Einführung in die Wirkungen des Heiligen Geistes
Wir freuen uns, dass wir noch ein Stück weitermachen können in den Wirkungen des Heiligen Geistes in unserem Leben.
Ich dachte, am schönsten ist es, wenn wir das Lied 359 singen. Lied 359 heißt „Gott für mich“, so tritt gleich alles wieder zurück.
Wenn wir das Lied singen, dann soll auch alles, was Sie bedrängt und Ihnen Not macht, wirklich zurückstehen vor der Freude, dass unser Herr bei uns steht und uns birgt und hält an seiner starken Hand.
Ist Gott für mich, so tritt gleich alles wieder zurück. So oft ich rufe und bete, weicht alles hinter sich. Habe ich das Haupt um Freunde und bin geliebt bei Gott, was kann mir dann der Feind und weder Schaden noch Not?
Lieber Herr, dass du uns so bergen kannst, das ist ein Wunder. Wir starren oft so auf alles, was uns bedrängt und Angst macht. Dann verlässt uns aller Mut, alle Zuversicht, alle Freude.
Du kannst allein den Glauben wecken. Du kannst das Licht anzünden, damit wir dich erkennen und sehen, wie nah du uns kommst. Du kannst uns dein Wort verständlich machen.
Wir bitten dich, dass dein Heiliger Geist uns erleuchtet und Glauben weckt. Amen.
Die Botschaft aus Apostelgeschichte 2: Busse, Taufe und der Heilige Geist
Wir stehen immer noch bei Apostelgeschichte 2. Später werden wir in größeren Zügen weitermachen. Aber jetzt noch einmal zurück zu dem Punkt, an dem wir heute Morgen bei Vers 37 waren, und wie das durchs Herz fährt.
Nun zu Vers 38: Die erschrockenen Männer von Jerusalem fragen: „Was sollen wir tun?“ Petrus antwortete ihnen: „Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden. So werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.“
Oft sind Christen unklar darüber, wie man den Heiligen Geist empfängt. Hier steht es jedoch klar und deutlich. Es kann eigentlich keinen Christen geben, der einmal in seiner Bibel gelesen hat, ohne sofort die Antwort zu kennen. Wie empfängt man den Heiligen Geist? Durch Buße, Taufe und Umkehr empfängt man den Heiligen Geist.
Dort wird er ausgegossen. Gott will ihn mitteilen, denn euch und euren Kindern gilt diese Verheißung sowie allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.
Auch mit vielen anderen Worten bezeugte Petrus das und ermahnte sie: „Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht.“ Diejenigen, die sein Wort annahmen, ließen sich taufen. An diesem Tag wurden etwa dreitausend Menschen auf einen Schlag hinzugefügt.
Der Geist Gottes kann eine ganz große Ernte einbringen.
Die zentrale Rolle des Wortes Gottes und des Gewissens
Heute Morgen haben wir festgehalten, was wir bereits in den wenigen Bibelarbeiten ganz klar herausgestellt haben: Der Geist Gottes wirkt durch das Wort, nicht durch irgendwelche ungewöhnlichen menschlichen Ereignisse. Durch das Bibelwort wirkt und arbeitet er an uns.
Das Schwert des Geistes dürfen Sie nie vergessen – es ist das Wort Gottes. Nirgendwo kann der Geist Gottes so wirken wie durch das Bibelwort. Die Erneuerung der Gemeinde geschieht durch Predigt und Bibelarbeit. Je mehr wir im Wort Gottes wachsen, desto mehr kann unser Herr und der Heilige Geist die Gemeinde erneuern. Alles andere hat nicht die Bedeutung, die das Wort hat, das erneuert.
Interessant ist nun, was wir heute Morgen gehört haben: Wo erweist sich der Heilige Geist so, dass er an uns wirken kann? Normalerweise denkt man immer wieder, wenn man die Liste der Gemeindeveranstaltungen durchgeht, an unser Denken. Wir arbeiten ja viel an Glaubensfragen, mit Zweiflern. Wir fragen uns, wie wir die Hindernisse im Glauben beseitigen können. Dabei vergessen wir, dass der Geist Gottes durch das Gewissen zu uns kommt, nicht durch den Intellekt. Er kommt auch nicht durch Gefühle, nicht durch Demonstrationen, nicht durch das Zeigen, wie toll Christen sind. Er kommt immer durch das Gewissen.
In der Reformationszeit haben unsere Väter und Mütter Bekenntnisse niedergeschrieben. Das ist ganz wichtig, denn diese Leitsätze lese ich immer gern, zum Beispiel im großen Katechismus, im kleinen Katechismus oder in der Augsburger Konfession. Diese Bekenntnisse halten die ganz wichtigen Grundlinien unseres Glaubens fest. Dort steht: Alle Lehre muss durch den Kampf des erschrockenen Gewissens hindurch. Das haben sie entdeckt. Es gibt keine Theologie, die man am Schreibtisch macht. Alles muss im Leben erlitten werden.
