Einführung in das Thema Dankbarkeit und Gebet
Guten Morgen zusammen! Ich hoffe, ihr könnt mich alle gut hören. Ob man mich draußen auch hört, weiß ich nicht. Muss jemand reinkommen, um die Ecke gehen und ein bisschen deuten? Aber ich hoffe, es funktioniert.
Das Thema für die Konferenz lautet ja: „Da hilft nur noch beten.“ Für mich habe ich es ein bisschen umbenannt und nenne es „Da hilft nur noch Dank.“ Denn gestern habe ich gerade noch die Tageslosung gelesen. Die war im 1. Thessalonicher 5. Gute Christen lesen ja die Losung, oder auch nicht?
Im 1. Thessalonicher 5 war die Losung gestern in den Versen 18 und 19: „Betet ohne Unterlass“ – oder auch „betet unablässig“. Diese guten Bibelverse kann man leicht auswendig lernen. Vers 18 sagt: „In allem Dank, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“ Also: Betet und sagt in allem Dank, sagt Paulus hier in einem Satz.
Das heißt, zu Gott zu beten bedeutet eigentlich auch, Gott zu danken – unter anderem. Gott zu danken wiederum heißt, an Gott zu denken. Wenn du nicht an Gott denkst, kannst du ihm nicht danken. Da besteht ein Zusammenhang, der mir vor Jahren mal aufgefallen ist, und zwar im Römer Kapitel 1.
Im Römer 1, Vers 21 lesen wir über diesen Zusammenhang: Paulus schreibt: „Weil sie Gott kannten, ihn aber nicht als Gott verherrlichten, noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihrem Denken sind sie in Torheit verfallen, und ihr unverständliches Herz ist verfinstert worden.“
Das heißt, Paulus sagt, sie kannten Gott zwar, aber sie dankten ihm nicht. Und weil sie ihm nicht danken, wurde ihr Denken verfinstert. Wenn ein Mensch Gott nicht dankt, dann lernt er, falsch zu denken. Wenn du nicht dankst, dann denkst du falsch. Und wenn wir nicht an Gott denken, dann danken wir ihm nicht. Das gehört zusammen, auch sprachlich: danken, denken.
Im Englischen funktioniert das auch ein bisschen: thinking and thanking. Die Übersetzerin habe ich gefragt, aber im Russischen geht das nicht – hilft ihr aber auch nicht.
Gott ist in erster Linie daran interessiert, wie wir denken, denn unsere Gedanken produzieren letztlich immer unsere Taten. Darum ist es so wichtig, wie wir denken.
Die Bedeutung des Bibellesens und der Gedankenführung
Das ist auch der Grund, und ich wiederhole das oft: Das ist der eine Grund, warum ich die Bibel lese. Ich lese die Bibel nicht, um ein guter Christ zu sein. Ich lese die Bibel auch nicht, damit Gott sich darüber freut. Ich lese die Bibel auch nicht, um mein Leben zusammenzubekommen, so wie man es soll.
Ich lese die Bibel nur aus einem einzigen Grund: Ich möchte lernen, so zu denken, wie Gott denkt. Denn in der Bibel hat Gott seine Gedanken aufgeschrieben.
Denn siehst du, wenn du die Bibel nie liest, kannst du hundertmal wiedergeboren sein – wenn du das Wort Gottes nicht liest, wirst du anfangen, so zu denken wie die Welt. Denn so, wie die Welt denkt, kannst du dich ja nicht entziehen. Das bombardiert dich sechzehn Stunden am Tag.
Darum müssen wir uns bemühen, so zu denken, wie Gott denkt. Ich möchte Menschen anschauen und sie so sehen, wie Gott sie sieht. Das sagt die Bibel, und das ist Weisheit.
Übrigens, auch in meinen Predigten bete ich nie mehr um die richtigen Worte – das mache ich schon seit Jahren nicht mehr. Ich bete immer nur zu Gott: „Gott, gib mir ein Anliegen für die Menschen, die ich in die Augen schaue.“ Denn wenn ich ein Anliegen habe für den, der mir gegenübersteht, dann kommen die richtigen Worte.
Wenn man sich oft nur um die Worte bemüht, ist man mehr um die Predigt bemüht als um die Menschen. Damit hat man das Ziel wieder verfehlt, denn es geht um die Menschen und um sein Wort.
Die Entscheidung für eine Haltung der Dankbarkeit
Und als Kind Gottes habe ich mir vor Jahren vorgenommen, eine Sache zu lernen, nämlich Gott in allen Dingen zu danken.
Auch wenn ich sonst nicht viel sagen kann, ist meine Herzenshaltung immer mehr die einer Dankbarkeit gegenüber Gott. Das geschieht nicht, weil ich mich danach fühle. Oft fühle ich mich überhaupt nicht danach, Danke zu sagen – im Gegenteil. Trotzdem habe ich mir vorgenommen, zu danken.
Ich glaube, dass diese Haltung der Dankbarkeit mein Leben mehr verändert hat als meine Wiedergeburt. Ich nenne es die Zeit, als ich mit dem Heiligen Geist erfüllt wurde. Mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein, hat meiner Meinung nach viel mit Dankbarkeit zu tun.
Ich werde euch später aus der Schrift zeigen, warum ich das glaube. Gott zu danken ist übrigens keine einmalige Sache, die man einmal lernt und dann hat man sie. Dankbarkeit ist eine ständige Herzenshaltung.
Ich kann heute ein wunderbar dankbarer Christ sein und morgen der undankbarste Mensch der Welt. Es ist ein täglicher Kampf in unseren Gedanken – ein Kampf zwischen negativem und positivem Denken über Menschen.
Darum ist es so wichtig, den Tag mit den richtigen Gedanken zu beenden.
Die Bedeutung der Gedanken am Tagesende
Ich habe überhaupt nichts gegen Fernsehen. Ich liebe Westernfilme und so etwas – das ist einfach entspannend. Aber wenn du jeden Tag den Tag mit Fernsehen beendest, dann lernst du, falsch zu denken.
Darum sagt Paulus im Epheserbrief: „Lass die Sonne nicht untergehen in deinem Zorn.“ Wenn du mit Zorn schlafen gehst, dann lernst du, falsch zu denken. Das ist so tragisch. Wir können uns entscheiden, falsch zu denken. Das ist eine Entscheidung, die wir treffen müssen.
Ich habe mich letztes Jahr einmal entschieden, zwei Tage lang nicht zu danken, weil es mir einfach gereicht hat. Es war ein langer Winter mit viel Schnee – viel Schnee heißt das für uns. Aber das ist ja egal. Ich hatte viel zu tun, war viel unterwegs, habe im In- und Ausland gepredigt, unterrichtet und so weiter.
Im Frühjahr freuen meine Frau und ich uns immer, ein paar Tage das Grün wiederzusehen. Bei euch jetzt das Grün zu sehen, ist richtig gut für meine Augen. Bei uns liegt immer noch Schnee im Garten – etwa ein halber Meter. Der Schnee ist seit einem Monat weg? Nein, noch nicht. Ich habe mit meiner Frau gewettet, dass am 1. Mai alles weg sein wird. Wir werden sehen.
Letztes Jahr sind wir nach einem harten Winter drei Tage nach Meersburg gefahren. Das ist so ein nettes Städtchen dort. Aber es hat drei Tage lang nur geregnet und war kalt. Als wir nach Hause fuhren, habe ich gesagt: „Danke, Gott.“ Es war nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber das nutzt ja nichts.
