
Die Losung zum neuen Jahr 1977 steht im Kolosserbrief, im zweiten Kapitel: „In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.“
Dass Sie heute Morgen das gemeistert haben, das neue Jahr mit einem Gottesdienst zu beginnen, verdient Achtung und Anerkennung. Das ist nicht selbstverständlich. Manche sind noch müde und sagen: „Ach, da hat es noch mehr Zeit im neuen Jahr.“ Dann lässt man es einmal ganz ruhig angehen.
Aber diese Jahreslosung lässt uns gar keine Zeit zum ruhigen und beschaulichen Angehen des neuen Jahres. Wir werden gleich aufgerufen, alles in unserer Kraft Stehende zu tun, weil Großes in diesem neuen Jahr drinliegt.
Ich möchte drei Beobachtungen zu dieser Jahreslosung machen.
Das Erste
Wir werden mit Schatzgräbern verglichen. Schatzgräber sind Menschen, die ganz verrückt nach ihrem großen Glück sind. Man muss das noch einmal nachlesen, wie Heinrich Schliemann, der Ausgräber von Troja, wie besessen nach diesem einen Schatz suchte.
Die Archäologen haben ihm das übel genommen und gesagt, er habe alles zerstört auf seiner gierigen Suche nach dem einen Schatz, den er haben wollte. Und als er eines Abends ganz nah daran war – niemand hat es ja für möglich gehalten, dass er die Spur Trojas finden könnte – hat er die türkischen Arbeiter weggeschickt und ist selbst in die Grube gesprungen.
Dann schreibt er selbst: "In größter Eile schnitt ich den Schatz mit einem Messer heraus, was nicht ohne die allergrößte Kraftanstrengung und die furchtbarste Lebensgefahr möglich war. Denn die große Festungsmauer, welche ich zu untergraben hatte, drohte jeden Augenblick über mir einzustürzen. Aber der Anblick so vieler Gegenstände, deren jeder einzelne unermesslichen Wert hatte, machte mich tollkühn, und ich dachte nicht an Gefahren."
Da stand also ein Mann, der wie wild grub und dachte: "Wenn das alles über mir zusammenstürzt, will ich gar nicht dran denken, ich will nur den Schatz haben." So stehen wir am Anfang dieses neuen Jahres.
Achten Sie darauf, dass das eine völlig neue Einstellung ist. Wir stehen nicht als die da, die warten, was immer auf uns zukommt, sondern wir sind die, die graben. Wir sind die, die auf der Spur eines großen Schatzes sind.
Im neuen Jahr liegen mengenweise diese Schätze da, in großer Fülle. Wir können sie in jeder Minute dieses neuen Jahres finden. In Christus liegen sie haufenweise da. Und ich kann sie finden, dort, wo wir gar nicht denken, wo die anderen drüber lachen.
Wie bei Heinrich Schliemann, da sagten sie: "Was versteht der Postbote", der er ja war, "oder der Kaufmannslehrling denn schon von der Ausgrabung?" Da sei doch nichts drin, da komme doch nichts dabei heraus.
Die Archäologen stehen vor einem Stück Wüste, haben einen Spaten in der Hand und empfangen sie anzugraben. So stehen wir in diesem neuen Jahr und haben nur einen Spaten in der Hand und ein Stück Wüste.
Wie oft haben wir das im zurückliegenden Jahr erlebt? Da standen wir da, und es war nur Traurigkeit und Schmerz. Dann haben wir im Wort Gottes gegraben, gesucht und gesagt: Wir wollen nicht irgendwelchen Glunder haben, nicht irgendwelche äußeren glitzernden Gegenstände. Wir wollen den Schatz haben, der in Christus liegt, den brauchen wir.
Dann haben wir gegraben, und auf einmal kam er zum Vorschein, und alles andere wurde plötzlich unwichtig.
Das ist hier immer wieder durchgesprochen worden, weil das zu unserem Gemeindeleben gehört. Wenn wir an den Krankenbetten standen und bei denen, die langes Leiden durchmachen müssen, wie wir mit ihnen gegraben haben und wie wir darum gerungen haben, das zu finden.
