Einführung und Rückblick auf die letzte Predigt
Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 95: Die Schlange auf der Stange und Liebe für jeden.
Lasst uns dort weitermachen, wo wir gestern aufgehört haben.
Johannes 3, Verse 14 und 15:
„Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben hat.“
Diesen Vers haben wir uns gestern angeschaut. An dieser Stelle kommt oft die Frage auf: Warum musste Mose eigentlich eine Schlange erhöhen? Warum kein Lamm? Steht die Schlange nicht für den Teufel? Wird er in der Offenbarung nicht sogar die alte Schlange genannt? Also, warum eine Schlange auf der Stange?
Zwei Deutungen des Bildes von der Schlange auf der Stange
Und mir fallen zwei Antworten ein.
Antwort eins: Jesus hängt am Kreuz, und es sieht so aus, als hätte der Teufel gewonnen. Er hat Judas, einen engen Vertrauten und Freund Jesu, dazu gebracht, seinen Meister zu verraten. Doch es sieht nur so aus. Dieser Moment absoluter Schwäche ist aus himmlischer Perspektive ein Moment des absoluten Sieges für Jesus.
Jesus hängt dort am Kreuz, aber besiegt wird der Teufel. So wie es im Hebräerbrief heißt, hat Jesus durch den Tod den zunichtegemacht, der die Macht des Todes hat – das ist der Teufel. Das Kreuz ist der Moment des Triumphes über den Satan. Um zu zeigen, wer da eigentlich umgebracht wird, ist deshalb die Schlange auf der Stange. Das ist eine Möglichkeit, wie man dieses Bild interpretieren kann.
Eine zweite Antwort, die mir sogar noch ein wenig besser gefällt, geht so: Paulus wird sehr deutlich, wenn er über Jesus am Kreuz spricht. Am Kreuz findet Erlösung statt. Aber damit das passieren kann, wird Jesus am Kreuz für uns zum Fluch, er wird für uns zur Sünde gemacht.
2. Korinther 5,21: Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.
Wir hätten sterben sollen, wir waren die Schuldigen, wir verdienen den Fluch. Aber Jesus nagelt unsere Sünden mit seinem Leib ans Kreuz, und er stirbt für uns.
Hören wir dazu Jesaja, Jesaja 53, die Verse 6, 11 und 12: Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen eigenen Weg, aber der Herr ließ ihn treffen, unser aller Schuld. Durch seiner Erkenntnis wird der Gerechte mein Knecht, den vielen zur Gerechtigkeit verhelfen, und ihre Sünden wird er sich selbst aufladen. Er aber hat die Sünde vieler getragen und für die Verbrecher Fürbitte getan.
Das ist unser Herr: der Reine stirbt für die Schmuddelkinder, lädt sich ihre Sünde auf, lässt sich vom Zorn Gottes treffen und wird in den Augen des himmlischen Vaters zum schlimmsten Sünder. Der Sohn wird verflucht, der, der Sünde nicht kannte, wird zur Sünde gemacht, das Lamm wird zur Schlange. Und warum? Weil Gott jeden Menschen liebt.
Gottes Liebe und das Geschenk des ewigen Lebens
Johannes 3,16: Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Gott sieht diese Welt. Dabei geht es nicht um den Planeten oder um das System, das Menschen sich schaffen, um ohne Gott glücklich zu sein. Es geht um die Menschheit. Gott sieht die Menschen und liebt sie auf eine unerklärliche, aber wunderbare Weise. Er liebt Menschen, die sich von ihm abgewandt haben und bis heute größtenteils nichts von ihm wissen wollen. Diese Liebe ist nicht irgendeine Liebe, sondern eine göttlich-radikale Liebe, die bereit ist, alles zu wagen, um so viele wie möglich zu retten.
Gott gibt seinen Sohn. Wir können Gott in seiner Göttlichkeit nicht fassen. Ein unsichtbares, allmächtiges Wesen, das die Zukunft überblickt und zeitlos ist, spricht, und das Universum mit seinen Milliarden von Sternen entsteht. Noch vor der Grundlegung der Welt entscheidet sich dieser Gott für uns. Vor der Schöpfung weiß Gott um das, was ihm die Schöpfung kosten wird.
Über Jesus als das Opferlamm ohne Fehler und Flecken schreibt Petrus im Ersten Petrusbrief 1,20-21: Er, Jesus, ist zwar im Voraus, vor Grundlegung der Welt erkannt, aber am Ende der Zeiten offenbart worden, um euretwillen, die ihr durch ihn an Gott glaubt.
Bereits vor dem Sündenfall war klar, wer den Schlamassel wieder in Ordnung bringen würde – nicht der Mensch, sondern Gott selbst. Innerhalb der göttlichen Dreieinigkeit – Gott der Vater, Gott das Wort und Gott der Heilige Geist – ist es das Wort, das Fleisch wird und als der einzigartige Sohn zum Opfer wird für die Sünden der Menschen.
Die Bedeutung von Johannes 3,16 und Gottes Rettungswillen
Johannes 3,16 gehört zu den bekanntesten Versen der Bibel. In Fußballstadien sieht man manchmal Menschenschilder hochgehalten, auf denen „Jo. 3,16“ steht. Ich glaube, dass der Vers zu Recht eine solche Ausnahmestellung eingenommen hat, weil er einfach großartig ist.
„Gott gibt seinen Sohn, damit jeder die Chance bekommt, ewiges Leben zu finden.“ Jeder – oder um den Apostel Paulus zu zitieren: Unser Gott ist ein Rettergott. 1. Timotheus 2,3-4 sagt: „Dies ist gut und angenehm vor unserem Rettergott, welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“
Gott ist nicht parteiisch, er hat keine Lieblingskinder. Seine Gnade gilt allen und jedem, der glaubt. Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Aber er wird sich den Menschen nicht aufzwingen. Der Rettergott ist ein Liebhaber, er stirbt aus Liebe zu den Menschen, öffnet den Weg für jeden, akzeptiert aber auch ein Nein.
Warum? Weil er Liebe sucht, weil ihm an Freundschaft und echter Beziehung gelegen ist. Deshalb macht Gott sich verletzlich. Gott geht, was diese Welt angeht, in Vorleistung, so wie Johannes es im ersten Johannesbrief auf den Punkt bringt. 1. Johannes 2,1-2 sagt: „Wir haben einen Beistand bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt.“
Die Antwort auf Nikodemus’ Frage: Glaube als Voraussetzung für Wiedergeburt
Wisst ihr noch, welche Frage wir gerade beantworten? Es ist die Frage von Nikodemus: Wie kann das geschehen? Wie kann ein Mensch dazu kommen, dass er Wiedergeburt erlebt? Welche Voraussetzungen sind nötig, damit der Heilige Geist sein Werk der Wiedergeburt und Erneuerung beginnt?
Hier haben wir die Antwort vor uns: Es braucht Glauben. Johannes 3,16: Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Abschluss und praktische Anregung
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir heute vornehmen, einer Person davon zu erzählen, dass Gott sie liebt und aus Liebe für sie gestorben ist.
Das war's für heute. Um dir dein Gebet für die Politiker zu erleichtern, habe ich dir im Skript sieben Gebetsanliegen zusammengestellt, die immer passen. Kopiere sie dir doch in deine Gebetsliste für die Regierung.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.