
Hallo und herzlich willkommen! Im letzten Podcast von Machbar, dem Podcast für Alltagsmissionare, haben Christian und Oliver über die tiefen Bedürfnisse gesprochen, die uns Menschen innewohnen.
Ich bin Jochen und möchte heute mit euch über die Begegnung eines Menschen mit Jesus sprechen, der ebenfalls tiefe Bedürfnisse hatte. Wir lesen diese Geschichte in Lukas 18, Vers 18:
„Und es fragte ihn ein Oberster und sprach: ‚Guter Lehrer, was muss ich getan haben, um ewiges Leben zu ererben?‘
Jesus aber sprach zu ihm: ‚Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott. Die Gebote weißt du: Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis geben, ehre deinen Vater und deine Mutter.‘
Er aber sprach: ‚Dies alles habe ich befolgt von meiner Jugend an.‘
Als aber Jesus dies hörte, sprach er zu ihm: ‚Eins fehlt dir noch: Verkaufe alles, was du hast, und verteile den Erlös an die Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Dann komm und folge mir nach.‘
Als er dies hörte, wurde er sehr betrübt, denn er war sehr reich.
Als Jesus sah, dass er sehr betrübt wurde, sprach er: ‚Wie schwer werden die, welche Güter haben, in das Reich Gottes hineinkommen! Denn es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes eingeht.‘
Es sprachen aber die, die es hörten: ‚Und wer kann dann gerettet werden?‘
Er aber sprach: ‚Was bei Menschen unmöglich ist, das ist möglich bei Gott.‘
Petrus aber sprach: ‚Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.‘“
Diese Begegnung zeigt uns, dass auch Menschen mit tiefen Bedürfnissen und materiellen Reichtümern vor Jesus kommen. Jesus fordert ihn heraus, alles loszulassen, um wirklich frei zu sein und das ewige Leben zu erlangen. Die Reaktion des Mannes zeigt, wie schwer es sein kann, sich von Besitz zu trennen.
Doch Jesus macht deutlich, dass das, was für Menschen unmöglich erscheint, bei Gott möglich ist. Petrus bringt es dann auf den Punkt, indem er sagt, dass sie alles verlassen haben, um Jesus nachzufolgen. Diese Geschichte lädt uns ein, über unsere eigenen Bedürfnisse und Abhängigkeiten nachzudenken und zu prüfen, wie wir Jesus nachfolgen können.
Ja, ein Mann – Lukas beschreibt ihn als einen Obersten, Matthäus nennt ihn einen jungen Mann. Alle drei synoptischen Evangelien – Matthäus, Markus und Lukas – sprechen von ihm als einem sehr reichen Mann.
Man denkt vielleicht nicht sofort, dass auf ihn zutrifft, wovon Christian und Oliver gesprochen haben: dass er tiefe, ungestillte Bedürfnisse in sich spürt. Man nimmt an, er hat noch viel Lebenszeit vor sich und verfügt über viel Geld, um diese möglichst bequem auszufüllen. Doch dieser Mensch hat Bedürfnisse, und Jesus, unser Herr, sieht das. Er sieht ins Herz, wie wir nicht hineinschauen können, und weiß, dass dieser junge reiche Oberste große Bedürfnisse hat.
Beim letzten Mal, oder Christian und Oliver beim letzten Mal, wurde darauf hingewiesen, dass man vielleicht von vier solcher Bedürfnisse sprechen kann: das Bedürfnis nach kluger, weiser Lebensführung, das Bedürfnis nach Sinn im Leben, das sicherlich auch damit zusammenhängt, das Bedürfnis danach, eine Identität zu finden – zu wissen, wer ich bin – und zwar eine Identität, die wertvoll ist. Und all dem zugrunde liegt das Bedürfnis nach einer höheren Macht, die Gott sein kann, die aber auch woanders, bei Götzen, gesucht werden kann.
Wir sind nicht wie unser Herr, wir schauen nicht direkt ins Herz hinein. Wir müssten so einem reichen Obersten vielleicht einige Fragen stellen und einige Beziehungen mit ihm aufbauen, um dorthin zu kommen, wo unser Herr schon bei der ersten Begegnung ist: nämlich zu wissen, wo die unerfüllten Bedürfnisse dieses Menschen sind.
