- Es geht ja – vielleicht sollte ich hier als Einleitung vorher noch etwas Erklärendes sagen.
Die Rolle der Apostel und Missionare im Neuen Testament
Wir haben im Neuen Testament eine Gruppe von reisenden Personen oder beweglichen Männern, die der Gemeinde Jesu dienen. Das sind Verkündiger des Wortes Gottes, die den Namen Apostel tragen. Sie hatten keine Autorität von Amts wegen, also keine amtliche Autorität. Sie standen auch nicht über den Hirten der Gemeinden vor Ort, sondern dienten einfach mit ihren Gaben und am Wort Gottes.
Sie halfen, wo es nötig war, den Kurs zu korrigieren, fungierten als Verbindungsstelle zwischen den einzelnen Gemeinden und überwachten sowohl die Lehre als auch das Leben, also wie die Lehre umgesetzt wird. Außerdem trugen sie das Evangelium in neue Gebiete. Heute nennen wir solche Menschen Missionare, wobei wir das Wort Missionar oft auf Leute beschränken, die weit weg von uns oder im Ausland arbeiten. Im Neuen Testament waren die Missionare jedoch einfach die Apostel, das heißt bewegliche Verkündiger, die direkt dem Herrn Jesus verantwortlich waren.
Es gibt die Zwölf, von denen wir gesprochen haben, die Zwölf Apostel plus Paulus, die das Fundament gelegt haben. Aber es gab auch weitere Apostel. Das Kennzeichen dieser Apostel war, dass sie unterwegs waren, dass sie reisten. In der späteren Kirchengeschichte entwickelte sich dann die Vorstellung stationärer Missionare, also Menschen, die an einem Ort im Ausland blieben. Außerdem formte sich eine menschliche Hierarchie, bei der einige über andere standen, beispielsweise Älteste von bestimmten Orten oder Missionare an bestimmten Orten.
Das führte zu vielen Schwierigkeiten, denn die Heilige Schrift kennt so etwas nicht. Alle sind dem Herrn Jesus verantwortlich. Die Gemeinde Jesu hat Führer, zu denen Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer gehören. Diese führenden Personen prägen und führen die Gemeinde Jesu. Ihre Autorität liegt in der Heiligen Schrift.
Ein Mitarbeiter des Apostels Paulus ist Timotheus. Wir haben hier einen Brief von einem Apostel an einen anderen Apostel. Paulus schreibt an Timotheus, der Paulus für eine gewisse Zeit in Ephesus vertreten soll, bis Paulus selbst kommt. Die Gemeinden waren damals noch nicht so gefestigt, dass man sie vollständig alleine lassen konnte. Ein Apostel hat die Gemeinde auch nicht allein gelassen. Ein Missionar kam immer wieder zurück, wenn er Verbindungen hatte.
Paulus hat das zum Beispiel in Galatien so gemacht: Er war dort, begann seine Arbeit, war dann lange Zeit weg und kam später wieder zurück. Auch in Kleinasien an der Westküste, also in der Gegend, in der Timotheus gerade arbeitet, in Ephesus, war das so. Titus, Silas, Barnabas und Apollos waren solche Leute.
Timotheus war also nicht der örtliche Hirte einer einzigen Gemeinde. Er verbrachte Zeit in Asien, um dort den Hirten und Gemeinden zu helfen, damit das verwirklicht wird, was der Apostel Paulus gelehrt hatte. Jetzt schreibt Paulus diesen Brief an Timotheus, und Timotheus soll ihn in der Hand haben. Dieser Brief stärkte auch die Autorität von Timotheus. Er war ein relativ junger Mann und konnte zeigen, dass Paulus hinter dem steht, was er tut. Man wollte nach dem Muster handeln, das Paulus vorgegeben hatte.
Dieser Brief war also nicht nur für Timotheus wichtig, sondern auch für die Gemeinden dort. Er wurde offensichtlich weitergereicht, denn sonst wäre er nicht bis zu uns gekommen. Die Gemeinden haben den Brief gelesen, abgeschrieben und weitergegeben.
Paulus schreibt: „Solches schreibe ich dir in der Hoffnung, schneller zu dir zu kommen. Falls ich aber verzögere, damit du weißt, wie man sich zu verhalten hat im Hause Gottes, welches die Gemeinde des lebenden Gottes ist, Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit.“
Der Grund des Schreibens war also, Informationen zu geben, wie man sich im Haus Gottes zu verhalten hat. Das Wort „verhalten“ (Vers 15), auch übersetzt mit „wandeln“, meint, wie man seinen Lebenswandel im Haus Gottes führen soll. Das Haus Gottes ist hier die Familie Gottes, bildhaft gebraucht, wie es oft im Neuen Testament und auch im Alten Testament vorkommt. Das Haus besteht aus Personen, aus Menschen. Die große Familie Gottes ist das Haus Gottes und auch der Tempel Gottes.
Wie hat man sich in diesem großen Haus Gottes zu verhalten? Paulus sagt in Epheser 2, Vers 19: „Wir sind Hausgenossen Gottes“, das heißt Gottes Familienmitglieder. Dieser Brief soll also dazu beitragen, das Verhalten im Haus Gottes zu klären.
Paulus schreibt weiter in Vers 14: „Solches schreibe ich dir in der Hoffnung, schneller zu dir zu kommen.“ Das heißt möglichst bald, ohne Verzögerung. Paulus ist im Moment nicht im Gefängnis, sondern unterwegs und bewegt sich auf Ephesus zu. Er will dorthin kommen, wo Timotheus jetzt ist. Aber Timotheus soll inzwischen arbeiten, in der Hoffnung, möglichst bald zu kommen. Paulus ist abhängig vom Herrn und hofft, so der Herr will, zu kommen. An anderer Stelle lesen wir in Jakobus 4, Vers 15: „Wenn ich noch am Leben bin und wenn der Herr es will.“
Man merkt hier, wie man zur Zeit des Neuen Testaments dachte: Man wies sich in der Abhängigkeit vom Herrn aus. Es gibt immer wieder unvorhergesehene Dinge, die eine Verzögerung bringen können. Deshalb sagt Paulus: „Ich hoffe, möglichst bald da zu sein. Falls ich aber verzögere, sollst du etwas in der Hand haben.“
Dann heißt es in Vers 15: „Das Haus Gottes, welches die Gemeinde des lebenden Gottes ist, Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit.“ Pfeiler sind Säulen wie beim Tempel. Die Tempelsäulen waren berühmte Säulen, die sogar eigene Namen hatten im Alten Testament. Die zwei Hauptsäulen des Tempels trugen das Dach. Bei den Philistern war das ähnlich. Diese Säulen hat Simson auseinander gedrückt, und das Haus stürzte zusammen, als diese zwei Säulen weg waren. Sie waren die tragenden Säulen.
So verwendet Paulus hier das Wort: Die Gemeinde ist ein Pfeiler, eine Stütze der Wahrheit. Das zweite Wort heißt Grundfeste, Pfeiler und Grundfeste oder Träger der Wahrheit. Das Wort kommt von „beständig machen“, „festmachen“. Die Gemeinde ist also das, was die Wahrheit fest aufrichtet, darstellt, stützt und verteidigt – die Gemeinde Jesu.
Die Gemeinde stützt die Wahrheit und stellt die Wahrheit in dieser Welt dar, die Wahrheit Gottes, das ist das Wort Gottes, das Evangelium. Gott selbst ist letztlich der Garant für den Fortbestand der Wahrheit in dieser Welt. Aber hier lernen wir, dass auch die Gemeinde der Fortbestand der Wahrheit oder der Garant für den Fortbestand der Wahrheit in dieser Welt ist. Die Gemeinde Jesu Christi in dieser Welt hat die Wahrheit durch das Wort Gottes, das sie verkündigt, und hat die Aufgabe, diese Wahrheit zu bewahren.
Das, was die Apostel geschrieben haben, haben wir jetzt schriftlich. Die falschen Lehrer haben die Wahrheit verlassen, wie wir im letzten Kapitel gelesen haben. Sie haben sich von der Wahrheit abgewandt zu irgendwelchen Fabeln. Himeneus ist so einer, der das Ziel verfehlt hat, und so weiter.
Die Wahrheit ist hier die Botschaft Gottes, und der Gemeinde wurde diese Wahrheit anvertraut. Sie garantiert die Beständigkeit der Wahrheit, dass die Wahrheit bestehen bleibt. Wenn die Gemeinde zusammenfallen würde, würde die Wahrheit zusammenfallen. Das wäre das Ende. Aber die Gemeinde kann nicht zusammenfallen, der Herr sorgt dafür, dass seine Gemeinde bleibt. Matthäus 16, Vers 18 sagt: „Die Pforten des Totenreiches werden sie nicht überwältigen.“ Die Gemeinde Jesu wird bleiben bis zum Ende. Deshalb wird auch die Wahrheit bestehen bleiben.
Dennoch bedeutet das eine große Verantwortung, das Evangelium und das Wort Gottes richtig weiterzugeben. Das ganze Wort Gottes ist Evangelium. Wir machen manchmal den Unterschied in unserem Sprachgebrauch, dass wir sagen: „Ja, das Evangelium sind die Basiswahrheiten, die jeder Mensch braucht, damit er gerettet wird.“ Aber die Schrift spricht anders. Die Schrift rechnet so, dass das ganze Wort Gottes Evangelium ist, also gute Nachricht, gute Botschaft.
Die Wahrheit ist ein Bekenntnis, und jeder hat Mitverantwortung, dieses Bekenntnis in der Welt darzustellen. In Vers 16 spricht Paulus über die Größe dieses Dienstes: „Groß ist das Geheimnis der Ehrfurcht oder der Frömmigkeit.“
Er fügt einen Einschub ein: „Groß ist – und das ist ein übereinstimmendes Bekenntnis.“ In unserer Übersetzung heißt es oft „anerkannt groß“ oder „anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottesfurcht“. Man kann es auch einfach so übersetzen: „Groß ist das Geheimnis der Ehrfurcht.“ Und dass der Einschub „groß ist“ und „das ist ein übereinstimmendes Bekenntnis“ heißt, dass alle in diesem Bekenntnis übereinstimmen.
Dieses Geheimnis der rechten Ehrfurcht, der Gottesfurcht, ist groß. Groß deshalb, weil die Person, von der verkündigt wird, und die Person, die verkündigt wird, groß ist: Gott, geoffenbart im Fleisch. Groß ist oder anerkannt groß ist das Geheimnis der rechten Ehrfurcht.
Das Wort „rechte Ehrfurcht“ wird von Luther mit „Gottseligkeit“ übersetzt. Das griechische Wort heißt „Eusebeia“. „Eusebius“ kommt davon. Das Wort setzt sich zusammen aus „eu“ (gut oder richtig) und „sebomai“ (verehren). Es bedeutet also „gut verehren“ oder „richtig verehren“.
Der Kaiser Augustus zum Beispiel oder generell der Kaiser in Rom nannte sich „Sebastus“. „Sebastus“ ist lateinisch und bedeutet „der Verehrenswürdige“ oder „der Erhabene, den man verehren soll“. „Sebastus“ ist griechisch und wird lateinisch ausgedrückt. Der Erhabene, der Pietätvolle, dem man Ehrfurcht bringen sollte.
„Eu-sebeia“ ist also die richtige Ehrfurcht, die richtige Gottesverehrung im Gegensatz zur Götzenverehrung und dem falschen Kaiserkult. Das ist hier gemeint. Bruder Herbert Janssen übersetzt es einfach als „rechte Ehrfurcht“ oder „rechte Frömmigkeit“.
Groß ist das Geheimnis der rechten Frömmigkeit. Geheimnis deshalb, weil es vorher verborgen war und jetzt geoffenbart ist. Wir haben es mit etwas zu tun, das früher ein Geheimnis war und jetzt offenbart wurde. Paulus nennt es immer noch Geheimnis, nämlich ein geoffenbartes Geheimnis.