Im Mai hatte ich wieder eine Woche Urlaub. Da sind wir mit Freunden zum Gardasee gefahren, um ein bisschen klettern zu gehen, Eis zu essen, essen zu gehen und nett in der Sonne zu sitzen. Aber die ganze Woche hat es nur geregnet. Zu Hause war es übrigens schön und sehr ermutigend.
Im Juni hatte ich erneut eine Woche Urlaub. Ich dachte, ein bisschen Klettern zu Hause wäre ganz nett. Aber ich war die ganze Woche im Bett, weil ich krank war. Da habe ich zu Gott gesagt: „Jetzt reicht es mir.“ Ich predige mein Herz heraus auf der ganzen Welt und stelle mich dir zur Verfügung. Und dann wünsche ich mir nur ein paar warme Tage mit meiner Frau, aber das scheint mir auch nicht gegönnt zu sein.
Ich sagte: „Ich danke nicht mehr. Ausschluss.“ Und ich habe tatsächlich zwei Tage lang nicht gedankt. Aber dann war es mir auch wieder zu blöd, denn wenn du so etwas machst, fängst du an, Selbstmitleid zu haben, zornig zu werden, depressiv zu werden. Meine Frau sagte: „Du bist nicht mehr auszuhalten.“ Meine Kinder auch. Und wenn mein Enkel jetzt los ist, sagt er: „Du musst wieder Danke sagen.“
Denn seht ihr, du und ich – wir haben die Freiheit zu wählen, welchen Weg wir gehen wollen. Aber wir haben nicht mehr die Freiheit, unser Ziel zu bestimmen. Das Ziel ist vorherbestimmt.
Das heißt: Ich habe die Freiheit, mich heute zu entscheiden, nicht zu danken. Diese Freiheit hast du. Wenn du das aber über längere Zeit machst, dann wirst du ein undankbarer Mensch. Das ist, was du wirst. Und das kannst du dir nicht mehr aussuchen, das ist vorherbestimmt.
Freiheit und Konsequenz in der Entscheidung für Dankbarkeit
Gott hat zu Adam und Eva gesagt: Ihr seid frei, von allen Bäumen zu essen. Übrigens, das ist etwas, was mir so gefällt. Im zweiten Kapitel der Bibel, im ersten Gebot – eigentlich ist es nicht das erste, sondern das dritte, aber das ist egal – da sagt Gott zu Adam und Eva: Ihr dürft von allen Bäumen essen. Im Englischen steht: You are free to eat from any tree. Ihr könnt von allen essen. Das erste Gebot, das Gott den Menschen gegeben hat, ist ein Gebot der Freiheit. Der Christ ist ein freier Mensch.
Wisst ihr, was Satan dann gesagt hat? Er sagte: Hat Gott wirklich gesagt, ihr dürft von keinem Baum essen? Seht ihr, was er macht? Er dreht es genau um. Das ist es, was die meisten Menschen heute sagen: Ich kann doch nicht Christ werden, da darf ich ja nichts mehr tun. In Korndal gibt es auch keine Kneipe, gell? Man kann nicht Bier trinken gehen. Habe ich nur gestern noch erlebt, da sind wir immer hingegangen. Aber man darf das ja nicht tun, da darf ich kein Bier mehr trinken oder diesen Hermiton und so weiter.
Und wisst ihr, was Gott gesagt hat? Ihr seid frei. Aber Satan dreht es um. Er sagt, du wirst eingeengt, wenn du Christ wirst. Gott sagt: Nein, du bist ein freier Mensch. Und die Freiheit lasse ich mir von niemandem mehr nehmen. Ich bin ein freier Mensch in Christus, und das werde ich bleiben.
Seht ihr, dann sagt Gott zu Adam: Du bist frei, von allen Bäumen zu essen, aber von einem bestimmten Baum sollst du nicht essen. Du kannst zwar davon essen, die Freiheit hast du, aber an dem Tag, an dem du davon isst, wirst du sterben. Die Konsequenz kannst du dir nicht aussuchen, Adam. Den Weg kannst du dir aussuchen, die Konsequenz nicht.
Das heißt, wenn du und ich uns entscheiden, undankbar zu sein – die Freiheit haben wir –, dann wirst du ein bitterer, zorniger und unguter Mensch. Ich kenne viele bittere Menschen. Das kannst du dir nicht mehr aussuchen. Zuerst machst du deine Entscheidungen, und dann drehen die Entscheidungen sich um und machen dich. Du wirst das, wofür du dich entscheidest.
Darum ist es so wichtig, worüber wir denken und wie wir denken. Du säst einen Gedanken, du erntest eine Tat. Du säst eine Tat, und du erntest eine Gewohnheit. Du säst eine Gewohnheit, und du erntest einen Lebensstil. Du säst einen Lebensstil, und du erntest eine Bestimmung. Du bestimmst dich dafür.
Darum ermahnt Gott uns, richtig zu denken. Im Philipperbrief, Kapitel 4, Vers 8, steht: Übrigens, Brüder, denkt an alles, was wahr ist, alles, was ehrbar, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was liebenswert, alles, was wohltuend ist, wenn es irgendeine Tugend gibt und wenn es irgendein Lob gibt, daran denkt!
An was sollten wir denken? An alles, was ehrbar, gerecht, rein, liebenswert und wohltuend ist. Ich habe es auch vorhin gesagt, aber wenn wir jetzt die Leinwand darunter lassen – die Leinwand brauchen wir nicht –, wäre es völlig okay, wenn all deine Gedanken, die du in den letzten drei Stunden gedacht hast, auf dieser Leinwand für alle zu lesen wären? Wäre es völlig okay, wenn alle deine Gedanken der letzten drei Stunden auf dieser Leinwand zu lesen wären? Mit wem wäre es okay? Hand heben. Das schaut nicht gut aus, gell? Wenn du so bist wie ich, dann wäre es ganz sicher nicht okay.
War jeder Gedanke, den du in den letzten drei Stunden gedacht hast, rein? War jeder deiner Gedanken wohltuend, war jeder deiner Gedanken gerecht und liebenswert? Wahrscheinlich nicht. Jetzt ist die Frage: Wie können wir lernen, richtig zu denken?
Denn seht ihr, es nützt mir nicht viel, wenn jetzt der Pfarrer zu mir kommt und sagt: Johannes Peter, das ist das Problem, du denkst falsch, du musst einfach richtig denken. Ja super, wie macht man das? Lernen, richtig zu denken, hat mit Danken zu tun.
Wir können unsere Gedanken nur auf eine Art und Weise lernen, in die rechte Richtung zu gehen: wenn wir Gott danken. Im Psalm 50, dem Dankpsalm, da sagt der Psalmschreiber in Psalm 50, Vers 14: Opfere Gott Dank! Und im letzten Vers, Vers 23, sagt er: Wer Dank opfert, der verherrlicht mich. Er sagt: Behalte dir deinen Dienst, behalte dir deine Stiere, ich will Dank, sagt Gott.
Im Epheserbrief, Kapitel 5, Vers 18 bis 20, steht: Berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist, sondern werdet erfüllt mit dem Heiligen Geist. Oder: Werdet voller Geistes, indem ihr zueinander in Psalmen, in Lobliedern, geistlichen Liedern redet und mit dem Herrn von Herzen singt und spielt. Vers 20 sagt: Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus.
