Zum Inhalt

Das Versprechen in aussichtsloser Lage

02.01.1996Jeremia 34,8-22

Einleitung

Ernest Hemingway (1899-1961) berichtet von einem Erlebnis im spanischen Bürgerkrieg: Während das Bombardement den Schützengraben in Fossalta in Stücke fetzte, lag er sehr flach und schwitzte und betete: „Ach lieber Herr Jesus, hilf mir raus, Christus, bitte, bitte, bitte, Christus! Wenn du mich vor’m Tod bewahrst, werde ich alles tun, was du verlangst. Ich glaube an dich, und ich werde allen Leuten in der ganzen Welt sagen, dass du das Einzige bist, worauf es ankommt. Bitte, bitte, lieber Herr Jesus!“
Das Granatfeuer zog weiter hinauf. Wir begannen in unserem Graben zu arbeiten, und am Morgen ging die Sonne auf, und der Tag war heiss und schwül und erfreulich ruhig. Am nächsten Abend hinten in Mestre erzählte er dem Mädchen, mit dem er in der Villa Rossa hinaufging, nichts von Jesus. Und er erzählte überhaupt keinem davon... Um eine ähnliche Situation geht es in unserem Bibelabschnitt, der sich im Buch Jeremia befindet. Text lesen: Jer.34,8-22

I. Das gebrochene Versprechen (8-11)

Zedekia (597-586), der letzte König vor der Zerstörung Jerusalems, erhielt keine gute Botschaft. Jeremia verkündigte ihm (34,1-7: Eine Botschaft an König Zedekia), dass sowohl die Hauptstadt als auch der König in Nebukadnezars Hände fallen sollen. Nebukadnezar, König von Babylon, wird in Jerusalem als Sieger einziehen, und Zedekia, König von Juda, wird Babylon als der Besiegte betreten. (1) Eine völlig aussichtslose Lage. Das babylonische Heer belagert seine Städte und er weiss, dass er mit grosser Wahrscheinlichtkeit diesem Angriff nicht standhalten wird. Oder gibt es villeicht doch einen Ausweg? Könnte es ihnen nicht auch so gehen, wie es Hiskia erging, als er von dem assyrischen Heer unter Sanherib, vor gut 200 Jahren (701 v.Chr.) belagert wurde und der Herr, der Gott Israels, das ganze Heer zerschlug. Das wäre doch eine wunderbare Lösung! Nun will Zedekia ein Zeichen setzen. Er veranlasst, dass die jüdischen Herren ihre jüdischen Sklaven freilassen. Denn das hatte Gott so geordnet wie wir bei Mose lesen: Wenn sich dein Bruder, ein Hebräer oder eine Hebräerin, dir verkauft, so soll er dir sechs Jahre dienen; im siebenten Jahr sollst du ihn als frei entlassen. / Und wenn du ihn freigibst, sollst du ihn nicht mit leeren Händen von dir gehen lassen, / sondern du sollst ihm aufladen von deinen Schafen, von deiner Tenne, von deiner Kelter, so dass du gibst von dem, womit dich der HERR, dein Gott, gesegnet hat, / und sollst daran denken, dass du auch Knecht warst in Ägyptenland und der HERR, dein Gott, dich erlöst hat; darum gebiete ich dir solches heute. Dt.15,12-15.

Das wurde in Israel aber nicht eingehalten. Die Herren behielten ihre Sklaven und liessen sie nicht frei. Natürlich wussten sie, dass sie damit gegen Gottes Ordnung verstiessen, aber was macht das schon, damit liess sich trotzdem gut leben. Sicherlich hatte sich jeder eine Erklärung zurechtgelegt, wieso er diese Ordnung nicht einhalten kann. Aber angesichts dieser aussichtslosen Lage. Wo das babylonische Heer die Städte belagert und die Sklaven nicht mehr auf die Felder geschickt werden können, denken sie an diesen Missstand und legen wie ein Hilferuf ein hochoffizielles Gelübde, im Tempel zu Jerusalem (V.15), ab (erklären): Und ich will die Leute, die meinen Bund übertreten und die Worte des Bundes nicht halten, den sie vor mir geschlossen haben, so zurichten wie das Kalb, das sie in zwei Stücke geteilt haben und zwischen dessen Stücken sie hindurchgegangen sind, / nämlich die Oberen von Juda und von Jerusalem, die Kämmerer, die Priester und das ganze Volk des Landes, alle, die zwischen den Stücken des Kalbes hindurchgegangen sind. Jer.34,18-19.

