Herzlich willkommen zum Wortreich Podcast. Ich bin Jojo, und ich bin Markus. Gemeinsam sprechen, diskutieren und philosophieren wir über christliche Themen, die dich heute beschäftigen.
Viel Freude beim Zuhören der heutigen Folge!
Ja, wie würden wir in unserem Leben leben, wenn wir die Perspektive auf die Ewigkeit hätten? Wie ist es fünf Minuten nach dem Tod? Und jetzt, worüber wir reden wollen, was uns auf dem Herzen liegt, ist die Realität des Himmels.
Also, wie genau wird der Himmel sein? Was denkst du, was ist die normale Vorstellung eines Christen? Was würdest du sagen, Markus, wie stellt man sich den Himmel vor? Interessant ist ja, dass nicht nur Christen, sondern manchmal auch Nichtchristen sich ein pauschales Bild vom Himmel machen. Das sieht man ja auch in Comics.
Dort sind wir alle kleine Engelchen, haben eine Harfe und sitzen auf einer Wolke. Das klingt auf Dauer ganz schön langweilig. Ich glaube auch, dass sich viele Christen einfach kein – ich würde fast sagen, das klingt vielleicht ein bisschen hart – kein ausreichend konkretes Bild vom Himmel machen.
Ich meine das so: Wir haben in den letzten Wochen ja auch darüber gesprochen, wie die Perspektive der Ewigkeit dein Leben verändern kann. Wenn du jetzt weißt, was in der Ewigkeit zählt und worauf du dich in der Ewigkeit freust, dann macht das etwas mit dir. Es verändert dich.
Und ich glaube, wenn wir tatsächlich ein ausreichend konkretes Bild davon haben, wie es im Himmel sein wird und wie wir dort leben werden, dann verlieren wir auch die Angst davor. Dann wollen wir vielleicht nur noch mehr leben und sagen: „Da will ich hin, Jesus!“
Ich weiß, dass in diesem Leben nichts so großartig und schön sein wird wie das, was ich dann dort tatsächlich erleben und spüren werde. Und ich glaube, das bewirkt zumindest bei uns, dass unsere Liebe, unser Erstaunen und unsere Begeisterung für Jesus im Hier und Jetzt enorm steigen.
Denn ich glaube, dass der Himmel etwas noch Krasseres ist als das, was Gott hier mit der Erde geschaffen hat. Die Bibel beginnt mit der Schöpfung: Gott schuf Himmel und Erde. Und ich glaube, dass das, was Gott dann schaffen wird – mit dem neuen Himmel und der neuen Erde – noch viel großartiger sein wird.
Das Wort „Du bist ja so der Offenbarungsexperte von uns beiden hier“ zeigt, wie unterschiedlich die Erfahrungen mit der Offenbarung sein können. Markus macht jedes Jahr Sessions mit den Teams, bei denen er an einem Tag die gesamte Offenbarung durchgeht. Ich erinnere mich noch gut daran, wie das für mich damals war. Ich habe das bereits vor vier oder fünf Jahren mit euch zusammen erlebt. Das war wirklich spannend.
In diesen Sessions wird auch Kapitel 21 von der neuen Himmel und der neuen Erde behandelt. Das Wort „erneuert“ bedeutet in diesem Zusammenhang so viel wie „noch besser“, „neuer“ oder „neuwertiger“. Ich muss sagen, ich habe diese Begeisterung auch mitbekommen, weil meine Frau Johanna auf der Bibelschule bei den Fackelträgern war. Einer der damaligen Lehrer, Hans-Peter Reuer, der inzwischen schon einige Jahre verstorben ist, hat eine ganze Woche lang Offenbarung unterrichtet. Das war wirklich beeindruckend.
Ich habe damals die Kassetten mit den Vorträgen angehört. Es war wirklich so, wie man sagt: „blows my mind“. Das hat mein Verständnis komplett überstiegen. Das lag auch daran, wie ich aufgewachsen bin. In meiner Gemeinde wurde nicht viel über das Thema Himmel gesprochen. Aber diese Erfahrung hat in mir eine große Begeisterung und ein starkes Interesse geweckt. Ich wollte wissen, was die Bibel eigentlich dazu sagt. Die Bibel spricht tatsächlich konkret über den Himmel, und viele Dinge machen Sinn, wenn man sie im Hinblick darauf liest, wie der Himmel sein wird.
