Bereit, Gott zu begegnen – so lautet heute Morgen unser Thema. Bereit zu sein, Gott zu begegnen, ist das größte Geschenk.
Ich möchte mit einem Bibeltext beginnen, und zwar aus dem Lukas-Evangelium, Kapitel 12, ab Vers 16. Dort steht:
„Und Jesus sagte ihnen ein Gleichnis: Es war ein reicher Mann, dessen Felder eine besonders gute Ernte brachten. Da überlegte er sich: Was soll ich tun? Ich habe nicht genug Platz, um meine Ernte unterzubringen. Und er sagte: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen. Dort will ich mein ganzes Korn und meine Vorräte lagern.“
Bis hierher ist die Geschichte wunderbar und ganz in Ordnung. Dann heißt es weiter:
„Und ich will zu mir selbst sagen: Mein Lieber, du hast große Vorräte für viele Jahre. Ruh dich nun aus, iss, trink und sei guter Dinge.“
Aber Gott sagte zu ihm: „Du Narr, diese Nacht wird man dein Leben von dir fordern. Wem wird dann gehören, was du aufgehäuft hast? So geht es dem, der sich Schätze sammelt und nicht reich ist in Gott.“
Ich lese gleich noch etwas weiter, aber jetzt nicht aus der Bibel, sondern aus einem christlichen Abreißkalender. Ich habe mir die Seite herausgerissen und in die Bibel gelegt, weil die Geschichte so wunderbar hierher passt.
Dort schreibt ein Prediger: „Ich wollte die Bitte einer Glaubensschwester erfüllen, ihren gottlosen Bruder zu beerdigen. So haben wir seine sterbliche Hülle zur letzten Ruhe gebettet. Er hatte in den letzten Jahren seines Lebens sehr leiden müssen, schließlich hatte man ihm beide Beine amputiert. Der Grund seines Leidens war der übermäßige Genuss von Alkohol und Nikotin. Leider hat er auch in seiner Krankheit nicht nach Gott gefragt, sondern seinem Leben selbst ein vorzeitiges Ende bereitet.“
Solche Beerdigungen sind zutiefst traurig, auch wenn kaum eine Träne fließt. Hier kann man nur noch in aller Deutlichkeit den Lebenden das Evangelium sagen.
Zwei Lebenswege und das Gesetz von Saat und Ernte
Dann dachte ich einige Monate zurück an eine andere Beerdigung. Diese war nicht traurig, sie erschien mir eher wie eine Siegesfeier.
Ich hatte Bruder B. vorher noch an seinem Krankenbett besucht. Der Arzt war kurz vor mir da gewesen und hatte festgestellt, dass sein Herz sehr schwach geworden war. Doch er freute sich darüber, denn er wollte so gern heim zu seinem himmlischen Vater.
Bruder B. kam mir immer wie ein Patriarch vor. Er lebte und starb in freudigem Glauben. Sechs oder sogar sieben seiner direkten Nachkommen sind Prediger des Evangeliums. Auch seine Schwiegersöhne verkündigen das Wort Gottes. Welch einen Segen hinterlässt dieser Mann!
So kann man an diesen zwei Männern das Gesetz von Saat und Ernte studieren. Wie wird einmal deine Ernte sein?
Vor Jahren habe ich eine Geschichte gelesen von einem Pfarrer in Norddeutschland. Dieser Pfarrer hat ein brennendes Herz für Jesus und leidet darunter, dass er immer wieder Menschen beerdigen muss, die er nie in der Kirche gesehen hat.
Der Pfarrer sagte: Auf viele Särge, die hinausgetragen werden, sollte man mit großen Buchstaben schreiben: Du Narr! Und kein Wort mehr verlieren.
Ich habe gehört, dass ihr gerade einen Todesfall in der Gemeinde habt, dass es morgen eine Beerdigung gibt. Ich kenne die Person überhaupt nicht. Vielleicht war diese Person ein eifriges Gotteskind, in der Nachfolge ein Segen für andere. Vielleicht hat sie ein Leben geführt zur Ehre Gottes. Vielleicht war es auch ganz anders – ich weiß es ja nicht.
Aber zurück zu diesem Pfarrer: Ihr Lieben, er litt darunter, dass es nicht nur Menschen gab, die im freudigen Glauben lebten und starben. Solche Beerdigungen hält man dann gern. Sondern dass er Leute beerdigen musste, die er nie im Gottesdienst gesehen hatte.
Und darum diese Aussage: Auf viele Särge, die hinausgetragen werden, sollte man mit großen Buchstaben schreiben: Du Narr! Und kein einziges Wort mehr verlieren.
Das ist ein hartes Wort. Von einem Pfarrer.
Die grösste Kunst des Lebens: Bereit sein zum Sterben
Martin Luther sagte: „Bereit sein zum Sterben ist die größte Kunst des Lebens.“
Ich möchte heute eine Frage stellen: Bist du bereit, wenn du heute Nachmittag sterben müsstest? Bist du bereit, Gott zu begegnen?
Zurück zu dem reichen Kornbauern: Warum war er ein Narr? Gott sagt zu ihm: „Du Narr!“ Dieser Mann war doch so erfolgreich. Andere haben ihn bewundert und beneidet. Warum also war er ein Narr?
Nicht, weil er arbeitete, tüchtig war, viel verdiente oder Erfolg hatte. Ganz bestimmt nicht deshalb. Dieser Mann machte einen großen Fehler: Er dachte nur an die Zeit, aber nicht an die Ewigkeit.
Gott möchte unser irdisches Leben segnen. Ihm ist nicht egal, wie es uns geht. Wenn du verheiratet bist, möchte Gott deine Ehe segnen. Wenn du Kinder hast, möchte Gott deine Familie segnen.
