Persönliche Suche nach Glück und Zufriedenheit
Andreas, bist du glücklich? Früher hätte ich darauf mit „Ja“ geantwortet. Alles, was ich mir gewünscht und vorgestellt hatte für mein Leben, habe ich erreicht.
Als ich zwölf Jahre alt war, wollte ich Feuermährmann, Soldat und Fallschirmspringer werden. Außerdem wollte ich im Norden von Kanada oder Alaska in der Wildnis leben. All das habe ich später tatsächlich gemacht.
Ich habe mich gefragt, worauf es im Leben eigentlich ankommt. Dabei habe ich gemerkt, wie die Kollegen meines Vaters darüber dachten. Sie saßen beim Stammtisch und unterhielten sich darüber, dass sie im Urlaub wirklich das tun, was ihnen gefällt und was ihnen Spaß macht.
Als sie älter wurden, sagten sie: „Wenn ich in Rente bin, dann mache ich wirklich das, was ich will. Dann lasse ich richtig die Sau raus.“
Als junger Bursche dachte ich mir: Wenn es darauf ankommt, das zu tun, was ich will, warum sollte ich dann warten, bis ich Urlaub habe oder in Rente gehe? Das mache ich doch gleich. Das ist doch irgendwie konsequent, oder?
Ich war der Meinung, es kommt einfach darauf an, das zu tun, was mich glücklich und zufrieden macht. Und genau das habe ich auch getan.
Wenn du mich damals gefragt hättest, Andreas, bist du glücklich, hätte ich „Ja“ gesagt. Doch ich habe nicht erkannt, dass dieses Glück, diese Zufriedenheit auf ganz wackeligen Füßen steht und eigentlich nur für einen Moment gilt.
Salomons Suche nach Sinn und Erkenntnis der Eitelkeit
Ich bin nicht der Einzige, der versucht hat, Glück und Zufriedenheit zu finden. In der Bibel gibt es jemanden, der das ebenfalls getan hat: König Salomon. Er beschreibt seine Erfahrungen in einem Buch der Bibel, dem Buch Prediger. Der Titel lautet: Worte des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem.
Salomon unternahm alles, um Glück und Zufriedenheit zu erreichen. Er strebte danach, jagte es förmlich, setzte seine besten Kräfte und sein ganzes Geld dafür ein. Was er gefunden hat, schreibt er in Prediger 1,2: „Eitelkeit der Eitelkeiten, spricht der Prediger, Eitelkeit der Eitelkeiten, alles ist Eitelkeit.“ Er fragt: „Welchen Gewinn hat der Mensch bei all seiner Mühe, womit er sich abmüht unter der Sonne?“ Damit sagt er, dass alles, was er erreicht hat, leer und sinnlos ist.
Er findet nur Unzufriedenheit. Glücklich war er nur für kurze Zeit. Im Buch beschreibt er, dass sich alles ständig wiederholt. In Vers 12 heißt es: „Ich, der Prediger, war König über Israel in Jerusalem, und ich richtete mein Herz darauf, alles mit Weisheit zu erforschen und zu erkunden, was unter dem Himmel geschieht – ein übles Geschäft, das Gott den Menschenkindern gegeben hat, sich damit abzumühen.“
Salomon hat alle Taten gefunden, die unter der Sonne geschehen, und resümiert: „Siehe, alles ist Eitelkeit und Haschen nach Wind.“ Das ist die Überschrift dieses Buches: Alles ist Eitelkeit und Haschen nach Wind. Es ist wie Spreu, die der Wind verweht, wie Schnee an einem Sommertag, der einfach schmilzt und nichts mehr übrig bleibt.
Man versucht, den Wind einzufangen, doch es gelingt nicht. Wenn man ihn einholt, weil er an dem Tag ganz langsam ist, rauscht er einem einfach zwischen den Fingern hindurch.
Ich bin nicht der Einzige, der Zufriedenheit gesucht hat, der versucht hat, Glück zu finden und es nicht gefunden hat.
Salomons Reichtum und Vergnügungen als vergebliche Suche
Natürlich hatte ich nicht die Möglichkeiten, die Salomon als König in Jerusalem hatte. Er war sehr weise, verfügte über viel Freizeit und war äußerst reich. Zudem stand ihm ein ganzer Stab von Leuten zur Verfügung: eine große Armee, Ingenieure, Bauleute, Musiker und Künstler, die seine Pläne und Ideen verwirklichten.
