Ja, ich möchte euch ganz herzlich zu unserem Seminar bei der Jumiko 2022 begrüßen. Das Seminar trägt den schönen Titel „Losgehen, weil das Herz brennt“. Der Untertitel lautet „Kurzzeitler berichten aus ihren Einsätzen“. Das ist ein ganz wichtiger Teil des Seminars. Es wird aber auch noch einiges mehr passieren, das werdet ihr gleich erfahren.
Wir freuen uns sehr, dass ihr alle dabei seid, jeder einzelne von euch. Bei uns ist es spannend, eine ganz digitale Jumiko zu erleben. Trotzdem sind wir sehr froh, dass das auf diesem Weg möglich ist. Schön, dass ihr euch in den Zoom-Raum eingeklickt habt. Wir sind gespannt, wie viele noch nach und nach dazukommen. Über jeden einzelnen freuen wir uns sehr.
Ich darf euch durch das Seminar begleiten und durchführen. Mein Name ist Esther Dauner. Ich arbeite bei der Organisation Coworkers in Stuttgart. Ich sitze fast am Jumiko-Ort in der Nachbarstadt Esslingen und arbeite seit über fünf Jahren im Bereich Freiwillige bei Coworkers. Dort begleite ich junge Leute, die einen Kurzeinsatz beziehungsweise einen Freiwilligendienst im Ausland machen.
Einführung und Seminarüberblick
Bevor ihr erfahrt, wer sonst noch alles an diesem Seminar beteiligt ist und von wem ihr hören werdet, sollt ihr zunächst einen kleinen Überblick bekommen, was euch in den nächsten Dreiviertelstunden bis zu einer Stunde erwartet.
Zum einen wird es einen kurzen Impuls zu unserem Thema „Losgehen, weil das Herz brennt“ geben. Danach berichten insgesamt vier ehemalige Freiwillige, die einen Kurzeinsatz gemacht haben. Sie möchten uns alle mitnehmen und ihre Erfahrungen teilen, wie sie das Ganze erlebt haben.
Anschließend folgen verschiedene organisatorische Informationen. Dabei wird erklärt, was ein Kurzeinsatz eigentlich bedeutet – also wie kurz „kurz“ ist. Wir verwenden manchmal auch die Begriffe „Einsatz“ oder „Freiwilligendienst“. Das Seminar heißt so, um es von Langzeiteinsätzen abzugrenzen. Bei Langzeiteinsätzen gehen Menschen für mehrere Jahre ins Ausland. Deshalb sprechen wir hier von Kurzeinsatz.
Ihr bekommt Informationen darüber, wie ein solcher Einsatz organisatorisch abläuft und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Am Ende gibt es außerdem die Möglichkeit, von eurer Seite Fragen zu stellen.
Noch ein kleiner Hinweis: Wahrscheinlich seht ihr das auch eingeblendet – dieses Seminar wird aufgezeichnet, allerdings nur die Sprecheransicht. Das heißt, alle Menschen, die sprechen, werden als Video aufgenommen. Eure Mikrofone sind stummgeschaltet, sodass keine Angst besteht, dass ihr euch versehentlich ins Bild klickt. Es werden ausschließlich die Sprecher aufgenommen.
Vorstellung der Seminarleitung und Beteiligten
Nun stellt sich jeder vor, der am Seminar beteiligt ist. Wir beginnen mit Sebastian und folgen dann der bekannten Reihenfolge.
Ich bin Sebastian. Ich war vier Jahre mit meiner Familie in Malawi und habe vor zwölf Jahren einen Kurzeinsatz gemacht. Seit letztem Jahr, genauer gesagt seit dem Moment, bin ich Leiter von Impact Move. Das ist eine missionsorientierte Jüngerschaftsschule mit der Möglichkeit zu einem Kurzeinsatz.
Dann darf ich weitermachen: Ich bin Anne. Ich habe einen zehn Monate langen Einsatz in Kanada gemacht, ebenfalls mit Impact. Im Sommer letzten Jahres bin ich zurückgekommen, also noch ziemlich frisch.
Ich bin Simon Prinz. Letztes Jahr war ich in Südafrika. Jetzt bin ich wieder in Deutschland und studiere Theologie am Theologischen Seminar Rheinland (TSR).
Ich bin Heino Weidmann. Ich arbeite bei der DNG und begleite Freiwillige sowie Kurzzeitler ins Ausland. Mit meiner Familie war ich in der Mission in Spanien. Zuvor war ich selbst in Westafrika und Indien.
Ich bin Jonathan. Letztes Jahr war ich in Uganda für einen Kurzeinsatz. Jetzt studiere ich Theologie in Basel.
Ich bin Vanessa. Ich war acht Monate in Kenia mit der Organisation Dibuna und arbeite jetzt auch hier bei Dibuna.
Teilnehmerverteilung und digitale Vernetzung
Ja, vielen Dank euch allen! Jetzt wäre es natürlich schön, mit allen Seminarteilnehmern eine Vorstellungsrunde zu machen. Das würde zwar etwas lang dauern, aber es interessiert uns natürlich sehr, von wo aus ihr euch zugeschaltet habt.
Schreibt doch einfach mal in den Chat, wo ihr gerade sitzt, in welchem Ort. Dann wollen wir mal schauen, wie ihr überall verteilt seid.
Hier gibt es Nürnberg, Nürtingen, Oberfranken, Braunschweig – ich komme gar nicht hinterher. Es sind auch viele Orte dabei, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Ich finde, das ist ein gutes Zeichen. Einige Orte in Baden-Württemberg, Stuttgart, Ulm und Ähnliches, Aulndorf, Forchtenberg, Siegen, Giefern, Niedersachsen, Balzheim, Mangoldsal, Metzingen, nochmal Stuttgart, Braunschweig. Sogar aus Brasilien ist jemand dabei – das ist ja sehr schön.
Mal gucken, was da unten noch so alles dazukommt: Esslingen, herzliche Grüße in die Nachbarschaft, Bernloch, Baden-Württemberg, Worms, Wüstenrot, Hohenhaslach, Böblingen, Korntal, Tüfhäuser, Greisen nördlich von Erfurt, Kirchheim, Teck, Gießen.
Also, schön, wir haben eine ganz schöne Bandbreite. Erfahrungsgemäß ist natürlich Baden-Württemberg gut vertreten, aber auch Niedersachsen, Thüringen, Hessen und alle möglichen anderen Bundesländer.
