Einführung und thematische Einordnung
Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ich freue mich, dass Sie immer noch da sind oder wiedergekommen sind. Auch einige junge Leute sind dazugekommen, die eigentlich heute Abend Jugendstunde hätten, glaube ich. Sie brauchen keine Angst vor dem Thema zu haben. Ja, ich habe das den anderen schon gesagt: Das ist ganz natürlich und überhaupt nicht peinlich.
Es geht um das Thema Geschlechtlichkeit und Sexualität in der Ehe. Ich möchte natürlich auch die Bibel zu Wort kommen lassen. Das wird aber später während des Vortrags geschehen.
Jetzt zu Beginn möchte ich mit diesen Gedanken anfangen: Wenn wir die letzten zweitausend Jahre im Blick auf diese Thematik betrachten, dann gab es zwei Extreme. Wir Menschen neigen sehr schnell zu Extremen. Das Pendel schlägt entweder auf die linke oder auf die rechte Seite – das ist egal, Hauptsache eine Seite.
Über Jahrhunderte hinweg war eine ausgeprägte Leibfeindlichkeit zu beobachten, verbunden mit einer Geringschätzung der Sexualität.
Historische Perspektiven auf Sexualität
In der frühen Zeit der Kirche, also in den ersten Jahrhunderten, und dann im Mittelalter sehr stark, herrschte eine Haltung der Leibfeindlichkeit und Geringschätzung der Sexualität. Sexualität wurde nur als ein notwendiges Übel betrachtet, da sich sonst die Menschheit nicht fortpflanzen würde. Sie wurde jedoch nicht wertgeschätzt, sondern gering eingeschätzt, wie es hier beschrieben wird.
Heute, seit etwa sechzig bis siebzig Jahren, also seit der sogenannten sexuellen Revolution, die grob nach dem Zweiten Weltkrieg und in den sechziger Jahren, in der 68er-Generation, stattfand, hat das Pendel in die entgegengesetzte Richtung ausgeschlagen. Wir erleben heute eine Vergötzung der Sexualität, und reiner Vergnügungssex wird propagiert.
Ich selbst verwende das Wort „Sex“ nicht gerne, da es ein hartes Wort ist. Wir sollten nicht von „Sex“ sprechen. Ich rede lieber von Sexualität oder von Geschlechtlichkeit oder umschreibe es als das Zusammenkommen von Mann und Frau. Das ist meine Haltung dazu. „Sex“ ist ein sehr hartes Wort, und vielleicht sollten wir es so nicht verwenden, wenn ihr das ähnlich seht wie ich.
Diese beiden Extreme – auf der einen Seite die Geringschätzung der Sexualität und auf der anderen Seite die Vergötzung der Sexualität mit reinem Vergnügungssex – stehen heute nebeneinander. Wir befinden uns momentan eher auf der rechten Seite, was ihr hier unten seht: die Vergötzung der Sexualität und den reinen Vergnügungssex.
Es gibt jedoch eine gesunde Mitte, und diese zeigt uns die Bibel.
Das Geschenk der Geschlechtlichkeit
Das Geschenk der Geschlechtlichkeit wollen wir zunächst einmal betrachten. Wenn wir die Bibel aufschlagen, finden wir gleich im ersten Kapitel eine bekannte Aussage: „Seid fruchtbar und mehret euch.“ Sexualität dient also tatsächlich der Fortpflanzung der Menschheit. Ohne sie gäbe es keine Kinder und keine Nachkommen.
Doch Sexualität hilft auch, die Einsamkeit des Menschen zu überwinden. In 1. Mose 2 heißt es: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.“ Sexualität verbindet Mann und Frau immer wieder miteinander. Hoffentlich ist das nicht das Einzige, was Mann und Frau zusammenführt, aber es gehört dazu; es zieht die beiden immer wieder zusammen.
Sexualität ist zur Freude der Ehepartner gegeben. Das ist vielleicht für ältere Menschen neu oder für jene, die in Gemeinden sind, in denen nicht viele junge Menschen sind. In Sprüche 5,18 finden wir die bekannten Worte: „Freue dich an der Frau deiner Jugend.“ Weiter heißt es dort: „Freue dich auch an ihrem Körper.“
Eine weitere bekannte Aussage steht in 5. Mose 24,5. Dort wird beschrieben, dass ein junger Israelit, der geheiratet hat, für ein Jahr vom Wehrdienst befreit war. Es heißt wortwörtlich, dass er zu Hause bleiben und lernen soll, seine Frau zu erfreuen. So übersetzen das fast alle Bibeln, weil sich kaum jemand traut, den hebräischen Text wörtlich wiederzugeben. Im Hebräischen steht nämlich, dass er lernen soll, sie auf sexuellem Gebiet zu erfreuen. Das steht so in der Heiligen Schrift.
Ihr glaubt gar nicht, wie nüchtern die Bibel mit dem Thema Sexualität umgeht. Ich habe erst vor Kurzem das Buch Hohelied anhand eines neuen Buches von Arnold Fruchtenbaum studiert, das bald erscheinen wird. Das Hohelied enthält Aussagen im Hebräischen, die man nicht ins Deutsche übersetzen kann, weil die Sprache dort sehr offen ist, was Sexualität betrifft. Keine Übersetzung wagt es, diese Stellen wörtlich wiederzugeben. Aber das steht in der Bibel, in Gottes Wort.
Gott hat von Anfang an an Sexualität gedacht, als er den Menschen schuf – als Mann und Frau. Die Geschlechtlichkeit ist von Anfang an eingeschlossen. Ein Mann ist ein Mann, eine Frau eine Frau, und das gehört zusammen. Hier soll der junge Mann, der junge Ehemann, lernen, seine Frau zu erfreuen.
Noch eine wichtige Aussage: Durch Sexualität kann Liebe ausgedrückt werden. Wir dürfen jedoch nicht sagen, Sexualität sei gleichbedeutend mit Liebe. Es gibt auch Sexualität, die keine Liebe ist, sondern reine Triebbefriedigung, wie bei Tieren. Aber Sexualität kann Liebe ausdrücken, wenn sie in einer Atmosphäre von Vertrautheit und Intimität geschieht, wie ich vorhin schon vor der Pause erwähnt habe.
Diese Aussagen sind wichtig, um zunächst zu verstehen, dass Sexualität ein Geschenk ist. Ich weiß, dass wir alle, die hier sind, schon mit der Sexualität Schwierigkeiten hatten. Alle jungen Männer, die in die Pubertät kommen und danach, haben Mühe mit dem Erwachsenwerden und dem Aufbrechen der Sexualität im Körper. Wahrscheinlich betrifft das auch die meisten Mädchen in dieser Zeit. Wir alle haben damit schon Mühe gehabt.
Dennoch bleibt es dabei: Geschlechtlichkeit ist ein Geschenk, eine gute Gabe Gottes. Daran ist zunächst nichts Schmutziges. Es ist etwas Gutes, das von Gott kommt und zur Freude der Ehepartner gegeben ist.
Der Rahmen für sexuelle Gemeinschaft: die Ehe
Ein weiterer wichtiger Rahmen für die sexuelle Gemeinschaft ist die Ehe. Sexualität gehört zur menschlichen Natur von Anfang an – von der Geburt bis zum Tod. Die Ausübung der Sexualität jedoch gehört in die Ehe.
