Gott wird Mensch: Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter ist, Weg, Wahrheit und Leben.
Wie man ein Kind Gottes wird.
Gott als erleuchtender Gott und die Suche nach ihm
Gott ist ein Gott, der es darauf anlegt, Menschen zu erleuchten. Wenn die Menschheit am Ende vor dem großen weißen Thron stehen wird, um ihr Urteil zu empfangen – Mensch für Mensch –, wird niemand zu Recht sagen können: „Sorry, ich hatte keine Ahnung von dir, Gott.“ Jeder wird genug Licht gehabt haben.
Wenn es um Erleuchtung und den Weg zum ewigen Leben geht, führt kein Weg an Jesus vorbei. Er erleuchtet jeden Menschen auf doppelte Weise: allgemein durch die Schöpfung und speziell durch das Wort Gottes.
Gott ist kein ferner Gott. Um Paulus zu zitieren, wenn er auf dem Areopag steht und zu griechischen Heiden spricht (Apostelgeschichte 17,24-25):
„Der Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. Auch wird er nicht von Menschenhänden bedient, als ob er etwas nötig hätte, da er selbst allen Leben und Odem und alles gibt.“
Gott braucht uns nicht, aber er will uns. Er gibt uns Leben und Odem und möchte, dass wir ihn finden. So heißt es in den Versen 26 und 27 weiter:
„Er hat aus einem jeden Nation der Menschen gemacht, dass sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, wobei er festgesetzte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnung bestimmt hat, damit sie Gott suchen, ob sie ihn vielleicht tastend fühlen und finden.“
Obwohl Gott nicht fern von jedem von uns ist, liegt die Geschichte der Völker in seiner Hand. Er schafft den Rahmen, damit sie Gott suchen. Mein Leben weist auf Gott hin, und es ist das Mittel, um Gott zu finden.
Gott ist keinem Menschen fern, aber wir müssen im Bild gesprochen unsere Hände nach ihm ausstrecken. „Tastend fühlen und finden“, heißt es im Text, und er ist zu finden. Denn im nächsten Vers, Vers 28, heißt es:
„Denn in ihm leben wir und bewegen uns und sind.“
Einen ähnlichen Gedanken finden wir bei Johannes, wo es heißt (Johannes 1,10):
„Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt erkannte ihn nicht.“
Gott ist kein ferner Gott, er ist da. Hagar nennt ihn im Alten Testament zu Recht einen Gott, der mich sieht.
Gottes Annäherung an die Menschheit und die Ablehnung durch sie
Und trotzdem will die Welt nichts mit ihrem Schöpfer zu tun haben. Die Ereignisse rund um die Sintflut sind dafür ein schrecklicher Beleg. Gott spricht, aber der Mensch hört nicht zu. Dann geht Gott einen Schritt weiter.
Jahrhundertelang schickt er Propheten. Schließlich kommt er selbst. Johannes 1,11: „Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an.“ Der Erschaffer der Welt besucht seine Schöpfung und wird nicht gewollt.
Gott kommt auf die Erde, wird Mensch, erfüllt jahrhunderte- und jahrtausendealte Prophetien, wirkt Wunder, erklärt schwierigste Bibelstellen und korrigiert offensichtliche theologische Irrtümer. Er begeistert die Massen, zugegebenermaßen frustriert er die Eliten, richtet einen neuen ewigen Bund auf und löst das Sündenproblem des Menschen. Und doch wird er nicht angenommen.
Johannes 1,11: „Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an.“ Er kommt, aber die Menschen – im Fall von Jesus vor allem die Israeliten – wollen ihn nicht als ihren Erlöser. Sie wollen ihn nicht als ihren Messias annehmen.
Gott wird Mensch und will die Menschen vor den fatalen Folgen ihrer Sünde retten, doch die Menschen sagen: Kein Interesse. Alle Menschen? Nein. Aber die meisten Menschen wollen das Licht nicht. Die generelle Tendenz ist Ablehnung, aber es gibt auch die anderen.
Kinder Gottes werden durch Aufnahme und Glauben
Johannes 1,12: So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.
Zwei Begriffe sind hier besonders wichtig: Aufnehmen und Glauben. Menschen sind von Natur aus keine Kinder Gottes. Sie sind seine Geschöpfe, gehören aber noch nicht zu seiner Familie.
Ich werde ein Kind Gottes, indem ich Gott aufnehme und an seinen Namen glaube. Das mit dem Namen klingt vielleicht merkwürdig, hat aber damit zu tun, dass der Name in der Bibel für die Person steht – übrigens nicht nur in der Bibel. Wenn man sagt, Jürgen isst zu viel Eis, dann steht der Name Jürgen für die Person.