Sie wissen selbst, dass die großen Stunden des Glaubens bei Ihnen die Anfechtungen waren, die Krankheitszeiten oder schwere Trauerzeiten, in denen Sie ganz neu im Wort gesucht haben. Merkwürdigerweise waren es nicht die schönen Zeiten, in denen es uns gut ging. Oft waren das geistlich sehr flache Zeiten. Die Lehre Gottes und das Wort Gottes haben wir erst in der Tiefe begriffen, in den schweren Zeiten.
Ich vergesse nicht, wie ich als kleines Kind schon gespürt habe – ich habe immer wieder davon erzählt bei meinen Konfirmanden –, wie es in den Hungerjahren war, in der Kriegsgefangenschaft des Vaters, wie man keine Wohnung hatte. Durch den Kampf des erschrockenen Gewissens wurde man gefragt: Wie komme ich überhaupt noch durch? Als eine unserer Töchter so schrecklich verunglückte und wir nicht wussten, ob sie überhaupt wieder gesund wird, mit so einer schweren Kopfverletzung, ob sie wieder klar denken kann, hat man Jesus ganz neu in der Tiefe der Krankheitsnot und Angst erlebt. Das muss durch den Kampf des erschrockenen Gewissens hindurch.
Heute Morgen haben wir auch gesagt: Man kann das Gewissen nicht erschrecken durch irgendwelche Drohmittel. Es kann sich wehren gegen Schimpfen und Angstmachen. Aber der Heilige Geist kann etwas tun. Darum müssen wir beten: Herr, erschüttere doch unsere sichere Christenheit heute!
Es gibt ja ein Lied, das in Missionskreisen entstanden ist: Sonne der Gerechtigkeit, weck die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit! Deshalb sollten wir gar nicht beten, dass immer alles ruhig bleibt und wunderbar läuft. Es ist manchmal wichtig, dass Gott uns alle aus dem Schlaf der Sicherheit aufweckt.
Glaubensentstehung am Beispiel von Muslimen und anderen Suchenden
Jetzt interessiert uns ganz besonders, wie das mit dem Glauben funktioniert. Ich denke, bei der Mission lässt sich am besten zeigen, wie Menschen überhaupt zum Glauben kommen.
Heute erleben wir etwas ganz Unerwartetes und Merkwürdiges: Wie noch nie zuvor nehmen Muslime Jesus an. Wie ist das überhaupt passiert, dass Muslime Jesus annehmen?
Im Schwarzwald gibt es das schöne Städtchen Nagold. Dort lebte ein Junge, der eine Eidlinger Schwester eingeladen hat, einen fünfzehnjährigen Messud aus Hochdorf, einem Ort oben auf der Höhe, zur Bibelstunde mitzubringen. Messud ist heute Pastor in Izmir – ein beeindruckender Mann. Er sagt immer: „Ihr ahnt gar nicht, was uns gezogen hat.“
Was hat so einen Mann gezogen? Er hat gesagt: „Bitte sagt nie ein negatives Wort über den Islam. Das ist das Schlimmste, was ihr tun könnt. Damit baut ihr euch alle Türen zu.“ Nie etwas Negatives sagen, nicht über Religion streiten – das hilft überhaupt nichts. Stattdessen sollt ihr den Menschen einfach von Jesus erzählen.
Wenn ihr einem Muslim von Jesus erzählt, dann hat er auch den Propheten Isa. Aber er sagt es ganz anders. Das, was ihr habt, ist Wärme, Liebe und Gegenwart. Und das ist für uns Muslime etwas, das wir gar nicht kennen. Für uns ist Gott ganz fern. Unsere Religion ist eine Gesetzesreligion, alles ist kalt. Wir wissen genau, dass wir die Gebote nicht befolgen können.
Wenn ihr uns erzählt, wie ihr Vergebung der Schuld empfangen habt, wenn ihr erzählt, wie ihr im Sterben Gewissheit habt, wie ihr geborgen seid in Jesus und wie ihr die Liebe des Vaters empfangt – ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was das für einen Muslim bedeutet.
Messud erschrickt selbst darüber und fragt sich: „Was habe ich eigentlich?“ Dabei hat er das nicht durch Streit oder das Schlechtmachen anderer Religionen erfahren. Das kann ja nicht unser Weg sein. Wir sollen einfach so wie Petrus Jesus verkünden. Petrus hat vom Gericht gesprochen. Die Welt läuft auf das Gericht zu. Es gibt keine Zukunft und keine Hoffnung in dieser Welt. Die einzige Hoffnung ist Jesus.
Tatsächlich läuft das in allen Religionen der Welt ähnlich ab. Zu mir kam einmal ein Professor aus China. Freunde hatten ihn hergeschleppt. Er war mit einer Staatsdelegation unterwegs, oft in Deutschland gewesen und hatte plötzlich den Wunsch, getauft zu werden.
