Das Leben als Hausbau: Klugheit und Lebensgestaltung
Im Matthäusevangelium, am Ende der Bergpredigt in Kapitel 7, sagt Jesus: Wer meine Worte hört und sich nach ihnen richtet, ist wie ein Mann, der überlegt, was er tut, und deshalb sein Haus auf einen felsigen Grund baut. Wer dagegen meine Worte hört und sich nicht nach ihnen richtet, der ist für mich wie ein Dummkopf, der sein Haus auf Sand baut.
Liebe Freunde, dumme Menschen gibt es viele, aber niemand ist so dumm, dass er gerne dumm sein möchte. Jeder möchte gern klug sein. Wir alle wollen klug sein, und wir haben noch einen zweiten Wunsch: Wir möchten unser Leben richtig aufbauen.
Von diesen beiden Wünschen – klug sein und das Leben richtig bauen – spricht Jesus hier. Deshalb spricht er uns alle an. Es geht hier nicht um ein spezielles religiöses Thema, das nur ein paar fromme alte Tanten interessiert, sondern um ein Thema, das jeden von uns betrifft. Besonders euch junge Menschen, die ihr das Leben noch vor euch habt und vor der Frage steht: Was fange ich mit meinem Leben an? Wie baue ich es auf? Was mache ich daraus?
Wir alle, ob Christen, Atheisten, alt oder jung, Mädchen oder Jungen, versuchen täglich, aus unserem Leben das Beste herauszuholen. Wir wollen etwas Vernünftiges, etwas Lohnendes, etwas Gutes daraus machen. Da es zwei Möglichkeiten gibt, etwas zu machen – richtig oder falsch – stellt sich die Frage: Wie bauen wir unser Leben richtig?
Dazu möchte euch Jesus eine Antwort geben. Er vergleicht unser Leben zunächst mit einem Haus und sagt, das Wichtigste beim Hausbau ist das Fundament. Die schönste Fassade und die herrlichste Inneneinrichtung nützen nichts, wenn das Fundament schlecht ist. Beim nächsten Gewitter wird die ganze Bude einstürzen, wenn sie nicht fest gegründet ist.
Das Fundament des Lebens: Ein praktisches Bild
Ich habe im Urlaub einen Freund besucht, der an einem schönen See wohnt. Dort stehen viele kleine Häuschen, die sich die Leute gebaut haben. Diese Häuser stehen etwas entfernt vom Uferrand, weil der Boden am Ufer zu sumpfig ist. Darauf kann man kein Haus bauen.
In diesem Jahr ist dort ein Angeber aufgetaucht. Einer von den Typen, die mehr Geld in der Brieftasche haben als Verstand im Kopf. Er hat seine Datscha direkt am Ufer hingestellt und versperrt nun allen, die dort wohnen, die schöne Aussicht auf den See.
Schadenfroh, wie die Menschen nun mal sind, freuen sich die anderen schon auf das nächste Frühjahr. Dann wird sich der Uferboden gesenkt haben. Wenn der Mann dann seine Datscha besuchen kommt, dürfte sie etwas windschief dastehen.
Jesus ist nicht schadenfroh. Er wartet nicht darauf, dass ihr zusammenklappt. Stattdessen sagt er euch von Anfang an: Sorgt dafür, dass euer Leben ein anständiges Fundament hat. Das ist das Wichtigste beim Hausbau. Ich denke, das werden wir alle verstehen, auch wenn ihr euch nicht gerade ein Wochenendhäuschen baut und nicht aus dem Baufach stammt wie Jesus.
Jesus war ja von Berufs wegen kein Pfarrer, sondern Zimmermann. Er hat auf dem Bau gearbeitet, so wie viele von euch – sozusagen euer Berufskollege. Also sagt der Kollege Jesus: Ihr müsst zunächst einmal dafür sorgen, dass ihr ein festes Fundament unter eure Füße bekommt, damit das Haus eures Lebens nicht einstürzt.
Historische Erfahrungen mit brüchigen Fundamenten
Und was die eingefallenen Häuser betrifft, so haben wir in unserem Jahrhundert leider schreckliche Erfahrungen damit machen müssen. Ich stamme zum Beispiel aus einer Generation, die buchstäblich aus den Trümmern zusammengebrochener Städte herausgekrabbelt ist.
Seit ich den Staub unserer bombardierten Häuser habe schlucken müssen, habe ich die Schnauze voll von Krieg und ähnlichen Dingen. Es waren eben nicht nur unsere Häuser aus Stein, die zusammengestürzt sind. Für viele Menschen war das das Haus ihres Lebens.
