Klärung genealogischer Fragen zu Othniel und Kaleb
Wir hatten heute Vormittag die Kapitel 20 und 21 behandelt. Kapitel 21 war noch nicht ganz fertig, und es gibt einige Punkte, die ich noch ergänzen möchte.
Zwei Dinge sind dabei besonders wichtig. Das eine betrifft Josua 15,17: Othniel, der Sohn des Kenis, des Bruders Kalebs. Ich bin überzeugt davon, dass die Übersetzung „des Bruders Kalebs“ richtig ist und die alte Elberfelder Übersetzung falsch.
Erster Chronik 4,13 gibt hier eigentlich die Lösung. Dort heißt es: „Die Söhne des Kenis: Othniel und Seraia.“ Wenn Kenis noch weitere Söhne gehabt hätte, müssten diese hier aufgeführt werden. Das bedeutet, es geht nicht darum, wer der Vater ist, sondern welcher Kaleb gemeint ist.
Wenn wir kurz nachschauen: Es heißt „Die Söhne Kalebs, Sohn des Jefunnes, Iroel.“ Ich komme hier noch nicht ganz mit. Die Frage ist, ob man aus diesem Abschnitt überhaupt erkennen kann, wer der Vater von Kaleb war, denn es heißt nicht ganz eindeutig in Josua 15, dass die Söhne Kalebs genannt werden. Kaleb wird vorher nicht klar erwähnt oder ist nicht eindeutig zu erkennen.
Der Vater ist Jefunnes, Kaleb, der Sohn Jefunnes. Das ist eigentlich schon klar und eindeutig.
Aber wenn jetzt Othniel der Bruder Kalebs wäre und Kenis sozusagen der Vater, müsste es heißen: „Die Söhne des Kenis: Kaleb, Othniel und Seraia.“ Wenn Kaleb hier fehlt, passt das nicht zusammen.
Man könnte sagen, Kenis wäre der Großvater oder so ähnlich, aber dann müsste trotzdem Kaleb genannt werden. Kaleb wird jedoch nicht genannt, und das ist ein starkes Argument.
Das heißt also, wir müssen es so lesen, wie Schlachter und die revidierte Elberfelder Übersetzung es sagen: Othniel ist „der Sohn des Kenis, des Bruders Kalebs.“ Ich bin sehr dankbar für diesen Hinweis.
Deutung der Landzuteilung an Joseph
Und dann das andere – da bin ich nicht ganz weitergekommen. Es war Kapitel 17, Vers 17. Bei dem, was ich ein bisschen gelesen habe, in einer Mittagspause, sind sich die Kommentatoren nicht ganz einig.
Zwei Kommentatoren, die ich sehr schätze, Lange und Barnes, vertreten hier dieselbe Meinung wie Kyle. Joshua sagte zum Haus Joseph, zu Ephraim und Manasse: „Du bist ein zahlreiches Volk und hast eine große Kraft.“ Sinngemäß ist das schon richtig: „Nicht nur ein Los sollst du haben, nicht nur ein Los sollst du haben.“ Das stimmt schon.
Aber es ist nicht so, dass Joshua jetzt sagt: „Also gut, dann gebe ich dir noch ein zweites hinzu.“ Nein, so ist es nicht. Vielmehr soll das Bergland dir zuteilwerden, aber das musst du dir jetzt erarbeiten.
Du sollst nicht nur ein Los haben, sondern indem du die Kanaaniter enteignest, also indem du weiterhin deine Arbeit vollführst und die Kanaaniter vertreibst, wirst du eine doppelte Portion von dem Land erhalten. Denn das Land ist sehr groß. Indem du die Kanaaniter vertreibst, kannst du das Stück Land verdoppeln, und dann steht es dir zur Verfügung.
So schreibt Barnes das sehr gut, denke ich. Die Übersetzung bleibt so, wie wir sie haben. Aber der Gedanke, dass Joseph jetzt noch zusätzlich ein Los bekommen sollte, ist zu viel. Das dürfen wir nicht sagen.
Die Besetzung ist schon richtig: „Nicht nur ein Los sollst du haben, sondern ein doppelt so großes.“ Aber bitte, jetzt musst du dir das selber beschaffen. „Das Bergland soll dir werden, da es ein Wald ist, so sollen dir Rehob und seine Ausläufer gehören.“
Du musst also arbeiten, denn du wirst die Kanaaniter vertreiben, auch wenn sie eisene Wagen haben und stark sind.
Weitere Kommentare zur Landzuteilung
Auf diese Weise erhält Joseph also sein größeres Erbteil, das er sich so sehr wünscht. Dechsel beschreibt dies ebenfalls auf interessante Weise. In seinem Kommentar, den ich sehr empfehle – ich habe ihn auf dem Computer und man kann ihn auch anderweitig bekommen –, erklärt Dechsel, der ein älterer, wahrscheinlich lutherischer Kommentar aus dem vorvorigen Jahrhundert ist, ähnlich wie die alten deutschen Kommentare von Lange.
Er schreibt: Die Kinder Josephs sagten, das Bergland reiche für sie nicht aus. Außerdem wohnen bei allen Kananitern, die im ebenen Land leben, eiserne Wagen. Das gilt auch für diejenigen, die in Bethschan und seinen Tochterstädten sowie im Tal Israels wohnen.
