Einleitung und Predigttext
Nun möchte ich aus Daniel 3 unseren Predigttext verlesen. Er ist wieder sehr umfangreich, wenn Sie mitlesen, haben Sie mehr davon. Daniel 3:
1 Der König Nebukadnezar ließ ein goldenes Bild machen sechzig Ellen hoch und sechs Ellen breit und ließ es aufrichten in der Ebene Dura im Lande Babel. 2 Und der König Nebukadnezar sandte nach den Fürsten, Würdenträgern, Statthaltern, Richtern, Schatzmeistern, Räten, Amtleuten und allen Mächtigen im Lande, dass sie zusammenkommen sollten, um das Bild zu weihen, das der König Nebukadnezar hatte aufrichten lassen. 3 Da kamen zusammen die Fürsten, Würdenträger, Statthalter, Richter, Schatzmeister, Räte, Amtleute und alle Mächtigen im Lande, um das Bild zu weihen, das der König Nebukadnezar hatte aufrichten lassen. Und sie mussten sich vor dem Bild aufstellen, das Nebukadnezar hatte aufrichten lassen. 4 Und der Herold rief laut: Es wird euch befohlen, ihr Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen: 5 Wenn ihr hören werdet den Schall der Posaunen, Trompeten, Harfen, Zithern, Flöten, Lauten und aller andern Instrumente, dann sollt ihr niederfallen und das goldene Bild anbeten, das der König Nebukadnezar hat aufrichten lassen. 6 Wer aber dann nicht niederfällt und anbetet, der soll sofort in den glühenden Ofen geworfen werden. 7 Als sie nun hörten den Schall der Posaunen, Trompeten, Harfen, Zithern, Flöten und aller andern Instrumente, fielen nieder alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen und beteten an das goldene Bild, das der König Nebukadnezar hatte aufrichten lassen. 8 Da kamen einige chaldäische Männer und verklagten die Juden, 9 fingen an und sprachen zum König Nebukadnezar: Der König lebe ewig! 10 Du hast ein Gebot ergehen lassen,
…Nun schildern sie noch einmal das Gesetz, nun sind da jüdische Männer, im Vers 12 lese ich weiter,
die du über die einzelnen Bezirke im Lande Babel gesetzt hast, nämlich Schadrach, Meschach und Abed-Nego; die verachten dein Gebot und ehren deinen Gott nicht und beten das goldene Bild nicht an, das du hast aufrichten lassen. 13 Da befahl Nebukadnezar mit Grimm und Zorn, Schadrach, Meschach und Abed- Nego vor ihn zu bringen. Und die Männer wurden vor den König gebracht. 14 Da fing Nebukadnezar an und sprach zu ihnen: Wie? Wollt ihr, Schadrach, Meschach und Abed-Nego, meinen Gott nicht ehren und das goldene Bild nicht anbeten, das ich habe aufrichten lassen? 15 Wohlan, seid bereit! Sobald ihr den Schall der Posaunen, Trompeten, Harfen, Zithern, Flöten, Lauten und aller andern Instrumente hören werdet, so fallt nieder und betet das Bild an, das ich habe machen lassen! Werdet ihr's aber nicht anbeten, dann sollt ihr sofort in den glühenden Ofen geworfen werden. Lasst sehen, wer der Gott ist, der euch aus meiner Hand erretten könnte! 16 Da fingen an Schadrach, Meschach und Abed-Nego und sprachen zum König Nebukadnezar: Es ist nicht nötig, dass wir dir darauf antworten. 17 Wenn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er uns erretten; aus dem glühenden Ofen und aus deiner Hand, o König, kann er erretten. 18 Und wenn er's nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, dass wir deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild, das du hast aufrichten lassen, nicht anbeten wollen. 19 Da wurde Nebukadnezar voll Grimm und der Ausdruck seines Angesichts veränderte sich gegenüber Schadrach, Meschach und Abed-Nego, und er befahl, man sollte den Ofen siebenmal heißer machen, als man sonst zu tun pflegte. 20 Und er befahl den besten Kriegsleuten, die in seinem Heer waren, Schadrach, Meschach und Abed-Nego zu binden und in den glühenden Ofen zu werfen. 21 Da wurden diese Männer in ihren Mänteln, Hosen, Hüten, in ihrer ganzen Kleidung, gebunden und in den glühenden Ofen geworfen. 22 Weil das Gebot des Königs so streng war, schürte man das Feuer im Ofen so sehr, dass die Männer, die Schadrach, Meschach und Abed-Nego hinaufbrachten, von den Feuerflammen getötet wurden. 