Nachdenken über die Beziehung zu Gott
Ja, danke auch für die Fragen. Manchmal denkt man gar nicht so genau darüber nach, was einem gefragt wird. Das ist einfach so. Wenn man gefragt wird, muss man das erste Mal wirklich nachdenken.
Ähnlich ist es oft in der Beziehung zu Gott. Ich frage manchmal Leute nach ihrer Beziehung zu Gott. Dann sagen sie: „Ja, ich weiß auch nicht genau, ich denke oft gar nicht darüber nach.“ Und das ist einfach so.
Denken schadet prinzipiell aber nicht. Ich ermutige Christen deshalb, immer wirklich nachzudenken und Dinge gründlich zu durchdenken. Das gilt besonders für schwierige Fragen, die man gestellt bekommt – nicht nur persönliche, sondern auch theologische und Lebensfragen.
Die Berufung zur Verwandlung in das Bild Christi
Das Thema ist ja "Bimp my life". Ich habe schon gesagt, ich weiß echt nicht genau, was das heißt, aber es bedeutet so viel. Ein bisschen habe ich herausgefunden: Veränderung oder Verwandlung.
Im Römer 8,29 gibt es einen Vers, von dem ich nur einen Teil vorlesen möchte. Dort lesen wir über Jesus, beziehungsweise über Gott: "Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu werden." Das heißt, unsere Vorherbestimmung ist, so zu werden wie Jesus. Wir sollen verwandelt werden in das Bild des Sohnes Gottes. Das sagt die Bibel nicht nur hier, sondern auch an anderen Stellen.
Wenn man einem Menschen sagt, er solle so werden wie Jesus, ist das einerseits sehr bedrohlich und unverständlich, andererseits aber auch sehr sinnvoll und logisch. Ich möchte erklären, warum.
Wenn man darüber nachdenkt, so zu werden wie Jesus, kommt es immer darauf an, wie viel jemand von Jesus weiß. Der eine kennt sehr viel aus den Evangelien und von seinem Leben, der andere eher wenig. Aber ich habe noch nicht viele Predigten gehört, die genau darüber sprechen: so zu werden wie Jesus.
Das hat einen plausiblen Grund. Wenn man versucht, so zu sein wie Jesus, so zu sein wie Gott, scheint das unmöglich. Das kann nur in Frust und Versagen enden. Man könnte genauso gut versuchen, auf den Mond zu klettern – es geht einfach nicht. Und wenn man darüber redet, so zu sein wie Gott, erscheint das unmöglich, da braucht man gar nicht erst weiterzudenken.
Jesus hat einmal zu einem ganz normalen Menschen von der Straße gesagt – in der Bergpredigt –: "Ihr sollt vollkommen sein." Jetzt fragt man sich: Wie vollkommen? Dann hat Jesus gesagt: "Nur so wie mein Vater im Himmel, dann bist du okay." Wenn du so bist wie mein Vater im Himmel, dann bist du okay. Das ist ja Wahnsinn. Ja, wer kann das?
Die paradoxe Forderung des Christentums
Der französische Philosoph und Theologe Blaise Pascal hat einmal gesagt: Das Christentum ist befremdlich. Es fordert vom Menschen, dass er sich selbst als erbärmlich, ja verächtlich erkennt. Gleichzeitig verlangt es von ihm, dass er sich wünscht, gottähnlich zu sein. Das ist tatsächlich bemerkenswert.
Es gibt aber auch einen erbaulichen Aspekt, wenn man darüber nachdenkt: Veränderung, Erneuerung, so zu werden wie Jesus. Wenn einem nämlich bewusst wird, dass die eigene Berufung, die Vorherbestimmung, der Sinn des Lebens darin besteht, so zu werden wie der Sohn Gottes, dann ist das eine noble Bestimmung.
Die Bibel sagt: „Ihr seid vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleich zu sein.“ Wenn man darüber nachdenkt, ist das die eigene Bestimmung. Das ist wahrlich gewaltig. Alle anderen Ziele wirken im Vergleich dazu klein.
Zum Beispiel gesund zu sein – ja, es ist schön, gesund zu sein, und ich schätze Gesundheit enorm. Aber das ist nichts im Vergleich dazu, so zu werden wie der Sohn Gottes, der doch um ein Vielfaches größer ist. Erfolgreich zu sein ist ebenfalls schön, aber im Vergleich dazu, so zu sein wie Jesus, ist das kaum von Bedeutung.
Moralisch und charakterlich in das Bild Christi verwandelt zu werden, ist tatsächlich die größte Bestimmung, die es gibt.
Die Bedeutung der Vorherbestimmung und kulturelle Analogien
Es ist gar nicht so leicht zu verstehen, dass Gott sagt: Du bist vorherbestimmt, so zu werden wie ich. Das ist eigentlich ein riesiges Vorrecht.
Ich denke zum Beispiel an Länder. Ich glaube, jedes Land hat Nationalstolz. Besonders bekannt dafür sind zum Beispiel die Schweizer oder die Griechen. Sie wollen, dass Ausländer zu ihnen kommen, arbeiten, helfen und mitmachen. Aber sie werden nie wirklich einer von ihnen.
