„Denn ein heiliges Volk bist du für den HERRN, deinen Gott; dich hat der HERR, dein Gott, aus allen Völkern erwählt, die auf Erden sind, damit du ein Volk des Eigentums für ihn seist.“ (5. Mose 7,6)
Wie würde die calvinistische Gnadenlehre – also die Lehre von der souveränen Gnade Gottes bei unserer Errettung – klingen, wenn durch jede Verästlung dieses Lehrgebildes die Kraft der augustinischen Freude pulsieren würde? Was wäre, wenn die fünf Punkte des Calvinismus von dem, was ich christlicher Hedonismus nenne, erfüllt wären?
Aus diesen fünf Punkten fällt die bedingungslose Erwählung das härteste und zugleich lieblichste Urteil über meine Seele. Die Bedingungslosigkeit zerstört jegliche Selbsterhebung auf meiner Seite (und das ist der strenge Teil), doch die Erwählung macht mich zu seinem geliebten Eigentum (und das ist der liebliche Teil).
Eine der Schönheiten der biblischen Gnadenlehre besteht darin, dass ihr erschütterndster Aspekt uns auf ihre höchste Freude vorbereitet.
Was für hochnäsige Zeitgenossen würden wir werden, wenn wir die Worte hören: „Dich hat der HERR, dein Gott, aus allen Völkern erwählt, die auf Erden sind, damit du ein Volk des Eigentums für ihn seist“
(5. Mose 7,6), wenn wir irgendetwas zu dieser Erwählung beitragen könnten! Doch, um uns vor dem Stolz zu schützen, der sich sonst in uns regen würde, lehrt uns Gott, dass wir bedingungslos erwählt sind (5. Mose 7,7–9). „Ich hab' das alles nicht verdient, ich leb' durch seine Gnade“, singen wir mit frohen Herzen.
Nur die unerschütterliche Bedingungslosigkeit der erwählenden Gnade (gefolgt von all den anderen Werken der rettenden Gnade) ermöglichen, dass wir diese Geschenke als unser Eigen empfangen und schenken können, ohne uns selbst zu erheben.