Josua sprach zum Haus Joseph, also zu Ephraim und Manasse, und sagte: „Du bist ja...“ Hier folgt nicht der reine Bibeltext, sondern eine Erklärung. Er umschreibt es so: „Du bist ja, wie du dich vorhin in Vers 14 rühmtest, ein großes Volk und hast große Kraft. Weil du so groß bist, musst du nicht nur ein Los erhalten, sondern...“
Es geht also nicht nur um das Bergland Ephraim, sondern es ist bereits dafür gesorgt, dass dein gemeinschaftliches Erbe sich fast verdoppelt. Das Bergland soll ebenfalls dein sein. Der Wald, den du roden wirst, wird dein Los nach außen hin erweitern. Dein Erbteil wird sich bedeutend nach Nordwesten ausdehnen.
Wenn du dann die Kanaaniter vertreibst, wird sich dein Gebiet auch nach Nordosten ausdehnen, selbst wenn sie eiserne Wagen haben und stark sind.
Dechsel hat hier umschrieben, aber es ist derselbe Gedanke wie bei Barnes: Du kannst praktisch dein Los verdoppeln. Das war’s soweit.
Erfüllung der Landverheißungen und Gottes Treue
Und jetzt zurück zu Kapitel 21. Dort waren also die Levitenstädte verteilt.
Lesen wir jetzt in Vers 43 weiter: Nachdem das also erreicht war, wurden die Levitenstädte verteilt und die Zufluchtstädte zugeordnet.
Vers 43: „Und so gab Yahweh Israel das ganze Land.“
Jetzt wird also die Erfüllung des Auftrags und der Verheißungen kundgetan. Das Ziel ist erreicht. „So gab Yahweh Israel das ganze Land, das er ihren Vätern zu geben geschworen hatte, und sie nahmen es in Besitz und wohnten darin.“
Gott hat etwas getan, und die Israeliten haben etwas getan. Gott hat ihnen das ganze Land gegeben, das er geschworen hatte – er war also treu seinem Schwur. Die Israeliten haben es eingenommen, in Besitz genommen und wohnten darin.
Vers 44: „Und Yahweh verschaffte ihnen Ruhe ringsumher, nach allem, was er ihren Vätern geschworen hatte, und keiner von allen ihren Feinden hielt vor ihnen Stand. Alle ihre Feinde gab Yahweh in ihre Hand.“
Wir wissen, dass nicht alle Feinde ausgerottet wurden. Aber die übrig gebliebenen waren jetzt ziemlich kraftlos und konnten eigentlich nichts mehr gegen Israel ausrichten. Israel sollte nun das Land einnehmen. Gott gab ihnen Sieg und Ruhe.
Im nächsten Vers, Vers 45, heißt es: „Kein Wort fiel dahin von all den guten Worten, die Yahweh zum Hause Israel geredet hatte, alles traf ein.“
Hier haben wir drei Aussagen:
Erstens, Gott war seinem Eid treu (Vers 43). Er hatte geschworen und hielt sein Versprechen.
Zweitens, Gott verschaffte ihnen Ruhe, das heißt Sieg und Frieden.
Drittens, Gott hat seine Verheißungen erfüllt. Er hielt sein Wort, alle guten Worte, die er versprochen hatte, trafen ein.
Das bedeutet, dass das, was unter Josua geschehen war – diese großen Kriege – die Erfüllung der Verheißungen darstellte. Denn damit war das Entscheidende getan. Es war das Unterpfand für die Erfüllung aller weiteren Verheißungen.
Gott hatte Israel viele Verheißungen in Bezug auf die Zukunft gegeben, ein ewiges Erbe. Doch das, was hier geschehen war, war der entscheidende Schlag und die Garantie für die Erfüllung der weiteren Verheißungen.
Grenzen des Landes und Israels Treue
Tatsächlich sehen wir, wenn man ganz genau die Grenzen betrachtet, die in 4. Mose 36 angegeben sind, dass dort die Grenzen des Landes beschrieben wurden. Dabei fällt auf, dass Israel einige Gegenden, die in 4. Mose 34 genannt sind, nie erobert oder besessen hat.
Zum Beispiel wurden Sidon und Tyrus, diese phönizischen Städte im Norden, nie wirklich eingenommen. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass Gott immer betont hat, dass die Bedingung für die Verheißung, das Land zu besitzen, Treue und Gehorsam waren.
Wenn Israel also im Verlauf der Geschichte nicht alles innehatte, sondern sogar Gebiete verlor und schließlich ins babylonische Exil geriet, liegt das nicht an der Untreue Gottes, sondern an der Untreue Israels.
Die Frage ist nun: Hebt Israels Untreue die Treue Gottes auf? Bedeutet das, dass es keine Zukunft mehr für Israel gibt? Darauf geht der Römerbrief ein. In Römer 9-11 wurde darüber gesprochen, insbesondere in Römer 11, wo erklärt wird, dass die Verheißung trotz der Verwerfung des Messias durch Israel weiterhin gilt – allerdings für diejenigen Israeliten, die den Messias annehmen.
Im Messias erhält Israel tatsächlich alle seine Verheißungen. Diejenigen, die den Messias ablehnen, erhalten diese Verheißungen nicht. Wer verstockt bleibt und sich nicht bekehrt, bleibt außen vor. Aber der Teil Israels, der zum Messias kommt, erhält in ihm alle Verheißungen.
Dies ist die Lehre des Neuen Testaments: In Christus finden alle Verheißungen ihre Erfüllung. Paulus sagt dazu: In Christus ist das Ja und Amen.