Die Zusammenfassung all dessen, was er erreicht hat, hat mich leer zurückgelassen. Alles ist Eitelkeit und Haschen nach Wind – eine Suche nach einer Antwort auf die Frage: Wo finde ich eigentlich Frieden? Wo finde ich Zufriedenheit? Wo wird mein Lebensdurst gestillt?
Für die Antwort muss man ins Neue Testament gehen. Die Antwort liegt eigentlich nicht in diesem Buch. In dem Buch gibt es jedoch einen Schlüsselbegriff, den ich bereits vorgelesen habe: „Ich habe alle die Taten gesehen, welche unter der Sonne geschehen.“
Salomon beschreibt in diesem Buch, was er durch alle seine Überlegungen und Unternehmungen herausgefunden hat – durch die Bauwerke und Kunstwerke „unter der Sonne“, also sozusagen das, was man in diesem Leben erforschen kann, ohne Hilfe von oben. Eben unter der Sonne, ohne den Himmel einzubeziehen, ohne eine Offenbarung von Gott.
Und ohne Hilfe von Gott gibt es keine bleibende Zufriedenheit.
Man fragt sich: Was hat Salomon denn alles versucht? Wir lesen das in Prediger Kapitel 2, Vers 1: „Ich sprach in meinem Herzen wohl an, ich will dich prüfen durch Freude. Ich will genießen das Gute.“
Er hat es wirklich krachen lassen. Er konnte sich alle Speisen leisten, das Gute genießen und auftischen lassen. Er fasste zusammen: „Aber siehe, auch das ist Eitelkeit.“
Er konnte Komiker anstellen, Leute, die ihm Witze erzählten, die ihm etwas vorspielten, Schauspieler und vieles mehr. Er fasste zusammen, dass all das „Eitelkeit und Haschen nach Wind“ sei.
In Vers 8 heißt es: „Ich sammelte mir auch Silber und Gold und Reichtum der Könige und Landschaften.“
Er fasste zusammen, dass der Reichtum, nach dem alle Leute streben, nichts bringt. Im Gegenteil, er ist wie Salzwasser: Es löscht deinen Durst nicht. Wenn du Salzwasser trinkst, wird dein Durst nur noch stärker.
Hast du das auch schon erlebt? Manche arme Leute sind sehr freigebig, andere reiche Leute hingegen sind sehr geizig. Sie wollen immer mehr, immer mehr, immer mehr. Es ist wie Salzwasser – die Lebenslust wird nicht gestillt, sondern wächst noch stärker.
Was hat Salomon noch gemacht? In Kapitel 2, Vers 8 heißt es weiter: „Ich schaffte mir Sänger und Sängerinnen an, die die wohnenden Menschenkinder unterhielten.“
Er ließ sich bespaßen und unterhalten. Er hatte viele Frauen, über tausend Frauen. Doch sein Leben war leer.
Er wurde groß und größer als alle, die vor ihm in Jerusalem waren. Auch seine Weisheit blieb ihm. Was immer seine Augen begehrten, entzog er ihnen nicht. Er versagte seinem Herzen keine Freude, denn sein Herz hatte Freude an all seiner Mühe. Das war sein Teil von all seiner Mühe.
Er hat all das gemacht und sagt in Vers 11: „Das alles war Eitelkeit und Haschen nach Wind, es gibt keinen Gewinn unter der Sonne.“
Er war in all diesen Bereichen erfolgreich, weil er einfach so begabt war. Doch er fasst es zusammen und sagt: Es hat ihm nichts gebracht. Es hat ihn leer gelassen, seine Seele war danach staubtrocken. Es hat ihm nichts gebracht.
Parallelen zu modernen Erfahrungen von Erfolg und Leere
Diese Erfahrung ist nicht neu. Viele andere haben Ähnliches erlebt, wie etwa in einer Romanserie, die wir gelesen haben und die sehr spannend war: „Inspektor McRae“. Diese Serie ist geschrieben von Georges Simenon, der 408 Romane verfasst hat, die meisten über diesen Inspektor McRae. Er war weltweit ein sehr erfolgreicher Autor.