In 5. Mose 22,28-29 heißt es, und ich möchte das hier vorlesen, da ich es aufgeschlagen habe: Diese Regelung betrifft das Volk Israel im Alten Testament. Dort steht: Wenn ein Mann ein Mädchen trifft, eine Jungfrau, die nicht verlobt ist, und er greift sie und liegt bei ihr, und sie werden dabei angetroffen, dann soll der Mann, der bei ihr lag, dem Vater des Mädchens fünfzig Schekel Silber geben. Er soll sie zur Frau nehmen, weil er sie geschwächt hat, und er kann sie nicht entlassen, alle Tage seines Lebens.
Hier hat ein junger Israelit vorweggenommen, was in die Ehe gehört. Er hat sich ein Mädchen genommen, ohne verheiratet zu sein, mit ihr geschlafen und muss sie nun heiraten, weil die Ausübung der Sexualität in die Ehe gehört. Er hat also vorweggenommen, was eigentlich in die Ehe gehört, und deshalb musste er sie heiraten.
Ich möchte noch einen Satz dazu sagen: Diese Regelung gilt heute im Gemeindezeitalter für uns nicht unbedingt so. Sonst würde ja ein junger Mann, der ein Mädchen unbedingt haben will, sich einfach nehmen, mit ihr zusammenkommen, und dann müsste sie ihn heiraten. So funktioniert die Partnerwahl heute nicht.
Viel wichtiger ist heute, dass beide – Mann und Frau – gläubig sind, beide zu Christus gehören und Jesus nachfolgen. Dann können sie heiraten. Das ist entscheidend und nicht irgendwelche Handlungen oder Unterlassungen in diesem Bereich.
Wir verlassen nun das Alte Testament – es gäbe noch viele weitere Stellen – und kommen zum Neuen Testament. Das Kapitel, das am ausführlichsten zu diesem Thema spricht, ist 1. Korinther 7.
Biblische Grundsätze zur Ehe und Sexualität
Und interessanterweise kennen viele Männer dieses Kapitel, selbst wenn sie sonst kaum Bibelstellen kennen. Besonders 1. Korinther 7 ist ihnen oft vertraut. Vor allem einen Vers, den wir gleich noch anschauen werden.
In 1. Korinther 7,1 heißt es:
„Was aber das betrifft, wovon ihr mir geschrieben habt, so ist es gut für einen Menschen, keine Frau zu berühren. Aber um der Unzucht willen habe jeder seine eigene Frau, und jede habe ihren eigenen Mann.“
Das klingt zunächst sehr negativ. Es klingt so, als ob man nur heiraten soll, um schlimmere Dinge zu vermeiden – also „nur um der Unzucht willen“. Doch so ist das nicht gemeint.
Wenn Paulus sagt: „Es ist gut für einen Menschen, keine Frau zu berühren“, will er nicht ausdrücken, dass Ehelosigkeit die Norm und die Ehe die Ausnahme sei. Nein, man muss bedenken, wann Paulus diese Worte schrieb.
Das war im Jahr 55 nach Christus. Ein Jahr zuvor war Nero an die Macht gekommen. Er war der erste von zehn Kaisern, die Christen verfolgt haben. Drei von ihnen wollten die Christen vollständig ausrotten. Nero war der erste, der Christen verfolgte.
In Zeiten der Verfolgung ist es besser, sich gut zu überlegen, ob man heiratet. Paulus sagt später in diesem Kapitel, dass die Ehepaare „Trübsal für das Fleisch“ haben werden. Sie könnten getrennt werden, der Mann könnte ins Gefängnis kommen oder sich im Untergrund verstecken müssen, um nicht verhaftet zu werden.
Vor diesem Hintergrund ist die Aussage in 1. Korinther 7,1 zu verstehen.
An anderen Stellen der Bibel lernen wir, dass die Ehe das Normale ist und Ehelosigkeit die Ausnahme. Niemand muss heiraten, auch nicht die, die unverheiratet sind. Es ist auch nicht das einzige Glück, verheiratet zu sein.
Ich kenne unverheiratete Menschen, die sehr glücklich sind und denen nichts fehlt. Gleichzeitig kenne ich verheiratete Menschen, die todunglücklich sind. Es liegt also nicht am Familienstand.
In 1. Korinther 7,8-9 heißt es weiter, wenige Verse später:
„Ich sage aber den Unverheirateten und den Witwen: Es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich. Wenn sie sich aber nicht enthalten können, so sollen sie heiraten.“
Paulus sagt nicht, dass sie sich ihre Sexualität irgendwo anders holen sollen. Nein, er sagt, sie sollen heiraten. Sexualität gehört in die Ehe.
Es ist besser zu heiraten, als vor Verlangen zu brennen.
Die Bibel nennt immer die Ehe als den Rahmen für die Ausübung der Sexualität – nicht vor der Ehe, nicht neben der Ehe, nicht außerhalb der Ehe und nicht bei Prostituierten.
Sexuelle Gemeinschaft außerhalb der Ehe nennt die Bibel entweder Unzucht oder Ehebruch.
Unzucht meint sexuelle Handlungen bei Unverheirateten. Ehebruch meint sexuelle Handlungen mit jemand anderem als dem Ehepartner.
Das sind die beiden Alternativen.
Sexualität gehört in die Ehe – das ist Gottes Wille.
Voreheliche Beziehungen und die Sicht Jesu
Und jetzt sind hier einige junge Leute, die sagen: Tja, aber nehmen wir an, da haben sich zwei verliebt und sie wollen heiraten. Der Hochzeitstermin steht schon fest. Am 17. Mai 2011 wollen sie heiraten. Es sind ja nur noch sieben Monate oder so, siebeneinhalb.
Und wieso sollen sie da nicht schon zusammenleben und ab und zu mal zusammen übernachten wie Mann und Frau? Wir sind doch schon vor Gott wie verheiratet. Solche Gedanken kommen ganz schnell auf, das verstehe ich. Aber sie sind nicht korrekt, sie sind nicht richtig.
Schaut mal hier, ich nenne euch eine Stelle im Neuen Testament. Das sind Worte aus dem Munde Jesu. Wenn du ein Christ sein willst, dann ist Jesus Christus für dich der Maßstab. Das sind seine Worte.
Er sagt zu der Frau am Jakobsbrunnen, die ja fünf Männer gehabt hatte: „Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast“ – das heißt, der, mit dem du jetzt zusammenlebst – „ist nicht dein Mann.“ Das ist dein Hurra, das ist dein Lover, aber nicht dein Mann!
Jesus Christus hat ein eheähnliches Verhältnis nicht als Ehe anerkannt. Das ist eine Aussage im Neuen Testament. Er sagt, der, mit dem du jetzt zusammen bist, der ist nicht dein Mann, ihr seid nicht verheiratet.
Ganz klare Aussage an alle unter uns: Vorehelicher Geschlechtsverkehr und Beziehungen sind Sünde, sie sind nicht nach Gottes Willen – egal, wer das macht. Das ist nicht nach Gottes Willen. Wenn du Christus nachfolgen willst, dann erkenne das und warte damit bis zur Ehe.
Ich weiß, dass das nicht immer leicht ist, aber das gehört zum Reifen dazu. Ich sage immer wieder den jungen Leuten, auch euch heute Abend: Wenn ein junger Kerl so drängt, sein Mädchen und sagt: „Komm, wenn du mich wirklich liebst, dann gibst du dich mir jetzt schon hin, wir wollen doch heiraten“ – die Männer, die vor der Ehe nicht warten können und drängen, sind meistens auch die, die in der Ehe nicht warten können.
