist wieder ein Belag gegen dich.“
Ich habe gesagt: „Da müsst ihr aber, weil ich Prediger bin, Gemeindezucht treiben, so wie ich das gelernt habe. Dann darf ich nicht mehr predigen, und das werde ich machen.“ So waren Ursula und ich zwei oder drei Monate im Gottesdienst, ohne Predigt, einfach nur dabei.
Dann, an einem Sonntagmorgen, hat der Geist Gottes eingegriffen. Dieser Bruder stand auf, in Tränen, und sagte vor der Gemeinde, dass er neidisch war auf unseren Dienst. Ich bin dann zu ihm gerannt, mitten hinein, habe ihn umarmt, und wir haben miteinander geweint. Alles war klar. Danach braucht es aber Zeit zum Aufbau.
Dann habe ich wieder einmal mehr gesehen, wie schlecht mein Herz ist. Da war alles klar – umarmend vergeben. Aber als ich allein war, dachte ich: „Das ist doch nicht normal. Mensch, das Kind, da setzt du dich da ein, und sie denken nichts anderes als solchen Mist.“ Da kam der ganze alte Pionier wieder hervor.
Nach dieser Vergebung war es so wichtig, dass ich mit diesem Ehepaar die Beziehung pflegte. Ich habe sie wieder eingeladen, damit wir die Freundschaft neu aufbauen. Es war, als müssten wir alles wieder von Null an beginnen in der Freundschaft.
Jetzt, zehn Jahre später, ist es wieder super, wirklich toll. Aber es war eine ganze Zeit, in der ich gemerkt habe, wie der Feind versucht hat, dass Vergebung schwierig ist in der Gemeinde. Die Sünde in der Gemeinschaft hinterlässt einfach tiefe Wunden, mit denen ich lange Mühe hatte. Immer wieder kam das wieder hoch, und ich merkte: „Mensch, ich denke wieder falsch von diesem Bruder.“
Das hätte ich vorher nie gedacht, weil ich es das erste Mal erlebt habe. Aber ich hätte nie gedacht, dass das so eine tiefe Wunde in meinem Herzen hinterlassen kann. Das ist ein Beweis dafür, dass ich nicht gestorben bin, dass die alte Natur noch lebt, so sehr ich ihn auch liebe.
Das war für mich eine Schule. Aber das müssen die Neubekehrten wissen: Eine der Strategien des Teufels in der Gemeinde ist, dass Vergebung schwierig gemacht wird. Das will er erreichen.
Gesetz, Gnade und Endzeitverständnis in der Gemeindearbeit
Das Thema Gesetz ist sehr wichtig, gerade wenn wir mit den Neubekehrten arbeiten. Wir bearbeiten die Zehn Gebote und zeigen die Lage auf. Dabei gehen wir von diesem Boden des Gesetzes aus, der wahr ist. Anschließend zeigen wir, wie die Bergpredigt auf diesem Gesetz aufbaut. Sie verdeutlicht uns, dass wir ohne Jesus nicht im Gottesplan leben können.
Darüber hinaus vermitteln wir auch ein gutes Verständnis von der Gnade. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Wiederkunft Jesu. Dabei ist es besonders wichtig, dass die Neubekehrten nicht einfach von einzelnen Brüdern fehlgeleitet werden. Es gibt nämlich Brüder, die sehr viel über die Endzeit wissen und immer wieder etwas Neues zur Offenbarung sagen.
Es ist gut, wenn die Neubekehrten wissen, dass es in der Offenbarung sieben verschiedene Möglichkeiten gibt, diese zu verstehen. Zum Beispiel gibt es unterschiedliche Auffassungen über das Millennium: das eine Millennium hier, ein anderes dort, das Millennium, das zurückkehrt, oder auch keine Vorstellung davon. So kommen sie nicht in Glaubensschwierigkeiten, wenn sie in eine andere Gemeinde gehen und dort das Millennium an einer anderen Stelle gesehen wird. Das wäre sonst schwierig.
Am Wochenende wurde jemand bei den Fragen gefragt, wann im Plan Gottes das Millennium kommt. Ich antwortete, dass unser Heiland sicher überlegt, wie er es machen kann, dass keiner seiner Kinder enttäuscht wird. Das ist eine schwierige Frage, nicht wahr? Für den Herrn muss es theologisch sehr herausfordernd sein zu wissen, wo er das Millennium genau einordnet, damit sich die Gläubigen nicht streiten.