Ein bisschen offenbart unser Oberster dies auch in seinem ersten Satz. Er fragt ja: Was muss ich getan haben, um ewiges Leben zu erben? Es ist klar, dass er ein Bedürfnis nach ewigem Leben hat. Er ist kein Atheist, sondern vermutlich ein frommer Jude.
Er hat davon gehört, dass in Daniel 12,2 verheißen wurde, dass es eine Auferstehung gibt und dass es ewiges Leben gibt.
Aber es gab noch eine Frage im Judentum: Wie viel muss ich geleistet haben? Wie sehr muss ich dem Gesetz gehorcht haben, damit ich dieses ewige Leben auch bekomme? Die Rabbis hatten einige Lehren dazu. Sie hatten zusätzliche Gebote aufgestellt, um die Linie klarer zu ziehen, wann man von einem Gesetzesbruch sprechen muss und wann eben nicht.
Doch es blieb insgeheim schwierig. Und insgeheim wusste natürlich jeder Rabbi und auch hier unser reicher Oberster, dass es schwierig ist, alle Gebote vollkommen zu halten. Deshalb war es immer wieder eine Diskussion im Judentum: Reicht das jetzt für ewiges Leben?
Die Rabbis waren, was die Juden angeht, sehr optimistisch. Sie dachten, es reicht, sich Kind Abrahams zu nennen, und dann würde es schon genügen. Aber eine gewisse Unsicherheit blieb. Ein ungestilltes Bedürfnis, das dieser junge Mann hatte: Bekomme ich ewiges Leben, oder ist mit dem Leben hier alles zu Ende, mit dem guten Leben hier?
Man kann bei ihm auch eine zweite Identität entdecken, zumindest an der Reaktion, die unser Herr daraufhin zeigt. Er nennt ihn hier „guter Lehrer“ in der Ansprache, und darauf geht der Herr ein.
In der Art, wie er darauf eingeht, merkt man, dass dieses „guter Lehrer“ nicht nur als Kompliment oder als Höflichkeit gemeint war. Dahinter steckt auch, was ja oft hinter Komplimenten steckt: „Ich weiß das zu beurteilen, ich kenne die Kriterien für Gutsein, und du hast Glück, ich nenne dich auch gut.“
Woran machte er das fest, dass er sich selbst vielleicht auch als gut bezeichnete? Also ein Guter beurteilte einen anderen Guten – das scheint hier auch dahinterzustecken.
Nun, er besitzt viel, großen Besitz. Schon als junger Mann hat er eine hohe Position inne – was genau das bedeutet und inwiefern er der Oberste war, ist unklar. Im Judentum galt er daher offenbar als „von Gott gesegnet“; Gott ist mit ihm zufrieden. Er ist jedenfalls kein Niemand, nicht irgendeiner, nicht vom gewöhnlichen Volk. Er muss zu den Guten gezählt werden, so dachte er vermutlich.
Seine Suche, sein Wunsch, seine Sehnsucht nach Identität – also die Frage, wer er eigentlich ist – scheint für ihn beantwortet zu sein: Er ist ein Guter, er gehört zu den Guten im Land.
Wie aber geht unser Herr mit diesen beiden Sehnsüchten um? Der Sehnsucht nach ewigem Leben, nach Gott letztendlich, und der Sehnsucht, seine Identität gefunden zu haben, zu wissen, wer man ist, nämlich ein Guter?
Er bringt diese Sehnsüchte sofort ins Wanken, indem er ihm Folgendes sagt: „Niemand ist gut, außer dem Einen.“
Ich glaube, man kann das auf zwei Weisen interpretieren. Die erste wäre, dass Jesus damit sagt, er sei nicht einfach nur Jesus, der Mensch, sondern Gott. Wenn er ihn „gut“ nennt, erkennt er damit an, dass Jesus Christus Gott in Menschengestalt ist.
Doch aus dem Textzusammenhang scheint mir das nicht die Hauptaussage zu sein. Vielmehr lautet die Frage: Wie kannst du sagen, was gut ist? Nur Gott kennt den Maßstab für das Gute. Ob du gut bist oder ich gut bin, das sollten wir Gott zur Beurteilung überlassen.
Damit ist Jesus schon bei einer grundsätzlichen Identitätsfrage: Unsere Identität bestimmen wir nicht selbst. Wir basteln nicht an unserem eigenen Selbstbild, sondern es kommt darauf an, wie Gott uns sieht. Er gibt uns unsere Bestimmung, er hat sie uns grundsätzlich gegeben.