Das soll jetzt alle Müden und Resignierten unter uns anspornen im Blick auf dieses neue Jahr. Wir wollen Entdeckungen machen. Wir sind auf der Spur eines ganz großen Schatzes, und wir wollen viel, viel finden.
Wir finden uns nicht damit ab, dass wir sagen: So sieht das nun einmal aus. Wir wollen dort, wo wir dem Tod und der Verwesung gegenüberstehen, dem Leiden und den Schmerzen, dort wollen wir sagen: Wir wollen einen Schatz finden. Wir ruhen nicht, bis wir ihn gefunden haben.
Er ist da, und er wird uns zugesprochen, ob wir einsam zu Hause an unseren vier Wänden sitzen oder ob wir irgendwo draußen in großen und wichtigen Aufgaben stehen, die uns übertragen sind.
In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. Wir müssen graben und suchen und werden finden. Das hat uns Jesus versprochen: "Sucht, ihr werdet finden, ihr werdet finden." Eine Garantie hat er darauf gelegt.
Das Zweite
Die allerbesten Schätze sind ganz speziell. In dieser Jahreslosung geht es nicht um irgendwelche Schätze, sondern um besondere Schätze, die uns hier versprochen werden. Was denn? Weisheit und Erkenntnis.
Brauchen Sie Weisheit? Sagt einer: "Brauche ich doch nicht, ich bin doch nicht bekloppt, ich bin doch klug." Das ist ja so schön bei der Weisheit, dass keiner denkt, er hätte zu wenig, dass jeder meint, er hätte zu viel.
Es gibt keinen Menschen auf der Welt, der offen sagen würde: "Ich habe zu wenig Weisheit." Jeder sagt: "Ich bin zu klug, und das andere ist viel zu schwach für mich." Das ist das Schöne, dass bei der Weisheit jeder gerecht bedient wurde, jeder reich beschenkt wurde und kein Unzufriedener auf dieser Welt lebt.
Wer hat denn den Mut, das offen einzugestehen: "Ich bräuchte hier noch etwas"?
Nun gab es einen großen Mann, der sehr, sehr weise war. Er hat sogar vor Gott ganz offen gesagt: "Mir fehlt Weisheit." Das war Salomo.
Beim Antritt seines Königsamtes hat er nicht gesagt: "Das ist ein gefundenes Fressen für mich, und ich werde jetzt regieren und meine Pläne verwirklichen." Sondern er sagte auch in dieser Nacht vorher zu Gott: "Ich weiß eigentlich gar nicht, wie ich das machen soll."
Er ist das Gegenteil des vermessenen Menschen, der sich selbst vermisst und meint, er sei sieben Meter achtzig groß. Das ist ja unsere Not. Wir meinen immer, wir seien stärker, als wir wirklich sind. Und wenn es dann aufgedeckt wird, dass wir nichts können, dann sind wir verwundet.
Und das war so groß, wie Salomo das zu Gott sagt, als er einen Wunsch frei hat: "Was wünschst du dir denn für dein neues Königsamt?" Und dann betet Salomo: "Gib mir, Gott, Weisheit und Erkenntnis." Genau die Schätze, um die es hier geht.
Es war Salomo ganz klar, dass er dieses Königsamt nicht führen kann, wenn ihm Gott nicht die Gedanken in den Kopf gibt. Das ist alles viel zu schwer für ihn. Er kann nur dann in diesem Amt für seinen Herrn wirken, wenn er auch von ihm dazu ausgerüstet wird.
Und nun hat Gott diesen Salomo so beschenkt, dass sogar die Ölscheichswagen des Damals, dort von Saudi-Arabien, die Könige von Reich-Arabien, sagte man früher, kamen, um die Weisheit Salomos zu hören.
Das war sprichwörtlich für die Welt, die sagten: "Einer hat es, und er hat eine geschickte Art. Da kann die kniffligste Not sein bei einem Prozess, wie da bei den zwei Frauen, die sich um das Kind stritten. Salomo hat Weisheit, er kann in schwierigen Situationen das lösende Wort finden."