Ich fragte ihn: „Warum machen Sie das nicht in China?“ Er antwortete: „Meine Frau ist auch Professorin, und wenn das herauskommt, verlieren wir beide unser Professorenamt.“ So ist die Religionspolitik in China noch.
„Aber Sie können sich hier einfach taufen lassen. Mich interessiert, wie das bei Ihnen war. Sie sind im Kommunismus aufgewachsen.“ Ich hätte so einen Mann gerne hier vorgestellt und erzählen dürfen, wie er von seiner Geschichte berichtete.
Er erzählte, wie er als junger Wissenschaftler an den Kommunismus geglaubt hat, überzeugt davon, die Gerechtigkeit in der Welt zu schaffen. Dann kam das Gemetzel auf dem Platz des Himmlischen Friedens während der Revolution, wo so viele Studenten erschossen wurden.
Er sagte: „Wir haben geweint, für uns war alles zerbrochen.“ Er berichtete von dem Kampf des erschrockenen Gewissens: „Was ist das noch in dieser Welt?“ Wir haben gesucht, wir haben den Koran gelesen, wir haben alte Zauberriten studiert, wir haben den Buddhismus und die Weisheit gesucht.
Was hat euch dann gezogen? Immer wieder kam es auf Jesus zurück. Das erste Mal hörte ich von Jesus. Da habe ich geahnt, dass er allein mich in dieser Welt bergen kann.
Wie funktioniert Glauben? Der Geist Gottes muss das erleuchten. Wir können nur Zeugen sein. Zeugen heißt, von dem erzählen, was wir erlebt haben. Ihr müsst keine großen Lehren verkünden. So habe ich es erlebt, so habe ich es erfahren, so habe ich es in der Schrift gefunden. Gebt das weiter, und dann muss der Heilige Geist das Licht anzünden.
Er muss dort scheinen wie ein Scheinwerfer. Ich stehe heute richtig im Licht, aber der Heilige Geist macht Jesus groß. Das ist das Wichtigste in der Gemeinde und im Gottesdienst: Es geht nicht mehr um den Prediger, sondern um Jesus. Er soll angestrahlt werden.
Wir wünschen uns, dass in der Christenheit in jeder Verkündigung, in jeder Bibelstunde, in jeder kirchlichen Versammlung nur noch um Jesus geht. Es gibt keine Hoffnung ohne Jesus. Niemand kann dich bergen. In den Problemen kannst du es nicht alleine schaffen.
Zeugnis von Glauben und Nächstenliebe in schwierigen Zeiten
Ein Freund von mir kümmert sich sehr um die Serben. Er war Direktor von Daimler-Benz in Belgrad. Lange Zeit hatte ich Schwierigkeiten, nach Belgrad zu fahren. Ich leite ja diese Hilfswerkhilfe für Brüder, bei der wir den einheimischen Christen in vielen Ländern helfen.
Kurz vor Weihnachten, vor zwei Jahren, im kalten Dezember, sind wir dann doch runtergefahren. Ich hatte nur ein paar Tage Zeit, aber die Serben mit Milosevic waren mir sowieso unheimlich, und die Situation war sehr schwierig. Dennoch sagte man mir: „Du musst die Leute vom Lebensbrot kennenlernen.“ Das wusste ich schon, denn wir hatten ihnen bereits geholfen.
Lebensbrot waren ein paar evangelische Frauen – natürlich Frauen, immer Frauen –, die den Mut hatten, anzufangen zu helfen. Sie hatten selbst kaum etwas, aber sie vertrauten auf Jesus. Aus der ganzen Welt kamen Hilfen, zum Beispiel aus Australien und England. So bauten sie ein Werk mit 150 Frauen und Männern auf. Pro Woche sammelten sie 20 dieser entwurzelten Vertriebenen.
In Belgrad leben Hunderttausende Arbeitslose. Die Arbeitslosigkeit liegt bei etwa 60 Prozent. Viele sind vertrieben worden oder von anderen abhängig. Es herrscht eine große Not auf dem Balkan.
Die Frauen gingen einfach hin und sammelten die Menschen. Lebensmittel wurden verteilt. Wie sie das machten, hat mich sehr beeindruckt. Vor der Verteilung versammelten sie die Menschen in einem Saal, einem Kirchengebäude. Die Frauen standen dort und hielten eine kurze Ansprache. Dabei dachte ich: Das ist das mächtigste Zeugnis. Du kannst die Probleme und Sorgen nicht lösen, wir können sie auch nicht lösen, aber wir wissen, dass es einen gibt, der sie lösen kann – Jesus. Du musst Jesus kennen.
Eine halbe Stunde evangelisierten sie, so schlicht und einfach, wie es nur Frauen tun können. Danach verteilten sie die Lebensmittel und schrieben die Nöte auf: Wo fehlt ein Herd, wo fehlt Bettwäsche? Dann sagten sie: „Wir besuchen euch und kümmern uns darum.“ Aber das Wichtigste war: Jesus kann deine Not lindern.
