
Unsere Überschrift heute lautet: Das Evangelium auf die Eins. Meine Frage zum Start lautet: Was würdest du auf deine Eins setzen?
Manche, wie der Fußballer Florian Wirthy, setzen ganz gewöhnliche Kartoffeln auf die Eins. Vielleicht kennt ihr das TikTok-Video, in dem er verschiedene Kartoffelsorten oder Kartoffelgerichte probiert und versucht, sie nach Geschmack zu ordnen. Dieses Video wurde viral, und deshalb stehen bei manchen ganz normale Kartoffeln auf der Eins.
Aber wie ist es bei dir? Was würdest du auswählen? Was kommt bei dir auf die Eins? Was würdest du bei deinen Hobbys auf die Eins setzen? Oder bei deinen Gewohnheiten und Prioritäten? Wie würdest du das für dich einordnen?
Ich denke, es lohnt sich, nicht nur über Kartoffelgerichte nachzudenken, sondern auch darüber, was in unserem Leben allgemein auf der Eins steht. Vielleicht sind es bei dir gute Noten. Vielleicht ist es deine Freundesgruppe, dein Partner oder deine Partnerin. Vielleicht ist es Musik, Kleidung oder eine Sportart. Oder vielleicht ist es der Glaube an Jesus Christus, der auf der Eins steht.
Ich glaube, zumindest bei manchen von uns ist das so – oder bei fast allen. Sonst würdet ihr wahrscheinlich nicht an einem Seminar teilnehmen, das diesen Titel trägt: Evangelium auf die Eins beziehungsweise der Glaube an Jesus Christus auf die Eins.
Wenn das Evangelium und der Glaube an Jesus Christus auf der Eins stehen, dann haben wir auch ein Interesse daran, unseren Glauben weiterzugeben. Die Botschaft soll nicht nur für uns bleiben, sondern geteilt und weitergegeben werden.
Nehmen wir einmal an, das Evangelium steht für uns auf der Eins. Dann stellt sich die Frage: Wie kann ich das eigentlich kommunizieren? Wie kann ich es weitergeben? Das ist das Thema der Jumiko in diesem Jahr: Wie kann ich davon reden, wie funktioniert das, und wie gelingt es mir gut?
Viele Seminare und Bibelarbeiten hier auf der Jumiko drehen sich um genau dieses Thema – wie ich darüber sprechen kann.
Der Fokus meiner Bibelarbeit liegt noch einen Schritt davor. Wenn ich einer Person etwas erzählen möchte, das mir wichtig ist, muss ich davon ausgehen, dass sie mir zuhört und mich auch versteht. Es geht darum, dass sie wirklich versteht, was ich sagen möchte.
Ich glaube, das ist manchmal gar nicht so leicht, weil viele Menschen anders sind als du. Immer mehr Menschen in Deutschland sind anders als du. In Deutschland lebt mehr als ein Viertel der Bevölkerung mit einer Migrationsgeschichte. Man kann das leicht zählen: Eins, zwei, drei, vier – in der U-Bahn oder wo auch immer man gerade sitzt, sind immer mehr Menschen mit einer solchen Geschichte.
Dabei ist es egal, ob die Eltern oder man selbst im Laufe des Lebens nach Deutschland gekommen sind oder hier aufgewachsen sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass man Menschen trifft, die anders sind als man selbst, wird immer größer. Das Gleiche passiert, wenn man ins Ausland geht, dort lebt und arbeitet.
Darum geht es ja auch bei der Jumiko: Begegnungen mit Menschen im Ausland, die unterschiedlich sind, die anders sind als man selbst. Diese Menschen sind anders aufgewachsen, haben vielleicht nicht die gleichen Kinderspiele gespielt wie man selbst, sprechen eine andere Muttersprache, haben andere Traditionen und feiern vielleicht Weihnachten gar nicht so wie wir – oder gar nicht.
Das heißt, ich kann nicht automatisch davon ausgehen, dass mich alle verstehen, wenn ich rede. Stattdessen muss ich mein Gegenüber verstehen lernen. Manchmal muss ich mein Reden oder mein Verhalten anpassen, damit mein Gegenüber mir überhaupt ernsthaft zuhört. Sonst sagt er oder sie vielleicht: „Ich checke gar nicht, was du meinst. Was willst du überhaupt von mir?“ Das ist total irritierend oder hinterlässt nur Fragezeichen im Kopf.
Die Bibel sagt, dass es hilfreich ist, wenn wir anderen Menschen das Evangelium weitergeben möchten, manchmal auf unsere Gewohnheiten oder unsere Freiheiten zu verzichten. Das klingt überhaupt nicht cool, finde ich, weil wir alle unsere Freiheit so sehr lieben. Das ist schwierig für uns.
Aber wenn ich anderen Menschen begegnen will und möchte, dass sie mich verstehen, dann ist es manchmal notwendig, dass wir uns selbst zurücknehmen oder zurückstellen – so wie es auch der Untertitel unseres heutigen Themas sagt.