Wenn wir am Anfang dieses neuen Jahres stehen, ist das doch prima, wenn wir das so offen vor Gott aussprechen: Wir schaffen das doch gar nicht. Wir wissen doch heute noch nicht, was wir tun sollen.
Wir wollen doch nicht so tun, als ob die Aufgaben, die uns jetzt gleich bedrängen werden in diesem neuen Jahr, alle so richtig und wichtig wären.
Es hat mich neulich beeindruckt, wie im Hospitalhof ein großer Geschäftsmann sagte, das sei das Wesentliche: im Leben das Wichtige vom Eiligen zu unterscheiden. Denn nicht das Eilige sei wichtig. Man müsse selber wissen, was wichtig sei im Leben.
Aber woher erkenne ich das? Und wer gibt mir die Maßstäbe dafür? "Herr, ich habe keine Weisheit, und ich weiß nicht, was ich sagen soll und was richtig ist."
Und da hat Gott diesen Salomo so überreich ausgerüstet, dass er diese Gaben hatte für diesen schweren Dienst, der ihm bevorstand.
Das ist der Schlüssel zum neuen Jahr 1977, wenn wir nach Schätzen suchen. Der Herr gibt Weisheit und Erkenntnis.
Jetzt soll keiner meinen, das seien Kleinigkeiten, das seien oberflächliche Dinge. Nur wenn wir unser ganzes Leben dem Herrn leben können, sind wir Licht und Salz für unsere Umgebung.
Und nur wenn unsere kleinen Alltagsentscheidungen von Jesus geprägt sind, dann strahlt das aus in unserer Umgebung. Das soll uns bewegen und wichtig sein.
Was in all den kleinen und großen Entscheidungen unseres Lebens: Was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden? Auch dort gibt Gott uns seine Weisheit und seine Erkenntnis.
Nun haben wir schon eine ganze Fülle von Schätzen entdeckt für dieses neue Jahr, die uns der Herr alle geben will. Was brauchen wir denn jetzt noch?
Wie zwei Punkte hätten wir auch aufhören können, aber es muss der dritte kommen. Diesmal ist er völlig unentbehrlich. Wenn der dritte wegfällt, wird alles andere falsch, auch die zwei Punkte, die ich jetzt genannt habe.
Die Schätze sind verhüllt. In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
Wer einem Schulkind bei der Mengenlehre helfen will – Sie wissen, das ist ein Trauma von mir – der kommt nicht mit, wenn er sich nicht richtig in die Materie einarbeitet, weil ihm diese spezielle Art von Weisheit eben unbekannt ist.
Es gibt ja auch manchmal Vorträge, vor denen wir ganz begeistert stehen und sagen: "Das war eine große Wucht." Aber nur, weil wir kein Wort davon verstanden haben. Dann dachten wir, das muss sehr, sehr weise sein, da waren lauter Fremdwörter drin, die wir nicht kannten.
Diese Weisheit war uns eben nicht zugänglich. Aber nun können wir uns in all diese Sparten von Weisheit einarbeiten. Man kann sich mit ein bisschen Fleiß schon das Wissen erwerben, dann ist es einem klar.
Ob das Fremdwörter sind oder Mengenlehre oder ganz spezielle, tiefe Erkenntnisse oder Wissenschaften – nur diese verborgenen Schätze der Weisheit Gottes können Sie sich nicht erarbeiten.
Das geht nicht. Da können Sie eine ganze Kirchenbank durchsitzen, aber Sie schaffen das nicht. Da können Sie alle möglichen Universitäten besuchen, Sie können sich das nicht erarbeiten.
Und da liegt doch auch eine Schwierigkeit, die uns immer wieder beschäftigt: Ich verstehe Gottes Weisheit nicht. Ich komme nicht klar mit seinen Gedanken. Wir hören sein Wort, aber wir verstehen es nicht, und es macht uns nicht froh, und die Angst geht nicht weg.
Wie können wir denn jetzt diese verborgene Weisheit Gottes erkennen?
Paulus hat immer wieder davon gesprochen, sogar in seinen Missionsgemeinden gleich am Anfang sagt er: "Täuscht euch nicht darüber, das Wort ist verborgen."