Wenn du einen landwirtschaftlichen Betrieb hast, möchte Gott deine Felder und deine Tiere segnen. Wenn du ein anderes Unternehmen hast, möchte Gott auch dich segnen. Aber Gott möchte nicht nur in diesen irdischen Belangen Segen schenken.
Gott möchte deine Seele retten. Das ist viel wichtiger – und Gott ist das auch viel wichtiger. Er möchte, dass du gerettet wirst, ewiges Leben bekommst und wiedergeboren wirst. Bereite dich darauf vor, deinem Gott zu begegnen.
Im Alten Testament steht: „Bereite dich, deinem Gott zu begegnen.“ Gott weiß, dass wir normalerweise nicht bereit sind. Doch Gott hat Geduld mit uns. Er gibt uns immer wieder Gelegenheiten. Gott ruft uns, weil er uns lieb hat.
In diesen Tagen habe ich oft die Worte „Bekehrung“ und „Wiedergeburt“ gebraucht. Mir ist es sehr wichtig, dass diese Begriffe in meinen Evangelisationen immer wieder deutlich werden und, wenn möglich, verstanden werden.
Jesus, der Sohn Gottes, der als Retter in diese Welt gekommen ist, der uns liebt und uns unsere Sünden vergeben möchte, hat gesagt: „Wenn du dich nicht bekehrst, wirst du umkommen.“
Jesus sagte auch: „Wer nicht von Neuem geboren wird, kann das Reich Gottes nicht sehen.“ Wenn uns das so wichtig ist und Jesus sagt, dass es ohne Bekehrung und Wiedergeburt keine Rettung und kein ewiges Leben gibt, dann müssen wir das weitersagen.
Die Menschen müssen es hören und die Einladung empfangen: Komm zu Jesus, so wie du bist, mit all deiner Schuld. Nimm ihn an als deinen Heiland und Retter. Das war in diesen Tagen immer wieder der Inhalt unserer Botschaft.
Die Trennung von Gott durch Sünde und die Rettung durch Jesus
Die Irre geht in der Bibel wie Schafe, das steht in Jesaja 53. Von Natur aus sind wir alle von Gott getrennt. Durch den Sündenfall ist jeder Mensch von Gott getrennt. Dann geht jeder seinen eigenen Weg. Manche Menschen entfernen sich mit jeder Sünde weiter und weiter von Gott.
Sie gehen alle in die Irre wie Schafe. So ist das ganze Menschengeschlecht, eilt dem Abgrund und dem Verderben entgegen. Aber weil das so ist, hat Gott seinen Sohn gesandt. Jesus ist gekommen, steht in der Bibel, um zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
Warum verloren? fragt manch einer. Warum verloren? Unsere Sünde trennt uns von Gott. Ich habe gesündigt, du hast gesündigt, wir alle haben gesündigt. Unsere Lüge, unsere Lieblosigkeit, unsere Unversöhnlichkeit, unsere Rechthaberei, unser Hochmut, unser Stolz, unser Aberglaube, unsere Eifersucht, Streit und Zank, unsere Unreinheit in Gedanken, in Worten, in Handlungen – all diese Dinge trennen uns von dem heiligen Gott.
Da ist ein Junge, der ist jetzt zehn Jahre alt. In der Pause auf dem Schulhof hat er dreimal gelogen. Das ist ihm gar nicht so bewusst, das gehört zu seinem Leben. Am Nachmittag hat er das vergessen. In der Zwischenzeit ist noch irgendeine Sünde passiert, die ihm auch gar nicht so bewusst ist. Dann ist er sehr lieblos zu seiner Mutter. Er sollte seine Eltern ehren, doch er macht das Gegenteil. Das ist Sünde.
Er hat Streit mit der Schwester und gebraucht ganz schlechte Ausdrücke. Das ist ihm aber alles gar nicht so bewusst. Am Abend hat er ganz schmutzige Gedanken, obwohl er erst zehn Jahre alt ist. Wenn man das alles zusammenzählt, dann waren das vielleicht achtzehn Sünden an einem Tag, vielleicht auch mehr.
Und er ist erst zehn Jahre alt. Aber als er neun war, hat er auch gesündigt. Er ging noch gar nicht zur Schule, da hat er schon gesündigt. Mit elf Jahren sündigt er weiter. So jeden Tag, jeden Tag, jeden Tag. Stell dir einmal vor, wie viele Tausend Sünden in einem einzigen Menschenleben passiert sind.
Wenn einer dann mit achtzehn Jahren zum Glauben kommt, dann ist das ein Riesenpaket, das er bei seiner Bekehrung abliefert. Und Gott ist in seiner Liebe so gut, dass er das alles wegnimmt, als wäre das alles nie gewesen. Wenn sich ein Mensch bekehrt mit fünfzig Jahren oder sogar noch später, was bringt der für einen Ballast zum Kreuz?
Gott ist in seiner Liebe bereit, das alles von einer Minute auf die andere wegzunehmen, als wäre das alles nie gewesen. Wenn der Mensch dann sein Herz öffnet und Jesus aufnimmt als seinen Heiler und Retter, wird er wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung. Er wird ein Kind Gottes, ein Erbe Gottes.
Es ist keiner unter den Lebenden, der ein sündloses Leben aufweisen könnte, und darum brauchen wir alle Errettung.
Zeugnisse von Bekehrung und Gottes Geduld
Ich hatte eine Zeltevangelisation in der Schweiz, ganz im Osten, in der Ostschweiz, in der Nähe der österreichischen Grenze. Nicht weit davon entfernt liegen Liechtenstein und Deutschland, die ebenfalls ganz in der Nähe sind.