Bevor ich in den Bibeltext einsteige, möchte ich euch ein Beispiel geben, damit ihr besser nachvollziehen könnt, was ich eigentlich meine.
Ein ganz einfaches Beispiel aus der Zoom- oder Teams-Welt: Seit Corona kennen wir alle Online-Konferenzen aus verschiedenen Kontexten – Schule, Studium, Hauskreis, Gemeinde oder bei der Arbeit. Überall gibt es immer wieder Online-Konferenzen.
Stell dir vor, ich bin in so einer Online-Veranstaltung. Die Person, die gerade spricht, hat ihr Bild eingeschaltet. Das ist ja klar, weil sie für das Thema und den Inhalt dieser Veranstaltung verantwortlich ist und etwas rüberbringen möchte. Deshalb ist sie sichtbar.
Allen anderen ist es freigestellt, ob sie ihr Bild anmachen oder nicht. Und was mache ich? Ich schalte meins natürlich aus, weil ich es ja nicht anmachen muss. Ich kann mich zurücklehnen und nebenbei etwas am Handy recherchieren, was ich schon immer mal machen wollte. Ich kann auch ein paar Fitnessübungen machen – habt ihr das vielleicht auch schon mal gemacht? Ich kann tun, was ich will, denn die andere Person sieht mich ja nicht. Ich bin total frei.
Ich vermute, ihr kennt das zumindest ein bisschen, wenn man sein Bild schön auf schwarz stellen kann und nur die andere Person sichtbar ist. Ich würde mein Bild aber einschalten, wenn ich Interesse daran habe, dass die Person etwas von mir erkennt oder wenn ich sie kennenlernen möchte.
Wenn ich eine Beziehung zu der anderen Person aufbauen will, dann würde ich das Bild einschalten, damit sie mich sieht, mich erkennt und mich vielleicht auch besser verstehen kann. Ich würde nicht einfach mein Ding durchziehen, was mir gerade wichtig ist. Stattdessen würde ich sagen: „Okay, Handy recherchieren mache ich später, Joggen gehen mache ich später, auf dem Sofa chillen mache ich auch später.“
Für die andere Person setze ich mich ordentlich hin, ich gebe mich zu erkennen. Ich gebe ein bisschen meine Freiheit oder mein Recht auf, das zu tun, was ich will, für diese andere Person, weil ich eine Beziehung zu ihr aufbauen möchte.
Ich gebe also etwas von mir, stelle mich selbst ein bisschen zurück, damit ich das Evangelium weitergeben kann und überhaupt dazu komme, dass mein Gegenüber mich versteht. Darum soll es heute in der Bibelarbeit gehen.
Und dazu haben wir einen Text aus dem ersten Korintherbrief im Neuen Testament. Zuerst werde ich ein bisschen etwas zum Hintergrund des Textes sagen. Danach schauen wir uns den Text genauer an, um zu sehen, was er aussagt. Am Ende gebe ich noch ein paar Beispiele, was das auch für uns heute bedeuten kann oder wie das für uns heute aussehen könnte.
Ich bin ein Fan der Bibel. Ich finde, es lohnt sich, darin zu lesen und sich intensiv damit zu beschäftigen. Wenn wir einen Text haben, hilft es immer, auch drumherum zu schauen: Warum wurde er eigentlich geschrieben? Von wem? In welcher Zeit? Deshalb machen wir das auch, bevor wir unseren Text noch einmal genauer ansehen.
Paulus schreibt diesen Brief, den Korintherbrief, an die Korinther. Sein größtes Anliegen war es, Menschen für Jesus zu gewinnen. Das war das, was ihn am meisten antrieb. Für unser Thema, also wie wir am besten von Jesus reden können, ist Paulus eine sehr gute Adresse, wenn wir ihm gut zuhören und lesen, was er geschrieben hat.
Paulus hat in seinem Leben verschiedene Missionsreisen unternommen. Immer wieder sind Menschen an den Orten, an denen er war, zum Glauben gekommen. Gemeinden wurden gegründet, und nachdem sie entstanden waren, hat Paulus sie noch eine Zeit lang begleitet. Er war viel im Gebet mit ihnen verbunden, blieb aber auch auf andere Weise in Kontakt. Zum Beispiel hat er ihnen Briefe geschrieben. Einige dieser Briefe haben wir heute noch.
Korinth liegt in Griechenland. Um das Jahr 50 nach Christus war es eine Weltstadt mit einem Seehafen und einem internationalen Handelszentrum. Es war eine der bedeutendsten Städte in der Region, also ein richtiger Umschlagplatz im Mittelmeerraum. Wirtschaftlicher Erfolg spielte eine große Rolle, und in der Stadt war viel los. Menschen reisten von überall her, und viele unterschiedliche Menschen lebten dort.