23 Aber die drei Männer, Schadrach, Meschach und Abed-Nego, fielen hinab in den glühenden Ofen, gebunden wie sie waren. 24 Da entsetzte sich der König Nebukadnezar, fuhr auf und sprach zu seinen Räten: Haben wir nicht drei Männer gebunden in das Feuer werfen lassen? Sie antworteten und sprachen zum König: Ja, König. 25 Er antwortete und sprach: Ich sehe aber vier Männer frei im Feuer umhergehen und sie sind unversehrt; und der vierte sieht aus, als wäre er ein Sohn der Götter. 26 Und Nebukadnezar trat vor die Tür des glühenden Ofens und sprach: Schadrach, Meschach und Abed-Nego, ihr Knechte Gottes des Höchsten, tretet heraus und kommt her! Da traten Schadrach, Meschach und Abed-Nego heraus aus dem Feuer. 27 Und die Fürsten, Würdenträger, Statthalter und Räte des Königs kamen zusammen und sahen, dass das Feuer den Leibern dieser Männer nichts hatte anhaben können und ihr Haupthaar nicht versengt und ihre Mäntel nicht versehrt waren; ja, man konnte keinen Brand an ihnen riechen.
Herr lehre du uns glauben. Amen.
Der Ruf zum Glauben
Ich hörte neulich einen Spruch, so wie ihn die jungen Leute lieben. Wenn eine Maus in der Keksdose sitzt, ist sie noch lang kein Keks. Und wenn einer auf einer Kirchenbank sitzt, ist er noch lang kein Christ. Das ist ja für manche ein wenig anstößig diese flotten Formulierungen, die da gebraucht werden, aber wie wird man ein Christ, wie ist man wirklich ein Christ? Das macht's ja nicht, dass man einfach dabeisitzt und zugehört, sondern was ist das entscheidende? Wenn wir noch einmal auf die ersten Christen schauen, was war da das Kennzeichen ihres Glaubens, was hat sie zu Christen gemacht? Da kam Jesus an der Zollstation eines Matthäus vorbei und sagte: Komm und folge mir nach. Und das bleibt bis heute das Kennzeichen eines Christen. Dass Jesus Menschen ruft und dann ist das eine persönliche Beziehung zu Jesus. Es kommt nicht darauf an, was ich singe oder was ich erzähl oder was ich rede, sondern ob ich diese Verbindung zu Jesus Christus habe. Er ruft mich, ich folge ihm. Und dann hängt das andere ja gleich mit daran. Diese Jünger, wie wir sie nennen, diese Schüler Jesu, die haben nicht lange Reden gehalten oder die haben nicht hohe Meinungen von Jesus irgendwo zum Besten gegeben, das war nicht das wichtigste, sondern sie haben das mit ihrem Leben sofort unter Beweis gestellt. Matthäus stand auf und ging mit Jesus. Das heißt von da ab war sein Beruf völlig verändert, von da ab war sein ganzes Verhalten anders. Also die zwei Sachen, die gehören zusammen für ein Christenleben und kennzeichnen es. Eine persönliche Beziehung zu Jesus, dem Christus Gottes haben und dann eine Antwort mit, ja mit einem freudigen Ja darauf zu geben. Und diese Antwort ist nicht bloß mit dem Mund zu absolvieren, sondern das ist eine Antwort, die ich mit meinem ganzen Verhalten gebe. Die Bibel spricht sehr viel vom Gehorsam, wenn vom Glauben die Rede ist. Wir meinen immer wieder, dass Glauben irgendwo mit ein paar Sprüchen abgetan werden könnte oder mit einer äußeren Frömmigkeit. Im Neuen Testament und in der ganzen Bibel ist Glauben ein entschlossenes Handeln, ein Gehen mit Jesus. Und da wird schon deutlich, dass es gar nicht sein kann, dieser Schwebezustand, in dem sich vielleicht jetzt auch viele unter uns befinden. Ich möchte mich an Sie wenden und Sie bitten. Wissen Sie, dass Sie heute wieder Jesus ruft? Nicht dass Sie meinen, sie müssen etwas Besonderes noch erleben. Heute ruft Sie Jesus. Ruft Sie zum Glauben. Er will Sie, er braucht Sie, er möcht in Ihrem Leben wirken. Er fordert Sie auf: Komm, folge mir nach, geh mit mir. Und dann ist die Antwort, die man darauf zu geben hat eine Antwort, die man mit seinem ganzen Leben geben muss. Ich will drei Konsequenzen von solch einem Glauben aufzeigen an diesen drei Männern des Glaubens, damals im babylonischen Reich.