Wir hatten ein Riesenzelt, und jeden Abend kamen viele Besucher aus der ganzen Umgebung. Die meisten kamen aus der Schweiz, aber auch viele aus Österreich, Deutschland und Liechtenstein. Jeden Abend kamen Menschen zu Jesus.
An einem Abend kam ein Spanier. Ich brauchte einen Übersetzer, der ein Gastarbeiter war und damals noch nicht lange in der Schweiz lebte. Er hörte die Predigt über Kopfhörer in seiner Sprache. Danach kam er zur Seelsorge und bekehrte sich.
An einem anderen Abend kam ein Pakistani. Auch er hatte die Predigt über Kopfhörer in Englisch mitgehört, kam zur Seelsorge und bekehrte sich.
An einem weiteren Abend kam ein Türke, der die Botschaft in seiner Sprache hörte. Wir hatten, ich weiß nicht mehr genau, sieben oder acht Übersetzungen. Hinten im Zelt standen Kabinen, und die Predigt wurde in viele Sprachen übersetzt. Auch dieser Türke, ein Moslem, bekehrte sich.
An einem Abend kamen drei Polen. Ich fragte mich, was Polen in der Schweiz machen. Sie konnten schon recht gut Deutsch und hatten einen katholischen Hintergrund. Seit Jahren kamen sie im Sommer in die Schweiz, um bei einem Bauern in der Ernte zu helfen. In dieser kurzen Zeit verdienten sie so viel wie im übrigen Jahr in Polen. Sie kamen immer gern wieder.
Der Bauer war ein gläubiger Christ, bekehrt und wiedergeboren. Er gehörte zur Gemeinde, die bei der Zeltevangelisation mitarbeitete. Dieser Bauer hatte die drei Erntearbeiter eingeladen. Sie waren schon einige Male da gewesen. Dann kamen sie zur Seelsorge, und alle drei übergaben ihr Leben Jesus.
Es kam auch noch ein weiterer Spanier. Am letzten Abend kam dieser Spanier erneut. Ich fragte mich, warum er noch einmal kam, da er sich doch schon bekehrt hatte. Aber er kam ein zweites Mal ins Seelsorgezelt, weil er seine Frau mitbringen wollte. Er blieb im Hintergrund sitzen und erlebte, wie auch seine Frau ihr Leben Jesus übergab.
Solche Erlebnisse sind so mutmachend und beglückend. Das Evangelium ist für alle da, für die ganze Welt. Rettung ist im Gnadenstrom von Golgatha für alle vorhanden. Theoretisch könnte jeder gerettet werden. Nicht ein einziger müsste verloren gehen, denn Jesus ist am Kreuz auf Golgatha für alle gestorben und hat sein Blut für alle gegeben.
Theoretisch könnte jeder Mensch gerettet werden, aber in Wirklichkeit wird nur ein kleiner Teil gerettet. Die meisten wollen Jesus nicht annehmen. Gottes Liebe ist so groß, größer als die größte Schuld.
Wenn heute der größte Sünder aus Nordrhein-Westfalen mit ehrlichem Herzen zur Seelsorge käme, würde Jesus ihm alle seine Sünden vergeben. Wenn dieser Mann dann Jesus in sein Herz und Leben aufnehmen würde, würde Gott ihm die Wiedergeburt schenken. Er würde als ein völlig neuer Mensch aus der Halle gehen.
Theoretisch könnte jeder gerettet werden. Wie oft staune ich über Gottes Liebe, und ich staune auch oft über Gottes Geduld.
Wir haben in diesen Tagen einige Zeugnisse gehört. Menschen berichteten, die Jesus schon früh kennengelernt hatten, ihm aber nach einiger Zeit den Rücken kehrten. Sie liebten die Sünde wieder und kümmerten sich nicht mehr um Gott, Bibel und Gebet.
Doch Jesus hat sie nicht fallen gelassen. Er ist ihnen nachgegangen, hat sie immer wieder gerufen und immer wieder angeklopft. Eines Tages kamen sie zu einer ganz neuen Übergabe, und heute gehen sie mit Jesus.
Wie oft staune ich über Gottes Geduld!
Begegnung in Russland und der Weg zur Bekehrung
Ich erzähle euch von einem Erlebnis, das zu den schönsten gehört, die ich je hatte. 1985 war ich das erste Mal in Russland und Kirgisien. Damals war das eigentlich noch gar nicht so einfach möglich. Ich bin ja nur als Tourist eingereist.
Ich hatte einen Mann dabei, der etwas älter war als ich, der aus der Region kam und gut Russisch sprach. Ohne ihn wäre das alles nicht möglich gewesen. In Frunse, dem heutigen Bischkek, der Hauptstadt von Kirgisien, wurde ich zu einem Gottesdienst mitgenommen.
In der Gemeinde wusste man nichts von meinem Besuch, nur einige wenige waren eingeweiht. Es war gerade Erntedankfest, und deshalb waren wirklich alle da. Auch Menschen aus der Umgebung waren zusammengekommen. Vorne standen riesige Gabentische, das Bethaus war voll, sogar die Empore war überfüllt. Zwei Chöre sangen, und es war ein wunderbarer Erntedankgottesdienst.
Ich saß mit den Brüdern auf der Bühne, denn ich sollte eine Predigt halten. Doch es dauerte sehr lange: Zuerst predigte jemand, dann sang der Chor, danach noch ein Lied, dann ein weiteres Chorlied und noch mehr Beiträge. Ich dachte schon, ich käme nicht mehr dran.
