Herausforderungen und Überlegungen zur Gemeindegründung und Familienleben
Ich habe viele Menschen getroffen, die immer wieder die Frage stellen, wie man das mit dem Familienleben vereinbaren kann. Wie geht man um mit Schwierigkeiten in der Erziehung und den schweren Jahren der Jugend? Wie kommen wir da hindurch, ohne dass sich die Familie verlassen fühlt oder die Familien verlassen werden?
Ich muss sagen, dass ich in dieser Hinsicht ziemlich fest davon überzeugt bin. Es ist zwar keine fertige Überlegung, aber ich glaube stark daran, dass es für Gemeindegründung und Schulung regional sehr sinnvoll ist, wenn es einen Vollzeitmitarbeiter gibt, der sich voll einsetzt, um den anderen zu helfen – nicht, um selbst eine Arbeit zu übernehmen.
In verschiedenen Gegenden Frankreichs haben wir nun Vollzeitmitarbeiter, die mitverantwortlich sind, dort wo es bereits Gemeinden gibt. Diese Mitarbeiter sind in einer großen Region tätig und stehen den Ältesten zur Verfügung, um ihnen zu helfen – sei es durch Schulung oder andere Dienste, wo immer es nötig ist.
Wir können es uns in Frankreich nicht leisten, für jede Gemeinde einen Vollzeitmitarbeiter zu haben. Sonst müsste eine Gemeinde allein für ihren Pastor aufkommen. Das ist nicht das Ziel. Wir möchten, dass jede Gemeinde neue Berufungen für junge Menschen fördern kann und dass die Gemeinden in der Lage sind, diese Berufungen zu unterstützen.
So orientieren wir uns immer mehr an unserer Mission: Ein Vollzeitmitarbeiter für eine größere Region mit verschiedenen Gemeinden, der einfach in Gemeinschaft mit den Gemeindeleitern dient und dort hilft, wo es nötig ist. Das wird zunehmend unsere Überzeugung in unserer Mission.
Es gibt Gemeinden, in denen kein Vollzeitmitarbeiter tätig ist, aber es gibt Vollzeitmitarbeiter, die bereit sind zu helfen. Dadurch können diese Gemeinden sowohl in der Evangelisation als auch in der Schulung weiter vorankommen.
Die Beziehung zwischen Gemeinde und Missionswerk
Darum komme ich zum siebten Thema: das Duo Vollzeitler und engagierter Christ. Ich wusste nicht genau, wie ich das Thema nennen sollte, aber es kam jetzt einfach so heraus.
Ich glaube, es ist wichtig zu verstehen, dass die Gemeinde Jesu, die Ortsgemeinde, und das Missionswerk mit Vollzeitlern zwei verschiedene Personalien sind. Es handelt sich nicht um dieselbe Identität, sondern um zwei unterschiedliche Dinge.
In der gesamten Kirchengeschichte gab es immer wieder Diskussionen darüber, ob es Missionswerke gibt, weil die Gemeinde nicht lebendig ist. Diese Diskussionen tauchten immer wieder auf. Dabei ist nicht die Selbständigkeit der Gemeinde das Wichtigste und auch nicht das, was ganz biblisch ist. Aber man muss sagen, wir wissen nicht genau, worauf Paulus in seinen Briefen mit seinem Amt und seinen Reisen hinauswill. Hier kommen wir nicht ganz dahinter. Ich sage dann immer, Paulus war ein Apostel, das ist etwas Besonderes.
Die Gemeinde ist also autonom, das Missionswerk ist es nicht – aber nicht aus Mangel. In der ganzen Kirchengeschichte wurden verschiedene Orientierungen eingenommen und Diskussionen geführt, wenn man das durcharbeitet.
Ich meine, weder Missionswerk noch Gemeinde sind das Leben selbst. Jesus ist das Leben. Deshalb ist es nicht so, dass eine Gemeinde, nur weil sie autonom ist und geführt wird, automatisch eine lebendige Gemeinde ist. Das Missionswerk ist auch nicht unbedingt die Antwort, denn auch im Missionswerk ist Jesus die Antwort und Orientierung.