Das allererste, was wir in der Bibel lesen, ist die Geschichte vom Garten Eden. Damit beginnt der Bericht der Bibel über die Geschichte der Menschen. Diese Geschichte ist sehr bedeutend. Man stelle sich vor: Adam und Eva mussten den Garten Eden wegen des Sündenfalls verlassen. Die Sünde machte es unmöglich, dass sie so eng mit Gott verbunden bleiben konnten.
Im ersten Buch Mose heißt es, dass sie damals in der Kühle des Abends mit Gott durch den Garten wandelten. Sie gingen nebeneinander, konnten sich sehen und miteinander reden. Dieser traumhafte Garten war ein Ort der Gemeinschaft mit Gott. Doch durch die Sünde wurde das zunichtegemacht.
Man kann sich vorstellen, dass Jesus für genau diesen Grund gestorben ist: um die Sünde der Welt wegzunehmen. Das, was Gott dann schaffen wird, ist ein Raum, in dem wir nicht mehr zur Sünde fähig sein werden. Die Schuld für die Sünde ist bereits bezahlt, und wir werden nicht mehr in der Lage sein, zu sündigen. Dort wird wieder das hergestellt, was einst vorgesehen war: dass wir unsere Bestimmung leben und die Gemeinschaft mit Gott tatsächlich haben.
Wenn wir uns ein Bild davon machen wollen, wie der Himmel sein wird, hilft es, sich zumindest vorzustellen, wie es im Garten Eden war. Dieser war für die Menschen sehr real. So können wir uns zumindest vieles besser vorstellen.
Ja, ich denke auch so. Wenn ich darauf schaue, wie ich mir den Himmel damals vorgestellt hatte, dann war es dieses schwebende Sein, das irgendwo in einer Sphäre im Äther schwebt – quasi so. Und dann kam gleich der Gedanke, den, glaube ich, viele haben: Wird uns da nicht langweilig?
Warum denkst du, wird uns dort nicht langweilig werden?
Ich glaube einfach, dass der Himmel unendlich reich und unendlich tief sein wird. Manchmal habe ich auch darüber nachgedacht: Oh, ich werde dann in Ewigkeit quasi singen und Gott loben. Das klingt fast so krass, dass einem das langweilig werden könnte. Aber ich denke, unser Bild hier ist eher wie eine Lobpreis-Session in der Gemeinde, die immer länger wird und länger, und ich bin gedanklich gar nicht mehr dabei.
Ich stelle mir vor, dass die Ewigkeit wachen zu sollen, das wäre ja grausam. Aber Adam und Eva haben im Garten Eden nicht nur gesungen oder Musik gemacht. Sie sind einfach mit Gott gewandelt. Und ich bin ganz sicher, sie haben ihm gedankt für den Garten, den er gemacht hat. Aber sie haben ihn auch kennengelernt, erfahren und mit ihm gesprochen.
So stelle ich mir auch den Himmel vor. Der Himmel wird letztlich unendlich tief und unendlich reich sein. Deshalb wird mir auch in der Unendlichkeit nicht langweilig.
Wir wissen nicht genau, wie die Dimensionen sein werden, aber sie werden riesig sein – auch der Himmel. Denn natürlich werden viele Menschen dort sein, alle, die zu allen Zeiten Jesus kennengelernt haben und zu ihm gehören.
Ich glaube einfach, es wird sehr real werden. Wir werden dort Bäume und Pflanzen haben, Becher, wahrscheinlich auch das Meer. Wir werden Hügel haben, die wir besteigen können. Und wir werden Gemeinschaft miteinander haben, so wie Adam und Eva. Mit denen, die dort sind, die wir endlich kennenlernen und mit denen wir uns unterhalten wollen.