Hinten standen einige Leute in Uniform. Ich vermutete, das sei der Grund, warum ich nichts sagen durfte. Plötzlich sagte ein Bruder: „Geh ans Mikrofon, wir haben einen Gast aus Deutschland, der uns jetzt ein Grußwort sagen wird.“ So nannten sie das.
Ich fragte noch schnell, was ich sagen dürfe. „Die Männer da hinten stehen“, sagte ich. Ein anderer Bruder antwortete: „Alles, nur nichts über Politik.“ Also ging ich ans Mikrofon, sagte ein paar Worte, las eine Bibelstelle vor und merkte dann, wie die Leute ihre Köpfe zusammensteckten. Es war ein Getuschel im ganzen Bethaus. Mir wurde ganz anders, ich wurde unsicher und fragte mich, was los sei, ob ich etwas falsch gemacht hätte.
Später sagte mir ein Bruder: „Als du anfingst zu reden, haben alle deine Stimme erkannt.“ Dann erzählte man sich: „Ist das nicht Bruder Palt?“ Alle kannten meine Stimme, denn in vielen Häusern gab es Kassetten mit meinen Predigten. Man hatte viele Kassetten geschmuggelt, und die damaligen Aussiedler, die dort lebten, konnten alle Deutsch und hatten meine Predigten gehört.
Das war etwas ganz Besonderes. Nach einigen Tagen, als ich Abschied nahm, erlebte ich etwas Neues: Die Brüder gaben mir Küsse, den sogenannten Brüderkuss. Das kannte ich vorher nicht. Alle wollten sich verabschieden und küssten mich richtig auf den Mund. Ich merkte, dass wir uns verstanden hatten und dass sie mich liebgewonnen hatten.
In der Versammlung, in der ich auch evangelisiert hatte, bekehrten sich einige. Dort saß ein junger Mann, der eigentlich nichts mit dem Glauben zu tun haben wollte und nicht in die Gemeinde ging. Einige seiner Verwandten lebten schon in Deutschland, seine Familie war noch dort. Er wollte nichts mit dem Glauben zu tun haben.
Doch seine Eltern baten ihn: „Es ist Erntedankfest, tu uns den Gefallen und komm einmal mit.“ So war dieser junge Mann auch beim Erntedankgottesdienst dabei. Meine Predigt ärgerte ihn so sehr, dass er sich vornahm, sich nie wieder überreden zu lassen. Er wollte das einfach nicht hören. Was Palt sagte, war für ihn der Gipfel.
Der Gottesdienst endete, ich kam zurück nach Deutschland, und einige Zeit verging. Der junge Mann wollte unbedingt weg. Einige seiner Verwandten waren schon in Deutschland, und schließlich waren die Papiere in Ordnung, sodass er auswandern konnte.
Er kam nach Deutschland, fand schnell Arbeit in einer Fabrik. Eines Nachmittags, als er aus der Fabrik kam, ging er zu seinem Auto. Hinter seinem Scheibenwischer lag ein Einladungsszettel mit meinem Bild und der Aufschrift: „Pals spricht hier und dort.“
Der junge Mann dachte: „Was? Dieser Pals, der mich in Kirgisien so geärgert hat, ist jetzt in unserer Stadt.“ Er wollte fliehen, und nun war ich wieder da.
Er arbeitete einige Zeit in Deutschland, ging aber nicht zur Evangelisation. Er wollte nichts mit dem Glauben zu tun haben und lehnte mich total ab. Es gefiel ihm nicht so recht in Deutschland. Er hörte, dass man in Paraguay gut Arbeit finden könne und dort zu etwas kommen könne.
Also stellte er alle nötigen Anträge, und irgendwann war es so weit: Er konnte nach Paraguay auswandern. Am Nachmittag, als er in Asuncion, der Hauptstadt, herumging, kannte er dort niemanden. Er hatte eine Adresse, an die er sich wenden sollte.
Plötzlich stand er vor einer Plakatwand mit einem großen Bild von Wilhelm Pahls und einer Einladung zur Evangelisation. Das war Gottes Wirken! Er stand vor der Plakatwand und erzählte mir später, dass er fast ohnmächtig geworden sei.
Auf dem Plakat war eine Telefonnummer für weitere Informationen. Er rief an und landete im Mennoheim. Er fragte: „Wissen Sie, wo Herr Pahls aus Deutschland ist?“ Man sagte ihm, dass er heute Morgen angekommen sei und über Nacht dort geblieben sei.
Er suchte sich seinen Weg zum Mennoheim. Dann klopfte der Leiter von Mennoheim an meine Tür und sagte: „Bruder Pahls, da ist ein junger Mann, der kaum sprechen kann, so aufgeregt und verwirrt. Er möchte mit dir sprechen.“
Ich ließ ihn in mein Zimmer kommen. Das war ein Seelsorgegespräch. Der Mann weinte. Er wollte vor Gott fliehen, doch Gott war schon immer vorher da. Schließlich gingen wir an das Bett, knieten nieder. Er gab sein altes Leben bei Jesus ab und nahm Jesus als seinen Heiler und Retter an.
In den nächsten Abenden sah ich ihn immer in der Versammlung. Einige Jahre später hatte ich eine Evangelisation irgendwo in Deutschland. An einem Abend kam jemand herein, dessen Gesicht mir bekannt vorkam. Er strahlte mich an und sagte: „Ja, ich bin’s.“ Neben ihm war eine Frau, die schwanger war. Ich wusste sofort, wo wir uns gesehen hatten – in Paraguay.