Aber wie bringen wir beides zusammen? Wie können wir das verstehen?
Auf diesem Blatt in der Mitte habt ihr so schiefe Schriften, habt ihr das? Man könnte sagen, als sinnverwandtes Wort, also Synonym, eine Kongregation – das ist die Gemeinde. Das ist eine Gemeinschaft, in der es darum geht, Beziehungen zwischen Menschen zu haben. Menschen, die zusammen sind, weil sie wiedergeboren sind. Es steht etwas weiter, dass ein Mitglied der Gemeinde wiedergeboren ist.
Das Missionswerk ist eher wie eine Ordensbrüderschaft, in der Menschen zusammen sind. Sie sind nicht einfach Glieder, sondern Diener. Sie sind wie Angestellte eines Geschäfts.
In der Gemeinde sind die Glieder keine Angestellten eines Geschäfts. Sie sind Glieder geworden, weil sie wiedergeboren sind. Aber in ein Missionswerk tritt man nicht ein, weil man wiedergeboren ist. In ein Missionswerk tritt man ein, weil man mit dem Arbeitsvertrag einverstanden ist.
Wie geschieht der Ausschluss aus Gemeinde oder Missionswerk? Hier sieht man die Unterschiede.
Der Ausschluss aus der Gemeinde erfolgt durch Zucht. Wenn du in der Sünde lebst und darin bleiben willst, wirst du aus der Gemeinde ausgeschlossen.
Der Ausschluss aus dem Missionswerk ist nicht unbedingt negativ. Es kann sein, dass du eine andere Last oder ein anderes Ziel hast als das Missionswerk, bei dem du angestellt bist. Das ist vergleichbar mit einem Berufswechsel. Das heißt nicht, dass es negativ ist, wenn du dein ganzes Leben nicht im selben Geschäft arbeitest. Du wechselst, weil deine Zielrichtung oder deine Schulung nicht mehr zum Werk passt, in dem du arbeitest.
Auch das Lebensziel ist in Gemeinde und Missionswerk verschieden.
In der Gemeinde ist das Lebensziel, ein Zeuge Jesu zu sein – am Ort, wo du wohnst, an deinem Gemeindestandort. Die Gemeinde wird für dich zu einer Priorität im Leben.
Das Lebensziel im Missionswerk ist, das Ziel des Werks anzunehmen. Wenn dein Werk das Ziel hat, Rettung und Gemeindebau zu fördern, dann hast du zugestimmt: „Okay, Rettung und Gemeindebau.“
Für unsere Missionare gibt es einen Arbeitsvertrag, wie in jedem Geschäft. In diesem Vertrag steht, wie das Programm aussieht, wenn sie irgendwo hinkommen, wo es keine Gläubigen gibt. Es steht auch, was wir von ihnen erwarten – die Last des Gebets, die Schulung von Jüngern, und dass wir ihnen helfen, wenn sie etwas nicht wissen, um das Ziel zu erreichen.
Bevor ein Missionar bei uns angestellt wird, bekommt er ein Arbeitsheft. Wenn er merkt, dass es nicht klappt, sagen wir: „Kein Problem, es gibt noch Hunderte andere Missionswerke. Vielleicht findest du eines, bei dem du ein ganzes Jahr mitarbeiten kannst.“ So kommt man nicht in eine Gemeinde hinein.
In eine Gemeinde kommt man durch Wiedergeburt hinein. Man wird Glied und lernt, mit Menschen zu leben, die ein anderes Ziel haben. Hast du das bemerkt in der Gemeinde? Das führt oft zu Spannung.
Wenn du als nicht-vollzeitlicher, engagierter Christ im Gemeindebau bist, merkst du oft, dass andere Glieder der Gemeinde nicht dieselbe Sicht oder Last haben. Eigentlich bist du für dich selbst wie ein Missionswerk in einer Gemeinde. Du lebst auf persönlicher Ebene die Spannung, die die gesamte Kirchengeschichte zwischen Missionswerk und Gemeinde zeigt.
Wir wollen jetzt nicht einfach sagen, das eine ist gut und das andere lassen wir weg. Wir müssen unsere Grenzen zugeben und wissen, ob wir nicht mehr einen Auftrag wie ein Missionswerk haben.
