Gemeindeleitung und die Rolle der Ältesten
Es sind nicht nur die Ältesten, die wie eine Lokomotive vorangehen und ziehen. Vielmehr gehen alle gemeinsam in dieselbe Richtung. Wenn jedoch die Richtung nicht stimmt oder die Menschen das Ziel nicht mehr im Blick haben, nicht im Gebet behalten, dann sind die Ältesten da. Sie erinnern daran: „Wir wollen nicht vergessen, wir haben dieses und jenes Ziel vor Augen. Wir haben gemeinsam Ja gesagt dazu. Jetzt gehen wir auf dieses Ziel zu, jetzt gehen wir diesen Weg.“
Ich glaube, diese Männer müssen anerkannt und auch genannt werden. Manchmal komme ich in Gemeinden, die wirklich sehr geistlich sind. Dort sagt man mir: „Wir sind alle gleich, keiner von uns ist ein Heiliger, und keiner ist ein Leiter. Wir wollen alles gemeinsam entscheiden.“ Nach zwei, drei Tagen sage ich dann zu jemandem: „Du bist eigentlich der Leiter.“ Die Antwort ist oft erstaunt: „Was?“ Ich erkläre: „Bei jeder Entscheidung habe ich gemerkt, dass alle auf dich schauen und erwarten, dass du etwas sagst. Wenn du dann deinen Gedanken mitteilst, gibt es vielleicht noch jemanden, der es allen sagt, aber du bist eigentlich die leitende Person.“
Ich finde es immer das Schlimmste, wenn die Leitung okkult ist. Das ist nicht Okkultismus, wenn sie so versteckt ist. Für die Gemeinde ist das Leitung, aber ich finde das schade. Ich habe es immer gern gehabt, wenn in der Gemeinde ein Zettel ausgegeben wird, zum Beispiel an Leute, die zum zweiten oder dritten Mal kommen. Darauf steht die Geschichte der Gemeinde, wie sie entstanden ist, und die Namen der Ältesten, des Leiters der Jugendarbeit, der Kinderarbeit. So wissen die Neuankömmlinge, an wen sie sich wenden können, an welche Personen, welche Telefonnummern. Das sind die Verantwortlichen vor Ort. Das macht es einfacher, weiterzukommen.
Natürlich sind diese Ältesten für mich nicht einfach Älteste fürs Leben, ohne dass jemand anderes nachkommt. Für mich ist es wichtig, immer im Gedanken der Multiplikation zu bleiben, wie es in 2. Timotheus 2,1-2 heißt: „Du aber stärke dich in der Gnade, die in Christus Jesus ist. Und was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das vertraue treuen Menschen an, die tüchtig sind, es auch andere zu lehren.“ Das ist das Prinzip.
Die Ältesten haben auch den Auftrag zu sehen, welche jungen Menschen sie an ihre Seite nehmen können, um Verantwortung weiterzugeben. So kann die Gemeinde wachsen, und es kommen immer wieder neue Verantwortliche hinzu.
Verschiedene Leitungsmodelle in der Gemeinde
Jetzt gibt es ganz verschiedene Arten, die Bibel zu verstehen. Sie ist eigentlich nicht stur, so wie ich sie lese. Es gibt verschiedene Systeme.
In der Apostelgeschichte hat es zuerst mit den Aposteln und Jakobus begonnen. Es hat nicht mit einem festen System angefangen. Zuerst waren die Apostel da, und dann entstand eine Situation mit den Witwen in der Gemeinde. Man fragte sich: Was machen wir mit den Witwen? Sie hatten nicht, was nötig war.
Da sagten die Apostel: Sucht Männer heraus, die voll vom Heiligen Geist sind. Sie sagten nicht einfach: Wir suchen Männer heraus, sondern betonten, dass sie voll vom Heiligen Geist sein sollen. Als die Gemeinde diese Männer vorschlug, segneten die Apostel sie und gaben ihnen den Auftrag. Diese Männer handelten dann entsprechend.
Die Ältesten kamen erst später hinzu. Zuerst waren die Apostel in der Gemeinde, also als Missionare und bei der Gründung der Gemeinde. Danach kamen wegen der Situation die Diakone hinzu. Schließlich kamen die Ältesten, als die Apostel sich zurückzogen und an einen anderen Ort gingen.
Das ist die Apostelgeschichte. Aber das muss nicht bedeuten, dass es in der Apostelgeschichte immer so sein muss. Die Apostelgeschichte ist der Anfang der Kirchengeschichte. Ihr wisst ja alle, dass das Ende der Apostelgeschichte nicht das Ende dieses Buches ist. Das Buch endet damit, dass Paulus zwei Jahre in einer Wohnung oder so etwas gemietet war. Danach folgen alle Jahrhunderte, die weitergehen.
Das Wichtige ist: In dem System, in dem ihr funktionieren wollt, sollt ihr eins sein im Wissen, dass das Leben der Gemeinde und das Vorwärtsgehen der Gemeinde nicht unbedingt von einem System abhängen. Denn in jedem System, wenn die Männer voll des Heiligen Geistes sind und in Beziehung mit dem Herrn leben, ist das System nicht die Priorität, sondern das Leben, das im System ist.
Einheit in der Gemeinde trotz unterschiedlicher Systeme
Worin eins sein? Eins, um das System zu verstehen. Wenn jetzt manche das System besser definieren, hast du recht. Ich habe ein System gezeigt, das ich verstehe: Älteste, die sogenannten Ariheiligen. Das wäre eine Art. Jetzt kannst du eine andere Art nennen, bei der du sagst: „Okay, wir brauchen einen Pastor.“ Also kommt einer, und einer von euch wird der Pastor, die anderen werden die Mitarbeiter des Pastors. Verstehe ich. Dann entsteht ein anderes System.
Das kann aber sehr gut funktionieren. Ich kenne das von verschiedenen Systemgemeinden, die gut laufen, und von verschiedenen Systemgemeinden, die zusammenlegen. Darum sage ich: Es kommt nicht unbedingt auf das System an, sondern auf die Personen, ihre Beziehung zu Gott und ihre Demut, um in der Verantwortung zu leben.
Du hast jetzt ein paarmal gesagt, dass eine Gemeinde keine Demokratie ist. Auf der anderen Seite sprichst du auch viel von Einmütigkeit oder davon, dass die Gemeinde eins ist. Vielleicht kannst du aus deiner Erfahrung ein bisschen erzählen. Denn das klingt so, als ob, wenn die Gemeinde eins ist, sie doch irgendwo ihre Meinungen miteinander austauschen und angleichen müsste.
Ja, das ist gut. Die Gemeinde ist ja Theokratie, also Gott ist der Chef der Gemeinde und nicht die Demokratie. Aber in dieser Theokratie muss es eine Einheit geben. Und das ist die Schwierigkeit, wenn sie aufgeworfen wird.
Jedes Mal, wenn es um Älteste ging, die angenommen wurden, habe ich so gehandelt – ob es richtig ist, weiß ich nicht. Ich habe es so gehandhabt, dass ich gesagt habe: Wenn jemand das anders sieht, kann er einfach zu mir kommen, mit mir reden, in der Seelsorge. Es wird niemand anderem gesagt. Einfach zu mir kommen, ich will gerne, dass wir miteinander überlegen.