Ihr Lieben, was für ein Gott, der die Gebete der Eltern erhört! Der junge Mann wollte nichts mit dem Glauben zu tun haben, doch Gott wirkte weiter und zog ihn zu sich. Dass dieser Mann das alles erleben konnte, dass er überhaupt noch lebte – so oft war er sicher in gefährlichen Situationen.
Unser ganzes Leben ist ein gefährliches Leben. Wenn man sich nur auf die Straße begibt, ist man schon in Lebensgefahr. Dass wir heute Morgen heil hierher gekommen sind, ist eine Gnade, ein Geschenk.
Vorbereitung auf die Begegnung mit Gott
Bereit, Gott zu begegnen – bereite dich darauf vor, Gott zu begegnen. So steht es in der Bibel. Auf vieles bereiten wir uns vor. Wenn ich darüber nachdenke, wie gewissenhaft wir uns auf eine Prüfung oder eine Reise vorbereiten, wird das deutlich.
Ist der Pass abgelaufen, kommst du nicht ins Flugzeug. Sind die Papiere in Ordnung, wird der Koffer gepackt. Wir bereiten uns auf alle möglichen irdischen Dinge vor. Und es ist richtig, dass wir uns gut vorbereiten.
Doch auf die Ewigkeit, die ganz bestimmt kommt, bereiten sich die meisten Menschen nicht vor. Manche bereiten sich auf Dinge vor, die sie gar nicht erleben werden. Aber die Ewigkeit kommt auf alle zu, und die meisten sind darauf nicht vorbereitet.
Bist du bereit, Gott zu begegnen? Es gibt kurze Tage und lange Tage. Manche Menschen haben ein kurzes Leben, andere ein langes. Es gibt schöne Tage und beschwerliche Tage. So ist es auch im Geistlichen: Manche haben ein schönes Leben als Christen, andere ein schweres, vielleicht mit Krankheit.
Doch der Abend kommt, egal ob der Tag lang oder kurz, schön oder weniger schön war. So ist es auch mit unserem Leben. Ob jemand ein kürzeres oder längeres Leben hat, ein schöneres oder ein beschwerlicheres – der letzte Atemzug kommt auch bei dir.
Bist du bereit, Gott zu begegnen? Die Zeit eilt, die Stunden fliehen, heißt es in einem Lied: „Es eilt die Zeit, die Stunden fliehen. Komm, ehe der letzte Tag versinkt.“ Die Rettung ist dir nah. Das Kreuz von Golgatha bringt der ganzen Welt Erlösung.
Eine ernste Warnung aus einer Gemeinde
Ich erzähle euch noch von einem Erlebnis, das mich sehr erschüttert hat. Ich war eingeladen von einer Gemeinde irgendwo und kam am Nachmittag nach einer langen Fahrt dort an. Der Prediger empfing mich auf dem Parkplatz. Ich stand vor dem Gemeindezentrum, einem wunderschönen Gebäude, das gerade renoviert und vergrößert worden war.
In dem Gemeindezentrum befand sich auch die Wohnung des Predigers. Oben gab es eine kleine Gästewohnung, in der ich während der zwei Wochen meinen Aufenthalt haben sollte. Der Prediger erzählte mir einiges von der Renovierung. Er sagte, dass sie sehr viel Arbeit selbst gemacht hätten, vieles in Eigenleistung. Eigentlich wollten sie auch die Malerarbeiten selbst erledigen, aber das schafften sie nicht. Der Tag der Einweihung rückte näher, und so entschieden sie sich, die Malerarbeiten einer bekannten Malerfirma zu übergeben.
Dann sagte er mir, der Malermeister habe ihm fest versprochen, ins Zelt zu kommen. Wir beten alle dafür. Wenn der Malermeister sich bekehrt – dieser einflussreiche Mann in der Stadt – dann hätte sich das Ganze gelohnt. Wir beten, dass dieser Malermeister zum Glauben kommt.
Die Tage vergingen, und ich fragte immer wieder: War der Malermeister schon da? Nein. Ich fragte erneut: War er mal da? Nein, immer noch nicht. Der Prediger sagte mir, dass er bei ihm wohne und inzwischen wieder angerufen habe. Der Malermeister habe versprochen, zu kommen. Er habe es aber noch nicht geschafft, weil er abends Kunden besuchen müsse. Trotzdem habe er versprochen, zu kommen.
Gegen Ende fragte ich noch einmal: War der Malermeister schon da? Nein, war er immer noch nicht. Dann kam der Samstag, der zweitletzte Tag meines Aufenthalts. Ich war oben in meinem Studierzimmer, mit meiner Predigt beschäftigt und im Gebet. Plötzlich hörte ich, wie jemand die letzte Holztreppe hochpolterte und rief: „Willem, komm, Willem, komm!“ Ich ging zur Tür und fragte, was los sei. Ich dachte, das Haus brenne.
Er sagte: „Komm, komm, komm!“ und rannte schon die Treppe runter. Ich folgte ihm und war bald auf dem Parkplatz. Er hatte einen VW-Bus, stieg ein und fuhr los. Dabei dachte er gar nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Wir waren direkt an der Hauptstraße, und es ging los.
Was ich dann sah, macht mich noch heute fast übel, wenn ich daran denke. Wir kamen zum Stadtausgang, dort war die Hauptstraße mit einer Eisenbahnlinie, die quer verlief. An dem Bahnübergang gab es Ampeln. Genau in dieser Ecke, an der Straße und der Eisenbahnlinie, lag unser Zeltplatz. Ein riesiger Platz mit einem großen Zelt, dahinter einige Wohnwagen für die vier Zeltdiakone und einige kleine Seelsorgezelte. Wir hatten eine richtige Zeltstadt.
