Weinert Apologetik für junge und jung gebliebene Christen
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – nachfolgepraktisch.
Dein geistlicher Impuls für den Tag.
Einführung in das Thema und persönliche Begrüßung
Mein Name ist Bärbel Fischer, und heute wollen wir lernen, wie man zum Thema „Wer waren die Neandertaler?“ argumentiert.
Wollen wir nach Hause gehen? Ja, ich freue mich wirklich auf das Turnier am Sonntag. Kein Wunder, du hast beim letzten Spiel eine großartige Vorstellung gezeigt, sogar als Ersatztorfrau.
Ja, das war wirklich gut, oder? Aber sag mal, Clara, wegen unserer Diskussion vorhin: Wie soll ich mir die Neandertaler vorstellen? Mit Keule und „Uga Uga“ oder doch als richtige Menschen mit Flöte und so weiter? Ich kenne mich da ehrlich gesagt nicht aus.
Erste Entdeckungen und Missverständnisse
Das Problem begann bereits mit dem ersten Fund. Vor über einhundertfünfzig Jahren entdeckten Arbeiter in einem Steinbruch die Knochen eines erwachsenen Mannes. Das war bei Düsseldorf, im Neandertal.
Da Neandertaler als sehr stark galten und auch dieser Mann kräftige Knochen hatte, dachten die ahnungslosen Arbeiter zunächst, es seien Bärenknochen. Der Mann muss also sehr stark gewesen sein. Trotzdem litt er an einer Krankheit namens Arthritis, die die Knochen krumm werden lässt.
Man könnte meinen, dass man Arthritis bekommt, wenn man zu viel Fleisch isst, oder? Tatsächlich haben die Neandertaler wie alle Jäger und Sammler viel Fleisch gegessen, aber auch Fische und Pflanzen.
Wenn seine Knochen so dick und krumm waren, kann man sich wirklich einen gebeugten Vormenschen mit Bärenkräften vorstellen. Doch ein Wissenschaftler erkannte sofort, dass die Veränderungen an den Knochen durch die Arthritis verursacht wurden.
Wurden ihm die anderen nicht glauben? Nein, er wurde überhört und niedergeredet. Das finde ich immer so schlimm: Wenn Menschen meinen, Recht zu haben, nur weil sie laut genug schreien und die anderen schlechtmachen.
Ja, so ungefähr lief das leider ab.
Fortschritte in der Forschung und neues Bild der Neandertaler
Darum sind die alten Vorstellungen falsch, und auch die alten Abbildungen wirken oft affenähnlich und grob. Doch nach und nach haben mehr Funde aus verschiedenen Ländern dazu beigetragen, das Bild von den Neandertalern zu verbessern.
Inzwischen hat man sehr scharfe und wunderschön geformte Steinwerkzeuge von ihnen entdeckt. Außerdem stammt wahrscheinlich auch eine Bärenknochenflöte von ihnen. Das zeigt, dass sie ziemlich clever gewesen sein müssen.
Konnte man davon ausgehen, dass sie auch sprechen konnten? Wer Flöte spielen kann, müsste das ja auch können. Tatsächlich hat man bei Neandertalern sogar den kleinen Knochen gefunden, den wir im Mund unten drin haben und zum Sprechen brauchen – das sogenannte Zungenbein.
Hinweise auf soziale Fürsorge und kulturelle Fähigkeiten
Vorhin auf dem Weg zum Training hast du ihre Begräbnisse erwähnt und dass sie ihre Alten gepflegt haben. Aber wie will man denn so etwas herausfinden?
Nun, im heutigen Irak hat man in einer Höhle Blütenpollen rund um einen begrabenen Neandertaler gefunden.
Aber woher weiß man, dass er überhaupt begraben wurde? Das erkennt man an der Hockerstellung, also den angewinkelten und hochgezogenen Knien. Das ist eigentlich eine ganz unnatürliche Haltung.
In Frankreich, in einer Höhle namens La Chapelle, hat man einen Schädel gefunden. Der gehörte zu einem Menschen, der so alt war, dass er nur noch einen einzigen Zahn im Mund hatte. Dort wurde jemand mitversorgt, der das bestimmt nicht mehr selbst konnte.
Das finde ich ja jetzt direkt rührend. Also waren die Neandertaler echte, richtige Menschen. Ja, davon bin ich fest überzeugt.
Überlebensfähigkeit und technischer Fortschritt
Dann wundert es mich nicht, dass sie sogar die Eiszeit überlebt haben, denn Menschen können fast überall überleben. Ihre Steinwerkzeuge waren wirklich hervorragend. Sie haben die Technik nämlich ständig verbessert. Wenn jemand in der Gruppe etwas Neues entdeckt hat, hat er es bestimmt allen anderen gezeigt.
Aber warum sind die Neandertaler dann ausgestorben, wenn sie so intelligent waren? Es waren ja nicht viele von ihnen. Eigentlich sind sie auch nicht vollständig ausgestorben, denn neue genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass die meisten heutigen Menschen Neandertaler als Vorfahren haben.
Genetische Verbindungen und kulturelle Vermischung
Wir Europäer auch? Ja.
Haben Neandertaler und andere Menschen also manchmal Kinder miteinander bekommen, wenn sie sich getroffen haben? Ja, wirklich, kein Scherz. Sie hatten bestimmt verschiedene Muttersprachen, aber man kann sich ja trotzdem verständigen. Das ist heute nicht anders.
Man vermutet auch, dass die meisten Neandertaler helle Haut und rote Haare hatten. Echt jetzt? Ja, wirklich, ich will dich nicht ärgern.
Wenn man es genau nimmt, ist „Neandertaler“ ja gar kein Schimpfwort. Denn sie waren stark, schlau und fürsorglich. Da bin ich doch gleich noch mal ein bisschen stolzer auf meine schönen roten Haare.
Also, Lisa, du bist echt lässig.
Vereinbarkeit von Neandertaler-Geschichte und biblischem Glauben
Sag mal, wie verträgt sich überhaupt die Geschichte der Neandertaler mit deinem Glauben an die Bibel?
Nach dem Turmbau von Babel verteilten sich die Menschen in Gruppen in alle möglichen Richtungen. Das steht in einem relativ unbeachteten Kapitel der Bibel, 1. Mose 10. Luther hat diesem Kapitel beim Übersetzen die Überschrift „Die Völkertafel“ gegeben. Dort steht natürlich nicht Neandertaler, aber meiner Meinung nach waren sie eine dieser Gruppen oder haben sich vielleicht später von einer dieser Gruppen abgetrennt.
Damals war es auf der Erde noch eine Zeit lang sehr unruhig, was das Klima und die Geologie betrifft. Deshalb sind die Neandertaler auf der Suche nach guten und stabilen Lebensbedingungen immer weitergezogen. Die einen sind bis Gibraltar gekommen, die anderen sind Richtung Norden und Osten gezogen. Das war bestimmt nicht einfach, aber sie haben es geschafft.
Ehrlich, Clara, das Ganze klingt total verrückt, aber irgendwie ist es auch ziemlich einleuchtend.
Verrückt oder einleuchtend – du musst dich schon entscheiden, Lisa.
Hm, vielleicht hast du recht, Clara. Ich werde darüber nachdenken, versprochen. Ich nehme mal den Zählpreistreifen bis morgen in der Schule mit.
Ja, bis morgen, Lisa. Das war es für heute.
Abschluss und Hinweise zum Podcast
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Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