Paulus besuchte die Stadt zum ersten Mal auf seiner zweiten Missionsreise. Er kannte Korinth also gut, war dort eineinhalb Jahre und hat dort gearbeitet. Viele Menschen wandten sich dem Glauben zu, und eine Gemeinde entstand. Später zog Paulus weiter, hörte aber von großen Problemen in Korinth. Einige Menschen besuchten ihn und berichteten davon. Auch Briefe mit Fragen, wie sie die Probleme lösen könnten, erreichten ihn. Die Gemeinde war zerstritten und wusste nicht mehr so richtig weiter.
Deshalb schrieb Paulus den Korintherbrief. Er wollte die Probleme ansprechen, Lösungen anbieten und auf die Fragen der Korinther eingehen.
Wie schon erwähnt, war in Korinth viel Betrieb, und die Gemeinde war sehr vielfältig geprägt. Dort lebten, arbeiteten und glaubten Menschen aus unterschiedlichen Hintergründen zusammen. Es gab Juden, die von jüdischen Traditionen geprägt waren, aber auch solche, die nichts mit dem jüdischen Glauben zu tun hatten und vorher an andere Gottheiten glaubten. Die Kulturen und Traditionen in der Gemeinde waren also sehr durchmischt.
Dazu kam noch ein unterschiedlicher sozialer Status. Einige waren römische Bürger mit viel Vermögen, Besitz, Bildung und Einfluss in der Gesellschaft. Andere gehörten einer niedrigeren Schicht an, ohne viel Geld oder Einfluss. Die Voraussetzungen waren also sehr verschieden, und es war klar, dass das schwierig werden würde.
Außerdem lebten sie in einem Umfeld, in dem es kaum feste Moralvorstellungen gab. Vieles war möglich, ähnlich wie heute in einer offenen Gesellschaft. Ehen waren oft zerrüttet, es gab verschiedene Missstände, und Götzen wurden geopfert.
Paulus schrieb den Brief, um die Gemeinde zu begleiten und zu zeigen, wie Christen in dieser Stadt ihren Glauben leben können, ohne sich selbst zu verlieren oder sich zu zerstreiten. Sie sollten ein Zeugnis für andere sein, einladend und attraktiv.
Ich finde, einige Dinge darin passen auch heute sehr gut zu uns. Wir leben wie die Menschen in Korinth in einer Welt, in der viele Menschen unterschiedlich sind und anders aufwachsen als wir.
Wie ich schon gesagt habe: Mehr als jeder Vierte in Deutschland hat Migrationshintergrund. Das erleben wir hier, und wenn wir ins Ausland gehen, ist es ähnlich. Wir haben unterschiedliche Prägungen, Herkünfte, Traditionen und Vorstellungen.
Jesus gibt uns in der Bibel einen ganz expliziten Auftrag: Wir sollen uns denen zuwenden, die anders sind als wir, die fremd sind oder sich fremd fühlen.
Wenn Gott uns das aufträgt und ich merke, dass viele Menschen anders sind als ich, ich ihnen aber von Jesus erzählen möchte, dann muss ich überlegen, wie ich das richtig mache. Wie geht das?
Da kann uns der Korintherbrief einige sehr hilfreiche Tipps geben. Paulus schrieb an die Korinther, die in einer ähnlichen Situation waren. Wir können also gut zuhören, was er ihnen geraten hat.
Wie kann das funktionieren? Wie kann ich in einer bunten Welt, in der es keine sehr klaren Linien gibt, zu meinem Glauben stehen? Und wie kann ich anderen, die anders sind als ich, gut begegnen?
Und wir lesen jetzt gleich den Text. Ich werde ihn vorlesen, und ihr werdet sehen, wie ich es schon vorher gesagt habe: Paulus’ Hauptpunkt ist, nicht von sich selbst auszugehen. Geh nicht von dir aus, von dem, was du am sinnvollsten findest. Stattdessen schau dich um, hör auf die anderen und pass dich auch ein Stück weit an.
Lebe und rede so, dass dich dein Gegenüber versteht und nachvollziehen kann. Um das zu erreichen, ist es manchmal notwendig, sich an manchen Stellen selbst zurückzunehmen.
Wir lesen jetzt gemeinsam den Text aus 1. Korinther 9,19-23. Ihr könnt gerne in eurem Handy oder in der Bibel mitlesen.
Paulus schreibt dort:
„Ich bin also frei und gegenüber niemandem zu irgendetwas verpflichtet. Doch ich habe mich zum Sklaven aller gemacht, um möglichst viele für Christus zu gewinnen. Wenn ich mit Juden zu tun habe, verhalte ich mich wie ein Jude, um Juden zu gewinnen. Wenn ich mit denen zu tun habe, die dem Gesetz des Mose unterstehen, verhalte ich mich so, als wäre ich ebenfalls dem Gesetz des Mose unterstellt, obwohl das nicht mehr der Fall ist. Denn ich möchte auch diese Menschen gewinnen. Wenn ich mit denen zu tun habe, die das Gesetz des Mose nicht kennen, verhalte ich mich so, als würde ich es ebenfalls nicht kennen, denn auch sie möchte ich gewinnen. Das bedeutet allerdings nicht, dass mein Leben mit Gott nicht doch einem Gesetz untersteht. Ich bin ja an das Gesetz gebunden, das Christus gegeben hat.