Das Zelt war vielleicht zwanzig Meter von der Straße und der Eisenbahnlinie entfernt. Wir kamen an und hielten kurz an. Ich stieg nicht aus. Vor uns lag der Lieferwagen des Malermeisters, mit den Rädern nach oben. Es qualmte noch ein wenig. Feuerwehr und Polizei waren bereits vor Ort. Die verkohlte Leiche war gerade abtransportiert worden.
Für uns gab es nur eine Erklärung: Wahrscheinlich war der Malermeister hier gefahren und hatte zum Zelt hinübergeschaut. Vielleicht hatte er ein schlechtes Gewissen, weil er immer noch nicht gekommen war. Dann hatte er die Ampel übersehen. Genau in dem Moment kam der Zug von der Seite und erfasste ihn. Sein Lieferwagen überschlug sich, fing Feuer und lag mit den Rädern nach oben vor dem Zelt, vor unserem Zelt!
Vor dem Zelt ging dieser Mann in die ewige Nacht. Er starb ohne Bekehrung, ohne Wiedergeburt. Diese große Chance, die Gott ihm gegeben hatte, hat er nicht genutzt. Wie furchtbar!
Die Notwendigkeit der Bekehrung
Ihr Lieben, ich werde manchmal gefragt: Muss man sich wirklich bekehren? Muss ich mich wirklich bekehren? So schlecht bin ich doch nicht. Wenn alle so leben würden wie ich, könnte der liebe Gott zufrieden sein. Wenn alle so leben würden wie ich, würde die Welt anders aussehen. Muss ich mich wirklich bekehren?
Wenn du dich einmal ganz ehrlich im Lichte Gottes ansiehst oder in die Bibel hineinschaust, gibt es nur eine Antwort: Ja, unbedingt! Wenn du dich nicht bekehrst, gilt auch für dich das Wort Jesu: Wenn du dich nicht bekehrst, wirst du umkommen.
Eine andere Frage, die ich oft höre, lautet: Wo muss ich mich bekehren? Muss ich mich unbedingt hier in der Seitenstiegerhalle bekehren, in der Kirche oder im Missionszelt? Wo muss ich mich bekehren?
Darauf gibt es eigentlich nur eine richtige Antwort: Irgendwo auf der Erde, solange du noch hier bist. Hier musst du dich bekehren, denn dort gibt es keine Bekehrung mehr.
Noch eine Frage, die ich oft höre, ist: Wann muss ich mich bekehren? Muss das unbedingt heute sein? Wann muss ich mich bekehren?
Ich sage dir: So schnell wie möglich. Denn du weißt nicht, ob du es heute Nachmittag noch kannst. Vielleicht erlebst du den Nachmittag gar nicht mehr.
Ein warnendes Beispiel und die Dringlichkeit der Entscheidung
Wir hatten irgendwo eine Evangelisation. Dort war eine ältere Frau, die zur Gemeinde gehörte und ein brennendes Herz hatte. Sie hatte eine Freundin, eine Frau, mit der sie viel Kontakt pflegte und für die sie schon jahrelang betete. Diese Freundin lud sie immer wieder zu den Veranstaltungen ein.
Bei jeder Evangelisation kam die Freundin einmal mit, nur um der gläubigen Frau einen Gefallen zu tun. Nun war wieder eine Evangelisation, und die gläubige Frau hatte diese Freundin erneut eingeladen. Die Freundin sagte: „Einmal komme ich mit, dir zuliebe, aber dann lass mich in Ruhe.“ Eigentlich wollte sie nichts mit dem Glauben zu tun haben, aber sie kam trotzdem mit.
Nach der Predigt ermutigte die gläubige Frau sie noch einmal: „Willst du es nicht doch machen und dein Leben Jesus übergeben?“ Die Freundin lehnte ab. Sie wollte nichts mit Jesus zu tun haben.
Dann gingen sie zusammen zur Straßenbahn und fuhren los. Als sie an der Haltestelle ankamen, an der sie aussteigen mussten, hielt die Straßenbahn, die Tür ging auf, und die Freundin stieg zuerst aus. Sie trat auf die Straße, wurde von einem Auto erfasst und war auf der Stelle tot.
Die gläubige Frau war an diesem Abend fast am Ende ihrer Kräfte. Ich kann euch sagen: Als sie später anrief, wohnte ich gerade beim Prediger. Er hat mich rausgeholt und wir haben lange gewartet. Doch in der Nacht rief sie an und sagte: „Ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr.“
Sie war völlig fertig und machte sich Vorwürfe: „Habe ich nicht genug gebetet? Habe ich es nicht gut genug erklärt? Hätte ich doch...“ und so weiter und so weiter.
Wir hatten große Mühe, der Frau klarzumachen, dass sie keine Schuld daran trägt, dass ihre Freundin nicht bekehrt wurde. Sie hatte doch alles getan. Wenn jemand einfach nicht will, zieht Gott keinen Menschen an den Haaren in den Himmel.
Wie oft hat Gott diese Frau gerufen! Ihr Lieben, ich muss manchmal daran denken: Sicher sitzen auch heute Abend oder heute Morgen Menschen hier, die das Evangelium schon unzählige Male gehört haben. Sie wollen nicht. Wir beten, laden ein und ermutigen sie – und sie wollen einfach nicht.
Oh, ich möchte nicht in ihre Haut stecken.
Die einzige Möglichkeit zur Errettung
Wo muss man sich bekehren? Irgendwo hier? Dort gibt es keine mehr.
Wann muss ich mich bekehren? So schnell wie möglich.