Und da gibt es für alle Verheirateten auch Zeiten, in denen sie aufeinander warten müssen: jeden Monat einmal, bei Krankheiten, bei Schwangerschaften, nach Geburten, bei beruflicher Abwesenheit und so weiter. Da gibt es genug Zeiten, in denen die beiden aufeinander warten müssen.
Und das kann man gut vor der Hochzeit üben, einüben: zu warten. Denn Gott will, dass wir auch unsere sexuellen Bedürfnisse unter die Willenskraft stellen. Gott hat uns einen Willen gegeben.
Wir sind keine Tiere, die rein nach Trieben handeln müssen. Wenn da zwei Hunde auf der Straße zusammenkommen, ja, das geht nur nach Hormonen und Trieben. Aber wir sind Menschen, und wir können das unter unsere Vernunft und unsere Willenskraft bringen.
Die Kraft der Sexualität und ihre richtige Einordnung
Mein Ethiklehrer, den ich vor dreißig Jahren hatte, war Doktor Heiko Grimmer. Vielleicht kennen ihn manche aus Württemberg. Er hat ein Bild benutzt, das vermutlich eher die Männer unter uns anspricht als die Frauen.
Stellen wir uns einen Motorblock vor, bei einem Benzinauto, nicht bei einem Diesel. Dort finden ununterbrochen Explosionen statt. Beim Diesel ist das zwar auch so, aber beim Benziner läuft es anders ab, mit Zündkerzen und so weiter. In diesem Motorblock explodiert ein Gas-Luft-Benzin-Gemisch, das die Kolben rauf und runter treibt. Diese Bewegung wird auf die Achse und die Räder übertragen. So kann man von Landkreis Fulda bis nach Sachsen fahren, bis in den Landkreis Zwickau.
Das ist eine gute Kraft, die nach vorne bringt. Morgen kann man dann wieder die umgekehrte Strecke fahren. Es ist eine Kraft, die voranbringt. Doch stellen wir uns vor, diese Explosionen würden außerhalb des Motorblocks stattfinden. Dann gäbe es Tote und Verletzte, weil das sehr große Kräfte sind.
So ist es auch mit der Sexualität. Sie gehört in den Schutzraum des Motorblocks, also in die Ehe. Ohne Bild gesprochen: Sexualität ist eine gute Kraft, die immer wieder nach vorne bringt und die beiden Menschen zusammenführt, wie ich schon sagte. Außerhalb der Ehe kann sie jedoch großen Schaden anrichten – vor der Ehe, neben der Ehe und so weiter.
Sexualität gehört in den Schutzraum der Ehe. Wenn jemand auf diesem Gebiet versagt hat, wenn Dinge vorweggenommen wurden, die nicht sein sollten, oder wenn jemand in der Ehe untreu war – für alles gibt es Vergebung. Für alles.
Die Gnade Gottes kann uns von aller Schuld reinigen. Wir müssen nur mit unserer Schuld zu ihm kommen und nicht behaupten, wir hätten Recht. Dann ist es gut, dann ist es vergeben. Danach können wir aufrecht weitergehen und müssen nicht ein Leben lang unter dem einen Fehltritt leiden, der da war, oder unter der „falsch geknöpften Jacke“, wie ich es schon genannt habe.
Biblischer Realismus in 1. Korinther 7
Nun kommen wir zum Wesentlichen, zurück zu 1. Korinther 7. Wenn wir dort die Verse 2 bis 5 betrachten, sehen wir, was biblischer Realismus bedeutet. So nüchtern, bodenständig und realistisch ist die Bibel – das erstaunt mich jedes Mal aufs Neue.
Paulus schreibt: Damit ihr nicht der Unzucht verfallt, soll jeder Mann seine Ehefrau haben und jede Frau ihren Ehemann. Sexualität ist eine Kraft, die manchmal auch zu falschen Taten drängt. Es soll nicht zu Unzucht kommen; es soll kein wildes Durcheinander oder Chaos sein. Vielmehr soll jeder Mann seine Ehefrau haben und jede Frau ihren Ehemann. Das ist das Normale.
Paulus fährt fort: Der Mann soll seine Frau nicht vernachlässigen, und die Frau soll sich ihrem Mann nicht versagen. Diese Stelle kennen viele Männer gut. Hier wird ausgedrückt, dass man eine Verantwortung für den anderen hat. Man muss dem Ehepartner so viel Sexualität gewähren, wie er benötigt. Dabei gibt es manchmal Unterschiede.
Es ist kein Geheimnis, dass Männer meist ein größeres Bedürfnis auf diesem Gebiet haben als Frauen. Das gilt nicht immer, aber meistens, so glaube ich. Ich habe keine absolute Statistik, aber aus Büchern und Gesprächen hört man, dass der Mann oft mehr Bedürfnis hat und die Frau etwas weniger. Dann müssen sie sich annähern, einen guten Kompromiss finden. Der eine gibt etwas nach, der andere auch, und so treffen sie sich in der Mitte. Wichtig ist, dass sie darüber reden.
Paulus sagt weiter: Die Frau verfügt nicht über ihren eigenen Körper, sondern der Mann; ebenso verfügt der Mann nicht über seinen Körper, sondern die Frau. Gestern Abend hörten wir, wie Paulus an die Gemeinde in Philippi schrieb, dass man den anderen höher achten soll als sich selbst.
Es kann sein, dass ein Mann müde und erschöpft ist, während seine Frau Gemeinschaft mit ihm sucht – intime Gemeinschaft. Dann sollte er seine Müdigkeit überwinden und sich ihr zuwenden. Ebenso kann es umgekehrt sein: Die Frau fühlt sich nicht gut, der Mann signalisiert sein Bedürfnis, und dann muss sie sich vielleicht überwinden und ihrem Mann zuliebe diesem Bedürfnis nachkommen.
Natürlich gibt es auch Gründe, in denen Rücksicht nötig ist. Wenn einer krank ist und sich nicht in der Lage fühlt – etwa bei echter Migräne oder anderen Handicaps – verlangt niemand, dass er sich als liebevoller Liebhaber oder liebevolle Liebhaberin zeigt. Das ist nicht möglich.
Noch einmal: Die Frau verfügt nicht über ihren Körper, sondern der Mann; ebenso verfügt der Mann nicht über seinen Körper, sondern die Frau.
Nun kommt die Auflösung: Paulus sagt, dass sich keiner dem anderen entziehen oder verweigern soll – höchstens, wenn sie sich einig sind, für eine Zeit auf den ehelichen Verkehr zu verzichten, zum Beispiel, um sich dem Gebet zu widmen. Doch danach sollen sie wieder zusammenkommen. Sonst verführt euch der Satan, weil ihr euch nicht enthalten könnt.
Das ist unglaublich realistisch! Hier lernen wir wichtige Dinge: Es darf nicht einfach einer den anderen plötzlich abweisen. Es gab schon Frauen, die ihrem Mann sagten: „Ich bin jetzt 45, und nur damit du weißt, dieses Thema lassen wir für die nächsten dreißig Ehejahre hinter uns.“ Das geht nicht. Man kann den anderen nicht einfach so abservieren oder verhungern lassen.
Ebenso kann ein Mann nicht sagen: „Ich habe jetzt beruflich viel zu tun, also brauchst du in den nächsten sechs Wochen gar nicht an so etwas zu denken.“ Das ist nicht möglich.
Es heißt, man soll sich einig werden – das setzt voraus, dass beide darüber sprechen. Sie müssen kommunizieren. Es kann nicht einer allein entscheiden: „Ich habe jetzt beschlossen, Sexualität ist für die nächsten Monate auf Eis gelegt.“ Das geht nicht.