Sehr schön, dass die Yumiko an so viele verschiedene Orte kommt. Das ist ein großer Vorteil der digitalen Yumiko: Der Weg ist nicht weit.
Eröffnung und Segensgebet
Zum Start des Seminars möchte ich gern beten und es bewusst unter Gottes Segen stellen.
Ja, danke, dass du hier bist. Danke, dass wir in deiner Gegenwart sein dürfen und dass du uns an so vielen verschiedenen Orten verbindest. Danke, dass du ein lebendiger Gott bist, der spricht.
Wir bitten dich für dieses Seminar, dass du durch das, was wir hören – sei es aus Einsätzen, an Impulsen oder an organisatorischen Themen – zu uns sprichst. Du kennst jeden einzelnen, der hier teilnimmt, mit seinen Fragen und Anliegen.
Wir bitten dich, dass du zu jedem sprichst und dass wir wertvolle Gedanken mitnehmen können. Wir danken dir, dass du hier bist, dass du uns verbindest und dass du unser Mittelpunkt bist.
Wir bitten dich um deinen Segen für das Seminar. Nun übergebe ich an Sebastian, der uns mit einigen Gedanken rund um unser Seminarthema begleiten wird.
Persönliche Erfahrungen und Motivation zum Losgehen
Ja, richtig schön, dass du da bist, und richtig cool, dass du dich für dieses Seminar entschieden hast. Ich freue mich sehr, die nächsten acht Minuten einfach mit dir zu teilen, auch wenn es natürlich richtig schön gewesen wäre, wenn wir uns persönlich getroffen hätten. Trotzdem finde ich es mega cool, dass es diese Möglichkeit gibt, loszugehen, weil das Herz brennt.
Um genau das soll es heute ein bisschen gehen. Ich erinnere mich noch, dass ich dir vorhin erzählt habe, dass ich vor zwölf Jahren vor einer ähnlichen Entscheidung stand: Soll ich einen Kurzeinsatz machen oder nicht? Für mich war das mega spannend, weil ich aus einem kleinen Dorf komme, ein richtiger Familienmensch bin und in meinem Leben bisher nicht wirklich weiter rausgekommen bin als mal nach Italien.
Und plötzlich hat Gott auch so eine Berufung über mein Leben gesprochen. Ich habe gemerkt, da brennt ein Feuer in mir, das ich sehr gern mit anderen Menschen teilen möchte. Immer wieder bin ich aber beim Losgehen irgendwie stehen geblieben. Ich habe gemerkt, wie schwer es ist, die Komfortzone zu verlassen. Wirklich das ganze Vertrauen in Gott zu setzen – das ist manchmal richtig, richtig schwer.
Wenn ich aber zurückblicke, bin ich so dankbar, dass ich mich dafür entschieden habe. Ich habe gemerkt, dass Gott in diesem Jahr, in dem ich im Ausland war, voll gewirkt und in mein Leben hineingesprochen hat. Seitdem liebe ich Gott viel mehr und liebe es, mit ihm unterwegs zu sein. Ich liebe es einfach, zu erleben, dass er eine Perspektive und wirklich Hoffnung in mein persönliches Leben gibt.
Noch schöner ist, dass ich das auch an andere Menschen weitergeben darf. Dass ich das wirklich teilen darf. Für mich persönlich war der erste Schritt immer der schwerste. Das ist auch das, was ich dir heute Morgen mitgeben möchte: Den ersten Schritt zu wagen und wirklich Vertrauen zu haben. Das war für mich persönlich sehr schwer.
Ich habe oft gemerkt, wie ich an meine Grenzen komme. Aber da zu erleben: „Hey, er geht mit“ – das ist so gut und so wichtig. Auch wenn deine Umstände im Moment nicht so gut sind oder deine Situation nicht hoffnungsvoll aussieht, möchte ich dir heute Morgen sagen: Gott scheint viel heller als deine aktuelle Lage. Er möchte dich gebrauchen. Er möchte wirklich, dass du losgehst.
Das kann ganz unterschiedlich aussehen. Manchmal denkt man bei einem Kurzeinsatz vielleicht an die weite Welt, so wie ich damals. Aber es kann auch ganz praktisch in deiner Nachbarschaft sein, an dem Ort, wo du gerade bist. Ich möchte dir Mut machen, diesen Schritt einfach zu wagen und loszugehen.
Ich finde es grandios, wie Gott uns eine Perspektive in unserem Leben gibt. Wie er unser Herz immer wieder füllen und uns Frieden schenken möchte – einen Frieden, den wir sonst nirgendwo auf dieser Welt finden können. Das habe ich auch in meinem Kurzeinsatz so erlebt: Gott hat mir einen tiefen Frieden gegeben, eine Leidenschaft für ihn, und ich konnte die Ressourcen, die ich habe, wirklich gut einsetzen.
Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Vielleicht war es bei dir eine ganz besondere Begebenheit, wie du Gott kennengelernt hast – das spielt keine Rolle. Ich glaube, du kennst ihn. Und es ist so wichtig, dass wir diese gute Nachricht weitertragen in die weite Welt und anderen den Zugang zu Gott ermöglichen.
Wesentliche Eigenschaften für das Teilen des Glaubens
Und wie ich schon gesagt habe: Deine Umstände hindern Gott nicht daran, mit dir Geschichte zu schreiben. Er möchte seine Geschichte mit dir schreiben. Das finde ich so cool. Als mir das zum ersten Mal bewusst wurde, hat das wirklich Kraft in mir freigesetzt. Ich habe gemerkt: Hey, Gott möchte mich gebrauchen. Er hat einen Plan. Sonst würde ich jetzt nicht hier sitzen und einfach leben. Er möchte auch dich ganz persönlich gebrauchen.
Ich habe mich gefragt, was wichtig ist, wenn wir das Feuer, das in uns brennt, weitergeben möchten. Was ist wichtig, wenn wir losgehen wollen? Mir ist aufgefallen, dass wir wieder ganz neu lernen müssen, unseren Glauben zu teilen.
In Römer 10 heißt es: „Doch wie sollen sie den anrufen, an den sie noch nicht glauben? Und wie sollen sie an den glauben, von dem sie noch nichts gehört haben? Und wie sollen sie von ihm hören, wenn es ihnen niemand sagt?“ (Römer 10,14).
Egal, woher du Jesus kennst – ob bei einem großen Event, durch eine besondere Begebenheit oder einfach, weil du in einer christlichen Familie aufgewachsen bist – du hast den vollen Zugang zu ihm. Die Frage, die ich mir immer wieder stelle, ist: Teilen wir diesen Zugang auch mit Menschen, die Gott noch nicht kennen?