In 2. Korinther 1,20 lesen wir: „So viele Verheißungen Gottes es auch gibt, sie sind in ihm erfüllt, in Christus. In ihm ist das Ja, und in ihm das Amen, Gott zur Verherrlichung durch ihn.“
Alle Verheißungen Gottes sind in Christus erfüllt und nur in Christus, nicht außerhalb von ihm. Er ist es, der uns zusammen mit euch in Christus festigt, uns gesalbt hat, versiegelt und das Pfand des Geistes in unsere Herzen gegeben hat.
Heute besitzen wir das Pfand auf die Verheißungen, das Unterpfand. Wir haben noch nicht alles, aber eines Tages werden wir alles empfangen. Wer überwindet, wird alles ererben – alle Verheißungen in Christus – ein unverlierbares und unvergängliches Erbteil im Himmel.
In 1. Petrus 1,3-4 heißt es: „Gott hat uns wiedergeboren zu einem lebendigen Hoffnungserbe, zu einem unvergänglichen, unbefleckten und unverwüstlichen Erbe, das im Himmel für uns aufgehoben ist, die wir durch den Glauben in der Kraft Gottes bewahrt werden für die Rettung, die bereit ist, in der letzten Zeit offenbart zu werden.“
Wir sehen, alles zielt auf Christus, den Same Abrahams, hin. In Galater 3,29 steht: „Wenn ihr Christus angehört, dann seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.“
Abrahams Same wird erben, und sogar die Heiden dürfen daran teilhaben – das ist reine Gnade. Entscheidend ist, dass dies nur in Christus geschieht: „Wenn ihr Christus angehört.“
Schon in Galater 3,13-14 heißt es: „Christus hat uns erlöst vom Fluch des Gesetzes, indem er für uns zum Fluch wurde, damit der Segen Abrahams zu den Heiden komme in Christus Jesus, damit wir durch den Glauben den Geist empfangen.“
So erhält auch Israel die Verheißungen nur auf diese Weise – nur in Christus. Es gibt keinen anderen Weg, um die letzte und endgültige Erfüllung der Verheißungen zu empfangen.
Gottes Verheißungen zur allmählichen Vertreibung der Kanaaniter
Die Verheißung war erfüllt
Zurück zu Vers 45: Kein Wort fiel dahin von all den guten Worten. Die Verheißung war erfüllt, denn Gott hatte nicht die sofortige und vollständige Ausrottung der Kanaaniter versprochen, sondern eine allmähliche Ausrottung.
In 2. Mose 23,29 heißt es: Gott hatte nicht versprochen, dass im Moment, in dem sie ins Land kommen, sofort alle Feinde ausgerottet würden – nicht in einem Augenblick. Nein, Gott hatte verheißen: „Nicht in einem Jahr werde ich sie vor dir vertreiben.“
2. Mose 23,29 sagt weiter: „Nicht in einem Jahr werde ich sie vor dir vertreiben, damit das Land nicht zur Öde wird und das wild lebende Getier des Feldes sich gegen dich vermehrt. Nach und nach werde ich sie vor dir vertreiben, bis du fruchtbar bist und das Land besitzt. Und ich werde deine Grenze setzen, so und so vom Schiffsmeer bis dort und dorthin.“
Dasselbe steht in 5. Mose 7,22: „Und Jachwe, dein Gott, wird diese Völker nach und nach vor dir vertreiben. Du wirst sie nicht schnell vernichten können, damit sich das Wild des Feldes nicht gegen dich vermehrt.“
Diese Aussagen zeigen, dass Gott kein Wort hat fallen lassen. Alle seine Worte wurden erfüllt.
Aufruf zum Dienst und zur Treue an die zweieinhalb Stämme
Jetzt kommen wir zu Kapitel 22, dem Aufruf, Yahweh zu dienen und nur ihn zu lieben. Zuerst richtet sich der Aufruf an die zweieinhalb Stämme. Es geht um den Aufruf zum Dienen an diese zweieinhalb Stämme und um ihre Rückkehr – alles im Kapitel 22. Das ist interessant, oder? So wie es mit den zweieinhalb Stämmen anfängt, so endet es auch mit ihnen.
Erinnern wir uns an Kapitel 1: Zuerst ermutigt Gott Joshua, dann kommt Joshua zu den zweieinhalb Stämmen und spricht zu ihnen. Er gibt ihnen den Auftrag, jetzt nicht nach Hause zu gehen, sondern mitzuziehen. Sie sollen treu dienen und mit den Israeliten kämpfen. Wenn sie fertig sind, dürfen sie dann nach Hause gehen.
Und jetzt haben wir genau das: Sie sind fertig, und jetzt gehen sie nach Hause. So wie das Buch Joshua beginnt, so hört es auch auf.
Damals rief Joshua die Rubeniter, die Gaditer und den halben Stamm Manasse zusammen. Er sagte zu ihnen: „Ihr habt alles gehalten, was Mose, der Knecht Jahwe, euch geboten hat. Ihr habt meiner Stimme gehorcht in allem, was ich euch befohlen habe.“ Sie antworteten mit Ja, sie würden ihm in allem gehorchen, was er ihnen sagen würde. Und wenn jemand ihm nicht gehorchen sollte, dann sollte dieser sterben.
Sie hatten das gehalten, sie waren treu gewesen. Das war in Joshua 1,12-17, wo Joshua mit ihnen gesprochen hatte und sie ihm das versprochen hatten.