Alle befolgten nun dieses Versprechen. Sie liessen sogar alle jüdischen Sklaven frei, nicht nur die, die sie schon lange freilassen mussten, sondern auch die, die erst ein, zwei, drei Jahre dienten. Doch werden es nicht bloss soziale und religiöse Beweggründe gewesen sein, die sie dazu veranlasst hatten. Zur Zeit der Belagerung war es ja auch schwierig und erschien immerhin nutzlos, so eine ganze Anzahl von Sklaven, die man infolge der Besetzung des Ackerlandes durch den Feind doch nicht beschäftigen konnte, weiter zu füttern. Wie wenig tief dieses „Insichgegehen“, die Bekehrung (Vers 15), gewesen war, zeigt auf alle Fälle die weitere Handlungsweise der Herren. (2) So liessen sie alle frei.

Aber, nun geschieht das Erstaunliche: Aber danach hatten sie die Sklaven und Sklavinnen wieder zurückgefordert, die sie freigegeben hatten, und sie gezwungen, dass sie wieder Sklaven und Sklavinnen sein mussten. Jer.34,11. Was ist geschehen? Was führte zu dieser plötzlichen Gesinnungsänderung? Zuerst werden die Sklaven freigelassen und danach zwingt man sie wieder in die Sklaverei. Der Grund liegt in der Veränderung der Belagerungssituation. Die Babylonier brachen die Belagerung ab, denn Es war aber das Heer des Pharao aus Ägypten aufgebrochen, und als die Chaldäer, die vor Jerusalem lagen, davon hörten, waren sie von Jerusalem abgezogen. Jer.37,5. Als nun der Chaldäer Heer von Jerusalem abgezogen war vor dem Heere des Pharao, Jer.37,11. Das Erscheinen dieses ägyptischen Heeres im Süden zwang die Babylonier, die Belagerung aufzuheben. Jerusalem war leicht bezwungen, wenn dieses Heer zurückgeschlagen war; gelang es ihm aber etwa, den Babyloniern in die Flanke oder den Rücken zu kommen, so stand die Sache gefährlich. Darum zogen die Babylonier für den Augenblick von Jerusalem ab, um erst der Ägypter Herr zu werden. Welcher Jubel wird in Jerusalem geherrscht haben! (3) Nun benötigte man natürlich Sklaven, um die brachliegenden Felder zu bestellen. Und was liegt da näher, als die rechtlosen, heimatlosen, jüdische Sklaven erneut in den Dienst zu zwingen. Ungeachtet dem Versprechen, das man Gott gegeben hatte. In einemmal sieht man nicht mehr Gottes eingreiffen, sondern die Umstände werden erklärbar und deshalb meint man, dass die Befreiung nichts mit dem Gelübde zu tun habe. Mit anderen Worten: Hätten wir das Gelübde nicht abgelegt, so wären wir jetzt auch frei geworden. Nun gelten wieder die Massstäbe der Wirtschaftlichkeit, die Gewinnmaximierung steht im Vordergrund.