Jesus kennt deinen und meinen Namen, aber viele Menschen auf dieser Welt kennen seinen Namen noch nicht. Das Teilen des Glaubens ist also sehr wichtig. Und ich glaube, ebenso wichtig ist es, Menschen zu Jesus zu bringen.
Ich weiß nicht, ob ihr auch eine Lieblingsgeschichte in der Bibel habt, aber meine absolute Lieblingsgeschichte ist die, in der vier Freunde den Gelähmten zu Jesus bringen. Mich fasziniert diese Geschichte sehr. Ich finde es genial, wie beharrlich diese vier Freunde dranbleiben und alles geben, damit der Gelähmte Jesus kennenlernen kann.
Ich habe jedem Freund einen Namen gegeben: Der erste heißt Mitgefühl, der zweite Zusammenhalt, der dritte Kreativität und der vierte Ausdauer. Ich glaube, wenn wir losgehen, weil unser Herz brennt, brauchen wir genau diese Eigenschaften.
Wir brauchen Mitgefühl. Wenn wir nicht mitfühlen mit unseren Mitmenschen und uns nicht die Zeit nehmen, zu verstehen, was sie wirklich bewegt, wird es sehr schwer, die frohe Botschaft zu teilen.
Die vier Freunde haben den Gelähmten auf einer Matte getragen. Wenn einer nicht mitgemacht hätte oder aufgegeben hätte, wäre es nicht gelungen. Die Matte wäre ins Ungleichgewicht geraten, und der Gelähmte wäre vielleicht heruntergerutscht. Aber sie hatten einen starken Zusammenhalt.
Ich habe mich gefragt: Wie sieht es bei mir aus? Ich musste mir eingestehen, dass ich oft vergleiche und mich ärgere, wenn jemand mehr Anerkennung bekommt als ich. Keine Ahnung, wie es dir geht. Aber ich habe mir neu vorgenommen: Wenn ich die frohe Botschaft teile, möchte ich wirklich Zusammenhalt mit anderen Mitchristen haben. Ich möchte von ihnen lernen und gemeinsam mit ihnen unterwegs sein.
Was ich auch faszinierend finde, ist ihre Kreativität. Sie haben nicht aufgegeben. Wer die Geschichte kennt, weiß, dass eine große Menschenmenge da war und sie nicht durchkamen. Aber sie wollten dem Gelähmten eine Begegnung mit Jesus ermöglichen.
Sie hatten eine unglaubliche Ausdauer und waren so kreativ, dass sie das Dach aufbrachen. So konnte der Gelähmte Jesus begegnen.
Das wünsche ich dir ganz persönlich: Dass du merkst, mit diesem Feuer und dieser Leidenschaft losgehen zu wollen. Denn so, wie wir in der Geschichte hören, hat der Gelähmte Rettung erfahren. Er wurde innerlich geheilt und auch äußerlich.
Gott möchte auch durch dich wirken. Er möchte dich gebrauchen, damit Menschen Rettung erfahren. Ich finde es ein großes Privileg, dass Gott mich, einen so schwachen Menschen, der sich oft nicht fähig fühlt, gebrauchen möchte.
Jesus möchte durch dich eine Begegnung mit sich schaffen. Und das finde ich so genial, denn dadurch dürfen auch andere Menschen Rettung erfahren.
Die Bedeutung von Liebe und Mut im Glauben
Deshalb möchte ich dir voll Mut machen, auch wenn du vielleicht ähnliche Fragen hast wie ich damals. Vielleicht bist du ein Familienmensch und warst noch nie im Ausland. Trotzdem möchte ich dir sagen, dass es sich wirklich lohnt – auch für andere Menschen.
Ich glaube, ein weiterer wichtiger Punkt, um das Feuer, das in unserem Herzen brennt, weiterzugeben, ist einfach, Menschen zu lieben. Nach dem Glauben zu teilen und Menschen zu Jesus zu bringen, bedeutet vor allem, sie zu lieben. Als Christen haben wir die Verantwortung, Menschen zu lieben. Ich merke das immer wieder: Es fällt mir manchmal sehr schwer. Ich versage oft und bin dann total lieblos.
Aber wie ich am Anfang schon gesagt habe: Wenn wir das wirklich in unser Herz aufnehmen – nicht nur in unseren Verstand oder unser Wissen –, dann wird uns bewusst, dass Gott viel größer scheint als unsere momentane Situation. Dann sind die Schwierigkeiten, die wir gerade erleben, nicht mehr so bedeutend. Wir haben seine große Geschichte im Hinterkopf und wissen: Er möchte uns gebrauchen. Er möchte Menschen die große Botschaft der Hoffnung geben, die er in Person ist.
Ich habe mich gefragt: Kennst du vielleicht auch Freunde, die für dich Vorbilder sind? Menschen, die andere für Jesus begeistern? Wenn man Jesus selbst anschaut, fällt einem Johannes 3,16 ein. Viele kennen diesen Vers: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“ Was für eine Perspektive: ewiges Leben!
Ich glaube, Jesus ist das Licht, die Hoffnung und die Freude, die in die Welt gekommen sind. Er war sündenlos, makellos und starb für dich und für mich. Ich frage mich immer wieder: Lieben wir ihn dafür? Gehen wir mutige Schritte, weil er das auch getan hat? Leider ist die Antwort oft nein. Wir verachten ihn und leben weiter in unserer Sündhaftigkeit, obwohl wir wissen, dass es nicht gut ist.
Vielleicht wirst du auch abgelehnt von deinen Schulkameraden, Arbeitskollegen oder Studienkollegen, weil du Jesus nachfolgst. Es ist interessant, wenn man sich anschaut, was „Welt“ in diesem Zusammenhang bedeutet. Gott liebt die Welt – das griechische Wort „Kosmos“ steht hier für die gottesfeindliche Welt. Und trotzdem liebt Gott die ihm feindlich gesinnten Geschöpfe so sehr, dass er das höchste Opfer brachte.
Gott liebt die Menschen, obwohl sie ihn ablehnen. Deshalb möchte ich dir heute Morgen Mut machen: Geh los! Teile das, was in dir brennt. Bring Menschen zu Jesus und liebe sie. Gib los, weil dein Herz brennt.
Ich möchte dir Mut machen, den ersten Schritt zu tun. Mir ist es damals sehr schwer gefallen. Manchmal war ich entmutigt, weil Christen in meinem Umfeld mich fragten: Willst du wirklich alles aufgeben? Aber ich habe gemerkt: Das Vertrauen auf Gott lohnt sich.