Wenn jemand gegen einen Bruder ist oder Probleme mit einem von ihnen hat oder mit seinem Familienleben, bitte, sagt es ganz offen mir, und wir können darüber sprechen. Du hast es vorgeschlagen und dann gesagt, das könnt ihr zu mir bringen. Ja, ja.
Und eigentlich gab es in einer Situation effektiv Fragen. Diese Fragen wurden dann in seelsorgerlichen Gesprächen geklärt. Es gibt auch Leute, die kämpfen mit Eifersucht oder Übertragungen von einem oder so. Die Seelsorge ist wichtig.
Es gab auch eine Situation, in der eine Familie von der Gemeinde weggezogen ist, weil sie einfach... Aber ich meine, das kann es geben, dass jemand einfach – ein Bruder, der wirklich eine geistliche Haltung hat – nicht akzeptiert wird. Wie eine Allergie gegen diesen Bruder, weil sie ihren Eifer suchen oder ihren falschen Blick nicht zugeben wollen.
Dann gibt es eben Leute, die dann weggehen. Die Gründe müssen doch objektiv sein, sodass man prüfen kann, ob sie berechtigt sind. Aber ich habe keine besonderen Schwierigkeiten in dieser Richtung erlebt, muss ich sagen.
Mir scheint es wichtig, dass die Gemeinde und die einzelnen Mitglieder die Möglichkeit haben, solche Gespräche zu führen.
Auswahl und Schulung von Ältesten
Bei der Auswahl hast du also persönlich für dich entschieden und nicht in einem Kreis von Leuten?
In der ersten Situation, in der ich in der Gemeinde war, habe ich einfach verschiedene Brüder geschult, ohne ihnen direkt zu sagen, dass sie Älteste wären. Diese Brüder waren bereits im Dienst, sie hatten nicht erst angefangen, sondern waren schon dabei. Ich habe gemerkt, dass diese Brüder und die Frauen, die sie haben, wirklich gut geeignet sind. Daraufhin habe ich die entsprechenden Texte angeschaut, zum Beispiel bei Timotheus und Titus, die über Älteste sprechen.
Wenn man diese Texte hundertprozentig wörtlich nimmt, dann hätte man wahrscheinlich nie einen, der Ältester sein könnte – ich selbst eingeschlossen. Dann wäre ich quasi rausgeschossen. Aber diese Texte, etwa die fünf wichtigsten Stellen, sind dazu da, um zu sehen, in welche Richtung ein Mensch leben will.
Im ersten Timotheusbrief steht zum Beispiel viermal „Er muss“ – er muss ein persönliches Leben führen, er muss ein Familienleben haben, er muss in der Gesellschaft leben. Diese „Er muss“ sind klar formuliert. Wenn man diese Aussagen betrachtet, sieht man eine Linie, eine Haltung. Diese Haltung ist das Wichtigste, denn wenn etwas anderes gemeint wäre, würde es nicht in alle Kulturen passen. Aber die Bibel ist für alle Kulturen geschrieben. Es gibt also eine geistige Haltung, die entscheidend ist.
Wenn ich sehe, dass ein Ehepaar in diese Richtung geht, dann bin ich schon ein wenig motiviert, sie zu schulen. Es ist wunderbar, wenn sie bereits am Dienen sind, denn dann muss man ihnen Werkzeuge geben, damit sie noch besser dienen können.
Ich habe der Gemeinde vorgeschlagen, während der Schulung für diese Brüder zu beten. Ich habe gesagt, dass ich wirklich erfreut bin und glaube, dass bestimmte Brüder – ich nenne dann auch die Namen – in die Leitung der Gemeinde hineinwachsen können. Die Gemeinde sollte dafür beten und beobachten, wie sich das entwickelt. Wenn jemand Probleme damit hat, sollte er mir das sagen. So kann man Schritt für Schritt vorangehen.
In einer Gemeinde waren diese Brüder dann für ein Probejahr im Dienst. Das war nicht immer so, denn es gab eine gewisse Ungewissheit wegen ihrer Reife. Diese Unsicherheit kam aus Gesprächen mit einzelnen Personen, die zu mir kamen und Angst wegen der Reife hatten.
Ich habe der Gemeinde dann gesagt, dass ich allgemein das Gefühl habe, es fehle ein wenig Vertrauen wegen der Reife der Brüder. Ich habe gefragt, ob sie damit einverstanden sind, ein Probejahr zu machen, in dem man miteinander darüber reden kann, ob man voll weitergehen kann. Die Brüder, die das Probejahr akzeptierten, waren bereit, nach einem Jahr eine Bilanz zu ziehen. Sie waren einverstanden, und das ging gut und war positiv.
Als die Gemeinde wuchs, hatte ich nichts mehr mit den nächsten Ältesten zu tun, denn es waren zu wenige. Aber ich habe den ersten Ältesten gesagt, dass sie jetzt jüngere Brüder neben sich schulen müssen. Sie sollen selbst sehen, wie diese jungen Ältesten in die Gruppe der Ältesten hineinkommen und wie sie mit der Verantwortung Schritt für Schritt mitgenommen werden. Die jungen Ältesten müssen lernen, diese Verantwortung zu tragen, sie zu schulen und in die Gemeinde hineinzunehmen.
Ich glaube schon, wenn ich an Paulus denke, der Titus auf Kreta schickt, auf die Insel, und sagt, dass in jeder Stadt Älteste eingesetzt werden sollen, dann sehe ich, dass vom Pionier her die ersten Entscheidungen für die Leiterschaft wichtig sind. Der Pionier ist dabei, um zu helfen, diese erste Leiterschaft aufzustellen.
Es ist so, dass der Pionier die Gemeinde zusammenbringt und die Ältesten in der Gemeinde aussucht. Diese werden dann von der Gemeinde bestätigt. Danach gibt es keine weitere Bestätigung durch die Gemeinde.
Verschiedene Modelle der Ältestenauswahl und ihre Herausforderungen
Ich kenne zum Beispiel – und da stehe ich ganz dahinter – aus der Gemeinde, wo ich herkomme, dass man einfach die Ältesten gewählt hat. Man hat in der Legislaturperiode von vielleicht zwei Jahren die Gemeinde wiedergewählt und neue Älteste bestimmt. Das fand ich gut, denn das ist halt Demokratie.
Ich kenne auch das System, dass Älteste zum Beispiel von anderen Ältesten aus anderen Gemeinden eingesetzt werden. Oder wenn es eine erfahrene Gemeinde in der Leitung gibt, bleiben diese Ältesten, sofern es nichts an ihnen wirklich zu beanstanden gibt. Da ist jeder Gläubige in der Gemeinde aufgerufen, etwas zu klären: ob es vielleicht gut sei, wenn sie bleiben, oder ob sie gehen sollten beziehungsweise ob man ihnen dabei helfen sollte.
Ja, die Arten sind verschieden. Ich würde kein Gesetz daraus machen für mich. Ich wollte einfach nicht wählen, das wollte ich nicht in der Gemeinde, vor allem das Sichtbare habe ich nicht so gerne. Denn ich hatte immer wieder die Angst, dass die Ältesten sich Mühe geben, um von der Mehrheit angenommen zu werden. Und wenn dieser Gedanke in den Dienst hineinkommt, dann fängt man an so zu funktionieren, dass die Leute zufrieden sind mit dir. Aber die Ältesten müssen immer so funktionieren, dass die Bibel zufrieden mit ihnen ist. Und oft sind die Leute nicht immer zufrieden, wenn die Ältesten mit der Bibel zufrieden sind. Das ist eine Spannung.