Dann kann Sie kein Mensch mehr unter Druck setzen
Erstens: Dann kann Sie kein Mensch mehr unter Druck setzen. Manche schrecken vor einer klaren Glaubensentscheidung zurück. Vielleicht denken Sie, dass sie jetzt nur von mir so ne Erfindung. Ich hab's Ihnen gezeigt, dass ist Jesus, der Sie nötigt. Es gibt nur eine klare Antwort auf den Ruf Jesu. Aber manche haben dann Sorge, sie würden ihre Freiheit aufgeben. Sie würden in dem Augenblick, wo Sie sich Christus unterordnen ja gleichzeitig eben auch all seinen Geboten sich unterordnen müssen und dann hätten Sie ja Ihre Selbständigkeit eingebüßt. Man will ja über sich selber verfügen können. Man will ja sein Leben selber gestalten können. Und das ist ein großer Irrtum. Ich bin so froh, dass wir heute diese Geschichte haben. Da wird ja deutlich, dass wir Menschen tagaus tagein einem maßlosen Terror ausgesetzt sind. Das stimmt nicht, dass wir durch den Glauben unsere Freiheit einbüßen. Wir sind als Menschen im 20. Jahrhundert genauso wie damals diese Leute im babylonischen Reich von so viel Autoritäten und Mächten dauernd geprägt. Wir müssen uns ihnen unterordnen, sie zwingen uns unter ihr Kommando. Da lässt der Nebukadnezar sein Bild aufrichten und verlangt, alle müssen nieder fallen und alle marschieren auf. Das wird ausführlich erzählt und das ist keine altertümliche Redeweise, wenn dann gesagt wird, wie sie alle kamen, die Fürsten, die Würdenträger, die Statthalter, die Richter, Schatzmeister, Räte, Amtsleute und alle Mächtigen. Das kennen Sie doch. Wie das auf uns wirkt, wenn wir wissen: Alle Menschen heute, die handeln so. Heute ist das üblich, das ist heute das Gesetz. Wir sind so leicht beeinflussbar von dem großen Mann Macht heute. Von diesem Anspruch unserer Gesellschaft, unserer Umgebung. Das ist ein Terror, dem sich alle beugen müssen. Wer kann denn aus der Zeit herausspringen? Wir leben in unserer Zeit und wir müssen dann einfach im großen Strom mitschwimmen. Und da sind nur diese drei Männer. Drei Männer, die ihre Knie nicht beugen. Wenn Sie fragen, wie man das überhaupt macht, dass man ein Mensch bleibt, ein Mensch, der sich selbst besinnt, was er tut. Das können Sie nur, wenn Sie ganz fest im Glauben an Christus gebunden sind. Ohne diese Bindung sind Sie in allen wichtigen Entscheidungen ja nur ein Abklatsch der Zeitmeinung. Es ist gerade umgekehrt. Nur durch eine Glaubensentscheidung werde ich ein selbstständiger Mensch, nur dadurch überleg ich überhaupt wie handle ich? Das ist ja so ein mächtiger Anspruch gewesen, als Nebukadnezar alle niederfallen lies, dass sich keiner dem entziehen konnte. Und da dachte auch niemand daran von den Hauptleuten und Ältesten und Amtleuten und Richtern und was das war, von den Statthaltern, sich dem zu entziehen. Aber wenn Sie eine klare Glaubensentscheidung haben, dann wissen Sie: Ich kann über mein Leben nicht mehr verfügen. Dann wird Ihr Gewissen Sie bremsen bei kleinen Dingen des Alltags. Sie sagen: Da kann ich nicht mitmachen. Und wenn das alle tun, aber ich kann nicht. Eine ganz feste Glaubensbindung an Jesus ist der einzige Halt, den Sie haben. Nach was orientieren Sie sich denn, wenn Sie sich nicht an Gott orientieren? Es würde mir jetzt Spaß machen allein über diesen Punkt in der Predigt zu reden, aber ich hoffe, dass das bei Ihnen in der Fantasie auch heute Mittag oder morgen noch ein bisschen weiter geht und Sie noch ein bisschen drüber nachsinnen. Die drei Männer hätte ja eigentlich auch sagen müssen: Wir können uns diesem Anspruch gar nicht entziehen. Sie hätten sagen können: Das ist so, dass man auch in der Politik schließlich seine Opfer bringen muss und Gott wird das