Auch wenn ich unentschlossen bin, erinnere ich mich gern an diesen Kurzeinsatz, der Gott für mich so viel größer gemacht hat. Dort durfte ich ihn ganz neu kennenlernen.
Zum Schluss möchte ich dir noch einen Bibelvers mitgeben: Sei mutig und entschlossen! Dein großer Gott, der Schöpfer des Universums, geht mit dir. Du bist nicht allein – Gott ist mit dir. Amen.
Übergang zu Erfahrungsberichten der Kurzzeitler
Ja, vielen Dank, Sebastian, für diese wirklich motivierenden Worte, die richtig Lust machen, loszugehen. Es ist ermutigend zu hören, dass Gott uns gebraucht.
Es gibt viele junge Leute, die sich bereits getraut haben, loszugehen. Wir freuen uns, dass wir heute von einigen von ihnen hören werden.
Wir wollen gleich mit den Einsatzberichten beginnen. Den Anfang macht Simon. Simon, du warst im letzten Jahr in Südafrika. Du möchtest uns einen kurzen Einblick geben, warum du diesen Einsatz gemacht hast. Was hat dein Herz dort bewegt, und welche bereichernden Erfahrungen hast du dort gemacht?
Simon: Einsatz in Südafrika
Genau richtig. Wie gesagt, ich war in Südafrika. Auf der Karte seht ihr es ganz gut. Viele Leute denken, Südafrika sei nur ein Gebiet, aber nein, Südafrika ist tatsächlich ein Land. Dort war ich mit der DMG und war in der Nähe von Johannesburg.
Die Organisation, die in Südafrika beheimatet ist, hat ihren Sitz dort in der Nähe von Johannesburg. Das Gebiet war ziemlich ländlich gelegen, also relativ abseits. Wir waren neben einem Slum, hatten aber gleichzeitig auch eigene Pflegekinder auf dem Gelände.
Meine Aufgabe war vor allem, mit den Pflegekindern zusammenzuarbeiten. Dort gab es ein Afterschool-Programm, Supervision Space, Devotion, Bible Study und solche Dinge. Außerdem habe ich mich mit dem Thema Islam beschäftigt, bin mit ein paar anderen Leuten dorthin gegangen und habe dort Bible Study gemacht.
Davor hatte ich gar nicht im Kopf, überhaupt nach Südafrika zu gehen. Ich wollte schon immer ins Ausland. Ich bin als Missionarskind in Russland aufgewachsen. Deshalb hat mein Herz schon immer für die Ferne, für ein anderes Land und für Missionen allgemein geschlagen. Dementsprechend war mir auch klar: „Okay, Simon, nach dem Abi wirst du ins Ausland gehen.“
Ich habe natürlich geschaut, wo man das machen kann. Bei der DMG wurde ich fündig und wollte eigentlich nach Alaska gehen. Darauf habe ich mich sehr gefreut. Aber wie ihr seht, war ich nicht in Alaska, sondern in Südafrika. Corona hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber nicht komplett.
Ich war erst einmal für drei Monate an der Bibelschule und konnte die Zeit dort überbrücken. Dann wurde mir die Möglichkeit in Südafrika gegeben. Im Nachhinein muss ich sagen, wie das Ganze geführt wurde, war perfekt. Keine Ahnung, wie einfach das mit dem ganzen Administrativen, dem Visum und trotz der Virusvariante aus Südafrika geklappt hat. Es hat alles so perfekt gepasst, dass ich am Ende in Südafrika landen durfte.
Ein richtig bereicherndes und schönes Erlebnis war dann, als ich in Südafrika war. Ich dachte immer: „Okay, ich will doch einen Unterschied machen.“ Natürlich gab es für mich viele Highlights. Ich habe mega viele Leute kennengelernt.
Auf einer Folie weiterklicken sieht man zum Beispiel, dass ich im Slum war. Das waren einfach Highlights, bei denen ich Menschen begegnen konnte, die gefragt haben: „Hey Simon, was machst du hier eigentlich?“ Ich konnte einfach erzählen, dass ich bei der Organisation bin, Bible Studies und Devotion mache und aus welchen Überzeugungen ich da bin. Die Leute konnten sich hinterfragen und ich durfte ihnen etwas weitergeben.
Man kann auch weiterklicken. Richtig schön wurde es, als mein Mentor krank war – nein, er war nicht krank, aber sein Vater. Er kommt aus den USA und ist weggeflogen. Sein ganzes Arbeitsfeld wäre zusammengebrochen, wenn ich nicht in seine Fußstapfen getreten wäre.
Ich hatte die Möglichkeit, mich auszuprobieren. Das war mega schön zu sehen, wie ich durch verschiedene Bible Studies und Devotions mich selbst ausprobieren durfte. Vor allem konnte ich die Kinder sehr gut prägen. Wenn ich ihnen etwas erzählt habe und sie es beim nächsten Mal umgesetzt haben, wie sie Dinge verstanden haben und mit welcher Liebe sie mich angenommen haben – das hat mich immer wieder begeistert.
Das wird für mich auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis bleiben. So viel zu meinem Einsatz erstmals.
Anne: Einsatz in Kanada
Ja, vielen Dank dir, Simon, dass du uns an deinen bereichernden Erfahrungen teilhaben lässt. Es hat sich wirklich gelohnt, loszugehen. Nun reisen wir von Südafrika nach Kanada.
Liebe Anne, was hast du dort erlebt und was bleibt dir im Rückblick auf deinen Einsatz besonders in Erinnerung?
Ich war mit der Organisation Impact in Kanada. Wie ihr seht, bin ich 2021 zurückgekommen, daher fühlt sich alles noch ganz frisch an. Ich kann euch mit voller Euphorie berichten, wie es war. Impact hat in Kanada viele verschiedene Einsatzstellen, und ich war in der Stadt Barrie. Dort gibt es das Camp Promise, ein Nachmittagsprogramm für Kinder aus sehr schwierigen Elternhäusern.
Am Anfang habe ich mich gefragt: Braucht man überhaupt Missionare in Kanada? Doch als ich dort war, habe ich gemerkt: Wow, auch hier brauchen Menschen Jesus. Besonders die Kinder, wie ihr auf dem nächsten Bild seht, brauchen es so sehr, dass Menschen für sie da sind. Sie dürfen einfach mal Spaß haben, aber natürlich hören sie auch von Jesus – durch Andachten und Gespräche.