Das, was früher verborgen war, hat Gott jetzt geoffenbart. Groß ist das Geheimnis der rechten Ehrfurcht, das geoffenbarte Geheimnis, nämlich Gott geoffenbart im Fleisch.
Nein, es ist keine Sache, die offenbart wurde, sondern letztlich eine Person. Mit dieser Person ist auch eine Lehre verbunden. Die Person ist Gott. Gott wurde Mensch. Diese Person ist die Wahrheit in Person, die Wahrheit selbst wurde Mensch, Jesus Christus. Er ist die Wahrheit und wurde Mensch. Das ist das große Geheimnis, das vorher verborgen war. Er war vorher nicht Mensch, jetzt wurde er Mensch, Gott geoffenbart im Fleisch.
Das ist das Geheimnis der rechten Ehrfurcht. Wir verehren einen Gott, der im Fleisch geoffenbart wurde. Alle stimmen darin überein. Im Griechischen heißt das Wort, das mit „anerkannt groß“ übersetzt wird, „homologoumenos“, was von „homologeo“ kommt und „das Gleiche sagen“ oder „ein Bekenntnis ablegen“ bedeutet. Es ist ein übereinstimmendes Bekenntnis.
Wir sind uns alle einig, dass dieses Geheimnis – Gott geoffenbart im Fleisch – groß ist. Ich übersetze das jetzt mit eigenen Worten: Widerspruchslos und von allen anerkannt ist die große Heilswahrheit, die aus folgenden Tatsachen besteht.
Warum stellt der Apostel Paulus diese Tatsachen so dar? Gab es damals Menschen, die das Gegenteil lehrten? Warum tut Paulus das? Wir können nur vermuten, warum er das tut. Vom Zusammenhang her gab es sicherlich Leute, die etwas Falsches lehrten. Es gab die sogenannte Erkenntnis, eine eigenartige Erkenntnislehre, die etwas Falsches über Christus lehrte, die Gnosis, die sich im zweiten Jahrhundert weit verbreitete.
Es gab also schon viel Falsches, das verkündigt wurde. Paulus rückt das ins Zentrum. Die ganze Heilswahrheit ist zusammengefasst in dem einen Punkt: Gott geoffenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist und so weiter.
Ich denke, das ist der Grund, denn vieles Falsches war im Umlauf, und Timotheus soll das kräftig verkündigen. Die Frömmigkeit ist nicht nur eine Heilswahrheit, sondern eine Heilswahrheit, die sich in der Frömmigkeit auswirkt.
Es ist das Geheimnis der Frömmigkeit, der rechten Ehrfurcht. Das hat mit Praxis zu tun, nicht nur mit Lehre. Das Geheimnis eines ehrfürchtigen Lebens, also Ethik, nicht nur Dogmatik. Dogmatik ist die Lehre, Ethik die Praxis. Gesunde Lehre führt zu einem Leben in rechter Ehrfurcht.
Das Evangelium ist das Geheimnis der rechten Lebensweise des Christen. Das Evangelium wird in einem kurzen Satz zusammengefasst: Gott geoffenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, gesehen von den Engeln, verkündet unter den Völkern, geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit.
Hier liegt die Betonung bei den Verben, also den Zeitwörtern: geoffenbart, gerechtfertigt, gesehen, verkündet, geglaubt, aufgenommen. Nicht unbedingt chronologisch, sondern paarweise angeordnet, thematisch.
Das erste Paar: geoffenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist. Hier haben wir Fleisch und Geist. Das zweite Paar: gesehen von den Engeln, verkündet unter den Völkern. Im Griechischen ist das Wort für Engel „Boote“, also himmlische Boten. Die Engel haben es geschaut, und das Wort wurde von menschlichen Boten unter den Völkern verkündet. So haben die Völker dieser Welt etwas davon bekommen.
Das dritte Paar: geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit. Hier geht es um zwei Bereiche: die Welt, also der irdische Bereich, und die Herrlichkeit, der himmlische Bereich. In der Welt wurde geglaubt, in der Herrlichkeit wurde aufgenommen.
Das Evangelium ist eine Person, Jesus Christus. Wenn wir das Evangelium verkündigen, verkündigen wir letztlich eine Person. Diese Person wird in der Welt geglaubt, und es wurde viel geglaubt, aber noch nicht alle haben geglaubt.
Eines Tages wird Christus herrschen, und dann werden alle ihn anerkennen als das, was er ist. Jetzt ist er nicht sichtbar. Deshalb „geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit“ – also in der oberen Welt, im himmlischen Bereich.
Interessant ist, wie himmlisch und irdisch immer zusammengehören, oben und unten. „Geoffenbart im Fleisch“, also vom Himmel auf die Erde kam er. „Gerechtfertigt im Geist“ bezieht sich wohl auf die Auferstehung. Durch die Auferstehung wurde er gerechtfertigt. Er hat Recht bekommen, ihm wurde Recht gegeben, weil Gott ihn auferweckt hat. Das zeigt, dass er wirklich der war, der er behauptete zu sein.
„Gesehen von den Engeln“ – die Engel waren dabei. Sie waren Zeugen und staunten. „Verkündigt unter den Völkern“ – das Wort wurde von Menschen zu den Völkern gebracht. Heute ist es noch so: Menschen erfahren von Jesus Christus durch Verkündigung, nicht durch Schauen.
Das dritte Paar: geglaubt in der Welt – die Reaktion auf die Botschaft, Menschen haben geglaubt und sich ihm anvertraut. Die Reaktion in der himmlischen Welt: Er wurde aufgenommen in Herrlichkeit. Nicht „in die Herrlichkeit“, sondern „in Herrlichkeit“. Die Himmelfahrt geschah in Herrlichkeit. Herrlichkeit bedeutet Glanz, göttlicher Glanz.
Er wurde aufgenommen in Herrlichkeit, das heißt, er wurde mit großer Ehre aufgenommen. Das Wort „Doxa“ kann Glanz, Herrlichkeit oder Ehre bedeuten. So schließt Paulus das dritte Kapitel ab.
Kapitel vier beginnt einen neuen Abschnitt. Darf ich fragen, wann wir Pause machen? Um halb neun, danke.
Kapitel vier behandelt den Dienst, den rechten Dienst der Verkündigung. Das ist ein sehr wichtiges Kapitel, besonders für Verkündiger. Wir wollen Diener Christi sein, gute Diener Christi, und hier können wir lernen, wie wir gute Diener werden.
Verkündiger brauchen Unterweisung. Sie müssen unterwiesen werden, so wie Timotheus hier von Paulus unterwiesen wird. Paulus will, dass Verkündiger wissen, wie sie ihren Dienst wahrzunehmen haben. Timotheus soll das, was er hier von Paulus bekommt, weitergeben an andere Verkündiger.
Jeder Christ soll in der Lage sein, richtige Verkündigung zu erkennen und von falscher Verkündigung zu unterscheiden. Er soll prüfen können. Deshalb ist dieses Kapitel so wichtig.
Wir haben hier:
Groß A: Der rechte Verkündigungsdienst ist nötig angesichts des vorausgesagten Abfalls (Kapitel 4, Verse 1 bis 6).
Wir lesen den Text zuerst:
„Aber der Geist sagt ausdrücklich, dass in künftigen Zeiten etliche vom Glauben Abstand nehmen werden, achtend auf irreführende Geister und Lehren von Dämonen, in der Heuchelei von Lügenrednern, die im eigenen Gewissen gebranntmarkt sind, die fordern, sich von Speisen zu enthalten, die Gott für die, die Glauben und die Wahrheit erkannt haben, geschaffen hat, zum Einnehmen mit Dank. Denn alles von Gott Geschaffene ist trefflich und nichts verwerflich, wenn es mit Dank empfangen wird, denn es wird durch Gottes Wort und durch das Bitten der Anrufer geheiligt.“
Wenn du dieses den Brüdern als Grundlage vorlegst, wirst du ein edler Diener Jesu Christi sein, genährt und auferzogen durch die Worte des Glaubens und der edlen Lehre, der du gefolgt bist.
Also: Richtiger, guter Verkündigungsdienst ist nötig angesichts des vorausgesagten Abfalls (Vers 1).
Erstens: die Voraussage des Abfalls.
Wie wird dieser Abfall vorausgesagt? Der Geist sagt ausdrücklich, der Geist sagt das klar. Paulus gibt weiter, was der Geist sagt. Der Geist spricht davon, dass Abfall kommen wird.
Paulus selbst ist ein guter Verkündiger, und als solcher gibt er weiter, was der Geist sagt. Wenn wir gute Verkündiger sein wollen, sollten wir das weitergeben, was der Geist sagt.
Was sagt der Geist? Er sagt heute das, was er damals Paulus gesagt hat. Er sagt heute das, was er damals dem Hebräerschreiber gesagt hat. „Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.“ Das war die Botschaft des Herrn Jesus in Offenbarung 2 und 3.
Der Geist sagt ausdrücklich, durch den Geist wird der Abfall vorausgesagt: In späteren Zeiten werden sich einige vom Glauben abwenden.
Wann kommt der Abfall? In späteren Zeiten. Das heißt nicht nur kurz vor der Wiederkunft Jesu Christi, sondern in Zeiten, die auf Paulus’ Verkündigung folgen.
Interessant ist, dass es schon zur Zeit von Timotheus Abfall gab, sonst hätte Paulus es nicht geschrieben. Auch im Zweiten Timotheusbrief, im Zweiten Petrusbrief und im Judasbrief wird davon gesprochen. Bereits zur Zeit von Timotheus geschah der Abfall.
Wer wird abfallen? Einige, ein gewisser Teil der Gläubigen. Manche behaupten, Gläubige könnten nicht abfallen. Wenn sie aber nicht gläubig sind, wovon sollten sie dann abfallen? Abfallen tut man von Christus, vom Glauben.
Es heißt, einige werden sich vom Glauben abwenden. Das deutsche Wort „abfallen“ ist im Griechischen gar nicht „fallen“, sondern „abstehen“ oder „abtreten“ oder „sich abwenden“. Man wendet sich von einer Person ab, kehrt sich ab auf Nimmerwiedersehen.
Das betrifft hier den Glauben an diese Person, das Vertrauen oder die Treue dieser Person gegenüber. Das griechische Wort für Glauben ist „Pistis“. Es kann auch mit Treue übersetzt werden. Einige Übersetzungen verwenden Treue.
Was heißt „sich vom Glauben abwenden“? Es ist eine bewusste Handlung. Sie vertrauen nicht mehr Christus allein, sondern auf etwas anderes oder zusätzlich. Damit geben sie Christus preis.
Das steht in Verbindung zu dem, was wir zuvor gelesen haben: In Kapitel 3, Vers 16 heißt es, er wurde „geglaubt in der Welt“. Von diesem Glauben wenden sich hier einige ab.
Das Gegenteil vom Abwenden ist im Glauben bleiben. Davon lesen wir in Kapitel 2, Vers 15: „Wenn sie bleiben im Glauben und in der Liebe und in der Heiligkeit mit Zucht.“ (1. Timotheus 2, Vers 15).
Also: Im Glauben bleiben oder sich vom Glauben abwenden – diese zwei Möglichkeiten gibt es. Man kann nicht sagen, dass Christen sich nicht abwenden können. Wenn Paulus auffordert, im Glauben zu bleiben, setzt das voraus, dass man sich auch abwenden könnte.
Weiter heißt es: Sie werden sich abwenden und dabei auf irreführende Geister und Lehren von Dämonen achten.
Wenn man sich von etwas abwendet, wendet man sich automatisch etwas anderem zu. Wer sich von der Wahrheit abwendet, wendet sich einer anderen Lehre oder Person zu. Wenn man sich von der gesunden, richtigen Lehre abwendet, wendet man sich der falschen Lehre zu.
