Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 336: Die Speise zum ewigen Leben, Teil 2.
Die Suche nach Jesus und der wahre Hunger
Wir waren stehen geblieben bei Johannes Kapitel 6, Vers 26. Jesus antwortete ihnen und sprach: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen und euch gesättigt habt.“
Das ist sein Vorwurf an diejenigen, die ihn so eifrig gesucht hatten. Worin besteht der Vorwurf genau? Er wirft ihnen vor, dass sie nur noch mehr kostenloses Essen wollen, aber nicht begreifen, dass sie ein Zeichen gesehen hatten.
Jesus möchte von ihnen wahrgenommen werden, nicht nur als ein wunderwirkender Brotvermehrer, sondern als derjenige, der einen ganz anderen, viel tiefer liegenden Hunger nach Leben stillen kann. Von ihm können sie Nahrung bekommen, die nicht nur Kalorien enthält und für einen Tag satt macht, sondern Nahrung, die ewiges Leben schenkt und für immer ihren geistlichen Hunger stillt.
Die Einladung zu ewiger Nahrung
Johannes 6,27:
„Wirkt nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die da bleibt, ins ewige Leben, die der Sohn des Menschen euch geben wird. Denn diesen hat der Vater, Gott, beglaubigt.“
Noch einmal nach einer anderen Übersetzung:
„Bemüht euch nicht um vergängliche Nahrung, sondern um wirkliche Nahrung, die für das ewige Leben vorhält. Diese Nahrung wird euch der Menschensohn geben, denn ihn hat Gott der Vater als seinen Gesandten bestätigt.“
Jesus bestreitet nicht, dass sie engagiert sind – sind sie ja auch. Sie lassen alles stehen und liegen und suchen ihn, einmal über den See rüber und dann wieder zurück. Mangelndes Engagement kann man ihnen wirklich nicht vorwerfen.
Das Problem ist nur, dass sie sich für das falsche Ziel einsetzen. Was suchen sie? Die Antwort lautet: Speise, die vergeht. Sie suchen etwas, das sie heute essen und verdauen, und das morgen in der Toilette landet.
Doch genau das ist nicht die wichtigste Nahrung, die wir brauchen.
Der Vergleich zwischen natürlicher und geistlicher Nahrung
Und Achtung, Jesus verwendet einen Vergleich. Ich möchte diesen Vergleich erklären, damit wir das Gespräch leichter verstehen.
Der Vergleich läuft ungefähr so: So wie Jesus ihnen gestern für ihr natürliches Leben Essen gegeben hatte, damit sie nicht sterben, möchte er ihnen jetzt für ihr geistliches, für ihr ewiges Leben das geben, was sie brauchen, um nicht verloren zu gehen.
Wie mein Körper Essen braucht, so braucht mein Leben als Ganzes Jesus. Ohne Essen wird mein Körper sterben, ohne Jesus geht mein Menschsein verloren. Verhungern ist schlimm, aber für die Ewigkeit verloren zu gehen, ist noch viel schlimmer.
Der Glaube an Jesus ist für mein geistliches Leben das, was genügend Kalorien für mein natürliches Leben sind. Und weil sie ihn brauchen, müssen sie sich entscheiden: Entscheiden, wonach sie suchen und wofür sie ihre Zeit und ihren Verstand einsetzen.
Die bleibende Speise und die Beglaubigung durch Gott
Johannes 6,27: Wirkt nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die da bleibt, zum ewigen Leben, die der Sohn des Menschen euch geben wird.
Die Speise, die da bleibt, zum ewigen Leben, ist – wie wir noch sehen werden – Jesus selbst. Ihr braucht ihn als Person, und zwar aus einem einfachen Grund: Denn diesen hat der Vater, Gott, beglaubigt beziehungsweise versiegelt.
Merkt ihr, es gibt keine Alternative zu Jesus. Gott, der Vater, steht zu seinem einzigartigen Sohn. Woher weiß ich das? Schaut euch doch das Zeichen an: Gestern wurden alle satt. Was bedeutet das wohl, wenn nicht, dass Gott auf der Seite dieses Jesus aus Nazareth steht? Er hat ihn beglaubigt.
Vielleicht wart ihr schon einmal bei einem Notar zur Beglaubigung. Der Notar bestätigt mit seinem Vermerk die Echtheit einer Sache, zum Beispiel eines Zeugnisses oder einer Unterschrift. Und dasselbe tut hier Gott. Er beglaubigt durch das Zeichen der Brotvermehrung die Echtheit des Herrn Jesus.