Sie dürfen nur für eine begrenzte Zeit auf den ehelichen Verkehr verzichten – zum Beispiel, um sich dem Gebet zu widmen.
Ich gebe euch zwei Beispiele: Nehmen wir ein junges Ehepaar, dessen Kind über 40 Grad Fieber hat und in Lebensgefahr schwebt. Glaubt ihr, sie denken dann an solche Dinge? Nein, sie knien nieder und flehen Gott an, dass ihr Kind gesund wird. Solche Dinge werden dann zurückgestellt.
Oder wir waren jung verheiratet. Meine Frau und ich, damals noch ohne Kinder. Ich sprach oft als Evangelist bei Zeltmissionen, und meine Frau konnte mich begleiten. Wir hatten einen relativ komfortablen Wohnwagen, ganz für uns. Zwei Wochen lang war sie bei mir. Dann haben wir gemeinsam beschlossen: Jetzt wollen wir hier um Menschen ringen, dem Teufel Menschen entreißen, und stellen solche Dinge zurück. Es fiel uns überhaupt nicht schwer, nichts vermisst in dieser Zeit. Wir waren auf ganz andere Dinge konzentriert.
Das ist der Realismus: Danach sollt ihr wieder zusammenkommen, sonst verführt euch der Satan, weil ihr euch nicht enthalten könnt.
Manche Frauen waren so fromm und geistlich, dass sie sagten: „Ach, mit den Sachen hören wir jetzt mal auf, jetzt widmen wir uns dem Gebet und den geistlichen Dingen.“ Aber der Mann kam damit nicht zurecht. Ein Jahr später fand man ihn bei einer Prostituierten. Das war die Folge. Die Frau trieb ihn in diese Situation hinein – sie war mitschuldig. Ich sage nicht, dass das eine Rechtfertigung ist; niemand soll zur Prostituierten gehen. Aber wenn es passiert, dann war diese liebe Schwester in diesem Fall mitschuldig, so wie ich es geschildert habe.
Ganz realistisch: Einig werden heißt, darüber sprechen. Nur für eine Zeit verzichten und dann wieder zusammenkommen. Denn es besteht die Gefahr, dass sonst der Teufel zur Sünde verführt.
Es muss nicht immer Ehebruch sein. Es gibt auch Filme, Bücher, Internet und vieles mehr. Es gibt genug Gefahren, die plötzlich groß werden können.
Unterschiede in der Sexualität zwischen Mann und Frau
Dritter Teil des Abends – und das ist auch schon der letzte größere Teil – Unterschiede in der Sexualität zwischen Mann und Frau.
Wir haben gestern Abend darüber nachgedacht, und vielleicht waren nicht alle hier, deshalb sage ich es noch einmal: Es ging um das Wesen und die Bedürfnisse von Mann und Frau. Wir haben gesehen, dass Mann und Frau ganz schön verschieden sind – wirklich ganz schön verschieden. Und ich sagte bereits gestern Abend: Auf keinem Gebiet sind Mann und Frau so unterschiedlich wie auf dem Gebiet der Sexualität. Auf keinem Gebiet.
Wenn Sie nicht lernen, darüber zu reden, endet das unweigerlich in einer großen Katastrophe. Sie müssen lernen, liebe Verheiratete! Und Sie, die Sie noch nicht verheiratet sind, nehmen Sie es sich gleich vor und speichern Sie es im Kopf ab: Darüber kann man reden, und darüber muss man reden als Ehepaar. Dann kann man sich in vielen Dingen verständigen, und daraus kann etwas Wunderschönes entstehen.
Unterschiede in der Sexualität zeigen sich schon in der Vorstellung von Sexualität. Ich stelle das jetzt gegenüber: Beim Mann ist die Sexualität tendenziell, statistisch betrachtet, eher körperorientiert. Das hat einen bestimmten Grund, den ich gleich noch erläutern werde. Bei der Frau hingegen ist Sexualität vielmehr beziehungsorientiert. Es geht um die Beziehung, es muss zuerst die Intimität da sein, wie wir vorhin gehört haben, und dann ist Sexualität auch schön.
Beim Mann steht oft das Körperliche im Vordergrund. Er möchte Entspannung haben; es drängt ihn zur körperlichen Entspannung. Beim Mann steht häufig die körperliche Einheit, das körperliche Einssein mit der Frau im Vordergrund. Bei der Frau kann dagegen unter Umständen die emotionale Einheit wichtiger sein, also dass sie mit ihrem Ehemann verschmolzen sein kann und die innigste, intimste Gemeinschaft erlebt. Das steht manchmal höher als das rein Körperliche.
Ich will das nicht abwerten. Das Körperliche kann und soll auch für die Frau schön sein. Aber bei ihr steht manchmal das Emotionale noch höher. Der Mann sucht Abwechslung, die Frau sucht Geborgenheit – auch in dem Zusammensein von Mann und Frau, wenn sie sich einander schenken. Die Frau sucht Geborgenheit in den Armen ihres Mannes.
Sexualität hat beim Mann eine sehr hohe Priorität. Bei einer Frau können unter Umständen andere Prioritäten noch höher stehen, zum Beispiel Geborgenheit oder von ihrem Mann geliebt und wertgeschätzt zu werden. Solche Dinge können unter Umständen wichtiger sein als Sexualität. Es gibt also schon Unterschiede in der Vorstellung davon, was Sexualität für den einzelnen Mann oder die einzelne Frau bedeutet.
Ganz große Unterschiede gibt es auch im Blick auf die Vorbereitung, die Stimulierung, wie man es nennt, zur Sexualität. Bei uns Männern läuft fast 90 Prozent allein über das Sehvermögen. Und, liebe Ehefrauen, ich spreche jetzt nur zu den Ehefrauen: Es ist schön für uns Männer, unsere Frau zu sehen. Deshalb gibt es ein Buch mit dem Titel „Licht an, Socken aus“. Ein etwas frecher Titel, aber „Licht an“, weil vor hundert Jahren war es weit verbreitet, dass alles nur im Dunkeln geschah. Das wirkte irgendwie schmutzig. Das war noch die Zeit, von der wir vorhin in der Einleitung gesprochen haben, als das Ganze noch so anrüchig war.
Das ist nicht biblisch, wenn wir ein gesundes biblisches Verständnis haben. Man kann sich am Körper des anderen freuen. Man kann ihn bewundern, wertschätzen und ihm sagen, dass er Freude macht. Deshalb ist das Sehvermögen beim Mann ganz stark ausgeprägt. Bei der Frau ist es mehr die Berührung, vielleicht auch das Sehvermögen, aber mehr die Berührung.
Jetzt ist die Aufzählung beim Mann schon fast zu Ende. Neben der Berührung und der Atmosphäre spielen Worte und Handlungen eine Rolle. Ich betone noch einmal: liebevolle Worte! Hier sind wir Männer ganz stark, und da sind wir auch ganz besonders gefährdet – bei diesem Sinnesorgan, den Augen. Bei der Frau geht alles über die Ohren. Liebe Worte sind für sie sehr wichtig.
Aber genauso verletzend ist es für eine Frau, wenn sie harte, ruppige oder raue Worte hört. Das habe ich auch nicht gleich begriffen und auch falsch gemacht. Heute achte ich viel mehr darauf. Meine Frau nimmt Worte viel wichtiger, als ich sie nehme. Ich muss ganz genau aufpassen, was ich sage. Und das ist auch richtig so.