Diese Lehre hat ihre Quelle in bösen Geistern. Paulus sagt hier sehr interessant, dass die Abgefallenen sich irreführenden Geistern und Lehren von Dämonen zuwenden. Sie beschäftigen sich mit Lehren von Dämonen.
Das Wort „achten“ kann auch „sich widmen“ bedeuten, also sich jetzt mit irreführenden Geistern und dämonischen Lehren beschäftigen. Die Betroffenen würden das natürlich nie so sagen, sondern behaupten, sie hätten nichts mit Dämonen zu tun.
Paulus sagt aber: Doch, sie tun das, oft ohne es zu wissen.
Es gibt nur zwei Bereiche: Licht und Finsternis. In Bezug auf die Lehre, besonders die christliche Lehre, gibt es nur Wahrheit oder Unwahrheit. Hinter beiden steht ein Geist: der Heilige Geist oder böse Geister.
Es ist wichtig, sich dessen bewusst zu werden. Alle Gedanken zu göttlichen Dingen stammen entweder vom Heiligen Geist oder von bösen Geistern.
Entweder hält man sich an das, was der Heilige Geist geschrieben hat, oder man wird Opfer einer anderen Lehre, die letztlich vom Feind stammt.
Das heißt nicht, dass mangelnde Erkenntnis sofort dämonisch ist. Wenn man etwas noch nicht erkannt hat, ist das nicht auf Dämonen zurückzuführen.
Wenn man sich aber bewusst einer falschen Lehre zuwendet, dann wirkt der Feind.
Beispielsweise die Allversöhnungslehre, die lehrt, dass am Ende alle Menschen, sogar der Teufel, versöhnt werden. Diese Lehre hält sich hartnäckig im christlichen Raum, ist aber falsch und widerspricht der Schrift.
Sie hält sich, weil der Feind will, dass das Falsche bestehen bleibt.
Das ist gefährlich. Im Epheserbrief ist die Rede davon, dass der Feind in den himmlischen Bereichen wirkt. Wir kämpfen nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Mächte der Finsternis.
Der Feind hat seine Listen, seine listigen Theorien, die er verbreitet. Gottes Licht steht dem entgegen.
Der Feind macht auch vor der Gemeinde nicht halt. Wir dürfen nicht meinen, Dämonen bleiben draußen, wenn verkündigt wird. Der Feind versucht, Wahrheit und Lüge zu vermischen.
Deshalb müssen wir prüfen und uns stark mit dem Wort Gottes befassen.
Die Gefahr besteht auch für Verkündiger. Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich bin selbst hineingetappt.
Die Gefahr ist, sich mit zweitrangigen Dingen zu beschäftigen, die wegführen.
Ich habe mich einmal intensiv mit Satan und satanischen Werken beschäftigt, mit Freimaurern und Finanzgeschichten. Natürlich ist der Feind am Werk, aber es ist nicht gut, sich ständig damit zu beschäftigen. Es führt weg von der Wahrheit.
Wir müssen die Tiefen Satans erkennen und uns mit der Schrift stark befassen. Das hält uns.
Bruder Herbert Janssen sagte einmal, nach 50 bis 60 Jahren Verkündigung: Hinter vielem, was Christen tun und was sich unter Christen tut, steckt in Wirklichkeit eine aktive Tätigkeit von Dämonen.
Die dämonischen Lehren sind längst in der Gemeinde Jesu am Werk, auch in evangelikalen Gemeinden.
Warum haben wir Probleme und Meinungsverschiedenheiten, bei denen man sich fragt, wie man auf solche Gedanken kommen kann?
Man muss Acht geben.
Darf man denn die Geister befragen? Nein, wir sollen die Geister prüfen (1. Johannes 4, Vers 1), aber nicht indem wir mit ihnen sprechen, sondern indem wir prüfen, was sie lehren.
Der Geist lehrt durch Menschen. Wir prüfen die Lehre und vergleichen sie mit der Schrift.
So erkennen wir Unwahrheit.
Wer sich den Lehren von Dämonen zuwendet, widmet sich den Dämonen selbst.
Die Lehren der Dämonen werden von Dämonen eingeströmt, oft unbemerkt, wenn man die Schrift nicht liest oder sich nicht korrigieren lässt.
Ein wichtiger Punkt für Verkündiger ist, dass wir stets Schüler bleiben und bereit sind, uns korrigieren zu lassen.
Wir dürfen nicht meinen, wir seien so weit, dass wir nichts mehr lernen können. Wir können von jedem Christen lernen, wenn er nur eine Sekunde Christ ist. Der Herr kann jeden gebrauchen.
Zurück zum Text:
Es heißt weiter: „In Heuchelei von Lügenrednern.“ Hier ist es schade, dass wir die Folie nicht haben, sonst könnte ich den Text zeigen.
Der Geist sagt ausdrücklich, dass in künftigen Zeiten etliche vom Glauben Abstand nehmen werden, „achtend“ auf irreführende Geister.
Wer sind die „sie“? Die Lehrer oder die Abfallenden? Es sind die Abfallenden.
Der Geist sagt: Es werden viele vom Glauben abfallen, und dabei achten sie auf irreführende Geister und Lehren von Dämonen.
Weiter heißt es: „In der Heuchelei von Lügenrednern.“ Wer heuchelt hier? Manche Übersetzungen entscheiden sich: Sind die Heuchler die Abfallenden oder die Dämonen?
In der Heuchelei der Lügenredner – es sind Lügenredner. Wer sind die Lügenredner? Die falschen Lehrer, hinter denen Dämonen stecken.
Die Heuchler sind also nicht die Abfallenden, sondern die falschen Lehrer, die aufgrund von Dämonengeistern falsche Lehren verbreiten.
Die Dämonen vermitteln ihre Lehren in heuchlerischer Weise durch Lügenredner.
Diese Lehrer sind Lügenredner, würden das aber nie selbst sagen. Sie glauben, die Wahrheit zu verkündigen, sind aber Opfer von Dämonen, die ihnen etwas vorspielen.
Nicht jede falsche Lehre ist von Heuchelei geprägt, aber der Lehrer ist Opfer von Heuchelei geworden.
Die dämonischen Lehren werden in Heuchelei dargeboten.
Die Heuchelei kann auch im Prediger selbst sein. Meist weiß er, dass er etwas Falsches tut, aber normalerweise denkt der falsche Lehrer nicht: „Jetzt bringe ich mal eine falsche Lehre.“
Der falsche Lehrer meint, er bringt die richtige Lehre, hat sich aber verführen lassen.
Die Lügenredner sind „gebranntmarkt im eigenen Gewissen“. Sie handeln gegen ihr Gewissen, das hart geworden ist.
„Gebranntmarkt“ heißt, wie mit einem Brenneisen gehärtet, sodass die Haut so hart ist, dass sie nichts mehr empfindet.
So ist das Gewissen unempfindlich und meldet nichts mehr.
Dann lehren sie allerlei Dinge, die nicht in Ordnung sind.
Paulus zeigt hier die Irrlehrer, die Irrgeister, die dämonischen Lehren und den Zustand der Lehrer.
Einige Menschen hören auf diese Lehren und wenden sich ihnen zu, damit wenden sie sich von Christus ab.
Wir sehen hier die große Gefahr: Das Mittel des Feindes, um Menschen von Christus wegzubringen, ist falsche, dämonische Lehre.
Das zeigt, wie wichtig klare Verkündigung ist.
Wie kann man den Unterschied feststellen zwischen Meinungsverschiedenheiten und falschen Lehren?
Manchmal gibt es Ausleger A und Ausleger B, beide echte Nachfolger Jesu, die unterschiedliche Ansichten haben.
Dann gibt es falsche Lehrer, die wirklich falsche Lehren verbreiten.
Wo ist der Unterschied?
Wir müssen unterscheiden, welche Lehren klassische Irrlehren sind und welche nur Nebenfragen.
Es gibt viele Meinungsverschiedenheiten, die sich noch nicht stark auswirken.
Manche könnten sich in Zukunft auswirken.
Wir müssen unterscheiden.
Hier ist von Menschen die Rede, die etwas Krasses lehren, sodass Christen vom Glauben abfallen und zu Nichtchristen werden.
Was ist der Unterschied?
Wir müssen jede Lehre prüfen.
Wenn jemand sagt, Jesus Christus sei ein Engel, den Gott geschaffen hat, wie die Zeugen Jehovas lehren, ist das eine heilsentscheidende falsche Lehre.
Jesus Christus wird in seiner Person angegriffen. Er ist nicht Gott, denn Gott wird nicht geschaffen.
Das ist eine entscheidende Lehre.
Andere Fragen sind zum Beispiel, ob die Entrückung vor oder nach der Drangsal stattfindet, oder ob es überhaupt eine Drangsal gibt.
Da gibt es verschiedene Auffassungen.
Der Zeitpunkt der Entrückung ist eine Nebenfrage, die Person Jesu Christi ist eine Hauptfrage.
Die Nebenfrage wirkt sich vielleicht auf das Leben aus, die Hauptfrage aber betrifft das Heil.
Ich kann keine Vergebung haben, wenn der, der für mich gestorben ist, nur ein Engel war.
Engel können nicht für Menschen stellvertretend sterben.
Nur der Schöpfer kann die Strafe für seine Geschöpfe tragen.
Das ist eine heilsentscheidende Lehre.
Man muss jede Lehre für sich untersuchen.
Manche Lehren sind Hauptsächlichkeiten, andere sind Nebensächlichkeiten.
Zum Beispiel: Schweinefleisch essen oder nicht war eine Nebensächlichkeit bei den Juden- und Heidenchristen.
Paulus sagt in Römer 14: „Vorläufig könnt ihr damit leben.“
Dann gibt es Fragen, bei denen wir noch nicht wissen, wie sie sich auswirken werden.
Das Gefährliche ist, wenn man sich von der Schrift abwendet.
Das mag anfänglich harmlos erscheinen, wird aber im Lauf der Zeit gefährlich.
Die Bibelkritik, die sagt, die fünf Bücher Mose seien nicht von Mose geschrieben, ist eine sehr gefährliche Lehre.
Das führt dazu, dass man zwischen Gottes Wort und Nicht-Gottes Wort in der Bibel unterscheidet und damit Gottes Wort verwirft.
Wer Gottes Wort verwirft, verwirft Christus.
Das ist ein fortschreitender Prozess.
Auch die katholische Lehre ist eine falsche Lehre, weil sie sagt, dass es zwei Quellen der Wahrheit gibt: die Bibel und die Tradition.
Es gibt nur eine Quelle der Wahrheit: Gottes Wort.
Die katholische Lehre über die Gnade ist anders als die biblische. Für die katholische Kirche sind die Sakramente die Gnadenmittel.
Das ist eine falsche Lehre.
Mir wurde das erst bewusst, nachdem ich die katholische Kirche verlassen hatte.
Man muss jede Lehre gesondert prüfen.
Auch die Charismatik ist ein Thema. Sie kann gefährlich sein.
Es gibt viele Richtungen innerhalb der charismatischen Bewegung und Pfingstbewegung.
Man muss jeden Fall für sich untersuchen.
Man muss bereit sein, falsche Lehren auch bei geschätzten Menschen zu erkennen.
Wir alle irren und können Fehler machen.
Wir müssen auf uns selbst und auf die Lehre achten.
Auch gottesfürchtige Menschen können irren.
Zum Beispiel Spurgeon, ein großer Mann Gottes, wurde vom Herrn mächtig gebraucht, aber er war nicht in allen Lehren einwandfrei.
Er glaubte zum Beispiel, dass Jesus Christus nicht für alle Menschen gestorben ist, sondern nur für die Erwählten.
Das hängt mit der calvinistischen Lehre der begrenzten Versöhnung zusammen.