Wir sind nur der, der wir auch vor Gott sind. Unsere Bestimmung ist es, ihn zu ehren, nach Gutem zu streben, und Gott legt fest, was gut ist.
Ja, die Juden hatten einiges, was ihnen half, das festzulegen oder sich daran zu orientieren. Sie hatten das Gesetz Gottes, die Gebote, die Paulus in Römer 7,12 als heilig, gerecht und gut bezeichnet.
So spricht der Herr Jesus Paulus hier auch an und fragt ihn, ob er die Gebote nicht kennt oder unterstellt, dass er sie kennt. Er zitiert dann einige Gebote, insbesondere solche, die mit Nächstenliebe oder den Beziehungen zum Nächsten zu tun haben. Damit wird Nächstenliebe angesprochen.
An einer anderen Stelle, in Lukas 10, wo es um die Zusammenfassung der Gebote geht, betont Jesus die andere Seite: Du sollst vor allen Dingen Gott lieben. Doch das sind keine Widersprüche. Nur wer Gott von ganzer Seele, von ganzem Herzen und mit ganzer Kraft liebt, hat auch die Kraft, den Nächsten zu lieben.
Die Antwort unseres jungen Menschen hier ist überraschend: „Dies alles habe ich befolgt von meiner Jugend an.“ Dieser Mann sagt hier, wenn wir das im Text des Lukas-Evangeliums verfolgen: „Ich bin wie die neunundneunzig Schafe, die keine Buße tun müssen. Ich bin nicht das eine Verlorene. Ich bin wie der ältere Bruder in Lukas 15, der behauptet, dass er seinem Vater immer gedient hat und nie eines seiner Gebote übertreten hätte.“
Er ist wie der Pharisäer in dem Gleichnis, das Jesus gerade erzählt hatte, der sagt, dass er niemals Ehebruch oder irgendeine andere Sünde getan habe – im Gegensatz zu dem Zöllner daneben, der dort betet.
Und er ist wie die Zuhörer Jesu, die in Vers 9 allgemein klassifiziert werden: „Er sprach aber zu einigen, die auf sich selbst vertrauen, dass sie gerecht seien.“ Das gilt für unseren Freund hier, unseren reichen Obersten. Er vertraut auf sich selbst und hält sich für rechtschaffen.
Das drückt er hier auch aus. Er glaubt, wenn es eine messbare Skala von Gehorsam gibt, dass er da ziemlich weit oben steht.
Und interessanterweise korrigiert Jesus ihn an dieser Stelle nicht. Er überführt ihn nicht an irgendeinem der Gebote und sagt nicht: „Das hast du an dieser Stelle nicht gehalten“, obwohl er das natürlich könnte – besser als wir das könnten. Stattdessen spricht er sofort das dahinterliegende Problem an.
Und das Problem ist eben – wie ich schon sagte – dass er eine falsche Identität hat. Er denkt: „Ich bin gut, ich halte die Gebote, ich bin von Gott gesegnet, Gott hat mich reich gemacht, Gott hat mich in der Karriereleiter aufsteigen lassen.“ Das ist falsch. Doch dahinter steckt noch viel mehr: Es steckt ein falscher Gott dahinter.
Jesus antwortet hier: Als Jesus dies hörte, sprach er zu ihm: „Eins fehlt dir noch.“ So, als ob es nur dieses eine wäre. Aber das ist das eigentlich Grundlegende. „Eins fehlt dir noch: Verkaufe alles, was du hast, und verteile den Erlös an die Armen, und du wirst deinen Schatz im Himmel haben. Und komm, folge mir nach.“
Ja, hier geht es nicht um einen neuen Weg, kein neues Evangelium, bei dem man sich durch das Weggeben all seines Geldes oder durch viele gute Taten einen Platz im Himmel erkaufen kann. Das ist nicht das, was unser Herr hier sagen will.
Er will darauf hinweisen: Du, Oberster, du Namensloser, Großer in deinen eigenen Augen, du liebst eine höhere Macht. Du hast eine verborgene Sehnsucht nach einer höheren Macht, die dir Sicherheit und Anerkennung verschafft. Die dir Sinn im Leben gibt, dir sagt, was weise ist zu tun, die bestimmt, wem du folgst und wie du folgst.