Wenn ich mir vorstelle: Oh krass, dann werde ich alle, die jemals gestorben sind, tatsächlich kennenlernen und mich mit ihnen unterhalten wollen. Das ist voll super! Ich kann mir gut vorstellen, Paulus einige Sachen zu fragen oder andere Leute. Vielleicht auch meine Vorfahren: Wer von meiner Familie war der Erste, der gläubig geworden ist?
Da könnte ich mir vorstellen, jahrelang damit zu verbringen, all die Leute kennenzulernen, die dort sind. Aber ich würde nie den Blick auf Gott verlieren, denn er ist immer da. Ja, er ist immer da. Wir können dort gar nicht von ihm getrennt sein, denn das wäre Sünde.
Ohne Gott zu leben, von ihm getrennt zu sein, ist Sünde. Und wenn ich im Himmel nicht mehr fähig bin zu sündigen und weiß, dass Gott dort bei mir ist, dann weiß ich auch: Alles, was ich dort vorhabe und tun werde, wird kein Egotrip sein, bei dem ich sage: Ich will das, ich will das machen.
Ich werde es ganz natürlich und selbstverständlich in Gemeinschaft und in Gegenwart Gottes tun, weil er immer da ist. Die Offenbarung spricht davon, dass es keine Sonne geben wird, weil Gott immer da ist und das Licht sein wird.
Dadurch kann ich mir tausend Dinge vorstellen, die ich im Himmel tatsächlich erleben und machen möchte. Die Erde, so wie wir sie jetzt real begreifen, mit unseren Sinnen aufnehmen, wird noch viel realer sein als der Himmel.
Wir werden reden, unseren Mund benutzen, einen Körper haben – also ganz anders als der kleine Jojo, der sich das schwebende Sein vorgestellt hat. Allein schon die Tatsache, dass wir einen Körper haben werden, ist wichtig. Wir werden einen Auferstehungsleib bekommen, wie Jesus ihn hatte.
Jesus konnte essen, sprechen und die Dinge real wahrnehmen. Er war sogar noch mächtiger, denn er konnte durch Türen gehen oder sich quasi durchbeamen. Er konnte die Zeit mit Freunden genießen, beim Grillen und so weiter.
Und wir werden den Himmel so erleben. Das ist eine ganz andere Sicht – oder besser gesagt, es ist viel schöner, das zu wissen. Ja, wir werden den Himmel wirklich real erleben.
Ich glaube auch, unsere ganzen Sinne und unsere Wahrnehmung werden unglaublich geschärft sein. Wir müssen uns das so vorstellen: Die Bibel spricht davon, dass irgendwann der Schleier, dieser Wolkenschleier, weggerissen wird.
So muss man sich das vorstellen: Unser Leben hier, in dem wir denken, bewusst wahrzunehmen, wird im Vergleich zum Himmel so sein, als wären wir die ganze Zeit im Nebel umhüllt. Wir sehen gar nicht wirklich klar, wir verstehen nicht alles.
Im Himmel aber werden wir Gott erkennen und die Dinge verstehen. Sie werden trotzdem nicht langweilig, denn es wird immer noch mehr zu entdecken und zu erleben geben.
So wie wir jetzt Dinge sehen, werden wir dort tatsächlich Dinge in der Tiefe erkennen und sehen können. So wie wir jetzt vielleicht fühlen und schmecken, werden wir dort noch intensiver fühlen und schmecken können.
Es ist faszinierend: Wer mich kennt, weiß, dass Gärtnern, Blumen, Pflanzen und Ähnliches ein kleines Hobby von mir sind. Wenn man darüber nachdenkt, wie viele Blumen es eigentlich auf dieser Erde gibt, wie viele Gemüsesorten und Pflanzen – es sind fast unendlich viele. Natürlich nicht wirklich unendlich, aber viel mehr, als ich jemals in meinem Leben kennenlernen, anbauen und begreifen kann. Das ist nur ein ganz kleiner Ausschnitt.