Das war falsch, aber es wirkte sich bei ihm nicht stark aus, weil er die Evangeliumswahrheiten stark verkündigte.
So gut Spurgeon war, wir dürfen ihm nicht in allem folgen.
Es gibt auch Bücher, die die calvinistischen Lehren von Spurgeon herausstellen.
Ich habe solche gelesen und gemerkt, dass Spurgeon in manchen Punkten anders war, als man ihn kannte.
Das betrifft nur Spurgeon. Jeder muss auf sich selbst achten und auf die Lehre.
Wir brauchen gegenseitige Korrekturen.
Der Feind sucht immer eine Tür, um einzudringen und seine Lehren zu verbreiten.
Je früher die Korrektur, desto besser.
Damit schließen wir diese Stelle und machen eine Pause.
Würde uns jemand im Gebet leiten, dann stehen wir auf.
Die Gemeinde als Haus Gottes und Pfeiler der Wahrheit
Solches schreibe ich dir in der Hoffnung, schneller zu dir zu kommen. Falls ich aber verzögere, sollst du wissen, wie man sich im Hause Gottes zu verhalten hat. Dieses Haus Gottes ist die Gemeinde des lebenden Gottes, Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit.
Der Grund des Schreibens war, Informationen zu geben, wie man sich im Haus Gottes verhalten soll. Das Wort „verhalten“ im Vers 15, „wandeln“, wird auch übersetzt mit „wie man wandeln soll“ oder „wie man sich zu verhalten hat“. Es geht also darum, wie man seinen Lebenswandel im Haus Gottes führen soll. Das Haus Gottes meint hier die Familie Gottes. „Haus“ wird bildhaft gebraucht, wie es oft im Neuen Testament und auch im Alten Testament verwendet wird. Das Haus besteht aus Personen, aus Menschen. Die große Familie Gottes ist das Haus Gottes, und es ist auch der Tempel Gottes.
Wie hat man sich in diesem großen Hause Gottes zu verhalten? „Wir sind Hausgenossen Gottes“, sagt Paulus in Epheser 2, Vers 19. Wir sind Gottes Hausgenossen, das heißt Gottes Familienmitglieder. Dieser Brief soll also dazu beitragen.
In Vers 14 heißt es: „Solches schreibe ich dir in der Hoffnung, schneller zu dir zu kommen“ – schneller oder auch möglichst bald, das heißt ohne Verzögerung. Paulus ist im Moment nicht im Gefängnis, er ist unterwegs und bewegt sich auf Ephesus zu. Er will dorthin kommen, wo Timotheus jetzt ist. Timotheus soll inzwischen arbeiten, in der Hoffnung, schneller zu dir zu kommen. Paulus hofft, ist aber abhängig vom Herrn. Er hofft, so der Herr will, und wir leben.
An anderer Stelle lesen wir in Jakobus 4, Vers 15: „Wenn ich noch am Leben bin und wenn der Herr es mir erlaubt.“ Paulus weist hier auf die Abhängigkeit vom Herrn hin. Es gibt immer wieder unvorhergesehene Dinge, die eine Verzögerung verursachen können. Deshalb sagt er: „Ich hoffe, möglichst bald da zu sein.“
Falls es aber länger dauert oder er verzögert, sollst du jetzt wissen, was zu tun ist. Dann heißt es in Vers 15: „Das Haus Gottes, welches die Gemeinde des lebenden Gottes ist, Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit.“
Pfeiler und Grundfeste – ein Pfeiler ist eine Säule wie im Tempel. Die Tempelsäulen waren berühmt und hatten sogar eigene Namen im Alten Testament. Die zwei Hauptsäulen des Tempels trugen das Dach. Bei den Philistern war das ähnlich. Simson hat diese Säulen auseinandergedrückt, und als diese beiden Säulen weg waren, stürzte das Haus zusammen. Sie waren also tragende Säulen.
So verwendet Paulus hier das Wort: Die Gemeinde ist ein Pfeiler, eine Stütze der Wahrheit. Das zweite Wort heißt Grundfeste, Pfeiler und Grundfeste oder Träger der Wahrheit. Das Wort kommt von „beständig machen“ oder „festmachen“. Die Gemeinde ist also das, was die Wahrheit fest aufrichtet, darstellt, stützt und verteidigt – die Gemeinde Jesu.
Sie stützt die Wahrheit und stellt die Wahrheit in dieser Welt dar, die Wahrheit Gottes, das Wort Gottes, das Evangelium. Gott selbst ist letztlich der Garant für den Fortbestand der Wahrheit in dieser Welt. Aber hier lernen wir, dass auch die Gemeinde der Fortbestand der Wahrheit oder der Garant für den Fortbestand der Wahrheit in dieser Welt ist. Die Gemeinde Jesu Christi in dieser Welt hat die Wahrheit. Sie hat sie durch das Wort Gottes, das sie verkündigt, und sie hat eine Aufgabe. Ihr wurde diese Wahrheit anvertraut.
Das, was die Apostel geschrieben haben, haben wir jetzt schriftlich. Die falschen Lehrer haben die Wahrheit verlassen, wie wir im letzten Kapitel gelesen haben. Sie haben sich von der Wahrheit abgewandt und irgendwelchen Fabeln zugewandt. Himeneus ist so einer, der das Ziel verfehlt hat, und so weiter. Wir haben davon gesprochen.
Die Wahrheit ist hier die Botschaft Gottes, und der Gemeinde wurde diese Wahrheit anvertraut. Sie garantiert die Beständigkeit der Wahrheit, dass die Wahrheit bestehen bleibt. Wenn die Gemeinde zusammenfallen würde, würde die Wahrheit zusammenfallen. Das wäre das Ende. Aber die Gemeinde kann nicht zusammenfallen. Der Herr sorgt dafür, dass seine Gemeinde bleibt (Matthäus 16, Vers 18). Die Pforten des Totenreiches werden sie nicht überwältigen. Die Gemeinde Jesu wird bleiben bis zum Ende. Deshalb wird auch die Wahrheit bestehen bleiben.
Dennoch bedeutet das auch eine große Verantwortung: Das Evangelium und das Wort Gottes richtig weiterzugeben. Das ganze Wort Gottes ist Evangelium. Manchmal machen wir im Sprachgebrauch den Unterschied und sagen, das Evangelium seien die Basiswahrheiten, die jeder Mensch braucht, damit er gerettet wird. Aber die Schrift sieht das anders. Die Schrift rechnet das ganze Wort Gottes zum Evangelium, also zur guten Nachricht, zur guten Botschaft.
Die Wahrheit ist ein Bekenntnis. Wir werden gleich weiter lesen, dass jeder Mitverantwortung hat, dieses Bekenntnis in der Welt darzustellen.
Das Geheimnis der rechten Ehrfurcht und die Offenbarung Gottes im Fleisch
Vers 16 spricht er nun über die Größe dieses Dienstes: Groß ist das Geheimnis, die Ehrfurcht oder die Frömmigkeit. Groß ist das Geheimnis der Ehrfurcht. Dabei fügt er noch etwas ein, einen Einschub, ein paar Worte: „Groß ist“ – und das ist ein übereinstimmendes Bekenntnis. In unserer Übersetzung heißt es oft „anerkannt groß“ oder „anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottesfurcht“. Man kann es aber auch einfach so übersetzen: „Groß ist das Geheimnis der Ehrfurcht.“
Dieser Einschub „groß ist“ und das „ist ein übereinstimmendes Bekenntnis“ bedeutet, dass alle darin übereinstimmen. Dieses Bekenntnis betrifft das Geheimnis der rechten Ehrfurcht, das Geheimnis der Gottesfurcht, das als groß anerkannt wird. Groß deshalb, weil die Person, von der verkündigt wird, und die Person, die verkündigt wird, groß ist: Gott, das ist das Thema, Gott offenbart im Fleisch. Groß ist – oder anerkannt groß ist – das Geheimnis der rechten Ehrfurcht.
Das Wort „rechte Ehrfurcht“ übersetzt Luther mit „Gottseligkeit“. Das griechische Wort heißt Eusebeia, wovon auch der Name Eusebius stammt. Es setzt sich zusammen aus „eu“, was „gut“ oder „richtig“ bedeutet, und „sebomai“, was „verehren“ heißt. Also „gut verehren“ oder „richtig verehren“. Der Kaiser Augustus zum Beispiel oder überhaupt der Kaiser in Rom nannte sich „Sebastus“. „Sebastus“ ist ein griechisches Wort mit lateinischer Endung und bedeutet „der Verehrungswürdige“. „Augustus“ wird von den Lateinern als „Sebastus“ übersetzt, also „der Erhabene, den man verehren soll“. „Sebastus“ ist also der Erhabene, der Pietätvolle, dem man Ehrfurcht entgegenbringen sollte.
Das „Eu“ in Eusebeia bedeutet also die richtige Ehrfurcht. Die richtige Ehrfurcht ist die Ehrfurcht vor Gott, die richtige Frömmigkeit, die richtige Verehrung, die richtige Gottesverehrung – im Gegensatz zur Götzenverehrung und zum falschen Kaiserkult, der hier gemeint ist.
Bruder Herbert Janssen übersetzt es in seiner Version einfach als „rechte Ehrfurcht“ oder „rechte Frömmigkeit“. Also: Groß ist das Geheimnis der rechten Frömmigkeit.
Es handelt sich um ein Geheimnis, weil es früher verborgen war und jetzt offenbart ist. Wir haben es mit etwas zu tun, das früher ein Geheimnis war und jetzt nicht mehr. Dennoch nennt Paulus es weiterhin „Geheimnis“, nämlich ein geoffenbartes Geheimnis. Das, was in früheren Zeiten verborgen war, hat Gott jetzt offenbart, und das nennt er ein Geheimnis.
Groß ist das Geheimnis der rechten Ehrfurcht, das geoffenbarte Geheimnis, nämlich Gott offenbart im Fleisch. Es ist keine bloße Sache, die offenbart wurde, sondern letztlich eine Person. Und mit dieser Person ist auch eine Lehre verbunden: Die Person ist Gott, der Mensch wurde, und diese Person ist die Wahrheit in Person. Die Wahrheit selbst wurde Mensch: Jesus Christus. Er ist die Wahrheit, und er wurde Mensch. Das ist das große Geheimnis, das vorher verborgen war. Er war nicht vorher Mensch, jetzt wurde er Mensch. Gott offenbart im Fleisch – das ist das Geheimnis der rechten Ehrfurcht. Wir verehren einen Gott, der im Fleisch offenbart wurde.
Darin sind alle übereinstimmend. Im Griechischen heißt das Wort, das mit „anerkannt groß“ übersetzt wird, „homologumenos“. Es kommt von „homologeo“ und bedeutet „das Gleiche sagen“, ein Bekenntnis ablegen, in dem man übereinstimmt. Man könnte also übersetzen: ein übereinstimmendes Bekenntnis, eine große Wahrheit, ein Bekenntnis, das alle bekennen und mit dem alle übereinstimmen.
Wir sind uns also einig und es ist widerspruchslos klar: Dieses Geheimnis – Gott offenbart im Fleisch. Ich übersetze es mit eigenen Worten: Widerspruchslos und von allen anerkannt ist die große Heilswahrheit, die aus folgenden Tatsachen besteht. Das ist eine Paraphrase, eine Umschreibung.
Noch einmal: Widerspruchslos und von allen anerkannt ist die große Heilswahrheit, und zwar besteht diese Heilswahrheit aus folgenden Tatsachen oder Folgen der Tatsache „Gott offenbart im Fleisch“ und was noch weiterkommt.
Warum stellt der Apostel Paulus diese Tatsachen so dar? Gab es damals Menschen, die das Gegenteil behaupteten? Warum stellt Paulus diese Tatsachen dar? Die Frage ist, ob es Leute gab, die etwas anderes sagten. Wir können nur vermuten, warum er das tut.