Ich selbst komme aus Ramsau, einem Bergdorf, das für seinen Stolz und seine Eingebildetheit bekannt ist. Das hat viele Gründe. Österreich ist überwiegend katholisch, etwa zu 75 Prozent. Mein Dorf ist fast hundert Prozent evangelisch, eine Art Insel. Oft sagt man, es gibt drei Arten von Menschen: Männer, Frauen und Ramsauer.
Wir leben zu hundert Prozent von der Gastronomie und vom Tourismus. Gäste sind immer willkommen. Aber wenn du dich dort niederlässt, wirst du niemals ein Ramsauer.
Vielleicht ist es in eurem Dorf ähnlich – keine Ahnung. So zu werden wie die Einheimischen, das wollen wir nicht.
Auch in Kirchen ist das so. Wir laden Leute ein, geben kluge Ratschläge. Trotzdem bleibt ein Unterschied zwischen uns und ihnen. Wir reden immer noch so: „Das ist die Geschiedene“, „das ist der Ausländer“, „das ist der Homosexuelle“, „das ist der Ex-Sträfling“, „das ist der Drogensüchtige“, „das ist der Gastarbeiter“.
Wisst ihr, was wir hier tun? Wir geben ihnen zwar Ratschläge, aber einer von uns sind sie nicht wirklich.
Wisst ihr, was Gott uns anbietet? Er sagt: Ihr seid bestimmt, meinem Bild gleich zu werden.
Was für ein gewaltiges Vorrecht gibt Gott uns da – egal, wer du bist!
Gottes Ziel: Jesus ähnlich werden
Der englische Theologe Selvin Hughes hat geschrieben, dass Gott möchte, dass du und ich Jesus ähnlich werden. Gottes höchstes Ziel besteht nicht darin, uns zu Missionaren, Ärzten, Predigern oder Pfarrern zu machen. Vielmehr sollen wir seinem Sohn ähnlich werden.
Alles andere muss diesem vorrangigen Ziel untergeordnet werden. Weil dies das Hauptziel ist, müssen wir uns ernsthaft damit befassen. Und genau das wollen wir tun.
Warum ist der Mensch vorherbestimmt, Jesus ähnlich zu werden? Die Antwort ist ganz einfach: Der Mensch wurde von Anfang an geschaffen, um Gott ähnlich zu sein.
Wir lesen im ersten Buch Mose, im ersten Kapitel, Vers 27: „Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bilde Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.“ Der Mensch war geschaffen, um das Ebenbild Gottes widerzuspiegeln. Ursprünglich entsprach der Mensch charakterlich und moralisch genau Gott – er war das Ebenbild Gottes.
Wahrheit als Übereinstimmung mit dem Original
Übrigens, was ist die Definition von Wahrheit? Wahrheit ist das, was dem Original entspricht.
Ein Beispiel: Ich habe Wasser und habe es in einen Behälter gefüllt. Angenommen, ich sage: „Das ist genau ein Achtelliter Wasser.“ Nun sagt jemand von euch: „Wie heißt du?“ Markus antwortet: „Hans-Peter, Österreicher. Du hast keine Ahnung, das ist ein Viertelliter.“ Ich beharre darauf, dass es ein Achtelliter ist. Er sagt „Viertelliter“, ich sage „Achtelliter“, er wieder „Viertelliter“.
Wie können wir jetzt herausfinden, wer von uns beiden die Wahrheit sagt? Genau genommen, wenn wir ganz genau sein wollen, müssten wir zur europäischen Eichstelle für Masse und Gewichte fahren. Ich glaube, die ist in der Nähe von Paris, habe es aber nicht genau im Kopf. Dort steht das Originalgefäß für einen Achtelliter, einen Viertelliter, einen halben Liter und einen Liter.
Dann schütten wir das Wasser in das Originalgefäß von einem Achtelliter und in das von einem Viertelliter. Wenn das Wasser genau mit dem Originalgefäß eines Achtelliters übereinstimmt, habe ich die Wahrheit gesagt, weil meine Angabe dem Original entspricht. Wenn es mit dem Viertelliter übereinstimmt, hat er die Wahrheit gesagt.
Das heißt: Die Wahrheit ist immer das, was dem Original entspricht.
Übrigens, was bedeutet es, wenn Jesus über sich selbst sagte: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“? Er sagt damit einfach: „Ich entspreche haargenau dem Original.“ Darum sagt Jesus auch: „Wenn du mich ansiehst, dann siehst du den Vater.“ Denn er ist haargenau wie sein Vater. Er ist die Wahrheit, das hundertprozentige Abbild des Originals.
Moral und Gottes Charakter als Maßstab
Übrigens nur nebenbei: Warum ist Morden falsch? Nicht allein, weil es so in der Bibel steht – obwohl es dort steht. Morden ist deshalb falsch, weil es nicht dem Original entspricht. Gott ist kein Mörder.
Warum ist Stehlen falsch? Ganz einfach: Weil Gott kein Dieb ist.
Warum ist Ehebruch falsch? Ganz einfach: Weil Gott immer treu ist.
Warum ist Geiz falsch? Ganz einfach: Weil Gott großzügig ist.
Warum ist Lügen falsch? Weil Gott immer die Wahrheit spricht.
Alles, was nicht dem Original entspricht, ist Unwahrheit und deshalb falsch. Alles, was dem Original entspricht, ist Wahrheit und deshalb richtig.