Doch gerade dort erfahre ich die Fülle, die Gott uns jetzt schon auf dieser Erde geschenkt hat. Er hat das nicht einfach so durch Zufall gemacht. Es gibt ja nicht nur eine Baumart, eine Tierart, eine Blumenart oder eine Essenssorte, sondern Hunderttausende, wenn nicht Millionen. Und das hat er bewusst so gestaltet, weil er ein Gott der Fülle ist, weil er so schön, allmächtig und fantastisch ist.
Wenn ich mir dann vorstelle, dass ich das erleben und erkunden darf und auch die Zeit dazu habe, glaube ich, dass mir nicht langweilig wird. Darauf freue ich mich tatsächlich: Ich werde im Himmel wieder Gärtner sein.
Übrigens haben mich manche Leute schon gefragt, warum ich dieses Hobby habe. Das finden sie interessant oder komisch, weil sie es so noch nie gesehen haben. Dann sage ich immer: Letztlich war das die erste Berufung des Menschen überhaupt. Adam und Eva wurden eingesetzt, um den Garten zu verwalten und zu bestellen. Sie mussten zwar nichts Schweres anbauen, aber sie sollten dort leben, mit den Tieren zusammen sein und die Tiere benennen. Das war ihre Aufgabe.
Diese Bestimmung, die Natur zu genießen und zu erfahren, ist für uns wichtig. Ich glaube, Gott hat das ganz praktisch für uns vorgesehen. Besonders der Aspekt des Erkundens finde ich spannend. Wie du gerade gesagt hast, hat Gott den Menschen den Auftrag gegeben, die Tiere zu benennen.
Vor ein paar Tagen habe ich darüber nachgedacht, was das eigentlich impliziert. Wenn Adam zum Beispiel durch die Gegend geht und sagt: „Du bist ein Pferd“, dann grenzt er das Tier ab. Ein Pferd ist kein Esel. Er benennt die Dinge also nicht nur, sondern grenzt die Tierarten auch voneinander ab. Das ist tiefgründig und eigentlich auch wissenschaftlich, forschend und nachforschend.
Gott hat Salomo eine große Weisheit gegeben. Salomo hat viel erforscht – die Tierwelt, die Pflanzenwelt. Und das ist auch etwas, was Gott möchte: Dass wir die Dinge erforschen, an denen er Freude hat. Gott hat Freude daran, uns Freude zu schenken.
Ich glaube, Gott freut sich total, wenn wir Menschen im Himmel herumwuseln und unsere Freuden haben – und das noch viel intensiver als hier auf der Erde. Es ist fast so, als sehe ich mich und meine Kinder vor dem Weihnachtsbaum. Für Eltern ist es das Schönste, die Kinder zu beschenken. Die Geschenke liegen unter dem Baum, alle sind aufgeregt, strahlen und fragen: „Ist das für mich?“ „Der Baum sieht so schön aus!“
Wenn ich mir vorstelle, dass dieser Moment in der Ewigkeit erlebt wird, dann ist das wunderbar. Da ist der gute Vater, der seine Kinder anschaut und sagt: „Schaut mal, das habe ich für euch. Lasst uns diesen Moment feiern und festhalten.“ Und dieser Moment hört nicht auf, er geht weiter.
Was diesen Moment lebendig macht, ist Gott selbst, der da ist. Letztlich will er sich hinter allem zeigen, was er geschaffen hat. Hinter der Natur, die er gestaltet hat, will er sich offenbaren.
Dabei fällt mir Römer 1 ein: Der Weg, Gott zu erkennen, führt auch über die Natur. Gott sagt dort, dass niemand sich entschuldigen kann, weil jeder Mensch die Möglichkeit hat, Gott in der Natur zu erkennen.
Diese Erde ist so fein abgestimmt – ein Begriff aus der christlichen Wissenschaft. Genau das wollen wir sagen: Die Erde hat den optimalen Standort im Universum, sie ist perfekt ausgerichtet, damit wir leben und all das hier genießen können. Das hat Gott aus reiner Freude gemacht – und damit wir ihn selbst erkennen.
Die Feinabstimmung des Universums ist sogar ein wissenschaftlicher Begriff. Das ist unfassbar beeindruckend.