ja verstehen, dass ich hier eben einmal mitmachen muss. Wär doch verständlich, wenn sie so gehandelt hätten. Für diese drei Männer, nein. Gab es keinen Kompromiss. Sie hätten sagen können: Aber Nebukadnezar ist doch der Chef. Ich muss mich eben nach meinem Chef richten. Sie hätten sagen können: Wir haben hohe Stellungen bei ihm. Wir verlieren unsere Karriere. Wir können doch Gott viel mehr helfen, wenn wir unsere großen Posten behalten und dann für Gott wirken, auch wenn wir einmal mit den Wölfen heulen. Aber jetzt können wir doch mal wenigstens später für Gott wirken. Nein. Das ist ein Betrug. Gott will von uns klare Positionen haben, sonst kann er uns nicht brauchen. In dieser Welt heute. Und da wird's uns so sichtbar, warum unsere Christenheit heute lau ist, warum unser eigenes Christenleben ohne Kraft ist. Und keine Salzkraft mehr ausstrahlt. Weil Gott will, dass wir ihm ganz gehorchen, weil Jesus sagt: Komm, folge mir. Folge mir. Spüren Sie das, dass Jesus Sie leiten will in Ihren Tagesentscheidungen, dass Sie nur von ihm allein abhängig sind. Sie hätten sich hinausreden können die drei Männer und sagen: Im Berufsleben herrschen eben andere Gesetzt. Sie hätten sagen können: Einmal ist keinmal. Sie hätten sagen können: Alle machen mit. Das sieht immer so blöd aus, wenn wir aus der Reihe tanzen. Sie hätte eine Fülle von Entschuldigungen bringen können, die alle eindrucksvoll gewesen wären. Nur eins: Sie wären gegen Gottes Willen gewesen. Wissen Sie das, dass Sie sich um allen Segen Gottes bringen, wenn Sie an einer Stelle ungehorsam sind. Der Nebukadnezar war außer sich, als er das erlebt, wie diese drei Männer sich nicht beugen. Ich hab noch einen Gedanken gehabt. Die drei Männer hätten ja auch sagen können: Uns ist heut nicht so gut, wir können leider nicht an dem schönen Fest teilnehmen. Das ist so ein Trick, den Christen gerne in diesen Situationen anwenden und dann fühlen Sie sich schon als Bekenner. Ich weiß, dass das ein großes Bekenntnis ist. Ich weiß, wie bei der Entnazifizierung ein Schulleiter angab, er hätte ja meine Mutter nicht angezeigt, weil sie damals bei der Einschulung bei der Führervereidigung oder was das da war und beim Hitlergruß rausgegangen wäre. Das war ja schon ein Bekenntnis, wenn man rausging um dann wenigstens noch die Hand unten zu lassen. Aber das gilt für die drei Männer nicht. Irgendein Vorwand zu finden, den man immer finden kann. Sie gehen hin, aber sie bleiben stehen und sie beugen ihre Knie nicht. Das kann mir nur helfen, wenn ich eine klare Glaubensentscheidung habe, dass ich nicht dem Terror der Menschen unterliege. Ich werde ein freier Mensch nur durch die Glaubensbindung an Jesus. Das war für diese drei Männer klar, dass ihr Leben Gott gehört. Wie viel mehr für Sie, die sagen: Jetzt hat Jesus für mich so teuer bezahlt, dass er mich herausreißt aus allen anderen Bindungen. Weg nimmt von der Sünde und von ihrer Macht und von ihrem Einfluss. Ich soll ihm gehören. Dafür hat er sein Blut vergossen. Wie soll ich jetzt mein Leib und mein Leben in Dinge hineingeben, wo ich nicht mitgehen kann. Wie kann ich noch an sündigen Bindungen halten? Lösen Sie sich doch. Diese drei Männer sind uns ein Beispiel, was Freiheit bedeutet und wirkliche Freiheit gibt es nicht da, wo heut in der Welt Freiheit erzählt wird, sondern wo Menschen sich im Glauben an Jesus Christus binden. Überlegen Sie sich das gut. Können Sie das durchstehen? Nebukadnezar fragt die drei Männer: Wie ihr wollt euch nicht beugen? Der hat Recht. Wisst ihr was das bedeutet? Wissen Sie, was es heißt Christ zu sein? Christ kann man heute nur sein, wenn man es konsequent ist. Mit allen Folgen, die man dafür tragen muss. Wir reden nicht vom äußerlichen Christ. Es gibt nur ein konsequentes sich an Jesus Christus binden, ihm zu folgen und ihm ganz zu gehören und dann frei zu werden von dem Terror der Mode und des Götzendienstes um uns herum. Das zweite:
Oh wie sind die reich
Oh wie sind die reich. Sieht so aus, wie wenn die drei Männer recht arme Leute wären, die da unter den Druck des Nebukadnezar geraten. Die verlieren ja ihre Stellung und wir sehen ja die Märtyrer um Jesu Willen gerne immer so an, als ob sie die bemitleidenswertesten Gestalten wären. Mich hat das als junger Mensch ungemein geprägt, das Buch von Jean Beau über den französischen Protestantismus zu lesen. Das muss ein Christ kennen. Damit man weiß alles laue Christentum, das hat keine Kraft und hat keinen Saft. Aber da waren Menschen und das kann man ja kaum erzählen, die ein Leben lang, das waren adlige Fürsten und Grafen, die noch das Vorrecht hatten, dass sie nicht hingerichtet wurden, die hat man ein Leben lang auf Galeeren geschmiedet und dort oben haben sie Lieder gesungen, obwohl sie dafür gepeitscht wurden, weil ihnen das mehr wert war als alles andere. Dafür haben sie ihre Rittergüter hergegeben. Das war ihnen mehr wert. Kennen Sie überhaupt die Nähe Jesu? Das ist solch ein Schatz, solch eine Freude, solchen Reichtum. Sie brauchen nicht denken, dass das bemitleidenswerte Gestalten sind. Das bewegt uns oft, wenn wir in unseren Tagen hören, wie Menschen leiden müssen irgendwo unter Verfolgung, unter Druck, unter Unfreiheit und wir haben's ja sehr leicht, dass wir heute noch so gute Verhältnisse haben unseres Glaubens leben können. Die drei Männer sind stolze Männer, die haben eine Würde. Die sagen: Euren Gott beten wir nicht an. Sie sagen's nicht frech, sie sagen's nicht verletzend, aber das ist so stolz. Wir, wir haben doch viel, viel mehr. Das war immer so durch die Bibel hindurch. Wo Menschen auch dann nicht errettet wurden. Dass sie viel lieber mit dem Volk Gottes, so heißt es im Hebräerbrief ungemacht leiden wollten. Viel lieber an einem kleinen Posten stehen wollten, als die großen verlockenden Wege der Welt zu gehen. Und das kann wohl sein, dass andere lächeln und sagen: Das ist dein Leben und du lebst moralisch so eng und du ordnest dich unter. Ja, weil wir viel mehr haben. Am letzten Donnerstag hatten wir ja unsere Ludwig-Hofacker Konferenz, am vorletzten Donnerstag in der Liederhalle, über die Hoffnung. Und wenn wir da noch einmal dran denken, was das wirklich heißt für solche Entscheidungen. Wir sind doch nicht die, die dauernd preis geben und weggeben. Wir haben einen Gott, der sich in unserem Leben heute mächtig erweisen wird und der wird unseren Weg gestalten, der wird sich sichtbar zeigen bei uns. Wir gehen fröhlich unsere Straße. Und Hoffen heißt doch nicht irgendwo auf den Wolkenkuckuksheim schauen, sondern wissen: Er lässt mich nicht los. Da hat ja Jesus eine Versprechung gegeben: Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist mein nicht wert. Der ist mein nicht wert. Der kriegt auch nichts von mir. Und viele kennen sicher gar nichts von der großen Freude, die man bei Jesus hat, weil sie auf halben Wegen gehen und weil sie zwischen allen Stühlen sitzen. Da sind diese drei Männer uns ein Vorbild, in dem sie uns einfach zeigen, wie sie reich sind, wie sie sagen: Aber wir haben einen Gott, dem wir vertrauen. Wenn unser Gott, den wir verehren will, so kann er uns erretten. Wenn er's nicht tut, dann gehen wir mit Freuden in den Tod und wir wissen, dass wir dann das Leben haben. Wenn wir das Leben um seinetwillen verlieren, werden wir's finden. Schon im Alten