Im ersten Thessalonicherbrief steht: Sagt in allen Umständen Gott dem Vater Dank.
Bonhoeffer hat gesagt, dass Dankbarkeit den Weg zu Gott öffnet. Das heißt: Undankbarkeit verschließt den Weg zu Gott. Vater Bodelschwing hat gesagt, in Christus zu reifen bedeutet, Christus zu danken. Da wird ein Herz hell, sagt er, wo es beginnt, dankbar zu sein für die kleinsten Dinge.
Denn seht ihr, Dankbarkeit ist nichts anderes als mein Ausdruck des Vertrauens Gott gegenüber. Dankbarkeit sagt: Gott, ich verstehe dich nicht, aber ich vertraue dir und darum danke ich dir.
Ich möchte es mal negativ sagen, manchmal versteht man die These im Licht der Antithese. Das ist eigentlich ein blödes Beispiel, aber ich nehme es trotzdem, ist egal. Ich gehe da über die Stiege runter und falle hin, weil da gerade ein paar auf der Stiege sitzen, die ich nicht sehe.
Hi Jungs, wie heißt du? Markus, du bist so brav, so klein und schon so brav, der sitzt nur da. Ich falle über die Stiege runter und breche mir beide Hände. Was sage ich? „Autsch, natürlich, es tut weh.“ Dann sage ich: Markus, warum sitzt du dauernd im Weg herum? Muss ja immer jemand schuld sein, gell.
Dann werde ich Gott sagen: Gott, das ist völlig unpassend, was du da mit mir machst. Ich kann heute nicht nach Hause fahren, ist ein bisschen blöd mit zwei gebrochenen Händen. Außerdem schau auf meinen Terminkalender, was ich alles für dich tun soll, fällt alles ins Wasser. Also das passt überhaupt nicht, was da los ist.
Ich werde ihm alles sagen, wie ich mich fühle. Und dann werde ich, so hoffe ich, sagen: Aber Vater, danke, denn das ist nicht mein Leib, sondern deiner. Ich gehöre dir, und wenn du lieber mit zwei gebrochenen Händen herumläufst, das ist dein Problem, nicht meins. Denn ich, Gott, ich will die Welt sowieso nicht retten, das ist dein Auftrag. Du willst die Welt retten, und wenn du diesen Leib auch dafür mit gebrochenen Händen verwenden möchtest, dann ist das dein Problem und nicht meins. Danke!
Seht ihr, es ist nicht logisch. Ein logischer Mensch sagt jetzt: Es ist ja verrückt, wie kannst du danken für negative Dinge, für böse Dinge? Wie kannst du danken für deinen Ehemann, der Krebs hat? Wie kannst du danken für den Vater, der Alkoholiker ist? Wie kannst du danken für den Missionar, der umgebracht wurde? Da kann man doch nicht danken!
Seht ihr, ich stimme zwar zu, das ist nicht logisch, aber ich möchte uns daran erinnern: Jesus Christus kam nicht in diese Welt, um uns logische Dinge zu sagen. Er kam in diese Welt, um uns in alle Wahrheit zu führen. Wenn Jesus nur gekommen wäre, um uns logische Dinge zu sagen, hätte er am Himmel bleiben können. Die können wir selber.
Er kam, um uns in die Wahrheit zu leiten. Viele Dinge, die Jesus gesagt hat, sind absolut nicht logisch. Ein Beispiel, das ich oft verwende: Wenn Jesus sagt, sorge dich nicht um morgen. Freunde, das ist nicht logisch für mich. Logik sagt, ich muss mich um morgen sorgen. Jesus sagt: Du musst dich nicht um morgen sorgen.
Übrigens, was glaubt ihr, was Jesus gemeint hat, als er sagte, du sollst dich nicht um morgen sorgen? Er hat gemeint, du sollst dich nicht um morgen sorgen. Das ist es, was er gemeint hat. Mein logischer Verstand schreit auf, aber jetzt habe ich eine Entscheidung zu treffen. Ich muss mich jetzt entscheiden: Glaube ich meinem logischen Verstand oder glaube ich den Worten Jesu? Wem glaube ich? Wer ist klüger, meine Logik oder Jesus?
Und ich habe mich eines Tages entschieden, zu glauben, dass Jesus klüger ist als ich. Und wisst ihr was? Christ sein ist gar nicht so schlecht. Ich muss mich nicht um morgen sorgen.
Wissen Sie was? Wir sind schon komische Geschöpfe. Wir glauben immer, wenn wir Jesus voll vertrauen, dann wird unser Leben so eng und so schwer und so schwierig. Christ sein heißt, ein Leben zu genießen.
Wissen Sie was? Wenn du sagst: Na, ich glaube meinen logischen Verstand, ich will mich um morgen sorgen, okay, dann genieße das Leben. Wenn du dich um morgen sorgst, weiß ich eins: Du genießt dein Leben nicht.
Und wisst du was? Ich bin ein Sorger von Natur, ich bin der Übersorger in dieser Welt. Ich muss mich jeden Tag daran erinnern: Herr Jesus, ich brauche mich nicht zu sorgen. Wir müssen planen, wir müssen fürsorgen, aber nicht sorgen.
Es ist auch so, manche sagen: Ja, aber Hans-Peter, wie kann ich Gott danken, wenn meine Gefühle dagegen sprechen? Ich hasse Gott dafür, dass er das zulässt. Ich möchte Gott verfluchen. Wie kann ich ihm dann danken? Dann bin ich ja ein Heuchler.
Verstehe das Argument. Aber es geht nicht darum, dass ich über die Stiege falle und sage: Oh super, Herr, hurra, danke, Halleluja, beide Hände gebrochen, genau was ich mir gedacht habe. Nein, ich werde sagen: Gott, ich verstehe das nicht, Gottes passt mir überhaupt nicht in meinen Kram, aber Gott, du hast gesagt, alle Dinge dienen zum Besten denen, die dich lieben. Ich glaube, dass auch das zum Besten dient, nicht weil ich mich danach fühle, sondern auf dein Wort hin sage ich danke.
Seht ihr, es steht auch nirgends in der Bibel, wo Jesus sagt: Ihr sollt – und in Klammern – falls du dich danach fühlst, immer Danke sagen. Es steht nirgends in der Bibel. Die Bibel sagt: Sagt Dank für alles, alle Zeit, in allen Umständen.
Was bleibt jetzt noch übrig? Nichts. Und nichts ist extrem wenig.
Gott zu danken ist auch keine Tat, die ich vollbringe, sondern eine Herzenshaltung ihm gegenüber. Seht ihr, es hat nichts damit zu tun, dass ich jetzt etwas tun muss für Gott, sondern ich komme zu Gott und sage: Gott, ich verstehe es zwar nicht, aber ich will dir danken.
Undank ist deshalb, übrigens, aufgelistet im zweiten Timotheusbrief unter den ungöttlichen Eigenschaften, Geldgier und so weiter. Undank ist einer dieser Dinge, die da aufgelistet sind. Undank ist viel schlimmer als Ungehorsam.
Wisst ihr, Gott hat mit Ungehorsam gar kein großes Problem, aber mit Undank hat er ein Problem.
Ich habe drei Kinder. Und wenn zum Beispiel mein Sohn – wir machen was aus, und er macht dann das Gegenteil, aus welchen Gründen auch immer –, wenn er ungehorsam ist, dann hole ich Lukas rein und sage: Lukas, wir müssen darüber reden usw. Und dann tut es ihm vielleicht sogar leid und wir lösen das Problem.