Der Mensch ist von Anfang an dazu geschaffen, das Original wiederzuspiegeln. Er wurde im Ebenbild Gottes geschaffen, „im Bilde Gottes schuf er ihn“ (1. Mose 1,27). Er war dazu bestimmt, so zu sein wie Jesus.
Der Sündenfall und die Verwirrung der Menschheit
Jetzt verstehen wir, warum Jesus zu den Menschen sagte: „Ihr sollt vollkommen sein, ja wie der Vater im Himmel.“ Warum? Weil ihr so von Anfang an geschaffen wurdet. Vollkommenheit bedeutet, dem Original genau zu entsprechen. Das ist Wahrheit oder Vollkommenheit.
Der Mensch wurde von Gott so geschaffen, dass er sein Ebenbild widerspiegelt. Nun stellt sich die Frage: Warum sind wir dann nicht so wie Gott? Warum stehlen wir, warum lügen wir, warum sind wir geizig und so weiter? Warum sieht man so wenig vom Charakter Gottes in dieser Welt?
Die Antwort darauf ist: Der Gegenspieler, der in der Bibel Satan genannt wird – er hat 49 Namen – hat den Menschen von Gott weggeführt. Satan sagte ungefähr Folgendes, wie wir in den ersten Kapiteln der Bibel lesen: Er sprach zu Adam und Eva, dass sie kluge Köpfe seien und nicht abhängig von Gott bleiben müssten. Sie könnten sich die Welt selbst gestalten, sie seien frei und bräuchten Gott nicht als ihren Vater.
Sie seien erwachsene Menschen und könnten selbst bestimmen, was gut und böse ist. Das war der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Sie bräuchten nicht Gott, der ihnen sagt, was gut und böse ist. Sie könnten das selbst entscheiden. Sie selbst seien das Original. Diese Aussage war eine Lüge.
Diese Lüge, diese Stimme, ist bis heute dieselbe geblieben. Darum haben wir Sprichwörter wie „Selbst ist der Mann“, „Du kannst dich selbst verwirklichen“ oder „Du bist das Original“. Der Mensch steht im Zentrum. Das war von Anfang an immer dieselbe Lüge.
So lebt der Mensch ohne Gott, als wäre er nur sich selbst verantwortlich. Die meisten Sünder sind ja nette Menschen, aber sie leben ohne Gott. Sie denken, sie seien das Original. Das ist die Schuld, nicht weil sie nicht nett wären oder nicht lieb sein könnten.
Ich kenne viele Leute, die von Gott nichts wissen wollen. Sie sind nette Menschen, aber sie treten Gott mit Füßen. Das interessiert sie nicht, denn sie glauben, sie seien das Original.
Seit dem Sündenfall ist es so, dass wir von Selbstsucht geprägt sind, weil wir das Original geworden sind. Darum ist der Mensch auch verwirrt über seine Identität.
Wenn du Menschen fragst: „Wer bist du?“, dann sagen sie oft: „Ich bin Karin.“ Aber das ist nur ihr Name. Fragst du weiter: „Wer bist du?“, sagen sie vielleicht: „Ich bin Automechaniker.“ Das ist aber nur ihr Beruf. Fragst du noch einmal: „Wer bist du?“, sagen sie: „Ich bin in Österreich.“ Das ist ihre Nationalität.
Wer bist du wirklich? Das ist die Frage. Wir sind darüber verwirrt.
Die Sinnfrage und die Suche nach dem Lebenszweck
Manchmal fragen mich Menschen, sagt Hans Peter, und sagen: „Sag mir einen Grund, warum ich Christ werden sollte.“ Ich habe ein paar liebe Freunde, die sind ehrlich und sagen das zumindest so.
Dann sagt er: „Du, ich bin gesund, ich bin sportlich, ich bin erfolgreich, ich habe eine liebe Frau, ich habe gesunde Kinder. Im Prinzip habe ich mehr oder weniger auch recht viel Glück im Leben.“ Und er kennt Christen, die sich zumindest Christen nennen, die aber eigentlich nicht sehr erfolgreich sind, verglichen mit ihm. Diese Christen sind oft krank oder sogar chronisch krank und haben eine Scheidung hinter sich. Also fragt er: „Wozu soll ich Christ werden?“
Was antwortet man einem Menschen so? Ich sage ihm: „Du hast recht, denn wenn du anfängst zu vergleichen, dann siehst du objektiv, dass es besser oder schlechter geht. Aber du findest immer jemanden, der es besser oder schlechter hat als du. Das ist keine Kunst.“
Dieses Leben ist nicht fair, das habe ich auch schon festgestellt. Ich muss euch ehrlich sagen: Oft frage ich mich, warum Menschen so unterschiedliche Voraussetzungen für ein gesundes Leben haben beziehungsweise für ein krankes. Warum es so ungerecht verteilt ist, verstehe ich nicht.
Aber ich werde so einen Menschen fragen, ob er weiß, wozu er lebt. Wozu lebst du? Was ist der Sinn von dem Ganzen? Für wen lebst du? Den Arzt Viktor Frankl zitiere ich oft und gerne. Er ist inzwischen vor vielen Jahren gestorben, vor etwa zehn Jahren oder so. Er hat ein Buch geschrieben, das millionenfach verkauft wurde: „Der Mensch auf der Suche nach dem Sinn“. Er hat gesagt, unsere moderne materialistische Welt bietet uns zwar alle Lebensmittel und alle Mittel zum Leben, aber sie bietet keinen Sinn.