Und wenn ich mit Menschen zu tun habe, deren Gewissen empfindlich ist, verzichte ich auf meine Freiheit, weil ich auch diese Menschen gewinnen möchte. In jedem einzelnen Fall nehme ich jede erdenkliche Rücksicht auf die, mit denen ich es gerade zu tun habe, um jedes Mal wenigstens einige zu retten. Das alles tue ich wegen des Evangeliums, denn ich möchte an dem Segen teilhaben, den diese Botschaft bringt.“
Soweit diese Verse aus Gottes Wort.
Wir schauen uns das noch einmal Stück für Stück an, um Paulus gut zu verstehen. In Vers 19 beginnt er mit seinem Thema wie mit einer kleinen Zusammenfassung. Er sagt dort, dass er sich allen zum Sklaven gemacht hat, um möglichst viele zu gewinnen. Danach geht er ins Detail, nennt aber hier schon das, was ihm wichtig ist: Er hat sich zum Sklaven gemacht.
Das klingt für uns heute etwas weit weg, denn wer von uns hat schon Erfahrung mit einem Sklavenleben? Ein Sklave ist abhängig von jemand anderem. Er gehört nicht sich selbst, sondern ist der Besitz einer anderen Person oder zumindest von ihr abhängig.
Das hören wir manchmal, wenn es um Menschenhandel oder Prostitution geht: Menschen werden in Abhängigkeit getrieben, finanziell oder ihnen wird der Pass abgenommen, sodass sie nicht mehr frei oder unabhängig sind.
Paulus sagt jetzt, er hat sich zum Sklaven gemacht. Zum Sklaven machen kann man sich nur, wenn man vorher frei ist. Sonst könnte man sich ja nicht freiwillig zum Sklaven machen. Paulus gibt sich also freiwillig in eine solche Abhängigkeit.
Er meint damit keine persönliche oder rechtliche Abhängigkeit, also nicht, dass er für reiche Machtmenschen arbeiten muss, sondern etwas anderes: Er sagt, er hat sich allen zum Sklaven gemacht, also vielen Menschen. Er meint letztlich die Leute, die er erreichen will – seine Zuhörer, die Menschen um ihn herum. Er ist für sie ein Sklave geworden, ein Abhängiger von ihnen.
Das klingt zunächst etwas ungewöhnlich, aber Paulus meint damit, dass er die Menschen erreichen möchte und dass diese Menschen ein Stück weit bestimmen, wie er lebt. Er stellt sich nicht über sie, sondern unter sie und dient ihnen.
Es geht ihm darum, möglichst viele von ihnen zu gewinnen, also dass möglichst viele zum Glauben an Jesus Christus kommen. Das wünscht sich Paulus von ganzem Herzen: dass sie ihm zuhören und ihn verstehen.
Er geht auf ihre Bedürfnisse ein, ihre Sprache, ihre Nöte und ihre Themen. Er wird wie sie, damit sie ihn gut verstehen. Er identifiziert sich mit ihnen. Das meint er, wenn er sagt, er wird zum Sklaven oder abhängig von ihnen. Es ist ihm wichtiger, wie sie leben.
Das heißt: Paulus sagt letztlich nicht, ich entscheide, wie ich rede, was ich esse, wie ich mich kleide, welche Feiertage ich halte oder welchen Traditionen ich folge. Im Prinzip wäre es seine Freiheit, das selbst zu entscheiden. Aber weil er diese Personen erreichen möchte, bestimmen sie über ihn.
Er möchte, dass die andere Person ihn versteht, und darum spricht er ihre Sprache. Deshalb hält er ihre Traditionen, kleidet sich wie sie, isst das, was ihnen wichtig ist, und passt sich an, damit sie ihn verstehen.
Paulus gibt uns noch ein paar Beispiele, die wir uns ebenfalls anschauen. Ein erstes Beispiel finden wir in Vers 20, wo er sagt: "Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne."
Dort, wo Paulus lebte, gab es Juden und sogenannte Heiden, also Nichtchristen. In der Regel versuchte Paulus zuerst, die Juden zu erreichen, weil sie letztlich Gottes Volk waren. Wo Paulus mit Juden zusammen war, lebte er wie ein Jude.
Damit meint Paulus zum Beispiel, welche Aspekte vom Evangelium er hervorhob, welche Beispiele oder Argumente er benutzte. Es ging zum Beispiel um das Halten des Sabbats oder von Speisegeboten.
Er vertieft das noch und sagt weiter: "Denen, die unter dem Gesetz sind, wurde ich wie einer unter dem Gesetz." Es geht also nicht nur um Traditionen und das religiöse Leben, sondern Paulus greift auch das Gesetz auf.