Ja, wie soll man das dann einem Ungläubigen sagen können? Paulus sagt, es geht trotzdem, nur muss er das wissen.
Ihr dürft nicht meinen, dass das Wort, das er redet, so von jedem einfach verstanden werden könnte, auch wenn er anschaulich und mit Bildern redet.
Nicht, dass die Predigtsprache deshalb geschraubt sein müsste, auch wenn wir in der Sprache unserer Tage reden. Trotzdem: Das Wort ist verborgen. Wir tragen ein Brett vor dem Kopf, das uns diese Weisheit Gottes und seine Erkenntnis einfach nicht zugänglich macht.
Und dann sagt Paulus: Doch irgendwie kann man die Schätze finden, sie liegen verborgen da, und doch kann man sie finden.
Das sagt er, es ist für den natürlichen Menschenverstand nicht klar zu begreifen, und doch liegen sie ganz deutlich erkennbar da.
Was meint Paulus?
Wenn Paulus gepredigt hat und er von Jesus sprach, dann hat er immer, immer den Menschen Jesus als den Gekreuzigten vor Augen gemalt. Er hat nie anders von Jesus geredet und gesagt, da starb Jesus für unsere Schuld.
Und das ist die Weisheit Gottes, dass er in unserem Leben das durchstreicht, was falsch war und unrecht war, und dass ich Vergebung finden kann.
Und das ist ja etwas, was unsere Menschenweisheit nie verstehen will. Und wenn wir über Gott reden, dann springen wir über diesen Punkt immer weg.
Das ist der Schlüssel zum Verstehen.
Wenn wir heute mit Menschen diskutieren, die nicht glauben können, dann reden sie über Gott und die Welt, aber nie über den Punkt der Schuld.
Das ist der Schlüssel zur Erkenntnis.
Und das ist der Grund, warum die Weisheit und Erkenntnis bei uns verborgen ist.
Und das ist der Grund, warum Menschen in ihrem Leben nie froh werden.
Da gibt es Leute, die können alles Wissen im Kopf haben und haben doch nie in ihrem Leben die Gewissheit des Glaubens.
Nie können sie sagen: "Ich bin gewiss, nichts kann mich von der Liebe Gottes trennen."
Woher weiß ich das?
Das weiß ich nur durch den Gekreuzigten. Dort ist mir seine Weisheit zugänglich.
Und dort weiß ich es auch für dieses neue Jahr: Er will mir seine Schätze schenken.
Das ist doch jetzt für mich die entscheidende Frage: Ist das nur ein Wort, das irgendwo geredet wird, oder hat Gott mich, mich mit meinem Namen, so wie ich Schiffbuch heiße, und so wie Sie leben, hat er Sie gemeint, will er das in Ihrem Leben tun?
Setzen Sie Ihren Namen ein, und das können Sie nur vor diesem Kreuz Jesu. Dafür starb er, dafür hat er sein Leben gelassen, weil er in meinem Leben Herr sein will und auch in diesem neuen Jahr 1977 bei mir wirken will.
Man vergleicht das ja immer mit dem schönen Bild eines Rades, das viele Speichen hat.
So will Jesus in unserem Leben die Mitte sein, die Nabe, von der die ganzen anderen Speichen ausgehen.
In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
Sie werden keinen klugen Gedanken fassen können im neuen Jahr, der nicht von dieser Mitte ausgedacht ist.
Und das ist ganz groß jetzt, wie Paulus das auf einmal weiterformt und sagt: Da hier in der Mitte eines Lebens muss Jesus Platz haben.
Wie die Nabe eines Rades müssen unsere Entscheidungen und Planungen, wenn sie überhaupt Bedeutung haben sollen, von dieser Mitte aus gedacht werden, von dieser zentralen Mitte her.
Ob das meine Verpflichtungen sind oder meine Genüsse, wenn sie Bestand haben wollen, nur von dieser Mitte aus gedacht, nur von dieser Mitte aus geplant, haben sie Sinn und Bedeutung.
Und nun hat es großen Sinn, in diesem neuen Jahr viele Dinge anzugehen – gerade von der Mitte her.