In Vers 3 heißt es: „Ihr habt eure Brüder nicht verlassen diese lange Zeit bis auf diesen Tag und habt das Gebot Jachwes, eures Gottes, gehalten. Nun hat Jachwe, euer Gott, euren Brüdern Ruhe verschafft, wie er zu ihnen geredet hat. Wendet euch nun und zieht zu euren Zelten in das Land eures Eigentums, das Mose, der Knecht Jachwes, euch jenseits des Jordans gegeben hat.“
Fünf Gebote zum Dienst an Yahweh
Nur achtet sehr darauf, das Gebot und die Weisung zu tun, die Mose, der Knecht Jabes, euch gegeben hat. Dieses Gebot lautet, Yahweh, euren Gott, zu lieben, auf allen seinen Wegen zu wandeln, seine Gebote zu halten, ihm anzuhangen und ihm in Verehrung zu dienen.
Fünf Dinge werden hier genannt:
Erstens, Yahweh, euren Gott zu lieben. Das ist der Kern des Gesetzes, der Kern des Gebotes. Das erste der zehn Gebote lautet: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Es heißt: „Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Israel herausgeführt hat. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Diese Formulierung ist negativ. Man könnte sie aber auch positiv ausdrücken.
Positiv formuliert würde es heißen: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit der ganzen Seele und mit all deiner Kraft.“ Das ist derselbe Gedanke. Ob ich zu meiner Frau sage: „Du sollst keine anderen Männer neben mir haben“, oder ob ich sage: „Du sollst mich von ganzem Herzen lieben“, ist im Grunde das Gleiche. Beide Aussagen zielen auf dasselbe ab.
In 2. Mose 20 ist das Gebot negativ formuliert, während es im Shema Jisrael, im Höre Israel, 5. Mose 6, positiv formuliert wird. Als man Jesus fragte, was das größte Gebot sei, antwortete er, dass das erste und größte Gebot sei, den Herrn, deinen Gott, zu lieben.
Zweitens heißt es: Auf allen seinen Wegen zu wandeln. Alles, was jetzt folgt, hängt sehr klar vom Ersten ab. Das erste ist, Yahweh, euren Gott, zu lieben. Das ist die Zusammenfassung von allem, was danach gesagt wird. Auf allen seinen Wegen zu wandeln bedeutet, sich danach zu richten, was seine Wege sind.
Drittens: Seine Gebote zu halten. „Halten“ bedeutet sowohl bewahren als auch tun. Man bewahrt sie im Herzen, lernt sie und setzt sie im Leben um. Im Wort „halten“ steckt also beides: behalten und tun. Man muss beides tun, das Gebot im Gedächtnis bewahren, damit man es auch umsetzen kann.
Viertens: Ihm anzuhangen. Dieses Wort wird auch für die Ehe verwendet. Die Frau hängt dem Mann an, und umgekehrt auch der Mann der Frau. Der Mann verlässt Vater und Mutter und hängt seiner Frau an.
Fünftens: Ihm dienen. Hier steht das Wort für in Verehrung dienen, also priesterlich dienen. Es handelt sich um ein Wort, das den Gottesdienst beschreibt: Ihm in Verehrung dienen, mit ganzem Herzen und ganzer Seele, keinen anderen Dienst.
Josua segnete sie, das heißt, er betete für sie und gab ihnen den Segen Gottes weiter. Er betete um den Segen Gottes für sie und entließ sie. Wenn gesagt wird, dass ein Mensch andere Menschen segnet, dann ist das ein Gebetswunsch dieses Menschen. Wir sind nicht die Quelle des Segens und können daher nicht selbst segnen im eigentlichen Sinn. Wir können jedoch für unsere Geschwister und das Volk Gottes um den Segen beten.
Wenn Gott uns segnet, dann ist er die Quelle des Segens. Durch seinen Segen schenkt er uns Frieden, Wohlergehen und Förderung. Segen hat mit Förderung zu tun. Das Gegenteil von Segen ist der Fluch. Fluch bedeutet, jemanden auf den Weg zum Tod zu schicken. Wenn man jemanden verflucht, schickt man ihn auf den Weg des Todes.
Wenn man jemanden segnet, betet man, dass ihm alles Gute, das Leben fördert und zum Gedeihen beiträgt, zuteilwird. Josua segnete sie und entließ sie. Sie zogen zu ihren Zelten, also gingen sie nach Hause.
Rückkehr der zweieinhalb Stämme und Landzuteilung
Vers 7 berichtet jetzt von der Rückkehr der Stämme jenseits des Jordans, und zwar von Vers 7 bis 34. Mose hatte der einen Hälfte des Stammes Manasse in Basan ein Erbteil gegeben. Die andere Hälfte erhielt ihr Erbteil diesseits des Jordans im Westen durch Josua, zusammen mit ihren Brüdern.
Als Josua sie zu ihren Zelten entließ, segnete er sie ebenfalls. Er sagte zu ihnen: "Kehrt zu euren Zelten zurück, mit vielen Reichtümern, mit sehr viel Vieh, mit Silber, Gold, Kupfer, Eisen und mit Kleidern in Menge. Teilt die Beute eurer Feinde mit euren Brüdern." So war es auch abgemacht. Einige Brüder waren ja zuhause geblieben, denn man konnte die Frauen und Kinder nicht ganz alleine lassen.
Josua forderte sie auf, zurückzukehren und die Beute zu teilen. Denn die, die zuhause bleiben, sind genauso wichtig wie diejenigen, die in den Krieg ziehen. Beide haben Anteile am Lohn. Das ist auch bei uns so: Frauen, die vielleicht zuhause bleiben müssen, sind manchmal genauso im Kampf beteiligt wie diejenigen, die an die Front ziehen.
