Wir lesen den Predigttext aus dem ersten Buch Mose, Kapitel 17, Verse 1 bis 8.
Ermutigung im hohen Alter und Gottes Bund mit Abraham
Als Abram neunundneunzig Jahre alt war, geschah etwas, das eine große Ermutigung für alle ist, die im hohen Alter stehen. Es zeigt, dass Gott bei seinen Leuten besonders viel wirkt, selbst wenn nach menschlicher Meinung alles schon abgeschlossen scheint.
Der Herr erschien Abram und sprach zu ihm: „Ich bin der allmächtige Gott. Wandle vor mir und sei fromm, und ich will meinen Bund zwischen mir und dir schließen. Ich werde dich über alle Maßen mehren.“
Darauf fiel Abram auf sein Angesicht, und Gott redete weiter mit ihm: „Siehe, ich habe meinen Bund mit dir geschlossen. Du sollst ein Vater vieler Völker werden. Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein. Denn ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht.
Ich will dich sehr fruchtbar machen und aus dir Völker schaffen. Auch Könige sollen von dir kommen. Ich will meinen Bund zwischen mir und dir sowie deinen Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht aufrichten. Dieser Bund soll ein ewiger Bund sein, sodass ich dein und deiner Nachkommen Gott bin.
Ich will dir und deinem Geschlecht nach dir das Land geben, in dem du als Fremdling lebst – das ganze Land Kanaan – zum ewigen Besitz. Ich werde ihr Gott sein.“
Herr, segne an uns dein Wort. Amen.
Die Suche nach Sinn und Ruhe im Alltag und Urlaub
Liebe Schwestern und Brüder,
den Radiogeräten draußen oder hier in unserer Kirche gefallen mir diese Urlaubswochen. Monatelang hat man sich auf den verdienten Urlaub gefreut, Pläne wurden geschmiedet und Karten gewälzt.
Und was wird alles in diese kurzen Urlaubswochen hineingepackt? Das sind prall gefüllte Tage. Bleibt da überhaupt noch Zeit für ein wenig Stille?
Ich will Ihnen heute nicht Ihren wohlverdienten Urlaub vermiesen, aber ich möchte fragen, ob nicht hinter dem vielen Umtrieb auch in unseren Urlaubstagen jenes Suchen steht, das uns Tag für Tag prägt. Diese Unruhe, mit der wir nie an ein Ende kommen, kennzeichnet unser Schaffen.
Wir haben lauter Verpflichtungen und Aufgaben, die unseren Kalender randvoll füllen. Und dann bricht immer wieder die Unruhe auf: Ist das alles, was wir tun, eigentlich der Mühe wert?
Als Jesus die Geschichte erzählt von jenem Bauern, der hart gearbeitet hat und Erfolg hatte, seine Investitionen richtig gesetzt und das Risiko nie gescheut hat, setzte er auf das richtige Pferd. Am Ende hat er es zu etwas gebracht und konnte stolz sein. Seine Scheunen waren voll.
Doch in jener Nacht traf ihn der unheimliche Ruf: „Narr! Was wiegt eigentlich alles, was du da zusammengehäuft hast?“
Ich meine, dass wir in diesen Urlaubstagen nachdenken und überlegen müssen: Was wiegt das alles?
Ich wollte Ihnen nur helfen, nicht die Freude wegzunehmen, sondern dazu beitragen, dass jede Stunde Ihres Lebens erfüllt, groß und bedeutsam und voll Freude ist.
Die Bedeutung der scheinbar unbedeutenden Jahre im Leben Abrahams
Ich möchte den ersten Teil überschreiben. Was wir eben aus dem Leben Abrahams gehört haben, ist eigentlich nicht der Rede wert. Es handelte sich um einen Abschnitt von dreizehn Jahren, den die Bibel mit Schweigen übergeht.
Was sind dreizehn Jahre für ein langer Zeitraum! Und darüber steht kein Wort in der Bibel. Das letzte Mal, als von Abraham berichtet wurde, war er sechsundachtzig Jahre alt, als Ismael geboren wurde. Nun, als Gott ihn wieder rief, war er neunundneunzig Jahre alt.
Was geschah in dieser Zwischenzeit? War überhaupt etwas passiert? War Abraham völlig untätig? Hat er vielleicht geschlafen? Nein, diese dreizehn Jahre waren ganz und gar keine ruhigen Jahre, sondern sehr aktive. Wahrscheinlich hat Abraham sich wie ein Wilder versucht, gegen die grausame Erfahrung anzukämpfen.