Jetzt habe ich irgendwie drei Punkte im Kopf. Den ersten Punkt habe ich mal in einer Predigt mitgegeben, und ich glaube, den will ich den Zuhörern unbedingt auch mitgeben. Wenn du die Augen schließt und dir die Erde – sorry, den Himmel – vorstellst, wie wunderbar der ist. Was wir gerade gesagt haben, ist auch absolut wichtig und richtig.
Du stellst dir so vor, und da habe ich den Leuten einfach mal die Zeit gegeben. Dann habe ich gefragt: Hast du Jesus gesehen? Und ich glaube, zu unserer Beschämung müssen viele sagen, ich habe mir gar nicht Jesus vorgestellt. Ja, aber das ist letztendlich noch das Größte, was über all diesen Dingen steht: dass wir Jesus sehen werden, dass wir ihn von Auge zu Auge sehen dürfen.
Eine Stelle, die werde ich gleich mal raussuchen, hat mich wieder aufs Neue berührt. Ich habe sie schon mal gelesen, aber jetzt habe ich einfach nur noch gestaunt, was Jesus für uns machen möchte. Ich lese sie mal vor. Das ist Lukas 12, Vers 37:
„Glückselig sind jene Knechte, welche der Herr, wenn er kommt, wachen findet. Wahrlich, ich sage euch, er wird sich schürzen und sie zu Tisch führen und hinzutreten und sie bedienen.“
Wenn ich das so lese, kommen mir die Tränen in die Augen, weil ich so denke: Jesus hat mir schon so gedient. Er ist ans Kreuz gegangen, um für mich zu sterben, wegen meiner Schuld. Ich habe nichts, was ich ihm bringen kann. Und dann werde ich im Himmel sein, und er wird mich noch bedienen. Er wird sich die Schürze umwinden, wie er das bei den Jüngern gemacht hat, als er ihnen die Füße wusch. So will Jesus mir auch im Himmel dienen.
Da werden wir Jesus sehen in seiner ganzen Fülle, seiner Herrlichkeit und seiner Schönheit. Das wird das Allergrößte sein, das Allerschönste. Und dann dürfen wir all diese Dinge auch entdecken, weil Jesus Freude daran hat, dass wir Freude daran haben.
Du hattest drei Punkte. Ich habe gemerkt, ich muss aufpassen: Nach dem ersten Podcast muss ich vielleicht mal ganz ehrlich sagen, habe ich ihn zusammen mit meiner Frau auch das erste Mal angehört. Sie hat gesagt: Ich glaube, Joel hatte drei Punkte gesagt, aber er hat nur zwei genannt. Du warst zu schnell. Das habe ich mir jetzt gemerkt. Vielleicht hast du da reingekrätscht, oder was? Ja, ich habe wahrscheinlich reingekrätscht, das hat sie gemerkt. Sehr gut.
Der zweite Punkt ist total banal, aber ich habe ihn schon häufig von Leuten gehört: In der Offenbarung steht doch, das Meer wird nicht mehr sein. Also wie wird dann das Meer da sein? Die Antwort ist: Die Offenbarung ist bildlich. Es wird auch keinen Kampf zwischen einem Drachen geben. Der Drache ist ein Bild, es ist die Schlange. Das ist der Drache, das ist der Satan.
So ist die Offenbarung bildhaft. Und das Meer steht für den Tod, das Meer steht für Chaos, für den Tod. Deswegen ist es auch ganz spannend, wenn wir getauft werden: Wir tauchen ins Wasser und wieder heraus. Wir taufen uns quasi in den Tod, in das Chaos hinein, und kommen wieder heraus – die Auferstehung.
Das nur ganz kurz als eine Nebenbemerkung.
Was mir dann noch wichtig ist als dritten Punkt: Wie wird das sein? Werden wir in den Himmel gehen? Oder was ist eigentlich das Bild, das uns die Offenbarung hier zeigt?
