
Der Tag ist wie ein großes Menü, und von dir haben wir die Vorspeise serviert bekommen.
Manchmal ergeht es mir bei solchen mehrgängigen Menüs so, dass die Vorspeise besonders gut ist. Dann schaue ich auf den Teller, esse davon und denke: Könnte ich noch eine Portion davon bekommen? Es war ein bisschen knapp, was den Umfang betrifft. Die Substanz war überzeugend, und ich frage mich, warum ich jetzt nicht noch mehr davon bekomme, bevor ich überhaupt weiß, was der Hauptgang bringt.
Beim Hauptgang wird der Teller dann oft riesig vollgemacht, aber ich weiß noch nicht, ob mir das schmeckt. Warum bekomme ich nicht noch einen Nachschlag von der Vorspeise? Dann bekomme ich ja nichts mehr. Ich habe hier nachgefragt, aber die Antwort war störrisch.
Also bin ich jetzt dran, und wir lesen den Text aus dem Römerbrief, Kapitel 8, Verse 18 bis 25. Nachher gibt es noch einen Zusatz aus dem 15. Kapitel, den bekommen wir aber später.
Mal sehen, ob der Herr – wir haben dafür gebetet –, dass er heute das ganze Menü segnet. Ich hoffe, der Hauptgang ist auch für Sie verdaulich.
Wir lesen: Denn ich bin überzeugt, dass die gegenwärtigen Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll.
Das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. Die Schöpfung ist der Vergänglichkeit unterworfen, nicht aus eigenem Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat. Doch dies geschieht in der Hoffnung. Denn auch die Schöpfung wird von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit werden und in die herrliche Freiheit der Kinder Gottes eingehen.
Wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick seufzt und in Wehen liegt. Nicht nur sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe empfangen haben, seufzen in uns und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes.
Denn wir sind auf Hoffnung hin gerettet. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist keine Hoffnung. Denn wie kann man auf das hoffen, was man bereits sieht? Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld.
Wir buchstabieren diesen Text und ich habe angekündigt, dass es aus dem Kapitel 15 nachher noch einen Nachschlag geben wird.
Nur ist der Römerbrief, um es ehrlich zu sagen, nicht so einfach verständlich wie die Bild-Zeitung. Das ehrt das Wort Gottes, und deshalb muss man sorgfältig hinschauen. Wir wollen versuchen, es intensiv zu betrachten.
Die erste Frage, die ich heute stellen möchte, lautet: Teilen wir die Schlussfolgerung des Paulus?
Ich bin überzeugt, dass die Leiden dieser Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. Das griechische Wort, das hier verwendet wird, bedeutet eigentlich „Ich schlussfolgere“. Es ist eine logische Schlussfolgerung des Paulus, basierend auf allem, was er zuvor im Römerbrief über die große Tat der Barmherzigkeit und der Rettung Gottes durch Jesus geschrieben hat.
Diese Schlussfolgerung ist ganz logisch und ich bin davon überzeugt, dass sie stimmt. Nun stelle ich uns die Frage: Können wir diese Schlussfolgerung des Paulus teilen? Er vergleicht das, was er jetzt erlebt und erleidet, mit der Herrlichkeit, die kommen wird.
Man könnte sagen: Wenn ich das richtig vergleichen kann, dann kann ich auch entscheiden, ob ich ihm zustimme oder nicht. Die Leiden dieser Zeit sind bekannt: die Wehwehchen, die man hat, die Vergänglichkeit, die Schmerzen. Viele sitzen jetzt hier und spüren vielleicht gerade etwas davon – vielleicht nicht so stark, und ich hoffe, dass diejenigen, die es sehr stark spüren, trotzdem noch zuhören können.
Manchmal sind die Leiden so schwer, dass man gar nicht anders denken kann. Das wusste Paulus auch.
Dazu kommen noch die besonderen Leiden und Beschwerden, die Paulus kannte und die alle Jesusnachfolger kennen. Diese Leiden hängen nicht mit körperlichen Gebrechen zusammen, also weder mit Mangel noch mit Krankheit, sondern sie stehen in Zusammenhang mit der Nachfolge Jesu.
Im zweiten Korintherbrief schreibt Paulus eine lange Liste darüber, was er alles durchgemacht hat, also welche Quälereien er erlebt hat. Ich lese das mal vor, denn es ist eigentlich wert, buchstabiert zu werden. Man möchte nachvollziehen, ob man wirklich Apostel sein möchte, wenn das die Bedingungen sind.
Im 2. Korinther 11 sagt er: Wenn wir vergleichen, wer mehr gearbeitet hat, könnte ich da auch mithalten. Ich bin öfter gefangen gewesen, habe mehr Schläge erlitten und bin oft in Todesnöten gewesen. Von den Juden habe ich fünfmal vierzig Geißelhiebe minus einen erhalten, dreimal wurde ich mit Stöcken geschlagen, einmal gesteinigt. In Lystra endete ich auf der Müllkippe. Dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, einen Tag und eine Nacht trieb ich auf dem tiefen Meer.
Ich bin oft in Gefahr gereist, in Gefahr unter Räubern, dann in Mühe und Arbeit, in viel Wachen, in Hunger, in Frost und Blödsinn. Er erzählt das alles auf – ich habe es gar nicht vollständig gelesen. Das heißt, diese Leiden in der damaligen Zeit sind sehr, sehr anschaulich dargestellt.
Dass man davon weg möchte, dass das mal nicht mehr ist, ist auch verständlich. Das ist anschaulich, das kann man auch empfinden: Dass ich Schmerzen und all das nicht mehr habe. Bei dem Gedanken können die Augen schon leuchten, voll Sehnsucht und voller Freude.
Was aber ist sonst noch dazu zu sagen? Was wissen wir über die zukünftige Herrlichkeit? Die Leiden dieser Zeit wiegen im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll, kaum etwas.
Wie stellen Sie sich den Himmel und die Herrlichkeit vor? Oft wirkt das Bild etwas blass. Die Leiden, das Schwärzen und die Verfolgung sind sehr deutlich und drastisch. Doch wenn es um das Gedenken an den Himmel geht, erscheint das Bild oft schwach und wenig lebendig.
Deshalb kommt es, dass selbst bei Christen die Vorstellung vom Himmel eher vage bleibt. Natürlich wollen wir dorthin, und Paulus wird schon Recht haben. Aber richtig vorstellen können wir es uns kaum. Deshalb wollen manche Christen im Zweifelsfall nicht zu schnell in den Himmel, sondern lieber vorher noch einmal Urlaub machen, zum Beispiel auf Mallorca. Es muss ja nicht unbedingt Ballermann sein, aber dort weiß man wenigstens, was man hat.
Wie sieht es also ehrlich bilanziert aus? Gibt es diese Vorfreude, diese Begeisterung auf Gottes Herrlichkeit, die da kommen wird? Wo wir sagen: Ja, es gibt viele Zumutungen in diesem Leben, aber das hat vergleichsweise kein Gewicht. Das andere, die kommende Herrlichkeit, ist viel stärker. Sie zieht mich mehr an, bestimmt meine Seele, mein Singen und mein Leben. Diese Herrlichkeit, die eines Tages offenbar werden soll, bestimmt mich.