Ich finde es schön, wenn ich in Gemeinden sehe, die gegründet wurden, dass die Ältesten miteinander sprechen. Ein Ältester sagt zum anderen: „Du, Mann, du musst vollzeitlich sein.“ Und sie sagen: „Wir kommen auch für dich, kein Problem. Mit deinen Gaben brauchen wir dich als Vollzeitler.“
Sie überlegen gemeinsam, dass Missionswerk und Gemeinde sich nicht ausschließen. Missionswerk ist nicht da, weil die Gemeinde nicht läuft, und die Gemeinde ist auch nicht da, damit ein Missionswerk laufen muss. Aber das Miteinander ist wichtig, weil die Grenzen und Möglichkeiten da sind und weil wir einander brauchen.
Das Missionswerk kann nicht ohne Gemeinde bestehen. Die Gemeinde kann zwar ohne Missionswerk leben, aber die Kirchengeschichte zeigt, dass die Gemeinde ohne Missionswerk eine Zeit vorwärtsgeht, dann aber oft stehenbleibt und nicht unbedingt weiterkommt.
Die Anwesenheit dieser zwei Situationen oder Personalien ist ganz verschieden.
Wenn du in einer Gemeinde lebst und dir diese Gemeinde am Herzen liegt, dann ist das Ziel deines Lebens auf diese Gemeinde gerichtet.
Wenn du im Gedanken des Missionswerks lebst, dann ist dein Ziel, Gemeinde zu gründen und weiterzuziehen. Du bist dann nicht lokal gebunden, sondern zielgebunden.
Persönliche Erfahrungen und Beispiele aus der Gemeindearbeit
Ich finde es sehr schön, wenn verschiedene Brüder sich noch engagieren. Letzte Woche kam Roland zu mir und sagte: „Mein Chef im Geschäft hat mir eine bessere Stelle mit mehr Verantwortung angeboten. Ich weiß nicht, ob ich gut gehandelt habe, aber er sagte, ich würde dann mehrere Tausend Euro mehr im Monat verdienen. Allerdings müsste ich dann Samstagmorgen arbeiten.“
Ich habe ihm gesagt, dass es mir wichtiger ist, den Bibelstand auf dem Marktplatz am Samstagmorgen zu haben, als diese Stelle im Geschäft anzunehmen. Roland ist Ältester in unserer Gemeinde, und ich habe ihm gesagt, dass er meiner Meinung nach spontan ganz gut geantwortet hat. Er meinte, für ihn gibt es nur eines: in der Gemeinde zu bleiben und sich dort voll einzusetzen. Ich habe ihm gesagt, er solle das mit seiner Frau so weiterleben.
Das ist jemand, der verstanden hat, dass diese Gemeinde Menschen braucht, die bleiben, ausharren und am Platz Zeugnis geben, auch am Arbeitsplatz. Ich will nicht sagen, dass alle so handeln müssen, haben wir verstanden? Ich glaube persönlich ganz fest an die persönliche Führung Gottes und weniger an starre Schemata oder vorgefertigte Wege.
In der Gemeinde gibt es immer wieder die negative Tendenz, nur zu überleben. Auch im Missionswerk und in der gesamten Kirchengeschichte taucht diese Haltung immer wieder auf: Das Missionswerk will in der Gemeinde bleiben, nicht aufstehen und weggehen. Wir müssen dagegen ankämpfen, dass eine Gemeinde nicht nur versucht zu überleben, sondern dass sie immer weitergeht zu den Verlorenen.
Ich sage oft: Wenn alle, die getauft wurden und mit dem Herrn angefangen haben, in den verschiedenen Gottesdiensten anwesend wären, dann wären es zwei- bis dreimal mehr Leute. Aber wir haben immer wieder erlebt, dass viele weggezogen sind, weil es in der Gegend ruhigere Gemeinden gibt. Dort kann man sich einfach hinsetzen, nur zuhören und „unter das Wort sitzen“, wie man so schön sagt. Dann hört man zu, steht wieder auf und geht nach Hause.