Und, Freunde, das ist die Not der heutigen, speziell der jungen Generation. Ich habe nie Armut erlebt. Ja, meine Eltern hatten weniger, aber wir hatten immer genug zu essen. Junge Menschen heute haben mehr Mittel zur Verfügung als wahrscheinlich je zuvor in der Masse. Aber sie wissen nicht wozu. Wozu das Ganze?
Der moderne Mensch ist wahnsinnig beschäftigt, aber er weiß nicht mehr genau wofür. Und das ist die eigentliche Not. Das ist der Grund, warum Christus kam: um uns wieder zurückzuführen zur eigentlichen Bestimmung. So zu sein, wie Gott es vorgesehen hat, Gott ähnlich zu sein, aber abhängig von ihm. Nicht selbständig, sondern in Abhängigkeit zum lebendigen Gott.
Erst wenn man Gott entdeckt, entdeckt man sich selbst. Erst wenn ich weiß, wer Gott ist, weiß ich, wozu ich hier bin. Und das ist das Geheimnis.
Jesus als Vorbild und Mensch im Ebenbild Gottes
Und genau das hat Jesus uns vorgelebt. Übrigens hat mir das sehr geholfen, als ich ein junger Christ war: Jesus Christus war kein Supermensch. Er war nur Mensch, ein ganz normaler Mensch, kein Übermensch. Doch er war ein Mensch im Ebenbild Gottes.
Jesus war auch nicht gefühllos gegenüber diesem Leben. Er lebte als Mensch hier auf der Erde, obwohl er Gott war. Jesus verspürte Durst und bat um Wasser. Er war müde und sagte manchmal Nein zu Leuten. Jesus empfand Zorn und vertrieb einige Geschäftsleute aus dem Tempel. Er fühlte sich einsam und bat seine engsten Freunde, für ihn zu beten.
All die Empfindungen, die wir durchmachen, hat Jesus ebenfalls erlebt. Aber, und das ist der Punkt: Hinter jedem dieser Motive stand ein primäres Motiv. Das heißt, in erster Linie wollte Jesus seinem Vater gefallen, weil er seinen Vater über alles liebte. Er wollte immer den Willen seines Vaters tun – über all die anderen Dinge hinweg.
Diese Leidenschaft war größer als alles andere, was er erlebte. Darum sagte Gott der Vater mit einer Stimme vom Himmel durch den Heiligen Geist: "Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; auf ihn hört."
Die Kraftquelle für Christusähnlichkeit
Jetzt stellt sich die Frage: Wie können wir es erreichen, Jesus ähnlich zu werden? Die erste Antwort darauf lautet: Nie aus eigener Kraft. Wir brauchen das Leben Jesu, um ihm ähnlich zu sein.
Ich lese euch einen meiner Lieblingsverse vor, aus Kolosser 1,26-29. Ihr könnt gerne nachlesen. Dort steht: Diese Botschaft war in der Vergangenheit über viele Jahrhunderte hinweg ein Geheimnis. Jetzt aber ist sie denen enthüllt, die zu ihm gehören. Und das ist das Geheimnis – ich liebe Geheimnisse –, hier kommt das Geheimnis: Christus lebt in euch, und darin liegt eure Hoffnung. Ihr werdet an seiner Herrlichkeit teilhaben.
Für dieses Ziel, das er hat, setze ich mich mit meiner ganzen Kraft ein, indem ich mich auf die mächtige Kraft von Christus verlasse, die in mir wirkt. Es ist Christus in dem Menschen, der die Kraft ist, Christus ähnlich zu sein.
Mit dieser Kraft Christi rechnet weder der Physiker, noch der Mediziner, noch der Psychologe. Aber dem Gläubigen steht diese Kraft zur Verfügung. Christus in uns ist der sogenannte geheime Motor in unserem Leben.
Jetzt verstehen wir, warum Paulus – und diese Studie fasziniert mich – einhundertsechsundneunzig Mal sagt: Wir sind in Christus, und Christus ist in uns. Ein deutscher Theologe, Adolf Teismann, hat seine Habilitationsschrift über diese Klausel geschrieben: In Christo 196 Mal. Ich habe jede einzelne zu Hause. Das ist faszinierend.
Praktische Erfahrungen mit Christusähnlichkeit
Jetzt die Frage: Wie sieht das praktisch aus? Hören wir auf mit Thesen oder Fakten? Auch wenn sie in der Bibel stehen – wie sieht das aus?
Eine Notiz dazu: Vor ein paar Jahren hatten wir im Sommer immer eine Kletterwoche. Einige von euch haben sicher schon daran teilgenommen, oder? Dort waren ein paar Bergführer, und wir gingen klettern. Vor einigen Jahren hatte ich auch eine Gruppe, und jeden Tag ging ich mit den Gästen klettern – meistens sechs bis acht Teilnehmer in einer Gruppe.