Anwendung

Auch manche Christen handeln übrigens Gott gegenüber ähnlich wie jene jüdischen Herren. Z.B. diejenigen, die in wirklicher oder vermeintlicher Gefahr schleunigst ein Gelübde ablegen oder einen Akt der vollkommenen Reue machen, aber kaum ist die Gefahr vorüber, so haben sie Gelübde, Reue und Vorsatz vergessen. (4)

So haben unsere Gelübde verschiedene Gesichter:
- Herr, wenn Du mir durch diese schwierige Prüfung hilfst, dann will ich treu die Gemeinde besuchen und Dir dienen.
- Herr, wenn ich mich von meiner Krankheit erhole, dann möchte ich alle meine Kräfte zur Unterstützung eines Missionars einsetzen.
- Herr, wenn Du mir einen gläubigen Partner schenkst, so will ich Dir von ganzem Herzen dienen und zuerst nach deinem Reich trachten.
- Herr, wenn mein krankes Kind mit dem Leben davon kommt, dann...
- Herr, wenn ich nochmals unbeschadet aus dem Krieg hervorgehe, dann... usw. Wieviele Versprechen und Gelübde sind uns in unserem Leben über die Lippen gegangen? Haben wir sie dann auch eingehalten? Oder sind sie in Vergessenheit geraten, weil sich die Umstände gebessert hatten?

II. Die Reaktion Gottes (12-22)

Diese Umstände bilden den Hintergrund für die prophetische Botschaft des Jeremia.

Mein Name wurde entheiligt (12-16)

Gott nimmt solche Versprechen ernst. Ob diese Versprechen von uns in aussichtsloser Lage gesprochen werden, oder ob wir ganz bewusst und überlegt mit Gott etwas vereinbaren. Gott nimmt in jedem Fall unsere Versprechen und Gelübde ernst. Er nimmt uns beim Wort. Durch ihr Verhalten beleidigten die Juden ihren Gott. Gott wird durch sein Volk betrogen. Seine Heiligkeit und Autorität wird mit Füssen getreten. So könnte der Gedankengang lauten: Als es uns schlecht ging, da warst Du uns gerade recht, aber jetzt können wir Dich im Moment nicht mehr brauchen. Nun sind uns Deine Erwartungen hinderlich. Wir haben jetzt Wichtigeres zu tun. Gott will nicht, dass sein Name in solch verachtender Weise missbraucht wird, so sagt er zu seinem Volk: Aber ihr vom Hause Israel, so spricht Gott der HERR: Weil ihr mir denn nicht gehorchen wollt, so fahrt hin und dient ein jeder seinem Götzen, aber meinen heiligen Namen lasst hinfort ungeschändet mit euren Opfern und Götzen! Hes.20,39.

Anwendung

Lasst meinen Namen aus dem Spiel, wenn ihr es nicht ernst meint. Schon im Gesetz des Mose macht Gott deutlich, dass er erwartet, dass man die Versprechen, die man ihm gibt auch einhält, so sagt Mose zum Volk: Wenn du dem HERRN, deinem Gott, ein Gelübde tust, so sollst du nicht zögern, es zu erfüllen; denn der HERR, dein Gott, wird’s von dir fordern, und es wird Schuld auf dich fallen. / Wenn du das Geloben unterlässt, so wird keine Schuld auf Dich fallen. / Aber was über deine Lippen gegangen ist, sollst du halten und danach tun, wie du dem HERRN, deinem Gott, freiwillig gelobt und mit deinem Mund geredet hast. Dt.23,22-24 Wenn ich Gott etwas verspreche, dann soll ich es einhalten. Ich bin aber nicht gezwungen ihm etwas zu versprechen. Deshalb ist es wichtig, dass wir nicht leichtfertig Gott Versprechen machen, sondern dass wir uns wirklich überlegen, ob wir dann auch bereit sind, diese Versprechen einzuhalten. Es ist ohnehin gefährlich, wenn ich mit einem Versprechen von Gott etwas abzwingen will. Dort steht nähmlich nicht die Ehre Gottes im Vordergrund, sondern mein persönlicher Wunsch, den ich von Gott erzwingen möchte. Im Predigerbuch wird dieser Gedanke nochmals aufgegriffen: Wenn du Gott ein Gelübde tust, so zögere nicht, es zu halten; denn er hat kein Gefallen an den Toren; was du gelobst, das halte. / Es ist besser, du gelobst nichts, als dass du nicht hältst, was du gelobst. Pred.5,3-4. Ich bin ganz dafür, dass man dem Herrn ein Gelübde macht. Solche Gelübde kenne ich auch in meinem Leben, so steht auch bei manchen Missionar in ihrer Entwicklung ein solches Gelübde. Wer aber ein Gelübde ablegt, der soll sich das gut überlegen.