Er hat gemerkt: Gottes Zusage stimmt nicht. Gott hat ihm versprochen, Nachkommen zu geben, doch er wird immer älter und älter, und es passiert nichts. Hat Gott ihn getäuscht? Ist das alles nicht wahr?
Diese Jahre waren Jahre des heftigen Ringens. Kennen Sie solche Jahre? Die Bibel geht darüber hinweg und nennt sie Jahre ohne Gewicht, ohne Bedeutung, nicht der Rede wert. Sie tragen nichts aus für die Ewigkeit. Von unserer Sicht aus waren es gefüllte Jahre, von der Ewigkeit aus betrachtet waren sie leer und unnütz.
Dann, nach dreizehn Jahren, erschien der Herr Abraham wieder. Es lag nicht an Abraham: Er hat gekämpft, gehofft, gewartet, gesucht – und doch geschah nichts. Der graue Schleier der Hoffnungslosigkeit um ihn herum zerriss nicht. Aller Glaubenseifer und alle Hingabe Abrahams konnten nichts bewirken.
Die Grenzen menschlichen Handelns und die Notwendigkeit göttlichen Handelns
Ich möchte an dieser Stelle einfach sagen, dass ich diesen Abschnitt ganz neu entdecke. Der noch so gut gemeinte Eifer der treuen Leute Gottes hilft oft gar nichts. Vielleicht blockieren wir manchmal den heiligen Gott in seinem Wirken.
Es ist schön, dass wir Einfluss nehmen wollen. Wir wollen für das Gute wirken, etwas tun, das Böse zurückdrängen. Wir wollen predigen und für den Herrn wirken, Liebe schenken. Wir sind rastlos tätig, im Einsatz von morgens bis abends. Viele stellen sich den Nöten der Welt und packen die schwierigsten Aufgaben an. Es gibt fast nichts, was wir uns nicht zutrauen.
Aber wenn es fehlt, dass der Herr erscheint, bleibt all das leeres, menschliches Umtreiben. Es ist Schaffen ohne Frucht. Gerade in unseren Tagen, wo so viele christliche Aktionen getrieben werden, fragt man sich immer wieder: Steht das nicht darüber? Ist das nicht der Rede nicht wert, obwohl viel davon geredet wird und mit großem Getöse begleitet wird?
Nicht einmal ein Abraham konnte das erpressen oder erzwingen. Er konnte gar nichts. Er, der große Mann des Glaubens, unser Vorbild, dem wir nachfolgen wollen und in dessen Fußstapfen wir treten wollen. Im Alter von neunundneunzig Jahren, als er dachte, jetzt ist endgültig mein Leben zu Ende, da erscheint Gott.
Liebe Schwestern und Brüder, das ist das Geheimnis, das wir oft im Leben immer neu entdecken. Wenn wir am Ende sind und nichts mehr vermögen und können, dann sei Gott, dass wir wie Kinder sind, die ihre Hände zum Vater im Himmel ausstrecken. Wir sind ja nicht die weisen Partner Gottes und auch nicht die mündigen Verwalter seines Reiches.
Und was sind das für köstliche Stunden, wenn Gott diesem müden Abraham erscheint! Er reißt den Vorhang auf, der alles bisher verhüllt hat. Wie lange hat Abraham sich gemüht und kam doch keinen Schritt weiter. Er kam kein Stückchen der Verheißung Gottes näher. Er konnte gar nichts machen. Für ihn war am Ende alles aussichtslos.
Die Kraft Gottes in der Schwachheit und das Vertrauen auf seine Allmacht
Das sollte niemanden überraschen, wenn gesagt wird, dass der Glaube kein Kinderspiel ist. Nein, das ist er wirklich nicht. Wahrscheinlich müssen wir immer wieder mit unseren gut gemeinten Tagen scheitern, bis wir an den Punkt kommen, an dem wir sagen: „Ich habe keinen Mut mehr. Ich weiß nicht mehr, wie das alles weitergehen soll. Ich bin am Ende meiner Möglichkeiten.“
Das Große, was uns immer wieder in der Bibel gesagt wird, ist doch, dass Gott nicht müde wird – auch nicht bei Abraham. Dreizehn Jahre hat Gott gewartet, bis er endlich erscheinen konnte. Wann hat Gott Möglichkeiten, auch bei Ihnen, selbst in Ihren gefüllten Urlaubstagen, zu erscheinen? Wann kann er Ihnen sagen, was er in Ihrem Leben lösen will und was Sie schon lange nicht mehr lösen können?