Aber er wird es richtig machen. Unser Auftrag ist es, noch viele Verlorene mit dem Evangelium zu erreichen, bis er zurückkommt. Alles, was die Endzeit betrifft, wird er ganz richtig ordnen.
Ich merke, dass ich ein Spezialist für Eschatologie bin – oder besser gesagt, für Endzeitlehren. Wir bieten eine persönliche Schulung für Neubekehrte an. Die Themen, die ich dir genannt habe, werden von vielen Gemeindegliedern weitergegeben. Frauen schulen Frauen, Männer schulen Männer.
Teamarbeit und persönliche Begleitung in der Gemeinde
Das ist bei mir ein Prinzip. Ich handhabe es auch so in der Seelsorge: Wenn eine Frau zur Seelsorge kommt, ist meine Frau dabei. Das ist einfach mein Prinzip, weil ich weiß, dass ich nicht aus Eisenbeton gebaut bin, sondern aus Fleisch, soweit ich das weiß.
Ich möchte nicht versuchen, dem Feind – und nicht nur dem Feind, sondern auch meiner alten Natur – auf Glatteis zu begegnen. Ich bin froh, dass ich das auch so in der Teamarbeit umsetze. Deshalb gibt es viele Aufgaben und Einsätze, die nur Frauen übernehmen können.
Ursula hat jetzt fast einen vollen Dienst, vor allem bei Besuchen und beim Helfen von Frauen, deren Männer nicht bekehrt sind. Sie bleibt nachmittags, manchmal tagelang, bei solchen Frauen, um ihnen Mut zu machen, im Haushalt mit den Kindern zu helfen und ihnen zu zeigen, wie man diesen Mann lieben kann.
Ich freue mich, dass schon zwei Männer in ihrem Zeugnis gesagt haben, sie hätten sich ein oder zwei Jahre nach der Bekehrung ihrer Frau bekehrt. Diese beiden Männer sagten in ihrem Zeugnis: „Ich habe die Liebe meiner Frau nicht mehr ausgehalten, ich wollte ihren Meister kennenlernen.“
Ich glaube, es gibt einen ganzen Dienst, der in den Episteln beschrieben wird. Paulus erwähnt irgendwo – ich glaube in den Briefen an Timotheus oder Titus, ich bin mir nicht mehr sicher –, dass die älteren Frauen zu den Jüngeren gehen, sie besuchen und ihnen helfen, die Männer zu lieben und bei den Kindern zu unterstützen. Das ist ein wichtiger Dienst in der Gemeindearbeit.
Also gibt es persönliche Schulungen, und danach folgt die Schulung der Ältesten. Natürlich gehen wir in der Gemeinde immer weiter mit biblischer Schulung. Aber wir wollen nicht immer wieder ganz von vorne anfangen, nur weil neue Gläubige dazukommen. Älteste müssen geschult werden.
Ich gebe dir noch ein paar Ideen dazu: Schulung in der Seelsorge ist wichtig, damit sie wissen, wie man Probleme löst, wie man den Menschen zuhört und wie man eine biblische Seelsorge anbietet. Ich halte es für sehr wichtig, sie auch in der Exegese zu schulen, also im Bibelforschen und im Vorbereiten von Botschaften.
Ich glaube, das ist nicht nur für Männer wichtig. Ich gebe immer wieder Kurse auch für alle, die in der Kinderarbeit tätig sind. Ich mag es, wenn die, die mit kleinen Kindern arbeiten, nicht einfach ein Buch nehmen und daraus vorlesen, was da steht. Das mache ich sonntags, aber ich finde es besser, wenn man zuerst den biblischen Text gründlich durcharbeitet und ihn dann einfach erzählt.
Manchmal sind die Hilfen zur Kinderarbeit schwieriger als die Bibel selbst. Ich glaube, wir haben in der Gemeinde verschiedene Brüder und Schwestern, die sich auf ein Leben in der Bibel spezialisiert haben. Jedes Jahr geben sie diese Kurse für die nächste Klasse weiter.
Wir haben fünf verschiedene Klassen in der Sonntagsschule, also für die Kinder. Einer hat das ganze Leben von Mose gründlich durchgearbeitet, gelesen und erzählt – sogar im Wald. Er ist sozusagen zum „Mose“ geworden, mit langem Bart. So kann er den Kindern an drei Sonntagen das Leben von Mose näherbringen. Sie gehen mit ihm in die Wüste und sind dabei.