Also: Berührung, Atmosphäre, Worte und Handlungen – liebevolle Worte und Handlungen. Ein französischer Arzt und Eheberater namens Beauvais hat einen Satz gesagt, den Sie richtig verstehen müssen: Er sagte, der Geschlechtsverkehr beginnt beim Mittagessen. Damit meinte er, dass man eine Atmosphäre aufbauen muss, nicht erst abends. Vielleicht hat man noch vorher gestritten, die Frau geschimpft, Stress gehabt, und eine Viertelstunde später soll sie sich im Schlafzimmer hingeben. Das geht nicht. Das ist für eine Frau widerlich, das ist abstossend.
Wenn sie das macht, lässt sie es über sich ergehen, aber davon wird sie nichts haben. Man muss aufbauen: Berührung, Atmosphäre, Worte, Handlungen, Zärtlichkeit schon vorher austauschen – nicht nur dann, wenn man etwas Bestimmtes von ihr will.
Bedürfnisse und Reaktionen von Mann und Frau
Unterschiede im Blick auf die Bedürfnisse zwischen Mann und Frau
Wir Männer wollen, wie wir gestern Abend gesehen haben, bestätigt, bewundert und anerkannt werden – auch in diesem Bereich. Frauen müssen dabei besonders vorsichtig sein. Liebe Ehefrau, du kannst deinem Mann kaum etwas Schlimmeres antun, als ihn mit Worten zu verletzen, zum Beispiel indem du sagst: „Was, kommst du schon wieder? Hast du nichts anderes im Kopf?“ Solche Aussagen können deinen Ehemann sehr verletzen.
Sein Bedürfnis ist vor allem Respekt. Die Frau hingegen hat oft das Bedürfnis nach Verständnis. Sie ist eine Frau, und ihre Sexualität funktioniert anders als bei uns Männern. Wir sind im Handumdrehen entflammt, während bei einer Frau Zeit, Atmosphäre und Verständnis nötig sind.
Hier geht es um Respekt, Bewunderung, Verständnis und Liebe. Das körperliche Bedürfnis steht beim Mann oft stärker im Vordergrund, während bei der Frau das emotionale Bedürfnis höher sein kann.
Dazu möchte ich noch etwas sagen: Wir sollten uns nicht schämen, Dinge beim Namen zu nennen, die Gott selbst erschaffen hat und vor denen er sich nicht geschämt hat. Bei der Frau sind Sexualhormone von Geburt an im Körper vorhanden. Es gibt zweijährige Mädchen, die schon keck mit ihrem Gleichaltrigen umgehen, und man erkennt darin schon einen Ausdruck von Sexualität.
Bei Jungen ist das anders: Erst in der Pubertät werden die Sexualhormone produziert. Dann bricht das oft wie ein Vulkanausbruch in ihr Leben ein. Ab einem bestimmten Alter produziert der Mann ständig Samen, der auf Entladung drängt. Ich kann jungen Männern nur raten: Sport, viel Sport! Das baut diese Energie auf natürlichem Weg ab. Das kann man in jedem Buch nachlesen. Es ist besser, als sich durch Fantasien oder ähnliches zu befriedigen.
Während beim Mann das körperliche Bedürfnis oft im Vordergrund steht, sind bei der Frau die emotionalen Bedürfnisse manchmal wichtiger. Deshalb möchte der Mann nicht abgewiesen werden. Liebe Ehefrau, überlege dir gut, wie du deinen Mann abweist. Tu es nicht einfach kalt oder verletzend. Sag ihm stattdessen: „Schatz, du weißt, ich habe dich lieb und würde dir gerne geben, was du brauchst, aber heute geht es nicht. Hab Verständnis. Ich werde dir bald signalisieren, dass ich wieder bereit bin.“ So kann man darüber reden, anstatt ihn einfach abblitzen zu lassen.
Das Bedürfnis nach Zeit ist ebenfalls wichtig. Für eine Frau wäre es eine große Lieblosigkeit, wenn man weiß, dass nur 15 oder 20 Minuten zur Verfügung stehen, und trotzdem etwas anfängt. Das kann für sie nicht schön sein.
Unterschiede im Blick auf die sexuelle Reaktion
Bei uns Männern ist die sexuelle Reaktion ziemlich gleichbleibend. Wie gesagt, rund um die Uhr, Jahr für Jahr immer gleich. Bei der Frau dagegen ist sie zyklisch. Sie ist an den Zyklus gebunden. Zuerst wirken bestimmte Hormone, dann gibt es Zeiten, in denen eine Frau mehr Verlangen nach sexueller Gemeinschaft hat. Dann kommt der Eisprung, und danach kann das Verlangen wieder abnehmen. Es gibt auch Zeiten, in denen ein Ehepaar besser nicht zusammenkommen sollte. Das ist alles an den Zyklus gebunden.
Das müssen wir Männer wissen und berücksichtigen. Beim Mann erfolgt die Erregung sehr schnell, bei der Frau oft langsamer. Unter besonderen Umständen kann die Erregung bei der Frau auch schnell sein, aber normalerweise ist es so: schnell beim Mann, langsam bei der Frau. Das sind große Unterschiede.
Wenn der Mann einmal „unter Feuer“ ist, ist er schwer abzulenken und sehr zielstrebig. Eine Frau hingegen ist leicht abzulenken. Der Mann gibt sich seiner Frau hin, während sie vielleicht schon an den nächsten Einkauf oder das Abendessen denkt. Wenn er nicht mit ihr spricht, wenn er ganz bei sich ist, passiert das leicht.
Zur Ehrenrettung der Männer muss ich sagen: In einem klugen Buch habe ich gelesen, dass während der sexuellen Vereinigung bei uns eine Gehirnhälfte sehr stark arbeitet – ausgerechnet die mit dem Sprachzentrum. Deshalb fällt es uns schwer, währenddessen zu reden.
Meistens ist die Frau initiativ, aber das muss nicht sein. Wenn ein Ehepaar vertraut ist, sich gut kennt, liebt und versteht, ist es überhaupt kein Problem, wenn die Frau auf den Mann zugeht oder ihm signalisiert, was sie möchte. Das ist vielleicht sogar schön.
Die Bibel schreibt dazu keine Vorschriften, hier kann man ganz frei sein. Aber in Büchern wird es oft so beschrieben, wie ich es hier dargestellt habe.
Die Bedeutung der sexuellen Gemeinschaft für Mann und Frau
Ich komme zum letzten Punkt, der nur noch kurz behandelt wird: die Bedeutung der sexuellen Gemeinschaft für Mann und Frau.
Vielleicht habt ihr bereits an dem, was ich bisher gesagt habe, gemerkt, dass sie für beide eine sehr große und hohe Bedeutung hat und auch haben sollte. Körperlich hat Gott das so eingerichtet – der Schöpfer hat es so gestaltet, dass beim körperlichen Zusammensein eine große Entspannung des Nervensystems stattfinden kann. Dies gilt sowohl für den Mann als auch für die Frau, wobei die Entspannung bei der Frau sogar noch größer ist als beim Mann.
In dem Bereich der Geschlechtsorgane der Frau verlaufen Tausende von Nervenbahnen. Ich weiß nicht, wer das gezählt hat, aber es sind fast 5.000 Nervenbahnen. Dadurch entsteht eine große Entspannung des Nervensystems, die sich auch seelisch und emotional auswirkt.