In diesem Sommer hatte ich kaum Zeit zum Klettern. Doch während dieser Woche kam in mir wieder die Freude und der Hunger auf, ich möchte wieder mehr klettern, schwierige Wände erklimmen und große Touren machen. Ich dachte mir: „Das möchte ich unbedingt wieder – so wie früher.“ Dann schaute ich auf meinen Terminkalender. Das sah schlecht aus. Ich konnte nicht einmal eine Woche freimachen, so wie es geplant war. Es blieb nie genug Zeit für das wöchentliche Training, um diese Routen überhaupt bewältigen zu können.
Dann begannen die Gedanken zu kreisen: „Das habe ich eigentlich nicht verdient. Jetzt kann ich überhaupt nicht mehr klettern, ich muss nur noch reden. Das freut mich auch nicht wirklich. Ich möchte mal etwas anderes tun.“ Dabei dachte ich: „Eigentlich steht es mir doch zu. Ich bin in die Berge geboren, es ist mein Beruf, ich möchte wirklich wieder klettern.“ Ehrlich gesagt war ich unzufrieden.
Fast jeden Tag gehe ich mit Jesus spazieren – das ist für mich eine angewandte Praxis. Manchmal stellt Gott mir eine Frage. Ich habe noch nie eine Stimme vom Himmel gehört, aber es ist ein Gedanke, der in mir ganz klar spricht. Dieses Mal war die Frage: „Hans-Peter, bist du bereit, Jesus ähnlich zu werden?“ Das ist eine schwierige Frage. Nicht hypothetisch, sondern praktisch.
Ich habe darüber nachgedacht und um eine Antwort gerungen. Ich wusste, was ich will. Wisst ihr, was ich will? Ich, Hans-Peter Reuer, möchte gern angesehen sein, sportlich sein, einen guten Ruf genießen, gesund bleiben, in Bergführerkreisen hoch angesehen sein – all die Dinge, die jeder von uns in seinem Umfeld gerne hat und tut.
Als ich so dachte, erinnerte Gott mich an eine Stelle im Jesaja 53. Dort spricht es über Jesus, den Messias. Wisst ihr, was wir über Jesus lesen? Er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Und als wir ihn sahen, hatte er kein Aussehen, an dem wir Gefallen gefunden hätten. Er war verachtet und von den Menschen verlassen. Ein Mann, der Schmerzen und Leiden vertraut war, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet.
Das ist eine Beschreibung von Jesus. Dann kam die Frage wieder: „Hans-Peter, möchtest du so sein wie Jesus?“ Das ist eine harte Frage, die bis an die Substanz geht.
Während ich um eine Antwort rang, wurde mir eine Sache ganz bewusst – und das soll auch dir bewusst werden: Wenn ich nicht so werden will wie Jesus, bleibt mir nur ein anderer Weg – der Weg des Egoismus und der Selbstgefälligkeit. Wenn ich aber bereit bin, mein altes Leben zu kreuzigen und das neue Leben von Jesus zu empfangen, dann kommt Leben in mir auf.
So habe ich ihm bekannt: „Herr, ein selbstgefälliges Leben – das will ich nicht. Ein rein egoistisches Leben – das will ich auch nicht. Ich will leben.“ Ich habe ihm gesagt: „Herr, ich will so sein wie du, was immer das auch beinhaltet. Ich möchte, dass Menschen dich erkennen in meinem Denken, in meinem Reden, in meinem Handeln. Mach mich dir ähnlich.“
Die Kraft Christi als Voraussetzung für ein Leben nach seinem Vorbild
Die Frage ist gar nicht so sehr, ob wir Jesus ähnlich werden können, denn das ist sowieso nicht an uns. Die eigentliche Frage lautet: Wollen wir überhaupt Jesus ähnlich werden? Wenn ja, dann dürfen wir darauf vertrauen, dass Christus durch seine Gegenwart in unserem Leben das bewirkt, was wir selbst nicht schaffen können.
An dieser Stelle möchte ich einen fatalen Denkfehler aufdecken. Diesen Fehler hatte ich selbst, vielleicht habt ihr ihn nicht – Gott sei Dank –, aber vielleicht kennt ihn der eine oder andere von euch. Ich bin Christ geworden, als ich 15 Jahre alt war. Für zehn Jahre meines Christenlebens habe ich diese Wahrheit nicht erkannt.
Wisst ihr, wie ich als Christ gelebt habe – oder besser gesagt, wie ich es versucht habe? Ich habe versucht, Gott aus eigener Kraft zu gefallen und ein guter Christ zu sein. Ich wollte Gott dienen, von ganzem Herzen, ganzer Seele und so weiter. Doch ich stellte fest: Ich schaffe es nicht. Das Christsein ist nicht für mich gemacht, es ist mir zu schwer. So zu sein wie Jesus wurde für mich mehr und mehr zu einer Illusion. Schon allein das, was ich dachte, das Stecke, das kannst du ja vergessen, das hat ja mit Jesus nichts zu tun.
Es ging so weit, dass ich mit 18 Jahren den Stecker zog und sagte: Das Christsein ist nichts für mich, ich schaffe das sowieso nie. Übrigens, falls hier jemand ist, der sagt: „Ja, ich bin zwar aufgewachsen mit dem Glauben, aber Christus interessiert mich nicht, ich schaffe das nicht“, dann weiß ich genau, wie es dir geht.