Im Durchschnitt brauchte Simenon nur neun Tage, um einen Roman zu schreiben. Er war wahnsinnig begabt und sehr erfolgreich. Trotzdem sagte er: „Ich habe nur einen Wunsch, Frieden mit mir selbst zu finden, und ich denke, ich werde es nie erreichen. Ich zweifle, ob es überhaupt jemand erreicht. Es ist keine Frage des Geldes, denn Glück kommt aus dem Herzen.“
Er kennt niemanden, egal wie erfolgreich, der vollkommen glücklich ist. Wenn selbst die begabtesten Menschen der Welt keine Zufriedenheit finden in dem, was sie tun und in ihrem Erfolg, wer bin ich, dass ich das finden kann?
In meiner Jugend haben wir viel Zeit in der Disco verbracht und dabei die Rolling Stones gesungen: „I can't get no satisfaction“ – „Ich kann keine Zufriedenheit finden.“ Wir tanzten wild, tranken und sangen mit, aber wir erkannten nicht, dass diese Jungs die Wahrheit sangen. Sie hatten eigentlich alles, was man sich als junge Leute vorstellen konnte: Erfolg, viele Freundinnen, viel Geld, Swimmingpools, Reisen, und die Fans jubelten ihnen zu. Wie könnte man das noch steigern?
Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass sie sangen: „I can't get no satisfaction“, und es war die Wahrheit. In all diesen Dingen, in all diesem großen Erfolg, liegt keine Erfüllung, keine Zufriedenheit.
Die höchsten Gipfel der Welt wurden nur von wenigen Bergsteigern bestiegen. Der erste, der den Mount Everest erreichte, war Sir Edmund Hillary. Man fragte ihn: „Sir Edmund, was haben Sie gefühlt, als Sie auf dem Dach der Welt standen, als Sie den Gipfel erreichten?“ Hillary antwortete: „Ich fühlte einen Triumph, aber nur einen Augenblick. Dieser Triumph wurde ganz schnell abgelöst von einem Gefühl der Niedergeschlagenheit. Der Gedanke quälte mich: Wo kann ich noch hin? Welchen Gipfel kann ich jetzt noch erklimmen?“
Ein anderer Bergsteiger auf dem Everest beschrieb ähnliche Gefühle. Es war der Journalist Jon Krakauer, der ein berühmtes Buch schrieb: „Into Thin Air“. Diese Expedition wurde bekannt durch den gefährlichen Abstieg, bei dem zwölf Teilnehmer starben.
In seinem Bericht „Into Thin Air“ schreibt Krakauer über seine Gefühle, als er den höchsten Punkt der Welt erreicht hatte: „Ich wankte auf den Gipfel, den Gipfel der Welt. Ein Fuß war in China, der andere in Nepal. Ich kratzte das Eis von meiner Sauerstoffmaske, stemmte die Schulter gegen den Wind und starrte abwesend hinunter in die unendlichen Weiten von Tibet. Ich hatte mir diesen Moment monatelang vorher ausgemalt. Wie würde der Gefühlsausbruch sein, der damit verbunden ist, dachte ich mir. Jetzt war ich endlich da, ich stand wirklich auf dem Gipfel des Everest, und ich konnte nicht die Energie aufbringen, mich aus der Lethargie zu reißen. Es war mir egal. Ich schoss vier Fotos, dann drehte ich um und spurte nach unten. Meine Uhr zeigte 13:17. Alles in allem verbrachte ich fünf Minuten auf dem höchsten Gipfel der Welt.“
Er hat alles erreicht, was er sich vorgestellt hatte, und fühlt sich leer. Er hat gesucht, aber dort, wo er gesucht hat, hat er es nicht gefunden.
Die menschliche Sehnsucht und Gottes Antwort
Wir singen manchmal dieses Lied: „Ich bin durch die Welt gegangen, und die Welt ist wüst und leer. Sie ist wüst, und doch zieht mein Verlangen mich weit von der Erde los.“
Ich habe die Menschen gesehen. Sie suchen, was sie nicht finden. Sie finden es nicht; sie suchen und finden es nicht. Das ist es, was Salomon hier sagt: Sie suchen und finden es nicht (Prediger 3,9).
Was für einen Gewinn hat der Schaffende bei all dem, womit er sich abmüht? Ich habe das Geschäft gesehen, das Gott den Menschenkindern gegeben hat, um sich abzuplagen. Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit, und er hat die Ewigkeit in ihr Herz gelegt (Prediger 3,9-11).
Gott hat die Ewigkeit in das Herz der Menschen gelegt. Das ist doch gemein, oder? Im Herzen des Menschen ist so ein großes Loch, und all das, was wir in uns hineinstopfen können, kann dieses Loch nicht füllen. Nicht einmal die Reichsten der Reichen konnten mit ihrem Reichtum genug kaufen. Nicht einmal die größten Abenteuer konnten ihre Abenteuerlust stillen.