In Vers 9 kehrten die Kinder Ruben, die Kinder Gad und der halbe Stamm Manasse zurück. Sie zogen weg von den Söhnen Israels, von Silo, das im Land Kanaan liegt, um in das Land Gilead zu ziehen. Dort war ihr Eigentum, ihr Besitz, in dem sie sich nach dem Befehl Jahwes durch Mose ansässig gemacht hatten.
Das Land des Eigentums heißt es hier, oder das Land des Besitztums. Gott hat es ihnen übergeben; es war ein Erbe. Gott hat es ihnen geschenkt, es ist nicht so, dass sie es sich erworben hätten. Eigentum ist hier ein geschenktes Eigentum. Das Land ist immer ein Erbe. Das heißt, ein Erbe bekommt man, dafür arbeitet man nicht. Wenn man erbt, dann bekommt man es einfach.
So hat Gott das Erbe ihnen geschenkt. Auch unser Erbe, unser Wir als Christen – in der Bibel wird dieses Wort öfter verwendet, dass wir ein Erbteil bekommen haben. Das ist auch ein Geschenk.
Übrigens darf ich kurz auf eine Stelle im zweiten Petrusbrief aufmerksam machen, 2. Petrus 1. Dort kommt dieses Wort ebenfalls vor. Wenn man unsere Bibel liest, merkt man das oft gar nicht. Bei Schlachter fällt es kaum auf, bei anderen vielleicht eher noch, aber bei Elberfeldern eigentlich auch nicht.
Schlachter steht dort: "Simon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, an die, welche den gleichen kostbaren Glauben wie wir empfangen haben." Er schreibt also an Leute, die denselben kostbaren Glauben empfangen haben wie er.
Im Wort "empfangen" steckt viel mehr drin. Das griechische Wort für empfangen heißt nämlich, ein Losteil empfangen. Es kommt von dem Wort "ein Loswerfen". Genau das hat Josua getan, als er die Gebiete verteilte. Das Wort hier bedeutet also: "die mit uns das Los zugeteilt bekamen."
Als Los haben wir das zugeteilt bekommen. Was denn? Den gleich kostbaren Glauben. Der Glaube ist hier der Glaubensinhalt, das, woran wir glauben. Der Glaube ist das, was mit diesem Glauben verbunden ist.
Das ist gleich wie das Wort Verheißung: Wenn es heißt, jemand hat die Verheißung bekommen, heißt das, er hat das Verheißene bekommen. Die Verheißung ist das, was verheißend ist, oder die Hoffnung ist das, worauf man hofft.
Genauso ist hier der Glaube das, woran man glaubt, also das Glaubensgut. Wir übersetzen es so: "Denjenigen, die in der Gerechtigkeit unseres Gottes und Retters Jesus Christus mit uns das Los eines gleichkostbaren Glaubensgutes zugeteilt bekamen."
Wir bekamen durch das Los ein Glaubensgut zugeteilt. Das Glaubensgut, das wir bekamen, ist das Erbe, das Erbstück. Wie bei den Israeliten das Stück Land, so ist es bei uns dieses Glaubensgut.
Das Glaubensgut ist der Inhalt unseres Glaubens. Und was ist das? Nun, das ist das Erbe, das uns der Herr eines Tages gibt. Er hat es uns eigentlich schon in Christus gegeben, aber wir werden es eines Tages in ganzer Fülle antreten.
Jetzt sehen wir es noch nicht. Wir sind gerettet, aber auf Hoffnung. Wir haben es noch nicht sichtbar. Solche Ausdrücke kommen öfter vor, zum Beispiel im Kolosserbrief.
In Kolosser 1,12 heißt es: "Danket dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat für das Anteilhaben am Erbe der Heiligen im Licht." Er hat uns fähig gemacht, tüchtig gemacht, am Erbe der Heiligen im Licht Anteil zu haben.
Hier ist es wieder dieses Erbe, das Glaubensgut, das wir bekommen werden und das wir in Christus schon bekommen haben, aber noch nicht. Wir sind noch nicht am Ziel. Wir haben schon und haben noch nicht.
Wir haben schon in Christus, haben aber noch nicht, weil wir noch nicht am Ziel angekommen sind.
Bau eines Altars durch die zweieinhalb Stämme und die Reaktion Israels
Wieder zurück, wir waren bei Vers 9. So kehrten die Kinder Ruben, die Kinder Gad und der halbe Stamm Manasse zurück. Sie zogen weg von den Söhnen Israels bei Silo, das im Land Kanaan liegt, um in das Land Gilead zu ziehen. Dort machten sie sich in ihrem Eigentumsland ansässig, das ihnen nach dem Befehl JHWHs durch Mose zugeteilt worden war.
Als sie in die Bezirke jenseits des Jordans kamen, die im Land Kanaan liegen, bauten die Kinder Ruben, die Kinder Gad und der halbe Stamm Manasse dort einen Altar am Jordan. Es war ein Altar von großem Ansehen, also ein sehr großer Altar, der weithin sichtbar war.
Die Söhne Israels hörten davon und sagten: „Siehe, die Kinder Ruben, die Kinder Gad und der halbe Stamm Manasse haben einen Altar gebaut angesichts des Landes Kanaan.“ Dieses Wort „angesichts des Landes Kanaan“ – wie es bei Schlachtern heißt „vor Kanaan“ oder „gegenüber Kanaan“ – ist nicht ganz klar. War dieser Altar am Westufer oder am Ostufer des Jordans?