Wenn wir wieder merken, wie Glauben entsteht, dass wir Menschen das wieder sagen: Wir kämen in unserem Leben nicht durch. Es ist doch nicht nur ein finanzielles oder medizinisches Problem, das wir haben. Das wichtigste Problem ist doch: Wer hält diese Welt zusammen? Es gibt nur einen, der in dieser Welt alle Macht und alle Gewalt hat.
Der Teufel hat sie nicht, die finsteren Mächte haben sie nicht, die okkulten Zauberpriester haben sie nicht, die Religionen haben sie nicht. Sondern Jesus ist der Herr und König. Gerade war doch Himmelfahrtsfest, und wir jubeln, dass Jesus regiert.
Wenn wir ihn anrufen, erleben wir, dass er antwortet – so, wie er antworten will. Wir können nicht über ihn verfügen, aber wir wissen, dass er da ist, dass er uns beschirmt. Selbst nachts, wenn wir schlafen, umgibt er uns mit seiner Güte.
Wir wissen aus unserem Leben, wie es war, wenn Zweifel sich regt und der Kleinglaube. Sogar die Jünger haben gezweifelt, sogar noch an der Himmelfahrt zweifelten etliche. Der Zweifel ist furchtbar, weil er uns lähmt.
Das ist auch ein Stück Kritik an unseren Versammlungen. In manchen Kirchen wird der Zweifel so hoch gehalten. Wissen Sie, der Zweifel macht alles kaputt. Wenn wir heute so ein schönes Mittagessen bekommen und dann sagt vielleicht einer: „Du, die haben vielleicht Blausäure in der Küche reingekippt“, und sagt: „Das kann man nicht ausprobieren, lass mal lieber die Finger davon.“ Das ist Zweifel.
Wenn ich auf der Autobahn mit 140 fahre und einer sagt: „Du, vielleicht hat neulich in der Werkstatt das Rad nicht festgemacht“, dann muss ich am nächsten Parkplatz anhalten und gucken, ob das Rad festgedreht ist. Mit Zweifeln kann man immer weiterleben, aber wenn ich weiß, das trägt nicht, hat keinen Wert, dann muss ich wissen: Es ist wahr und gewiss.
Das hat Petrus in seiner Rede gesagt: „Nun wisse das ganze Haus Israel gewiss, Jesus ist der Herr.“ (Apostelgeschichte 2,36) Diese herrliche Glaubensgewissheit ist unaufhebbar, sonst können wir nicht leben und nicht sterben.
Das Wort Gottes will uns gewiss machen: „Ich bin gewiss, nichts kann mich von der Liebe Jesu trennen.“ (Römer 8,38-39) Das, was wir gerade gesungen haben, ist genau das: Wer deckt meine Sünde ab? Das Blut von Jesus deckt meine Sünde total ab – und was es auch ist, alles ist abgedeckt.
Darauf darf ich mich verlassen. Und ich weiß, dass er alle Macht hat im Himmel und auf Erden. Ich verlasse mich darauf.
Umkehr, Taufe und das Leben im Geist
Was ist meine Voraussetzung, Böses zu tun? Viele erweckte Christen – es gibt ja viele Erweckte – kommen nicht zum Heil. Denn obwohl sie wach werden – erweckt heißt ja wach werden – stehen sie vor der engen Pforte, gehen aber nicht hindurch.
Buße tun heißt eine Umkehr um hundertachtzig Grad machen. Das war das beliebteste Thema bei Jesus in seinen Predigten: „Bekehrt euch!“ Es steht immer Buße da. Das Wort „Buße“ ist ein bisschen missverständlich, weil man es oft mit Strafe oder Bußgeldbescheiden verbindet. Dabei ist es eine fröhliche Sache, wenn der verlorene Sohn heimkommt.
Er muss doch durch die Tür gehen, zu seinem Vater kommen und sagen: „Vater, ich habe gesündigt, es war nicht recht, was ich getan habe.“ Zu dieser Umkehr gehört auch, dass wir Sünde erkennen, bekennen, bereuen und lassen. So steht es auch im Konfirmandenbüchlein: Erkennen, bekennen, Sünde aussprechen.
Es war nicht recht, und wir müssen das aussprechen. Ich habe Ihnen heute Morgen erzählt, wie ich in Kasachstan war. Dort sagte einer der Leiter der Deutschrussen, er sei neulich mit dem Auto zu einem Dienst losgefahren. Unterwegs musste er plötzlich anhalten, telefonieren und seine Frau um Verzeihung bitten. Er sagte: „Ich kann doch nicht für Jesus dienen, wenn ich in dieser Spannung lebe, so wie ich Abschied genommen habe.“
Wissen Sie, Dinge in Ordnung bringen – das ist das Wunderbare. „Ja, es war nicht recht, was ich gemacht habe.“ Das geht umfassend in einer Umkehr meines Lebens, in einer dauernden Umkehr. Buße tun ist eine dauernde Umkehr. Das ist ein eindeutiger Schritt.