Für die Juden war das Gesetz die Grundlage ihres Lebens. Sie achteten darauf, das Gesetz einzuhalten, um ein Leben zu führen, das Gott gefällt. Es waren ihre Gebote und Richtlinien. Sie wussten, wenn sie das einhalten, sind sie vor Gott angenehm und gut.
Paulus hat erkannt, dass das unmöglich ist. Es ist unmöglich, das Gesetz vollständig einzuhalten. Er kann das gar nicht, er kann nicht immer hundertprozentig richtig liegen. Er ist ein Mensch, der danebenliegt, schuldig wird, andere verletzt und es nicht immer schafft, Gott gegenüber auf der richtigen Spur zu bleiben.
Paulus hat auch erkannt, dass es gar nicht das Ziel ist, das Gesetz einzuhalten. Das Gesetz ist einzig und allein dafür da, um zu zeigen, dass ein Mensch Erlösung braucht. Dass der Mensch nicht von sich aus super oder heilig ist und es nicht schafft, so zu sein, wie Gott es sich wünscht und vorstellt.
Der Mensch braucht Gottes Hilfe. Das ist das Wichtigste am Gesetz. Es soll zeigen: Ich schaffe es nicht allein, ich brauche Gottes Hilfe.
Paulus hat erkannt, dass Gott ihm dabei hilft – und zwar durch Jesus. Gott hat Jesus geschickt, weil Paulus kein guter Mensch ist, es nicht alleine schafft und Hilfe braucht. Jesus ist für ihn gestorben, um ihn heilig, rein und gut zu machen.
Paulus ist von sich aus weiterhin nicht heilig, aber Jesus legt wie ein Mantel seine Heiligkeit um ihn herum, und dann gilt sie auch für Paulus.
Paulus hat das erkannt und in der Bibel erklärt. Er war frei zu sagen: Ich muss nicht nach dem Gesetz leben. Im Prinzip kann ich es gar nicht, es funktioniert nicht. In der Konsequenz bestimmt das Gesetz nicht mehr seine Identität.
Gleichzeitig ist es aber möglich, sich nach dem Gesetz zu richten. Genau das tut Paulus, wenn er mit Menschen zusammen ist, die nach diesem Gesetz leben und es streng befolgen, weil es für sie relevant ist.
Er sagt also nicht: Das ist mir zu anstrengend, Jesus hat mich ja befreit, ich muss das nicht machen. Stattdessen passt er sich an diese Menschen an, um ihnen von Jesus erzählen zu können.
Wie flexibel Paulus ist, zeigt er im nächsten Vers. Dort wird immer deutlicher, was ihm wichtig ist. Er benutzt ein weiteres Beispiel und sagt: "Wenn ich mit denen zu tun habe, die das Gesetz des Mose nicht kennen, verhalte ich mich so, als würde ich es auch nicht kennen."
Er erklärt hier, dass er sowohl nach dem Gesetz leben kann, aber auch gleichzeitig nicht danach. Er kann also genau das Gegenteil: Er kann das Gesetz halten, kann es aber auch nicht halten.
Er beschreibt damit alle Menschen, die nicht jüdisch waren, also alle Nichtjuden. Bei ihnen verhält er sich wie ein Gesetzloser – so sagt er es. Das heißt, er hält nicht alle Gebote, beispielsweise die Beschneidung, die Essensvorschriften oder das Halten des Sabbats nicht.
Wenn er mit solchen Leuten zusammen ist, die das Gesetz nicht kennen oder nicht danach leben, tut er das auch nicht. Es würde sie nur irritieren oder unter Druck setzen, weil sie das Gefühl hätten, sie müssten das auch so machen.
Bei den einen hält Paulus also den Sabbat, bei den anderen nicht. Zu einem Mitarbeiter sagt er: "Lass dich beschneiden, weil du mit Leuten arbeitest, für die das wichtig ist." Zu einem anderen sagt er: "Das kannst du lassen, das brauchst du nicht zu machen, weil die Leute, mit denen du arbeitest, das nur unter Druck setzen würde."
Paulus ist sehr flexibel in seiner Lebensweise. Das Einzige, worum es ihm ging, war, Jesus nachzufolgen, ihn zu ehren, ihm zu dienen und ihm zu gefallen. Weil er an Jesus gebunden war, war er in allen anderen Dingen frei und konnte sich anpassen.
Ein letztes Beispiel erklärt Paulus noch, und zwar spricht er von den Schwachen. Er sagt: "Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne."
Manche sagen, es ging darum, dass manche Menschen ein schwaches Gewissen haben, das er nicht irritieren wollte.
Im Kontext der Korinther damals ging es um das Essen von Götzenopferfleisch. In Korinth wurde Fleisch Götzen geopfert, danach verkauft und konnte auf Fleischmärkten gekauft werden. Auch Christen konnten dieses Fleisch essen oder wurden vielleicht bei Leuten eingeladen, die dieses Fleisch hatten und es ihnen anboten.