Die Ausleger sind sich nicht ganz einig. Bedeutet „angesichts des Landes Kanaan“, dass sie zeigen wollten: „Wir bauen diesen großen Altar am Westufer, damit die vom Osten immer daran denken, dass die eigentliche Gottesanbetung im Westen geschieht“? Oder meinten sie: „Nein, wir bauen den Altar am Ostufer, aber ganz nah am Jordan, damit wir wissen, dass wir in diese Richtung zurückkehren müssen, wenn wir Gott anbeten wollen“?
Sie errichteten also einen Altar gegenüber dem Land Kanaan, in der Gegend am Jordan, jenseits der Söhne Israels. Für mich bedeutet „gegenüber“ das Ostjordanland, also jenseits der Söhne Israels, auf der anderen Seite des Flusses. Gut, dann wollen wir das so akzeptieren: „angesichts des Landes Kanaan“ heißt, der Altar blickt in Richtung Kanaan, steht aber auf der anderen Seite, am Ostufer des Jordans.
Als die Söhne Israels davon hörten – bitte beachten Sie den Ausdruck „Söhne Israels“ –, denn können die Rubeniten, Gaditen und Manassiten nicht auch zu den Söhnen Israels gehören? Die Söhne Israels hörten und sagten: „Siehe, die Kinder Ruben, Gad und Manasse haben einen Altar gebaut.“
Als die Söhne Israels dies hörten, versammelte sich die ganze Gemeinde der Söhne Israels. Hier stellt sich die Frage: Sind die Rubeniten, Gaditen und Manassiten nicht auch Söhne Israels? Es entsteht eine Spannung. Die einen fühlen sich als Söhne Israels, die anderen scheinen ausgeschlossen zu sein.
In Vers 12 heißt es, sie versammelten sich nun bei Silo, um gegen sie zum Krieg aufzubrechen. Sie waren also sehr schnell in der Entscheidung, Krieg zu führen. Man könnte sagen, sie hatten Recht, denn sie deuteten das Geschehen als Abfall vom Herrn.
Gott hatte ja in 5. Mose 13 angeordnet, dass man streng und scharf gegen solche vorgehen soll, die Abfalllehren verbreiten. Solche müssen ausgerottet werden. Deshalb waren sie jetzt schnell bereit, Gericht an den Zweieinhalb Stämmen zu vollstrecken.
Aussendung von Pinchas und Fürsten zur Klärung
Vers 13
Die Söhne Israels sandten zu den Kindern Ruben, zu den Kindern Gad und zum halben Stamm Manasse in das Land Gilead den Pinchas, den Sohn Eleasas, des Priesters, sowie zehn Fürsten mit ihm. Jeder Fürst vertrat ein Vaterhaus von allen Stämmen Israels. Neuneinhalb von ihnen gehörten zum halben Stamm, also eineinhalb zu diesem; insgesamt waren es zehn plus Pinchas, der Priester. Jeder von ihnen war das Haupt seines Vaterhauses und stand über den Tausenden Israels, also über den Tausendschaften. Es waren sehr hohe Persönlichkeiten, die hier kamen.
Sie kamen zu den Kindern Ruben, zu den Kindern Gad und zum halben Stamm Manasse in das Land Gilead, redeten mit ihnen und sagten: "So spricht die ganze Gemeinde Jachwes."
Es ist interessant, auf die verwendeten Ausdrücke zu achten. "So spricht die ganze Gemeinde des Herrn." Gehören denn die Rubeniten, Gaditen und Manasiten nicht zur Gemeinde des Herrn? Sie fühlen sich zu Recht so, und das muss man sagen. Wir wollen jetzt nicht negativ über Pinchas reden; er ist ein Mann Gottes, ebenso wie die anderen neuneinhalb Stämme. Denn sie haben wirklich Grund zu größter Beunruhigung.
Wenn hier ein Altar gebaut wird – so haben sie es ausgelegt – dann bedeutet das, dass man darauf opfern will. Und wenn man sich einen eigenen Altar baut, heißt das, man erkennt das Zentralheiligtum, das Gott befohlen hat, nicht an. Stattdessen errichtet man ein eigenes Heiligtum, was Abfall bedeutet.
Gott hatte gesagt: An dem Ort, den Gott erwählen wird, muss das Opfer gebracht werden. Man kann nicht irgendwo einen Altar bauen. Dieser Ort war jetzt in Silo und nirgendwo anders.
"So spricht die ganze Gemeinde Jachwes: Was ist das für eine Treulosigkeit, die ihr gegen den Gott Israels begangen habt? Ihr wendet euch heute ab von der Nachfolge Jachwes, indem ihr euch einen Altar baut, um euch heute gegen Jachwe aufzulehnen!"
Die griechische Übersetzung verwendet hier das Wort Apostasia, Apostasie, also Abfall. Sie verwenden wirklich solche Wörter: Ihr seid abgefallen. Treulosigkeit – ihr wendet euch ab und rebelliert gegen Jachwe. Ihr lehnt euch gegen Jachwe auf, das heißt Abfall.
Ist es uns zu wenig, an der Ungerechtigkeit Peors, von der wir uns noch nicht gereinigt haben bis auf diesen Tag? Doch kam die Plage über die Gemeinde Jachwes.
Jetzt führt er zwei Beispiele an, zuerst Peor. Pinchas hat hier gute Erinnerungen an Peor. Er hatte sich damals sehr stark eingesetzt, als die Moabiterinnen kamen (4. Mose 25,3-9). Die Moabiterinnen verführten die Israeliten. Pinchas aber eiferte im Eifer für den Herrn und wendete dadurch die Plage ab.