Und jetzt steht das da mit der Taufe. Das hat viele Christen immer wieder beschäftigt: Muss ich mich noch einmal taufen lassen? Es gibt dann Spezialisten, die sagen: „Jawohl!“ und bieten gleich die Badewanne an und sagen: „Da taufe ich dich.“ Andere sagen: „Nein, das muss im Freibad geschehen.“ Wieder andere sagen: „Nein, das muss im fließenden Wasser geschehen, da müssen wir zum Neckar.“ Und manche sagen: „Das geht nur im Jordan.“
Bei der Taufe gibt es so viele Lehren, nicht nur Kindertaufe und Erwachsenentaufe. Ich möchte mit niemandem mehr eine Diskussion über Taufe führen, weil es immer die heißesten Diskussionen gibt. Um diese geht es heute nicht. Wenn Sie Ihrer Meinung gewiss sind, dann seien Sie gewiss. Ich will mit niemandem mehr streiten.
Ich meine nur, das Wasser haben wir alle, wir sind alle irgendwie getauft. Ums Wasser geht es jetzt nicht mehr. Es geht jetzt nur noch um den Sinn der Taufe: hineingetaucht zu sein in den Tod von Jesus, so hat es Paulus in Römer 6 beschrieben. Das heißt, das alte Ich herzugeben und zu sagen: Jesus, ich möchte nicht mehr für mich leben.
Wenn Sie heute wieder diese christlichen Blätter ansehen, wie das eine Mode geworden ist – Selbstverwirklichung, „Ich möchte mein Ich entfalten, ich möchte meine Träume leben“ – nein, darum geht es nicht. Ich möchte, dass Jesus mein Herr ist. Und er will, dass wir unsere Wünsche kreuzigen und uns bedingungslos ihm zur Verfügung stellen.
Das ist Buße. Herr Jesus, regiere du mich, du kannst mich führen, wohin du willst. Ich will nicht im Selbstmitleid stehenbleiben, ich will nicht in der Ichsucht verharren. Das ist Taufe für mich: hineingetaucht sein in den Tod Jesu und mit Jesus leben. Jesus, ich stelle mich dir zur Verfügung, tot oder lebendig, gebrauche mich. Ich will hineingetaucht sein – das ist gemeint.
Schön, wenn das mit der Taufe zusammenfällt, aber auch wenn es auseinanderfällt. Es ist nicht mehr nötig, dass wir eine Form vollziehen, sondern vielmehr, dass wir mit Christus das alte Ich ersaufen und sagen: Jesus, ich will dich haben, ich will mit dir leben. Und das war damals bei den Leuten ganz wunderbar.
„So werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.“ Jesus hat ja auch vom Heiligen Geist erzählt. Das sei wie bei einer Wohnung: Da ist eine leere Wohnung, und dann kommt der Geist und zieht ein. Aber wenn man ihn nicht hält, und die bösen Geister sind ausgezogen, dann kommen nach ein paar Wochen die bösen Geister zurück, sehen die Wohnung leerstehen und merken, dass kein Geist Gottes eingezogen ist.
Das ist ganz wichtig: dass wir vom Heiligen Geist erfüllt sind. Ich schätze auch das Wort nicht so sehr, dass wir nach der Fülle des Geistes trachten sollen und immer mehr vom Heiligen Geist haben. Das Wunderbare ist doch: Wenn nur ein Stückchen des Heiligen Geistes in unser Leben einzieht, will er unser ganzes Leben haben.
Er will sich immer mehr bei uns ausbreiten, unsere Gedanken beherrschen, unsere Arme erfüllen, unsere Worte heiligen und unser ganzes Leben durchdringen. Aber er muss unser ganzes Leben bestimmen. „So werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.“ Das ist eine Zusage.
Und das, was Petrus sagt, ist doch nicht bloß in den Wind gesprochen: Ihr werdet den Heiligen Geist bekommen, wenn ihr so euer Ich opfert.
Die Bedeutung der Hingabe und Erleuchtung durch den Heiligen Geist
Es gibt ein Büchlein von Oswald Sanders, das kürzlich neu erschienen ist. Es wurde in Bielefeld, ich glaube bei der Bühne, noch einmal nachgedruckt. Ich finde das ganz wunderbar. Oswald Sanders war ein bekannter Missionsmann. In seinem Buch geht es stark um das Thema des Hineingetauchtseins in den Tod von Christus.
Sanders betont auch, dass dieses Thema heute kaum noch gelehrt wird. Es geht nicht darum, sich selbst zu verwirklichen. Wenn ich meine eigenen Träume lebe, dann lebe ich doch eigentlich meine sündhaften Gedanken aus. Nein, es geht darum, sich Jesus zur Verfügung zu stellen und sich von ihm gebrauchen zu lassen.
Wie wunderbar ist es, wenn Jesus Herr unseres Lebens wird! Dann kann der Geist Gottes von uns Besitz ergreifen. Darum geht es.