Ich sage immer in der Ältestenschulung: Verantwortung in der Gemeinde zu übernehmen bedeutet ganz bewusst, eine Zielscheibe zu werden. Das ist ganz bewusst, auch als Missionar. Du weißt von vorne herein, du bist Zielscheibe. Von außen bekommst du Pfeile, und von innen auch. Das gehört dazu. Solange wir zur Wahrheit stehen, sind wir in einem Kampfgebiet. Jesus wurde getötet, weil er die Wahrheit gesagt hat.
Johannes der Täufer wurde geköpft, weil er einem König sagte, diese Frau darfst du nicht nehmen – wegen der Wahrheit. Er wurde vom Kopf geköpft. Darum habe ich persönlich nicht so gerne, wenn es Wahlen gibt, wo man sieht, wer und was. Ich habe immer Angst, dass die Ältesten dann versuchen: „Ja, wir müssen aufpassen, dass alle zufrieden sind“ – und so. Da geht man oft auf Glatteis.
Aber das ist meine Meinung, nicht unbedingt die richtige. Jeder hat eine andere Sichtweise. Ich weiß nicht, ob du darüber reden willst, aber Zielscheibe zu sein, weil du ja selbst sogar erlebt hast, dass du von deiner eigenen Gemeinde exkommuniziert wurdest. Kannst du da im Nachhinein irgendwas dazu sagen? Wie siehst du das?
Ja, ja, kann ich sagen. Das ist ja sehr interessant. Das habe ich auch nicht gelernt. So interessant war es nicht, aber... Ich höre gar nicht mehr umgekehrt. Was liegt aus? Ja genau, was ich sage: Wenn ich von Pinzern nicht spreche, dann liegt das aus. Das ging einfach so, es ging einfach um es zu erzählen.
Ich habe an der Gemeindegründung in Burgund, in Bonn, mit zwei Mitarbeitern gearbeitet, die die Bibelschule gemacht haben, tolle Brüder und Schwestern, also verheiratet. Gott hat es geschenkt, dass dann verschiedene Hausgruppen angefangen haben, eine Gemeinde entstanden ist.
Dann hatte ich einen Kollegen, einen Missionskollegen, der zu mir kam und mitarbeiten wollte. Das war toll, 2001, herzlichen Dank, genau, ohne Schamgeld. Es ging sehr gut, bis er an einem gewissen Moment plötzlich – ich kann es heute noch nicht genau erklären, warum – zurückging in seine Kultur als Mann. Ich habe nichts gegen andere Kulturen, nicht dass ihr denkt, ne? Aber er ist Brasilianer und kulturell war er ziemlich macho, also im Stil, ne? Sind nicht alle so, aber er war so.
Plötzlich wollte er der einzige Chef in der Gemeinde sein. Die, die in der Schulung waren, um Mitarbeiter zu werden, hat er einfach abgestellt, also abgestellt durch ihn vor der Gemeinde – ich sage dann, gedemütigt vor der Gemeinde. Die sind dann zum Glück nicht weggegangen, aber haben Mut verloren.
An einem gewissen Sonntag im September letzten Jahres hat er vor der Gemeinde gesagt, dass die physische Präsenz von Ursula und Daniel in der Gemeinde stört. Es wäre besser, wenn sie nicht mehr kommen würden. Und dann sind wir einfach nicht mehr gekommen. Ich war innerlich in einem Kampf, in einer Zeit des Rechtfertigungskampfes. Das ist schrecklich im Herzen, den kenne ich in meiner Natur. Das ist Wahnsinn, wie man dann in der Nacht mit blöden Gedanken umkämpft, wie verrückt: Gerechtigkeit, wah wah wah, so richtig Wahnsinn, fast witzig.
Aber danke dem Herrn, dass er mir gelernt hat, in dieser Zeit einfach nicht in Verteidigung zu gehen, nicht auszuschlagen. In dieser Gemeinde sind verschiedene Leute ausgestiegen und in eine andere Gemeinde weitergegangen. Das ist interessant.
Ich hatte dann bei mir zu Hause einen Hauskreis. Wir wohnen 25 Kilometer von Bonn entfernt. Wir haben eine Gemeinde gegründet, und diesen Hauskreis leite ich jetzt in einer Baptistengemeinde in Dijon, das 30 Kilometer auf der anderen Seite ist. Denn diese Leute wollen nicht mehr in die Gemeinde in Bonn gehen, weil sie diese Ungerechtigkeit nicht ertragen. Das sind Leute, die Freude haben, sie zu Jesus zu führen, in persönlichen Schulungen und so. Das sind Freunde geworden, die das nicht verstehen. Wir müssen ihnen jetzt helfen, dass sie nicht bitter werden und gegen den Kollegen schießen.
Im nächsten Monat wird die Leitung unserer Mission Stellung nehmen und eine Entscheidung treffen. Ich weiß nicht, welche, ich wollte das nicht in der Hand haben. Seit Oktober haben wir gebetet, durchgelandet und gesagt: Wir sind jetzt in der Klemme. Wenn du einen anderen Dienst für uns hast, sind wir offen.
Dann kam diese Anfrage von Genf, von einer Gemeinde, die gespalten ist. Ich hätte nie gedacht, von der Situation in Bonn wegzugehen, aber ich will da nicht meine Verteidigung spielen. Es gibt noch genügend Situationen, wo man evangelisieren und helfen kann.
Es war auch beruflich sehr schwer. Es gab verschiedene Frauen, die bekehrt wurden, die ich persönlich in der Seelsorge betreut habe. Auch in der Gemeinde in Bonn sind verschiedene Winzer bekehrt worden. Gott hat sie bekehrt, ich kann niemanden bekehren, aber wir waren jedes Jahr bei diesen Leuten für die Weinlese. Dort haben wir ursprünglich gearbeitet, in den Reben, während 14 Tagen. So hatten wir die Kontakte aufgebaut.
Am Ende gab es dann das Essen, wo wir mit Gitarre Lieder sangen und Zeugnis gaben. Dort war viel in der Flasche, aber es war eine super Möglichkeit, das Evangelium hineinzubringen. Von dem ist jetzt alles abgebrochen. Mein Kollege hat es so weit gebracht, dass alle diese Leute dort keinen Kontakt mehr mit uns haben. Wir haben noch gemailt, aber diese Leute haben nie eine Antwort bekommen.
Ich habe eine Mail geschickt, um ihnen Mut zu machen, die Bibel zu lesen und nicht aufzugeben. Ich wollte ihnen einfach Mut machen: Da ist ein Christus, der wird nie versagen und nie enttäuschen.
Aber wer hat den Mut gemacht? Ich meine, wenn du die Zielscheibe bist – du bist ja die Zielscheibe gewesen – wer hat oder wie gehst du damit um? Wieso kannst du weitermachen?
Nein, das schaue ich allein mit der Gnade Gottes, mit dem Chef. Dann habe ich zuerst mal verschiedene Nächte, wo du nicht schläfst. Die größten Kämpfe habe ich mit mir selbst. Mein Kollege ist kein Kampfproblem, verstehe ich? Das ist seine Sünde, was da getan wurde. Aber meine Reaktion ist meine Sünde. Und von meiner Reaktion muss ich frei werden, von meiner Bitterkeit muss ich frei werden. Diese Bitterkeit kann ich nicht entschuldigen, wann das passiert ist. Das passt nicht zu meiner natürlichen Rechtfertigung.