Da lesen wir am Ende, nachdem dieser Gerichtstag stattgefunden hat und klar wurde, wohin die Menschen gehen, die Jesus nicht geliebt haben – nämlich dorthin, in die ewige Trennung von ihm, auch wo der Teufel hingeht, was wir Hölle nennen, und eben wo die Trennung ist zu denen, die mit Jesus gehen werden – da heißt es nicht, sie wurden irgendwie hinfortgenommen und gingen an einen fernen Ort.
Stattdessen heißt es, ein Engel sprach zu Johannes, und sie guckten hoch und sahen von oben die Stadt Zion oder die Stadt Jerusalem aus dem Himmel herabkommen auf die Erde. Und die Erde war zu dem Zeitpunkt ganz schön umgestaltet.
Ich denke, manches wird sicherlich so passiert sein: Es wird über Erdbeben geredet, über Vernichtung auf der Erde, es wird Feuer geben, da wird ganz viel kaputtgegangen sein. Man muss sich ein bisschen vorstellen, auch so wie die zehn Plagen in Ägypten damals beim Auszug. Da sind Dinge passiert, die tatsächlich dem Land zugefügt wurden. Also die Erde wird zu dem Zeitpunkt ganz schön kaputt sein.
Aber da kommt eine Stadt aus dem Himmel auf die Erde. Und dann steht auch, dass Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schuf – beides. Also neuer Himmel und neue Erde. Das heißt nicht nur irgendein Ort, wo wir dann auf den Wolken schweben und vielleicht denken „Himmel“, sondern tatsächlich auch eine neue Erde.
Und das ist irre. Was wir wissen, ist: Auf der Mitte dieser Erde wird diese Stadt sein, dieses neue Jerusalem. Das wird dann auch in Offenbarung 21 ganz genau beschrieben: wie viele Tore, welches Material, es wird alles aus Gold sein.
Es wird auch gesagt, dass es dort keine Sonne gibt, weil Jesus selbst dort ist und alles hell erleuchtet. Und es passt auch zu dem, was Jesus gesagt hat, dass er uns eine Wohnung bereitet. Jeder von uns wird ein Haus, eine Wohnung in diesem Jerusalem haben.
Aber wenn es Tore hat, die Stadt, dann werden wir auch herausgehen können. Also dahinter wird es, glaube ich, weitergehen. Dahinter wird ein Paradies sein, eine Erde, die es zu entdecken gilt.
Wir können uns gar nicht weit von Gott entfernen. Das hatte ich vorhin ja schon gesagt. Wir müssen keine Angst haben, dass wir uns auf dieser neuen Erde verlaufen.
Denn zum einen gibt es keinen Sündenfall von vorne. Da kommt dann irgendwo eine Schlange? Nein, die wird da nicht sein.
Und du hast es auch schon gesagt: Unser Körper wird zwar körperlich sein, aber er wird auch nicht gebunden sein an Raum und Zeit. Zeit wird sowieso nicht mehr existieren.
Wir können jederzeit mit einem Schlag wieder in der Gegenwart Gottes sein, und wir sind wieder dort in der Stadt direkt bei ihm. Er wird auch nicht nur dort sein, und wir gehen alleine irgendwo weg. Er wird immer dabei sein.
Aber da gibt es diese Erde, die es zu entdecken gilt, die voller schönster Berge, Landschaften, Tiere, Blumen ist – alles – und voller Menschen, die es ja kennenzulernen gilt.
Ich glaube, wir denken oft, wir sind dann irgendwann weg von dieser Erde und irgendwo im Himmel und fühlen uns dort nicht wohl. Aber ich glaube, dieser neue Himmel und diese neue Erde werden etwas Neues sein. Es ist nicht dieselbe Erde, die sich ewig verbessert.
Einige Sekten glauben auch, dass sich diese Welt immer mehr verbessert und irgendwann haben wir hier den Himmel auf Erden. Das passiert ganz sicher nicht.
Nicht nur Sekten, das ist eine große theologische Strömung, dass es immer besser wird und besser wird.
Ja, genau. Auch Trekkies, die Star Trek und so mögen, denken, dass es immer besser wird.
Aber da denke ich, ist die Bibel klar.