Ich möchte Ihnen noch eine Bibelstelle nennen, die Sie gerne nachschlagen können: Kolosser 3,23. Dort heißt es: „Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen.“ Das ist die Veränderung, das ist das neue Leben.
Oder auch Römer 12,1 ist Ihnen sicher bekannt: „Dass ihr eure Leiber, also all das, was wir leben, unser Körper, alles Gott zum Opfer da bringt, das sei euer vernünftiger Gottesdienst.“ Es gibt einen unvernünftigen Gottesdienst, bei dem man nur Lieder plärrt. Aber ein vernünftiger Gottesdienst ist, wenn man sich mit Leib und Seele dem Herrn zur Verfügung stellt.
In der Bibel steht also, dass das Singen von Liedern nicht immer das Wichtigste ist. Vielmehr ist es wichtig, sich ganz dem Herrn Jesus hinzugeben, damit er uns gebrauchen kann. So kann der Geist Gottes von uns Besitz ergreifen.
Was geschieht dann? Der Geist Gottes macht Jesus groß. Besonders die Reformatoren, allen voran Martin Luther, haben gern dieses Wort gebraucht: Der Geist Gottes erleuchtet uns. Das ist wirklich ein tolles Bild – die Erleuchtung. Sie brauchen sie, der Geist muss uns ein Licht aufstecken.
Wer von Ihnen hat noch die Auslegung Martin Luthers zum dritten Glaubensartikel über den Heiligen Geist gelernt? Luther sagt: „Ich glaube, dass ich nicht aus eigener Vernunft und Kraft an Jesus Christus meinen Herrn glauben oder zu ihm kommen kann, sondern der Heilige Geist hat mich mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten.“
Da wird uns also Licht aufgesteckt! Deshalb dürfen wir auch in dunklen Stunden der Schwermut beten: Herr, lass dein Licht leuchten, dass ich dich vor Augen habe und auf dich blicken kann.
Die Verheißung des lebendigen Wassers und geistliche Erneuerung
Und dann die herrliche Weissagung von Jesus aus Johannes 7, am letzten Tag des Laubhüttenfestes. Jesus sagt: „Wenn jemand durstig ist, der komme zu mir und trinke.“
Dieses Fest, das Laubhüttenfest, wurde sieben Tage lang gefeiert. In Jerusalem versammelten sich dabei Zehntausende Menschen. Jesus spricht dort: „Wer jetzt Durst hat, der kommt zu mir; wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“
Damit meinte er jedoch nicht einfach Wasser, sondern den Geist, den Heiligen Geist, der durch uns anderen zukommen soll. Sie werden zu Segensträgern, weil der Geist Gottes durch sie weiterfließen will. Jesus hat diese Verheißung gegeben, dort, wo wir uns ihm ganz zur Verfügung stellen.
Ich habe am ersten Abend zu Ihnen gesagt: Uns bedrängt die Frage, wie unsere Kirche neu werden kann. Ich finde es immer wieder schön, was man alles ausprobiert. Aber wir brauchen eine geistliche Erneuerung ganz am Grund.
Da muss der Geist Gottes uns ergreifen, uns erfüllen. Und durch uns muss das wieder zu anderen weitergehen, dort, wo wir in den Gemeinden sind. So können wir brauchbar werden für unseren Herrn Jesus.
Beispiele von Glaubensdurchbrüchen in schwierigen Regionen
Um es an einem Beispiel aus einer weiten Visionswelt zu erzählen: Das Heidentum ist ja so gefangen in diesen Finsternismächten. Man hat den Eindruck, dass sich diese Finsternismächte auch bei uns ausbreiten, obwohl sie sich vielleicht lange Zeit noch unter einer äußeren Christlichkeit zurückgezogen haben.
Wenn man oft erlebt, wie schwarze Magie, Dämonenkult und Zauberkräfte die Menschen bestimmen und unheimliche Dinge geschehen, wird das deutlich. In einem Gebiet im Südwesten Äthiopiens ist das besonders eindrucksvoll zu sehen. Dort leben blutrünstige Stämme wie die Podi, die Hamar und die Mursi, die für ihre großen Tellerlippen bekannt sind. Sie sind bis heute von der Zentralregierung nie richtig beherrscht worden. Schon unter Haile Selassie sagte die Regierung, man lasse sie am besten sich selbst überlassen. Dort herrscht noch das Faustrecht. Jeder Mann besitzt eine Maschinenpistole, meist eine Kalaschnikow. Mit dieser gehen sie auf die Jagd und bekriegen andere Stämme. Es ist ein sehr gefährliches Gebiet.
Gerade dort haben Missionare große Durchbrüche erlebt, etwa der Missionar Böschler von der deutschen Missionsgemeinschaft, aber auch unsere Mitarbeiter. Noch vor zwei Jahren waren die Stämme dort tief bewegt. Es gab einen Raubzug, bei dem die Podi in einen anderen Stamm eindrangen, das Vieh raubten und 1500 Frauen, Männer und Kinder niederschossen. In diesem Stamm gab es bereits eine Reihe evangelischer Gemeinden.