Wenn ich jetzt zurückblicke und überlege, was das Schönste war, dann ist es genau das: zu sehen, wie Gott mir geholfen hat, Kindern zu helfen. Das finde ich total faszinierend.
Ich habe vor allem ein Mädchen im Kopf. Am Anfang hatte sie große Schwierigkeiten, als ich in Kanada ankam. Sie war sehr verschlossen und hatte eine schwierige Geschichte. Doch im Laufe der Zeit, die wir dort waren, hat sie sich immer mehr geöffnet. Sie hat Beziehungen zu uns aufgebaut – aber auch zu Jesus. Das war für mich ein richtig schönes Highlight.
Jetzt, fast ein halbes Jahr nach meiner Rückkehr, bleiben mir zwei Dinge besonders im Kopf.
Das eine seht ihr auf dem nächsten Bild: mein Team. Wir waren als Viererteam dort, und es ist Wahnsinn, was es bedeutet, ein Jahr lang als Team zusammenzuleben. Das möchte ich niemals missen. Wir sind bis heute richtig gute Freunde. Auch zu den Kanadiern haben wir noch viel guten Kontakt. Es sind wirklich tragende christliche Freundschaften, die bis heute sehr wertvoll sind.
Das zweite seht ihr auf dem letzten Bild: Gott hat mich in diesem Jahr verändert. Ich habe richtig gespürt, wie Gott meine Augen für andere Menschen geöffnet hat – besonders für die Kinder aus diesen schwierigen Elternhäusern.
Jetzt bin ich wieder in Deutschland und studiere BWL, also etwas ganz anderes, nichts Soziales. Aber ich merke, wie Gott das, was er mir in Kanada gezeigt hat, jetzt nutzt. Ich kann es sogar in mein Studium einbringen und später in meinem Beruf als Betriebswirtin anwenden.
Dafür bin ich unglaublich dankbar. Deshalb bin ich total begeistert, dass ich mit Impact dort sein konnte.
Organisatorische Informationen zum Kurzeinsatz
Ja, es ist wirklich schön zu sehen, was Gott in jedem einzelnen Einsatz bewirkt. Wir hören gleich noch mehr davon. Vielleicht denkst du jetzt: „Ich hätte auch Lust, so einen Einsatz zu machen. Aber wie funktioniert das eigentlich? Was ist dafür wichtig?“ Dazu übergebe ich das Wort an Heimo.
Wie lange dauert so ein Kurzeinsatz oder Freiwilligendienst eigentlich? Bei den meisten Organisationen und Missionen liegt die Dauer zwischen einem halben Jahr und achtzehn Monaten. Es gibt auch Spezialprogramme, die mal nur ein paar Monate dauern oder etwas länger sind. Das muss man beim jeweiligen Werk nachschauen. Fast alle christlichen Werke bieten staatlich geregelte Freiwilligendienste an, die in der Regel sechs bis achtzehn Monate dauern.
Ganz wichtig ist, dass der Start meistens, aber nicht immer, im Sommer ist. Dann finden auch die Seminare statt, die für die staatlichen und anderen Programme vorgeschrieben oder sehr hilfreich sind. Diese Seminare sind genau auf Schulabgänger oder Auszubildende abgestimmt. Je nach Seminarlage kann es also gut sein, dass du im Sommer mit dem Einsatz startest. Oft kann man vom Sommer an dann auch sechs Monate ins Ausland gehen. Das heißt, wenn du das Seminar im Sommer machst, musst du nicht sofort los, sondern kannst auch erst im Januar ausreisen. Die meisten Einsätze beginnen aber im Sommer.
Deshalb ist es gut, sich jetzt schon zu informieren und zu wissen, was man alles braucht, damit man sich rechtzeitig bewerben kann.
Was sind die Voraussetzungen für einen Einsatz? Das Wichtigste ist, dass du dir die einzelnen Organisationen mit ihren Leitbildern und Programmen anschaust. Es gibt zum Beispiel vier verschiedene staatliche Programme, missionarische Kurzeinsätze, verschiedene Einsatzländer und Tätigkeiten. Informiere dich bei den verschiedenen Organisationen, um den Überblick zu bekommen.
Die grundsätzliche Voraussetzung ist meistens ein Mindestalter von 18 Jahren bei Ausreise. Das Gute ist, dass du nicht unbedingt schon 18 Jahre alt sein musst, wenn du zum Seminar gehst. Du kannst auch mit 17 teilnehmen. Wenn du zum Beispiel im September, Oktober oder November 18 wirst, kannst du in vielen Fällen später mit deinem Einsatz starten, sobald du 18 bist.
Was gibt es noch? Neben dem Alter und dem Leitbild der Organisation ist Mitarbeitserfahrung wichtig. Das ist eine der wesentlichen Voraussetzungen, die christliche Werke für eine Mitarbeit im Ausland erwarten. Wenn du in Deutschland noch keine Erfahrung gesammelt hast, ist es schwierig, dich im Ausland in einer anderen Kultur und Sprache einzubringen. Manche Werke bieten auch Einsatzmöglichkeiten ohne Erfahrung an, die meisten Stellen verlangen aber Mitarbeitserfahrung. So hast du schon bewiesen, dass du dich einbringen kannst und weißt, wie das ist – das kannst du dann im Ausland anwenden.
Uns wird immer wieder rückgemeldet, und wir erleben es auch selbst: Die Bedingungen an den Einsatzstellen im Ausland erfordern ein hohes Maß an Flexibilität. Das wird dir sehr zugutekommen, wenn du nicht nach einem starren deutschen Schema vorgehst, sondern flexibel auf veränderte Rahmenbedingungen reagierst. Ihr habt ja auch von Simon gehört: Er musste sich einiges durchkämpfen, ist aber am richtigen Platz gelandet. Dank seiner Flexibilität und der Unterstützung der Werke konnten Dinge zustande kommen. Das ist im Ausland und in der Mission oft so und hilft sehr.
Nach der Flexibilität kommt die Bereitschaft, sich anderen Kulturen anzupassen und zu dienen. Dienstbereitschaft ist ganz wichtig, also sich dort einzubringen, wo Hilfe gebraucht wird. Natürlich hast du eine Arbeitsplatzbeschreibung, aber ein Einsatz ist für Jesus mehr als nur eine Dienstleistung. Du willst den Menschen mit deiner ganzen Person dienen – als jemand, der Jesus liebt. Das merkt man vor Ort ganz deutlich. Wenn du dienstbereit bist, die Menschen liebst, das ausstrahlst und umsetzt, ist das die beste Voraussetzung für deinen Einsatz. Genau das suchen die Organisationen.