Aber wisst ihr, was schwierig ist? Wenn ein Kind undankbar ist. Ihr kennt das vielleicht: Man redet mit dem Kind und sagt: Ja, so und so und so. Und dann sagt das Kind: Ja, ja, ist schon alles in Ordnung, passt, dreht sich um und knallt die Tür zu.
Da kannst du nichts tun, das kannst du nur ertragen. Darum hat Gott mit Ungehorsam nicht so ein Problem, aber Undank ist so tragisch, weil Gott nichts dagegen tun kann, er kann es nur ertragen.
Und Dankbarkeit kann man auch haben im Angesicht von Leid und Schwierigkeiten.
Ich möchte euch von meinem Leben nur ganz kurz etwas erzählen: 1989, als ich begann, am Dauernhof zu arbeiten, da bekam ich eine Hautentzündung, und zwar hatte das mit der Sonne zu tun. Ich konnte nicht mehr in die Sonne gehen.
Ich war mein Leben davor neun Jahre lang Skilehrer, Bergführer, ich war immer in der Sonne, hatte nie Probleme damit. Und plötzlich wurde am ganzen Körper alles so entzündet, speziell mein Gesicht. Ich ging zu vielen Ärzten, verbrauchte viel Geld, aber kein Arzt konnte mir helfen. Cortison geschmiert, dann wurde es ein bisschen besser, aber es ging nicht weg.
Ein Jahr lang konnte ich nur mit einer Gesichtsmaske aus dem Haus gehen. Ich konnte nichts mehr tun, ich konnte nicht mehr Skifahren mit den Gästen, ich konnte nicht mehr predigen, nichts mehr. Meine Nase war so angeschwollen, da war viel Wasser unter der Haut, es war sehr unangenehm.
Meine Frau hat zu der Zeit Krankenschwester gelernt, musste aber abbrechen, weil sie im letzten Jahr eine Allergie gegen Desinfektionsmittel bekam. Jetzt musste sie aufhören, sie hatte gar keine Wahl. Und dann ganz speziell hier, bis hierher, sie hat es immer noch, aber einmal am ganzen Körper, eine Zeit lang, ein paar Monate, ein ganz unguter Ausschlag. Ihre Hände sehen immer noch aus wie die von einer Siebzigjährigen, eher, weil sie so viel Kortison gebraucht hat.
Aber ich kann mich noch erinnern: Wir saßen öfter im Zimmer, so ein, zwei Uhr morgens. Sie hat hier gekratzt, ich habe hier gekratzt, und man kratzt so lange, bis man blutet, dann kommt ein bisschen Erleichterung. Und Hannelore hat unter Tränen oft gesagt: Was sollen wir nur tun?
Ich kann mich noch erinnern, ich habe mir öfter gesagt: Weißt du was, setzen wir uns hin und danken wir Gott dafür. Und ich bin heute so dankbar, dass wir damals Gott gedankt haben. Denn es ist diese Zeit, diese zwei, drei Jahre, wo es relativ intensiv war, wo wir Gott kennengelernt haben wie nie zuvor, wo wir eine Nähe zu Gott gefunden haben wie nie zuvor in unserem Leben und auch kaum danach.
Rückblickend kann ich auch sagen, dass es wahrscheinlich die Zeit war, in der Gott uns zugerüstet hat für den Dienst auch.
Denn seht ihr, ich wusste: Wenn Gott will, dann könnte er uns beide in einer Sekunde heilen. Das ist für Gott überhaupt kein Problem. Immer wenn er die Galaxien gemacht hat, dann wird er durch ein Hautproblem heilen können. Das kann er in einer Sekunde.
Mein Gesicht übrigens wurde auch durch Gebet in drei Tagen geheilt, das war dann weg, aber Hannelore nicht.
Charles Spurgeon hat einmal gesagt, und das gefällt mir so: Er hat gesagt, ich fürchte, dass all die Gnade, die ich aus meinen sorgenfreien, angenehmen und glücklichen Stunden empfangen habe, einen Penny wiegt. Aber das Gute, das ich empfangen habe durch Leiden, Schmerz und Trauer, ist nicht berechenbar.
Was schulde ich nicht dem Hammer und dem Schmiedstock, dem Feuer und den Pfeilen in meinem Leben?
Und dann sagt er: Anfechtung und Leid sind die wertvollsten Einrichtungsgegenstände in meinem Haus, denn da habe ich Gott kennengelernt wie nie zuvor.
Darum kann man Gott danken im Leid, denn Gott weiß.
Ich habe heute auch, weil eben Licht im Osten ist, ein Gedicht von meinem Großvater mitgenommen. Er war sechs Jahre in russischer Gefangenschaft. Ich habe ihn leider nie kennengelernt. Aber er war im Ersten Weltkrieg 1914 eingezogen, obwohl 1913 seine Frau gestorben war. Er war der Großvater, der mit den drei Kindern alleine zuhause war. Die waren damals drei, fünf und acht Jahre alt, und trotzdem wurde er 1914 in den Krieg eingezogen.
Das heißt, die drei Kinder waren allein am Bauernhof zuhause. Sie wurden dann von den Nachbarn geholt, dort sind sie aufgewachsen. Und Großvater war dann sechs Jahre in sibirischer Gefangenschaft. Er hat ein Gedicht geschrieben, auch ein ganzes Buch darüber. Es ist unwahrscheinlich, was sie mitgemacht haben, und die wenigsten haben überlebt.
Dort schreibt er:
Ach, wie dunkel sind die Nächte,
kommt denn kein heller Tag herbei?
Müssen wir bleiben ewig Knechte,
wann endet wohl die Sklaverei?
Wir warten ja sechs Jahre bald,
noch immer gibt’s keinen Frieden,
wann endet die Gefangenschaft,
wann sehe ich meine Lieben?
Mein Vater ist lang gestorben,
die Mutter schläft auch in Frieden,
ja, alle sind sie glücklich dran,
die vor der Trübsalszeit entschieden.
Mein Weib hat die Welt verlassen
schon in der Hälfte ihrer Jahr,
ich muss wandern fremde Straßen,
wo mich umgibt so viel Gefahr.
Meine Kinder in der Heimat
die pressen mir wohl Tränen aus,
Mutterliebe sie vermissen,
des Vaters Wacht ist nicht zu Haus.
Doch brauch nicht zu verzagen,
ich habe einen Gott, der hilft,
jede Last hilft er mir tragen,
nur er ist meine Hoffnung, Schild.
Seit den frühesten Kindheitstagen
war er mir stets ein treuer Hort,
in den schwersten Schicksalslagen
half er mir durch an jedem Ort.
Und wenn das dunkle Tal durchschritten
an meines treuen Führers Hand,
oh, dann sehe ich jetzt im Lichte
jenes schöne Heimatland.
Und der Großvater, auch wenn man das Buch liest, hat das Geheimnis gekannt: Gott zu danken im Leid.
Noch zum Abschluss: Ein lieber Freund, der vor einem halben Jahr nach Hause gegangen ist, gleich alt wie ich, ein evangelischer Pfarrer, ein treuer Gottesmann. Ich war oft bei ihm in seiner Kirche predigen, in der Nähe von Köln.