Was haben sie in dieser Not getan? Sie mussten fliehen, wagten aber immer wieder die Rückkehr, weil sie wussten, dass die Podis seit Jahrhunderten Feinde sind und ein Leben dort kaum möglich scheint. Doch jeden Abend trafen sie sich in einer kleinen Strohhütte, der Kirchenhütte, und beteten für die Podis: "Herr, du kannst sie erleuchten."
Dann geschah das unfassbare Wunder: Die Podis schickten plötzlich einen Boten mit der Botschaft des Friedens. Sie erkannten sofort, dass es Evangeliumsboten waren. Doch wer konnte zu ihnen gehen? Der Stamm der Me'en, ein großer Volksstamm, in dem es seit 1990 erste Bekehrungen gibt und einige Zehntausend Christen leben, erklärte sich bereit. Für diese Stämme ist das keine leichte Sache. Sie kennen die Gegebenheiten kaum und müssen in ein fremdes Volk gehen.
Zehn Männer aus dem Stamm der Me'en zogen aus und gingen zu den Podis. Nach wenigen Monaten ließen sich die ersten Podis taufen. Wie ist das möglich? Der Geist Gottes wirkt, sodass sie erkennen, dass Krieg und Kämpfen keinen Sinn haben. Die Ahnen, die sie verehren, haben keine Macht, denn Jesus ist mächtiger.
Diese Geschichte wurde auch in den Kreisen der SAM (Sudan und Thirnermischen) bekannt. Ein alter Missionar namens McClellan aus Australien, 71 Jahre alt, konnte kaum glauben, dass das Evangelium die Podis erreicht hat. Er hatte viele Jahre dort gearbeitet und war damals dabei, als die Missionsarbeit als erfolglos abgebrochen wurde. Damals war etwas Schlimmes passiert: Er selbst lag krank mit Malaria, und ein Evangelist namens Teckle ging zu diesem Volksstamm, um das Zeugnis von Jesus weiterzugeben. Dieser wurde grausam umgebracht. Daraufhin brach man die Arbeit ab.
Nun kam Missionar McClellan zu den Podis, die ganz abgelegen an der Grenze zum Südsudan leben. Er saß in einer Hütte, als ein alter Podi hereinkam und sagte: "Ich erkenne dich. Du warst vor vielen Jahren hier. Ich vergesse nicht, was du mir gesagt hast. Du hast mir von Jesus erzählt. Ich konnte mich all die Jahre nicht zu Jesus bekennen, aus Angst vor den Menschen hier, die deine Botschaft gehasst haben. Ich bin heute gekommen, um mein Leben Jesus zu geben. Ich möchte Christ werden."
Was der Geist Gottes bewirkt, war über all die Jahre oft nur verdeckt. Wie oft sind wir komisch und denken, der Unglaube sei heute in unserem Volk, bei unseren Kindern oder Nachbarn so stark. Doch wir sollten schweigen, wenn wir wissen, dass der Geist Gottes schon wirkt.
Der Heilige Geist arbeitet auch in unserem Volk. Ich bin überzeugt, dass Gott noch viel wirken will, um Menschen zum Glauben zu führen. Wir können nicht einfach einen Schalter drücken, um jemanden zum Glauben zu bringen. Wir können das Licht nicht selbst anmachen. Der Geist Gottes will es tun – und er tut es auch in unserer Zeit.
Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht!
Die Kraft des Wortes und der Gehorsam im Glauben
Glauben Sie denn, dass ein Mensch in unserer Welt allein durch Geld glücklich werden kann? Oder durch Esoterik oder Sex? Das gibt es doch nicht! Es kann nur Jesus volle Befriedigung geben. Es braucht nur das eindeutige Zeugnis von uns, die wir nun sein Wort angenommen haben.
Dabei müssen Sie wieder darauf achten, wie es in Kapitel 2 und in der ganzen Apostelgeschichte steht: das Annehmen des Wortes. Ja, dazu gehört Glauben. Glauben ist nicht nur Nachdenken über Gott, sondern das Wort annehmen und sagen: Ja, ich glaube, was in seinem Wort, der Bibel, geschrieben steht. Ich glaube an Jesus nach der Schrift, nach dem Zeugnis der Apostel und Propheten. Ich will dieses Wort annehmen und ganz und völlig Ja dazu sagen, auch wenn ich manches noch nicht verstehe.
Ich will dieses Wort annehmen. Oft steht in der Apostelgeschichte auch, dem Wort gehorsam zu werden oder dem Glauben gehorsam zu sein. Glauben ist ein Gehorsamsakt. Ja, zu Jesus sagen: Sei du mein Herr!