Man könnte hier statt „beglaubigt“ auch „versiegelt“ übersetzen, denn diesen hat der Vater, Gott, versiegelt. Auch das würde gut passen. Ein Siegel bringt nämlich zum Ausdruck: „Der gehört zu mir.“ Wer einen Brief siegelt, zeigt durch das Siegel, dass dieser Brief von ihm stammt.
Dasselbe tut Gott im Blick auf den Herrn Jesus. Die ganze Welt kann, wenn sie will, sehen: Dieser Zimmermann aus Nazareth gehört auf eine ganz besondere Weise zu Gott. Er ist etwas ganz Spezielles.
Und langsam scheinen sie das zu verstehen.
Gottes Werk und der Glaube als Antwort
Johannes 6,28: Was müssen wir tun, um Gottes Willen zu erfüllen? Wörtlich heißt es hier: Was müssen wir tun, um Gottes Werke zu tun, beziehungsweise um Werke zu tun, die Gott von uns will.
Was sollen wir tun?
Johannes 6,29: Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, also das Werk, das Gott von euch will, beziehungsweise euer Werk für Gott. Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.
Was sollen wir tun? Das war die Frage. Die Antwort lautet: Glaubt an den, den Gott gesandt hat.
Man merkt, wie Jesus immer wieder denselben Punkt betont. Wenn man ihn fragt, was ein Mensch tun muss, kommt immer dieselbe Antwort: Glauben, Glaube an den Herrn Jesus.
Wenn ich das so sage, fällt mir immer wieder auf, warum es so gut ist, dass Johannes sein Evangelium als Ergänzung zu den anderen drei geschrieben hat. Es ist dieser Schwerpunkt: der Glaube, genau genommen der Glaube an Jesus.
Die Bedeutung des Glaubens und das Problem der Sünde
dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.
Was ist Glaube? Glaube heißt Vertrauen. Ich setze mein ganzes Vertrauen auf Jesus. Ich lasse es zu, dass er mich zu seinen Konditionen rettet. Und zwar, weil ich ein Problem habe: Sünde.
Sünde ist das große Problem, das wir als Menschen haben. Ein Problem, das so tief in uns drinsteckt, dass wir es ohne Gottes Hilfe nicht loswerden können. Und auch ohne Theologiestudium wissen die meisten Menschen ziemlich genau, was Sünde ist. Es ist das, was herauskommt, wenn ich tue, was ich nicht tun soll.
Sünde geht häufig mit einem schlechten Gewissen einher, meistens mit zerbrochenen Beziehungen. Sie zerstört meinen guten Ruf. Sünde tut mir einfach nie gut.
Ja, ich behaupte, dass die meisten Menschen ganz genau wissen, dass sie Sünder sind. Und wenn sie es nicht wissen, dann wissen es ihre Nachbarn, ihre Arbeitskollegen oder ihr Hund. Da bin ich mir ganz sicher.
Sünde ist ein Symptom, ein Symptom für ein viel größeres Problem. Wenn man so will, ist sie ein Zeichen dafür, dass ich zu denen gehöre, die verloren gehen. Ein Zeichen dafür, dass ich verflucht bin – mit jeder Sünde.
Und jetzt meine ich jede einzelne kleine Sünde: also jede Lüge, jeden Zornausbruch, jeden Betrug, jede fiese Bemerkung, jeden geilen Blick. Mit jeder einzelnen kleinen Sünde lade ich ewige Schuld auf mich. Die Schuld des Bösen, Schuld, die getilgt werden muss.
Das Problem ist nur, ich kann sie nicht tilgen. Ich habe nichts, um sie zu tilgen.
In vielen Religionen geht es darum, dass man mit guten Werken die bösen Taten aufwiegen kann. Es geht dann darum, mehr gute Werke zu tun als böse Taten. Tja, in vielen Religionen ist das der Ansatz – nur nicht im bibelbasierten Christentum. Dort rettet allein der Glaube, allein das Vertrauen auf den Herrn Jesus.
Einladung zur persönlichen Entscheidung
Was könntest du jetzt tun? Du könntest darüber nachdenken, wie du Jesus zeigen möchtest, dass er auch in deinem Leben der ganz Besondere ist.
Das war's für heute.
Tipp: Lies das Skript. Das Wort Gottes kann dich noch mehr prägen, wenn du eine Lektion nicht nur hörst, sondern sie danach auch noch einmal liest.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