Zum Beispiel für alle, die ihr Leben auf Adolf Hitler und seine Ideologie aufgebaut hatten. Für sie alle kam der große Zusammenbruch, als auch für Hitler und den Faschismus selbst das Ende kam.
Adolf Hitler hielt von dem Fundament, von dem Jesus spricht und das die Kirche anbietet und auf dem sie aufgebaut ist, nichts. Hitler sagte einmal über die Kirche – ich zitiere ihn nicht gern, aber es muss sein: „Der Film ist abgespielt, da geht niemand mehr hinein, aber nachhelfen werden wir. Die Pfaffen sollen sich selbst ihr Grab schaufeln, sie werden ihren lieben Gott an uns verraten. Ich werde sie lächerlich und verächtlich machen. Zu simpelsten Verbrechern werden wir sie stempeln. Und wenn sich den frommen Bürgern die Haare sträuben sollten, umso besser. Die Jugend wird es aufnehmen, die Jugend und das Volk. Und auf die anderen will ich gern verzichten. Ich garantiere, wenn ich will, könnte ich die Kirche in wenigen Jahren vernichten.“
Doch auch mit diesen großmäuligen Sätzen hat sich Adolf Hitler getäuscht, wie alle, die im Lauf der zweitausendjährigen Geschichte versucht haben, die Kirche zu vernichten.
Dieser Hitler stand auf einem Fundament aus Sand. Als das zusammenrutschte, hat das viel gekostet. Es hat im Ganzen etwa 25 Millionen Menschenleben gekostet.
Gedenken und Verantwortung: Faschismus und Gegenwart
Wir begehen heute den Gedenktag des Faschismus und denken an 25 Millionen Kriegstote. Wir erinnern uns an all die Menschen, die erschossen, vergast, ausgebombt, zusammengeschlagen oder geistig geknebelt wurden. Besonders denken wir an die Juden und an zwei Millionen ermordete jüdische Kinder. Ebenso gedenken wir der gefallenen Soldaten, der zerstörten Städte und Kulturwerte sowie der maßlosen Schande, die der Faschismus über unser Volk gebracht hat.
Es genügt jedoch nicht, nur an die Verbrechen der Vergangenheit zu denken und über die Verbrechen der Gegenwart zu schweigen. In der Dritten Welt sterben täglich mehr Menschen an Hunger als an den schlimmsten Vernichtungstagen von Auschwitz. Wöchentlich sterben mehr Menschen vor Hunger in dieser Welt, als durch die Atombombe von Hiroshima ums Leben kamen. Jährlich sterben mehr Menschen an Hunger, als im gesamten letzten Weltkrieg umkamen.
Wir denken heute an die Opfer von Auschwitz und fragen uns: Wie war das möglich? Wie konnte so etwas geschehen, obwohl die ganze Welt davon wusste? Und wann denken wir an die Opfer des Hungers von heute, von denen wir ebenfalls wissen, dass sie vor Hunger sterben?
Wenn wir uns fragen, wie das damals möglich war, müssen wir bedenken, dass auch über uns andere sich einmal dasselbe fragen werden. Die Generation nach uns – falls es überhaupt noch eine Generation nach uns geben sollte – wird sich fragen, wie es möglich war, dass die Menschen in den siebziger Jahren in Wohlstand lebten und sich nicht um die Millionen kümmerten, die am Hunger starben.
Die Dritte Welt ist das Auschwitz unserer Tage. Solange sich die Gesellschaft dieses Auschwitz leistet, ist an den Fundamenten der menschlichen Gemeinschaft etwas nicht in Ordnung. Diese Fundamente bestehen aus militärischen Machtblöcken und den Steinen des Egoismus, doch sie sind nicht verbunden durch den Mörtel der Liebe.
Die Notwendigkeit der Nächstenliebe als Fundament
Wir haben das ja gerade in der letzten Woche durch die Ereignisse in München erlebt: Es scheint offenbar schon nicht mehr möglich zu sein, dass Menschen wenigstens friedlich zusammen spielen können. Stattdessen gibt es immer noch welche, die glauben, durch Hass, Terror und Gewalt die Welt verändern zu können.
Doch Hass und Gewalt als Grundlage des Handelns bringen uns dem Frieden keinen einzigen Schritt näher. Auf einem Fundament, dem die Nächstenliebe fehlt, können wir das glückliche Haus einer glücklichen Menschheit ganz bestimmt nicht errichten.
Wenn sich ein kleiner Teil der Menschheit vollfrisst und dabei zusieht, wie andere verhungern, dann kann das auf Dauer nicht gut gehen. Wir müssen damit rechnen, dass die Menschheit einer Katastrophe entgegenläuft, wenn sie nicht ein neues Fundament findet, auf dem sie stehen kann.