Er sagt hier: "Von der Plage, von der wir uns noch nicht gereinigt haben bis auf diesen Tag." Damit ist nicht gemeint, dass sie sich von den Sünden nicht gereinigt hätten. Es ist aber immer noch eine Schande für sie, was sie getan haben.
Die Sünde selbst – natürlich mussten sie sich reinigen. Gott hat Gericht gehalten, er hat diese Leute gerichtet. Die anderen haben Buße getan. Doch die ganze Schande lastet immer noch auf der Gemeinde Gottes.
Vers 18
"Und ihr wendet euch ab von der Nachfolge Jachwes, und es wird geschehen: Lehnt ihr euch heute gegen Jachwe auf, so wird er morgen die ganze Gemeinde Israels erzürnen."
Das heißt: Ihr bringt auch ein Gericht über uns, wenn ihr euch auflehnt. Deshalb müssen wir jetzt gegen euch vorgehen und das ausmerzen.
Jedoch, wenn das Land eures Eigentums unrein sein sollte, kommt herüber in das Land des Eigentums des Herrn, wo die Wohnung Jachwes weilt, zu Silo, dem Zelt, wo die Gemeinde zusammenkommt und die Wohnung Jachwes ist. Macht euch ansässig in unserer Mitte, aber lehnt euch nicht gegen Jachwe auf.
Lehnt euch nicht gegen uns auf, indem ihr euch einen Altar baut, außer dem Altar Jachwes, unseres Gottes. Das heißt, baut keinen weiteren Altar neben dem vorgeschriebenen in Silo.
Vers 19
Wenn das Land eures Eigentums unrein sein sollte, also wenn euch das so vorkommt, dann kommt herüber! Hier ist ein leiser Vorwurf enthalten. Ihr seid ja nicht im Land, in den eigentlichen Grenzen, die Gott uns verheißungsvoll gegeben hat.
Und wenn ihr denkt, das sei unrein, und ihr müsstet dort opfern, dann kommt herüber ins Land und opfert hier. Wo die Wohnung des Herrn ist, macht euch ansässig in unserer Mitte. Bleibt da!
Erinnerung an die Sünde Achans und Gottes Gericht
Jetzt folgt das zweite Beispiel: Hat nicht Achan, der Sohn Serachs, Untreue gegenüber dem Verbannten begangen?
Hier wird an die Sünde Achans erinnert, der etwas für sich genommen hat. Er hat das Gebot Gottes nicht genau beachtet. Auch ihr habt es nicht genau genommen – das ist der Vorwurf: Ihr habt das Gebot Gottes nicht genau befolgt.
Daraufhin kam ein Zorn über die ganze Gemeinde. Das bedeutet, ein Zornesgericht, ein Strafgericht Gottes, kam über das ganze Volk Israel. Gott ließ sie eine Niederlage erleiden.
Achan kam in seiner Ungerechtigkeit nicht allein um. Er starb nicht als Einzelner, sondern zusammen mit 36 Soldaten und seiner Familie.
Antwort der zweieinhalb Stämme und ihre Absichtserklärung
Und die Kinder Rubens und die Kinder des halben Stammes Manasse antworteten und sagten zu den Häuptern der Tausende Israels:
Der Gott der Götter, Yahweh, der Gott der Götter, Yahweh – er weiß es!
Hier rufen sie zweimal einen dreifachen Namen Gottes an, also insgesamt sechsmal. Das erste heißt El, El Elohim Yahweh, El Elohim Yahweh. El ist der starke Gott, der zu fürchtende Gott. El ist ein allgemeines Wort für den Mächtigen. Elohim ist das übliche Wort für Gott. Man könnte es auch so übersetzen: Der Gott, El, Gott, Elohim, Yahweh. Man müsste also nicht unbedingt „Gott der Götter“ sagen, sondern könnte es so übersetzen: Gott, Gott, Yahweh, Gott, Gott, Yahweh. Denn Elohim ist ein Name für Gott. Es kann auch „Götter“ heißen. Man weiß nicht genau, wie man es übersetzen soll – so oder so. El Elohim Yahweh, El Elohim Yahweh, er weiß es, und Israel soll es wissen.
Sie beschwören jetzt, sie wollen Nachdruck verleihen durch das Anrufen Yahwes: Gott ist unser Zeuge, Gott weiß es. Wenn es aus Auflehnung und Treulosigkeit gegen Yahweh geschehen ist, so mögest du uns nicht retten an diesem Tag. Das heißt, dann sollen wir des Todes sein.
Wenn das, was wir getan haben, ein Rebellionsakt ist und aus Treulosigkeit gegen Yahweh geschehen ist, dann sollen wir heute ungerettet davonkommen, also getötet werden. Dass wir uns einen Altar gebaut haben, um uns von der Nachfolge Yahwes abzuwenden.
Und wenn es geschehen ist, um Brandopfer und Speisopfer darauf zu opfern und um Friedensopfer darauf zu bringen, so möge Yahweh fordern, dann möge also Gott das Gericht von uns fordern und uns richten, wenn das so gewesen ist.
Sie rufen hier Gott an: Gott möge richten, Gott möge der Gott sein, der sie kennt. Sie meinen es aufrichtig und haben das nicht vorgehabt.