Kulturelle Offenheit ist ebenfalls wichtig. Wir sagen immer wieder: Für Kurzzeitmitarbeiter und Freiwillige gilt, dass vieles im Ausland oder in anderen Kulturen einfach anders ist. Es ist nicht besser oder schlechter, nur anders. Für diese Andersartigkeit solltest du offen sein. Das ist ja auch der Grund, warum viele ins Ausland gehen. Du wirst dadurch sehr beschenkt, weil du viel für dein Leben dazulernen wirst.
Ein gewisses Maß an Gesundheit brauchst du ebenfalls. Niemand muss völlig gesund sein. Je nach Einsatzstelle können auch Diabetiker, die sich spritzen müssen, vermittelt werden oder andere kleine gesundheitliche Einschränkungen möglich sein. Wichtig ist aber, dass du robust bist und Stressresistenz mitbringst – körperlich, seelisch und geistlich. Tropische Hitze, Krankheiten und die Belastung im Ausland erfordern ein gewisses Maß an Belastbarkeit. Niemand muss perfekt sein, aber Gesundheit und Belastbarkeit sind wichtig.
Sprachkenntnisse sind ebenfalls entscheidend. Das Minimum ist meistens Englisch. Je nachdem, in welches Land du gehst, brauchst du vielleicht auch andere Sprachen. Englisch ist in den meisten Fällen sehr hilfreich, gerade bei internationalen Einsätzen. Es ist gut, wenn du schon in der Schule Sprachkenntnisse aufbaust und diese gut lernst. Viele Rückkehrer sagen, dass sie sich gewünscht hätten, vorher noch mehr Sprache gelernt zu haben. Klar lernst du die Sprache auch im Einsatz, aber Vorkenntnisse erleichtern den Einstieg enorm. Manche Einsatzstellen kannst du nur antreten, wenn du gewisse Sprachkenntnisse hast. Deshalb unser Tipp: Lerne jetzt schon Sprachen, auch neben dem Abitur oder einem anderen Schulabschluss. Das ist immer eine gute Investition – egal ob Englisch oder eine spezielle Sprache für deinen Wunsch-Einsatz.
Alle christlichen Werke sind auf Spenden angewiesen. Wir haben keine großen Einnahmen oder Unterstützer, die uns komplett finanzieren. Bei den staatlichen Programmen gibt es manchmal Fördergelder, aber die reichen nicht für den ganzen Einsatz. Das heißt, jeder braucht einen Spender- und Förderkreis. Das sind Menschen, die für dich beten, hinter dir stehen und dich finanziell unterstützen. Wer dich unterstützt und für dich betet, ist meist auch bereit, für dich zu spenden. Die Bereitschaft, einen Förderkreis aufzubauen, wird bei allen Einsätzen vorausgesetzt.
Zum Schluss noch ein paar Tipps: Wenn du zum Beispiel im Sommer starten willst, bedenke, dass manche Länder allein für das Visum drei bis vier Monate brauchen. Außerdem brauchst du oft viele Impfungen. Manche Länder verlangen nur wenige Impfungen, andere lassen dich nur mit einer Covid-Impfung einreisen. Das musst du dir gut überlegen. Es wird wahrscheinlich schwer, ohne Impfung ins außereuropäische Ausland zu reisen. Es gibt vielleicht Ausnahmen, aber im Großen und Ganzen ist es wichtig, sich auch über Covid hinaus impfen zu lassen. Das braucht Zeit.
Auch der Bewerbungsprozess braucht eine gewisse Zeit, ebenso die Visa-Beantragung und andere organisatorische Dinge. Deshalb bewirb dich jetzt schon.
Wenn du weitere Infos brauchst, wende dich an die einzelnen Organisationen. Sie haben oft besondere Voraussetzungen oder können dich weiter begleiten und deine Fragen beantworten – auch hier am Ende des Seminars ist das möglich.
Das sind erst einmal die wichtigsten Dinge, die für einen Einsatz entscheidend sind und dir hoffentlich weiterhelfen.
Mentimeter-Umfrage und erste Rückmeldungen
Ja, danke Heino für diesen Überblick, was alles wichtig ist, wenn man einen Einsatz machen will. Wie schon mehrfach erwähnt, ist es am besten, auch direkt bei den verschiedenen Organisationen nachzufragen, wie die Rahmenbedingungen sind.
Nun kommt ihr noch einmal alle ins Spiel. Wir möchten gern wissen, was euch bisher schon so hängen geblieben ist. Welches Wort verbindet ihr vielleicht mit dem Kurzeinsatz? Oder was habt ihr euch bisher aus den Impulsen, Zeugnissen oder Ähnlichem mitgenommen?
Dazu wollen wir eine kleine Mentimeter-Umfrage machen. Ihr findet im Chat den Link und könnt dort eure Wörter eintragen. Dann schauen wir mal, was für eine schöne Wortwolke daraus entsteht, die gleich eingeblendet wird.
Ihr könnt natürlich auch direkt auf die Website gehen, falls es mit dem Link nicht funktioniert. Einfach den Code eingeben und dann eure Begriffe eintragen. Mal schauen, was da nach und nach so kommt.
Horizonterweiterung haben wir hier schon mal, helfen, Orientierung, mit Herz dabei sein, offen sein, Sprache lernen ist wichtig, neugierig losgehen, Flexibilität, Mitgefühl, offen sein, demütig sein, mutig sein. Ganz viel fliegt da gerade rein: andere Kulturen sind gerade das Größte, Vertrauen, Wachstum, Christus-zentriert, sich von Gott gebrauchen lassen, persönliches Wachstum, Verantwortung lernen.
Es geht immer weiter. Da haben wir noch Stichworte wie Lernhelfer. Vielleicht hat jemand selber schon einen Einsatz gemacht oder kennt jemanden, der als Lernhelfer eine deutsche Familie unterstützt hat. Neugierde, gelebter Glaube, ganz viele verschiedene Stichworte.
Ich frage auch immer schon beim Bewerbertag unsere Bewerber, was für Assoziationen sie haben. Es wäre interessant, die gleiche Frage am Ende noch einmal zu stellen, um zu sehen, was dann so kommt.
Hier fliegt immer noch mal wieder etwas rein: Perspektivenwandel, Erfahrungsschatz. Also in so einem Einsatz kann ganz schön viel drinstecken. Deswegen lohnt es sich, auch noch einmal zwei Berichte von jungen Leuten zu hören, die selber einen Einsatz gemacht haben.