Der Gedenktag für die Opfer des Faschismus soll nicht bloß in eurem Kalender stehen und nicht einfach verpuffen. Wenn die 25 Millionen, die damals gestorben sind, nicht umsonst gestorben sein sollen, dann sollten wir heute etwas für die Opfer unserer Zeit tun. Ihr habt ja nachher bei der Kollekte eine Gelegenheit dazu.
Für die meisten von euch ist die Zeit des Faschismus eine ferne Vergangenheit, und viele werden sich sagen: Was geht mich das an, was sich in der Dritten Welt abspielt? Freilich, euch geht es gut. Ihr habt alles, was ihr braucht, ihr seid satt!
Vorbereitung auf Lebenskrisen und das richtige Fundament
Auch wenn ihr jetzt satt und zufrieden hier in der Kirche sitzt und vielleicht keine allzu großen Probleme habt, müsst ihr euch doch bewusst sein, dass auch für euch die Zeit kommt, in der ihr gefordert seid.
Im Leben eines jeden Menschen gibt es Ereignisse, die einen umhauen können. Den berühmten Platz an der Sonne gibt es nicht, jedenfalls nicht als Dauerzustand. Über jedes Menschenleben brechen einmal Gewitter herein, und eines Tages seid auch ihr dran.
Nur der ist ein Realist, der sich auf die Krise vorbereitet. Das tun ja auch die meisten Menschen. Wir sind alle in der Sozialversicherung, und wir sind versichert gegen Krankheit und Unfall, gegen Beulen am Auto, Wasserrohrbruch, Einbruch, Rotweinflecken auf dem Tischtuch und Fettspritzer auf der Jacke. Auch gegen den Fall der Fälle haben wir eine Versicherung abgeschlossen. Dagegen ist ja nichts einzuwenden. Der kluge Mann baut vor.
Aber all das genügt noch nicht. Und das wissen wir doch auch ganz genau: Es genügt noch nicht, ein zähes Kerlchen zu sein und gegen jeden möglichen Schaden versichert zu sein und mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu stehen. Die Frage ist doch immer noch, auf welchem Boden man steht.
Und wenn der Boden nachgibt, dann nützen euch die strammsten Waden nichts. Je mehr ihr strampelt, umso schneller versinkt ihr im Sumpf. Deshalb sagt Jesus: Der kluge Mann baut nicht nur vor, sondern er baut vor allem tief. Er sorgt zuerst für ein tragfähiges, sicheres Fundament.
Ich denke, das möchten wir doch alle: etwas haben, auf dem unser Leben feststehen kann, so dass uns nicht jede Kleinigkeit gleich umhaut.
Das Fundament des Glaubens: Das Wort Gottes hören und tun
Und nun stellt sich die Frage: Was ist so ein Fundament? Jesus antwortet auf diese grundlegende Frage unseres Lebens. Dieses Fundament ist das Wort Gottes, das man hört und auch tut.
Was bedeutet das? Es heißt zum Beispiel, dass es keine Situation in eurem Leben gibt, in der ihr das Wort Gottes nicht anwenden könntet oder in der es euch nicht nützlich sein könnte. Wenn der Arzt euch zum Beispiel sagt, dass ihr Krebs habt – jeder fünfte Mensch stirbt an Krebs, es werden also einige von euch betroffen sein – was nützt euch dann so ein Spruch an der Wand? „Hab Sonne im Herzen, ob es stürmt oder schneit.“ Mit solchen neckischen Lebkuchenversen könnt ihr vielleicht mit einem verregneten Urlaub fertigwerden, aber doch nicht mit einem heimtückischen Geschwür, das euch in den Knochen sitzt!
Die fünfte Sinfonie von Beethoven ist ganz bestimmt etwas Wunderbares. Wenn das Schicksal an die Tür klopft – bum bum bum bum – und wenn das Herz eurer Mutter aufhört zu schlagen, was macht ihr dann? Dann ist alles vorbei, dann könnt ihr bei solcher Musik bloß noch Rotz und Wasser heulen.
Goethe, Beethoven, Brecht, Tucholsky – ich nenne die Namen dieser Menschen mit dem Respekt, der diesen genialen Persönlichkeiten gebührt. Ich frage euch nur: Was wollt ihr denn mit Goethes Faust anfangen auf eurem Sterbebett? Da steht doch nicht eine einzige Zeile drin, die euch zu einem getrosten Sterben verhilft.