Die Frage war: Sollte man als Christ so ein Fleisch essen oder nicht? Das brachte einige in Gewissensprobleme.
Manche mit weitem Gewissen sagten: "Das ist kein Problem, wir können es essen, weil Gott größer ist." Andere mit engem Gewissen sagten: "Das geht gar nicht, wir können kein Fleisch essen, das Götzen dargebracht wurde, das ist für uns verunreinigt."
Es gab also unterschiedliche Herangehensweisen, und für die Gemeinde in Korinth war das schwierig.
Paulus sagte, das müsse man nicht auflösen. Man könne einfach sagen: Wenn ich mit Leuten esse, die das nicht essen, dann esse ich es auch nicht. Wenn ich bei Leuten eingeladen bin, die es essen, breche ich keine Diskussion vom Zaun, sondern esse einfach mit.
Er passt sich also an.
Er fasst es dann noch einmal zusammen und sagt: "Allen bin ich alles geworden, damit ich auf jeden Fall einige rette."
Es ging ihm dabei nicht nur um Taktik oder Verhaltensanpassung, sondern immer um ein Ziel: Sein Ziel war es, das Evangelium allen Menschen zu bringen.
Er möchte, dass alle Menschen von Jesus hören – von dem Jesus, von dem er selbst so ergriffen war und der sein Leben um 180 Grad gedreht hat. Von dem er weiß, dass er alle Menschen liebt.
Diese Botschaft oder dieses Geschenk, das er bekommen hat, möchte er mit allen Menschen teilen. Deshalb geht er zu den Menschen hin, spricht wie sie, besucht sie dort, wo sie gerade sind, ist wie sie, macht Beispiele, die sie verstehen, passt sich an und hört ihnen zu.
Eine wichtige Sache dabei ist: Manchmal ist es gut, genau zu schauen, was in einem Text steht. Genauso wichtig ist es aber auch, darauf zu achten, was nicht darin steht. Zum Beispiel steht in diesem Text nicht, dass Paulus den Heiden zum Heiden geworden ist. Paulus glaubt an Jesus und wird dadurch nicht zu einem Ungläubigen. Er passt sich zwar im Verhalten, in den Traditionen, im Essen und in der Sprache an, aber er wird kein Nichtchrist.
Das ist interessant, denn man könnte sonst denken und annehmen: Wenn ich Menschen erreichen will, die Probleme mit Diebstahl, Spielsucht oder Habgier haben, dann passe ich mich einfach diesen Problemen an. Aber das sagt Paulus nicht. Er passt sich in seiner Tradition, im Essen und in der Sprache an, doch es gibt eine Grenze.
Es geht nicht um eine inhaltliche Anpassung des Evangeliums an gesellschaftliche Gewohnheiten oder den Zeitgeist. Für Paulus ist es wichtig, den Menschen zu begegnen und seinen Glauben weiterzugeben. Deshalb ist er bereit, seine Gewohnheiten, Prioritäten, seinen Lebensstil, seine Freiheiten und Rechte aufzugeben, um sich anzupassen.
Wie ist das bei dir? Bist du bereit, dich anzupassen? Bist du bereit, dich selbst zurückzustellen, um andere für Jesus zu gewinnen? Bist du bereit, deine Freiheiten und Rechte ein Stück weit aufzugeben, um das Evangelium in den Mittelpunkt zu stellen und anderen näherzubringen?
Ich möchte uns noch drei Beispiele geben, die nicht nur damals für die Menschen in Korinth relevant waren, wie Paulus es gesagt hat, sondern die auch in unserem Alltag so aussehen könnten.
Ein erstes Beispiel, ein ganz kleines, handelt von der Freiheit, die wir haben, etwas durchzuziehen, das wir uns vorgenommen haben – und was das gleichzeitig für andere bedeutet.
Stell dir vor, du hast eine Freundin, die nichts mit dem Glauben zu tun hat, ihr versteht euch aber sehr gut. Sie fragt dich, ob ihr zusammen in den Urlaub fahren wollt. Du hast richtig Lust darauf, hast nichts vor in den Ferien, und es wäre eine tolle Möglichkeit, ihr unterwegs mehr von Jesus zu erzählen. Ihr einigt euch auf einen Wanderurlaub, weil ihr beide gerne draußen seid.
Dann startet ihr los und wandert ein Stück. Doch mit der Zeit schlägt das Wetter um, und es regnet richtig stark. Ihr seid irgendwann total durchnässt, es wird anstrengend, und deine Freundin hat keine Lust mehr. Sie sagt, sie möchte umdrehen. Dein Ziel war es aber, anzukommen. Du hast dich auf den coolen Wanderurlaub gefreut, egal ob es regnet oder nicht. Du willst dein Ziel erreichen, um danach auch etwas erzählen zu können.