Ist es nicht irgendwie niederträchtig von Gott, dass er so ein großes Loch in unser Herz lässt, sodass wir nie Zufriedenheit finden können? Nein, die Antwort ist nicht da, wo Salomon diese Antwort gesucht hat. Das Problem wird nicht gelöst unter der Sonne.
Wir brauchen eine Offenbarung von über der Sonne. Wir brauchen eine Offenbarung vom Himmel. Dort, durch den Herrn Jesus, in einer Beziehung mit ihm, kann unser Lebensdurst gestillt werden.
Diese große Sehnsucht, die Salomon hier in seinem Buch beschreibt, diese Jagd nach Glück, diese Suche nach Zufriedenheit – die drückt der Herr Jesus so aus: „Wenn du von diesem Wasser trinkst, wirst du immer wieder dürsten“ (Johannes 4,13).
Viele Menschen würden das lesen und sagen: Ja, das stimmt, das habe ich auch erlebt. Ich war auf dem Gipfel am Sonntag. Dann habe ich das genossen, für einen kurzen Augenblick. Und ich habe mir gedacht: Okay, welchen Gipfel mache ich nächstes Wochenende? Welche Skitour mache ich nächstes Wochenende? Was ist die nächste Klettertour? Was ist das nächstgrößere Abenteuer? Was ist die nächstgrößere Party? Man will mehr, mehr, mehr, weil das, was wir haben, uns leer lässt.
Warum eigentlich? Weil Gott in das Herz von jedem Menschen ein Vakuum hineingelegt hat, das nur er selbst füllen kann, sagt Blaise Pascal. Das ist eigentlich gut ausgedrückt, oder? Kann man ihm die Hand schütteln dafür? Gott hat in das Herz von jedem Menschen ein Vakuum hineingelegt, das nur er füllen kann. Gott hat es absichtlich gemacht!
Er hat die Ewigkeit in unser Herz hineingelegt, sodass nur die Ewigkeit, der ewige Gott, eine Beziehung zu ihm, das erfüllen kann.
Das, was Jesus sagt: „Wenn du von diesem Wasser trinkst, wirst du immer wieder dürsten“ – das stimmt. Und das haben viele Leute ausprobiert.
Schau, wie ich mich bekehrt habe: Da war ich 22. Da hatte ich noch die Hoffnung, ich finde noch etwas, das mich ganz erfüllt. Aber ein paar Jahre später, also mit 25 oder 28, wissen viele schon, was George Simonon gesagt hat: Wahrscheinlich gibt es gar keine bleibende Erfüllung, keinen inneren Frieden, der beständig ist.
Er hat viele Leute gekannt in all seinem Erfolg und sagt: „Ich kenne niemanden, der vollkommen glücklich ist, wie erfolgreich er auch sein mag.“ Wie schade, dass er den Herrn Jesus nicht gekannt hat.
Jesus als Quelle ewiger Zufriedenheit
Jesus beschreibt nicht nur, wo wir unseren Lebensdurst nicht stillen können, sondern geht sogar einen Schritt weiter. Er sagt nicht nur, dass du immer wieder dürsten wirst, wenn du von diesem Wasser trinkst, sondern er verspricht auch: Wenn du von dem Wasser trinkst, das ich dir geben werde, wirst du nie mehr dürsten – in Ewigkeit.
Das Wasser, das ich dir gebe, wird in dir eine Quelle Wassers werden, die ins ewige Leben quillt. Jesus verspricht hier etwas wirklich Atemberaubendes. Es verschlägt einem die Sprache, wenn man das liest. Jesus behauptet: Ich kann dir diese Zufriedenheit geben. Bei mir ist sie zu finden. Ich kenne dich, ich kenne dein Herz, ich weiß, was du brauchst, und ich kann dir das geben – und nur ich.
Das klingt spannend. Ich habe das ausprobiert, und es stimmt. Jesus hat meine Lebenslust gestillt, und es ist einfach überwältigend, das zu erleben. Beim Herrn Jesus finde ich vollkommenes Glück und vollkommene Zufriedenheit. Bei ihm ist das zu finden, was nirgendwo anders zu finden ist. Das ist einfach großartig.
Was hindert uns also daran, Jesus anzunehmen? Was ist der Grund, dass wir das nicht so erleben?