Das Gefühl der Zusammengehörigkeit wird dadurch gestärkt. Das werden mir die Ehepaare bestätigen, die hier sind. Ihr müsst jetzt nicht aufzeigen oder nicken, aber alle werden zustimmen, dass ein schönes Zusammensein zwischen Mann und Frau ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl bewirkt. Man fühlt sich wieder viel näher. Die kleinen Unterschiede und Nicklichkeiten des Alltags treten in den Hintergrund.
Man erlebt eine innige, intime Gemeinschaft. Das kann einen Schmelz über die Ehe bringen, der tagelang anhält. Dieses Erlebnis kann die Ehe überstrahlen, weil es schön ist und für beide sehr wichtig. Die Unterschiede treten in den Hintergrund, und es entsteht neuer Glanz und neue Harmonie.
Allein diese praktischen Gründe zeigen, dass es für beide ein Gewinn und Vorteil ist. Für beide ist es etwas sehr Schönes. Ehepaare wissen, dass es wirklich die schönsten Stunden sein können, wenn das Zusammensein in liebevolle Begegnung eingebettet ist.
Auch der Herr kann eingeladen werden; er muss nicht aus dem Schlafzimmer verbannt werden. Man kann vorher beten und nachher beten. Wir haben schon gebetet, als wir noch zusammen waren, und das kann man machen – es ist sehr schön.
Es ist nicht richtig, Sexualität als etwas zu sehen, das nichts mit Gott zu tun hat. Im Gegenteil: Ihn einzuladen, unter seinen Augen und vor ihm als seine Kinder zu leben, ist etwas sehr Schönes.
Seelsorgerliche Hinweise an Ehemann und Ehefrau
Ich habe noch zwei seelsorgerliche Tipps an die Adresse des Mannes. Danach folgt natürlich auch noch etwas an die Adresse der Frau.
Lieber Ehemann, vermeide es, Dinge oder Gegenstände über die Person deiner Frau zu stellen. Gib ihr nicht den Eindruck, dass dein Auto, dein Computer, deine Firma oder was auch immer wichtiger ist als sie. Es ist wichtig, die Person deiner Frau wertzuschätzen und nicht nur materielle Dinge über sie zu stellen.
Ebenso vermeide es, nur den Körper deiner Frau zu lieben, aber nicht ihre ganze Person. Ich habe schon einmal erwähnt, dass manche Männer zu ihren Frauen sagen: „Ich liebe dich“, meinen dabei aber nur den Körper. Manchmal sagen sie das auch nur, wenn sie etwas Bestimmtes von ihr wollen. Das ist schade. Du darfst dich zwar an ihrem Körper erfreuen, wie die Bibel sagt, aber es sollte nie nur der Körper sein, sondern immer die ganze Person.
Nun zwei Tipps an die Adresse der Frau. Hier kommt etwas ganz Wichtiges: Vermeide es, Sexualität als Belohnung oder Bestrafung einzusetzen. Frauen sind an diesem Punkt manchmal gefährdet. Dann kommen solche Sätze wie: „Ja, wenn du den Garten umgegraben hast und das Wohnzimmer tapeziert hast, dann darfst du wieder an so etwas denken.“ Das ist tabu. Solche Einstellungen könnt ihr streichen und löschen.
Liebe Schwestern und auch liebe Brüder, damit zerstört man den Charakter der ehelichen Sexualität. Wenn Sexualität als Belohnung oder Bestrafung eingesetzt wird, ist das nicht richtig. Das haben wir vorhin bei 1. Korinther 7 gelernt. Bitte nicht!
Außerdem vermeide es, deinem Mann zu vermitteln, Sexualität sei nur ein niederer Trieb. Ich hatte erst vor kurzem ein Gespräch mit einer Ehefrau. Sie erzählte, dass sie und ihr Mann am Anfang der Ehe große Freude an der Sexualität hatten und sie gerne und oft praktizierten. Dann kamen Kinder, und bei ihr wurde das Verlangen etwas weniger, bei ihrem Mann blieb es gleich. Sie bat ihn, Rücksicht zu nehmen.
Jetzt, in den Wechseljahren, wünscht sie sich, dass ihr Mann noch mehr Rücksicht nimmt und sich etwas zurückhält. Das fällt dem Mann sehr schwer. Ich habe ihr genau diese Sätze gesagt: Trotzdem muss sie vermeiden, ihrem Mann zu vermitteln, dass er nur einem niederen Trieb folgt. Er ist ein Mann, und es gibt große Unterschiede bei Männern und Frauen in Bezug auf ihre Sexualität.
In Büchern haben wir gelesen, dass manche Ehepaare zufrieden sind, wenn sie ein- oder zweimal im Monat zusammenkommen. Manche Männer hätten das am liebsten jeden Tag. Dann muss Rücksicht genommen werden, denn eine Frau kann das auf Dauer nicht durchhalten.
Auch wenn es mit dem Alter weniger wird – zum Trost für manche Frauen –, gibt es unterschiedliche Bedürfnisse. Trotzdem sollte vermieden werden, den Mann auf einen niederen Trieb zu reduzieren.
Ihr kennt sicher alle den Satz von Luther, der aus Ostdeutschland kam. Ich möchte ihn hier noch einmal zitieren. Der berühmte Satz von Martin Luther lautet: „In der Woche zweimal schadet weder ihm noch ihr.“ Habt ihr das schon gehört? Das ist eine gute Daumenregel von dem Reformator Martin Luther. Er war ein ganz praktischer Mann.
Schlussgedanken zum Thema Ehe und Sexualität
So schließe ich mit einem letzten Gedanken. Wir hatten vier Ehevorträge, von Donnerstagabend bis heute. Es ging viel zu schnell, aber so ist es nun einmal. Ich durfte euch das eine oder andere weitergeben, was auch mir wichtig geworden ist – aus der Bibel, aus Erfahrung und auch aus guten Büchern.
Am Ende der Vorträge möchte ich dieses Eheseminar zusammenfassen, den Sack sozusagen zubinden. Dazu stelle ich euch noch einmal die Frage: Was ist eigentlich der Schlüssel für eine glückliche Ehe? Mit dieser Frage habe ich am Donnerstagabend begonnen. Was ist der Schlüssel dafür?
Ich habe gesehen, dass es Ehepaare gibt, die es irgendwie miteinander aushalten, aber man merkt, dass sie nicht wirklich glücklich sind. Wo liegt also der Schlüssel? Achtet jetzt gut auf die Antwort, die ich bis heute gefunden habe: Wenn der Mann niemals aufhört, um seine Frau zu werben.
Das ist der Schlüssel. Wann war die Frau am glücklichsten? In der Zeit der Verlobung, als er um sie geworben hat. Schon vorher, als er um ihre Aufmerksamkeit und Liebe geworben hat. Als es ihm nicht zu viel war, Blumen zu bringen, Gedichte zu schreiben und weite Strecken zu fahren.
Ich selbst bin einmal siebzehn Stunden nach Kärnten gefahren, um sie drei Stunden zu sehen, und dann wieder vierzehn Stunden nach Hause. So etwas macht man in der Zeit, wenn man um eine Frau wirbt. Und in dieser Zeit fühlt sich eine Frau wie eine Königin. Sie fühlt sich umworben wie eine Königin, und das ist schön für sie. Sie blüht auf.
Warum hören wir damit kurz nach der Hochzeit auf? Denken wir, jetzt haben wir sie sicher, sie läuft nicht mehr weg, sie ist im Hafen der Ehe eingelaufen? Warum hören wir damit auf? Lieber Ehemann, ich möchte dich herausfordern: Wirb weiter um deine Frau – auch nach zehn, zwanzig oder dreißig Jahren Ehe. Wirb neu um sie und wirb immer wieder um sie.