Dabei kommen wir auch darauf, woher eigentlich diese merkwürdige Blässe und die daraus folgende Schwäche in der Hoffnung rühren. Das Thema heute ist, dass unsere Hoffnung durch Jesus reicher wird.
Also stellen wir erst einmal fest, dass wir gut daran tun, wenn die Hoffnung reicher wird. Wenn man sich selbst analysiert, merkt man, dass die Hoffnung oft etwas blass ist. Eigentlich beobachten wir uns selbst dabei, dass wir uns weniger danach ausstrecken und fragen: „Wann komme ich endlich dahin? Kann es nicht schnell genug gehen? Hoffentlich bald!“ Stattdessen befinden wir uns eher in einer mühsamen Verteidigungshaltung.
Nun ja, die Leiden dieser Welt, all die Schmerzen und Krankheiten – Gott sei Dank hat die Medizin Fortschritte gemacht. In der Palliativmedizin gibt es heute vieles, was die Schmerzen lindert. Dafür kann man Gott dankbar sein.
Ein weiterer Punkt ist, dass wir hier in unseren Breiten, im Vergleich zur Weltmasse, in einem unglaublichen Wohlstand leben. Alt werden und krank sein mag nie ein reines Vergnügen sein. Aber der Wohlstand mildert doch manches ab.
Ich hörte kürzlich von einer Freundin, dass sie in ihr Haus einen Treppenlift einbauen lässt. Wer hätte gedacht, dass es so etwas gibt? Wenn man die Treppen im eigenen Haus nicht mehr hochkommt, kann man sich den Luxus leisten, einen Treppenlift einzubauen. So schwebt man wie ein Engel in die obere Etage, obwohl man sonst nicht weiß, wie man die Stufen bewältigen sollte.
Das heißt, und dafür können wir riesengroß dankbar sein, dass es so etwas gibt. Es bedeutet aber auch, dass wir uns nicht überwiegend nach vorne freuen, sondern uns gegen das bedrückende Elend verteidigen, das uns hier die Luft zum Atmen nimmt. Wir ergreifen Maßnahmen, die das Elend etwas abdämmen und mildern. Das ist eigentlich auch ganz gut.
Was die Christen angeht und die Konflikte, die nicht aus Gesundheit, Alter oder Beschwerden entstehen, sondern aus der Nachfolge Christi und der Bedrängnis sowie Feindschaft, der sie in der Gesellschaft begegnen: Auch hier gibt es Maßnahmen. Diese werden heute unter uns Christen ziemlich kräftig betrieben. Wir vermeiden nach Möglichkeit viele Konflikte.
„Klug wie die Schlangen“, hat Jesus gesagt. Das zitieren wir gerne. „Ohne falsch wie die Tauben“ natürlich auch, das ist gut. Aber hier muss man sich ja nicht ins Martyrium stürzen. Man muss sich auch so verhalten, dass man nicht dauernd Prügel bezieht, die nicht sein müssen. Auch das ist bestimmt eher eine Verteidigungshaltung. Es gibt Schwierigkeiten und gesellschaftlichen Druck. Diese Konflikte wollen wir möglichst vermeiden.
So, das kennen wir. Das ist aber nicht wirklich ein Reichwerden in Hoffnung, sondern eher mühsame Selbstverteidigung gegenüber allen Arten von Bedrängnis. Paolo, sagen wir, das kennen wir schon. Das können wir dir auch ganz gut sagen. Aber die Tonart, die du anschlägst, ist doch logisch: Es ist doch klar, dass Leiden in dieser Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die eines Tages offenbar werden soll.
Ich habe in den letzten Wochen eine wirklich schöne Erfahrung gemacht. Ich war eingeladen, bei einer Seniorenbegegnung eine Woche lang Bibelarbeiten zu halten. Dort waren über hundert Senioren versammelt, und sie hatten mir ein Thema gestellt. Da habe ich schon gesagt: Wow! Das ist gut.
Wir haben vereinbart, dass wir eine Woche lang Bibeltexte von mir ausgelegt bekommen, die ich aussuchen kann. Dabei sollten wir erläutern, was das wunderbare Abendlied von Gerhard Terstegen ausdrückt. Ein Tag sagt dem anderen: Mein Leben sei ein Wandern zur großen Ewigkeit. „O Ewigkeit, so schöne, dein Herz an mich gewöhne, mein Heim ist nicht in dieser Zeit.“
Also fragt man sich: Wie geht das denn, sich an Gottes Ewigkeit zu gewöhnen? Das haben wir dann eine Woche lang getan. Ich war erstaunt – erstens über den ganzen Reichtum biblischer Texte. Dann staunt man, wenn man den Philipperbrief liest, wo Paulus sagt: Christus ist mein Leben, Sterben ist Gewinn. Das ist ein Protestsatz gegen unsere Zeit.
Bei uns gilt – und auch wir Christen sind davon infiziert – dass Sterben der größte Verlust ist. Gesund zu sein, ist die Hauptsache. Sterben muss um jeden Preis vermieden werden. Nein, sagt Paulus, weil Christus mein Leben ist, ist Sterben Gewinn. Ich habe Lust, abzuscheiden und mit Christus zu sein, was viel besser wäre. Aber wenn er meint, ich soll noch hier für euch arbeiten, mache ich das auch gerne.
Doch die Melodie „Sterben ist Gewinn“: Ist das euer Satz morgens beim Zähneputzen? Sagt ihr das gerne zu euch selbst im Spiegel und denkt: So geht der Tag gut – Christus mein Leben, Sterben ist Gewinn?
Oder wir lesen im zweiten Timotheusbrief, wo Paulus schreibt: Wenn wir mit Jesus leiden, so werden wir auch mit ihm regieren. Da denkt man: Um Himmels willen, wir haben mal gedacht, das wäre so ein ewiger Mittagsschlaf oder Kirchenchor-Übungsstunden. Aber mit Christus regieren – an der Weltherrschaft, unternehmerisch, gestalterisch, schöpferisch – das ist ja unglaublich. Kann man das anfangen zu begreifen?
Jetzt wollen wir weiter den Text im Römerbrief ansehen und sehen, wie das unsere Hoffnung als Haltung nähert und stärkt, sodass sie reicher wird.
Erstens: Ist das die Schlussfolgerung des Paulus? Können wir sie teilen? Sie machen für sich eine Zwischenbilanz, und wir schauen, wo wir weiterbleiben.
Jetzt zum zweiten Punkt: Das Ziel. Was ist das Ziel? Das Ziel ist die herrliche Freiheit der Kinder Gottes.
In Vers 19 heißt es: Das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. Die Schöpfung ist unterworfen, der Vergänglichkeit und so weiter (Vers 20). Doch das geschieht auf Hoffnung.