Wir leben doch nicht nur von alten Traditionen. Wir wollen immer neue, täglich neue Erfahrungen mit Gott machen – taufrisch neue Begegnungen. Von diesen neuen Begegnungen wollen wir leben. Es ist gut, dass heute Morgen auch unsere Kranken mithören, wenn sie darüber nachdenken, warum sie ein so schweres Schicksal haben. Je mehr sie darüber grübeln, desto weniger kommen sie weiter und klarer in der Erkenntnis, warum ihr Leben so dunkel dahinläuft.
Sie kommen nicht weiter in der Erkenntnis. Und das geht den Angefochtenen nicht anders, ebenso wenig wie den Zweifelnden, die versuchen, mit ihren Gedanken Gott zu ergreifen. Sie schaffen es nicht. Und dann erscheint Gott. Was ist das?
Ich darf Ihnen versprechen, dass Gott jedem nachgeht, der ihn sucht. Gott hat nur Mühe, bis er uns überhaupt ein wenig Stille bekommt. Es braucht keine äußere Erscheinung zu sein, wie wir manchmal meinen, wenn wir nur an das Sichtbare glauben und denken, dass das Große nur mit den Augen geschieht.
Gott hat immer mit seinem Wort geredet. Wenn nur ein Wort Gottes uns in der Tiefe unseres Herzens berührt, merken wir plötzlich: Jetzt hat Gott mir dieses Wort gesagt. Sie können mit all Ihren Glaubenserfahrungen gar nicht weiterkommen, bis Sie an diese Stelle gelangen, an der Gott seine Hand auf Sie legt.
Es ist immer die durchgrabene Hand Jesu, die sagt: „Sei ganz still, du gehörst mir. Es kann dir nichts geschehen, und niemand kann dich aus meiner Hand reißen.“ Das hat damals Abraham erlebt. „Ohne mich kannst du nichts tun“, da erschien der Herr Abraham.
Welche kostbaren, wertvollen Stunden sind das in unserem Leben! Dann wird Abraham ganz groß, weil Gott sagt: „Ich bin der allmächtige Gott.“ Bei ihm ist nichts unmöglich. Er wird das, was heute noch rätselhaft erscheint, in einem Nu lösen. Er wird mein Leben weiterführen in seinem Frieden.
Er kann die Lasten von meinem Rücken nehmen. Er kann die Sünde meines Lebens wegnehmen, zudecken und auslöschen. Wenn diese Hand Gottes auf unserem Leben ruht, dann werden wir heil – ganz heil.
„Ich bin der allmächtige Gott. Ich darf mich bergen in der Nähe meines Gottes, der mich liebt und der mich sucht.“ Das gilt nicht nur für uns zusammengebrochenen und müden Menschen. Das waren auch in der ganzen Geschichte Gottes immer die, die am Ende ihrer Kraft waren. Erst dann hörten sie wieder auf dieses neue Reden Gottes und erfuhren es.
Die wahre Bedeutung von Gottes Allmacht und die Ruhe in seiner Genügsamkeit
Aber nun möchte ich einen zweiten Teil einfügen: Niemand kommt weiter.
Das Wort von dem allmächtigen Gott wird heute in christlichen Kreisen oft böse missbraucht. Es werden komplizierte Denkprobleme damit ausgeknobelt, was Gott mit seiner Allmacht können muss, nicht können kann oder nicht können darf. Ich glaube, hier treiben wir eine schlimme Gedankenakrobatik. Das steht ja eigentlich gar nicht so in der Bibel.
Im Hebräischen steht das Wort El-Schaddai. Es ist immer schwierig zu übersetzen. Wenn man dieses hebräische Wort genau wiedergeben will, bedeutet es eigentlich: „Ich bin der Gott, der volles Genüge schenkt.“ Das meint dieses Wort vom allmächtigen Gott, der voll befriedigt, der alles zu Ende führt – der allgenugsame.
Das ist ja für unsere Zeit heute so typisch: Wir meinen, wir müssen immer Neues produzieren. Die ganze hektische Unruhe unserer Tage kommt daher, dass wir in einen Prozess des immer neuen Werdens und Machens hineingerissen sind. Darum wird so viel geplant, geschafft und gewirkt. Es muss alles neu sein, neu konzipiert und neu angegriffen werden. Das macht unser Leben so rastlos und unruhig.