Wenn euer Ende naht, dann könnt ihr nichts mehr anfangen mit eurer idealistischen, nihilistischen oder atheistischen Philosophie oder was auch immer die Grundlage eures Lebens ist. Ich würde mich nicht wagen, euch mit einer Goethe-Ausgabe im Goldschnitt im Krankenhaus zu besuchen, aber mit der Bibel in der Hand komme ich.
Ich würde mir nicht trauen, einem Sterbenden den Osterspaziergang von Goethe vorzulesen. Ich würde mich überhaupt nicht an das Bett eines sterbenden Menschen trauen, wenn ich nicht das Wort Gottes hätte. Denn das ist das Einzige, was uns in dieser letzten Krise noch trägt, hilft, Geborgenheit und Frieden schenkt.
Aber ich will heute gar nicht über den Tod sprechen. Der Tod gehört dazu als die letzte Krise, durch die wir alle noch gehen müssen. Aber Jesus geht es zunächst einmal darum, dass wir für alle Situationen unseres Lebens ein Fundament haben, auf dem wir fest stehen können.
Und dieses Fundament, so sagt Jesus, ist das Wort Gottes, das man hört und tut – also mit dem man ernst macht, aus dem man etwas macht. Die kirchliche Trauung nach einer gelungenen Abtreibung oder alle vier Wochen ein Gottesdienst in der Schlosskirche besuchen und ansonsten den lieben Gott einen guten Mann sein lassen – das reicht nicht aus.
Das ist frommer Schein. Das ist nichts anderes als frommes Auftreten an der bürgerlichen Fassade, die herunterfällt, sobald mal einer auf den Putz haut. Jesus geht es nicht darum, dass er das Ornament unseres Lebens ist. Er will das Fundament unseres Lebens sein.
Und deswegen hat es keinen Zweck, wenn ihr herkommt und sagt: „Na ja, gut und schön, gar nicht übel, was Jesus da sagt“, und es dann nicht umsetzt.
Die Herausforderung, Jesu Worten zu folgen
Wir haben jetzt mal bei uns in der jungen Gemeinde über dieses Thema gesprochen: Ob man so leben kann, wie Jesus es sagt. Einige meinten, das ginge nicht. Sie sagten, man könne es nicht machen.
Sie meinten, das sei alles schön und gut, was Jesus erzählt, aber in der Praxis sei es nicht umsetzbar. Ich fragte nur: Warum denn nicht? Darauf antworteten sie, weil es die anderen Menschen auch nicht machen würden. Wenn alle Menschen so leben würden, wie Jesus es sagt, wäre die Welt in Ordnung. Aber so sei es eben nicht.
Und wenn wir nur nach Gottes Wort leben sollen, dann würden wir uns beide zum Narren machen. Da bin ich richtig wütend geworden. Ich sagte: Was seid ihr denn für miese Typen, dass ihr immer nur darauf achtet, was die anderen machen? Habt ihr denn keine eigene Überzeugung? Könnt ihr euch nicht vorstellen, dass man auch für eine Überzeugung leiden kann?
Ich meine, wenn ich erkannt habe, dass Jesus Recht hat, dann gibt es nur eine Konsequenz: dass ich das mache, was er sagt. Und dass ich versuche, die anderen, die noch nicht nach Jesus leben, auf diesen Weg zu bringen. Es geht doch nicht darum, was die anderen Leute sagen.
Heute seid ihr gefragt, ob ihr Jesus annehmen wollt. Heute steht ihr vor der Entscheidung, ob ihr den Weg mit Jesus gehen wollt.
Die praktische Umsetzung des Glaubens im Alltag
Das ist euch vielleicht allen schon einmal so gegangen: Ihr habt euch gesagt, im Grunde genommen hat Jesus Recht. Was er sagt, stimmt. Zum Beispiel wäre es doch wunderbar, wenn die Leute nicht lügen würden. Wenn man das Vertrauen zu jedem Menschen hätte, dem man begegnet, und genau wüsste, dass er einen nicht belügt.
Noch wunderbarer wäre es, wenn man selbst das Vertrauen der anderen Menschen hätte, dass sie wüssten: „Das ist kein Lügner.“ Wenn man mit einem reinen Gewissen durch die Welt gehen könnte – das wäre eigentlich schön.
Tja, eigentlich.
Und dann geht ihr aus der Schlosskirche raus, marschiert nach zwei Stunden mit eurer Freundin durch den Küchwald und erzählt euren Eltern zuhause, der Pfarrer Lehmann hätte so lange gepredigt, obwohl ihr selbst nie über fünfundzwanzig Minuten predigt. Ihr kommt euch unheimlich schlau vor, wenn ihr euren Eltern so die Taschen vollhaut.