In Vers 21 steht: Denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Luther übersetzt das sehr schön mit „zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“. Die Wortfolge im griechischen Urtext ist allerdings etwas anders und lautet: „zur Herrlichkeit der Freiheit“. Nein, genauer: „zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes“.
Man merkt an meinem Stottern schon, dass diese Wortfolge im Deutschen nicht so gut verständlich ist. „Zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ klingt locker und gut. Herrlich ist großartig, Freiheit ist großartig, und die Freiheit der Kinder Gottes klingt auch gut. In Wirklichkeit steht da aber: „zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes“.
Denn Herrlichkeit bedeutet in der Bibel nicht einfach nur „großartig“, wie wir es im Alltag oft sagen. Wenn wir von „herrlicher Freiheit“ sprechen, meinen wir damit eine großartige, wunderbare Freiheit, zu der wir hinwollen, etwas Tolles, das es kaum zu übertreffen gibt.
Nein, das Wort „Herrlichkeit“ ist in der Bibel sehr, sehr gehaltvoll und schwergewichtig. Deshalb müssen wir uns kurz vergegenwärtigen, was Herrlichkeit Gottes wirklich bedeutet. Es ist die offenbarte Wirklichkeit Gottes, sein Lichtglanz und seine Schwere. Das hebräische Wort „Kabot Yahweh“ bedeutet sowohl Lichtglanz als auch die Schwere Gottes.
Wo sehen wir das? Zum Beispiel in 2. Mose 24: Mose steigt auf den Berg Sinai, das Volk lagert am Fuß des Berges. Da heißt es: Gott rief Mose am siebten Tag aus der Wolke, und die Herrlichkeit des Herrn war anzusehen wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges vor den Augen der Israeliten. Das ist die Gegenwart Gottes. Die Herrlichkeit zeigt sich als verzehrendes Feuer. Das Volk Israel traut sich nicht in die Nähe, aber Mose sieht die Herrlichkeit Gottes.
Oder bei der Einweihung des salomonischen Tempels: Im Königbuch heißt es, dass die Herrlichkeit des Herrn den Tempel erfüllte. Es ist Lichtglanz und Schwere Gottes. Die Wirkung war nicht, dass alle sagten: „Toll, so ein Erlebnis haben wir immer mal gehabt.“ Nein, die Priester waren nicht mehr in der Lage, ihre Arbeit zu tun. Es war so blendend und niederdrückend, dass es unerträglich war. Man kann nicht in der Gegenwart der Herrlichkeit Gottes sein. Es ist ein verzehrendes Feuer.
Auch bei Jesaja im Tempel heißt es: „Weh mir, ich vergehe, ich bin unrein.“ Die Herrlichkeit Gottes erfüllt den Tempel. Das ist Herrlichkeit!
Erträglich wird die Herrlichkeit Gottes erst, als sie in Jesus erscheint – in der Niedrigkeit des Kindes in der Krippe und des Mannes am Kreuz. Johannes schreibt im ersten Kapitel seines Evangeliums: „Wir sahen seine Herrlichkeit, die Herrlichkeit des eingeborenen Sohnes vom Vater.“ Johannes beschreibt dann im Evangelium die Wunder, Predigten, das Leiden und Sterben, die Kreuzigung und die Auferstehung.
Ja, wir sahen in Jesus die Herrlichkeit – die Wirklichkeit, den Lichtglanz, die Schwere Gottes. Hier ist die Gegenwart des wirklichen Gottes. Und da dürfen wir Gottes Herrlichkeit sehen. Sie ist erträglich und zerstört uns nicht.
Wenn die Vollendung kommt und Jesus in Herrlichkeit erscheint, wird das der Tag des Gerichts sein. Dann werden wir verwandelt; wir werden ihn sehen, wie er ist.
Dieser Tag ist ein Tag des Gerichts und ein verzehrendes Feuer. An ihm wird deutlich, dass unsere Sünde, unsere Gottlosigkeit und unsere Selbstgerechtigkeit mit der Heiligkeit Gottes absolut unverträglich sind.
Man könnte denken, es sei ein Problem, dass man Gott nicht sehen kann oder dass man ihn irgendwie sichtbar machen möchte, als wäre das ein Problem. Doch Paulus sagt dem Timotheus: Gott wohnt in einem Licht, in das niemand hineinkommen kann.
Es wäre tödlich für uns, ihn direkt zu sehen. Es ist eine Gnade, eine Verschonung, dass er uns das jetzt noch nicht zumutet. Wenn er es uns zumutet, ist es der Tag des Gerichts, an dem wir nicht bestehen können. Dann können wir nur geschützt sein und überleben, geborgen im Blut und Kreuzestod von Jesus Christus.
In diesem Moment kam die Herrlichkeit Gottes uns so nahe, dass sie gnädige, begnadende Herrlichkeit war – nicht richtende, vernichtende oder zerstörende. Das ist jetzt die Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Am Ende der Zeit werden wir diese Herrlichkeit direkt sehen.
Wenn man die letzten Kapitel der Bibel aufschlägt, steht das in aller Klarheit dort. Im letzten Kapitel der Bibel heißt es, es wird keine Sonne im neuen Jerusalem, der neuen Welt Gottes, geben. Gott selbst wird da sein, er wird leuchten (Offenbarung 21,23).
„Ich sah keinen Tempel darin, denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, er und das Lamm.“ Das ist dann die Herrlichkeit Gottes, die wir sehen.
Oder in Offenbarung Kapitel 22, Vers 3 heißt es: „Und der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, seine Knechte werden ihm dienen und sein Angesicht sehen.“ Sie werden sein Angesicht sehen.
Das ist also die Herrlichkeit der Kinder Gottes: Dann sehen wir die Herrlichkeit Gottes, und das ist Freiheit – wahre Freiheit.
Es gibt dann keine Beeinträchtigung mehr, nicht mehr durch Vergänglichkeit, nicht mehr durch Sünde. Es gibt nichts mehr, was uns aus der Gegenwart Gottes vertreibt. Und es gibt nichts mehr, was uns die Gegenwart Gottes unverträglich oder tödlich macht, kein verzehrendes Feuer mehr.
Dann ist es gnädige Lebensfülle, Sonnenkraft, in der wir leben können. Gott ist die Mitte, Gott ist gegenwärtig. Dann sind wir frei – dann sind wir wirklich frei.
Es geht darum, dass wir uns das Bild der Herrlichkeit und der Freiheit der Kinder Gottes, auf die wir zugehen, vor Augen stellen und dieses Bild zuerst genau beschreiben.
Oft beklagen wir, dass in der Bibel nicht mehr darüber gesagt wird. Doch anstatt darüber zu meckern, wäre es hilfreicher, das, was die Bibel tatsächlich darüber aussagt, gründlich zur Kenntnis zu nehmen. So können wir unsere Sinne und unsere Vorstellungskraft schulen. Das ist besser, als ständig fernzusehen und Telenovelas zu schauen, die uns nur noch mehr ins Diesseits verlieben.