Weil du dir das vorgenommen hast und die Freiheit hast, zu entscheiden, ziehst du weiter. Deine Freundin kehrt um. Was haben wir also? Jeder macht seinen Urlaub allein. Am Ende hast du auch nicht die Gelegenheit, mehr von Jesus zu erzählen, weil sie vielleicht denkt, dass dir dein Wanderziel wichtiger ist als die Freundschaft.
Ich denke, manchmal handeln wir wie diese beiden Freundinnen. Es ist ja unser Recht, das durchzuziehen, worauf wir Lust haben. Aber was wäre auch möglich? Möglich wäre, zu sagen: „Okay, die Zeit mit meiner Freundin ist mir wichtiger als mein Wanderziel.“ Wir brechen ab, suchen flexibel andere Orte, verbringen Zeit miteinander und genießen die gemeinsame Zeit.
Wir bleiben zusammen und rücken von unserem Ziel ab. Was gewinne ich? Ich gewinne Zeit mit meiner Freundin. Sie merkt, dass sie mir wichtig ist, und hört mir vielleicht auch ernster zu, wenn ich von Jesus erzähle.
Was verliere ich? Mein selbstgestecktes Wanderziel, den coolen Urlaub, den ich geplant hatte. Ich verzichte auf mein Recht und meine Freiheit, so zu entscheiden, wie ich es mir ursprünglich vorgestellt habe. Ich tue das wegen meiner Freundin, um ihr zu zeigen, dass sie mir wichtig ist, und damit sie offen ist für das, was ich zu sagen habe.
Ein zweites Beispiel stammt aus der Vorbereitung bei Coworkers für diejenigen, die ins Ausland gehen oder in einem anderen Kontext leben und arbeiten. Dabei geht es um Verhalten in Bezug auf Kleidung und Alkohol.
Stell dir vor, du bist in einer Clique, in der viel Wert auf Kleidung gelegt wird. Gut auszusehen ist wichtig, damit man gut ankommt. Vielleicht ist es auch angesagt, als Mädchen bauchfrei herumzulaufen – also machst du das auch. Außerdem wird gerne mal etwas getrunken, weil alle das so machen und man dazugehört. Deine Freunde geben dir eine Identität, und deshalb bist du dabei.
Jetzt gehst du in ein anderes Land und möchtest von Gott und seiner Liebe erzählen. Die Menschen, mit denen du arbeitest, haben eine andere Kultur. Dort ist Alkohol trinken oder sehr knapp angezogene Kleidung nicht akzeptiert. Wenn du deinen Lebensstil beibehältst, irritiert das die Menschen. Es wird schwer, sie für den Glauben zu erreichen, weil erst viele andere Fragen geklärt werden müssen.
Du kannst dich entscheiden, dein Recht aufzugeben, mal ein Bier zu trinken oder bauchfrei herumzulaufen. Du könntest es tun, es ist deine Freiheit. Aber du musst es nicht. Es ist nicht wichtig für deine Identität, denn dein Fundament ist Jesus.
Du verzichtest auf dein Recht, um die Menschen, mit denen du unterwegs bist, zu lieben. Du passt dich in Kleidung, Verhalten, Essen und Trinken an andere an. Genau das sagen wir zum Beispiel Leuten, die ins Ausland gehen: Manchmal stellt man sich selbst zurück, obwohl man es grundsätzlich anders machen könnte.
Eine dritte Möglichkeit, Paulus’ Gedanken umzusetzen, ist, „schwacher“ zu werden. Das heißt, auf materiellen Wohlstand, auf eine angenehme Atmosphäre oder auf Sicherheit zu verzichten.
Ich habe mal im Studium bei Freunden in Heidelberg gewohnt, die in einem Netzwerk namens Move in waren. Sie sind bewusst in ein prekäres Stadtviertel gezogen, in einen großen Wohnblock mit vielen Menschen, die sich nichts anderes leisten konnten.
Das erste Mal, als ich im zwölften Stock durchs Treppenhaus lief, stank es sehr stark. Es war nicht sauber und niemand kümmerte sich darum. Die Freunde zogen nicht dorthin, weil sie es sich nicht anders leisten konnten, sondern weil es ihnen wichtig war, die Menschen dort zu erreichen.
Sie nahmen sich immer wieder Zeit für die Menschen, luden sie zu sich ein – oft in die Wohnung nebenan, auf dem gleichen Flur. Manchmal gab es Wohnzimmerkonzerte, sie spielten gerne Musik, tranken Tee oder tauschten Essen aus. Dabei hatten sie auch die Gelegenheit, von Jesus und ihrer Hoffnung zu erzählen.
Dorthin zu ziehen, zu anderen hin, kann ein Beispiel dafür sein, was es bedeutet, „schwach“ zu werden. Was das auch heute für uns bedeuten kann.
Es kann bedeuten, ins Ausland zu gehen. Hier draußen gibt es viele Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen – für Kurzzeit-Einsätze oder längere Zeit. Dort ist der Lebensstandard oft niedriger, es gibt weniger Sicherheit. Man kann krank werden, ohne dass sofort ein Notarzt nach fünf Minuten da ist.