Diese höhere Macht heißt in deinem Leben Geld und Besitz. Das ist nicht Gott. Und damit sagt Jesus quasi: Du widersprichst diesem ersten Gebot, du sollst Gott lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen Kraft.
Vielleicht hat er ja armen Menschen Almosen gegeben, symbolische Almosen. Aber er hat seinen Reichtum immer höher und höher gemacht.
Hier wird mehrfach betont, dass er wirklich sehr reich war und viel Besitz hatte. Jemand hat es so ausgedrückt: Er hat zu lange in seidener Bequemlichkeit geschwelgt, sich zu sehr an Bankettischen gesättigt und sich zu bequem auf die Sicherheit seines Überschusses verlassen.
Er hat sich zu weit von den Schreien der Hungernden entfernt und zu offensichtlich den Neid einiger wohlhabender Mitmenschen auf sich gezogen. Außerdem hat er zu sehr angenommen, er könne sich alles kaufen, was er braucht. Er ist abhängig von seinem Geld – kurz gesagt, er ist ein Götzendiener.
Ja, er erkennt eine höhere Macht an, aber diese höhere Macht ist nicht Jesus. Sie ist nicht der Gott Israels, sondern Geld.
Wir sehen also, dass unser Herr in diesem Bibelabschnitt tatsächlich tiefere Sehnsüchte anspricht. Er kommt auf die Sehnsucht nach einer höheren Macht zu sprechen, die Sicherheit gibt, Sinn stiftet, Lebensweisheit lehrt und die man anbetet.
Jemand sagte einmal: Jeder Mensch hat Götzen oder Gott, die er anbetet. Jeder Mensch möchte sich etwas weihen. Und dieser reiche Jüngling hat sich dem Geld geweiht.
Und er hat die Aufforderung Jesu verstanden. Er diskutiert nicht mit ihm und führt auch nicht den Zachäus an, der später in diesem Kapitel erscheint. Zachäus musste nicht seinen ganzen Reichtum verkaufen, sondern nur das erstatten, was er unrechtmäßig genommen hatte.
Der reiche Mann aber geht traurig weg. Er wollte beides haben: das Geld und Gott. Sein Bedürfnis wurde nicht hundertprozentig vom Geld gestillt, denn er dachte, es gibt vielleicht ein Leben nach dem Tod. Dafür wollte er noch Gott haben. Doch Jesus machte ihm deutlich, dass das so nicht geht.
Du kannst keine zwei Götter haben. Du musst entweder Gott oder das Geld an die erste Stelle setzen. Du musst diesem einen Gott folgen und dabei den Götzen Geld aufgeben. Ja, so ist unser Herr. Er sieht in die Herzen der Menschen hinein und kann sofort mit scharfer Analyse genau den Punkt treffen, den wir selbst oft nicht erkennen würden.
Ist das frustrierend für dich als Alltagsmissionar? Ich bin nicht so wie Jesus. Ich muss viele Gespräche führen, um die verborgenen Bedürfnisse und Götzen, die jeder in seinem Herzen hat, zu erkennen und dann so messerscharf anzusprechen.
Nun, ich glaube, dass diese Stelle uns auch Mut macht, denn es geht ja weiter. Es bleibt nicht bei der Geschichte des weggehenden reichen Obersten stehen. Sofort folgt ein „Aber“ – und zwar von denen, die das auch hören.
Als Jesus sagte, es sei leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, ist das sicher übertrieben. Dennoch macht es sehr deutlich, was der Herr hier meint: Es ist schwerer, dass ein Reicher in das Reich Gottes kommt.
Daraufhin fragen viele: Wer kann dann überhaupt gerettet werden? Das Bild war oft, dass die Erfolgreichen, die scheinbar Gesegneten, die Guten ins Reich Gottes kommen. Das Evangelium wäre also nur für diejenigen, denen es ohnehin gut geht. Aber so ist es nicht.
Wie können wir solche Dinge ansprechen, wenn wir sie doch gar nicht wissen? Nun, indem wir es leben. Wir können auf den Götzen Geld, Besitz, Reichtum und Sicherheit verzichten. Damit senden wir eine lautlose, aber sehr deutliche Botschaft.