Wenn unsere Vorstellung von Gottes Herrlichkeit und der Zukunft so blass ist, wird unsere Hoffnung schwach. Dann reagieren wir defensiv und versuchen, das Elend des Lebens so lange wie möglich hinauszuzögern. Stattdessen sollten wir mit reicher Hoffnung nach vorne stürmen.
Die Vorfreude wächst, je mehr wir uns von den Worten Gottes vor Augen führen lassen, was uns erwartet. Das ist die einzige Möglichkeit, die wir haben. Durch Jesus, wie er es tut, und durch die Offenbarung des Johannes, die ausdrücklich unsere Augen öffnet, können wir unter unseren begrenzten Bedingungen heute verstehen, was zu verstehen ist. So nehmen wir das Ziel ins Blickfeld und freuen uns richtig.
Wir haben dann kein blasses Bild mehr, das nur Langeweile erzeugt und uns sehnsüchtig nach Mallorca blicken lässt. Das Ziel ist die Herrlichkeit, die herrliche Freiheit der Kinder Gottes.
Luthers Übersetzung ist dafür schon in Ordnung, wenn man innerlich aufnimmt, dass das Wort „Herrlich“ in Bezug auf die Freiheit der Kinder Gottes nicht so platt und oberflächlich gemeint ist, wie wir es in unserem alltäglichen Sprachgebrauch verstehen.
Ein dritter Punkt: Wir haben da ein Problem. Das muss ich noch einmal benennen, und wir wollen schauen, ob wir es lösen können. Das Problem lautet: Wie sollen wir überzeugt sein von einer Wirklichkeit, die unsere Sinne nicht wahrnehmen können?
Andreas Schäff hat ja vorhin Hebräer 11 vorgelesen, und dort wird es ganz betont: die Zuversicht, die feste Zuversicht, auf das, was man nicht sieht. Doch genau das ist ein Problem für uns. So wie wir sind, neigen wir dazu, dem, was wir nicht sehen, zu misstrauen. Wir haben den Verdacht, dass es das nicht wirklich gibt – vielleicht nur Gedanken oder Wünsche, aber keine wirkliche Realität.
Wir sind so gestrickt, dass wir denken: Was wir sehen, ist real, und was wir nicht sehen, ist es nicht. Da liegt ein Problem. Nun gut, nähern wir uns dem Thema vorsichtig an. Paulus versucht hier, Brücken zu bauen, und sagt: Seht zunächst einmal das, was ihr seht, das ist die vergängliche Wirklichkeit.
Unsere Sinne können nur das wahrnehmen, was in dieser raumzeitlichen Wirklichkeit für sie zugänglich ist. Aber diese Wirklichkeit vergeht. Wir leben in einer vergänglichen Welt. Das ist das Erste, was wir uns heute klar machen müssen, denn das ist keineswegs selbstverständlich, vor allem nicht in unserer Zeit.
Diese Welt vergeht. "Himmel und Erde werden vergehen", sagt Jesus in Matthäus 24,35. "Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen." Das heißt, es gibt keinen Grund, in der Heiligen Schrift, in der Offenbarung des Wortes Gottes, von der geschaffenen Welt zu denken, sie wäre ewig. Das ist eine Beleidigung für den Machbarkeitswahn der Menschen heute.
Wir haben uns daran gewöhnt, dass wir aufgrund von Wissenschaft und Technik langsam alles in den Griff bekommen. Wir haben mit dieser Erwartung die schönsten Erfahrungen gemacht. Wir alle profitieren davon, besonders die Älteren, dass die Medizin in den letzten hundert Jahren phantastische Fortschritte gemacht hat. Diese Fortschritte lindern Schmerzen und Leiden, die wir haben, und wir genießen das sehr dankbar.
Diese Erfahrung entwickelt in uns Menschen heute die Vorstellung, wir kriegen das alles in den Griff. Es gibt für alles irgendwie Lösungen, die Wissenschaft schafft das schon. Und wenn es neue Probleme gibt, dann kriegen wir das auch hin. Das ist ein Machbarkeitswahn, so denkt man.
Nein, sagt die Heilige Schrift und Jesus ausdrücklich: Himmel und Erde vergeht, Himmel und Erde vergeht. Wir haben die Aufgabe, als Geschöpfe Gottes, als seine Ebenbilder und Geschäftsführer, die Erde zu bebauen und zu bewahren, also pfleglich zu behandeln. Aber wir haben keine Verheißung, dass wir nach dem Sündenfall alles retten können. Alles ist vergänglich, alles stirbt, und es gibt keine Verheißung, die Erde zu retten.
Diese jungen Leute, die sich als Klimakleber auf die Straße kleben, sind durchaus typische Repräsentanten unserer Zeit. Auch wenn sie zu denen gehören, die sagen, sie wollen den Verkehr nur stören – böse Jungs und Mädchen sind sie nicht. Sie sind typische Repräsentanten, denn an diese Welt sich zu kleben und zu sagen: "Ich will das nicht loslassen!", ist wohl das typische Kennzeichen der Zeitgenossen heute.
Ich stehe nicht an zu sagen, dass Christen ihnen sehr gleichen, besonders in wohlhabenden Gegenden wie Baden-Württemberg, wo die meisten ein wunderbar gepflegtes Häusle haben. Da ist es schwer, mit Ter Stegen zu singen: "Mein Heim ist nicht in dieser Zeit, o Ewigkeit, du Schöne, mein Herz an dich gewöhnen."
Eigentlich geht man doch gern noch einmal durch seinen Garten und schaut, wie sorgfältig der Rasen gepflegt ist, ob die Halme alle in die gleiche Richtung stehen, ob die Blumen gepflanzt sind und die Kehrwoche beachtet wurde. Dieses Heim soll doch noch ein bisschen gepflegt bleiben.
Ich weiß nicht, ob Sie nach dem Rundgang durch Ihr Anwesen dann beten: "Mein Heim ist nicht in dieser Zeit." Das würde gut passen, wenn Sie die Gaben dankbar annehmen und sich innerlich schon verabschieden, um sich auf das Heim in Gottes Herrlichkeit einzustellen. So vermeiden Sie, zum Klimakleber zu werden und sich festzukleben: "Nur keinen Fall will ich hier weg, nur das nicht, nur das nicht."
Wir tun uns schwer, denn das Unsichtbare scheint unwirklich zu sein. Gott ist nicht sichtbar, also denken wir, er wäre es nicht. Wir kleben an dem Sichtbaren.
Nehmen Sie aus dem 2. Korintherbrief, Kapitel 4, bitte noch einmal diesen Satz des Paulus, der eine überaus deutliche alternative Lebenshaltung beschreibt: "Darum werden wir nicht müde." Müde werden wir in diesem Abwehrkampf.