Und Jesus findet so etwas furchtbar dumm. Wisst ihr warum? Weil ihr euch damit selbst schadet. Wenn eure Freundin merkt, dass sie eure eigenen Eltern belügt, sagt sie sich: „Eines Tages belügt er mich also auch.“ Damit bringt ihr den ersten Keim des Misstrauens in eure Freundschaft.
Und mit Misstrauen kann man keine Freundschaft aufbauen, geschweige denn eine Ehe. Da wird nichts draus.
Ihr kommt euch vor wie schlau, wenn ihr lügt und heuchelt und euch mit krummem Reden aus der Affäre zieht. Ihr haltet es für klüger, wenn niemand merkt, dass ihr Christen seid. Ihr haltet es für klüger, mit den Wölfen zu heulen und euch nicht klar und eindeutig zu Jesus Christus zu bekennen, weil ihr denkt, ihr könntet dann vielleicht in Schwierigkeiten kommen.
Und genau das, was wir für so ungeheuer klug halten, hält Jesus für dumm.
Wir halten es für klug, dass wir uns dem Leiden entziehen. Jesus aber sagt: „Selig sind die, die leiden.“
Wir halten es für klug, dass wir unsere Ellenbogen gebrauchen und dem, der uns dumm kommt, wieder dumm kommen.
Jesus sagt: „Liebt eure Feinde.“
Wir halten es für klug, die anderen Menschen zu hassen, die uns nicht angenehm sind.
Jesus sagt: „Ihr sollt auch eure Feinde lieben.“
Wir halten es für das Klügste, dass wir erst einmal eine anständige Arbeit haben und gut verdienen.
Jesus sagt: „Kümmert euch in allererster Linie um das Reich Gottes, und alles andere ist zweitrangig.“
Die Aufforderung zur Entscheidung und das Versprechen Jesu
Alle Sätze, die ich jetzt von Jesus genannt habe, hat er in der Bergpredigt gesagt. Am Schluss dieser Predigt stehen die Worte, die ich euch vorhin schon vorgelesen habe. Jesus sagt dort: Wer meine Worte hört und sich nach ihnen richtet, ist wie ein Mann, der überlegt, was zu tun ist, und deshalb sein Haus auf einen felsigen Grund baut.
Wenn dann ein Wolkenbruch niedergeht, die Flüsse über die Ufer treten und der Sturm tobt und an dem Haus rüttelt, stürzt es nicht ein, weil es auf Fels gebaut ist. Wer dagegen meine Worte hört und sich nicht nach ihnen richtet, kommt mir vor wie ein Dummkopf, der sein Haus auf Sand baut.
Wenn dann ein Wolkenbruch niedergeht, die Flüsse über die Ufer treten, der Sturm tobt und an dem Haus rüttelt, stürzt es ein, und der Schaden ist groß. Jesus will nicht, dass ihr irgendeinen Schaden nehmt. Es hat deswegen auch gar nicht viel Sinn, wenn ihr hierherkommt, euch das anhört und sagt: „Gut und schön, ist eigentlich ganz nett, was der Jesus da sagt.“
Wenn ihr das dann aber nicht macht, wenn ihr das nicht in euer Leben übernehmt, solltet ihr es einmal probieren, euch vollkommen in die Hände von Jesus zu geben. Habt doch nicht solche Angst vor den Konsequenzen, wenn ihr wirklich einmal anfangt, als Christ zu leben.
Ihr werdet sehen, dass Jesus für euch sorgt, besser als ihr das selbst könnt, mit all eurer Schlauheit. Ihr braucht jetzt nur zu sagen: Jesus, du sollst der Herr meines Lebens sein.
Kommt, ihr sollt euch entscheiden – nicht später oder irgendwann. Später kann es schon zu spät sein. Wenn ihr könnt, sagt in dieser Minute: Jesus, ich stehe auf dir. Dann wird euch nichts mehr umwerfen.
Wir möchten, dass ihr das möglichst alle sagen könnt: Ich stelle jetzt mein Leben auf Jesus. Ihr habt die herrliche Verheißung, dass euch dann nichts mehr umwirft, egal was noch kommen mag.
Ich mache euch den Vorschlag: Diejenigen von euch, die heute ein neues Leben mit Jesus anfangen wollen, kommen nach dem Gottesdienst, nach dem Schlusslied hier vorne vorbei. Dort werdet ihr junge Christen finden, die mit euch beten und sprechen werden – genau wie es den beiden gegangen ist, die ihr vorhin gehört habt.