Testament eine Ewigkeitshoffnung so großen Ausmaßes. Das ist doch kein Opfer, das wir bringen, wenn wir unsere Knie nicht beugen vor den Götzen unserer Zeit. Es ist merkwürdig in der römischen Verfolgung war es nicht möglich die Kraft der Christen zu brechen oder in der Hugenottenverfolgung in all den schwierigen Zeiten. Aber in Zeiten des Reichtums und des Wohlstands wurden Christen gelähmt und die schlimmste Gefahr, die Christen drohen kann ist, dass sie von innen her das Wort Gottes aushöhlen. Dass sie die Glaubensbindung gar nicht mehr ernst nehmen. Dass sie das irgendwo noch so als ein dürftiges Verhältnis ansehen. Schauen Sie diese drei Männer an, diese Beispiele des Glaubens. Wie sind die reich. Und noch das dritte:
Sie werden wunderbar bewahrt
Sie werden wunderbar bewahrt. Der Nebukadnezar hat so heftig reagiert, weil er ertappt wurde und das hat ihn geärgert. Er wurde ertappt bei seinem Götzendienst. Der Hass der Welt, der trifft Christen. Ja Sie müssen das einmal sagen, dann müssen Sie sich hineindenken, dass das peinliche Verhältnisse sind, wenn Sie einem Menschen, einem Vorgesetzten sagen müssen: Ich mache bei dem nicht mit und wenn er sagt: Warum nicht? Dann sagen Sie: Weil es unaufrichtig ist, weil es unwahr und gelogen ist. Oder: Weil ich nicht teilhaben will an unrechten Dingen. Dann wirkt das ja für andere verletzend, dann sind sie ja ertappt, dass sie selber das Unrechte tun. Ein Nebukadnezar wusste ja was er tat. Gott hat ja mit ihm gesprochen gehabt in dem Traum. Er hat ja dieses Standbild gesehen und dass er nun allein das goldene Haupt vom letzten Sonntag, wissen Sie, von diesem Bild, dass er das allein als Götzenbild verehren lässt, das muss ihm ja zum Bewusstsein kommen bei diesen drei Männern, was er hier tut. Es gibt keinen Menschen, in Ost und West, im Islam oder im Kommunismus oder wo das ist, der nicht durch das Zeugnis der Christen überführt würde und unruhig würde. Darum reagiert er voll Grimm. Das ist so genau erzählt, wie es wirklich sich zuträgt. Er reagiert so heftig. Du machst nicht mit. Du tanzt aus der Reihe. Du bist an allem Schuld. Nein, nein. Warum darf ein Mensch nicht? Warum hört die Toleranz der Welt auf? Der ganze Hass legt sich auf diese drei Männer. Und es erinnert uns daran auch in unserer Kirche, dass wir mittendrin ein riesengroßes Kreuz haben. Dass die Nachfolge Jesu Feindschaft der Welt bedeutet und dass das Gehorsam von uns fordert und Opfer. Und als sie dort in den feurigen Ofen geworfen werden und dieser Nebukadnezar hineinschaut, dann sieht er plötzlich vier Männer. Das sieht die Welt normalerweise nicht, aber das sind Verheißungen unseres Gottes. Wenn du durchs Feuer gehst, will ich bei dir sein. Dass dich die Ströme nicht sollen ersäufen. Sie können alle anderen verlockenden Weltangebote herbringen, aber das ist nicht aufzuwiegen gegen das eine, dass Sie diesen Herrn bei sich haben, der Sie noch in den Flammen schützt, der Sie mit seinen Flügeln deckt und der sich zu Ihnen stellt. Man muss sich entscheiden, was man wählen will. Anklang in der Welt oder Nachfolge Jesu. Der Herr wird für euch streiten und ihr werdet still sein. Die drei Männer haben nicht gewusst, was der Herr vorhat mit ihnen. Sie waren bereit zu sterben, aber sie waren nicht bereit ihre Knie zu beugen. Wenn doch in unseren Zeiten die Christen sich wieder bekehren und den Ruf Jesu hören: Komm und folge mir. Das heißt gehorche mir. Lebe nur nach meinen Geboten. Dann hätten Sie Glück und Segen. Bewahrung und Frieden. Und die Welt hätte ein Zeugnis, bei dem sie wieder aufhorchen würde. Diesen Weg will der Herr heute von Ihnen haben, dazu ruft er Sie. Amen.