Wenn wir dann in diesem neuen Jahr an manche Betten hintreten, wo Verzweifelte liegen, dann wissen wir, dass unser Wort nicht vergeblich sein wird und nicht bloß ein Geschwätz.
Wir werden mit Menschen reden, die nicht glauben können, wir werden ihnen sagen, was das Evangelium ist, die Heilsbotschaft.
Wir werden erleben, dass dieses Evangelium stärker ist, von dieser Mitte her wirken wird.
Wir erfahren, dass unsere Planungen, Aufgaben, ja selbst Dienste, die wir in unserem Beruf haben, von dieser Mitte her, die wir hier haben, in Jesus wirksam, bedeutsam und wesentlich sind.
Denn wenn das nicht da wäre, er der Herr, der wirken würde, dann wäre ja unser Reden tatsächlich Opium fürs Volk. Dann würden wir die Menschen nur anlügen und betrügen, wenn er nicht mit seiner Kraft unsere Dienste erfüllen würde.
Nun liegt über unserem Arbeiten und Denken und Forschen tatsächlich eine große Verheißung.
Auch das Denken der Weltweisen und der Klugen wird hier nicht verachtet, und das wird nicht missachtet.
Es wird nur gesagt, das richtige Denken liegt auf einem Fundament, auf der Weisheit Gottes und auf dem Wunder, dass Gott uns Schuld vergibt und dass er uns als seine Kinder annimmt.
Und wer von dieser Mitte aus denkt, der denkt viel weiter, ob er Naturwissenschaft betreibt oder andere akademische Wissenschaften, oder wo er sich um diese Welt müht.
Wenn er von dieser Mitte ausdenkt, von der Mitte, die Gott einmal gesetzt hat und in der die ganze Weisheit doch ruht, kann es anders in dieser Welt keinen Frieden, keine Ruhe, keine Erfüllung, keine Hilfe und kein neues Leben geben.
Die großen, gewaltigen, stürmischen Weltentwicklungen – die sind doch alle so leer am Ende und so wenig verändernd, wenn sie nicht auf dieser Kraft Gottes bauen und in ihm verwurzelt sind.
Nur wo so der Grund zum neuen Jahr gelegt wird, wird das Jahr 1977 auch für Sie ein Jahr, das sich zu leben lohnt.
Amen.
Wir wollen beten.
Herr Jesus Christus, wir danken dir für alle deine Schätze, die du uns aufschließt.
Wir dürfen deine überströmende Liebe entdecken.
Du hast dein Leben für uns gelassen, und das steht dann ganz fest, dass wir von dieser Liebe nie mehr getrennt werden können.
Ja, dass deine Liebe alles Böse, Unheimliche und Belastende, alle Schuld wegreißen wird und alles überstrahlen wird von ihrem Glanz.
Herr, wir danken dir für all die Schätze, die du uns da aufschließt in deiner größten Gabe, in deinem Leiden und Sterben für uns.
Du gibst uns diese große Zusage, dass du die Mächte des Todes sprengen kannst in deiner Auferstehungskraft.
Und nur von hier aus, von dieser Mitte aus, wollen wir in diesem neuen Jahr denken und planen.
Wir wollen Großes von dir erwarten und wollen dieses neue Jahr in deinem Namen beginnen.
Hier bringen wir all die Dienste und Aufgaben, die wir haben, die Verpflichtungen, in denen wir stehen.
Wir wollen dich auch bitten für alle, die in öffentlichen Ämtern stehen und die Verantwortung für diese Welt tragen.
Gib du ihnen Weisheit, die von dir kommt.
Wir bitten dich für alle, die in Forschung und Wissenschaft tätig sind.
Lass du Menschen erkennen, dass du der Grund und die Mitte alles Denkens bist.
Ja, Herr, lass uns selbst in unseren Planungen nicht auf unsere eigene Kraft bauen, sondern lass uns allzeit bewusst sein, dass allein dir, in dir, alles Bestand hat und dass allein du uns den Überblick geben kannst über das, was wichtig und vorrangig ist.
Und so danken wir dir, Herr, für deinen Zuspruch.