In solche Regionen zu gehen, um das Evangelium weiterzusagen, kann auch bedeuten, „schwach“ zu werden.
Und wenn man all das hört, kann man am Ende meiner Bibelarbeit oder nach den Worten von Paulus denken: Wie soll das denn jetzt bitte gehen? Wie soll ich das schaffen? Wie kann ich es hinkriegen, mich selbst zurückzustellen und manchmal auf meine eigene Freiheit zu verzichten? Auf das, was ich mir vielleicht mal vorgestellt habe, auf meine Gewohnheiten und auf das, was mir angenehm erscheint?
Ich denke, dass es tatsächlich sehr schwer ist, das umzusetzen. Gerade uns in unserer Generation in Deutschland fällt das schwer. Wir sind es nicht gewohnt, auf etwas zu verzichten, und wir sind auch nicht so erzogen. Was wir gelernt haben, ist: Du bist ein freier Mensch, du kannst machen, was du willst. Und wenn es dir zu stressig wird, dann schau erst mal, was dir gut tut. So leben wir und so wachsen wir auch auf.
Verzicht ist anstrengend. Gott gibt uns aber eine Hilfestellung, weil er weiß, dass es für uns schwierig oder sogar unmöglich ist. Er schenkt uns seinen Heiligen Geist. In Galater 5 lesen wir: Lebt aus der Kraft, die der Geist Gottes gibt, dann müsst ihr euch nicht euren selbstsüchtigen Wünschen folgen. Der Geist Gottes dagegen lässt als Frucht eine Fülle von Gutem wachsen, nämlich Liebe, Freude und Frieden, Geduld, Freundlichkeit und Güte, Treue, Bescheidenheit und Selbstbeherrschung.
Also was Paulus hier sagen möchte, ist: Es ist doch völlig logisch, dass wir das nicht aus uns selbst hinbekommen. Das kriegen wir nicht hin. Wir werden scheitern, wir werden immer wieder unseren eigenen Ideen und Wünschen folgen. Und die Kraft zu einem hingegebenen Leben, zu einem Leben in Nachfolge, das schenkt der Heilige Geist. Das ist nur mit der Kraft Gottes möglich. Jesus lässt es in uns geschehen.
Ich finde es manchmal ein bisschen mysteriös oder eben geheimnisvoll, wie es geht, dass da in mir drin etwas wächst, dass da Gott irgendwie in mir lebt, was ich gar nicht so in der Hand habe. Und das Geheimnis davon ist eben, dass Jesus in uns lebt. Es ist so eine außergewöhnliche Sache, so eine coole Sache und auch so ein Privileg, dass wir das in Anspruch nehmen dürfen: dass Jesus in uns lebt.
Wer hat es schon, dass Gott in uns drin leben kann und aus uns heraus handelt und es für uns möglich macht, so zu leben, wie sich das Gott eben vorstellt?
Lebt aus der Kraft, die der Geist Gottes gibt – das möchte ich euch zum Schluss mitgeben.
Ich fasse meine Gedanken noch einmal zusammen. Wir möchten das Evangelium in den Mittelpunkt stellen und andere daran teilhaben lassen. Damit das gelingt, müssen wir uns manchmal zurücknehmen, besonders wenn wir mit Menschen aus einem anderen Kontext arbeiten.
Für uns ist das oft anstrengend, wenn nicht gar unmöglich. Doch mit der Kraft Gottes, mit seinem Geist, der in uns wirkt, wird es möglich.
Dazu möchte ich euch ermutigen, heute schon mit einem Gebet zu beginnen. Betet, dass Gottes Geist und seine Kraft in euch wirken. Dass er euch Freude schenkt, mit anderen Menschen zu arbeiten, auch mit fremden Menschen. Dass ihr ihnen begegnet, sie versteht, zu ihnen geht, sie einladet, bei ihnen wohnt, vielleicht im Ausland dient und etwas von Gottes Liebe weitergebt.
Zum Abschluss bete ich noch: Herr, du bist auf die Erde gekommen und hast dich klein gemacht für uns, damit wir bei dir sein können, dir nah sein können und deine Liebe erleben dürfen. Du hast so viel für uns aufgegeben, damit es für uns möglich ist.
Herr, wir bitten dich, hilf uns, uns selbst zurückzustellen, damit wir das, was wir selbst erlebt haben, auch weitergeben können. Ich bitte dich, dass dein Heiliger Geist in jeden von uns kommt und in uns wirkt. Dass du immer mehr Raum in uns einnimmst, so wie wir es vorhin gesungen haben. Dass du in uns wächst und uns mit den Früchten beschenkst, die wir gerade gelesen haben.
Herr, erfülle uns mit dir, schenke uns deine Kraft und gib uns eine Liebe zu den Menschen, mit denen wir unterwegs sind und denen wir begegnen. Schenke uns Möglichkeiten, anderen von dir, deiner Größe und deiner Macht zu erzählen. Amen.