In Johannes 4,13-14 lesen wir von der Frau, mit der Jesus dort spricht. In ihrem Leben gab es ein kleines Hindernis, um diese Zufriedenheit zu genießen. Etwas stand zwischen ihr und Gott – das war Sünde.
Ganz vorsichtig spricht Jesus sie darauf an. Sie schämt sich ein wenig und versucht, ihm auszuweichen, aber er lässt nicht locker. Ganz sanft macht er sie darauf aufmerksam: Da steht etwas zwischen dir und Gott. Und stellt euch vor, sie erkennt es. Sie ist bereit, das aufzugeben und ihr Leben zu verändern.
Warum sollte sie das nicht hergeben, was sie ohnehin nur zerstört hat? Sie hat versucht, ihren Lebensdurst mit Männern zu stillen. Sie hatte viele Männer. Wahrscheinlich war sie am Anfang sehr hübsch, dann beim zweiten, naja, beim dritten – irgendwann ist so eine junge Frau dann „verbraucht“. Irgendwann hat sie die Hoffnung verloren und gemerkt: Ohne Mann kann ich auch nicht leben, aber wahrscheinlich bringt es nicht das, was ich erwarte.
Diese Frau wurde ein großer Segen – nicht nur für viele in ihrem Dorf, sondern für Menschen auf der ganzen Welt. Ihre Geschichte ist hier im Johannes-Evangelium für uns aufgeschrieben.
Diese Geschichte beantwortet, wonach wir alle suchen, und zeigt uns, wo wir es finden können: Beim Herrn Jesus wird unser Lebensdurst gestillt.
Die Wirkung des lebendigen Wassers Jesu
Schau mal, was Jesus hier sagt – das ist wirklich gewaltig. Er sagt nicht nur, dass du leer bist und diese Leere nicht selbst erfüllen kannst. Diese Leere wird immer so bleiben, außer du kommst zu ihm. Das Wasser, das er dir geben wird, sorgt dafür, dass du nie mehr dürsten wirst – in Ewigkeit.
Das ist doch beeindruckend, aber das ist noch nicht alles. Wenn Jesus das nur sagen würde, würde man schon sagen: „Okay, gewaltig, das kann sich sehen lassen.“ Doch Jesus redet weiter. Er sagt, das Wasser, das er dir gibt, wird dir eine Quelle werden, die ins ewige Leben quillt.
Das heißt, du wirst von ihm so viel bekommen – so viel Segen, so viel Glück, so viel Freude, so viel Zufriedenheit, so viel Liebe –, dass du das gar nicht für dich behalten kannst. Das wird von dir in das Leben anderer Menschen hineinfließen. Es wird ein Segen sein für deine Kinder, für deine Frau, für deine Eltern, für deine Familie und für deine Freunde. Es wird eine Bereicherung für sie sein, wenn sie dich kennen, Zeit mit dir verbringen und mit dir leben.
Das ist doch Wahnsinn! Was Jesus hier sagt, ist wirklich gewaltig. Schau mal, welche tollen Möglichkeiten in unserem Leben stecken! Hättest du gedacht, dass du ein Segen für andere sein kannst?
Jesus sagt es: Er kann deinen Durst stillen und dich gebrauchen, damit der Durst vieler anderer gestillt wird. Das hat eine Auswirkung auf andere. Welche Auswirkung? Es wird eine Quelle des Segens sein, die ins ewige Leben quillt.
Das ist also nicht nur eine Auswirkung für fünf oder zehn Minuten oder für die wenigen Augenblicke, die wir hier von den Bergsteigern gelesen haben. Es ist eine Auswirkung für die Ewigkeit.
Wenn Jesus das nicht sagen würde, würde ich es ja nicht wagen, darüber nachzudenken oder es gar auszusprechen. Aber es ist tatsächlich so.
Die Vergänglichkeit irdischer Freude und die Täuschung der Werbung
Salomon, dieser weise Mann, hat dieses Buch geschrieben, um zu zeigen, dass es unter der Sonne unmöglich ist, wahre Zufriedenheit zu finden. Unter der Sonne gibt es einfach nur Leere. Diese Leere wird nur für einen Augenblick gefüllt, und dann zerrinnt sie dir wieder.