Du fragst, wo das in der Bibel steht? Das steht in 1. Thessalonicher 4,3-4. Paulus schreibt dort, dass jeder von euch sein eigenes Gefäß in Heiligkeit und Ehrbarkeit zu gewinnen wisse. Du denkst vielleicht, das sei vor der Hochzeit. Nein, das ist es nicht.
Im Griechischen steht dort eine Form, die nicht ein einmaliges Gewinnen meint, sondern ein immer wieder neues Gewinnen. So ist eine Frau: Die muss man immer wieder neu gewinnen. Wenn ich morgen nach Hause komme, muss ich meine Frau wieder neu gewinnen.
Wir waren drei Tage getrennt voneinander, und ich muss sie wieder neu gewinnen – mit liebevollen Worten, mit Interesse, mit Zuneigung. Wenn ich um sie werbe, ihr den Hof mache, wie man früher sagte, wenn ich ihr Aufmerksamkeit, Liebe und Verständnis entgegenbringe – dann geht es ihr gut, sie ist glücklich und blüht auf.
Ich sage euch, liebe Ehemänner: Das kommt alles zu euch zurück, sogar doppelt und dreifach unter Umständen. Fordert es nicht ein. Macht hier keinen Druck. Macht nicht den Macho in der Ehe und sagt: „Ich bin der Mann, und so wird es gemacht, jetzt stell dich nicht an!“ Stattdessen gewinnt sie in Liebe, Heiligkeit und Ehrbarkeit, nicht in gieriger Lust wie die Heiden.
Das ist übrigens der Zusammenhang von Sexualität hier: Gewinnt sie immer wieder neu, und dann wird die Ehe glücklich.
Ich habe solche Ehepaare kennengelernt, bei denen ich wirklich gesehen habe, wie der Mann um seine Frau wirbt – mit liebevollen Worten, mit liebevollen Gesten, mit liebevollem Umgang. Ehepaare, die über siebzig sind, gehen Hand in Hand, nicht weil einer gebrechlich ist, sondern weil sie ausdrücken: „Wir lieben uns.“
So etwas freut mich jedes Mal ungemein, wenn ich das sehe. Also nehmt diesen Satz mit, ihr Verheirateten: Wenn wir Ehemänner nicht aufhören, um unsere Frau zu werben, dann sind wir aktiv, wir investieren, und die Frau wird umworben. Sie blüht auf und gibt alles zurück.
Das ist so.
Wenn ihr ein Beispiel kennt, wo jemand sagt: „Ja, ich habe um meine Frau geworben, ich habe sie auf Händen getragen, und dann ist sie mir doch davon gelaufen.“ Ja, so etwas hat es auch schon gegeben, aber das sind Ausnahmen. Das hier ist die Regel, und die funktioniert bei den allermeisten Ehen. Und es ist biblisch, deswegen habe ich es euch hier gezeigt.
Ich werde nun zum Abschluss noch beten.
Literaturhinweise und Empfehlungen
Jetzt einmal ausnahmsweise die Buchvorstellung zu Beginn. Ich wiederhole es für diejenigen, die am ersten Abend nicht dabei waren: Ich bringe diese Bücher mit und investiere viel Arbeit darin. Meine Mitarbeiterinnen haben sogar noch mehr Arbeit damit.
Ich mache das, weil es mir wichtig ist, gute Literatur unter Christen zu verbreiten, unter die Leute zu bringen. Ich verdiene daran nichts, sondern arbeite ehrenamtlich. Mit dieser Büchertischarbeit unterstütze ich sogar viele Projekte. Zum Beispiel habe ich euch vorhin Fruchtenbaum vorgestellt. Von den Erlösen der Fruchtenbaum-Bücher gehen 50 Prozent an sein Missionswerk, das weltweit unter den Juden tätig ist. Ich freue mich einfach, dass ich mit dieser Arbeit viele Dinge unterstützen kann.
Kommen wir nun zum Thema Sexualität. Ein Standardwerk ist „Wie schön ist es mit dir – erfüllende Sexualität in der Ehe“ von Tim und Beverly La Haye. Diese beiden sind inzwischen um die 80 Jahre alt, er ist über 80, sie knapp 80. Vor zehn Jahren haben sie ein weiteres Buch geschrieben: „Immer noch schön mit dir – Sexualität im Alter“. Sexualität kann man so lange ausüben, wie es gesundheitlich und altersbedingt möglich ist, so definiere ich das.
Es gibt Ehepaare, für die endet das früher, für andere später. Das Buch „Immer noch schön mit dir“ haben meine Frau und ich bereits gelesen, weil wir auch ältere Ehepaare immer wieder beraten. Wir haben uns sehr darüber gefreut. Es zeigt eine sehr gute Einstellung. „Wie schön ist es mit dir“ sollte eigentlich in jedem gläubigen Haushalt zu finden sein.
Man muss sich überhaupt nicht schämen, so ein Buch zu besitzen. Man kann es auch für jemand anderen kaufen und weiterschenken. Aber auch für sich selbst ist es gut. Schämen muss man sich eher, wenn man auf unguten Wegen läuft, statt so ein Buch zu lesen.
Ein weiteres Buch ist „Einswerden“, an dem meine Frau und ich selbst mitgearbeitet haben. Der Autorenkreis nennt sich Team Martin. Wir kennen diese Ehepaare, die ihre Erfahrungen in dem Buch zusammenfließen lassen. Es ist ein sehr offenes, aber biblisches und seelsorgerliches Buch. Meine Frau und ich schätzen es sehr und empfehlen es besonders Jungverheirateten und denen, die in den ersten Ehejahren sind. Es enthält sehr hilfreiche und wertvolle Inhalte.
Diese beiden Bücher zum Thema Sexualität stehen stellvertretend für viele andere Bücher, die nichts mit Ehe und Kindererziehung zu tun haben. Zum Beispiel Tozer – der Name sollte euch eigentlich bekannt sein. Geistlich wache Christen kennen diesen Namen. Tozer steht für „gegründet im Wort, brennend im Geist“. Wolfgang Bühner hat dieses Buch empfohlen. Meine Frau und ich haben es gelesen und waren sehr begeistert.
Tozer bürstet gegen den Strich, er streichelt nicht den Bauch, sondern bringt den Rost in unserem Glaubensleben zum Abfallen. Er sagt Sätze, bei denen man staunt. Und das tut gut, auch mal so etwas zu lesen, und nicht nur John Eldridge, Locardo und wie sie alle heißen. Nichts gegen diese Männer, aber hier ist etwas anderes. Wir müssen Bücher prüfend lesen.
Ein weiteres Buch ist „Du musst sterben, bevor du lebst, damit du lebst, bevor du stirbst“ von Hans-Peter Reuer. Ich hatte ihn als Redner für die KfG-Konferenz eingeladen, doch es gab damals noch ein Problem. Ich hoffe, dass wir ihn ein Jahr später oder so einladen können. Ich schätze ihn außerordentlich, er ist Österreicher. Dieses Buch haben meine Frau und ich in diesem Jahr gelesen. Seitdem habe ich über tausend Exemplare davon verbreitet. Ich zähle es inzwischen zu meinen zehn besten Büchern.