Aus dem Zusammenhang heraus wissen wir, dass es Leute gab, die falsche Lehren verbreiteten. Es gab die sogenannte Erkenntnis, eine eigenartige Erkenntnislehre, die etwas Falsches über Christus lehrte, genannt Gnosis, die sich später im zweiten Jahrhundert weit verbreitete. Es gab also schon viel Falsches, das verkündigt wurde. Paulus rückt das Zentrum auf diese Wahrheit.
Die ganze Heilswahrheit ist zusammengefasst in diesem einen Punkt: Gott offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist usw. Ich denke, das ist der Grund, warum Paulus das so darstellt: Weil vieles Falsches im Umlauf war, und Timotheus soll das kräftig verkündigen.
Die Frömmigkeit ist dabei wichtig. Es ist nicht nur eine Heilswahrheit, sondern eine Heilswahrheit, die sich in der Frömmigkeit auswirkt. Es ist das Geheimnis der Frömmigkeit, das Geheimnis der rechten Ehrfurcht. Das hat mit Praxis zu tun, es ist nicht nur Lehre.
Es ist das Geheimnis eines ehrfürchtigen Lebens, also Ethik, nicht nur Dogmatik. Dogmatik ist die Lehre, Ethik die Praxis. Gesunde Lehre führt zu einem Leben in rechter Ehrfurcht. Das Evangelium ist das Geheimnis der rechten Lebensweise des Christen.
Das Evangelium wird zusammengefasst in diesem kurzen Satz: Gott offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, gesehen von den Engeln, verkündet unter den Völkern, geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit.
Hier liegt die Betonung bei den Verben, also bei den Zeitwörtern: geoffenbart, gerechtfertigt, gesehen, verkündet, geglaubt, aufgenommen. Diese sind nicht unbedingt chronologisch angeordnet, sondern paarweise, thematisch.
Es sind hier drei Paare:
geoffenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist – ein Paar, Fleisch und Geist;
gesehen von den Engeln, verkündet unter den Völkern – das zweite Paar;
geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit – das dritte Paar.
Im Griechischen ist das Wort für Engel „aggeloi“, also himmlische Boten. Diese Engel haben das gesehen, und das Wort wurde von menschlichen Boten unter den Völkern verkündet. So haben die Völker dieser Welt etwas davon erhalten: Die Engel haben es gesehen, den Völkern wurde es verkündet.
Das dritte Paar betrifft den Bereich: die Welt und die Herrlichkeit. Der weltliche Bereich unten, die Herrlichkeit oben. In der Welt hat man es geglaubt, und in der Herrlichkeit wurde es aufgenommen.
Dieses „Gott offenbart im Fleisch“ ist letztlich eine Person. Das Evangelium ist eine Person: Jesus Christus. Wenn wir das Evangelium verkündigen, verkündigen wir letztlich eine Person. Diese Person wird in der Welt geglaubt, das ist unser Anliegen. Es wurde viel geglaubt, aber nicht alle haben geglaubt, noch nicht.
Eines Tages wird Christus herrschen. Wenn er herrscht, in Herrlichkeit regiert, dann müssen alle an ihn glauben und ihn anerkennen als das, was er ist. Jetzt ist er nicht sichtbar. Deshalb heißt es: geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit, also in der oberen Welt, im himmlischen Bereich.
Interessant ist, wie himmlisch und irdisch immer zusammenkommen: oben und unten. Offenbart im Fleisch – also vom Himmel auf die Erde kam er. Gerechtfertigt im Geist bezieht sich wohl auf die Auferstehung. Er wurde nämlich durch die Auferstehung gerechtfertigt. Als der, der behauptete zu sein, bekam er Recht. Ihm wurde Recht gegeben, weil Gott ihn auferweckt hat. So wurde bestätigt, dass er wirklich der war, der er behauptete zu sein.
Gesehen von den Engeln – die himmlische Welt. Verkündet unter den Völkern – irdisch. Geglaubt in der Welt – irdisch. Aufgenommen in Herrlichkeit – himmlisch. Von oben nach unten und von unten nach oben.
Manche meinen, das sei ein Hymnus gewesen, den die Christen damals schon kannten und sangen. Das weiß man nicht genau. Es scheint, dass Paulus das einfach geschrieben hat. Vielleicht haben später Leute das gesungen, aber das wissen wir nicht.
Fakt ist, dass Paulus hier nicht einfach etwas übernimmt, sondern es in seinem Brief schreibt. Antimotius, wir müssen nicht annehmen, Paulus zitiert hier – nein, er schreibt das unter Eingebung des Heiligen Geistes.
Das erste Paar betont die Person Jesus Christus: geoffenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist. Es geht um die Person, die offenbart und gerechtfertigt wurde. Er hat sich erniedrigt, indem er Fleisch annahm, seine Menschwerdung. Er wurde erhöht durch die Auferstehung im Geist. Der Heilige Geist war hier zuständig. Er wurde gerechtfertigt durch die Auferstehung als Antwort auf seine Erniedrigung.
Die Personen, mit denen der Herr Jesus Christus es zu tun hatte, sind zwei Arten: Himmelspersonen, die Engelwelt, und die Völker, die Menschen.
Die Engel bestaunten, sahen und schauten ihn. Der Schauplatz ist oben, die Engel kamen vom Himmel und waren dabei, als er auferstand. Mindestens zwei Engel werden erwähnt. Auch bei der Himmelfahrt waren Engel anwesend.
Die Engel waren nicht Gegenstand der Erlösung. Sie waren Zeugen, die ihn bestaunten und betrachteten.
Die anderen, die Völker der Erde, sind der Gegenstand der Verkündigung. Ihnen wird das Evangelium verkündet, damit sie erlöst werden. Das ist der Schauplatz unten.
Das dritte Paar beschreibt den Raum, in dem sich Jesus Christus bewegt: in der Welt – geglaubt in der Welt, also Schauplatz unten –, und aufgenommen in Herrlichkeit. Er kehrte in die himmlische Welt zurück, in die himmlischen Bereiche, und wurde aufgenommen in Herrlichkeit, das heißt in Ehre, in großer Ehre.
Das zweite und das dritte Paar verhalten sich chiastisch zueinander: A B B A – Engel, Völker, Welt, Herrlichkeit. Also Engel – Himmel, Völker – Erde, Welt – Erde, Herrlichkeit – Himmel. Es ist eine dichterische Darstellung.
Gott wurde im Fleisch offenbart. Gott hat sich im Fleisch offenbart.
Übrigens eine kurze Anmerkung: Manche Bibelübersetzungen haben hier etwas anderes stehen. In Vers 16 steht bei manchen Übersetzungen statt „Gott offenbart im Fleisch“ „er wurde offenbart im Fleisch“. Hat das jemand? Zum Beispiel die Schlachter-Bibel hat „Gott“, die Elberfelder-Bibel hat „er“ oder „welcher“ offenbart wurde im Fleisch.
Die Handschriften gehen hier auseinander. Wie heißt es wirklich? Hat Paulus geschrieben: „Gott wurde offenbart im Fleisch“ oder „welcher wurde offenbart im Fleisch“?
Wenn ich die Folie hätte, könnte ich zeigen, dass der Unterschied im Griechischen sehr gering ist. Es handelt sich wahrscheinlich um einen Abschreibfehler oder eine bewusste Korrektur. Ein Abschreiber dachte vielleicht, man müsse etwas korrigieren.
Theos heißt im Griechischen „Gott“, und „hos“ heißt „welcher“. Wenn man das Griechische schrieb, wurde der Gottesname oft abgekürzt mit Theta (Θ) und Sigma (Σ). Das Theta sieht aus wie ein O mit einem kleinen Strich in der Mitte. Das griechische „hos“ besteht aus einem O und einem S. Der einzige Unterschied ist also ein kleines Strichlein im O.
Man kann sich gut vorstellen, dass hier ein Abschreibfehler passierte.
Jetzt ist die Frage: Wer hat den Fehler gemacht und was war ursprünglich? War es „Gott“ oder „welcher“?
Wenn es ein Abschreibfehler war, ist es logischer, dass der Strich vergessen wurde, als dass jemand einfach einen Strich hinzufügte. Das heißt, ursprünglich stand „Gott“, und jemand schrieb dann fälschlich „welcher“.
Sieben bis elf Handschriften haben „welcher“, über dreihundert Handschriften haben „Gott“. Die Minderheit der Handschriften hat „welcher“, so wie es in der Elberfelder steht. Die Mehrheit hat „Gott“.
Zusätzlich gibt es alte Zitate von Kirchenvätern, also Leute, die früh über die Bibel geschrieben haben: Gregor von Nyssa, Athanasius, Didymus, Chrysostomus, Theodor und Euthalius. Diese Kirchenväter zitieren diesen Vers mit „Gott“. Sie hatten also eine Vorlage, in der „Gott“ stand, nicht „welcher“.
Was dagegen spricht, dass „welcher“ ursprünglich war: Es klingt nicht richtig. „Groß ist das Geheimnis der Ehrfurcht, welcher offenbart wurde im Fleisch“ – was soll das heißen? Es klingt holprig und falsch.
Daher nehmen wir an, dass der Mehrheitstext, der überliefert wurde und den auch die Reformatoren übersetzten, wie Luther, korrekt ist: „Gott wurde offenbart im Fleisch.“
Deshalb sollten wir hier die Elberfelder Übersetzung korrigieren. Luther 1984 hat das geändert, aber Luther selbst in den Ausgaben von 1545, 1912 und 1964 hatte „Gott“. Auch die King James Version hat „Gott“.
Es gibt eine große Diskussion unter Theologen, nach welchem Text man übersetzen soll: Nach dem traditionellen Text, den Luther hatte und der die Kirchengeschichte dominierte, oder nach neu entdeckten Handschriften, die teilweise sehr alt sind.
Das ist eine schwierige Frage. Wenn wir glauben, dass Gott auf sein Wort achtgibt, können wir davon ausgehen, dass die Mehrheit der Handschriften den richtigen Text überliefert. Es ist unwahrscheinlich, dass eine ganz fehlerhafte Handschrift die richtige ist und erst im 19. oder 20. Jahrhundert entdeckt wurde, sodass alle Bibeln korrigiert werden müssten.
Außerdem sollte man wissen: Die alten Handschriften Codex Sinaiticus (4. Jahrhundert), Codex Alexandrinus (5. Jahrhundert) und Codex Ephraemi (6. Jahrhundert) haben „welcher“ statt „Gott“. Es gab jedoch Korrektoren, die in diese Handschriften hineinkorrigierten.
Der Codex Sinaiticus wurde auf dem Blatt korrigiert, jemand schrieb dort „Gott“ statt „welcher“. Das gleiche passierte beim Codex Alexandrinus. Diese Korrekturen sind heute im Museum sichtbar.
Das spricht alles dafür, dass der ursprüngliche Text „Gott wurde offenbart im Fleisch“ lautete.
Warum ist das wichtig? Weil diese Stelle ganz klar bestätigt, dass der Herr Jesus Christus Gott ist. Christus war der Gott, der im Fleisch offenbart wurde. Diese Stelle bezeugt eindeutig die Gottheit Jesu Christi.
Sind dazu noch Fragen oder Gedanken? Ich denke, einigen ist bekannt, dass es in der Bibel manchmal Textfragen gibt.
Problematisch ist es, wenn in einer Fußnote steht, dass spätere Handschriften etwas ändern oder hinzufügen. Das ist eine Wertung, die man nicht vornehmen darf. Man weiß nicht, ob die späteren Handschriften wirklich etwas verändert haben.
Vielleicht sind die späteren Handschriften richtig, und die früheren, die erst kürzlich entdeckt wurden, waren weniger verbreitet, weil sie verloren gingen oder verfallen sind.
Man fragt sich auch, warum sich die späteren Handschriften nicht durchsetzten.