Ich stelle mir das Herz des Menschen wie eine große Flasche vor. Du hast hier den engen Flaschenhals, der sich dann zum Körper der Flasche weitet. Wenn du oben etwas hineingießt, fühlt es sich fast so an, als wäre die Flasche voll, solange das Wasser oder was auch immer du hineingießt, durch den Flaschenhals fließt. Du denkst: Wahnsinn, das ist toll, das ist Glück, jetzt habe ich es! Doch dann fällt es nach unten durch, und es fühlt sich wieder leer an – wie zuvor.
Wie zuvor? Nein, schlimmer, viel schlimmer. Warum? Weil die Hoffnung weg ist, weil du weißt: Okay, das war es auch nicht. Vielleicht wird es das sein, vielleicht das, vielleicht eine Beziehung mit einer bestimmten Person, vielleicht muss ich das kaufen. Im Grunde genommen werden wir von vorne bis hinten belogen.
Du schaust dir irgendeine Werbung an, zum Beispiel für Margarine, Sanella. In diesem Clip wird dir verkauft: Wenn du diese Margarine isst, ja, wenn du sie nur aufs Brot streichst und daran riechst, dann bist du glücklich. Dann bist du zufrieden. Das ist wie im Urlaub auf Hawaii oder auf irgendeiner Alm, oder wo du dir einfach den Urlaub wünschst. Aber das stimmt ja nicht.
Schau, dir wird hier etwas verkauft. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn du Sanella kaufst oder eine andere Margarine. Aber dadurch findest du nicht das, was in dem Werbeclip verkauft wird. Eine Familie ist zusammen und verträgt sich, die Kinder spielen, und irgendetwas – es ist irgendwie ein ganz toller Urlaub. Sanella gehört irgendwie dazu.
Wenn man das so sieht, muss man darüber lachen. Aber im Grunde genommen ist das, was uns vermittelt wird – in der Werbung, in den Filmen, in den Zeitungsartikeln – immer dasselbe: Schau, wenn du das hast, wenn du das tust, wenn du das erlebst, wenn du den Urlaub dort machst, dann bist du zufrieden und glücklich. Das ist das tollste Abenteuer, das ist die größte Herausforderung, das brauchst du nur.
Aber das ist eine Lüge. Das ist dort nicht zu finden.
Das Beispiel von Rosalie und die Suche nach Nervenkitzel
Die Rosalie ist eine junge Frau, die im Bibelkreis ist. Im Moment kommt sie nicht, weil sie einen neuen Freund hat.
Ihr Freund Michi ist einer von den Wingsuit-Fliegern. Er betreibt diesen Sport schon seit sechs Jahren. Der Vater von Rosalie hat zu ihr gesagt: „Rosi, freunde dich nicht mit diesem Mann an. Sechs Jahre – das ist eigentlich schon die Halbwertszeit.“ Die meisten Wingsuit-Flieger sind nach sechs Jahren schon tot. Michi ist für diese Sportart also schon überdurchschnittlich alt.
Warum ist das so? Sie brauchen immer einen neuen Nervenkitzel, immer etwas noch Gefährlicheres. Sie stürzen sich hinunter, fliegen um Klippen herum, um irgendwelche Nadeln in den Bergen. Dann fliegen sie durch Löcher hindurch und irgendwann knallen sie einfach dagegen.
Warum machen sie das? Sie finden das toll. Sie brauchen das Adrenalin, dieses Gefühl: „Mein Leben ist leer, wenn ich nicht auf Leben und Tod spiele.“ Es muss immer noch gefährlicher sein, noch steiler hinuntergehen.
Doch trotz allem bleiben sie leer. Denn dort, wo sie suchen, ist nicht zu finden, was sie wirklich suchen. Das ist eigentlich furchtbar. Nur beim Herrn Jesus ist zu finden, was diese Leute suchen.
Die Weisheit des Predigers und begrenzte Freude an Werken
Die Weisheit, die Salomo in seinem Buch Der Prediger beschreibt, ist wirklich beeindruckend. Wie viele kluge Sprüche sind darin enthalten!
In Kapitel 3, Vers 22 steht: „So habe ich gesehen, dass nichts besser ist, als dass der Mensch sich freue an seinen Werken, denn das ist sein Teil.“ Wenn man etwas geschafft hat, ist das befriedigend. Du baust ein Haus – das macht dich zufrieden. Du hast eine Aufgabe erledigt – das macht dich zufrieden.
Manche Menschen, die im Büro arbeiten, hinterlassen am Ende des Tages keine sichtbaren Ergebnisse. Das ist nicht so befriedigend wie bei jemandem, der etwas pflanzt oder baut. Am Ende des Tages kann dieser Mensch sagen: „Aha, das habe ich erreicht.“ Das ist das Ergebnis seiner Arbeit. Der Prediger sagt also, dass der Mensch sich an seinen Werken freuen soll. Daran kann man Freude finden, aber diese Freude ist begrenzt.