Müde und erschöpft sind wir, weil wir im Laufe des Lebens immer wieder verteidigen müssen, dass uns Dinge verloren gehen: unsere Gesundheit, unsere Intelligenz, unser beruflicher Erfolg, alles geht uns verloren. Geliebte Menschen gehen uns verloren. Dieses Verlieren macht uns müde und erschöpft.
Doch Paulus sagt: "Darum werden wir nicht müde." Wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert. Jetzt kommt die neue, andere Sicht: Unsere Bedrängnis, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit für uns – für die, die nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare schauen.
Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich, was aber unsichtbar ist, das ist ewig.
Es ist leichter, den Blick vom Sichtbaren wegzulenken, wenn das Sichtbare ekelhaft, qualvoll und wirklich böse ist. Wenn man ringsherum nur Qual, Schmutz, Dreck und Leid sieht, wenn man sagt: "Ich bin es leid, ich kann den Anblick nicht mehr ertragen", dann wird es für uns Menschen natürlich leichter, zu sagen: "Ich sehne mich nach der Herrlichkeit und Freiheit der Kinder Gottes, ich sehne mich nach der unsichtbaren Wirklichkeit Gottes."
Aber ich sage noch einmal: Wir sind nun mal bevorzugt. Als Christen in unseren Breiten leben wir in einer Wohlstandsgesellschaft mit einem unglaublichen, in der Geschichte nie dagewesenen Komfort. Deshalb fällt es uns nicht leicht, den Blick von all den verführerischen, schönen und angenehmen Dingen wegzulenken und zu sagen: "Wir schauen nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare."
Also kleben wir am Sichtbaren, mit dem Ergebnis, dass wir müde werden. Der Prozess der Erschöpfung und der Hoffnungslosigkeit beginnt. Die Erschöpfung wächst in dem Maße, wie man sich an das Sichtbare hält. Deshalb endet das Leben der Wohlstandskinder oft traurig.
Deshalb scheint für viele Christen auch der Abschied das Schlimmste zu sein. Natürlich ist jeder Abschied schmerzlich. Wenn man geliebte Menschen loslässt, müssen Tränen fließen. Wo keine Tränen sind, da ist auch keine Liebe.
Das heißt, es gibt auch für Christen immer einen Abschiedsschmerz. Aber dieser wird überwogen vom Sieg und Trost der Hoffnung auf die zukünftige Herrlichkeit – wenn man denn eine hat! Und wenn man denn versöhnt ist mit Gott und weiß, wohin man geht. Sonst gibt es keinen Grund, sich zu freuen, sondern nur ein Warten auf das Gericht Gottes, das verzehrende Feuer seiner Heiligkeit.
Wir haben also ein Problem mit der Sichtbarkeit.
Jetzt stellt sich die Frage: Können wir als wohlstandsgeschädigte Christen erreichen, dass unsere Hoffnung stärker wird und wir nicht so sehr an den Umständen kleben? Wir wollen doch nicht schlechtreden, was Gott uns an Reichtum und Wohlstand schenkt. Wir nutzen diese Gaben ja auch, um mit anderen zu teilen und Gutes zu tun. So ist es uns gegönnt, so ist es uns gegeben.
Über Wohlstand, Annehmlichkeiten und den Fortschritt der Medizin zu schimpfen und zu sagen, das sollte alles nicht sein, ist falsch. Nein, es ist ein Geschenk Gottes. Aber wie können wir uns selbst darin üben, nicht daran zu kleben und uns so sehr daran zu hängen, dass es schmerzt und schlimm wird?
Paulus sagt, es wäre eigentlich nötig, dass wir auf die Zukunft ausgerichtet sind. Das stärkt unsere Tragfähigkeit und unsere Geduld. Geduld heißt, darunter bleiben. Und das ist heute offenkundig wichtig: Wenn die Lebensbedingungen schwerer werden, die Probleme groß sind – im Kleinen wie im Großen, persönlich wie gesellschaftlich – dann brauchen Menschen, besonders Christen, eine Belastbarkeit, eine Tragfähigkeit. Die Bibel nennt das Geduld und unterscheidet dabei zwei Begriffe:
Erstens die Hypomonie, das „darunter bleiben“, also die Fähigkeit, Lasten auszuhalten und zu tragen. Und zweitens die Makrothymia, die Großherzigkeit, das große Herz, das viel Platz hat, in Liebe umarmt und nicht eng wird oder schrumpft.
Wir brauchen diese Tragfähigkeit in unserer Zeit. Paulus beschreibt, dass wir genau durch ein reiches Werden an Hoffnung und das Ausrichten auf die Herrlichkeit belastbar werden und eine neue Sicht bekommen. Die Leiden dieser Welt, die Schwierigkeiten und der Druck stehen in keinem Verhältnis zu der Herrlichkeit, auf die wir warten. Das macht uns widerstandsfähig.
Umgekehrt gilt: Wenn wir nicht widerstandsfähig werden, wenn wir verwöhnte Kinder sind, weil unsere Wünsche heute so massenhaft, so schnell und so toll erfüllt werden, dann sind wir Christen wie viele Zeitgenossen weniger belastbar. Das stellen wir fest, und daraus darf man keinen moralischen Vorwurf machen. Wir haben uns das ja nicht selbst ausgesucht. Es ist uns geschenkt worden, dass wir die Generation sind, die seit 65 Jahren auf diesem Boden ohne Krieg lebt und deshalb Wohlstand und all das genießen kann.
Es ist uns geschenkt, dass wir unversehens wie verwöhnte Kinder werden, die alle Wünsche sehr schnell erfüllt bekommen. Dadurch werden wir innerlich, seelisch schwach, weniger belastbar und drehen schneller durch oder laufen schneller weg. Das kann man nicht einfach ignorieren, es ist unzumutbar.
Leider ist die Folge von Verwöhnung, also von schneller Wunscherfüllung, immer eine Schwächung der Seele durch mangelnde Belastbarkeit. Das lässt sich sachlich beobachten. Die Alarmsirene sollte dringend laut werden – gerade jetzt, in einer Zeit, in der die Probleme riesengroß werden und dadurch die Belastungen eigentlich größer werden müssten.
Im persönlichen Bereich etwa, wenn ältere Menschen plötzlich allein sind und gepflegt werden müssen, wird das alles sehr schwer. Das sind enorme Belastungen, die in Familien und anderswo auf uns zukommen. Und hier läuft etwas auseinander: Die Belastungen wachsen, aber die Belastbarkeit schwindet, weil keine Hoffnung da ist, sondern nur ein Kleben am Jetzt.
Deshalb finde ich, dass dieser Text und das Thema Hoffnung auf dramatische Weise für unsere heutige Zeit aktuell sind.
Und deshalb stellt sich die Frage: Paulus, gibt es denn für uns verwöhnte Wohlstandskinder, bei denen die Hoffnung stirbt, weil sie an diesseitigen Dingen kleben, eine Hilfe? Was rätst du uns?
Paulus sagt: Zwei Gründe solltet ihr auf jeden Fall sehen. Die Welt und die Schwierigkeiten, die ihr erlebt, liegen in Wehen. Das sind Geburtswehen einer neuen Welt. Genau so hat Jesus es beschrieben.