Meine Natur ist ein Fallschirmspringer-Kommando: Blom blom. Aber das darf ich nicht gebrauchen in dieser Situation, in dieser Natur. Aber das kommt oft vor, leider muss ich sagen. Gott hat mich bis jetzt bewahrt, dass ich seit dem Militärdienst nicht mehr geschlagen habe. Das ist für mich ein Wunder, ein richtiges Wunder.
Wir hatten vorhin auch die Stelle mit David, in der der Söder ein Hirte war, aber auch ein Krieger. Würdest du jetzt prinzipiell immer sagen, dass man nur angegriffen wird als Ältester etc., und sich niemals verteidigt? Denn Samuel Söder hat gerade gesagt, da waren die Winzer, die hatten super Kontakt gehabt, und er hat euch als Werkstatt genutzt, um sie zu bekehren. Und ich sage mal, in so etwas hast du ja auch eine gewisse Verantwortung, und das fühlst du ja auch. Ich stelle mir vor, an deiner Stelle – ich wäre ehrlich – ich hätte den totgeschlagen. Luger steckt gleich weiter. Aber du sagst jetzt kurz gar nichts.
Kann man das selbst sagen, dass man das nie machen mag?
Ich würde es nicht als Prinzip jemandem sagen, aber für mich war es ganz wichtig, dass sich alle diese Leute mit Namen vor den Herrn gebracht haben. Sie haben gesagt: Jesus, du bist der gute Hirte, und du allein kannst diese Schafe bewahren. Im Gebet haben sie gesagt, es ist bekannt in der unsichtbaren Welt, dass niemand dir ein Schaf entreißen kann. Du bist der Löwe von Juda, Löwe von Juda, und du kannst alle diese Schafe bewahren.
Zuerst habe ich gedacht, ja, da muss ich alles klären, verstehe ich, meine Psyche mal und so. Danach habe ich gedacht, ja, das macht eigentlich nur, dass wenn ich Waffen nehme, der andere noch stärkere Waffen nimmt. Und das will ich nicht. Ich will ihm nicht die Möglichkeit geben, durch meine Reaktionen noch stärkere Waffen zu nehmen.
Ich denke, ich habe dann gedacht, so wie im 3. Johannesbrief, wo Johannes von Diotrephus spricht, der nicht wollte, dass Johannes kommt, weil er der Erste sein will in der Gemeinde. Da habe ich gedacht, ja, das habe ich mal wenigstens mit einem Vers in die Praxis umgesetzt.
Er wollte der Erste sein, ich hatte ja... Zu einer weiteren Sünde? Ja klar, das wäre es auch. Und das wäre nicht gut.
Ich glaube, Rechtfertigung habe ich schon für andere Brüder gemacht, aber für mich will ich sie nicht machen. Für dich müssen es andere machen. Das heißt, wir lassen es auch in der Brüderstunde. Ja, und das erwarte ich jetzt von meinem Missionsleiter.
Ich war Missionsgründer mit Niklaus zusammen, war Präsident der Mission, war im Komitee der Mission, war in anderen Komitees. Dann habe ich mit 40 Jahren alle Komitees weggeschmissen und gesagt: Ich will jetzt wieder Mensch werden und als normaler Missionar leben.
Wir haben jetzt einen Direktor, der war bei mir in meiner Jüngerschaft, als er 17 war. Das ist jetzt mein Direktor. Er zittert vor der Situation, aber er muss jetzt zittern. Er lernt auch was. Er zittert jetzt vor dem Thron Gottes, um mit anderen Brüdern zu beten: Wie machen wir das jetzt? Verstehst du?
Bei unserer Brüderstunde ist auch herausgekommen: Es hat alles auf den Punkt gebracht. In der Sekunde, in der sich ein Leiter selbst rechtfertigt, verliert er seine ganze Autorität. Das ist auch manchmal so.
Es ist nicht die Bibel, die das sagt, sondern Watschmanni. Was sagt Watschmanni? Er sagt in seinem Buch „Lom spirituell“, dass jeder mehr über den Menschen weiß als der Mensch selbst. Die meisten Christen haben ihre Autorität verloren, indem sie negativ über andere gesprochen haben. Das hat mich in dieser Zeit bewegt, weiß ich.
Ich musste auch vor dem Herrn manches laut hinlegen, damit ich nicht meine Frau damit kaputt mache. Sie war auch betroffen. Wenn man über das Zusammengelegte spricht, macht man sich gegenseitig runter.
Warum sind Sünder in ihren Reden negativ über andere? Dann kommen Sätze wie: „Für wen hält sich dieser Kerl?“ Verstehst du? Da merkt man genau, jetzt werde ich meine ganze geistliche Autorität verlieren.
Man kann Buße tun und zum Herrn zurückkommen. Paulus schreibt ja auch, dass er uns nur Vorteile lassen soll. Im 1. Korinther 5,3-12 spricht er über Gericht, wo die Gläubigen zu den Heiden gehen, um zu richten. Er sagt, es ist besser, dass hier Ungerechtigkeit lebt und man sie einfach hinnimmt.
Aber ich sage nicht, dass es leicht ist, da durchzugehen. Aber Hilfe zum Sterben hilft schon, das ist eine gute Hilfe.
Jetzt haben wir etwas Neues für uns, wo ich noch nicht viel sagen darf. Wir haben gebetet: Es schenke uns eine neue Möglichkeit. Ich habe mir währenddessen gesagt, aber ich hätte mir nicht vorgestellt, dass du mir so eine neue schwere Situation vor die Augen setzt. Verstehst du? Eine gespaltene Gemeinde, viel Leiden, Älteste, die keinen Mut mehr haben, einen jüngeren Pastor coachen, damit er Pastor wird und mit anderen zusammenarbeitet. Okay, habe ich gesagt, ja, okay, aber ich erwarte von dir Hilfe.
Das heißt jetzt auch umziehen, eine kleine Wohnung bei Genf finden und umziehen. Es ist nur das neunte Mal, dass ich umziehe. Das letzte Mal ist das einfachste, da kann man die Möbel einfach stehen lassen. Das ist am billigsten. Die neue Wohnung ist gut. Super, ja, die Wohnung ist super.
Kennst du den Witz vom Himmel mit der Wohnung?
Nein, kenne ich nicht.
Da ist eben ein Ältester von einer Gemeinde hochgekommen. Er hat Engel getroffen – das steht nicht in der Bibel, nur in Klammern, auch nicht in den Apokryphen. Dann ist er hochgekommen, und der Engel hat gesagt: „Ja, die Wohnung ist bereit, der kommt noch mit.“ Da war eine ganze Gruppe, die zusammen hochgekommen ist – natürlich, jeden Tag sterben viele. Dann tragen sie Gefährten und dann ein schönes Haus und so.
Dann hat er einem gesagt: „Das ist ja ein schlichtes Gerät, da wohnen Sie.“ Und immer weiter. Die Häuser wurden immer weniger schön. Der Älteste der Gemeinde ist doch der Engel. Was macht der Engel? Da kam er immer mehr in einen Blechcontainer, weißt du, so, ja, da oben. Da waren Blechhaufen, Kartons, Paletten am Boden. Da kommt er an, und der Engel sagt: „Ja, das ist ihr Platz.“ Und das muss falsch sein, die Liste stimmt nicht.