Im Lied heißt es: "Ich will mich nicht mehr selber führen, du sollst als Hirte mich regieren." Ich will das Kommando dir übergeben, ich will die Steuer in die Hand von Jesus legen. Ich will in meinem Leben nicht mehr selbst bestimmen. Ich will auch im Gebet nicht mehr Jesus fordern, was er tun muss. Ich will sagen: Herr, ich bin so froh, dass du mich regierst, dass du mir deinen Heiligen Geist gibst, dass du mir dein Wort erklärst, dass du mir das Licht aufschließt.
An diesem Tag wurden etwa 3000 Menschen hinzugefügt. Herr, tu es noch einmal! Das tut der Herr auch in unseren Tagen, wenn wir ihn verkündigen. Vorhin hat jemand gesprochen, der sagt: Bei uns ist es auch schwierig, die Gemeinschaft ist nur klein. Das macht doch nichts aus. Und wenn es ganz wenige sind, werden sie einmal staunen in der Ewigkeit, was Gott aus diesen kleinen Anfängen noch getan hat.
Vielleicht schon, wenn wir ehrlich sind. Wir wollen nur Zeugen sein und das Wort ausstreuen, weil der Geist Gottes vielfältige Frucht schenkt. Keiner der Missionspioniere hat je erlebt, welche Frucht daraus geworden ist. Hudson Taylor zum Beispiel wäre ja verrückt geworden, wenn er gehört hätte, dass das möglich ist und dass es neunzig Millionen Menschen erreicht. Das ist undenkbar.
Und all die großen Leute! Aber wir wissen, dass der Herr noch Großes tun will. Er will erretten aus diesem verkehrten Geschlecht, und er will uns alle als seine Zeugen haben.
Schlussgebet und Lobpreis
Ich möchte noch mit Ihnen beten. Lieber Herr, vielen Dank, dass dein Geist am Wirken ist. Du machst uns immer wieder dein Wort verständlich und stellst uns Jesus vor Augen.
Herr, verzeih uns unsere Zweifel und unsere Unzulänglichkeiten. Es tut uns leid, wo wir dir nicht vertraut haben. Aber wir wollen große Dinge erleben in diesen Zeiten. Deshalb beten wir auch jetzt für deine angefochtene Gemeinde. Wir beten für die, die durch schwere Leiden hindurchgehen. Du kannst deine Kinder oft auf schweren Wegen führen. Wir denken an liebe Menschen, mit denen wir mitleiden unter all den Anfechtungen.
Wir wollen Mut zum Sprechen haben. Dein Geist kann dieses Wort unterstreichen und Menschen fest und geborgen machen in dir. Herr, erbarme dich deiner Christenheit, auch in unserem Land. Gib uns wieder diese Konzentration auf dein Wort, auf dich und auf das Zeugnis von dir. Amen.
Jetzt singen wir noch von dem Lied 359. Es ist ein interessantes Lied vom Heiligen Geist. Wir können nicht alle Verse singen, deshalb wählen wir einige aus.
Vers sieben: Sein Geist wohnt mir im Herzen, regiert mir meinen Sinn. Wenn der Geist Gottes uns nicht regiert, dann spinnen die Sinne, dann kommt die Angst, und man flattert umher. Der Geist muss uns regieren, er treibt Sorge und Schmerzen hin.
Wir singen auch Vers neun: Sein Geist spricht meinem Geiste manch süßes Trostwort zu. Paul Gerhard hat das in den schweren Anfechtungen seines Lebens erlebt. Sein Geist spricht meinem Geiste manches Trostwort zu, wie der dem Hilfe leiste, der bei ihm sucht Ruh.
Und wie er hart erbaue eine edle neue Stadt, da Augen und Herzen schauen, was es geglaubt hat.
Nun singen wir noch Vers zwölf und dreizehn. Nichts in dieser Welt kann uns zur Anfechtung oder zur Störung unseres Glaubens werden. Keine Armut, keine Pein, kein Hunger, keine Gefahr, keine Krankheit – gar nichts kann eine Hinderung sein.
Vers zwölf und dreizehn: Kein Engel, keine Freuden, kein Thron, keine Ehrlichkeit, kein Leben und kein Leiden, keine Angst, keine Unfairheit – was man nur erdenken kann, sei es klein oder groß – keiner soll mich lenken aus deinem Arm und Schoß.
Mein Herz geht ins Springen und kann nicht traurig sein. Es ist voll Freude und Singen, sieht lauter Sonnenschein. Die Sonne, die mir lacht, ist mein Herr Jesu Christ. Das, was mich singend macht, ist, was im Himmel ist.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie das nie mehr vergessen können, weil der Geist Gottes Sie regiert – in keiner Stunde Ihres Lebens, keinen Augenblick. Verlieren Sie nicht den Blick, wie Sie es im Schauen einmal sind, und den König sehen in seiner Schönheit.
Eva Maria Admiral hat mich gerade noch einmal gebeten, heute Abend um 19:30 Uhr auf den Theaterabend hinzuweisen. Hier darf sie Sie dazu einladen.
Nun wünsche ich Ihnen noch eine gute Pause bis 18:00 Uhr zum Abendbrot.