In Matthäus 24, wo Jesus von den Zeichen der Endzeit spricht, antwortet er auf die Frage seiner Jünger. Er redet von Kriegen und Kriechesteif, von Verfolgung, Hungersnöten und Erdbeben – all diesen schrecklichen Dingen. Er spricht auch von Verrat innerhalb der Gemeinde und von vielen weiteren schlimmen Zeichen. Dann sagt er: Erschrecke nicht! Das sind die Wehen. Das heißt, es sind die Geburtswehen der neuen Welt Gottes.
Jesus kommt, er wird Gericht halten, die Toten auferwecken und den neuen Himmel und die neue Erde schaffen, in der Gerechtigkeit wohnt. Er wird alle Tränen abwischen. Das ist die Hoffnung, die er uns gibt. Die Schmerzen und die unglaubliche Not, die wir in unserer Zeit wieder stärker spüren – jetzt aktuell –, sind Wehen, Geburtswehen.
Paulus, der das damals auch kannte, sagt: Seht so auf das Weltgeschehen, wie Jesus es uns lehrt. Dreht nicht durch in Panik, wie es normal ist, wenn man keine Hoffnung hat, sondern glaubt: Unser Herr kommt. Was wir erleben, sind die Geburtswehen einer gottvergessenen Welt, die erleben muss, was sie erleben will – wie ein Leben ohne Gott geht. Aber das Ziel ist: Unser Herr kommt. Er wird die Toten aus den Gräbern rufen, Gericht halten und den neuen Himmel und die neue Erde schaffen.
Seht die Not, weicht ihr nicht aus, sondern seht sie als Wehen. Ja, ihr seufzt, die ganze Schöpfung seufzt. Ich weiß nicht, wie Sie die Schöpfung sehen. Ich meine, an einem Tag, wenn die Sonne draußen scheint und man die Schönheit der Schöpfung bestaunt. Aber es gibt auch Phasen und Perspektiven, in denen Fressen und Gefressenwerden herrscht. Wenn man da in die Einzelheiten geht, sieht man, wie die Schöpfung seufzt, wie Paulus es beschreibt – unter der Vergänglichkeit und diesem Prozess von Fressen und Gefressenwerden.
Jeder ist irgendwo Teil in der Nahrungskette und kommt irgendwann selbst dran. Das ist alles ganz brutal. Die Schöpfung seufzt. Sie sagt: Pass mal auf diese Welt, wie ihr sie betrachtet. Seht sie doch mit den Augen an, dass dieses Seufzen und Stöhnen ein Ausdruck der Sehnsucht ist. Die Sehnsucht, dass endlich die Herrlichkeit Gottes und die Herrlichkeit der Kinder Gottes in ihrer Freiheit offenbart wird.
Die ganze Welt, auch die Schöpfung bis hinein in die Pflanzen- und Tierwelt, sehnt sich nach dieser Erlösung. Sieh das! Habe diesen Blick für die Welt, damit du dich nicht vom Sichtbaren verführen lässt, als wäre hier der Himmel auf Erden. Klebe dich nicht daran fest und lass dich nicht in die Vergänglichkeit hineinziehen, sodass du müde und erschöpft wirst. Also, sieh das!
Und dann sagt er: Da gibt es noch etwas. Ich glaube, das müssen wir jetzt noch weiterlesen.
Nicht nur die Schöpfung seufzt, so heißt es im nächsten Vers, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns und sehnen uns nach der Kindschaft der Erlösung unseres Leibes (Römer 8,23).
Das bedeutet, wir haben auch Anteil daran. Es ist nicht so, dass nur andere leiden und wir zuschauen. Wir selbst tragen diesen Schmerz mit. Aber, sagt er, wir haben die Anzahlung des Geistes Gottes, den Heiligen Geist, als Erstlingsgabe.
Er nennt zwei wichtige Dinge: Erstens, die Weltsicht, dass diese Welt in Wehen liegt und die Schmerzen Geburtswehen sind. Zweitens, dass wir die Anzahlung des Heiligen Geistes haben.
Was bedeutet das? Lesen Sie bitte zunächst den Zusammenhang im achten Kapitel. Die wichtigsten Wirkungen des Heiligen Geistes werden in Römer 8 beschrieben: „Der Geist Gottes gibt Zeugnis unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind.“ Ohne den Heiligen Geist gibt es keine Gewissheit der Gotteskindschaft. Durch ihn aber haben wir die Gewissheit: Ich bin geliebt, Jesus ist für mich gestorben und auferstanden, ich bin gerettet, ich bin ein Kind Gottes. Welch ein Segen!
Der Heilige Geist schafft das. Er treibt uns an. Er ist kein Geist der Knechtschaft, der sagt: Du musst, du musst, du musst. Sondern er ist ein Geist der Kindschaft, der uns lehrt, zu beten – voll Liebe und Vertrauen: „Aber, lieber Vater…“
Der Heilige Geist seufzt auch in uns, wenn wir nicht mehr wissen, wie wir beten sollen, heißt es ebenfalls in Kapitel 8. Das bedeutet, der Heilige Geist treibt uns an und sagt: „Welche Geister Gottes sind, die sind Gotteskinder.“ Er gibt uns das Verlangen, das Wort Gottes besser kennenzulernen. „Herr, ich möchte erleben, dass du es schaffst, dass ich in meinem Leben tue, was du willst. Schaffe in mir, was du willst, denn ich kann es nicht aus eigener Kraft.“
Die Gegenwart des Heiligen Geistes ist sozusagen eine Abschlagszahlung auf Gottes neue Herrlichkeit in Ewigkeit. Diese wirkt aber schon jetzt.
Und es sind ja nicht nur die Zeichen, sondern auch die neunfache Frucht des Heiligen Geistes, beschrieben in Galater 5,22: Die Frucht des Geistes sind Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Keuschheit. Das ist die Gegenwart der Ewigkeit und Herrlichkeit, die Gegenwart Gottes als Wirkung in unserem Leben – die Frucht des Geistes.
Doch nicht nur die Wirkungen aus Römer 8 und Galater 5 sind wichtig, sondern auch die Gaben des Geistes aus 1. Korinther 12. Dort werden Begabungen für Lehre, Leitung, Gesundheitsdienst, Sprachen und vieles mehr genannt. Diese Liste ist nicht abgeschlossen. Es sind Werkzeuge zum Dienst.
Diese Gaben sind keine Spielzeuge für fromme Seelen, die damit angeben und sagen: „Wenn du diese Gabe hättest, dann wärst du ein echter Christ.“ Nein, sie sind Werkzeuge zum Dienst. Der Heilige Geist wirkt in unserem Leben als Anzahlung aus Gottes Ewigkeit.