„Aber Sie verwechseln das mit einem anderen Namen“, hat Rangel gesagt. „Das Einzige, was wir kaufen konnten, ist mit dem, was Sie geschickt haben.“ Das Erzählen vor der Kollekte ist immer gut und hilft. Weiß er oder nicht?
Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Du hast jetzt auch viel über das Beten geredet, und wir sind eigentlich total gesegnet, weil wir eine gut besuchte Gebetsversammlung haben. Irgendwann, ich glaube heute oder gestern, hast du auch mal erwähnt, dass ihr zwei Gruppen zum Beten macht. Hast du einfach Tipps für Gebetsversammlungen oder für Gebet zu zweit? Oder kannst du aus deinen Erfahrungsschätzen etwas sagen?
Also, eine Zeit lang hatten wir in der Gemeinde eine Gebetsnacht im Monat, das war ein Freitagabend. Die Leute kamen immer zwei Stunden lang. Die ersten zwei Stunden am Abend kamen die Frauen, da waren die Männer zu Hause bei den Kindern. Danach, nach zehn Uhr abends, kamen die Männer bis Mitternacht oder ein Uhr. Dann kamen andere Männer, die Morgenschicht hatten, um fünf Uhr. Die sind dann um drei Uhr gekommen, vor der Arbeit. So konnten wir noch mehr mit Gebetsanliegen von anderen Kontinenten umgehen.
Für mich war das Wichtige, dass es so viele Gebetsmöglichkeiten in der Gemeinde gab, zu verschiedenen Zeiten, die den Leuten passten. Immer mehr gab es Schichtarbeiter, Lastwagenchauffeure, Langstreckenfahrer, Krankenschwestern, die am Sonntag arbeiten, und andere zu verschiedenen Zeiten. Das Ganze mit verschiedenen Zeiten, die zu den Leuten passten.
Dann habe ich vorgeschlagen, dass in der Gemeinde alle so ein Telefon kaufen, das auf Lautsprecher gestellt werden kann. Da habe ich einfach eine Telefonnummer mit einem Abspieler, der Aufnahmen macht. Jeden Dienstagmorgen von sieben bis acht Uhr habe ich neue Gebetsanliegen auf einer Telefonkassette. Dann konnten die Leute sich organisieren, immer drei oder vier zusammen, je nach Quartier und Zeit. Die Frauen in der Zeit, wo die Kinder in der Schule sind. Die konnten sich selbst organisieren.
Dann gab es 24 Gebetsgruppen, die über die ganze Woche verteilt zu Zeiten beteten, die passten. Zum Beispiel hörte ich immer wieder in meinem Büro, dass der Apparat um ein Uhr morgens angeht. Das war die Nachtschicht. Die hatten Pause in der Fabrik. Sie sind dann an die Telefonkabine gegangen, haben miteinander telefoniert, Anliegen angehört und gebetet.
Es muss nicht so sein, aber es ist wichtig, Möglichkeiten zu finden. Ich musste auch eine ganze Zeit lang Kassetten machen mit Musik, Gebetsanliegen, Informationen für unsere drei Langstrecken-Lastwagenchauffeure, die durch ganz Europa fahren und nur am Sonntag nach Hause kommen.
Oft habe ich ihnen gesagt: Manche Situationen klären sich nicht in einer Stunde, du bist zu wenig mit deiner Frau usw. Aber dann musste ich sie durch Kassette schulen. Das ist vielleicht möglich, wenn man Vollzeit arbeitet.
Für jeden Chauffeur habe ich eine Woche genommen, wo ich mit ihm im Lastwagen war und Schulung während der ganzen Woche während der Fahrt gemacht habe. Das war auch angenehm. Ich habe alle Führerscheine, da konnten wir mit Geschäft einfach anfragen und Ablösungen machen. So konnten wir mehr fahren als alleine. Dabei konnten wir auch Gebet, biblische Fragen und die Bibel lesen. Ich konnte laut die Bibel lesen, während er fuhr, und er konnte Fragen stellen.
In der Jüngerschulung ist Beziehung und Methode wichtig. Die muss an die Situation angepasst werden, wie der Mensch es leben kann. Mit anderen gibt es Schulungen per Mail und so. Manche sind ständig zwischen Amerika und Frankreich wegen Geschäftsreisen unterwegs. Da nutzt man Internet und andere Möglichkeiten.
Natürlich sind Mails und Internet nicht dasselbe wie live zusammen zu sein. Es ist keine andere Dimension, aber besser als nichts.
Für mich ist die erste Priorität Gott. Das ist schnell gesagt, aber auch wahr. Die zweite Priorität sind die Menschen. Das ist die Überlegung: Was braucht dieser Mensch? Was braucht dieser Bruder?
In der Jüngerschulung habe ich viel verschiedenes Material. Ich habe viel gelesen. Studenten kommen zu mir kurz am Sonntag, haben Fragen. Ich gebe ihnen ein Buch mit und sage: Lies dieses und jenes Kapitel, nächsten Sonntag diskutieren wir darüber. Sie brauchen anderes Material, wo sie auch über Schöpfung, Evolution usw. nicht zu viel Zeit verbringen. Ich gebe Material mit und dann Diskussionen miteinander. Das muss praktisch an die Person angepasst sein.
Auch beim Gebet muss man Möglichkeiten schenken und den Menschen in der Gemeinde, Brüdern und Schwestern, die Möglichkeit geben, kreativ zu sein bei ihren Planungen: Wer will sich treffen, welche Zeiten passen? Organisiert euch untereinander, ich organisiere nicht für euch. Ich sage: Organisiert euch!
Ich gebe euch ein Mittel: Ihr könnt auch telefonisch Gebetsanliegen hören. Organisiert euch. So kann eine Gemeinde auch für andere Missionen beten.
In den Vogesen war das ein Resultat, das Gott geschenkt hat: sechs junge Burschen sind von der Gemeinde Missionare geworden, in verschiedenen Missionswerken auf verschiedenen Kontinenten. Die Gemeinde betet für sie, weil sie immer wieder Gebetsanliegen für die Welt hatte.
Junge Menschen, die im Studium sind, lernen Englisch. Ich bekomme Informationen von dreißig Missionswerken, manche Informationen sind auf Englisch. Ich gebe ihnen die Aufgabe, beim Englischlernen zwei Gebetsanliegen rauszusuchen, die sie dann in der Gebetsstunde weitergeben.
Ein anderer lernt Deutsch. Ich habe auch deutsche Briefe. So gibt es viele Ideen.
Sagt noch etwas bitte zum Missionsland. Wie macht ihr das, für andere Länder, Missionen oder Missionare zu beten?
Also, im Irak war es so, dass jemand aus der Gemeinde die Briefe bekam, drei Anliegen und auch Erhörungen weitergab. Er hatte Briefkontakt oder Mailkontakt mit dem Missionar. Wir beten nicht für tausend Missionare, die wir nicht kennen, sondern direkt.
Kennst du das Buch Gebet für die Welt?
Ja, das Buch kenne ich, das benutze ich auch. Wir haben es vor allem benutzt, um Informationen für die Gebetsnacht zu haben. Man weiß, dass man in der Gebetsnacht regelmäßig für diesen Missionar betet. Aber in dem Buch kann es allgemein sein. Ich brauche das Buch jetzt weniger, denn im Internet bekommt man heute viel mehr Informationen.