Ein anderer erzählt von Elija, und er hat das Thema ebenfalls gut vorbereitet. Ich habe einfach vorgeschlagen, dass jede Frau und jeder Mann sich eine Biografie aus der Bibel aussucht, die ihm oder ihr am Herzen liegt. So kann man besser in die Geschichte eintauchen und sie den Kindern erzählen.
Die Bibel ist interessant. Wir können sie manchmal weniger interessant machen, aber sie ist es. Es gibt Kapitel, da sind nur Namen, und das ist nicht immer spannend.
Zur Ältestenschulung gehört auch die Seelsorge und die Exegese. Außerdem muss man das kollegiale Leben lehren: Wie organisiert man die Zusammenarbeit der Ältesten? Wie funktioniert die Koordination? Wie können sie sich Ziele setzen und diese erreichen?
Ich war in verschiedenen Komitees bei Missionen. Dort wurde alle drei Monate dasselbe Thema besprochen, und man kam nie zu einem Ergebnis. Manchmal dachte ich, so könnte kein Geschäft funktionieren. Man würde den Schlüssel einfach unter der Tür wegwerfen. Dort redet man und redet man, aber niemand weiß, was er machen soll, und keiner hat Aufgaben.
Man hat mich eingeladen, Komiteesitzungen zu organisieren, in denen es klare Aufgaben für jeden gibt. Jeder muss mit seiner Aufgabe kommen, es gibt Entscheidungsmomente, und man weiß, dass man das jetzt so in die Praxis umsetzen muss. So funktioniert das auch in der Gemeinde.
Das ist methodisches Arbeiten, das wir in der Gemeinde brauchen. Leider gibt es immer noch Christen, die Methode und Heiligen Geist nicht zusammenbringen. Sie sagen, der Geist müsse frei sein, und Methode sei fleischlich. Aber beides kann zusammengehen.
Ich sehe immer wieder, dass der Geist Gottes dort wohl ist, wo Ordnung herrscht. Dort fühlt er sich sehr wohl, denn Gott ist ein Gott der Ordnung. Zusammenarbeit ist wichtig, auch über die Gemeindestrukturen und die Ältesten zu sprechen.
Du weißt ja, wie es auf einer Baustelle ist, wenn du ein Gerüst um das Gebäude baust. Wenn du ein Haus mit vier Stockwerken baust, errichtest du nicht zuerst auf dem Boden ein vierstöckiges Gerüst und sagst dann: „Okay, jetzt machen wir ein Loch. Wo fahren wir da rein?“ Gute Frage, oder?
Das Gerüst soll ja helfen. So ist auch die Struktur der Gemeinde. Wir fangen nicht mit der Struktur an, aber wir müssen wissen, wie wir weitergehen, wenn die Gemeinde wächst. Welche Struktur ermöglicht es, den nächsten Stock zu bauen? Ist das gut vorbereitet? Haben wir die materiellen Möglichkeiten, eine solche Struktur zu schaffen, die mit dem Bau wächst?
Wir wissen: Wenn der Herr zurückkommt, wird er alle Strukturen wegnehmen, denn dann ist der Bau fertig.
Übergabe der Gemeindeleitung und Abschluss
Und dann, wenn Älteste geschult wurden, kommt ein wichtiger Moment. Es geht nicht nur darum, Wissen und Schulung zu vermitteln, sondern ganz bewusst eine Übergabe zu gestalten.
Im Fall, dass ein Pionierteam aus Vollzeitmitarbeitern eine Gemeinde gründet, ist es wichtig, dass der Vollzeitmitarbeiter zusammen mit den Ältesten vor der Gemeinde betet. Dabei wird die Autorität für die Gemeinde an diese Ältesten übergeben.
Später können dann Gemeindemitglieder anrufen, und ich kann sagen: „Warte mal, in welcher Gemeinde bist du? Ok, dann verbinde ich dich mit dem zuständigen Ältesten.“ So ist klar, dass ich nicht die Autorität in dieser Gemeinde habe. Die Übergabe ist vollzogen.
Zuerst müssen die Ältesten wissen, wie sie arbeiten sollen. Danach muss die gesamte Gemeinde wissen, wer ihre Autorität ist.
Der Missionar muss dann lernen, sich zurückzuziehen und wieder im Gebet zu bleiben. Das geschieht nach unserem Schema: gemeinsam beten, um zu wissen, wohin der Weg führt. Danach heißt es: Ciao, ciao, nächster Ort.
An dieser Stelle machen wir eine Kaffeepause, die ebenfalls wichtig ist. Vielen Dank!