Evangelisation

Übrigens ist auch die Bekehrung eine Art Gelübde. Ich entscheide mich mit allen Konsequenzen Jesus nachzufolgen. Mein Leben stelle ich ganz bewusst unter seine Herrschaft. Und Jesus weisst gerade in Verbindung zu diesem Schritt darauf hin, dass, wer dies tut die Kosten überschlagen soll LK.14,25ff.Jesus spricht vom Preis der Nachfolge und sagt: Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. Lk.14,27.
Und
So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein. Lk.14,33. Diese Entscheidung zur Nachfolge vergleicht Jesus nun mit einem, der einen Turm bauen will und, bevor er anfängt, seine Kosten überschlägt, ob er den Turm fertigstellen kann. Wieviele Bekehrungen sind aus persönlichen Not heraus gewachsen. Das ist auch ganz gut und richtig so. Aber wie war es dann, als sich die Not legte? War dann die Nachfolge Jesu immer noch so wichtig, oder entwickelte sich das Leben in eine Art religiöses Leben. Man will Jesus nicht ganz fallen lassen, schliesslich weiss man was auf dem Spiel steht, aber so mit ganzem Herzen möchte man ihm auch nicht dienen. Elia fordert die Juden auf dem Karmel zu einer klaren Entscheidung auf, er sagt: Da trat Elia zu allem Volk und sprach: Wie lange hinket ihr auf beiden Seiten? Ist der HERR Gott, so wandelt ihm nach, ist’s aber Baal, so wandelt ihm nach. Und das Volk antwortete ihm nichts. 1.Kö.18,21. Entscheide Dich. Wem willst Du wirklich dienen? Und wenn Du Jesus noch nie in Deinem Leben begegnet bist, so möchte ich Dich ermutigen diesen Schritt zu tun. Es gibt kein besseres und wichtigeres Gelübde, das Du in Deinem Leben ablegen kann, als Dein Leben dem Schöpfer und Retter der Welt anzuvertrauen. Gerne helfe ich bei diesem Schritt.

Ich lasse euch frei!

Gott reagiert auf dieses Verhalten des Volkes sehr energisch. Er ruft über das Volk eine Freilassung aus. Aber nicht eine Freilassung, die zur Befreiung führt, sondern er liefert das Volk dem Schwert, der Pest und dem Hunger aus. Zum Bild des Entsetzens will er sein Volk machen vor allen Königreichen der Erde. So zurichten will er sie, wie das Kalb, das geteilt wurde und durch dessen Stücke das Volk gelaufen ist (V.18). Gott lässt sich nicht einfach verspotten. So warnte auch Paulus die Galater und sagt: Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Gal.6,7.

Anwendung

Aber was soll ich nun tun, wenn mir jetzt in den Sinn kommt, dass ich mit Gott ein Gelübde eingegangen bin, das ich dann aber nicht gehalten habe? Dazu lesen wir im Gesetz des Mose: oder wenn jemand schwört, dass ihm über die Lippen fährt, er wolle Schaden oder Gutes tun, wie denn einem Menschen ein Schwur entfahren mag, und er bedachte es nicht und er wird’s inne und hat sich so oder so schuldig gemacht: / wenn’s also geschieht, dass er sich so oder so schuldig gemacht hat, so soll er bekennen, womit er gesündigt hat, Lev.5,4-5.

Der Weg ist, dass Du diese Sünde erkennst und bekennst. Dass Du nicht mehr länger Ausreden suchst, sondern vor Dir und vor Gott eingestehst, dass Du Dich gegen ihn versündigt, dass Du seinen Namen entheiligt hast. Vielleicht ist es Dir nicht mehr möglich das Gelübde zu erfüllen. Aber eines ist immer möglich: Vor Gott kannst Du Deine Sünden bereinigen. Im Johannesbrief lesen wir den befreienden Vers: Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. 1.Joh.1,9. Das ist Gnade Gottes. Viel lieber möchte Dir Gott deine Sünden vergeben, als Dich dafür zu strafen.