Und das wirft uns hin und her. Wir meinen, je mehr wir tätig sind, desto mehr hätten wir auch erreicht. War das eigentlich anders im Leben Abrahams? Er versucht sich gegen die grausamen Erfahrungen seines Lebens zu stemmen. Er meint, er müsse doch irgendetwas für Gott darstellen und etwas wirken.
Dann erscheint ihm Gott. Und was heißt denn dies: Ich bin der Allmächtige? Da, wo die Hand Gottes auf ihm ruht, heißt das: Lass dir an meiner Gnade genügen! Meine Kraft ist in Schwachen mächtig. Das meint das Wort von der Allmacht Gottes.
Du brauchst nichts zu tun, auch wenn du jahrelang auf deinem Krankenlager liegst und denkst, das seien unnütze Jahre. „Lass mich machen“, sagt Gott. „Ich wirke auch durch einen müden und kranken Leib hindurch. Ich werde deine Sache zu Ende führen, so dass du nur staunen kannst.“
Darum meine ich, dass das für unsere Urlaubspläne jetzt passt, für das, was wir in diesen Tagen erleben. Es wäre schlimm, wenn wir an der Natur draußen nur vorüberrauschen im Eiltempo und die Augen gar nicht mehr hätten.
Diese Welt, die uns umgibt, ist keine Welt des Werdens. Sie ist von Gott zu Ende gebracht. Die Welt der Blüten, der Berge und der Seen hat Gott so geschaffen – und es ist gut geworden. Ich darf mich daran freuen, wie diese ganze Natur spielt in der großen Sabbatruhe Gottes.
Ich darf etwas ahnen von dieser Allmacht, von dieser Genugsamkeit Gottes. Es ist nicht so, dass diese Welt erst in Jahrmillionen zu ihrem Frieden kommt. Heute noch zieht sich durch die ganze Schöpfung ein Hauch der guten Arbeit Gottes und seines Schaffens.
Es sind nicht immer blind waltende Kräfte der Natur, die zufällig unsere Welt tragen. Sondern der Gott, der das alles geschaffen hat und der das alles zu Ende führt.
Ob man da in die Schöpfungsgeschichte hineinsieht und diese Ruhe atmet – diese Ruhe, die wir erst wieder lernen müssen in der Natur Gottes – oder ob man das an denen studiert, die sich um Jesus drängten: Da waren müde, schwache, zusammengebrochene, hoffnungslose Menschen. Sie sagten: „Ich muss nur den Saum seines Gewandes berühren, dann ist alles gut.“ Mehr nicht.
„Ich brauche ihn. Ohne Jesus ist mein Leben leer. Wenn er, der allmächtige Gott, mich fasst, mich hält, bei mir ist – wie gut, dass wir das wissen! Dass Jesus uns in der Kreuzesgestalt nahekommt, dass keiner zu schlecht, keiner zu tief gefallen ist, nachdem er jetzt die Hand greift.“
Das war Jesu letztes Wort am Kreuz: Es ist vollbracht! Nichts mehr hinzufügen, nichts mehr ergänzen. Ich darf mich heute freuen, dass Jesus der Anfänger und Vollender auch meines Glaubens ist. Ich muss es nicht erkämpfen, ich darf es nehmen, danken und mich freuen, dass er mich lieb hat.
Die erneute Aufforderung zum Glauben und zur Ganzheit vor Gott
Und noch das Letzte: Das ist ein neuer Anfang. Abraham hat wirklich eine Glaubensentscheidung für Gott getroffen. Er wollte ihm nachfolgen und mit ihm gehen. Er lebte in ununterbrochenem Glauben und in Verbindung mit Gott. Dennoch gibt es auch im Leben derer, die Gott nachfolgen, Einschnitte. Dazu gehören diese Einschnitte, die Gott noch einmal deutlich macht.
Wir müssen immer wieder neu lernen, dass wir an solche Stunden kommen, in denen Gott sagt: „Du, Abraham, wandle vor mir und sei fromm.“ War er denn vorher nicht vor Gott gewandelt? Vielleicht ist das doch manchmal zu viel Eigenes, das wir anpacken. „Wandle vor mir und sei fromm!“
Auch hier haben wir Schwierigkeiten mit dem Wort „fromm“. Oft verstehen wir es nur als äußere Scheinheiligkeit. Doch Gott meint bei Abraham gewiss nicht, dass die äußere Hülle oder Verkleidung seines Lebens verändert werden soll. Im Urwort im Hebräischen steht etwas ganz anderes, das im Sinn etwas anderes meint: Sei ganz, sei durch und durch einer, der von Gott bestimmt und getragen ist. Sei ein Ganzer! Gib doch dein Herz, deine Gedanken, deinen Willen mir her!