Ich zog mich für Jahre von der christlichen Szene zurück. Ich war müde vom Christsein und vom Versuch, Christ zu sein. Als ich 23 Jahre alt war, hörte ich einen Satz von Major Ian Thomas, dem Gründer der Fackelträger. Er ist inzwischen gestorben, aber dieser Satz hat mein Leben, ich kann sagen, verändert. Das war der Anfang.
Er sagte: „Christ sein ist nicht leicht.“ Da dachte ich: Ja, du hast Recht. Dann sagte er: „Christ sein ist auch nicht schwer.“ Da dachte ich: Du hast keine Ahnung. Schließlich sagte er: „Christ sein ist unmöglich.“ Und dieser Satz gab mir Hoffnung. Ich erkannte, dass ich nicht Christ sein kann – das war meine Erfahrung, ich schaffe es nie.
Dieser Satz provozierte mich, aber er gab mir auch Hoffnung. Major Ian Thomas zitierte dann aus Galater 2,20, wo Paulus sagt: „Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ Es ist nicht mehr ich, der lebt, sondern Christus lebt in mir – durch seine Kraft.
Nach vielen Fragen fügte sich das in meinem Leben wie ein Puzzle zusammen. Ich erkannte an einem entscheidenden Punkt – und das ist so wichtig: Wenn Jesus mich auffordert, ihm ähnlich zu werden und seinem Beispiel zu folgen, dann muss er mir auch dieselbe Kraftquelle zur Verfügung stellen, die er selbst hatte.
Und wisst ihr, was Jesus im Johannesevangelium achtmal sagt? Er sagt: „Der Sohn kann nichts von sich selbst tun.“ Wie viel ist nichts? Extrem wenig. Er sagt: „Alles, was ich tue, das tut der Vater; was der Vater redet, das rede ich; was ich den Vater tun sehe, das tue ich.“ Es ist alles der Vater, der in ihm wirkt, nicht er aus eigener Kraft.
Wenn Jesus mich auffordert, ihm nachzufolgen, dann muss er mir ebenfalls dieselben Ressourcen geben, die er hatte. Und genau das tut er. Wenn er das nicht täte, dann wäre er ein Menschenverächter und würde sich nur über uns lustig machen. Wenn er sagen würde: „Ich tue nichts aus mir selbst, mein Vater wirkt in mir, aber ihr armen Schlucker von der Straße sollt jetzt genau so sein wie ich – aus eigener Kraft“, dann wäre das eine tiefe Gemeinheit.
Das Beispiel mit dem Traktor: Gottes Hilfe im Leben
Es ist ungefähr so: Ich verwende dieses Beispiel öfter. Wo ich wohne, haben wir relativ viel Schnee. Unsere Skigebiete sind schon seit zwei Wochen geöffnet. Dieses Jahr ist es extrem früh. Manchmal liegt im Winter im Garten draußen eineinhalb Meter oder mehr Schnee.
Wir haben eine Frühstückspension, die meine Frau führt. Da wird es nie langweilig. Allerdings müssen wir den Parkplatz räumen, das ist mein Job. Im Winter schaufle ich also immer Schnee. Manchmal macht das sogar Spaß, aber manchmal geht es auch auf die Nerven, wenn es jeden Tag so ist.
Ich habe einen großen Parkplatz, der ist zu groß, um ihn mit der Hand zu räumen. Das schaffe ich nicht allein. Zum Glück hat mein Schwager einen Traktor. Wenn eine Frau heiratet, achte ich darauf, dass sie eine Bauerstochter ist. Da gehört ein Traktor eben dazu. Dann leihe ich mir den Traktor von meinem Schwiegervater oder Schwager. Es ist ein großer Traktor, ein 100-PS-Riesengerät.
In einer halben Stunde habe ich damit den ganzen Parkplatz geräumt – kein Problem. Dann sage ich zu Lukas, der jetzt schon 18 Jahre alt ist und viel größer als ich ist: „Lukas, schau mir genau zu. Ich bin jetzt drei Wochen weg, auf Reisedienst. Du bist verantwortlich, dass der Parkplatz geräumt ist. Schau dir an, wie ich es mache.“ Mit dem Traktor räume ich alles picobella, super sauber und frei.
Danach gebe ich den Traktor wieder zurück an meinen Schwager. Dann nehme ich eine kleine Holzschaufel, drücke sie Lukas in die Hand und sage: „Lukas, du siehst, wie der Parkplatz geräumt ist. Ich erwarte von dir, dass du ihn in den nächsten drei Wochen genauso räumst. Du bist verantwortlich, dass er immer genauso aussieht. Und wenn du mich wirklich liebst, wirst du den Parkplatz genauso räumen, wie er jetzt aussieht.“
Nach diesen eindringlichen Worten gebe ich ihm noch einen Kuss, verabschiede mich von ihm und hinterlasse ihm die Schaufel. Lukas bemüht sich jeden Tag unter Blut und Schweiß, den Parkplatz freizuhalten. Aber jeden Tag ist er frustriert, weil er es nicht schafft.
Wisst ihr was? Wenn ich von Lukas erwarten würde, dass er dasselbe tut wie ich, wäre das eine riesengroße Gemeinheit. Denn wenn ich von ihm verlange, dass er das Gleiche schafft wie ich, dann müsste ich ihm auch die gleichen Ressourcen geben, die ich hatte. Sonst wäre das unfair.