Vor zwei Jahren hatte er Krebs, Magenkrebs, hatte drei Monate Chemotherapie. Ich habe ihn dann gefragt: Peter Pfeiffer – sein Vater hat übrigens diese Gefährdetenhilfe gegründet – was ist das eine Ding, das du in diesen drei Monaten der Chemotherapie gelernt hast, mehr als alles?
Er hat gesagt: In diesen drei Monaten habe ich gelernt, wie nie zuvor Gott zu danken. Und er hat gesagt: Jedes Blatt, das – es war Herbst – jedes Blatt, das vom Baum fällt, sage ich: Danke, Gott, das ist schön. Jeden Schluck Tee, den ich trinke, sage ich: Danke, Gott, es schmeckt so gut. Ich habe Gott noch nie so sehr gedankt in meinem ganzen Leben.
Er ist vor ein paar Monaten jetzt gestorben, fünf Kinder, liebe Frau. Es ist nicht einfach, aber es hat mich so ermutigt, dass man Gott danken kann im Leid.
Seht ihr, in dieser Gruppe, in diesem Raum, sind viele Menschen, die gerade leiden. Viele von euch haben Riesensorgen mit den Kindern. Das weiß ich. Was wird aus meinen Kindern? Vielleicht sind sie nicht so, wie du gewünscht hast, dass sie werden.
Ich möchte dich ermutigen: Danke Gott für dein Kind, egal wo es ist und was es tut.
Manche hier leiden vielleicht unter unfairen Brüdern und Schwestern in der eigenen Gemeinde. Manche kämpfen mit dem Pfarrer, mit den Ältesten und umgekehrt. Ich möchte euch ermutigen: Dankt für diese Personen! Dankt Gott für Personen, die schwierig sind in eurem Leben. Sie sind die besten Menschen für unser Leben, denn an ihnen wird unser Charakter geschärft.
Manche von euch leiden unter schwerer Krankheit. Ich möchte ermutigen, Gott dafür zu danken, auch für die Krankheit.
Manche leiden unter einer unsicheren Zukunft, Arbeitslosigkeit. Danke Gott dafür, denn er weiß Bescheid.
Ich möchte uns ermutigen: Nennt Gott niemals gut, nur weil es uns gut geht. Denn Gott ist auch dann gut, wenn es uns ganz schlecht geht. Gott ist immer gut.
Albert Schweitzer hat gesagt: Unser inneres Glück hängt nicht von dem ab, was wir gerade erleben, sondern vom Grad der Dankbarkeit, die wir Gott entgegenbringen, ganz egal, wie wir leben. Es ist die Dankbarkeit, die das innere Glück beschert, nicht die Umstände.
Ich möchte euch ermutigen: Vielleicht setzt ihr euch heute mal hin, eine Stunde, und schreibt fünf Dinge auf, für die ihr Gott danken wollt, jeden Tag. Klebt es an eure Tür, an den Spiegel im Badezimmer. Dann brauchst du nicht jeden Tag wieder nachzudenken: Für was soll ich ihm heute danken? Da steht es, dank ihm dafür.
Und dann ist es auch gut, schreib dir eine Sache oder eine Person auf, die du nicht leiden kannst. Schreib dir diese Person auf den Zettel und danke für diese Person jeden Tag.
Seht ihr, wir Christen müssen nicht alle Menschen gerne haben, wir müssen alle Menschen lieben, aber nicht alle gerne haben. Aber gerade Menschen, die wir nicht so gerne haben, die uns manchmal wirklich Schwierigkeiten machen, danke Gott für den. Die sind gut für uns.
Und wisst ihr, es ist auch interessant: Es ist schwierig, über Menschen schlecht zu denken, für die du gerade dankst.
Erinnert euch: Danken und denken. Wie kann ich lernen, richtig zu denken? Indem ich danke.
Frank Laubach hat einmal gesagt: Ich wünsche mir für mich, dass einen Menschen anzusehen dasselbe ist, wie für diesen Menschen zu beten.
Denn seht ihr, ich schaue euch jetzt an. Ich schaue: Wie heißt du, Hartmut? Das kenne ich. Hartmut, ich schaue Hartmut an und ich denke mir sowieso etwas, wenn ich ihn anschaue. Ich denke mir: Ein schönes Hemd hat er an usw. Ich denke mir sowieso was. Der Schritt ist nicht weit, Gott jetzt für ihn zu danken.
Ich denke ja bereits. Wir denken übrigens sieben Gedanken pro Tag, hat ein Psychologe gesagt. Keine Ahnung, wie er das wissen will. Aber der Hartmut schaut mich an und er denkt sich auch was. Er denkt sich: Wann hört er endlich auf? Du denkst dir das vielleicht auch.
Dann möchte ich dich ermutigen: Warum dankst du nicht für mich? Seht ihr, der Schritt ist nicht weit, und du wirst feststellen, indem du dankst, lernst du richtig zu denken.
Ich schließe mit dem Eingangsvers, 1. Thessalonicher 5, wo Paulus sagt: Sagt in allem Dank, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.
Ich sage das oft, aber da gibt es drei Fragen, die hat jeder Prediger und Reiseprediger. Drei Fragen bekommst du immer. Da musst du eine gute Antwort auf haben, dann bist du schon ganz okay.
Eine dieser drei Fragen ist: Sag mir, was ist Gottes Wille für mein Leben? Die bekomme ich ja hundertmal.
Und ich sage das nicht immer, aber sehr oft sage ich zu ihnen: Ich weiß, Herr, genau was Gottes Wille für dein Leben ist. Bist du Prophet oder was? Ja genau.
Dann schlage ich hier auf und lese ihnen vor: Sagt in allem Dank, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für dich. Steht hier schwarz auf weiß.
Denn weißt du, Gott ist gar nicht so sehr interessiert, wohin du gehst, ob nach Osten oder nach Westen. Er ist nur interessiert, dass du dankst, wo immer du bist.
Und im nächsten Vers steht: Den Geist löscht nicht aus.
Weißt du, wie du den Heiligen Geist auslöschen kannst in deinem Leben? Ganz einfach: Sag nicht Danke. Wenn du aufhörst, Danke zu sagen, sehen Menschen dich an und sie sehen nichts von Jesus, obwohl du ihn kennst.
Wenn du lernst, Danke zu sagen, schauen Menschen dich an und sie sehen ein Stück von Jesus durch den Heiligen Geist, der in dir lebt. Das ist das Geheimnis.
Sag Dank in allen Dingen.
Lieber Vater, wir kommen vor dir und möchten dir danken. Es gibt hundert Dinge, für die wir danken könnten, jetzt gleich. Hundert gute Dinge: für Gesundheit, dass ich hier so stehen kann und ohne Schmerzen, für die wärmende Sonne, für ein Gebäude, für Brüder und Schwestern, für dein Wort, für ein Frühstück, für Kaffee.
Herr, es gibt tausend Dinge, für die wir dir danken möchten. Doch, Herr, wir möchten auch lernen, dir zu danken, wo es uns schwerfällt, nicht aus Heuchelei, sondern weil wir wissen, dass du es gut mit uns meinst, weil wir wissen, dass du ein gütiger Gott bist und dass alle Dinge zum Besten dienen.
So, Vater, danke ich dir auch für diese Gemeinde, danke für jeden Einzelnen hier, danke für die Gemeindeleitung und den Pfarrer, für alle, die sich einbringen. Herr, diese Gemeinde gibt es nur, weil du sie gerufen hast und weil du treue Menschen gefunden hast, und für die will ich dir danken.