Dieses Glück hält nur für kurze Zeit an. Man braucht immer neue Werke, um sich erneut freuen zu können. Der Herr hat das so eingerichtet, dass wir uns über unsere Arbeit freuen können. Das ist vollkommen in Ordnung, aber es reicht nicht aus.
In Kapitel 5, Vers 10 heißt es: „Wer das Geld liebt, wird des Geldes nicht satt, wer den Reichtum liebt, wird nicht des Ertrages satt. Auch das ist Eitelkeit.“ Die Menschen werden immer reicher, doch sie finden dennoch nicht das, was sie wirklich suchen.
Das Zeugnis von Charles und die Suche nach Seelen
1984 kam eine ganze Welle von Flüchtlingen aus Sri Lanka. Ein Teil von ihnen kam nach München, wo ich damals lebte. Einer von ihnen war Charles.
Damals, während des Bürgerkriegs in Sri Lanka, war die Situation sehr gefährlich. Die Menschen flohen, und die Familien legten ihre Ressourcen zusammen, um ihre jungen Männer zu schützen und ihnen das Leben zu retten. Sie schickten sie nach Europa, und viele kamen nach Deutschland, unter anderem Charles.
Charles war hier und dachte: „Mei, jetzt bin ich in Deutschland, jetzt ist alles in Ordnung.“ Doch es war gar nichts in Ordnung. Er kam mit der Sprache, der Kultur und dem Wetter nicht zurecht. Auch mit dem wenigen Zucker, den wir in den Tee taten, war er unzufrieden. Als er zu uns kam, sagte ich zu Lindy: „Kauf schnell Zucker!“ Denn Charles wollte nicht ein bisschen Zucker im Tee, sondern eher ein bisschen Tee im Zucker. Er war mit allem, was wir machten, unzufrieden, auch mit unseren Essens- und Trinkgewohnheiten.
Er fand Arbeit, war versichert und konnte sich bei Ärzten behandeln lassen. Nach einigen Jahren sagte er jedoch: „Ich gehe zurück nach Sri Lanka.“ Die Leute, die ihn kannten, sagten: „Charles, du bist verrückt! Du verdienst hier als Küchenhilfe in einer Stunde mehr als dort unten in einer Woche. Du hast keine medizinische Versorgung dort, hier hast du die AOK.“
In einem riesigen Bezirk mit hunderttausend Menschen gab es dort nur ein Krankenhaus. Dieses Krankenhaus war so schmutzig, dass man bei uns nicht einmal einen Hund darin einsperren würde, weil sich niemand darum kümmerte, es sauber zu halten. Die Zustände waren furchtbar.
Dazu kam noch der Bürgerkrieg und die Gefahr, dass die Armee junge Männer, die aus dem Ausland zurückkehrten, festnahm und verdächtigte, von Terroristen ausgebildet worden zu sein.
Warum machte Charles das? Er sagte: „Ich brauche Seelen. Das, was ich gefunden habe, brauchen meine Geschwister, meine Cousinen, meine Stadt.“ Er gab alles auf, was er hier hatte, und ging zurück.
Ich ging mit ihm in die Flüchtlingslager. Die Flüchtlinge dachten: „Wow, da kommt ein Weißer mit einem Übersetzer, dem Charles. Die werden uns jetzt irgendwie helfen, nach Deutschland zu kommen.“
Wir hielten dort Straßenpredigten in den Flüchtlingslagern und sprachen über das Evangelium. Charles gab Zeugnis und sagte: „Schaut, ich hatte alles, was ihr wollt. Ich war in Europa, aber ich war unzufrieden. Beim Herrn Jesus habe ich gefunden, was ich gesucht habe: Sicherheit, Zufriedenheit, Geborgenheit und Liebe. Ihr müsst nicht warten, bis ihr nach Europa kommt oder aus dem Flüchtlingslager rauskommt. Ihr könnt das jetzt schon haben durch den Herrn Jesus.“
Das ist ein gewaltiges Angebot von Gott. Wenn Glück und Zufriedenheit davon abhängen würden, dass du studiert hast, zum Beispiel dein Medizinstudium geschafft hast, dann könnten nur wenige von uns Glück und Zufriedenheit finden. So viele Ärzte brauchen wir ja gar nicht.