Manche sagen: „Ich brauche einfach Zeit, ich muss noch überlegen, ich muss noch einmal darüber schlafen.“ Gerade bei so wichtigen Entscheidungen darf man nicht übereilen. Es gibt Dinge, die müssen ausreifen – und all diese verlogenen Entschuldigungen.
Es gibt Entscheidungen, die darf man nicht überstürzen. Zum Beispiel, wenn du ein gebrauchtes Auto kaufen willst und nicht viel von Autos verstehst. Dann warte lieber noch einen Tag, nimm jemanden mit, der sich auskennt, und lass dich beraten. Sogar wenn du eine Wohnung mieten willst, solltest du lieber noch eine oder zwei mehr ansehen. Das darf man nicht übereilen.
Auch eine Heirat darf man nicht übereilen. Nicht gleich den nächstbesten nehmen und damit ins Bett gehen. Darüber wird gebetet und nachgedacht. Vielleicht fragt man sogar mal die Eltern: „Wie denkt ihr darüber? Wie denkt ihr über dieses Mädchen?“ Oder man spricht mit Freunden darüber.
Auf jeden Fall betet man und überlegt noch einmal und noch einmal. Dann trifft man eine gute Entscheidung, die man nie mehr bereuen muss.
Aber hier auf der geistlichen Ebene ist alles klar. Es gibt nur eine richtige Entscheidung. Es gibt nur eine Möglichkeit der Errettung. Es gibt nur einen Retter, und er heißt Jesus Christus.
Die Bibel sagt: Wer Jesus hat, der hat das Leben. Wer Jesus nicht hat, wird das Leben nicht sehen.
Du weißt, ich bin ein verlorener Mensch. Du weißt, Gott liebt mich – das hast du immer wieder gehört. Du hast auch gehört, dass es nur eine Möglichkeit gibt, gerettet zu werden, nämlich durch Jesus Christus.
Worauf wartest du denn noch?
Zwei Probleme, die quälen
Mich quälen oft zwei Dinge. Vielleicht könnt ihr das nachvollziehen, wenn ihr mal gut mitdenkt. Diese zwei Probleme quälen mich richtig. Sie nehmen mir manchmal fast den Schlaf, sodass ich abends noch lange wach liege und darüber nachdenke. Dann gebe ich es im Gebet wieder bei Jesus ab.
Das erste Problem: Es gibt Leute, die werden eingeladen und kommen, um die Botschaft zu hören. Manche kommen sogar zweimal. Doch wenn die Evangelisation zu Ende ist, haben sie sich nicht bekehrt. Sie bekehren sich nicht.
Das zweite Problem: Es gibt Menschen, die werden eingeladen – immer wieder, noch einmal und noch einmal –, aber sie kommen überhaupt nicht. Das tut richtig weh. Das, was wir anzubieten haben, ist das Allerbeste, was es überhaupt gibt. Trotzdem kommen sie nicht.
Von diesen beiden Problemen ist für mich das erste das größere: dass es Menschen gibt, die kommen und hören, vielleicht sogar mehrmals, und dann nach Hause gehen, ohne sich zu bekehren. Was wollen diese Menschen einmal im Gericht sagen? Sie haben alles gewusst, vielleicht sogar mehrfach gehört. Sie waren direkt vor der Tür, und trotzdem sind sie weggegangen, ohne die Entscheidung für Jesus zu treffen.
In der Bibel steht: Dem Menschen ist gesetzt, einmal zu sterben. Danach aber das Gericht. Sterben ist unumgänglich, und die Bibel fügt ebenso unerbittlich hinzu: Danach aber das Gericht.
In Hebräer 10,31 heißt es: „Fürwahr, es ist schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.“ Da gehen die Wege endgültig und für immer auseinander. Gott spricht sein großes Entweder-oder: Entweder ewiges Leben bei Jesus oder ewige Verdammnis.
„O Ewigkeit, du Donnerwort“ heißt es in einem Lied. Das wird dann so weit sein.
Die Bedeutung des Wortes "Du Narr"
Nochmal zurück zu dem reichen Kornbauern: Gott sagt zu ihm: „Du Narr!“ Warum sagt Gott das? Das war doch kein Dummkopf, im Gegenteil, es war ein ganz gescheiter Mann. Er war erfolgreich. Andere Leute haben ihn bewundert und beneidet. Und dennoch sagt Gott zu ihm: „Du Narr!“ Warum war er ein Narr?
Ihr Lieben, die größte Kunst besteht nicht in einer guten Ernte. Die größte Kunst des Lebens besteht nicht in einer gelungenen Doktorarbeit. Die größte Kunst des Lebens besteht nicht in einem guten Jahresabschluss.
Auf viele Särge, die hinausgetragen werden, sollte man mit großen Buchstaben schreiben: „Du Narr!“ und kein weiteres Wort verlieren.
Nochmal die Frage: Bist du bereit, Gott zu begegnen?
Es gibt Menschen, die leben in unverzeihlicher Gleichgültigkeit. Sie spielen mit dem größten Gut und verspielen es. Und dann sagt jemand auch noch: „Das eilt nicht, später.“
Leo Jans sagt, ich habe mir das damals notiert: Weil du nicht weißt, ob du morgen noch lebst, musst du heute mit Gott ins Reine kommen.
Der ist klug, der so lebt, als wäre es der letzte Tag.
„Eile, rette deine Seele!“ Eile, rette deine Seele, sagt die Bibel. Heute ist die angenehme Zeit, heute ist der Tag des Heils.