Vielleicht noch eine Frage zum Thema Gemeindeteilung: Was würdest du sagen, was ist für eine Gemeinde ein guter oder auch ein schlechter Zeitpunkt, sich zu teilen? Oder wie muss die Situation einer Gemeinde sein, damit eine Teilung gesund und sinnvoll ist?
Mir scheint es wichtig zu sein, dass genügend Verantwortliche da sind – nicht nur für den Teil, der bleibt, sondern auch für den Teil, der weggeht. So weiß man, dass man für die Verantwortung dieselbe Schule hatte, also dieselbe Ausbildung und im selben Geist.
Dass die Beziehung dann auch so bleibt, und dass der Teil, der weggeht, sich nicht einfach verlassen fühlt. Das ist negativ.
Ich weiß von einer Gemeindeteilung, da sind zwei Jahre später die Gruppen wieder zusammengekommen. Die Trennung war ohne Brandherde. Der Teil, der wegging, hatte etliche Leute, die eigentlich dabei sein sollten, aber mit dem Herzen nicht dabei waren. Sie waren unter einem gewissen Druck in der anderen Gruppe.
Sie wurden unzufrieden und zum Teil gingen sie in ganz andere Gemeinden. Die zweite Gruppe wurde kleiner und konnte nicht autonom bestehen. Sie sind wieder zurückgekommen. Ich glaube, das Zurückkommen war gesund. Es war nicht nötig, dass sie in einem unnötigen Leiden bleiben. Da muss man nicht so einfach sein.
Was findest du, ist eine gute Größe für eine Gemeinde? Woher weiß man, dass sie zu groß wird? Gibt es für alle größere Strukturen?
Es gibt für alle größere Strukturen. Aber ich habe oft gemerkt, dass es doch eine gewisse Größe braucht. Oft sind es so hundert Mitglieder. Vielleicht gibt es auch Gemeinden in Schweden mit zehntausend Mitgliedern, das ist nicht schlecht.
Es war super, dort zu sein, denn es waren 24 biblische Lehrer, Vollzeit. Interessant war zu sehen, wer die Koordination von dem Ganzen hatte. Eigene Autobusse, um die Kinder abzuholen und so weiter. Gute Dinge.
Das war eigentlich ein pensionierter Ingenieur, der im Untergeschoss des großen Hauses, des Stadions, an allen Wänden nur Skizzen hatte – von jedem Gebiet so. Bis zum Atomwerk. Genau, mit Lampen, wenn es biblisch droht. Es sah so aus wie ein Atomkraftwerk.
Ich konnte mich nicht freuen. Ich konnte nur strahlen und sagen: „Könnte ich nie so etwas denken.“ Bei mir habe ich nur einen Knopf da drin, okay?
Sie haben Hunderte von kleinen Hauszellen, wo das funktioniert. Lob und Dank, das Reich Gottes geht weiter.
Das gibt es ja auch, die gibt es gar nicht.
Okay, kurz vor zehn will noch jemand eine Frage stellen, wenn wir gehen können, ob die Krambeeten frei sind.
Umgang mit Konflikten und geistlicher Autorität
Wir hatten vorhin auch die Stellgast mit David, in der Söder sowohl als Hirn als auch als Krieger dargestellt wurde. Würdest du prinzipiell immer sagen, dass man sich nur als Elster angreifen lässt und sich niemals verteidigt? Denn Samuel Söder hat gerade gesagt, dass die Winzer einen sehr guten Kontakt hatten und dass er euch als Werkstatt genutzt hat, um sie zu bekehren.
Ich sage mal, in so etwas hast du ja auch eine gewisse Verantwortung, und das spürst du auch. Ich stelle mir vor, an deiner Stelle würde ich immer zum Wohl handeln. Wer ehrlich ist, hätte vielleicht den Tod geschlagen oder Luger gleich weitergesteckt. Aber du sagst jetzt kurz gar nichts. Kann man das selbst so sagen, dass man das nie machen mag?
Ich würde es nicht als Prinzip jemandem sagen, aber für mich war es ganz wichtig, dass sich alle diese Leute mit Namen vor den Herrn gebracht haben. Sie haben gesagt: „Jesus, du bist der gute Hirte, und du allein kannst diese Schafe bewahren.“ Im Gebet haben sie gesagt, dass es in der unsichtbaren Welt bekannt ist, dass niemand dir ein Schaf wegreißen kann. Du bist der Löwe von Juda, Lyon de Judah, Löwe Judah, und du kannst alle diese Schafe bewahren.
Zuerst habe ich gedacht, ja, ich muss alles klären, meine Psyche verstehen und so. Danach habe ich gedacht, dass es eigentlich nur dazu führt, dass, wenn ich Waffen nehme, der andere noch stärkere Waffen nimmt. Das will ich nicht. Ich will ihm nicht durch meine Reaktionen die Möglichkeit geben, stärkere und festere Waffen zu nehmen.
Ich denke, ich habe dann an den dritten Johannesbrief gedacht, wie er hieß – ja, Demetrius, nein, nicht Demetrius, Diotrephus, genau, der Diotrephus. Er wollte der Erste in der Gemeinde sein. Da habe ich gedacht, dass ich wenigstens einen Vers in die Praxis umgesetzt habe. Er wollte der Erste sein, ich hatte... zu einer weiteren Sünde? Ja klar, das wäre es auch, und das wäre nicht gut.
Ich glaube, Rechtfertigung habe ich schon für andere Brüder gemacht, aber für mich selbst will ich sie nicht machen. Für dich müssen es andere tun. Das heißt, wir lassen es auch in der Brüderstunde. Und das erwarte ich jetzt von meinem Missionsleiter.
Ich war Missionsgründer zusammen mit Niklaus, war Präsident der Mission, im Komitee der Mission und in anderen Komitees. Mit 40 Jahren habe ich dann alle Komitees abgelegt und gesagt, ich will jetzt wieder Mensch werden und als normaler Missionar leben.
Wir haben jetzt einen Direktor. Der Direktor war bei mir in der Jüngerschaft, als er 17 Jahre alt war. Das ist jetzt mein Direktor. Er zittert vor der Situation, aber er muss jetzt zittern. Er lernt auch etwas. Ja, er zittert jetzt vor dem Thron Gottes, um mit anderen Brüdern zu beten: Wie machen wir das jetzt? Ich verstehe das.
Bei unserer Brüderstunde ist auch herausgekommen, dass alles auf den Punkt gebracht wurde: In dem Moment, in dem sich ein Leiter selbst rechtfertigt, verliert er seine ganze Autorität. Das passiert manchmal immer wieder.
Es ist nicht die Bibel, die das sagt, sondern Watschmanni. Was sagt Vigo? Er sagt auch, Watschmanni sagt es in seinem Buch „Lom spirituell“: Da weiß jeder mehr als andere Menschen. Also ja, der Mann oder Christian sagt darin, dass die meisten Christen ihre Autorität verloren haben, weil sie negativ über andere gesprochen haben.
Das hat mich in dieser Zeit sehr bewegt. Denn ich musste auch manches laut vor den Herrn hinlegen, damit ich meine Frau nicht kaputtmache. Sie wurde auch zusammengelegt. Und jetzt, wenn ihr beide über das Zusammengelegte sprecht, macht ihr euch gegenseitig runter.