Ich lese uns aus dem Lukas-Evangelium eine Aufforderung vor, die wir alle, glaube ich, gut kennen: Jesus hat den Jüngern gesagt: „Jeder von euch, der sich nicht von allem, was er besitzt, trennt, kann nicht mein Jünger sein“ (Lukas 14,33). Das bedeutet, dass jemand, der Alltagsmissionar und Jünger ist, sich von seinem Besitz getrennt hat. Das heißt nicht, dass er alles verkauft hat, aber in seinem Herzen hat er sich davon gelöst.
In Lukas 14,26 heißt es weiter: „Wer zu mir kommt und nicht seinen eigenen Vater, seine Mutter, seine Frau, seine Kinder, seine Brüder und Schwestern und sogar sein eigenes Leben hasst, kann nicht mein Jünger sein.“ Jünger sollen zeigen, dass sie nicht nur ihren Besitz nicht als Götzen haben, sondern auch nicht ihre Beziehungen.
So wertvoll diese sind und so sehr sie gepflegt werden – Frauen und Kinder, Eltern zu ehren und all diese Dinge zu achten, ist ja weiterhin unser Auftrag. Aber was ist in deinem Herzen? Sehen die Menschen an dir, dass du dich von diesem Götzen, der es bei dem einen oder anderen ist, gelöst hast?
In Vers 27, ebenfalls aus Kapitel 14, steht: „Wer nicht sein eigenes Kreuz trägt und mir nachfolgt, kann nicht mein Jünger sein.“ Zum Schluss musst du auch den Götzen Ich-Sucht und Egoismus ablegen. Du denkst vielleicht: „Ich bin doch wichtig!“ – genau das musst du dahergeben.
Dann werden Menschen, die mit dir umgehen, sehen, dass du diesen Götzen nicht hast, der ihnen so wichtig ist. Sie werden sich fragen: Wie komme ich davon frei? Und wie bekomme ich einen Inhalt, dem ich wirklich in Anbetung, im Dienst und in Hingabe folgen kann – etwas, das mehr wert ist als ich, meine Freunde, meine Familie und mein Geld?
Ich möchte uns Mut machen. Lukas stellt diese Begebenheit in den Kontext der Voraussetzungen zur Jüngerschaft. Wenn wir diese Voraussetzungen erfüllen oder eifrig danach streben, sie zu erfüllen, dann leben wir dieselbe Botschaft aus, die Jesus hier verkündet hat: Verkaufe alles, zuerst einmal verkaufe alles und folge mir nach.
Das ist die eine Antwort auf den frustrierten Alltagsmissionar.
Die zweite Antwort ist die, die Jesus selbst gibt. Er sagt: Es stimmt, es ist wirklich sehr, sehr schwierig, dass jemand, der an diesen Götzen so festhält und ihn in seinem Herzen massiv verteidigt, diesen Götzen aufgibt. Aber bei Gott ist nichts unmöglich.
Er wiederholt das Zitat, das Lukas schon ganz am Anfang in Kapitel 1, Vers 37 aufschreibt, als es darum geht, ob jemand ein Kind bekommen kann. Menschlich gesprochen mag das unmöglich aussehen, aber bei Gott ist nichts unmöglich. Hier heißt es noch einmal: Bei Gott ist nichts unmöglich, alle Dinge sind bei Gott möglich.
Das dürfen wir auch festhalten, wenn du sagst: Ich hatte ein Gespräch in meinem Umfeld mit jemandem. Ich habe sogar eine tiefe Sehnsucht bei ihm erkannt, merke aber, wie dieser Mensch nicht von seiner Art, diese Sehnsucht zu befriedigen, loslassen kann. Was kann ich da tun? Das scheint ja unmöglich zu sein, dass ich diesem Menschen ein Zeugnis bin und sich bei ihm etwas tut.
Gib nicht auf! Bei Gott ist nichts unmöglich, bei ihm ist alles möglich.
Wenn du einen Freund hast, der so sehr gefangen ist in diesen falschen Befriedigungen seiner wirklich tiefen Bedürfnisse, dann gib nicht auf, für ihn zu beten und ihm dieses Zeugnis zu sein. Denn bei Gott ist nichts unmöglich.
Für dich ist es möglich, eventuell beim nächsten Mal wieder an dieser Stelle hineinzuhören und Christian zuzuhören.
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Ich sage für heute Danke fürs Zuhören und hoffe, bis zum nächsten Mal!