Oder wenn Glück und Zufriedenheit davon abhängen würden, welches Auto du fährst, wer könnte dann wirklich glücklich sein?
Glück und Zufriedenheit sind zu finden in einer Beziehung zum Herrn Jesus.
Die Dringlichkeit der Entscheidung für Jesus
Warum wollen die Leute das nicht? Warum fehlt ihnen das?
Es steht etwas zwischen uns und Gott. Das, was uns fehlt, finden wir nur beim Herrn Jesus. Ich bitte euch: Nehmt den Herrn Jesus an!
Salomon hat einen großen Teil seines Lebens verpfuscht. Alle Ratschläge, die Gott ihm in seiner Weisheit gegeben hat, hat er missachtet. Er hatte eine lange Zeit in seinem Leben, in der er sagt: „Ich habe die Jahre vergeudet“, obwohl er es besser wusste. Sein Leben wurde immer leerer und noch leerer. Er wurde unzufriedener und noch unzufriedener, unglücklicher und noch unglücklicher. Warum? Weil er seine Beziehung zum Herrn Jesus auf Eis gelegt hat.
Manchmal sagen mir Leute: „Ah, ich bekehre mich jetzt noch nicht. Ich will erst das Leben genießen. Ich bekehre mich mal, wenn ich ganz alt bin, vielleicht mit achtzig oder so.“ Was für ein toller Plan! Wer weiß denn, ob du überhaupt 80 wirst?
Neben der Unsicherheit gibt es noch andere Tücken dabei. Vor einigen Jahren habe ich geheiratet. Stell dir vor, jemand würde mir vorschlagen: „Andreas, heirate nicht die Lindy. Es ist nicht notwendig, dass du sie jetzt heiratest, wenn du jung bist. Heirate sie doch, wenn du alt bist! Du kannst sie immer noch heiraten, wenn du 80 bist. Warum willst du dein ganzes Leben mit der Lindy verbringen? Ihr könnt doch einfach mit 79 oder 80 heiraten.“
Ich meine, ich möchte natürlich mein Leben mit meiner Frau leben. Wir haben schon so viele schöne Erlebnisse und Stunden gehabt, wofür wir dem Herrn Jesus dankbar sind. Natürlich wollte ich nicht mit unserer Hochzeit warten, bis ich ganz alt bin. Warum sollte ich mit der Beziehung zum Herrn Jesus lange warten?
Ja, ich möchte vorher noch dies und das erleben. Aber es ist viel besser, wenn du es mit dem Herrn Jesus erlebst. „Ah, das kann ich mit dem Herrn Jesus nicht erleben“, sagen manche. Dann ist es vielleicht besser, wenn du es nicht erlebst.
Weißt du, was ich meine? Was sollte ein Grund sein, das aufzuschieben? Was sollte ein Grund sein, sich nicht zu bekehren? Was sollte ein Grund sein, sich nicht ganz dem Herrn Jesus hinzugeben und ihn nicht an die erste Stelle im Leben zu setzen?
Er verspricht uns so viel. Die reichsten Menschen, die größten Abenteurer und die erfolgreichsten Menschen haben nicht das bekommen, was wir durch den Herrn Jesus bekommen können. Alles andere ist Eitelkeit und Haschen nach Wind. Das Leben ist Mühsal unter der Sonne.
Du brauchst eine Beziehung zu jemandem, der über der Sonne ist, der im Himmel lebt. Er schenkt dir den Frieden, die Zufriedenheit, die Freude und die Liebe, die es im Himmel gibt und in seinem Herzen wohnen. Er erfüllt dein Leben damit.
Schau mal: Wenn die reichsten und begabtesten Menschen, die es je auf der Welt gab, nicht finden konnten, was sie gesucht haben, wie können wir dann eine Chance haben, das zu finden?
Wir können nur eine Chance haben durch den Herrn Jesus. Die Suche nach Glück und Zufriedenheit endet beim Herrn Jesus.
Der Frieden, den nur Jesus geben kann
Ein Leben mit dem Herrn Jesus bringt vollen Frieden – meinen Frieden.
„Gebe ich euch“, sagt der Herr, „nicht wie die Welt gibt. Gebe ich euch, damit euer Herz nicht furchtsam werde.“
Das ist wunderbar: Bei dem Herrn Jesus ist volle Zufriedenheit zu finden. Klammer dich an den Herrn Jesus.
Amen.