Als Nächstes ist Jonathan an der Reihe. Dazu reisen wir noch einmal auf den afrikanischen Kontinent.
Jonathan: Einsatz in Uganda
Jonathan, bist du da? Du müsstest dich hier halten. Ja, ich konnte mich gerade noch nicht von der Stummschaltung befreien, aber jetzt funktioniert es ja.
Genau, ich war in Uganda. Warum man überhaupt so einen Einsatz macht, fragen sich vielleicht manche. Oder warum ich den Einsatz gemacht habe, das kann ich jetzt mal aus meiner Perspektive erzählen.
Für mich war schon relativ früh klar, dass ich nach der Schule nicht gleich weiterstudieren möchte, sondern erst mal etwas völlig anderes machen will. Ich wollte aus dem gewohnten Umfeld raus, aus dem westlichen Kulturkreis, und eine neue Welt für mich entdecken. Neue Erfahrungen sammeln und meine Grenzen austesten.
Auf der anderen Seite wollte ich auch ein Jahr lang voll Gott dienen und meinen Mitmenschen helfen. Denn ich habe zwölf Jahre lang in der Schule mehr oder weniger nur konsumiert. Nun wollte ich auch geben und nicht immer nur empfangen. Ich wollte anderen Menschen helfen und mich von Gott gebrauchen lassen.
Mission liegt mir ebenfalls am Herzen, denn Gott hat uns ja ganz klar den Auftrag gegeben: „Geht hin zu allen Völkern!“ Das heißt, wir dürfen uns nicht nur auf unser Umfeld beschränken, sondern sollen auch darüber hinausgehen. Natürlich ist es auch wichtig, hier in Deutschland endlich zu sein und das Evangelium zu verkünden, keine Frage. Aber es sollte nicht dabei bleiben. Wir müssen auch unsere Komfortzone verlassen.
Das habe ich dann auch gemacht und bin über Coworkers in Uganda gelandet. Acht Monate war ich dort als Lernhelfer tätig und habe daneben auch in der Kinder- und Jugendarbeit in der anglikanischen Kirche mitgeholfen. Das sieht man auf dem nächsten Bild: Genau das ist das Kinderhaus, wo wir zweimal die Woche eine Art Jungschart gemacht haben. Alle Kinder aus der Umgebung durften da kommen.
Daneben habe ich auch handwerklich in Entwicklungshilfeprojekten mitgearbeitet. Das sieht man auf dem nächsten Bild.
Jetzt bin ich aber wieder in Deutschland. Und die Frage ist: Was bleibt denn nach so einem Einsatz? Lohnt es sich überhaupt, so einen Einsatz zu machen? Ich kann sagen: Es bleibt tatsächlich sehr viel.
Ich habe viele neue Freundschaften geschlossen, viele Erfahrungen gemacht und bin im Glauben gewachsen. Mein Glaube ist gereift. Ich habe viele gute Erinnerungen. Man lernt in einem Einsatz einfach so viel – sei es eine neue Sprache, eine neue Art zu leben, eine neue Sicht auf Dinge oder einfach auch etwas Neues über den Glauben, einen neuen Aspekt von Gott.
Ein Kurzzeiteinsatz ist sehr bereichernd – natürlich nicht materiell gesehen, aber man sammelt eben unvergängliche Schätze.
Eine Sache, die ich auf jeden Fall im Einsatz gelernt habe, ist Dankbarkeit – Dankbarkeit und Zufriedenheit. Viele Menschen in Uganda haben gerade so genug zum Überleben. Aber trotz ihrer Armut sind sie zufrieden und fröhlich, wie man auch auf dem nächsten Bild sieht.
Sie sind einfach für alles dankbar, was sie haben. Auch über die kleinsten Dinge, wie zum Beispiel hier über so eine kleine Semmel, freuen sie sich sehr. Und von irgendwelchen Schicksalsschlägen lassen sie sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen.
Diese Zufriedenheit und Gelassenheit, ja einfach diese dankbare Lebenshaltung – das ist eine Sache, die ich auf jeden Fall von dem Einsatz mitgenommen habe und mir zum Vorbild nehme.
Vanessa: Einsatz in Kenia
Ja, vielen Dank auch an dich, Jonathan. Wir bleiben noch in Ostafrika, und Vanessa nimmt uns mit nach Kenia.
Ganz genau: Ich war sozusagen im Nachbarland, wo Jonathan war, nämlich in Kenia. Dort war ich in der Nähe von Nairobi zusammen mit der Organisation Guna. Auf dem nächsten Bild könnt ihr sehen, dass ich als Lernhelferin tätig war und zwei Jungs unterrichtet habe, die zu einem Missionarsehepaar gehören. Hier haben wir gemeinsam Kunst gemacht. Das war sozusagen meine Hauptbeschäftigung, vor allem am Vormittag und zum Teil auch am Nachmittag.
Je nachdem habe ich dann nebenbei noch in der Küche mitgeholfen. Auf dem nächsten Bild sieht man auch, dass wir am Wochenende immer ein Kinderprogramm für die Kinder aus der Nachbarschaft hatten. Wir trafen uns auf der Station bei uns, die direkt am Nationalpark der Ruby liegt. Es war sehr schön. Manchmal sind wir auch mit den Kindern zusammen in den Slum gegangen, in ein kleines benachbartes Heim, haben dort mit ihnen gespielt und ihnen von Jesus erzählt. Das war eine der Aufgaben, die ich während meiner Zeit dort übernommen habe.
Ein besonders schönes und auch herausforderndes Erlebnis war für mich der Besuch bei meiner Zimmermitbewohnerin über Weihnachten. Eigentlich hätte ich im Vorfeld viel lieber mit anderen Kurzzeitlern in ein schönes Haus fahren und es mir gut gehen lassen wollen. Stattdessen ging es in den heißen und trockenen Norden Kenias, wo Skorpione, Spinnen und ein Plumpsklo zum Tagesprogramm gehören. Dennoch bin ich Gott unendlich dankbar, dass ich mit meiner Zimmermitbewohnerin gefahren bin.
Das seht ihr auch oft auf dem nächsten Bild. Dort waren wir bei ihr zu Hause. Ich bekam einen tiefen Einblick in die Kultur, die Tradition und auch in die Herausforderungen, aus denen sie stammt. Ich durfte diese Gastfreundschaft kennenlernen. Die Menschen dort haben gefühlt so wenig und teilen doch so viel miteinander.