Und das ist für mich das Schönste, dass das am Ende steht: Mein zweifelndes Herz, meine kribbelnden Gedanken, die Anfechtungen, die mich plagen – leg doch deine ganzen Gefühle in die Hand des allmächtigen Gottes! Er bringt auch dein von Zweifeln umgetriebenes Herz zur Ruhe. Die Angst kann er zur Stille machen, wenn wir alles in seine Hand legen, der volles Genüge schenkt.
Da fiel Abraham auf sein Angesicht, er, der so viel mit Gott erlebt hatte. Und es sind immer neue Stufen der Erkenntnis. Ein ganzes Leben lang wird man nie fertig. Ich wünsche, dass Sie in Ihren stillen Urlaubstagen nur ein wenig weiter hineinschauen und neu gekräftigt aus diesen Gottesbegegnungen zurückkommen – wie Abraham, der plötzlich Boden unter den Füßen hat, der nicht wackelt und weiß: Da hat es Gott mir fest verbürgt.
Die Zuversicht im Glauben trotz menschlicher Unvollkommenheit
Wir sind sehr untreue und ungewisse Menschen, aber wir dürfen uns unter der festen und starken Hand Gottes bergen. Ich darf aus dem Einflussbereich der dunklen Mächte heraustreten, die mich umgeben. Ich stelle mich unter die Hand des allmächtigen Gottes, der Tag und Nacht über mir Herr sein will.
Er will mein Leben von Sünde reinigen und freimachen. Er will mich beherrschen und erfüllen – in meinem Herzen, in meinen Gedanken, in meinen Plänen und in meinem Willen. Wandle ganz vor mir, mit allem, was du bist, Abraham!
Das ist das Geheimnis eines erfüllten Lebens: aufzuschauen auf den Gott, der alles durchwirkt und der alles tut und kann. Draußen trifft man immer wieder Spötter, die ein wenig lächeln und sagen: „Was ist denn dieser Glaube, der aufschaut zu Gott? Sind das nicht Luftgespinste? Was hast du denn, was da geschieht, als sei das nur ein billiger Seelentrost?“
Ich bin so froh, dass Sie das nachprüfen können. Lesen Sie doch in der Zeitung nach, ob das stimmt mit den Verheißungen an Abraham, mit dem Land Kanaan, mit dem Vater vieler Völker. Wie sie da in Hebron um das Grab Abrahams herumdrängen: Araber, Juden und Christen – unzählbare Scharen.
Ein alter Mann war es, dieser Abraham. Die anderen haben gesagt: „Was will denn der noch in seinem Alter?“ Bei Gott ist gar keiner abgeschrieben. Lassen Sie sich nicht durcheinanderbringen von dem, was in unserer Welt zählt. Das ist nicht der Rede wert.
Aber das, was im Glauben vor dem allmächtigen Gott gewirkt und begonnen wurde, das ist wertvoll, wichtig und bedeutsam. Was hat Gott aus diesem stillen, unbedeutenden Leben Abrahams gemacht? Ja, das hat Schlagzeilen gemacht in der Weltgeschichte bis in unsere Tage hinein.
Einladung zur Nachfolge und zum Vertrauen auf Gottes Führung
Ich möchte Sie nun bitten, das zu tun, was Abraham getan hat.
Unser Leben ist kurz und oft geprägt von Alltagssorgen und Ängsten. Doch der allmächtige Gott steht vor Ihnen, ruft Sie und möchte Ihnen begegnen. Er will Ihnen volle Genüge schenken und ordnet, was Sie selbst nicht mehr in Ordnung bringen können.
Wichtig ist nur, dass wir seinen Ruf hören: „Wandle vor mir ganz.“ Stellen Sie alles unter die Führung Gottes. Dann können Sie die großen Pläne Gottes und seine Verheißungen hören – das, was er zusagt und was er noch aus unserem Leben wirken will.
Man kann nur staunen über die Größe des Gottes, der uns ruft und in seinen Dienst stellt. Wir dürfen an diesen großen Segnungen Gottes teilhaben. Hier liegt der Schlüssel, der Zugang, durch den Sie teilhaben können: Wandle vor mir, mit allem, was du bist und hast, mit deinen Lasten und allem, was dich quält.
Leg alles in die mächtige Hand Gottes hinein. Amen.