Johannes 1,12: So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.
Es geht also darum, ihn, Jesus, aufzunehmen und an seinen Namen, an ihn als Person, zu glauben. Merkt ihr, wie eine historische Person im Zentrum steht? Es geht nicht um ein Ideal, nicht um das Prinzip Hoffnung oder irgendwie um Liebe, sondern um die Person Jesus von Nazaret.
Wie nimmt man Jesus auf und was bedeutet Glauben?
Zwei Fragen: Wie nimmt man Jesus auf und was heißt es, an ihn zu glauben?
Wie nimmt man Jesus auf? Eigentlich ist es ganz einfach. Ich muss ihm die Tür zu meinem Herzen öffnen und ihn hereinbitten. Stell dir dein Leben als ein Haus vor. Jesus aufzunehmen bedeutet, ihm die Tür zu öffnen, ihn hereinzubitten und ihm die Schlüssel zu allen Räumen deines Lebenshauses zu geben. Dann trete ich zur Seite, damit er sich umschauen und, wo nötig, aufräumen kann.
Wenn ich Jesus aufnehme, wird er ein Teil meines Lebens – und zwar der bestimmende Teil.
Was heißt es, an ihn zu glauben? Wenn ich an jemanden glaube, oder anders gesagt, ihm vertraue, dann richte ich mein Leben nach ihm aus. Jesus will nicht nur ins Leben eingeladen und hereingelassen werden, sondern er möchte, dass wir ihm vertrauen und ihm folgen. Wir sollen so leben, wie er es uns vorgemacht hat.
Wenn ich jemanden nach dem Weg frage und er mir erklärt, wie ich gehen soll, zeigt sich mein Vertrauen darin, dass ich mich an seine Wegbeschreibung halte. Genau so ist es bei Jesus. Wenn ich Jesus einlade, in mein Leben zu kommen, und an ihn glaube – also ihm wirklich vertraue –, dann zeigt sich das daran, dass ich mein Leben so führe, wie er es will.
Glauben zeigt sich im Gehorsam und der Zugehörigkeit zu Gottes Familie
Von der Welt haben wir gelesen, dass sie Gott nicht erkannt hat. Das steht in Vers zehn.
Woran erkennt man, dass jemand Gott erkannt hat? Johannes schreibt dazu im ersten Johannesbrief, Kapitel zwei, Verse drei und vier. Hieran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt, er habe ihn erkannt, aber seine Gebote nicht hält, ist ein Lügner. In dem ist nicht die Wahrheit.
Glauben kann man sehen, weil er sich im Gehorsam zeigt. Mein Vertrauen in Gott wird sichtbar darin, dass ich seine Gebote halte. Ich halte mich also an seine Wegbeschreibung zum Leben.
Wenn Menschen das tun – erstens Jesus aufnehmen und zweitens an seinen Namen glauben, also die Nähe zu Jesus suchen, anfangen, seinen Worten zu vertrauen und entsprechend zu leben – dann bekommen sie das Recht, Kinder Gottes zu werden. Kinder Gottes gehören zur Familie Gottes, weil sie Jesus aufgenommen haben und an ihn glauben.
Ohne Jesus kann ich kein Kind Gottes sein. Es reicht auch nicht, Jesus nur gut zu finden. Ich muss an ihn glauben und ihm vertrauen.
Die Bedeutung des Kindes Gottes und die Hoffnung auf die Zukunft
Wenn ich ein Kind Gottes bin, dann wird Gott zu meinem Vater. Mein himmlischer Vater schenkt mir nicht nur seine Liebe, sondern auch seinen Heiligen Geist und die Hoffnung auf eine unglaublich schöne Zukunft.
Im Römerbrief 8,17 heißt es: „Wenn wir Kinder sind, dann sind wir auch Erben – Erben Gottes und Miterben Christi. Wenn wir wirklich mitleiden, dann werden wir auch mitverherrlicht.“ Kinder Gottes zu sein bedeutet also, Miterben Christi zu sein. Es bedeutet heute, mitzutragen, den Weg Christi zu gehen – erst das Leid, dann die Verherrlichung.
Auch wenn heute noch nicht offenbar ist, was wir einmal sein werden, und wir die Erlösung unseres Leibes noch erwarten, so seufzen wir doch mit der Schöpfung. Wir leiden an ihrer Nichtigkeit und Vergänglichkeit und sterben langsam vor uns hin. Doch wir sind gerettet auf Hoffnung hin.
Für diejenigen, die den Herrn aufgenommen haben und an ihn glauben, gilt das, was der Apostel Paulus so formuliert: „Denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.“ Die Zukunft wird herrlich sein. Sie wird großartig für Gottes Kinder sein. Amen!