Das ist in unserer Gemeinde nicht so. Hier muss man immer wieder überlegen, Fragen bearbeiten, sich in kleinen Gruppen austauschen: Wie setzen wir das in die Tat um? Wie liest du die Bibel? Wie gehen wir weiter? Manchmal hat man die Nase voll davon. Aber das ist eben Jüngerschaft. Ich glaube, es gibt verschiedene Arten von Gemeinde. Wir wollen die Leute nicht mit Stunden überladen, aber wir wollen zielbewusst arbeiten.
Die Tendenz in der Gemeinde ist oft, sich zu freuen: „Wir sind eine Gemeinde, wie überleben wir?“ Dann wird viel Zeit darauf verwendet, Maßnahmen zu ergreifen, damit die Leute bleiben. Wie oft hatte ich diese Mühe in der Jugendarbeit, wenn ich merkte, dass die Jugendleiter sagten: „Haben wir Angst, dass die Jungen weggehen? Machen wir deshalb alles?“ Oder betreiben wir offensive Jugendarbeit?
Die Jugendleiter erklärten mir: „Wenn du das und das nicht machst, kommt niemand mehr.“ Ich sagte: „Nicht so sicher.“ Seit 20 Jahren veranstalte ich immer ein Frühjahrslager, bei dem ich 16- bis 18-Jährige mitnehme – mit Ursula und mir. Wir gehen in neue Gegenden und starten neue Arbeiten mit Lagern.
Wir mieten ein Haus, und morgens beginnt es früh mit einer Gebetsstunde auf den Knien. Dann lesen wir gemeinsam die Bibel. Die 16-Jährigen lesen miteinander, wir besprechen Fragen, beten über den Text und überlegen, wie wir das verstehen. Um 10 Uhr steigen wir auf die Fahrräder, Helm auf, und verteilen bis 12 Uhr Briefkästen. In einer Woche verteilen wir so an etwa 80 bis 100 Ortschaften Einladungen zu Open-Air-Plätzen, wo wir evangelisieren.
Abends gehen wir mit den Jungs auf die Dorfplätze, spielen Musik und Gitarre, beten und predigen das Evangelium. Hin und wieder gibt jemand ganz spontan sein Zeugnis. Außerdem helfen wir in der Bevölkerung, wo wir können.
Ein Beispiel: Wir kamen in eine Ortschaft, wo ein alter Mann mit kaputtem Fuß Holz vor seinem Haus stapelte. Ich hielt mit dem Fahrrad an, hatte vier Jungs dabei – wir sind immer in kleinen Gruppen unterwegs – und sagte: „Wir haben Zeit, wir können helfen.“ Der Mann war zunächst skeptisch und meinte, die Jungen heute seien alle faul, niemand grüße oder helfe mehr. Er sei sogar Bürgermeister.
Ich erklärte ihm, warum wir in der Gegend sind und dass wir Traktate verteilen, weil wir überzeugt sind, dass die ganze Welt Jesus braucht. Wir wissen nicht, ob die Leute in seinem Dorf Jesus schon kennen.
Er rief einige Jüngere zusammen, etwa Vierzigjährige, und wir gingen ins Gemeindehaus. Dort spielten wir Gitarre, erzählten Zeugnisse – ganz dreckig vom Holz und Fahrrad vor der Tür. Die Jungen machten mit.
Manche sagen mir, die Jugend könne das nicht haben. Aber sind wir sicher, dass wir selbst den Mut haben, so zu leben? Oder haben sie nicht den Mut, oder wir nicht? Das frage ich mich manchmal.
Jedes Jahr kommen mehr Junge mit. Das Programm ist ganz einfach, das Essen nichts Besonderes. Für Franzosen ist das schon ein Leiden, ohne gutes Essen und ohne Siesta am Nachmittag – das ist grausam.
Ich glaube immer noch, dass junge Menschen ganz gezielt bereit sind, Jünger Jesu zu sein. Unser Problem ist oft, dass wir die Bekehrung der Jungen nicht ernst nehmen und meinen, sie müssten jetzt alles in der Welt durchleben, ohne schockiert zu sein.