Danke für die weltweite Gemeinde, überall, ob im Osten, ob hier, du bist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit, und darum bin ich so dankbar.
Herr, wir möchten lernen, richtig zu denken. Und darum wollen wir lernen, zu danken.
Amen.
Dankbarkeit trotz Leid und Herausforderungen
Ich möchte es mal negativ ausdrücken: Manchmal versteht man eine These erst im Licht der Antithese. Das ist eigentlich ein schlechtes Beispiel, aber ich nehme es trotzdem – ist egal.
Ich gehe die Treppe hinunter und falle hin, weil dort gerade ein paar Leute sitzen, die ich nicht sehe. „Hi, Jungs, wie heißt du?“ – „Markus.“ „Du bist so brav, so klein und schon so brav, der sitzt einfach nur da.“ Ich falle die Treppe hinunter und breche mir beide Hände. Was sage ich? „Autsch, natürlich, es tut weh.“ Dann sage ich zu Markus: „Warum sitzt du dauernd im Weg herum? Es muss ja immer jemand schuld sein, oder?“
Dann werde ich zu Gott sagen: „Gott, das ist völlig unpassend, was du da mit mir machst. Ich kann heute nicht nach Hause fahren, das ist ein bisschen blöd mit zwei gebrochenen Händen. Außerdem schau auf meinen Terminkalender, was ich alles für dich tun soll – fällt alles ins Wasser. Also das passt überhaupt nicht, was da los ist.“ Ich werde ihm alles sagen, wie ich mich fühle.
Und dann werde ich, so hoffe ich, sagen: „Aber Vater, danke, denn das ist nicht mein Leib, sondern deiner. Ich gehöre dir. Und wenn du lieber mit zwei gebrochenen Händen herumläufst, dann ist das dein Problem, nicht meins. Denn ich, Gott, ich will die Welt sowieso nicht retten. Das ist dein Auftrag, du willst die Welt retten. Und wenn du diesen Leib dafür verwenden möchtest, auch mit gebrochenen Händen, dann ist das dein Problem, nicht meins. Danke!“
Seht ihr, das ist nicht logisch. Ein logischer Mensch sagt jetzt: „Das ist ja verrückt! Wie kannst du für negative Dinge danken, für böse Dinge? Wie kannst du danken für deinen Ehemann, der Krebs hat? Wie kannst du danken für den Vater, der Alkoholiker ist? Wie kannst du danken für den Missionar, der umgebracht wurde? Da kann man doch nicht danken!“
Seht ihr, ich stimme zwar zu, das ist nicht logisch. Aber ich möchte uns daran erinnern: Jesus Christus kam nicht in diese Welt, um uns logische Dinge zu sagen. Er kam in diese Welt, um uns in alle Wahrheit zu führen. Wenn Jesus nur gekommen wäre, um uns logische Dinge zu sagen, hätte er im Himmel bleiben können – das können wir selber.
Er kam, um uns in die Wahrheit zu leiten. Viele Dinge, die Jesus gesagt hat, sind absolut nicht logisch. Ein Beispiel, das ich oft verwende: Wenn Jesus sagt, sorge dich nicht um morgen. Freunde, das ist für mich nicht logisch. Die Logik sagt: Ich muss mich um morgen sorgen. Jesus sagt: Du musst dich nicht um morgen sorgen.
Übrigens, was glaubt ihr, was Jesus gemeint hat, als er sagte, du sollst dich nicht um morgen sorgen? Er meinte wirklich, du sollst dich nicht um morgen sorgen. Mein logischer Verstand schreit auf. Aber jetzt habe ich eine Entscheidung zu treffen: Ich muss mich jetzt entscheiden. Glaube ich meinem logischen Verstand oder glaube ich den Worten Jesu? Wem glaube ich? Wer ist klüger – meine Logik oder Jesus?
Ich habe mich eines Tages entschieden, zu glauben, dass Jesus klüger ist als ich. Und wisst ihr was? Christ sein ist gar nicht so schlecht. Ich muss mich nicht um morgen sorgen.
Wissen Sie was? Wir sind schon komische Geschöpfe. Wir glauben immer, wenn wir Jesus voll vertrauen, wird unser Leben eng, schwer und schwierig. Christ sein heißt aber, ein Leben zu genießen.
Wissen Sie was? Wenn du sagst: „Na, ich glaube meinem logischen Verstand, ich will mich um morgen sorgen“, okay, dann genieße das Leben. Wenn du dich um morgen sorgst, weiß ich eins: Du genießt dein Leben nicht.
Und wisst ihr was? Ich bin von Natur aus ein Sorger, ich bin der Übersorger in dieser Welt. Ich muss mich jeden Tag daran erinnern: Herr Jesus, ich brauche mich nicht zu sorgen. Wir müssen planen, wir müssen vorsorgen, aber nicht sorgen.
Es ist auch so: Manche sagen, „Ja, aber Hans-Peter, wie kann ich Gott danken, wenn meine Gefühle dagegen sprechen? Ich hasse Gott dafür, dass er das zulässt. Ich möchte Gott verfluchen. Wie kann ich ihm dann danken? Dann bin ich ja ein Heuchler.“ Ich verstehe das Argument. Aber es geht nicht darum, dass ich über die Treppe falle und sage: „Oh super, Herr, hurra, danke, Halleluja, beide Hände gebrochen, genau das, was ich mir gedacht habe.“
Nein, ich werde sagen: „Gott, ich verstehe das nicht. Das passt mir überhaupt nicht in meinen Kram. Aber Gott, du hast gesagt: ‚Alle Dinge dienen zum Besten denen, die dich lieben.‘ Ich glaube, dass auch das zum Besten dient. Nicht weil ich mich danach fühle, sondern auf dein Wort hin sage ich danke.“
Seht ihr, es steht auch nirgends in der Bibel, wo Jesus sagt: „Ihr sollt – und in Klammern – falls du dich danach fühlst, immer danken.“ Es steht nirgends in der Bibel.
Die Bibel sagt: „Sagt Dank für alles, allezeit, in allen Umständen.“ Was bleibt jetzt noch übrig? Nichts. Und nichts ist extrem wenig.
Gott zu danken ist auch keine Tat, die ich vollbringe, sondern eine Herzenshaltung ihm gegenüber. Seht ihr, es hat nichts damit zu tun, dass ich jetzt etwas für Gott tun muss, sondern ich komme zu Gott und sage: „Gott, ich verstehe es zwar nicht, aber ich will dir danken.“
Undankbarkeit als ernstes Problem
Undank ist deshalb so schlimm, weil es im zweiten Timotheusbrief unter den ungöttlichen Eigenschaften aufgeführt wird, zusammen mit Geldgier und anderen schlechten Eigenschaften. Undank ist eine von diesen Eigenschaften.
Undank ist sogar viel schlimmer als Ungehorsam. Wisst ihr, Gott hat mit Ungehorsam gar kein großes Problem, aber mit Undank hat er eines. Ich habe drei Kinder. Wenn zum Beispiel mein Sohn etwas nicht tut, was wir ausgemacht haben, sondern das Gegenteil macht – aus welchen Gründen auch immer –, dann hole ich Lukas zu mir und sage: „Lukas, wir müssen darüber reden.“
Vielleicht tut es ihm dann sogar leid, und wir können das Problem gemeinsam lösen. Aber wisst ihr, was schwierig ist, wenn ein Kind undankbar ist? Ihr kennt das vielleicht: Man spricht mit dem Kind, erklärt ihm alles, und das Kind sagt dann: „Ja, ja, ist schon alles in Ordnung, passt.“ Dann dreht es sich um und knallt die Tür zu. Da kann man nichts machen, man kann es nur ertragen.