Viele Christen befinden sich genau in der Lage wie Lukas mit der Holzschaufel. Sie lieben ihren Herrn, sind dankbar, dass er sie erlöst hat, und versuchen nun aus eigener Kraft, Christ zu sein. Jeden Tag kommen sie reumütig und sagen: „Herr, ich habe schon wieder nicht geschafft.“
Das ist ein fataler Denkfehler. Du musst es nicht schaffen, du kannst es nicht schaffen. Christ sein ist nicht einfach, es ist auch nicht schwer – es ist unmöglich. Nur Christus kann Christ sein.
Es ist mir ein Rätsel, wie ich jemals glauben konnte, aus eigener Kraft das tun zu müssen, was Jesus aus der Kraft seines Vaters getan hat. Darum hat diese Erkenntnis mein Christenleben so revolutioniert: Es ist Christus in mir, der die Kraft zum Leben ist, nicht ich für ihn.
Die Verbindung zu Christus als Quelle des Lebens
Und darum sagt Jesus in Johannes 15 einen der bekanntesten Verse: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Diesen Vers kenne ich seit meiner Konfirmation auswendig. Die Wahrheit dieses Verses habe ich jedoch erst viel später wirklich kennengelernt.
Nun stellt sich die Frage: Wie erlebe ich diese Christusähnlichkeit? Wie geht es mir dabei? Vielleicht möchtest du dir ein Bild von mir machen. Ich möchte euch sagen, wie ich das erlebe.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich die Christusähnlichkeit nicht in einem erhobenen Gefühl erlebe, auch nicht in einer mystischen Geistlichkeit oder einer außergewöhnlichen Fähigkeit. Ebenso muss ich ehrlich sagen, dass ich die Frucht des Geistes in meinem Leben nicht so überreich erfahre, wie ich es oft gerne hätte.
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber mir ist oft bewusst, wie sehr ich Liebe vermisse, wie wenig Geduld ich habe und dass ich zu wenig Freude und Freundlichkeit zeige. Ich hatte noch nie einen Tag, an dem ich sagen konnte: „Heute habe ich so viel geliebt, das ist fast schon zu viel, ich muss zurückstecken.“ Das ist mir noch nie passiert.
Ebenso habe ich mir noch nie Sorgen gemacht, dass ich zu geduldig wäre – auch das ist mir nie passiert. Und zu viel Freude in Christus zu haben, das habe ich auch noch nie erlebt.
Aber wisst ihr, was interessant ist? Andere Menschen kommen immer wieder auf mich zu und sagen: „Hans-Peter, ich möchte mich bedanken für deine Freundlichkeit.“ Oder sie sagen: „Ich bin so froh über deine Geduld, die du mit mir hattest.“ Da denke ich oft: „Hilfe, ist das wirklich so?“
Wissen Sie, was spannend ist? Ich selbst sehe das nie, aber andere Menschen entdecken es. Und das ist eine schöne Wahrheit.
Einmal hat ein schottischer Prediger, der mich gut kannte, zu mir gesagt: „Ich hoffe, du erfährst nie, dass du geistlich bist, denn sonst wirst du stolz.“ Und das ist auch völlig okay, wenn wir es nicht selbst erfahren.
Denn wisst ihr, Jesus hat gesagt: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.“ Die meisten von uns sind ja keine Weinbauern, und bei euch gibt es vermutlich auch keine Weinberge. Aber nehmen wir einen Baumstamm: Jesus sagt, „Ich bin der Baumstamm, ihr seid die Äste.“ Das ist uns vielleicht etwas näher.
Der Ast, der in mir bleibt und in dem mein Saft fließt, bringt Frucht. Ob das Äpfel sind oder etwas anderes, ist dabei egal. Das heißt: Der Ast ist in erster Linie damit beschäftigt, am Baum zu bleiben. Es ist wichtig, mit dem Baumstamm in Verbindung zu bleiben.
Solange der Ast mit dem Baumstamm verbunden ist, kann der Saft des Baumes durchfließen und Frucht erzeugen. Es wäre ein fataler Fehler, wenn der Ast nur auf die Früchte schaut und die Verbindung zum Baum vergisst. Er muss sich auf den Baum konzentrieren, dann entsteht die Frucht.
Und wisst ihr, was Jesus hier mit anderen Worten sagt? Er sagt: „Ihr meine Kinder, schaut nur auf mich. Ich bin der Weinstock, der Baum, ihr seid die Reben, die Äste. Bleibt in mir, so wie mein Saft in euch bleibt, und dann wird Frucht entstehen. Aber schaut nicht auf die Frucht, schaut auf mich. Denn ich bin der Weinstock.“
Persönliche Erfahrungen mit Christusähnlichkeit
Also, wie erlebe ich als Ast dieses Leben in Christus? Ich kann das ehrlich sagen: Ich erlebe einen inneren Frieden, auch in Anfechtung und schweren Zeiten. Ich erfahre eine Gelassenheit, selbst in der Hektik des Alltags. Ebenso erlebe ich eine Geborgenheit, auch wenn ich angefochten bin.