Man darf nicht einfach sagen, dass spätere Handschriften schlechter sind oder etwas verändert haben. Das wird oft durch Zitate von Kirchenvätern bestätigt, wie die fünf genannten, die den ursprünglichen Text mit „Gott“ zitierten.
Das zeigt, dass sie eine Vorlage hatten, die schon im 4. Jahrhundert „Gott“ hatte.
Wenn heute der Codex Sinaiticus aus dem 4. Jahrhundert etwas anderes hat, muss uns das nicht stören. Der Codex Sinaiticus ist keine gute Handschrift; er enthält viele Fehler.
Das erkennt man, wenn man den Codex Sinaiticus mit dem Codex Vaticanus aus derselben Zeit vergleicht. Beide Handschriften unterscheiden sich stark.
Im Evangelium allein gibt es etwa 3000 Unterschiede zwischen Codex Sinaiticus und Codex Vaticanus.
Mindestens eine der beiden Handschriften war also fehlerhaft.
Wir müssen diese schlechten Handschriften nicht überbewerten, vor allem wenn 95 bis 97 Prozent der Handschriften einen anderen Text haben.
Zurück zum Text: Gott wurde im Fleisch offenbart. Christus war dieser Gott. Er wurde ganz Mensch. „Fleisch“ bezieht sich hier auf das Menschsein. Fleisch bedeutet in manchen Zusammenhängen Mensch, ein Mensch aus Fleisch und Blut.
So wurde Christus Mensch, ganz Mensch. In ihm wohnte keine Sünde, aber er war dennoch ganz Mensch. Er war kein Halbmensch und Halbgott, sondern ganz Gott und ganz Mensch.
Er war vorher nicht Mensch, sondern wurde Mensch, als er gezeugt und geboren wurde. Das bedeutet, dass sich in der Gottheit etwas veränderte. Gott wurde Mensch.
Jetzt haben wir einen, der zugleich Gott und Mensch ist: Jesus Christus. Und das bleibt so in alle Ewigkeit. Wenn der Herr wiederkommt, kommt er als Mensch und Gott zurück. Er regiert und richtet als Mensch und Gott.
Gerechtfertigt im Geist – die Auferstehung ist seine Rechtfertigung. Durch die Auferstehung hat Gott bestätigt, dass er Gottes Sohn ist. Römer 1,4 sagt dazu: „Der mit der Auferstehung der Toten herausgestellt wurde als Sohn Gottes in Kraft nach dem Geist der Heiligkeit, Jesus Christus, unser Herr.“
Jesus wurde durch die Auferstehung als Sohn Gottes erwiesen. Insofern wurde er im Geist gerechtfertigt.
Gesehen von den Engeln – wie schon erwähnt, waren die Engel dabei. Sie waren Zeugen und staunten.
Verkündigt unter den Völkern – das, was die Engel sahen, wurde den Völkern durch Verkündigung bekannt. Heute ist es noch so: Menschen erfahren von Jesus Christus durch Verkündigung, nicht durch Schauen.
Das dritte Paar: geglaubt in der Welt – die Reaktion auf die Botschaft in der Welt. Menschen haben geglaubt und sich ihm anvertraut.
Die Reaktion in der himmlischen Welt: Er wurde aufgenommen in Herrlichkeit. Nicht „in die Herrlichkeit“, sondern „in Herrlichkeit“. Die Himmelfahrt geschah in Herrlichkeit.
Herrlichkeit heißt „Glanz“ im Griechischen, göttlicher Glanz.
Er wurde in Herrlichkeit aufgenommen, das heißt, seine Himmelfahrt geschah mit großem Glanz und Ehre. Herrlichkeit und Ehre hängen zusammen.
Das Wort „Doxa“ kann Glanz, Herrlichkeit oder Ehre bedeuten.
Damit schließt Paulus das dritte Kapitel ab, und ein neuer Abschnitt beginnt: Kapitel 4.
Darf ich noch fragen, wann wir die Pause machen? Um halb neun? Danke.
Der rechte Dienst der Verkündigung angesichts des Abfalls
Kapitel vier handelt vom Dienst, genauer gesagt vom rechten Dienst der Verkündigung. Dieses Kapitel ist besonders wichtig, vor allem für diejenigen, die verkündigen. Wir wollen ja Diener Christi sein – gute Diener Christi. Hier können wir lernen, wie wir solche guten Diener werden.
Verkündiger brauchen Unterweisung. Sie müssen unterwiesen werden, so wie Timotheus hier von Paulus unterwiesen wird. Paulus möchte, dass Verkündiger wissen, wie sie ihren Dienst richtig ausüben sollen. Timotheus soll das, was er von Paulus erhält, an andere Verkündiger weitergeben.
Jeder Christ soll in der Lage sein, richtige Verkündigung zu erkennen und von falscher Verkündigung zu unterscheiden. Er soll fähig sein, die wahre von der falschen Verkündigung zu prüfen. Deshalb ist dieses Kapitel so wichtig.
Wir haben hier den großen Abschnitt A: Der rechte Verkündigungsdienst ist nötig angesichts des vorausgesagten Abfalls. Dieser Abschnitt umfasst Kapitel vier, Verse eins bis sechs.
Der vorausgesagte Abfall und seine Kennzeichen (Kapitel 4, Verse 1-6)
Wir lesen den Text zuerst:
„Aber der Geist sagt ausdrücklich, dass in künftigen Zeiten etliche vom Glauben Abstand nehmen werden, dabei auf irreführende Geister und Lehren von Dämonen achten, in der Heuchelei von Lügenrednern, die im eigenen Gewissen gebrandmarkt sind, die fordern, sich von Speisen zu enthalten, die Gott für die, die Glauben und die Wahrheit erkannt haben, schuf, zum Einnehmen mit Dank, weil alles von Gott Geschaffene trefflich ist und nichts verwerflich ist, wenn es mit Dank empfangen wird. Denn es wird durch Gottes Wort und durch das Bitten der Anrufer geheiligt.“
Wenn du dieses den Brüdern als Grundlage vorlegst, wirst du ein edler Diener Jesu Christi sein, genährt und auferzogen durch die Worte des Glaubens und der edlen Lehre, der du gefolgt bist.
Also ist rechter Verkündigungsdienst, richtiger, guter Verkündigungsdienst nötig angesichts des Abfalls, der vorausgesagt wird.
Vers 1: Also erstens die Voraussage des Abfalls.
Wie wird dieser Abfall jetzt vorausgesagt? Der Geist sagt ausdrücklich – der Geist sagt das ausdrücklich. Paulus gibt etwas weiter, was der Geist sagt. Der Geist spricht davon, dass Abfall kommen wird. Paulus selbst ist ein guter Verkündiger, und als guter Verkündiger sagt er das weiter, was der Geist sagt.
Und wenn wir gute Verkündiger sein wollen, sollten wir das weitergeben, was der Geist sagt.
Und was sagt der Geist? Nun, der Geist sagt das heute, was er damals gesagt hat. Der Geist sagt das, was er damals dem Paulus gesagt hat, der Geist sagt heute, was er damals dem Hebräerschreiber gesagt hat. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Das war das, was der Herr Jesus sagte in Offenbarung 2 und 3.
Also: Der Geist sagt ausdrücklich, also durch den Geist wird das vorausgesagt, wird der Abfall vorausgesagt. Der Geist sagt ausdrücklich, dass sich in späteren Zeiten einige vom Glauben abwenden werden.
In späteren Zeiten – wann kommt der Abfall? In späteren Zeiten. Was heißt das? Heißt das nur ganz knapp vor der Wiederkunft Jesu Christi? Das steht nicht im Text. Es heißt einfach „in späteren Zeiten“, also in Zeiten, die auf den Paulus folgen, auf die Verkündigung des Paulus folgen.
Interessant ist, dass wir schon zur Zeit von Timotheus Abfall haben, offensichtlich. Sonst würde er es hier auch nicht schreiben. Und auch im Zweiten Timotheusbrief lesen wir ja dann auch davon, ebenso im Zweiten Petrusbrief und im Judasbrief. Also bereits zur Zeit des Timotheus geschah der Abfall.
Wer wird abfallen? Etliche oder einige, also ein gewisser Teil von den Gläubigen. Manche meinen, Gläubige können nicht abfallen. Nun, wenn sie nicht gläubig sind, wovon sollen sie dann abfallen? Abfallen tut man von Christus, vom Glauben. Also etliche fallen ab.
Dann weiter: Wie geschieht der Abfall oder wie wird das ausgedrückt? Es wird so ausgedrückt, sie werden sich vom Glauben abwenden. Das Wort „abfallen“ verwenden wir im Deutschen, aber im Griechischen heißt es gar nicht „fallen“, interessanterweise. Im Griechischen heißt es „abstehen“ oder „abtreten“ oder „sich abwenden“. Man wendet sich von einer Person ab, man kehrt sich ab auf Nimmerwiedersehen. Man nimmt Abstand von dieser Person.
Und hier ist es vom Glauben an diese Person, vom Vertrauen dieser Person gegenüber oder von der Treue dieser Person gegenüber. Das Wort „Glauben“ heißt auch „Treue“ im Griechischen: Pistis. Es kann so oder so übersetzt werden. Einige haben das auch so in den Übersetzungen, einige Übersetzungen haben „Treue“, einige „Glauben“ – vielleicht beides. Vom Glauben und von der Treue werden sie sich abwenden.
Was heißt das, vom Glauben abwenden? Von dem Vertrauen. Das ist etwas, was man tut, das ist eine Aktivität. Sie vertrauen jetzt nicht mehr Christus allein, sie vertrauen jetzt auf etwas anderes oder zusätzlich noch auf etwas, und damit geben sie Christus preis.
Also, da ist ja eine Verbindung zu dem, was wir vorher gelesen haben. In Kapitel 3, Vers 16 hieß es: „Er wurde geglaubt in der Welt“ – geglaubt in der Welt. Und von diesem Glauben wenden sich hier einige ab. Also man wendet sich von etwas ab, was man bislang geglaubt hatte.
Das Gegenteil vom Abwenden vom Glauben heißt, im Glauben bleiben. Davon lesen wir in Kapitel 2, Vers 15: „Wenn sie bleiben im Glauben und in der Liebe und in der Heiligkeit mit Zucht“ (1. Timotheus 2,15).
Also: im Glauben bleiben oder sich vom Glauben abwenden – diese zwei Möglichkeiten gibt es. Man kann nicht sagen, dass Christen das nicht tun können, sich vom Glauben abwenden. Allein wenn er schon auffordert, man soll im Glauben bleiben, dann setzt das voraus, dass man sich also auch abwenden könnte.
Sich vom Glauben abwenden werden und auf irreführende Geister und Lehren von Dämonen achten werden.
Also wenn man sich von etwas abwendet, dann wendet man sich notgedrungen auch etwas anderem zu. Wer sich von der Wahrheit abwendet und vom Vertrauen auf die Wahrheit, der widmet sich einer anderen Lehre, der widmet sich einer anderen Person oder jedenfalls konzentriert er sich jetzt auf etwas anderes.
Wenn man sich abwendet von etwas, dann wendet man sich automatisch oder notgedrungen etwas anderem zu. Wenn man sich von der gesunden, richtigen Lehre abwendet, wendet man sich der falschen zu. Und zwar einer Lehre, sagt er hier, die die Quelle in bösen Geistern hat.
Sehr interessant, was Paulus hier sagt: Die wenden sich von Christus ab, vom Glauben ab, und widmen sich jetzt irreführenden Geistern und Lehren von Dämonen. Sie achten auf Lehren von Dämonen.