Darum hat Gott mit Ungehorsam nicht so ein großes Problem, aber Undank ist tragisch, weil Gott nichts dagegen tun kann. Er kann es nur ertragen. Und Dankbarkeit kann man auch im Angesicht von Leid und Schwierigkeiten haben.
Persönliche Erfahrungen mit Dankbarkeit im Leid
Ich möchte euch von meinem Leben nur ganz kurz etwas erzählen.
Im Jahr 1989, als ich begann, am Dauernhof zu arbeiten, bekam ich eine Hautentzündung, die mit der Sonne zu tun hatte. Ich konnte nicht mehr in die Sonne gehen. Davor war ich neun Jahre lang Skilehrer und Bergführer, immer in der Sonne, und hatte nie Probleme damit.
Plötzlich entzündete sich mein ganzer Körper, besonders mein Gesicht. Ich ging zu vielen Ärzten und gab viel Geld aus, aber kein Arzt konnte mir helfen. Ich benutzte Cortison, was die Situation etwas besser machte, aber die Entzündung verschwand nicht.
Ein Jahr lang konnte ich nur mit einer Gesichtsmaske das Haus verlassen. Ich konnte nichts mehr tun: nicht mehr mit den Gästen Skifahren, nicht mehr predigen, nichts. Meine Nase war so angeschwollen, dass viel Wasser unter der Haut war – es war sehr unangenehm.
Zu dieser Zeit lernte meine Frau Krankenschwester, musste aber abbrechen, weil sie im letzten Jahr eine Allergie gegen Desinfektionsmittel entwickelte. Sie musste aufhören, hatte keine Wahl. Besonders an den Händen hatte sie einen unguten Ausschlag, der einige Monate anhielt. Ihre Hände sehen heute noch aus wie die einer Siebzigjährigen, weil sie so viel Cortison gebraucht hat.
Ich erinnere mich, wie wir oft ein, zwei Uhr morgens zusammen im Zimmer saßen. Sie kratzte sich hier, ich kratzte mich dort. Man kratzt so lange, bis man blutet, dann kommt ein bisschen Erleichterung. Unter Tränen sagte Hannelore oft: "Was sollen wir nur tun?"
Ich erinnere mich auch, dass ich mir oft sagte: „Weißt du was, setzen wir uns hin und danken Gott dafür.“ Heute bin ich so dankbar, dass wir damals Gott gedankt haben. Denn gerade in dieser Zeit, in diesen zwei, drei Jahren, als alles sehr intensiv war, haben wir Gott kennengelernt wie nie zuvor. Wir fanden eine Nähe zu Gott, die wir in unserem Leben kaum noch einmal erlebt haben.
Rückblickend kann ich sagen, dass es wahrscheinlich die Zeit war, in der Gott uns für den Dienst zugerüstet hat. Denn ich wusste: Wenn Gott will, kann er uns beide in einer Sekunde heilen. Das ist für Gott überhaupt kein Problem. Immer wenn er die Galaxien geschaffen hat, dann kann er auch ein Hautproblem in einer Sekunde heilen.
Mein Gesicht wurde übrigens durch Gebet in drei Tagen geheilt, es war dann weg. Aber Hannelore wurde nicht geheilt.
Charles Spurgeon hat einmal gesagt – und das gefällt mir sehr: „Ich fürchte, dass all die Gnade, die ich aus meinen sorgenfreien, angenehmen und glücklichen Stunden empfangen habe, nur einen Penny wert ist. Aber das Gute, das ich durch Leiden, Schmerz und Trauer empfangen habe, ist unbezahlbar. Was schulde ich nicht dem Hammer und dem Schmiedstock, dem Feuer und den Pfeilen in meinem Leben?“
Er sagt weiter: „Anfechtung und Leid sind die wertvollsten Einrichtungsgegenstände in meinem Haus, denn dort habe ich Gott kennengelernt wie nie zuvor.“
Darum kann man Gott auch im Leid danken, denn Gott weiß.
Zeugnis des Großvaters und Ermutigung zum Dank im Leid
Ich habe heute, weil eben Licht im Osten ist, ein Gedicht von meinem Großvater mitgenommen. Er war sechs Jahre in russischer Gefangenschaft. Leider habe ich ihn nie kennengelernt.
Er war im Ersten Weltkrieg. 1914 musste er einrücken, obwohl seine Frau bereits 1913 gestorben war. Er war der Großvater, der mit den drei Kindern alleine zuhause blieb. Die Kinder waren damals drei, fünf und acht Jahre alt. Trotzdem wurde er 1914 in den Krieg eingezogen. Das heißt, die drei Kinder waren alleine auf dem Bauernhof zuhause. Sie wurden dann von den Nachbarn geholt und sind dort aufgewachsen.
Der Großvater war dann sechs Jahre in sibirischer Gefangenschaft. Er hat ein Gedicht geschrieben und auch ein ganzes Buch darüber. Es ist unfassbar, was sie mitgemacht haben. Die wenigsten haben das überlebt.
In seinem Gedicht schreibt er:
Ach, wie dunkel sind die Nächte,
kommt denn kein heller Tag herbei?
Müssen wir bleiben ewig Knechte,
wann endet wohl die Sklaverei?
Wir warten ja sechs Jahre bald,
noch immer gibt's keinen Frieden.
Wann endet die Gefangenschaft,
wann sehe ich meine Lieben?
Mein Vater ist gestorben lang,
die Mutter schläft auch in Frieden.
Ja, alle sind sie glücklich dran,
die vor der Trübsalszeit entschieden.
Mein Weib hat die Welt verlassen
schon in der Hälfte ihrer Jahr,
ich muss wandern fremde Straßen,
wo mich umgibt so viel Gefahr.
Meine Kinder in der Heimat
pressen mir wohl Tränen aus.
Mutterliebe sie vermissen,
des Vaters Wacht ist nicht zu Haus.
Doch brauch ich nicht zu verzagen,
ich habe einen Gott, der hilft.
Jede Last hilft er mir tragen,
nur er ist meine Hoffnung, Schild.
Seit den frühesten Kindheitstagen
war er mir stets ein treuer Hort,
in den schwersten Schicksalslagen
half er mir durch an jedem Ort.
Und wenn das dunkle Tal durchschritten
an meines treuen Führers Hand,
oh, dann sehe ich jetzt im Lichte
jenes schöne Heimatland.
Der Großvater, auch wenn man das Buch liest, hat das Geheimnis gekannt, Gott zu danken im Leid.
Ermutigung durch das Beispiel eines Freundes
Noch zum Abschluss: Ein lieber Freund von mir, der vor einem halben Jahr verstorben ist, war genauso alt wie ich. Er war ein evangelischer Pfarrer und ein treuer Gottesmann. Oft habe ich in seiner Kirche, die in der Nähe von Köln liegt, gepredigt.
Vor zwei Jahren wurde bei ihm Magenkrebs diagnostiziert. Er unterzog sich drei Monate lang einer Chemotherapie. Ich habe ihn damals gefragt, Peter Pfeiffer – sein Vater hat übrigens die Gefährdetenhilfe gegründet – was das Wichtigste war, das er in diesen drei Monaten der Chemotherapie gelernt hat.