Was fehlt noch? Die Erlösung des Leibes. Paulus sagt im Philipperbrief: „Unsere Staatsbürgerschaft ist im Himmel. Von dort erwarten wir, dass Jesus kommt und unsere geringen Leiber verwandelt, verändert in den Leib seiner Herrlichkeit.“ Das tut er mit der Kraft, mit der er sich alles untertan macht (Philipper 3,20-21).
Das heißt, worauf wir warten, ist die sichtbare Veränderung des Leibes. Das ist schon eine große Not. Wir sind noch in dieser Welt und müssen das auch nicht schönreden. Es tut uns keinen Dienst, zu sagen, es sei alles nicht so schlimm.
Wir leiden unter der Tatsache, dass wir in diesem Körper leben, der von Krebs befallen sein kann, dass es Schmerzen und Leiden gibt und dass die letzte Wegstrecke bis zum großen Umzug schmerzhaft sein kann.
Vor Kurzem hatte ich die Ehre, meinen großen alten Freund Konrad Eichler in Hülben auf der Alb zu beerdigen. Er nannte den Friedhof immer die Kleiderablage. „Kleiderablage“ – so tragen wir ihn hin, legen die Klamotten an der Garderobe ab. Dann werden wir den sehenden Herrn bekommen, und er wird einen neuen Leib schaffen, der nicht mehr der Vergänglichkeit unterliegt.
Das ist ein schwerwiegender Punkt. Ein sehr schwerwiegender Punkt.
Sehen Sie, wir leben heute in einer Welt und Wirklichkeit, in der Christen eine Minderheit sind. Die Mehrheit teilt unsere Hoffnungen überhaupt nicht. Wenn wir ihnen sagen, dass Jesus auferstanden ist und in Herrlichkeit wiederkommen wird, zeigen sie uns oft den Vogel. Sie sagen: „Du spinnst wohl. Wann hat er das gesagt? Vor zweitausend Jahren? Ist er bisher gekommen? Du glaubst doch an Märchen!“
Sie lachen uns aus. Für sie zählt nur das Leben hier und jetzt. „Lass sie doch nicht auf das Jenseits vertrösten“, sagen sie. „Ein Grundstück auf dem Mond, das niemand je gesehen hat.“ So hat Sigmund Freud am Ende seiner Schrift „Zukunft einer Illusion“ gespottet. Sie lassen sich vertrösten auf ein Grundstück, das niemand je gesehen hat. So spricht unsere Umwelt.
Wir leben in einer Mehrheitsgesellschaft, die ein völlig anderes Weltbild hat. Dieses Weltbild besagt: Die sichtbare Welt ist alles, was es gibt. Innerhalb dieser sichtbaren Welt, die wir messen und mehr oder weniger gut erforschen können, ist der Mensch der Mittelpunkt – das Maß aller Dinge.
Es gibt nur ein einziges Projekt: Wie man innerhalb dieser sichtbaren, diesseitigen Welt ein möglichst gutes, angenehmes und erfülltes Leben führt. Das ist die Weltsicht unserer Zeit, die abgeschlossene Diesseitigkeit. Dieses gemeinsame Vorstellungschema von der Welt hat der Philosoph Charles Taylor so genannt. Es bestimmt heute unsere Zeit in Westeuropa und Nordamerika, im westlichen Kulturkreis ist es die beherrschende Weltsicht: eine absolute Diesseitigkeit.
Der Mensch hat die Sehnsucht nach einem erfüllten Leben. Und dieses muss er hier und jetzt schaffen, sonst gibt es keine Hoffnung. Diese Mehrheitsmeinung dringt so stark auf uns ein, dass man sich fragt: Kann man sich da überhaupt wehren? Wenn alle in der Klasse, an der Uni, im Betrieb oder in der Nachbarschaft – zu 95 oder 98 Prozent – diese Weltanschauung teilen und dir den Vogel zeigen, wenn du sagst: „Jesus ist auferstanden, wird wiederkommen und er allein ist das Leben und die Hoffnung. Es gibt einen neuen Himmel und eine neue Erde.“
Gehen wir noch einen Schritt weiter: Am Ende des Römerbriefs, in Kapitel 15, steht dieser wunderbare Satz: „Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.“ Paulus wusste das. Er schrieb das an eine Gemeinde in der Welthauptstadt, wo Christen eine absolut verschwindende Minderheit waren. Dort zeigten ihnen alle den Vogel, wenn sie von Jesus, der kommenden Herrlichkeit und dem Gericht redeten.
Und dann sagt Paulus: „Der Gott der Hoffnung soll euch erfüllen.“ Er sagt nicht: „Verteidigt euch.“ Sondern: „Er soll euch erfüllen, er soll euch reicher machen an Hoffnung.“
Das heißt: Den Hoffnungsinhalt können wir nicht reicher machen. Der Hoffnungsinhalt ist: Jesus kommt wieder, er ist auferstanden, daran ist kein Faden von der Wahrheit ab. Weil er auferstanden ist, wird er die Toten auferwecken. Deshalb ist die Wiederkunft Jesu garantiert. Deshalb wird er den neuen Himmel und die neue Erde schaffen.
Eine klare, scharfe Logik zeichnet Paulus im 1. Korinther 15 von der Auferweckung Jesu bis zur Vollendung der Geschichte aus. Er sagt: Das ist der Inhalt der Hoffnung. Niemand kann an diesen Tatsachen etwas verändern. Jesus ist auferstanden.
Er sagt auch: Die Kehrprobe gilt ebenso. Wenn das ein Märchen ist und Jesus nie auferstanden ist, dann ist alles Lüge, alles leer. Der ganze Glaube ist eine Wahnvorstellung. Paulus sagt ganz schroff: „Macht euch nichts vor, betrügt euch nicht selbst! Wenn wir allein in diesem Leben auf Jesus hoffen, sind wir die Elendesten unter allen Menschen. Nun aber ist Christus auferstanden und der Erste unter den Toten.“
Der objektive Hoffnungsinhalt kann also nicht größer werden. Er wird zur Entfaltung kommen, garantiert, wenn Jesus wiederkommt. Das geschieht nicht durch unseren Glauben, sondern durch die Tatsache, dass Gott der souveräne Herr ist und Jesus auferweckt hat. Die Hoffnung steht also fest.
Was wachsen kann, ist die Hoffnung als Haltung. Worauf hoffe ich? Richte ich mich auf diese Tatsachen aus oder klammere ich mich an das Sichtbare? Hier kann es einen Unterschied geben. Es gibt also auch ein mengenmäßiges Wachstum der Hoffnung.
Man kann reicher werden an Hoffnung. Man kann eine Ahnung gewinnen: Vielleicht ist nicht alles so, wie man dachte. Manche falsche Hoffnung wird genommen, wenn man seine Karriere-Träume begraben muss. Manche Hoffnung wird weggenommen, wenn man seine Gesundheitsillusionen begraben muss, weil die Wirklichkeit plötzlich eine raue Sprache spricht.