Und wenn wir nicht aus Besorgnis vor einer Sache dieses getan haben, indem wir sagten: Künftig werden eure Kinder zu unseren Kindern sprechen und sagen: „Was geht euch Yahweh, der Gott Israels, an? Yahweh hat ja eine Grenze, den Jordan, zwischen uns und euch gesetzt, ihr Kinder Ruben und ihr Kinder Manasse, und ihr habt kein Teil an Yahweh.“
So würden eure Kinder machen, dass unsere Kinder aufhörten, Yahweh zu fürchten. Und deshalb sagten wir uns: Wir wollen uns doch daran machen, den Altar zu bauen – nicht für Brandopfer und nicht für Schlachtopfer, sondern als Zeuge zwischen uns und euch und zwischen unseren Geschlechtern nach uns.
Damit wir den Dienst Yahwes vor ihm verrichten – mit unseren Brandopfern, mit unseren Schlachtopfern, mit unseren Friedensopfern – und damit nicht eure Kinder künftig zu unseren Kindern sagen: „Ihr habt keinen Teil an Yahweh“, also: Ihr gehört nicht zu uns. Die sollen daran denken, dass wir zu euch gehören.
Also, sie haben es gut gemeint. Aber sie haben schon einen Fehler gemacht.
Was war der Fehler? Das hätte ja alles nicht sein müssen, oder? Was war der Fehler?
Sie hätten sich auf alle Fälle mit den Stammesfürsten Israels absprechen müssen. Nur so eine Kleinigkeit. Oft sind es nur ganz kleine Dinge.
Hätten sie das gemacht, hätte es jetzt nicht diese großen Emotionen und Vorwürfe gegeben, die da geschehen sind.
Es ist oft sehr wichtig, dass man das mit den richtigen Personen abspricht. Dann ist das kein Problem mehr. Dann weiß man: Aha, ja, aus dem oder dem Grund haben die das gemacht. Und man erspart sich viel, viel Ärger.
Gute Frage: Warum haben sie nicht einfach einen Steinhaufen oder so etwas Ähnliches gemacht? Ich weiß es nicht. Vielleicht wäre ihnen das zu wenig gewesen, dass man daran denkt: Das ist eben der Altar des Herrn. Ich weiß es nicht.
Und wir sagten: Geschieht es, dass sie künftig zu uns oder zu unseren Geschlechtern so sprechen, so werden wir sagen: Seht das Abbild des Altars Yahwes, das unsere Väter gemacht haben.
Also hier haben wir es: Sie wollten eben dieses Musterbild des Altars des Herrn, das unsere Väter gemacht haben. Für die Nachkommen ist es gedacht.
Nicht für Brandopfer, nicht für Schlachtopfer, sondern als Zeuge zwischen uns und euch.
Sie betonen immer wieder – man sieht es – sie sind sehr, sehr ernst um die Sache und wollen das beteuern.
Fern sei es von uns, dass wir uns gegen Yahweh auflehnen und uns heute von der Nachfolge Yahwes abwenden, indem wir einen Altar bauen für Brandopfer, für Speisopfer und für Schlachtopfer – außer dem Altar Yahwes, unseres Gottes, der vor seiner Wohnung ist, in Shiloh.
Versöhnung und Anerkennung des Altars als Zeugnis
Vers 30
Als Pinhas, der Priester, und die Fürsten der Gemeinde sowie die Häupter der Tausende Israels, die bei ihnen waren, die Worte hörten, die die Kinder Ruben, die Kinder Gad und die Kinder Manasse sprachen, gefiel es ihnen. Pinhas, der Sohn Eleas, der erste Priester, sagte zu den Kindern Ruben, zu den Kindern Gad und zu den Kindern Manasse:
„Heute erkennen wir, dass Yahweh in unserer Mitte ist. Jetzt sagen sie wieder ‚unser‘, ‚in unserer Mitte‘. Früher war es so, dass hier die Gemeinde Israel war und dort die anderen. Doch jetzt sagen sie ‚unser‘. Yahweh ist in unserer Mitte, weil ihr diese Treulosigkeit nicht gegen Yahweh begangen habt. Ihr habt die Söhne Israels aus der Hand Yahwehs gerettet.“
Wer sind nun die Söhne Israels? Wer sind hier die Söhne Israels? Vor allem die Rubeniter, Gaditer und Halbmanasse, nicht wahr? Nun kehren sie wieder dazu zurück.
Pinhas, der Sohn Eleas, der Priester, und die Fürsten kehrten von den Kindern Ruben und von den Kindern Gad aus dem Land Gilead zurück ins Land Kanaan zu den Söhnen Israels. Dort ist es jetzt wieder im engeren Sinne wie zuvor, bei den neuneinhalb Stämmen. Sie brachten ihnen Antwort.
Die Sache gefiel den Söhnen Israels. Die Söhne Israels priesen Gott und beschlossen, nicht mehr gegen sie zum Krieg hinaufzuziehen, um das Land zu zerstören, in dem die Kinder Ruben und Gad wohnten.
Die Kinder Ruben und die Kinder Gad nannten den Altar „Zeuge“, denn er ist ein Zeugnis zwischen uns, dass Yahweh Gott ist.
Man muss sagen, dass das, was sie getan haben, nicht falsch war, dass sie die Botschafter dorthin geschickt haben. Sie mussten ja sagen, was sie ihnen vorwarfen, sie mussten ihre Angst ausdrücken. Das kam von Pinhas und den neuneinhalb Stämmen, also diesen Vertretern, und war schon richtig.
Der Hauptfehler lag wirklich bei den zweieinhalb Stämmen im Osten. Sie waren natürlich sehr eifrig, sehr schnell, aber was hätten sie tun sollen? Sie hatten ja wirklich große Besorgnis.
Wir wollen hier eine Pause machen.