Warum sind Sünder in ihren Reden negativ über andere? Dann kommen Sätze wie: „Für wen hält sich dieser Kerl?“ Du merkst genau, dass du so deine ganze geistliche Autorität verlierst.
Man kann Buße tun und zum Herrn zurückkommen. Paulus schreibt ja auch, dass wir uns nur vorteilen lassen sollen. Wenn er im Korintherbrief über Gericht spricht, wo die Gläubigen die Heiden richten sollen, sagt er, es sei besser, wenn hier Ungerechtigkeit lebt.
Ich sage nicht, dass es leicht ist, da durchzugehen. Aber Hilfe zum Sterben ist schon eine gute Unterstützung.
Neue Herausforderungen und Gemeindegründung
Jetzt haben wir etwas Neues für uns, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich das überhaupt sagen darf. Wir haben gebetet und darum gebeten, dass uns eine neue Möglichkeit geschenkt wird. Währenddessen dachte ich mir, dass ich mir nicht vorgestellt hätte, dass du mir so eine neue, schwere Situation vor Augen setzt. Verstehst du? Eine gespaltete Gemeinde, viel Leiden, Älteste, die keinen Mut mehr haben, ein jüngerer Pastor, der gecoacht wird, um doch Pastor in der Gemeinde zu werden und mit anderen zusammenzuarbeiten.
Okay, ich habe gesagt: Ja, okay, aber ich erwarte von dir Hilfe. Das bedeutet jetzt auch, dass ich umziehen muss, eine kleine Wohnung bei Genf finden und umziehen. Es ist jetzt schon das neunte Mal, dass ich umziehe. Das letzte Mal ist am einfachsten, da ist es dann roh, einfach – du kannst die Möbel dort lassen. Bis jetzt war das am billigsten.
Die neue Wohnung ist gut. Genau, super, ja, die Wohnung ist super. Aber kennt ihr den Witz vom Himmel mit der Wohnung? Nein? Kennt ihr den nicht? Da ist eben ein Ältester von einer Gemeinde hochgekommen. Er hat Engel getroffen – das steht nicht in der Bibel, nur in Klammern, auch nicht in den Apokryphen.
Dann ist er da hochgekommen, und der Engel hat gesagt: „Ja, die Wohnung ist bereit. Der kommt noch mit.“ Da war eine ganze Gruppe, die zusammen hochgekommen ist. Natürlich sterben jeden Tag viele, und dann tragen sie sie hin. Dann gab es ein schönes Haus und so. Und da hat der Engel ihm gesagt: „Das ist ja ein Schlichtgerät, da wohnen Sie.“ „Wer wohnen Sie?“ – immer weiter.
Die Häuser wurden immer weniger und weniger schön. Und der Älteste der Gemeinde ist doch der Engel. Was macht denn der Engel? Da kam er immer mehr in so einen Büdchenwiel, weißt du, so ein bisschen da oben. Da waren Blechhaufen, Kartons und Paletten auf dem Boden. Und da kommt er an, dann sagt der Engel: „Ja, das ist ihr Platz.“ Und das muss falsch sein, die Liste stimmt nicht.
„Aber Sie verwechseln das mit einem anderen Namen“, hat der Engel gesagt. „Das Einzige, was wir kaufen konnten, ist das, was Sie geschickt haben.“ Das Erzählen vor der Kollekte ist immer gut und hilft – es hilft, ob er es weiß oder nicht.
Gebetsversammlungen und Gebetsleben in der Gemeinde
Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Du hast jetzt auch viel über das Beten gesprochen, und wir sind eigentlich sehr gesegnet, weil wir eine gut besuchte Gebetsversammlung haben. Irgendwann, ich glaube heute oder gestern, hast du auch erwähnt, dass ihr zwei Gruppen zum Beten bildet. Hast du einfach Tipps für Gebetsversammlungen oder für das Gebet zu zweit? Oder kannst du aus deinen Erfahrungsschätzen etwas berichten?
Eine Zeit lang hatten wir in der Gemeinde eine Gebetsnacht im Monat, und zwar an einem Freitagabend. Die Leute kamen immer für zwei Stunden. Die ersten zwei Stunden am Abend waren die Frauen da, während die Männer zu Hause bei den Kindern blieben. Danach, nach zehn Uhr abends, kamen die Männer bis Mitternacht oder ein Uhr morgens. Anschließend kamen andere Männer, die Frühschicht hatten und um fünf Uhr anfangen mussten. Diese kamen dann schon um drei Uhr, bevor sie zur Arbeit gingen. So konnten wir auch Gebetsanliegen aus anderen Kontinenten besser mit einbeziehen.
Für mich war es wichtig, dass es in der Gemeinde so viele Gebetsmöglichkeiten wie möglich gibt – zu verschiedenen Zeiten, die den Leuten passen. Mit der Zeit gab es immer mehr Schichtarbeiter, Lastwagenfahrer, Krankenschwestern, die auch am Sonntag arbeiteten, und andere mit unterschiedlichen Arbeitszeiten. Deshalb habe ich vorgeschlagen, dass die Gemeinde ein Telefon anschafft, das auf Lautsprecher gestellt werden kann. Dort habe ich eine Telefonnummer eingerichtet, bei der man Gebetsanliegen auf einer Kassette abhören kann.
Jeden Dienstagmorgen von sieben bis acht Uhr habe ich neue Gebetsanliegen auf die Telefonkassette aufgenommen. Die Leute konnten sich dann organisieren, immer drei oder vier zusammen, je nach Wohnviertel und Zeit. Die Frauen zum Beispiel in der Zeit, wenn die Kinder in der Schule sind, konnten so selbstständig beten. Insgesamt gab es 24 Gebetsgruppen, die sich über die ganze Woche verteilten und zu Zeiten beteten, die ihnen passten.
Ich hörte oft, wie in meinem Büro das Telefon um ein Uhr morgens klingelte. Das waren die Pausen der Nachtschicht in der Fabrik. Die Mitarbeiter gingen dann zur Telefonzelle, hörten die Anliegen an und beteten gemeinsam. Es muss nicht immer so sein, aber es ist wichtig, Möglichkeiten zu schaffen.
Eine Zeit lang habe ich auch Kassetten mit Musik, Gebetsanliegen und Informationen aufgenommen – speziell für unsere drei Langstrecken-Lastwagenfahrer, die durch ganz Europa fuhren und nur am Sonntag zu Hause waren. Ich habe ihnen oft gesagt, dass manche Situationen nicht in einer Stunde gelöst werden können, dass sie zu wenig Zeit mit ihrer Familie verbringen. Deshalb habe ich sie durch Kassetten geschult.
Für jeden Chauffeur habe ich eine Woche eingeplant, in der ich mit ihm im Lastwagen unterwegs war und Schulungen während der Fahrt durchgeführt habe. Das war auch angenehm. Ich habe alle Führerscheine, sodass wir mit dem Geschäft einfach Anfragen stellen und Fahrten ablösen konnten. So konnten wir mehr fahren als alleine. Während der Schulung konnten wir gemeinsam beten, biblische Fragen klären und ich konnte laut aus der Bibel lesen. Mein Schwerpunkt in der Jüngerschulung ist die Beziehung, und die Methode muss an die jeweilige Situation angepasst werden, damit der Mensch sie leben kann.