Das ist sehr schmerzhaft. Fontane hat gesagt: „Leben heißt Hoffnung und Begraben.“ Man hat Hoffnung gehabt, und wie Wurstscheiben werden diese langsam weggeschnitten, bis am Ende nur noch ein elender Zipfel übrig bleibt.
Bleibt da noch Hoffnung? Die Hoffnung als Inhalt wird von Jesus garantiert. Und in dem Maße, wie wir durch den Heiligen Geist unsere Hoffnung auf ihn richten, werden wir reicher.
Jetzt möchte ich zum Schluss noch einen ganz praktischen Tipp geben. Andreas, du wirst mich nie mehr einlassen, das weiß ich. Das würde ich dir auch dringend raten. Aber ich muss es jetzt trotzdem sagen.
Es gibt ein großes Problem: Der Heilige Geist verbindet uns mit Gott. Dadurch sind wir nicht auf unsere Einbildungen angewiesen, sondern auf das Zeugnis des Heiligen Geistes. Jesus lebt, er ist auferstanden, du bist versöhnt, du bist Kind Gottes. Das reißt uns aus der Illusion.
Aber der Heilige Geist verbindet uns nicht nur mit Gott, sondern auch mit allen anderen Jesusnachfolgern im Leib Jesu Christi. Und da liegt heute der kritische Punkt. Die Verbindung mit Gott – da wissen wir, dass das gut ist. Aber es gibt zunehmend Christen, die sagen, die Verbindung mit den anderen Christen brauche ich nicht so wirklich.
Wir sind wie alle Individualisten. Wir wollen unser eigenes Leben führen – das ist Zeitgeist. Wir wollen alle unser eigenes Leben, nicht fremdbestimmt, in Freiheit leben. Das heißt, wir lösen uns auch spielend leicht von christlichen Gemeinden und meinen, wir könnten Jesus nachfolgen ohne Gemeinde.
Wir sind aber alle, wenn wir zu Jesus gehören, Körperteile am Leib Jesu Christi. Und diese Hand ist nur eine lebendige Hand, solange sie mit dem Arm und allen anderen Teilen des Körpers verbunden ist. Sie hat die Möglichkeit, so zu sagen: „Ich will die alle nicht“, und wir trennen das ab. Dann ist es immer noch eine Hand. Sie hat aber nur noch eine Möglichkeit: Sie kann nur noch verwesen, sie kann nichts mehr tun.
Leben kann sie nur im Verbund mit den anderen Körperteilen. Es gibt keine Exklusivverbindung dieser Hand mit dem Kopf. Es gibt keine Exklusivverbindung eines Jesusnachfolgers mit Jesus. Wer sich ohne Not von der Gemeinschaft trennt – wenn nicht Krankheit, Gefangenschaft oder Verfolgung das erzwingen, keine Sorge, Jesus sorgt für die Verbindung –, wer aber ohne Not die Gemeinschaft verlässt und nicht irgendwo an einer Stelle konkret und verbindlich lebt, der hat nur noch eine Option: Absterben im Glauben.
Und die Hoffnung, sage ich Ihnen, stirbt zuerst. Die Hoffnung der isolierten Individualisten unter den Christen stirbt zuerst. Und das ist die Müdigkeit über der Christenheit in Europa: lauter Individualisten, die vorgeben, an Jesus zu glauben, aber die Gemeinde verachten, weil es da so viele Schwierigkeiten, so viel Sünde gibt und so viel, was abstößt.
Natürlich gibt es das überall. Und wenn du selbst dabei bist, kommt noch mehr Dreck dazu. Es wird noch schwieriger.
Ein bedeutender Kirchenhistoriker der Gegenwart, Karl Trueman, hat gesagt: Es gibt für uns nur eine einzige Chance gegenüber der Mehrheit, die das abgeschlossene Dienstseits mit dem Menschen im Mittelpunkt lebt, der sich um sich dreht, nur um ein gutes Leben.
Dagegen kommst du nicht als Einzelner mit deinem Glauben an. Dagegen kommst du nur an, wenn du in der Gemeinschaft des Volkes Gottes, in der Gemeinde, ein Kontrastprogramm anbietest – ein Vorstellungsbild der Weltgottes, in dem Jesus die Mitte ist, der auferstandene und wiederkommende Herr die Mitte ist.
Und wo ihr dann gemeinsam euren Glauben und eure Hoffnung bekennt und gemeinsam zur Ehre Gottes die Lieder singt.
Ach, in der Zeit des Sterbens und der Beerdigung meines Bruders und Freundes Conor Eisler habe ich ein altes, altes schwäbisches Lied neu gelernt, auch neu singen gelernt. Dieses Lied kannte ich vorher nicht vollständig, nur zwei Strophen davon waren mir bekannt. Diese zwei Strophen habe ich ein Leben lang immer vor mir hergetragen.
Jetzt kenne ich das Lied ganz, vom Hiller Es jammere, wer nicht glaubt, ich will mich stillen. Kein Haar von meinem Haupt kann fallen ohne Gottes Willen. In Jesus habe ich hier das beste Leben. Unsterblich wird er mir ein besseres geben. Das ist die Hoffnung.
Und das singen wir gemeinsam und beten wir gemeinsam. Deshalb feiern wir Gottesdienst, Christustag und Bibelstunde und wo auch immer wir uns treffen können. So häufig wie möglich stimmen wir gemeinsam ein gegen den Chor einer gottvergessenen und hoffnungslosen Welt. Diese Welt, die sich um sich selbst dreht, wird müder und müder und stirbt.
Demgegenüber steht der Chor des Volkes Gottes. Ihm zur Ehre singen wir: Er ist auferstanden, die Hoffnung steht, er kommt und wir mit ihm. Die Leiden der Jetztzeit fallen nicht ins Gewicht gegenüber der Herrlichkeit der Kindergottes, die offenbar werden soll.
Ich lade Sie ein, aufzustehen und mit mir zu beten. Dann bleiben wir stehen, wenn wir miteinander singen. Herr, wir stehen Hand in Hand.
Man kann auch sitzen und dann singen, wenn man das möchte. Aber es ist schöner, zu singen, wenn wir auch stehen.
Ach Herr, wir stehen vor deinem Angesicht und beten dich an. Du hast die Welt geschaffen und erhältst sie. Du trägst uns in Geduld und bist für uns am Kreuz verblutet. So sehr hast du uns geliebt, dass du uns erlöst und mit dem Vater versöhnt hast. Du trägst unsere Sünde und machst uns rein und heilig, so wie nur du es bist.
Wir warten auf dich, der du in Herrlichkeit kommen wirst. Hilf uns, Herr, dass wir uns nicht beugen vor denen, die uns niederdrücken wollen. Lass uns nichts mehr beeindrucken oder verführen als deine Schönheit. Auch die Schönheit deiner Braut, deiner Gemeinde, die wir oft noch mit Flecken und Runzeln sehen und die uns nicht immer gefällt, aber die du liebst.
Mach uns zu einer festen Gemeinschaft, die in deiner Gegenwart steht und dich ehrt – in Wort und Tat. Amen.