Es ist krass zu sagen: Wir sind hier auf diese Erde hineingepflanzt, wir sind hier geboren, aber unser ewiger Wohnort wird ganz ähnlich wie dieser hier sein.
Wir werden auf einer Erde leben, wir werden auf Sand laufen oder auf Wiese laufen, mit unseren Füßen, wir werden das fühlen.
Es wird sehr viel irdischer sein, aber letztlich auch sehr viel himmlischer.
Und das, was den Himmel dann tatsächlich auf die Erde bringt, ist die Gegenwart. Jesus ist der, der vom Himmel wieder zurückkommt auf die Erde, und dann wird er hier Wohnung nehmen unter den Menschen.
Das, was er beim ersten Kommen getan hat – worauf Israel gewartet hat – das passiert eben wieder. Jesus und Gott werden Wohnung nehmen unter uns.
Unfassbar.
Wenn wir dieses Bild haben, wenn wir diese vor uns liegende Freude sehen, was kann das Leben hier uns noch antun?
Paulus schreibt: Tod, wo ist dein Stachel? Selbst der Tod kann uns nichts mehr anhaben, selbst Leiden kann uns nichts mehr anhaben, weil wir diese vor uns liegende Freude sehen.
Da merken wir auch, wie dann der Ruf in Offenbarung 22 ist: „Ja, Herr Jesus, komm bald, komm bald, lass das bald kommen.“
Wir wollen noch viele Leute mitnehmen, wir wollen noch viele Leute einfach mit hineinholen in dieses Reich.
Aber dieser Ruf, dass Jesus bald kommt, ist für mich auch noch eine ganz wichtige Sache.
Ich habe so den Eindruck, viele Christen haben ein bisschen Angst, wenn Jesus jetzt käme.
Und diese Angst hast du eigentlich nur, wenn entweder Dinge in deinem Leben noch nicht geklärt sind. Dann sollte man sie auch jetzt sofort im Hier und Jetzt klären.
Oder wenn man einfach nicht begriffen hat, wie dieser Himmel ist und wie diese Freude ist, die kommen wird. Da wird keine Träne sein und nichts.
Deswegen sollen wir bereit sein.
Ich glaube, das ist auch das, was Jesus gesagt hat: Wir wissen nicht, wann er kommen wird und alles neu machen wird. Wir kennen diese Zeit nicht.
Aber wir sollen wachen, wir sollen bereit sein.
Glückselig ist der Knecht, der wacht – haben wir gerade gelesen.
Oder die zehn Jungfrauen – das sind Gleichnisse, die mehr über die Endzeit erzählen. Zum Beispiel Matthäus Kapitel 24 und 25. Die gehen nur über die Endzeit.
Da sind genau diese Gleichnisse von den Jungfrauen, die weggehen, und dann kommt der Bräutigam. Die einen waren bereit, die anderen nicht.
Dinge, die Jesus uns selbst gelehrt hat, wie es sein wird.
Ganz genau.
Wir sollen einfach bereit sein, wir sollen uns auch freuen darauf, dass der Hausherr kommt, und nicht Angst davor haben.
Ich glaube, das ist ganz wichtig.
Was glaubst du, wovor Menschen Angst haben, wenn sie an den Himmel denken? Wovor fürchten sie sich, was sie dort vielleicht nicht mehr haben werden?
Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir tatsächlich nichts ein, wovor ich Angst hätte, etwas nicht mehr zu besitzen. Das ist gut. Aber weißt du, was wir wahrscheinlich nicht mehr haben werden? Steaks.
Weil es keinen Tod mehr gibt, wird es auch kein Fleisch von geschlachteten Tieren mehr geben. Wahrscheinlich werden wir keine Tiere mehr schlachten. Aber das macht nichts. Ich mag auch sehr gerne Obst und Gemüse.
Ja, genau. Aber das ist etwas, das es wahrscheinlich nicht mehr geben wird. Ich glaube, das wird dann auch nicht schlimm sein.
Ja, das stimmt. Vielleicht macht Gott dann einen Baum, der Früchte trägt, die wie Fleisch schmecken – noch besser sogar.