Das Wort „achten“ kann auch heißen „sich widmen“, sich jetzt mit etwas beschäftigen. Man beschäftigt sich jetzt mit irreführenden Geistern und Lehren von Dämonen. Das würden die Leute nie sagen. Sie würden sagen: „Nein, das ist gar nicht wahr, ich beschäftige mich nicht mit dem Dämon.“ Aber Paulus sagt: Doch, die tun das, die wissen es also nicht.
Es gibt nur zwei Gebiete: Licht und Finsternis. In Bezug auf die Lehre, in Bezug auf die christliche Lehre, auf die Lehre von den göttlichen Dingen, gibt es nur Licht oder Finsternis. Es gibt kein Zwischengrau, kein Grau dazwischen, keine Dämmerung dazwischen – entweder Wahrheit oder Unwahrheit.
Hinter beiden steckt ein Geist oder stehen Geister, der Heilige Geist oder böse Geister.
Es ist wichtig, wenn man sich hier Gedanken darüber macht und sich dessen bewusst wird: Alles, was produziert wird, so an Gedanken, kommt entweder von einem Menschengeist oder von einem Bösengeist. Oder wenn es die göttliche Lehre betrifft oder die Religion betrifft, dann kommt es entweder von dem Heiligen Geist oder von dem Bösengeist, nicht nur vom Menschen, sondern von einem Bösengeist.
Also entweder hält man sich zu dem, was der Heilige Geist schrieb beziehungsweise schreiben hat lassen, oder man wird das Opfer einer anderen Lehre, und die ist letztlich vom Feind.
Das heißt nicht, dass wenn wir etwa eine Wahrheit noch nicht erkannt haben – wir alle haben ja Mängel im Erkennen der Wahrheit – das heißt nicht, dass mangelnde Erkenntnis schon dämonisch ist.
Wenn ich etwas noch nicht erkannt habe, dann ist das nicht auf das Wirken von Dämonen zurückzuführen.
Aber wenn ich mich ganz bewusst einer falschen Lehre zuwende, dann hat hier der Feind sein Werk.
Zum Beispiel die Allversöhnungslehre. Das ist die Lehre, dass schlussendlich alle Menschen versöhnt werden, zuletzt auch der Teufel.
Die Allversöhnungslehre hält sich hartnäckig, sie wurde von irgendjemandem aufgebracht und hält sich hartnäckig im christlichen Raum.
Das ist aber eine falsche Lehre, sie stimmt nicht mit der Schrift überein, aber sie hält sich.
Wieso kann sie sich halten? Weil hier letztlich ein Feind am Werk ist, der will, dass das Falsche im Raum bleibt, dass das Falsche stehenbleibt.
Das ist gefährlich.
Also im Epheserbrief ist ja auch davon die Rede, dass der Feind wirkt in den himmlischen Bereichen.
Wir kämpfen nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Weltbeherrscher dieser Finsterniswelt, die Beherrscher dieser Finsterniswelt.
Und da hat der Feind seine Listen, seine listigen Theorien, die er kursieren lässt.
Das war Gottes Licht: Dort, wo der Feind am Wirken ist, dort ist Finsternis.
Und die macht nicht Halt vor der Versammlung. Wir dürfen nicht meinen, die Dämonen bleiben da draußen stehen, wenn verkündigt wird.
Der Feind versucht alles, um Wahrheit und Lüge zu vermischen.
Deshalb müssen wir immer prüfen und uns mit dem Wort Gottes stark befassen.
Die Gefahr ist immer da, auch für Verkündiger, und ich weiß, wovon ich spreche, weil ich selbst hineingetappt bin.
Die Gefahr ist immer da, dass man sich mit zweitrangigen Dingen beschäftigt und mit Dingen, die dann auch wegführen.
Ich habe mich einmal ganz stark mit Satan und den satanischen Werken beschäftigt und habe gemerkt, das tut mir gar nicht gut.
Ich habe mich mit den Freimaurern befasst und mit allen möglichen Finanzgeschichten in dieser Welt.
Natürlich ist der Feind am Werk, und natürlich ist der Feind derjenige, der das Geld verwendet, um seine Ziele zu erreichen.
Aber es ist nicht gut, wenn man sich ständig damit befasst.
Es führt einen weg von der Wahrheit.
Wir müssen die Tiefen Satans erkennen.
Wir müssen uns mit der Schrift befassen, mit der Wahrheit stark befassen, und das hält uns.
Bruder Herbert Janssen hat in einem Gespräch einmal gesagt: Hinter vielem, was Christen tun und was sich unter Christen tut, steht in Wirklichkeit eine aktive Tätigkeit von Dämonen.
Das sagt er, nachdem er 50, 60 Jahre verkündigt hat.
Die dämonischen Lehren sind schon längst in der Gemeinde Jesu am Werk, auch in den evangelikalen Gemeinden.
Warum haben wir die Probleme? Warum haben wir die Meinungsverschiedenheiten, wo man sich fragt, wie kann man nur auf diese Gedanken kommen? Gewisse Meinungsverschiedenheiten.
Also man muss Acht geben.
Die Frage war: Darf man denn dann die Geister befragen? Nein, die Geister befragen wir nicht direkt.
Wir sollen prüfen (1. Johannes 4,1): „Prüft die Geister!“
Aber das Prüfen der Geister geschieht nicht, indem wir mit den Geistern sprechen, sondern das Prüfen der Geister geschieht dadurch, dass wir uns das anhören, was der Geist lehrt, und der Geist lehrt durch einen Menschen.
Jetzt haben wir eine Lehre vor uns, und wir prüfen die Lehre, den Inhalt dessen, was die Geister bringen.
Das prüfen wir, und dann stellen wir fest, wenn wir es vergleichen mit der Schrift, dass da etwas dabei ist, was nicht richtig ist, hier ist Unwahrheit im Spiel.
Wer sich jetzt diesen Lehren von Dämonen widmet, darauf achtet, der widmet sich den Dämonen selber.
Die Lehre der Dämonen – hinter der Lehre der Dämonen stecken Dämonen selbst, die diese Lehren irgendwie einströmen lassen, ohne dass man es merkt, wenn man die Schrift nicht liest, wenn man nicht dranbleibt, wenn man sie nicht korrigieren lässt.
Ein ganz wichtiger Punkt dafür, verkündige, ist, dass wir ständig Schüler sind.
Ständig müssen wir Lernende sein, müssen bereit sein, uns ständig korrigieren zu lassen.
Wir dürfen nicht meinen, jetzt sind wir schon so erhoben über die anderen, dass wir nichts lernen können.
Das stimmt nicht.
Ich kann von jedem Christen lernen, wir können von jedem Christen lernen, wenn er nur eine Sekunde Christ ist, kann der Herr ihn verwenden.
Ja, aber jetzt zurück zum Text.
Das heißt hier weiter: „In Heuchelei von Lügenrednern.“
Ich muss hier den Text ein bisschen… Es ist schade, dass wir die Folie nicht haben, sonst könnte ich den Text an die Wand werfen.
Ich lese den Text mal vor:
„Der Geist sagt ausdrücklich, dass in künftigen Zeiten etliche vom Glauben Abstand nehmen werden, achtend auf irreführende Geister.“
Wer sind die, die achten? Die Lehrer oder die Abgefallenen oder die Abfallenden?
Der Geist sagt ausdrücklich, dass in zukünftigen Zeiten etliche vom Glauben Abstand nehmen werden.
Jetzt kommt ein Mittelwort „achtend“ oder man könnte übersetzen.
Wobei sie achten auf irreführende Geister.
Wer sind sie? Die Lehrer oder die Abfaller? Die Abfallenden, um die geht es nämlich.
Er sagt: Schaut, es werden viele vom Glauben abfallen oder Abstand nehmen.
Und dabei achten sie, die Abfallenden, auf irreführende Geister und Lehren von Dämonen.
Und dann geht es weiter: „in der Heuchelei von Lügenrednern.“
Sie achten auf irreführende Geister und Lehren von Dämonen in der Heuchelei von Lügenrednern.
Wer ist jetzt in der Heuchelei? Wer heuchelt hier?
Das ist ein bisschen schwierig hier.
Manche Bibelübersetzungen haben sich da schon entschieden, und man muss ja auch als Übersetzer sich entscheiden.
Ist es der Heuchler, der Abfallende, oder ist der Heuchler der Dämon?
In der Heuchelei der Lügenredner – ja, das ist richtig, es sind Lügenredner.
Jetzt ist die Frage: Wer sind die Lügenredner? Die Abfallenden oder die Dämonen beziehungsweise die Dämonengeister?
Die Geister hinter den Lehren, bitte: die falschen Lehrer, hinter denen die Dämonen stecken.
Genau das ist es nämlich.
Die Heuchler sind nicht die Abfallenden, die Heuchler sind die falschen Lehrer, die aufgrund von Dämonengeistern etwas lehren.
Es sind Dämonengeister, die durch die falschen Lehrer ihre heuchlerischen Inhalte vermitteln.
In heuchlerischer Weise ihre falschen Inhalte vermitteln.
Man könnte übersetzen: „Die achten auf irreführende Geister und Lehren von Dämonen, dargeboten in der Heuchelei von Lügenrednern.“
Diese Lehrer sind Lügenredner, das würden sie aber niemals selber sagen.
Sie würden sagen: „Das stimmt nicht, wir verkündigen die Wahrheit“ usw.
Und sie meinen das auch, was sie sagen wollen, aber dennoch sind sie das Opfer von Dämonen, die ihnen etwas vorheucheln.
Es ist nicht jeder falsche Lehre gleich ein Heuchler, aber er ist das Opfer von Heuchelei geworden.
Die Dämonen, die Lehren von Dämonen, sind dargeboten in der Heuchelei von Lügenrednern.
Die Heuchelei, wo die genau steckt, die kann natürlich auch in dem Prediger selber sein.
Aber dann weiß er, ich tue etwas Falsches.
Aber normalerweise ist es nicht so, dass der falsche Lehrer sich denkt: „Na warte, jetzt bringe ich mal eine falsche Lehre.“
Das ist eben nicht so.
Der falsche Lehrer meint, er bringt die richtige Lehre, aber er hat sich verführen lassen.
Von Lügenrednern, von Gebranntmarkten im eigenen Gewissen.
Hier sind Menschen, die haben sich so weit verführen lassen, dass sie gegen ihr eigenes Gewissen handeln, und jetzt ist das Gewissen hart geworden.
Jetzt sind sie selber – sie waren das Opfer von Dämonen, sie waren aber nicht mit sich selber wirklich ins Gericht gegangen, sie haben sich nicht selber geprüft.
Und wenn man das schlechte Gewissen oder das unreine Gewissen totschlägt, dann wird das Gewissen unempfindlich.
Und das ist das, was hier gemeint ist: Gebranntmarkt im eigenen Gewissen.
Das heißt, das „gebranntmarkt“ heißt, wie mit einem Brenneisen gehärtet, so dass die Haut jetzt so hart ist, dass sie nichts mehr empfindet, sie ist für Berührungen nicht mehr sensibel.
So kann das Gewissen jetzt nicht mehr melden.
Und dann lehren sie allerlei Dinge, die nicht in Ordnung sind.
Also die Irrgeister und die dämonischen Lehren werden dargestellt.
Das ist es, was Paulus jetzt tut.
Er zeigt hier die Irrlehrer, die Irrgeister, die dämonischen Lehren und die Lehrer, was mit diesen Lehrern wirklich los ist, wo diese Lehrer wirklich stehen.
Und da sind einige Leute, die horchen auf diese Lehre und wenden sich ihnen zu, und damit wenden sie sich von Christus ab.
Wir sehen hier: Die große Gefahr oder das große Mittel, das der Feind verwendet, dass Menschen von Christus wegkommen, ist falsche Lehre, und das ist eine dämonische Lehre.
Der Feind versucht, Menschen von Christus wegzubekommen, und das Mittel, das er verwendet, ist die falsche Lehre.
Das zeigt umso wichtiger die Wichtigkeit der klaren Verkündigung.