Peter antwortete, dass er in dieser Zeit wie nie zuvor gelernt habe, Gott zu danken. Er erzählte, dass er im Herbst jedes Blatt, das vom Baum fiel, mit den Worten „Danke, Gott, das ist schön“ bedacht habe. Jeden Schluck Tee, den er trank, habe er mit „Danke, Gott, es schmeckt so gut“ gewürdigt. Er sagte, er habe Gott in seinem ganzen Leben nie so sehr gedankt wie in diesen Monaten.
Vor ein paar Monaten ist er gestorben. Er hinterlässt fünf Kinder und eine liebe Frau. Es ist nicht einfach, aber es hat mich sehr ermutigt, dass man Gott auch im Leid danken kann.
Seht ihr, in dieser Gruppe, in diesem Raum, gibt es viele Menschen, die gerade leiden. Viele von euch haben große Sorgen um ihre Kinder. Das weiß ich. Vielleicht sind eure Kinder nicht so, wie ihr es euch gewünscht habt. Ich möchte euch ermutigen, Gott für eure Kinder zu danken, egal wo sie sind und was sie tun.
Manche hier leiden vielleicht unter unfairen Brüdern und Schwestern in der eigenen Gemeinde. Andere kämpfen mit dem Pfarrer oder den Ältesten – und umgekehrt. Ich möchte euch ermutigen, für diese Personen zu danken! Dankt Gott für Menschen, die schwierig sind in eurem Leben. Sie sind oft die besten Lehrer, denn an ihnen wird unser Charakter geschärft.
Manche von euch leiden unter schwerer Krankheit. Ich möchte euch ermutigen, auch dafür Gott zu danken – sogar für die Krankheit. Andere haben Angst vor einer unsicheren Zukunft oder sind arbeitslos. Danke Gott dafür, denn er weiß, was gut für euch ist.
Ich möchte uns alle ermutigen: Nennt Gott niemals nur dann gut, wenn es euch gut geht. Denn Gott ist auch dann gut, wenn es uns ganz schlecht geht. Gott ist immer gut.
Albert Schweitzer hat gesagt: Unser inneres Glück hängt nicht davon ab, was wir gerade erleben, sondern vom Grad der Dankbarkeit, die wir Gott entgegenbringen – ganz egal, wie unser Leben aussieht. Es ist die Dankbarkeit, die das innere Glück schenkt, nicht die äußeren Umstände.
Praktische Anregungen zur Dankbarkeit
Ich möchte euch ermutigen, euch heute einmal eine Stunde Zeit zu nehmen und fünf Dinge aufzuschreiben, für die ihr Gott jeden Tag danken wollt. Klebt diese Liste an eure Tür oder an den Spiegel im Badezimmer. So müsst ihr nicht jeden Tag neu überlegen, wofür ihr danken sollt. Dort steht es, und ihr könnt einfach dankbar sein.
Es ist auch gut, wenn ihr eine Sache oder eine Person notiert, die ihr nicht leiden könnt. Schreibt diese Person auf einen Zettel und dankt jeden Tag für sie. Seht ihr, wir Christen müssen nicht alle Menschen gernhaben, aber wir müssen alle Menschen lieben. Nicht alle müssen wir gernhaben, aber gerade Menschen, die uns schwerfallen oder mit denen wir Schwierigkeiten haben, sollten wir danken. Dankt Gott gerade für diese Menschen. Sie sind gut für uns.
Es ist interessant: Es ist schwierig, schlecht über Menschen zu denken, für die man gerade dankt. Denkt daran: Danken und richtig denken hängen zusammen. Wie lernt man richtig zu denken? Indem man dankt. Frank Laubach hat einmal gesagt: „Ich wünsche mir, dass einen Menschen anzusehen dasselbe ist, wie für diesen Menschen zu beten.“
Wenn ich euch jetzt ansehe – zum Beispiel dich, Hartmut – denke ich automatisch etwas über dich. Vielleicht denke ich an dein schönes Hemd oder etwas anderes. Der Schritt, jetzt für dich zu danken, ist nicht weit. Wir denken übrigens etwa sieben Gedanken pro Sekunde, hat ein Psychologe gesagt. Keine Ahnung, wie er das wissen will, aber wenn Hartmut mich ansieht, denkt er vielleicht auch etwas wie: Wann hört der endlich auf? Vielleicht denkst du das auch.
Dann möchte ich dich ermutigen: Warum dankst du nicht für mich? Der Schritt ist nicht weit. Du wirst feststellen, dass du durch das Danken lernst, richtig zu denken.
Ich schließe mit dem Eingangsvers aus dem 1. Thessalonicher 5, wo Paulus sagt: „Sagt in allem Dank, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“ Ich sage das oft, aber es gibt drei Fragen, die jeder Prediger und Reiseprediger immer bekommt. Eine davon ist: „Sag mir, was ist Gottes Wille für mein Leben?“ Diese Frage bekomme ich hundertmal. Und ich antworte oft: „Ich weiß, Herr, genau was Gottes Wille für dein Leben ist.“ Bist du Prophet oder was? Ja, genau.
Dann schlage ich die Bibel auf und lese: „Sagt in allem Dank, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für dich.“ Das steht hier schwarz auf weiß. Weißt du, Gott ist gar nicht so sehr daran interessiert, wohin du gehst, ob nach Osten oder nach Westen. Er ist nur daran interessiert, dass du dankbar bist, egal wo du bist.
Im nächsten Vers steht: „Den Geist löscht nicht aus.“ Weißt du, wie du den Heiligen Geist in deinem Leben auslöschen kannst? Ganz einfach: Sag nicht Danke. Wenn du aufhörst, Danke zu sagen, sehen die Menschen nichts von Jesus in dir, obwohl du ihn kennst. Wenn du lernst, Danke zu sagen, sehen die Menschen ein Stück von Jesus durch den Heiligen Geist, der in dir lebt. Das ist das Geheimnis: Sagt Dank in allen Dingen.
Lieber Vater, wir kommen vor dich und möchten dir danken. Es gibt hundert Dinge, für die wir dir jetzt gleich danken könnten. Hundert gute Dinge: für Gesundheit, dass ich hier stehen kann ohne Schmerzen, für die wärmende Sonne, für ein Gebäude, für Brüder und Schwestern, für dein Wort, für ein Frühstück, für Kaffee.
Herr, es gibt tausend Dinge, für die wir dir danken möchten. Doch wir möchten auch lernen, dir zu danken, wo es uns schwerfällt. Nicht aus Heuchelei, sondern weil wir wissen, dass du es gut mit uns meinst. Weil wir wissen, dass du ein gütiger Gott bist und dass alle Dinge zum Besten dienen.
So danke ich dir auch für diese Gemeinde, für jeden Einzelnen hier, für die Gemeindeleitung und den Pfarrer, für alle, die sich einbringen. Herr, diese Gemeinde gibt es nur, weil du sie gerufen hast und treue Menschen gefunden hast. Für sie will ich dir danken.
Danke für die weltweite Gemeinde, überall, ob im Osten oder hier. Du bist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit, und dafür bin ich so dankbar.
Herr, wir möchten lernen, richtig zu denken. Darum wollen wir lernen, zu danken. Amen.
Abschluss und Gebet
Bitte geben Sie den Text an, den ich überarbeiten soll.