Andere Schulungen fanden per E-Mail statt, zum Beispiel für Menschen, die zwischen Amerika und Frankreich aus geschäftlichen Gründen pendeln. Dort nutzt man natürlich das Internet. Aber natürlich ist es nicht dasselbe, wie live zusammen zu sein. Es ist eine andere Dimension. Trotzdem ist es besser als nichts.
Für mich bleibt die erste Priorität Gott. Das ist schnell gesagt, aber auch wahr. Die zweite Priorität sind die Menschen. Das ist die Überlegung: Was braucht dieser Mensch, was braucht dieser Bruder?
In der Jüngerschulung habe ich verschiedenes Material. Ich lese auch viel im Büro. Studenten kommen oft am Sonntag kurz vorbei, wenn sie Fragen haben. Dann gebe ich ihnen ein Buch mit und sage: „Lies dieses Kapitel, und wir diskutieren es nächsten Sonntag.“ Sie brauchen auch anderes Material, zum Beispiel über Schöpfung und Evolution, damit sie nicht zu viel Zeit mit Stunden verbringen. Ich gebe ihnen Material mit, und dann diskutieren wir gemeinsam. Auch das muss praktisch an die Person angepasst sein.
Das Gebet und die Möglichkeiten, die den Menschen in der Gemeinde, den Brüdern und Schwestern, geschenkt werden, sollen Kreativität in ihren Planungen fördern. Wer will, kann sich treffen, zu Zeiten, die passen. Ich organisiere das nicht für sie, sondern ich sage: Organisiert euch selbst. Ich gebe ihnen ein Mittel, zum Beispiel das Telefon mit den Gebetsanliegen, und sie organisieren sich untereinander.
So kann eine Gemeinde auch für andere Missionen beten. Das hat sich in den Vogesen gezeigt: Sechs junge Männer aus der Gemeinde sind Missionare geworden und arbeiten in verschiedenen Missionswerken auf verschiedenen Kontinenten. Die Gemeinde betet für sie, denn sie hat immer wieder Gebetsanliegen für die Welt.
Junge Menschen, die im Studium sind und Englisch lernen, bekommen von mir Informationen von etwa dreißig Missionswerken. Manche Informationen sind auf Englisch. Dann sage ich: „Du kannst kurz das Englisch anschauen, zwei Gebetsanliegen raussuchen und sie in der Gebetsstunde weitergeben.“ So sind sie schon in einem Dienst in der Gemeinde engagiert.
Ein anderer lernt Deutsch, und ich habe auch deutsche Briefe für ihn. Solche Ideen gibt es also schon.
Gebet für Missionare und Missionsarbeit
Sagt noch etwas zum Missionsland, also wie macht ihr das, für andere Länder Missionen oder Missionare zu beten?
Ja, also im Irak war es so, dass, wenn wir für Missionare beten, jemand aus der Gemeinde die Briefe von den Missionaren erhält. Diese Person gibt drei Anliegen und auch Erhörungen weiter und hat einen Brief- oder Mailkontakt mit dem jeweiligen Missionar.
Wir beten also nicht für tausend Missionare, die wir gar nicht kennen, sondern direkt für einzelne.
Kennst du das Buch „Gebet für die Welt“?
Doch, das Buch kenne ich, ich benutze es auch. Vor allem haben wir es genutzt, um Informationen für die Gebetsnacht zu bekommen. So weiß man, dass man in der Gebetsnacht gezielter betet und regelmäßig für diesen Missionar einsteht.
Mittlerweile brauche ich das Buch weniger, weil man heute im Internet viel mehr allgemeine Informationen bekommen kann als früher durch das Buch.
Gemeindeteilung – Chancen und Herausforderungen
Vielleicht noch eine Frage zum Thema Gemeindeteilung: Was würdest du sagen, wann ist für eine Gemeinde ein guter oder ein schlechter Zeitpunkt, sich zu teilen? Oder wie muss die Situation einer Gemeinde sein, damit eine Teilung gesund und sinnvoll ist?
Mir scheint es wichtig, dass genügend Verantwortliche vorhanden sind – sowohl für den Teil, der weggeht, als auch für den Teil, der bleibt. So weiß man, dass die Verantwortung gut verteilt ist. Es ist auch wichtig, dass beide Teile dieselbe "Schule" durchlaufen haben. Das klingt vielleicht etwas seltsam, aber damit meine ich, dass sie dieselbe Ausbildung genossen haben und denselben Geist oder Charakter teilen. So bleibt die Beziehung erhalten.
Außerdem sollte der Teil, der weggeht, sich nicht verlassen fühlen. Das wäre negativ. Ich kenne ein Beispiel, bei dem sich eine Gemeinde geteilt hat, und zwei Jahre später sind sie wieder zusammengekommen. Die Trennung fand damals ohne klare Führung statt. In der Gruppe, die wegging, waren einige dabei, die eigentlich dabei sein sollten, aber mit ihrem Herzen nicht wirklich dabei waren. Sie standen unter einem gewissen Druck in dieser neuen Gruppe.
Diese Unzufriedenheit führte dazu, dass einige sogar in ganz andere Gemeinden wechselten. Dadurch wurde die zweite Gruppe wieder kleiner und konnte nicht wirklich eigenständig bestehen. Das Zurückkommen war in diesem Fall gesund. Es war nicht notwendig, dass sie in einem unnötigen Leiden verharren. Man sollte in solchen Situationen nicht zu schnell handeln.
Gemeindegröße und Struktur
Was macht eine gute Gemeinde aus? Die größte, die gesündeste, die größere – woher kommt es, dass sie zu groß wird? Kann man das so sagen, dass es für alle größere Strukturen gibt? Es gibt tatsächlich für alle größeren Strukturen Beispiele.
Ich glaube, in Ceylon habe ich oft gemerkt, dass eine gewisse Größe notwendig ist. Oft sind es etwa hundert Mitglieder. Vielleicht gibt es in einer Gemeinde in Schweden zehntausend Mitglieder – das ist nicht schlecht, ein guter Anfang.
Es war großartig, dort zu sein, denn es gab 24 Lehrer, also biblische Lehrer, die Vollzeit tätig waren. Ich hatte natürlich einen Übersetzer, da ich dort Training brauchte. Es war interessant zu sehen, wie die Koordination des Ganzen funktionierte. Es gab eigene Autobusse, um die Kinder abzuholen, und vieles mehr – wirklich gute Dinge.
Die Koordination lag bei einem pensionierten Ingenieur. Er hatte im Untergeschoss des großen Hauses, praktisch im Stadion, an allen Wänden nur Skizzen und Pläne von jedem Gebiet – bis hin zum Atomwerk. Ja, genau, mit Lampen, die anzeigten, wenn es biblisch „drohte“. Das war natürlich nicht so, aber es sah aus wie eine Atomkraftzentrale.
Ich konnte mich nicht freuen, ich dachte nur: Ja, ich könnte mich freuen zu sehen, wie die Gaben wirken. Ich konnte nur strahlen und sagen: So etwas könnte ich mir nie vorstellen. Bei mir ist es nur ein kleiner Knopf, okay?
Und dort gibt es Hunderte von kleinen Hauszellen, in denen dieses System funktioniert. Lob und Dank – die Arbeit im Reich Gottes geht weiter.
So etwas gibt es also auch. Manchmal gibt es sie gar nicht.
Okay, kurz vor zehn möchte noch jemand eine Frage stellen, bevor wir gehen? Sind die Krambeeten frei?