Das ist das, worauf der Apostel Paulus hier hinaus will.
Wie kann man den Unterschied feststellen zwischen ausländischen Unterschieden und falschen Lehren?
Manchmal gibt es ja Quellen oder Bibelstellen, da sagt der Ausleger A das eine, der Ausleger B das andere.
Beide sind aber wiedergeborene, echte Nachfolger Jesu.
Und dann gibt es wieder Fälle, wo es falsche Lehrer gibt, die wirklich falsche Lehrer sind.
Wo haben wir da den Unterschied?
Also die Frage ist: Wo ist der Unterschied zwischen gewissen Meinungsverschiedenheiten in irgendeiner Auslegungsfrage, wo ein Ausleger sagt so und einer so, und auf der anderen Seite Menschen, die jetzt echte Irrlehrer sind, indem sie wirklich eine falsche Botschaft verkündigen?
Natürlich müssen wir da einen Unterschied machen.
Welche Lehre ist wirklich eine klassische falsche Lehre, Irrlehre, und was ist einfach eine Nebenfrage, wo sich das noch nicht so stark auswirkt?
Davon gibt es ja sehr, sehr viel.
Viele Meinungsverschiedenheiten in irgendwelchen Lehrfragen, wo es sich aber noch nicht so stark auswirkt, jedenfalls nicht jetzt.
Es könnte sich in der Zukunft vielleicht auch stark auswirken bei dieser und jener Lehre.
Das heißt, wir müssen also unterscheiden.
Hier ist offensichtlich von Menschen die Rede, die etwas Krasses lehren, wo es wirklich darum geht, dass das Ergebnis ist, dass Christen vom Glauben abfallen, dass Christen zu Nichtchristen werden und sich auf diese Weise also abwenden vom Herrn Jesus und vom Glauben.
Was ist der Unterschied?
Ja, und wie sollen wir unterscheiden?
Letztlich müssen wir jedes für sich prüfen.
Wenn zum Beispiel jemand sagt: Jesus Christus ist eigentlich ein Engel, den Gott geschaffen hat.
Vor vielen, vielen Jahren war er das erste Werk, das erste Geschöpf, wie die Zeugen Jehovas das so verkündigen.
Dann ist das eine ganz entscheidende, das Heil betreffende falsche Lehre.
Das heißt, hier wird Jesus Christus als Person angegriffen, seine Person, sein Wesen.
Er ist nicht Gott, denn wenn er einmal geschaffen wurde, ist er nicht Gott.
Gott wird nämlich nicht geschaffen.
Das ist eine sehr entscheidende Lehre.
Die andere Frage ist: Ist die Entrückung vor oder nach der Drangsal? Oder gibt es überhaupt eine Drangsal? Oder leben wir schon in der Drangsal?
Diese Diskussionen kennen wir.
Da gibt es auch verschiedene Auffassungen.
Die Frage ist jetzt, wie wirkt sich das aus?
Vielleicht wirkt sich das so aus, dass jemand etwas Falsches in Bezug auf die Entrückung, den Zeitpunkt der Entrückung lehrt.
Und da lehrt jemand etwas Falsches in Bezug auf die Person Jesu Christi, seine Gottheit.
Das ist ein Riesenunterschied.
Der Zeitpunkt der Entrückung – das werden wir spätestens dann merken, wenn es eintrifft.
Natürlich könnte man sagen, ja, das wirkt sich auch aus, wie wir heute leben und wie wir uns vorbereiten, mag sein.
Aber ob Jesus Christus Gott ist oder nicht, das ist eine heiß entscheidende Frage.
Ich kann nicht glauben, ich kann keine Vergebung haben, wenn der, der für mich gestorben ist, irgendein Engel war, von denen es heute viele gibt.
Gott hat einmal angefangen, die Engel zu schaffen, und der Erste, den er geschaffen hat, wäre Jesus Christus, wenn er so jemand lehrt.
Und wenn dieser Jesus Christus stirbt für mich stellvertretend, das geht nicht.
Es kann nicht ein Geschöpf stellvertretend für alle Geschöpfe sterben.
Es geht nicht.
Es geht nur, wenn der Schöpfer selber die Strafe auf sich nimmt für seine Geschöpfe.
Es kann nicht ein Geschöpf Strafe auf sich nehmen für alle anderen.
Das geht nicht.
Es ist nicht möglich, dass durch den Tod oder durch das Sterben von einem Engel alle anderen Engel und alle Menschen erlöst würden.
Abgesehen davon, die Engel werden ohnehin nicht erlöst.
Aber das ist eine heilsentscheidende Lehre.
Ich muss mir klar werden, dass die Menschen – ja, wie unterscheiden wir jetzt?
Man muss jede Lehre für sich untersuchen.
Und bei manchen Lehren werden wir vielleicht zu dem Schluss kommen: Wir wissen jetzt noch nicht, in welche Kategorie das gehört.
Ist es eine Nebenfrage oder ist es eine Hauptfrage?
Also wir haben drei Kategorien:
Lehren, bei denen es klar ist, da geht es um Hauptsächlichkeiten.
Lehren, bei denen es klar ist, das sind wirklich Nebensächlichkeiten.
Also wie ist es jetzt mit Schweinefleisch essen oder nicht?
Das war die Frage bei den Judenchristen und Heidenchristen.
Und er sagt: Das ist vorläufig, könnt ihr damit leben (Römer 14).
Vorläufig könnt ihr damit leben.
Dann nehmt ihn einfach an, auch wenn er Schweinefleisch nicht isst, und der andere auch, wenn er Schweinefleisch isst.
Das ist nicht eine Hauptfrage.
Und dann gibt es solche Fragen, wo wir es noch nicht wissen, wo wir uns noch nicht entschieden haben, in welche Kategorie sie gehören.
Das dürfen wir, da wissen wir es noch nicht, wie stark sich das auswirken wird.
Das Gefährliche nur ist, wenn wir uns mal abwenden von den Lehren der Schrift.
Es geht immer weiter.
Und es mag vielleicht anfänglich scheinen, das ist nicht so schlimm.
Und da merkt man im Laufe der Zeit: Oh, das ist aber sehr schlimm.
Das geht in eine Richtung, und jetzt wird es gefährlich.
Die Bibelkritik zum Beispiel, dass man sagt, die fünf Bücher Mose sind nicht von Mose oder man muss nicht alles von der Bibel als Gottes Wort annehmen.
Das ist eine höchst gefährliche Lehre.
Da geht es um Hauptdinge.
Denn in der Konsequenz wird sich das auswirken.
Im Laufe der Zeit wird sich das so auswirken, dass man sagt, man muss unterscheiden zwischen Gottes Wort und Nicht-Gottes Wort in der Bibel.
Und damit verwirft man Gottes Wort.
Und wenn man Gottes Wort verwirft, verwirft man Christus.
Das ist progressiv, das wird sich mehr und mehr auswirken.
Also Dinge, die das Heil betreffen, die Rettung aus Gnade, Dinge, die die Person Jesu Christi betreffen, Dinge, die die Bibel betreffen – das sind alles Hauptsächlichkeiten.
Man kann nicht lehren: „Ja, das ist nicht so schlimm mit der katholischen Kirche.“
Die katholische Lehre: Man kann nicht sagen, das sei nicht schlimm, wenn die katholische Kirche lehrt, dass es zwei Quellen der Wahrheit gibt – die Bibel und die Tradition.
Das ist eine höchst gefährliche, nicht nur gefährliche, das ist eine ganz schlimme Irrlehre.
Es gibt nur eine Quelle der Wahrheit: Gottes Wort und nicht die mündliche Tradition.
Oder die katholische Kirche lehrt, dass man, um gerettet zu werden, auch gute Werke tun muss.
Sie meinen damit ganz klar: Die Gnade allein genügt nicht, um gerettet zu sein.
Die katholische Kirche hat eine ganz, ganz andere Gnadenvorstellung, Gnadenlehre als wir.
Für die katholische Kirche sind die Gnadenmittel die Sakramente, sieben Sakramente.
Das sind die Gnadenmittel, das ist die Gnade, mit der Gott an uns handelt.
Es ist eine völlig falsche Lehre über die Gnade.
Das ist mir viel später bewusst geworden, nachdem ich schon lange der katholischen Kirche den Abschied gegeben hatte.
Erst dann wurde mir bewusst, was hier eigentlich gelehrt wurde oder wird, immer noch wird.
Also man muss jede Lehre für sich gesondert unter die Lupe nehmen.
Die ganze Frage mit der Charismatik: Wie gefährlich ist sie?
Ja, das wirkt sich aus, das mag am Anfang nicht so schlimm erscheinen.
Und dann merkt man aber: Moment, hier geht man letztlich ganz weg vom Wort Gottes.
Das würden die Charismatiker nicht sagen.
Es ist auch schwierig, dass man sagt „die Charismatiker“, denn hier haben wir eine sehr große Bandbreite von verschiedenen Richtungen innerhalb der sogenannten charismatischen Bewegung und Pfingstbewegung.
Aber ich sage nur: Man muss jeden Fall für sich untersuchen.
Und es bleibt uns nicht erspart.
Und man muss auch bereit sein, wenn eine Lehre von sehr, sehr geschätzten Menschen, eine falsche Lehre in irgendeinem Punkt verkündigt wird.
Das geht uns ja allen so, dass wir in irgendeinem Punkt, weil wir fehlerhaft sind, wir irren mannigfaltig.
Und in irgendeinem Punkt können wir etwas Falsches sagen oder denken.
Und dann müssen wir Acht geben auf uns selber und auf die Lehre, die verkündigt wird.
Wenn auch diese Brüder noch so gottesfürchtige Menschen sind, können sie irren.
Wie zum Beispiel Spurgeon, ein Mann Gottes, den der Herr mächtig gebraucht hat.
Aber Spurgeon war nicht in allen seinen Lehren sauber.
Das hat er selbst zum Teil vielleicht sich noch gar nicht bewusst gemacht.
Spurgeon hat zum Beispiel geglaubt, dass Jesus Christus nicht für alle Menschen gestorben ist.
Spurgeon glaubte, dass Jesus Christus nur für die Gläubigen gestorben ist, für die Erwählten.
Das hängt mit der kalvinistischen Lehre zusammen, von der begrenzten Versöhnung.
Da war er falsch.
Aber es hat sich nicht so stark ausgewirkt bei ihm, weil er so stark die Evangeliumswahrheiten verkündigt hat.
Und er hat nicht diese Lehre so verkündigt, wie ich sie jetzt gesagt habe.
Aber das war seine Lehre, das hat er letztlich wirklich geglaubt.
Also so gut Spurgeon war und so sehr wir ihn schätzen und lieben, aber wir können ihm nicht folgen, wir dürfen das nicht.
Es gibt noch ein paar andere Punkte, gerade was die kalvinistische Lehre betrifft.
Er war im Kalvinismus aufgewachsen, aber er war ein Evangelist.
Da hat sich das nicht so stark ausgewirkt.
Aber er hat auch viel gelehrt.
Und es gibt Bücher, wo gerade die kalvinistischen Lehren von Spurgeon herausgestellt werden.
Ich habe auch solche gelesen, und da habe ich gemerkt: „Oh, Spurgeon, wie ihn keiner kannte“ – so ist so ein Titel von seinem Buch.
Da wird das kalvinistische Element stark herausgestrichen.
Aber das ist jetzt nur Spurgeon.
Jeder letztlich muss Acht geben auf sich selber und auf die Lehre.
Wir brauchen gegenseitige Korrekturen.
Letztlich will der Feind immer irgendwo eine Tür finden, wo er rein kann, und dann wird sich das verbreiten.
Je früher die Korrektur, desto besser.
Dann wollen wir hier diese Stelle schließen und eine Pause machen.
Würde uns jemand im Gebet noch leiten, dann stehen wir dazu auf.