Die Dringlichkeit der Entscheidung für Jesus
Ich will es noch einmal deutlich sagen, lieber Zuhörer: Wenn du noch keine Bekehrung und keine Wiedergeburt erlebt hast, bist du ein verlorener Mensch. Wenn du in diesem Zustand stirbst, gehst du in die ewige Nacht. Das muss man sich nur einmal vorstellen: Ein Herz bleibt stehen, das Leben ist zu Ende, und du hast nie mehr die Möglichkeit, mit Gott ins Reine zu kommen. Du bist verloren für alle Ewigkeit.
Eine Tante von meiner Frau war nicht bekehrt. Wir hatten viel für sie gebetet, und inzwischen war sie alt geworden. Wir hatten sie so oft besucht. Achtzehn Jahre lang, fast jeden Morgen, beteten wir in unserer Gebetszeit für die Tante. Nun war sie uralt, über neunzig Jahre, lebte in einem Pflegeheim und konnte immer noch klar denken. Aber mit Jesus konnte sie nichts anfangen.
Dann wollten wir wieder in die Schweiz reisen und planten, sie bei der Gelegenheit zu besuchen. Zu Hause beteten wir: „Oh Herr, gib Gnade, gib Gnade, dass ihr Kopf noch klar ist, wenn wir sie besuchen, dass sie versteht und sich endlich bekehrt.“
Als wir nach Bern kamen und sie besuchten, hat Gott das irgendwie geschenkt. Ich hatte die Bibel dabei und fragte sie: „Darf ich dir das mal richtig erklären? Wie wir das erlebt haben und wie man gerettet wird.“ Man weiß ja nicht, wann die letzte Stunde kommt. Endlich war sie offen.
Da erklärte ich ihr den ganzen Heilsweg. Ich fragte: „Möchtest du das nicht erleben?“ Sie antwortete: „Ja.“ Dann erklärte ich noch etwas und wir beteten gemeinsam. Ich sagte das Gebet vor, sie sprach es nach. Danach fragte ich: „Glaubst du das?“ Sie sagte: „Das glaube ich.“
„Möchtest du Jesus mal dafür danken?“ fragte ich. Sie antwortete: „Ja, das habe ich noch nie gemacht, das weiß ich.“ Ich sagte: „Aber jetzt dankst du Jesus dafür, dass er dir alle deine Sünden vergeben hat und dass du jetzt sein Gotteskind bist. Ja, laut! Mach es doch mal!“ Wir können im Herzen mitbeten und dann unser Amen dazu sagen.
Dann dankte die Tante Rosina laut Jesus für ihre Errettung. Wenn man so etwas erleben darf, ihr Lieben, dann ist das eine Gnade. Es gibt nur ganz wenige Menschen, die sich in diesem Alter bekehren.
Wenn jemand über 50 Jahre alt geworden ist, ist es schon schwer, zur Bekehrung zu kommen. Die meisten Menschen, die sich bekehren, sind zwischen 15 und 25 Jahren alt. Danach wird es schon schwieriger. Wenn man über 50 Jahre alt ist, wird es noch schwieriger. Man hat sich so an den Lebensstil gewöhnt, dass man sich gar nicht vorstellen kann, etwas anderes zu machen.
Wenn Leute erst einmal über sechzig oder siebzig sind, haben viele ein gutes Erinnerungsvermögen. Sie erinnern sich noch an ihre Krankheiten, an Fluchten und an vieles andere. An alles Schwere erinnert man sich bis ins hohe Alter. Aber an die eigenen Sünden erinnert man sich nicht mehr. Man kommt überhaupt nicht auf den Gedanken, dass Gott etwas dagegen haben könnte.
Die allermeisten Menschen gehen dann auch ohne Bekehrung und ohne Wiedergeburt in die Ewigkeit, in die ewige Nacht. In der Bibel steht: „Heute, so ihr seine Stimme hört, verstocket eure Herzen nicht.“ (Hebräer 3,7-8)
Die Bedeutung des Moments der Begegnung mit Gott
Und ich sage es mit ganz großer Überzeugung: Zehn Jahre deines Lebens sind nicht so viel wert wie die Stunde, in der Gott mit dir redet. Für manch einen ist diese Stunde heute Morgen die wichtigste Stunde seines Lebens, weil Gott mit ihm spricht.
Ihr Lieben, man kann zehn Predigten hören, und sie gehen da rein und wieder raus. Doch plötzlich kommt eine Versammlung, man sitzt im Bethaus oder in der Friedhofskapelle, und plötzlich ist Gott so nahe und spricht zu einem Menschen. Nicht jede Predigt erreicht unser Innerstes.
Zehn Jahre deines Lebens sind nicht so viel wert wie die Stunde, in der Gott mit dir redet. Ich glaube, dass Gott heute Morgen mit einigen hier ganz besonders redet, und du spürst das auch irgendwie: Gott meint mich! Mit einem Mal wird es dir deutlich: So, wie ich gelebt habe, konnte ich niemals vor Gott bestehen.
Und du hörst es wieder und wieder aus der Bibel, dass es ohne Bekehrung, ohne Wiedergeburt überhaupt kein ewiges Leben gibt. Aber Gott bietet dir genau das an, weil er dich so lieb hat. Für manch einen ist diese Stunde seine Stunde, die Stunde Gottes für sein Leben.
Ich möchte dich bitten: Nutze diese Stunde, komm heute Morgen. Es eilt, die Zeit vergeht, die Stunden fliehen, und niemand hält sie auf. Auch deine Jahre gehen dahin wie ein schneller Wogenlauf. Komm, ehe die letzte Zeit vergeht! Die Rettung ist dir nah, denn der ganzen Welt Erlösung bringt das Kreuz von Golgatha.
Der Herr möge dir Mut schenken zu dieser Entscheidung – der Entscheidung für Jesus. Amen!