Auch am Anfang dieses neuen Jahres und in deinem Namen lassen wir uns senden in die Aufgaben, die vor uns stehen.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Als Gesegnete des Herrn: Herr, segne uns und behüte uns.
Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Herr, erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
Nun haben wir schon eine ganze Fülle von Schätzen entdeckt für dieses neue Jahr, die uns der Herr alle geben will. Was brauchen wir denn jetzt noch? Zwei Punkte hätten wir auch schon nennen können, aber es muss ein dritter kommen. Diesmal ist er völlig unentbehrlich. Wenn der dritte wegfällt, wird alles andere falsch, auch die zwei Punkte, die ich jetzt genannt hatte.
Die Schätze sind verhüllt. In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. Wer einem Schulkind bei der Mengenlehre helfen will – Sie wissen, dass das ein Trauma von mir ist – der kommt nicht mit, wenn er sich nicht richtig in die Materie einarbeitet. Denn ihm ist diese spezielle Art von Weisheit eben unbekannt.
Es gibt ja auch manchmal Vorträge, vor denen wir ganz begeistert stehen und sagen: „Das war eine große Wucht!“ Bloß weil wir kein Wort davon verstanden haben. Dann dachten wir, das muss sehr, sehr weise sein, da waren lauter Fremdwörter drin, die wir nicht kannten. Diese Weisheit war uns eben nicht zugänglich.
Nun können wir uns in all diese Sparten von Weisheit einarbeiten. Man kann sich mit ein bisschen Fleiß das Wissen erwerben, dann ist einem klar, ob das Fremdwörter sind oder ob das Mengenlehre ist oder ob das ganz spezielle, tiefe Erkenntnisse oder Wissenschaft sind. Nur diese verborgenen Schätze der Weisheit Gottes können Sie sich nicht erarbeiten. Das geht nicht.
Da können Sie eine ganze Kirchenbank durchsitzen, aber Sie schaffen das nicht. Sie können alle möglichen Universitäten besuchen, Sie können sich das nicht erarbeiten. Und da liegt doch auch eine Schwierigkeit, die uns immer wieder beschäftigt: Ich verstehe Gottes Weisheit nicht. Ich komme nicht klar mit seinen Gedanken. Wir hören sein Wort, aber wir verstehen es nicht. Und es macht uns nicht froh, und die Angst geht nicht weg.
Wie können wir denn jetzt diese verborgene Weisheit Gottes erkennen? Paulus hat immer wieder davon gesprochen, sogar in seinen Missionsgemeinden gleich am Anfang sagt er: Täuscht euch nicht darüber, das Wort ist verborgen. Ja, wie soll man das dann einem Ungläubigen sagen können?
Paulus sagt, es geht trotzdem, nur muss er das wissen. Ihr dürft nicht meinen, dass das Wort, das er redet, so von jedem einfach verstanden werden könnte, auch wenn er anschaulich und mit Bildern redet. Nicht, dass die Predigtsprache deshalb geschraubt sein müsste, auch wenn wir in der Sprache unserer Tage reden. Trotzdem: Das Wort ist verborgen.
Wir tragen ein Brett vor dem Kopf herum, das uns diese Weisheit Gottes und seine Erkenntnis einfach nicht zugänglich macht. Und dann sagt Paulus: Aber doch irgendwie kann man die Schätze finden. Sie liegen verborgen da, und doch kann man sie finden.
Das sagt er, es ist für den natürlichen Menschenverstand nicht klar zu begreifen, und doch liegen sie ganz deutlich erkennbar da.
Was meint Paulus? Wenn Paulus predigte und von Jesus sprach, dann stellte er den Menschen Jesus immer als den Gekreuzigten dar. Er sprach nie anders von Jesus und sagte, dass Jesus für unsere Schuld gestorben ist.
Das ist die Weisheit Gottes: Er durchstreicht in unserem Leben das, was falsch und unrecht war, damit wir Vergebung finden können. Das ist etwas, was unsere menschliche Weisheit oft nicht verstehen will. Wenn wir über Gott sprechen, überspringen wir diesen Punkt häufig. Dabei ist er der Schlüssel zum Verstehen.