Genau, da hast du absolut Recht. Den Tod wird es nicht mehr geben. Ich denke, wovor viele Leute auch Angst haben, ist die Frage, was mit den Menschen passiert, die gestorben sind und nicht in Christus waren.
Dazu kurz etwas: Gott ist ein gerechter Gott. Das klingt jetzt vielleicht sehr makaber, aber wir werden die Decke wegnehmen, von der Markus vorhin gesprochen hat – von der wir in 1. Korinther 13 nur bruchstückhaft sehen. Dann aber werden wir alles ganz genau erkennen.
Wenn wir das sehen, werden wir Gott einfach preisen für seine Fülle. Wir werden ihn auch preisen für seine Gerechtigkeit. Wir werden nicht traurig sein und Gott fragen: „Warum hast du das gemacht? Wie konntest du nur?“ Nein, wir werden verstehen und damit im Einklang sein.
Wir werden Gott sogar dafür preisen, dass er gerecht ist. Es wird keine Tränen und keine Trauer mehr geben. Das heißt, wir werden genauso wie Gott die Gerechtigkeit finden und sie nicht bedauern. Wir werden das auch nicht im Himmel vermissen.
Aber genau jetzt, in dieser Zeit, wo wir noch leben, ist das vielleicht eine Angst, die wir haben – die Angst um andere Menschen.
Das stimmt genau. Aber ich glaube, wir können uns damit trösten, dass Gott unser Vater sein will. Er will für uns all das sein, was wir uns vielleicht von anderen Menschen erhoffen.
Oft sind es ja die Eltern. Vielleicht stirbt die Mutter oder der Vater, und wir wissen nicht, ob sie Gott wirklich geliebt haben oder sich bekehrt haben. Gott sagt uns: „Ich will dein Vater sein. Ich bin dein Vater.“
Gott ist auch wie eine Mutter, die tröstet. All das, was wir uns von Menschen erhoffen, kann er viel besser geben.
Vielleicht liegt da auch unsere Sünde, dass wir uns an Menschen klammern und denken, sie könnten uns etwas geben oder wir bräuchten sie in unserem Leben. Das kann ich natürlich verstehen. Auch ich liebe Menschen, die ich nicht verlieren möchte.
Aber letztlich gibt es nichts, was Gott nicht stillen und ausfüllen kann. Dieses Bedürfnis, diese Sorge, diese Sehnsucht nach etwas – all das wird er stillen und trösten.
Absolut. So werden wir Jesus sehen und Gemeinschaft mit Gott haben. Wir werden feiern, singen, tanzen. Die Freude wird riesengroß sein.
Wir werden entdecken und forschen – vielleicht ist für jeden etwas dabei. Neue Tiere entdecken, vielleicht Sport machen. Wir werden unseren neuen Körper richtig genießen wollen.
Irgendwo ist da vielleicht ein Ball, und wir kicken tagelang und jahrelang. Oder wir werden Gärten anlegen und uns an anderen Dingen erfreuen, die Gott für uns in Fülle vorbereitet hat.
Das Bild ist letztlich: Wir werden an einem Tisch mit Jesus sitzen, und er wird uns bedienen. Er will uns beschenken.
Wir können ihm endlich sagen, was wir schon immer auf dem Herzen hatten. Wenn man sich das vorstellt: Wenn man Zeit mit einem geliebten Menschen verbringt, bleibt die Zeit stehen, und man sagt alles, was man empfindet.
So wird es sein. Wie Jesus auch in Offenbarung 3,20 sagt: „Ich stehe vor der Tür, ich klopfe an. Öffne mir die Tür, und ich werde zu dir hineinkommen, und wir werden gemeinsam das Mahl halten.“
Wir werden essen und Gemeinschaft haben. Was für eine Einladung!
Ich freue mich darauf.
Ich mich auch.
Das war wortreich. Wenn dir diese Folge gefallen hat, teile sie gerne mit deinen Freunden. Mehr über uns und weitere Inhalte findest du auf der Website in der Beschreibung.
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