Die zweite Hälfte des Buches ist einfach Weltklasse. Der Titel „Du musst sterben, bevor du lebst, damit du lebst, bevor du stirbst“ bringt den Inhalt sehr gut auf den Punkt. Es ist hervorragend für das geistliche Leben. Wenn du vorankommen willst, dann lies auch solche Bücher.
Zum Schluss noch keine Buchvorstellung, sondern eine DVD. Einige haben sich schon gefragt, was das für ein komischer Werkzeugkasten auf dem Tisch ist. Ja, das ist eine Toolbox Gemeindebau. Toolbox heißt Werkzeugkasten. Das versteht heute kaum noch jemand, deshalb nennt man es heute Toolbox.
Alles, was mir Gott in den letzten 25 Jahren geschenkt hat, alle Botschaften, die mir mein Herr gegeben hat, habe ich mir gedacht: Warum soll das hier auf dieser Festplatte schlummern? Wem hilft es, wenn es dort liegt? Deshalb habe ich es freigegeben, meine Schatztruhe geöffnet und alles auf diese Scheibe kopiert. Ich rede hier menschlich, Brüder haben das gemacht und die Daten auf die DVD gebrannt.
Die DVD enthält 4,7 Gigabyte Daten, weil es 165 Vorträge sind. Vier davon habt ihr jetzt gehört, also noch 161 weitere. Die Themen sind Evangelisation, Glaubenslehre, Unterscheidungslehre, Ehe, Familie, Kindererziehung, Wachstum im Glauben, eine Auslegung des Römerbriefs und seelsorgerliche Botschaften.
Wenn du Freude hast, Predigten und Vorträge zu hören, beim Autofahren, beim Bügeln oder bei Ablagearbeiten, dann kannst du diese DVD gut verwenden. Diese Vorträge stehen auch alle im Internet, du kannst sie bei Sermon Online herunterladen. Wenn du eine gute und schnelle Internetverbindung hast, ist das kein Problem. Aber hier hast du sie alle auf einer Scheibe.
Dazu gibt es auch die Word-Dokumente, die du ausdrucken kannst. Du kannst sie in Sächsisch oder Chinesisch übersetzen, je nachdem, was du kannst. Außerdem sind PowerPoint-Präsentationen enthalten, 45 Stück, alle, die ihr gesehen habt.
Ich will dem lieben Benjamin keine Konkurrenz machen. Natürlich sind auch die Vorträge, die hier gehalten wurden, und noch einige andere mehr auf der DVD. Bestellt ruhig seine CDs, da habe ich kein Problem mit. Aber wenn ihr einen Computer oder Laptop habt – das braucht ihr zuerst –, könnt ihr die Inhalte auf andere Datenträger überspielen, wie MP3-Player, iPod, iTouch und was es sonst noch gibt.
Die DVD kostet im Handel 14,90 Euro, das ist angemessen. Ihr könnt sie aber für zehn Euro bekommen, also ein Drittel günstiger, wenn ihr sie für euch oder andere braucht. Man sollte sich immer eindecken, Weihnachten steht vor der Tür, Muttertag ist nicht mehr weit. Immer gut eindecken mit guter Literatur und solchen Dingen. Das kann man auch sehr gut verschenken.
Dank und Abschlussgebet
Ich danke euch herzlich für die Einladung hierher. Ich war zum ersten Mal bei euch in Hartmannsdorf. Den Andreas Ebert, der ebenfalls in Hartmannsdorf wohnt, kenne ich schon lange. Aber jetzt war ich zum ersten Mal bei euch.
Ich danke euch für euer Vertrauen und euren Mut, mich einzuladen, obwohl ich nicht mehr in der Gemeinschaftsarbeit tätig bin, früher aber lange dabei war. Mir ist es hier sehr gut gegangen. Ich habe mich von Anfang bis Ende wohlgefühlt. Es gab keinen einzigen Stress mit irgendjemandem.
Ein besonderes Dankeschön geht zunächst an Tabea, meine Angestellte, die hier ist und die den Büchertisch betreut hat. Vielen Dank, liebe Tabea! Ganz besonderen Dank möchte ich auch der Familie Müller aussprechen, bei der ich gewohnt habe. Ich hatte dort schon Schlüsselgewalt und konnte sogar alleine im Büro arbeiten. Vielen herzlichen Dank für eure gute Versorgung, eure Gastfreundschaft und die Gemeinschaft.
Zum Schluss möchte ich noch beten:
Treuer Gott und Vater, ich danke dir gemeinsam mit den Geschwistern für das Geschenk dieser Tage, von Donnerstag bis heute. Danke für die Stunden, die wir hier zusammen verbringen durften. Wir haben auf dein Wort gehört und über die Ehe nachgedacht – über diese besondere Segnung, die noch aus dem Paradies stammt und die du dir ausgedacht hast. Dass Mann und Frau ein Leben lang in Treue zusammenbleiben können in einer Eheverbindung.
Ach Herr, ich danke dir für alle Verheirateten, die eine schöne, glückliche und harmonische Ehe führen. Stärke sie und gib ihnen neue Freude aneinander. Schenke ihnen neue Ideen, wie sie das Zusammenleben noch schöner gestalten können.
Segne auch die, die vielleicht Mühe miteinander haben, die Schwierigkeiten oder Krisen erleben. Gib ihnen neuen Mut und neue Hoffnung. Hilf ihnen, aneinander festzuhalten und an ihrer Ehe zu arbeiten.
Bitte segne alle Nichtverheirateten oder nicht mehr Verheirateten. Segne wirklich jeden einzelnen von uns. Lass uns ganz nah den Weg mit dir gehen, klein bleiben und einen innigen Umgang mit dir haben.
Da wir heute Abend auch über das Thema Sexualität nachgedacht haben, bitten wir dich, Herr, dass wir lernen, dich mit unserer Sexualität zu ehren. Du hast sie uns gegeben, damit wir unseren Ehepartner erfreuen und dich damit verherrlichen.
Gib uns auch das. Wo wir versagt haben, danken wir dir, dass das Blut Jesu Christi uns reinigt von aller Sünde. Dafür loben und preisen wir dich und geben dir die Ehre, im Namen Jesu. Amen.
Herr Präsident, liebe Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen,
sicherlich sind wir versucht, irgendwo anders Eindrücke zu sammeln. Aber wir sind heute wieder ganz neu oder in den letzten Tagen auf Gottes Wort ausgerichtet worden. Ich hoffe, dass es nicht nur in den Kopf gegangen ist, sondern ein Stück tiefer sitzt und wir davon zehren können, um Ehe und Partnerschaft nach Gottes Plan zu leben.
Wir wissen, dass du morgen weiterziehst, aber nicht nach Hause gehst. Darum haben wir dir keine Blumen gegeben, denn die würden sicherlich schnell verwelken. Man könnte manches Blumenwasser zwar länger halten, aber wir hatten ja das Thema Ehe.
Da kann ich mir sagen: Lass hier drinnen ein Liebespaar sein. Man sieht es nicht, aber du hast gesagt, dass du deiner Frau oft etwas Kleines mitbringst. Das hier ist nun etwas Größeres geworden – es passt also nicht in den Setzkasten, so klein ist es nicht.
Nimm es mit und vielleicht vergeht die Spannung, bis deine Frau es sieht und wir uns gemeinsam freuen. Ich verspreche dir, mach es nicht vorher auf. Vielen Dank.
Ich möchte noch einmal auf den Opferstock hinweisen, zur Deckung der Unkosten dieser Abende, und euch gern unter dem Segen Gottes entlassen.
Steht wieder auf. Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen!
Gott befohlen, bis wir uns wiedersehen!