Wenn wir heute mit Menschen diskutieren, die nicht glauben können, reden sie über Gott und die Welt, aber nie über die Schuld. Das ist der Schlüssel zur Erkenntnis. Deshalb bleibt die Weisheit und Erkenntnis für uns verborgen. Und deshalb werden Menschen in ihrem Leben oft nie wirklich froh. Es gibt Menschen, die alles Wissen im Kopf haben, aber nie die Gewissheit des Glaubens finden. Sie können nie sagen: „Ich bin gewiss, dass nichts mich von der Liebe Gottes trennen kann.“
Woher weiß ich das? Das weiß ich nur durch den Gekreuzigten. Dort wird mir seine Weisheit zugänglich. Und dort weiß ich es auch für dieses neue Jahr: Er will mir seine Schätze schenken. Das ist für mich jetzt die entscheidende Frage: Ist das nur ein Wort, das irgendwo gesagt wird, oder meint Gott mich mit meinem Namen – so wie ich heiße, und so wie Sie leben – wirklich? Will er das in Ihrem Leben tun? Setzen Sie Ihren Namen ein. Das können Sie nur vor dem Kreuz Jesu tun. Dafür starb er, dafür hat er sein Leben gelassen, weil er in meinem Leben Herr sein will und auch in diesem neuen Jahr 1977 bei mir wirken will.
Man vergleicht das oft mit dem Bild eines Rades, das viele Speichen hat. So will Jesus in unserem Leben die Mitte sein, die Nabe, von der alle Speichen ausgehen. In Christus sind alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen. Sie werden keinen klugen Gedanken im neuen Jahr fassen können, der nicht von dieser Mitte ausgeht.
Das ist jetzt ganz groß, wie Paulus das weiterformt und sagt: In der Mitte unseres Lebens muss Jesus Platz haben – wie die Nabe eines Rades. Unsere Entscheidungen und Planungen, wenn sie Bedeutung haben sollen, müssen von dieser Mitte aus gedacht werden. Ob es meine Verpflichtungen sind oder meine Genüsse – wenn sie Bestand haben wollen, müssen sie von dieser Mitte aus geplant werden. Nur dann haben sie Sinn und Bedeutung.
Es macht großen Sinn, im neuen Jahr viele Dinge gerade von der Mitte her anzugehen. Wenn wir dann an manchen Betten stehen, wo Verzweifelte liegen, wissen wir, dass unser Wort nicht vergeblich sein wird und nicht nur leeres Gerede. Wir werden mit Menschen reden, die nicht glauben können, und ihnen sagen, was das Evangelium ist – die Heilsbotschaft. Wir werden erleben, dass dieses Evangelium von dieser Mitte her wirken wird.
Wir erfahren, dass unsere Planungen, Aufgaben und sogar Dienste in unserem Beruf von dieser Mitte her, in Jesus, wirksam, bedeutsam und wesentlich sind. Denn wenn er, der Herr, nicht wirkt, dann wäre unser Reden tatsächlich nur Opium fürs Volk. Dann würden wir die Menschen anlügen und betrügen, wenn er nicht mit seiner Kraft unsere Dienste erfüllen würde.
Über unserem Arbeiten, Denken und Forschen liegt eine große Verheißung. Auch das Denken der Weltweisen und Klugen wird hier nicht verachtet oder schlechtgemacht. Es wird nur gesagt: Das richtige Denken baut auf einem Fundament, auf der Weisheit Gottes und dem Wunder, dass Gott uns Schuld vergibt und uns als seine Kinder annimmt.
Wer von dieser Mitte aus denkt, denkt viel weiter – egal ob er Naturwissenschaft betreibt, andere akademische Wissenschaften oder sich um diese Welt müht. Wenn er von dieser Mitte aus denkt, von der Mitte, die Gott gesetzt hat und in der die ganze Weisheit ruht, kann es in dieser Welt Frieden, Ruhe, Erfüllung, Hilfe und neues Leben geben.