Wir durften den Weihnachtsgottesdienst mitbesuchen, der sehr spannend war. Es gab sogar ein Krippenspiel. Auf dem Bild sieht man, wie wir zusammen in einer kleinen Hütte über offenem Feuer gekocht haben. Ich sage euch, am Tag danach haben meine Augen so vom Rauch gebrannt. Man sitzt da zusammengekauert, weil der Raum so klein ist. Ich dachte wirklich: Boah, das ist ein ganz anderes Leben. Für mich war es teilweise wirklich eine Herausforderung, damit umzugehen.
Aber wir hatten einfach so viele tolle Erlebnisse dort und sind sehr dankbar für viele Dinge, die ich hier in Deutschland habe. Das war einfach total besonders für mich.
Was für mich nach dem Einsatz besonders hängen geblieben ist, ist zum einen, dass ich jetzt bei Guna geblieben bin. Ich bin ja durch Corona früher zurückgekommen. Zwei, drei Monate später bin ich hier in Haiga in die Verwaltung der Heimatzentrale eingestiegen. Dabei durfte ich auch merken, wie Gott mein Herz viel weiter geöffnet hat – auch für das Thema Mission. Früher konnte ich mir nie vorstellen, irgendwie rauszugehen, wegzugehen und Mission zu leben. Jetzt aber kann ich es mir schon vorstellen, noch einmal rauszugehen. Ich finde es einfach so spannend, wie Gott Wege führt.
Abschluss und Ausblick
Ja, danke auch an dich, Vanessa. Vielen Dank euch allen vieren für das, was ihr immer wieder durch uns geteilt habt. Ein Dank geht auch an Sebastian für den Impuls und an Heino für die vielen Informationen.
Ich konnte jetzt schon sehen, dass in so einem Kurzeinsatz eine ganz große Bandbreite steckt. Diese ist sogar noch viel größer als das, was wir bisher gehört haben. Wir hatten Beispiele aus Nordamerika und Afrika. Es gibt aber auch tolle Einsätze in Europa, Lateinamerika und Asien – jeweils mit ganz unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkten. Die Bandbreite ist also sehr groß, sodass für jeden das Passende dabei ist.
Wir hoffen sehr, dass wir euch Lust gemacht haben, loszugehen und euch mit dem, was Gott an Begabung in euch gelegt hat, gebrauchen zu lassen. Geht wirklich dem nach, wofür euer Herz brennt. Wenn das passiert, freuen wir uns am Ende dieses Seminars.
Ja, wir sind jetzt ziemlich am Ende angekommen. Es gibt noch ein paar Ankündigungen, und wie gesagt, im Anschluss habt ihr noch Zeit, Fragen zu stellen.
Zuerst möchten wir euch ganz herzlich einladen, weiterhin die Angebote der Unico zu nutzen. Es gibt noch eine zweite Seminarrunde um 13 Uhr, bei der ihr euch wieder reinklicken könnt. Die Missionsausstellung mit über hundert digitalen Ständen ist ebenfalls noch bis 15 Uhr geöffnet. Dort kann man per Chat mit Leuten ins Gespräch kommen, sich Videos anschauen und verschiedene Materialien entdecken – also ganz viele Möglichkeiten.
Eine weitere Veranstaltung, zu der wir euch herzlich einladen wollen, findet hoffentlich live statt: Es ist Christeville in Erfurt. Im Internet findet ihr weitere Informationen dazu. Christeville ist noch größer als eine normale Live-Yumiko. Es lohnt sich also, dabei zu sein. Dort geht es unter anderem um das Thema Mission und Weltmission, aber auch um viele andere Themen. Es ist eine super Veranstaltung für junge Leute und findet im Mai in Erfurt statt.
Schlussworte und Segensgebet
Zum Abschluss möchte ich gern noch das Wort an alle richten, die beteiligt waren. Ihr habt nun die Möglichkeit, eine Sache loszuwerden, die ihr allen mitgeben möchtet – sozusagen ein Schlusswort.
Sebastian, du darfst beginnen.
Ja, dann fange ich an. Ein Satz, der mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, lautet: „Mit Jesus mutig voran.“ Das möchte ich euch mitgeben – wagt mutig Schritte und geht einfach los. Lernt Jesus von einer ganz anderen Seite kennen und wachst im Glauben. Auch wenn die Dinge vielleicht nicht immer einfach laufen, folgt dem Weg, den Gott für euch vorgesehen hat.
Traut euch, aus eurer Komfortzone herauszutreten. Dann werdet ihr merken, welchen unglaublichen Segen ihr bewirken könnt und wie ihr selbst dadurch gesegnet werdet. Macht Erfahrungen und lernt, Probleme aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Ein Satz, den unser Gründer Emma gesagt hat, lautet: „Wenn wir den ersten Schritt tun, tut Gott den nächsten.“ Ich denke, wir dürfen mutig vorangehen.
Das sind starke Schlussworte.
Ich möchte gern noch beten:
Herr, wir danken dir für alles, was wir heute gehört haben. Danke, dass du auf so unterschiedliche Weise wirkst und Leben bereicherst, indem wir uns dir zur Verfügung stellen. Wir bitten dich für jeden von uns und für alle, die jetzt zugeschaut und zugehört haben: Zeige jedem, wofür sein Herz ganz besonders brennt. Zeige, wo der Platz ist, an dem du ihn gebrauchen möchtest – ob in einem Einsatz im Ausland oder direkt vor der Haustür.
Danke, dass du mit uns gehst, dass wir losgehen dürfen und mutig voranschreiten können. Lass uns gespannt sein auf das, was du tust, und darauf vertrauen, dass du wirkst. Wir wollen dir unser Herz zur Verfügung stellen, es von dir füllen lassen und dann mutig gemeinsam mit dir losgehen.
Amen.
Verabschiedung und Ausblick auf weitere Möglichkeiten
Ja, ganz herzlichen Dank, dass ihr beim Seminar dabei wart. Wir hoffen, ihr seid jetzt motiviert und habt Lust bekommen, euch auf das Abenteuer Kurzeinsatz einzulassen. Vielleicht konntet ihr auch andere gute Gedanken mitnehmen.
Wir beenden gleich die Aufnahme und verabschieden uns. Danach gibt es, wie gesagt, noch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Ihr könnt einfach noch im Raum bleiben, dann erkläre ich, wie das funktioniert.
Jetzt verabschieden wir uns von euch, wünschen euch noch ganz viel Spaß und eine gesegnete Zeit beim Jugendchor. Macht's gut!