Meinen Glauben bewahre ich schon über dreißig Jahre, selbst inmitten meiner größten Zweifel. Und ich habe Hoffnung, auch wenn die Welt manchmal hoffnungslos erscheint. Das ist Christusähnlichkeit.
Übrigens: Christusähnlichkeit ist kein einmaliges Ereignis, sondern ein Prozess. Im 2. Korinther 3,18 lesen wir: „Wir werden verwandelt von einer Herrlichkeit zur anderen.“ Dort steht nicht, dass wir einmal verwandelt worden sind, und auch nicht, dass wir einmal verwandelt werden, wenn wir im Himmel sind oder sonst wo, sondern: „Wir werden verwandelt.“
Das ist ein Prozess, in dem wir stehen – und in dem stehen wir, bis wir den Herrn sehen. In diesem Prozess geht es darum, Christusähnlich zu werden und das Original wiederzuspiegeln.
Und das ist so spannend. Darum bin ich gerne Christ.
Einladung zum Leben in Christus
Ich möchte euch einladen. Ich habe keine Ahnung, wer ihr seid und wo ihr im Leben steht. Ich kenne nur einige wenige von euch. Trotzdem möchte ich euch zu einem Leben in Christus einladen.
Wenn Gott heute Nachmittag zu deinem Herzen gesprochen hat, möchte ich dich ermutigen, ihm zu antworten. Vielleicht sagt der eine oder andere von euch: „Hans-Peter, es ergibt Sinn, was du sagst, aber ich bin noch nicht so weit.“ Dann möchte ich dir versichern: Er ist so weit. Er wartet auf dich. Jeden Tag wartet er darauf, dass du wieder in diese Beziehung kommst, in der er in dir wohnen kann.
Wir werden gleich noch ein Lied gemeinsam singen. Wenn du das tun möchtest, hab den Mut und komm zum Kreuz. Ich werde selbst dort stehen, vielleicht auch andere, die hier vom Ort sind. Komm heraus und mach dein Leben fest. Sag: „Herr, dieses Leben will ich. Ich möchte, dass du in mir lebst. Ich möchte, dass du mein Herr bist. Ich will ein Leben mit dir. Ich will dir ähnlich werden.“
Während des Liedes habt den Mut. Egal, was die anderen über dich denken, schau nicht darauf. Das ist nicht so wichtig. Komm einfach heraus und sag ja zu ihm. Es ist nur ein Danke sagen: „Danke, Herr, komm in mein Leben. Sei du, was ich nicht sein kann.“
Wir werden das Lied gemeinsam singen, vielleicht stehen wir dabei auf. Nach dem Lied werde ich zusammen mit euch noch ein Gebet sprechen.
Gebet und Segenswunsch
Oh, welch ein Freund bist du, oh, welch ein Freund bist du, oh, welch ein Freund bist du, oh, welch ein Freund bist du, oh, welch ein Freund bist du, oh, welch ein Freund bist du, oh, welch ein Freund bist du, oh, welch ein Freund bist du, oh, welch ein Freund bist du, oh, welch ein Freund bist du, oh, welch ein Freund bist du, oh, welch ein Freund bist du, oh, welch ein Freund bist du, oh, welch ein Freund bist du, oh, oh, welch ein Freund bist du, oh, oh, welch ein Freund bist du, oh, oh, oh, oh, welch ein Freund, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, oh, Dank!
Ich möchte noch beten: Für jeden, der sagt, ich möchte ein Leben mit Jesus beginnen, möchte ich jetzt gemeinsam beten. Wir haben auch Nägel, die dazu da sind, dass man sie mitnimmt. Wenn du gesagt hast, ich möchte einen Neubeginn machen, einen Erstbeginn mit Jesus, schlage ihn irgendwo ein als Erinnerung daran, dass du am Anfang einen Schritt gemacht hast.
Lass uns gerne gemeinsam beten:
Lieber himmlischer Vater, ich komme zu dir in Dankbarkeit, dass du mich erschaffen hast. Danke für das Geschenk des Lebens. Danke, dass du mich nicht nur für dieses Leben, für die irdische Zeit gemacht hast, sondern für die Ewigkeit. Du hast die Ewigkeit in unser Herz gelegt, und dafür danke ich dir.
So möchte ich heute zu dir kommen und dich empfangen als meinen Freund, meinen Herrn, meinen Retter, meinen Liebhaber, meinen ewigen Gott.
Herr, ich möchte dich bitten, dass du mich veränderst, damit Menschen ein Stück von dir entdecken können. Nicht, weil ich so gut oder besser wäre als andere, sondern weil du in mir lebst.
Und so lade ich dich ein, mein Herr zu sein, mein Leben, mein Denken, mein Reden und mein Handeln immer mehr zu bestimmen. Verwandle mich von einer Herrlichkeit in die andere.
Danke, Herr, dass du uns in diesen Prozess hineinführst, gemeinsam mit dir, wo wir deine Liebe, deine Freude, deine Freundlichkeit und deine Geduld kennenlernen dürfen und weitergeben können.
Herr, komm du in mein Leben, hier und jetzt, und sei mein Herr.
Das bete ich und danke dir, dass du mich erhörst, weil du ein lebendiger Gott bist.
Danke für diese Zeit, für dein Wort. Segne du mich, Herr, und mache mich zum Segen für viele andere Menschen.