Die großen, gewaltigen und stürmischen Weltentwicklungen sind am Ende leer und wenig verändernd, wenn sie nicht auf der Kraft Gottes bauen und in ihm verwurzelt sind. Nur wenn so der Grund für das neue Jahr gelegt wird, wird das Jahr 1977 auch für Sie ein Jahr, das sich zu leben lohnt. Amen.
Wir wollen beten:
Herr Jesus Christus, wir danken dir für alle deine Schätze, die du uns öffnest. Wir dürfen deine überströmende Liebe entdecken. Du hast dein Leben für uns gegeben, und das steht fest: Wir können von dieser Liebe nie mehr getrennt werden.
Ja, deine Liebe wird alles Böse, Unheimliche und Belastende, alle Schuld hinwegnehmen und alles mit ihrem Glanz überstrahlen. Herr, wir danken dir für all die Schätze, die du uns in deiner größten Gabe aufschließt – in deinem Leiden und Sterben für uns.
Du gibst uns die große Zusage, dass du die Mächte des Todes in deiner Auferstehungskraft sprengen kannst. Nur von hier aus, von dieser Mitte, wollen wir in diesem neuen Jahr denken und planen. Wir erwarten Großes von dir und wollen dieses neue Jahr in deinem Namen beginnen.
Hier bringen wir all die Dienste und Aufgaben, die wir haben, und die Verpflichtungen, in denen wir stehen. Wir bitten dich auch für alle, die in öffentlichen Ämtern Verantwortung für diese Welt tragen: Gib ihnen Weisheit, die von dir kommt.
Wir bitten dich für alle, die in Forschung und Wissenschaft tätig sind: Lass die Menschen erkennen, dass du der Grund und die Mitte alles Denkens bist. Herr, lass uns selbst in unseren Planungen nicht auf unsere eigene Kraft bauen, sondern uns stets bewusst sein, dass allein in dir alles Bestand hat.
Allein du kannst uns den Überblick geben über das, was wichtig und vorrangig ist. So danken wir dir, Herr, für deinen Zuspruch, auch am Anfang dieses neuen Jahres. In deinem Namen lassen wir uns senden in die Aufgaben, die vor uns stehen.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Als Gesegnete des Herrn: Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Herr, erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
Wir wollen beten. Herr Jesus Christus, wir danken dir für alle deine Schätze, die du uns aufschließt. Wir dürfen deine überströmende Liebe entdecken. Du hast dein Leben für uns gegeben, und es steht fest, dass wir von dieser Liebe nie mehr getrennt werden können.
Ja, deine Liebe wird alles Böse, Unheimliche und Belastende, alle Schuld hinwegnehmen und alles mit ihrem Glanz überstrahlen. Herr, wir danken dir für all die Schätze, die du uns da aufschließt – in deiner größten Gabe, in deinem Leiden und Sterben für uns.
Du gibst uns die große Zusage, dass du die Mächte des Todes sprengen kannst durch deine Auferstehungskraft. Nur von hier aus, von dieser Mitte aus, wollen wir in diesem neuen Jahr denken und planen. Wir wollen Großes von dir erwarten und dieses neue Jahr in deinem Namen beginnen.
Hier bringen wir all die Dienste und Aufgaben vor dich, die wir haben, die Verpflichtungen, in denen wir stehen. Wir wollen dich auch bitten für alle, die in öffentlichen Ämtern stehen und Verantwortung für diese Welt tragen. Gib du ihnen Weisheit, die von dir kommt.
Wir bitten dich für alle, die in Forschung und Wissenschaft tätig sind. Lass die Menschen erkennen, dass du der Grund und die Mitte alles Denkens bist. Ja, Herr, lass uns selbst in unseren Planungen nicht auf unsere eigene Kraft bauen, sondern lass uns jederzeit bewusst sein, dass allein in dir alles Bestand hat und dass allein du uns den Überblick geben kannst über das, was wichtig und vorrangig ist.
So danken wir dir, Herr, für deinen Zuspruch. Auch am Anfang dieses neuen Jahres und in deinem Namen lassen wir uns senden in die Aufgaben, die vor uns stehen.
Lasst uns gemeinsam beten: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute, und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Als Gesegnete des Herrn: Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Herr, erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.