Schluss

Mit einer Begebenheit, eines Besuch einer Missionarin möchte schliessen. Sie besuchte eine Jugendgruppe. Aus Elefantenschwanzhaar ein Armband, das ist etwas Seltenes. Was doch die Missionare nicht alles heimbringen! „Eine tolle Welt“, findet die Jugend. Aber die Missionarin ist nachdenklich. Und während die Kinder noch über Elefantenschwanzhaar schnattern, fährt sie mit fester, unaufdringlicher Stimme fort: „Es ist ein Armband des Versprechens. Es ist ein Pfand. Ein Häuptling in Zentralafrika hat dieses Armband ausgezogen und hat es einer Missionssekretärin gegeben. ‘Da, nimm es!’ hat der Häuptling gesagt. ‘Du hast uns eine Missionarin versprochen, nimm das Armband, trage es in deine grosse, reiche Heimat. Und wenn du eine Frau gefunden hast, die zu uns in unsere Verhältnisse kommen will, so gib ihr dieses Armband und sende sie nach Afrika, damit sie uns das Band des Versprechens, das uns jetzt bindet, dieses Pfand, zurückbringt.’“ Sie hielt einen Augenblick inne und wog das Armband, das federleicht war und sich durch sinnreiche Flechtart enger oder weiter ziehen liess, in ihrer Hand. „Nun trage ich es! Meine Vorgängerin ist in den Ruhestand getreten, ohne das Versprechen zu erfüllen, erfüllen zu können. Aber in den letzten Tagen, da sie mich in ihre Arbeit einführte, gab sie mir das Band. ‘ Nun liegt es auf dir’ sagte sie. ‘Es ist ein Versprechen. Vergiss es nicht. Die Schwarzen, die es mir gaben, wissen darum!’“ - „Das Band“, sagte die Missionarin, indem sie es wieder über ihre schmale Hand streifte, „trägt sich schwerer, als man denkt!“
Wieviele Bänder, Ringe und Spangen müssten wir an Händen und Armen tragen, wenn unsere Versprechen so sichtbar für alle Augen an uns hängen würden! Von den kleinen Dingen des Alltags bis zu den grossen Versprechen des täglichen Geleites und der Fürbitte gemahnt uns das schwarze Armband der uneingelösten Zusagen. Was immer die Gründe sind, die uns davon abhalten, das zu erfüllen, was wir einst in gewichtiger oder schmerzvoller Stunde versprachen - wir tragen die Bänder aus fremder Welt wie Mahner der Seele: „Löse uns ein! Mache uns wahr!“
Wie oft haben wir Gott gegenüber ein stilles, starkes Versprechen gegeben. Er schenkte uns in seiner Gnade und Barmherzigkeit ein Zeichen, das uns gemahnte, wie sehr wir dem Herrn aller Herren zu Dank verpflichtete sind. Mit uns ging Gottes Band als Zusage für unser Versprechen, es ging durch alle Lässigkeiten, durch alle Ausreden, alles Vergessen. Immer wieder lebte der Mahner in uns. - „Opfere Gott Dank und bezahle dem Höchsten deine Gelübde“ (Ps.50,14). (Ferdinand Sigg, 1902-1965) Ich wünsche uns, dass wir die Versprechen die wir Gott gegeben haben. Gott wird sich darüber freuen! Opfere Gott Dank und erfülle dem Höchsten deine Gelübde / und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen. Ps.50,14-15. Amen

(1) Brockhaus Kommentar zur Bibel (Basel, Brunnen, 1982), III, S. 796.

(2) Die Heilige Schrift für das Leben erklärt (Freiburg, Herder, 1938), IX/1, S. 248.

(3) Erläuterungen zum Alten Testament, Jeremia (Stuttgart, Calwer, 1925), S. 222.

(4) Die Heilige Schrift für das Leben erklärt (Freiburg, Herder, 1938), IX/1, S. 249.