Ich habe erlebt, wie man jungen Menschen eine Last für die ganze Welt mitgeben kann. In diesem Lager habe ich immer meine Weltkarte dabei. An der Wand, wo wir zusammen sind, beten wir jeden Tag für ein anderes Land. Wir nutzen ein Buch mit Gebetsanliegen für die Welt, das du auch kennst.
Wir lesen jeden Tag wie einen Kalender das Land durch, überlegen, wie wir beten können, und besprechen Nachrichten. Die Jugendlichen machen mit, ohne Probleme.
Ich würde sagen, wir müssen aufpassen, dass wir in der Gemeinde und Jugendarbeit nicht nur das Bewahren fördern, dass die Gemeinde oder die Jugend bleibt. Das ist nicht unsere Aufgabe. Unsere Aufgabe ist es, mit ihnen die Welt zu erreichen. Und dabei machen sie mit.
Ich habe so viel Freude an den Jungs, die mich jedes Mal aufbauen. Früher war ich gut beim Fahrradfahren, ich war eine Zeit lang Rennradfahrer vor meiner Bekehrung. Danach habe ich einfach weitergemacht. Jetzt bin ich der Alte. Dann nehmen sie alle Kisten mit Traktaten auf ihre Fahrräder, achten darauf, dass der Alte nicht zu viel Gewicht hat, denn er ist schon dick genug.
An jedem Pass warten sie auf mich: „Kommt der Alte jetzt?“ Dann bin ich ganz rot und nass, aber ich komme.
Mir scheint es oft so zu gehen wie Elisa mit seiner Prophetenschule. Die wollten nicht, dass er mitkommt, um Bäume zu fällen, aber er musste dabei sein. Sie wollten, dass der Alte mit zum Fluss kommt, einfach, damit er dabei ist.
So spüre ich es jetzt mit der Jugendarbeit. Sie erwarten nicht, dass ich viel mache, aber sie erwarten: „Danny, kommst du?“ Und das brauchen die Jungen.
Ich glaube, das muss in unserer Jugendarbeit wieder wirklich stattfinden, dass wir dieses Ziel erreichen und daran glauben, dass junge Menschen, die bekehrt sind, schon als Kinder voll und ganz dem Herrn nachfolgen können.
Ich sehe, wie Jungs von zwölf oder dreizehn Jahren systematisch Bibel lesen, annotieren und Ordner führen. Sie kommen zu mir ins Büro und fragen: „Wie machst du das? Wie verstehst du das? Warum hast du diese Farbe benutzt? Das ist unerhört interessant.“
Ich freue mich zu sehen, wie sie einfach wissen wollen und mit Jesus leben wollen.
Das sollte uns Mut machen, nicht nur Gemeinde oder Jugendarbeit zu betreiben, um Leute zu bewahren.
Ich bin so froh, dass der Herr immer wieder, wenn viele Leute da waren, denen eine harte Botschaft gegeben hat. Manche sind dann weggegangen. Einmal sagte er zu den Jüngern: „Es ist die gute Stunde. Wollt ihr nicht auch wegziehen? Seht, es geht alles so, wollt ihr nicht auch so handeln?“
Da antwortete Petrus: „Du kennst den Text. Nein, Herr, keiner hat Worte des Lebens außer dir. Wir wollen bleiben, immer freiwillig.“
Ich weiß von einer Gemeinde, in der ich mal schockiert war: Wir hatten keinen Platz mehr im Saal. Ich sagte: „Hier wäre noch viel Platz, wenn alle, die nur sonntags kommen und zu Hause bleiben, jetzt nicht mehr kommen.“
Ihr habt gesagt, die Plätze seien zu teuer. Also, wenn jemand nicht Jünger Jesu sein will, soll er bitte nicht mehr kommen.
Das ist Wachstum in der Gemeinde. Aber es geht nicht darum, viele Leute auf den Bänken zu sehen. Dafür kann man auf den Fußballplatz gehen.
Es geht darum, dass Jünger Jesu Menschen sind, die dem Heiland nachfolgen.
Reflexionen zur persönlichen Situation und Missionswerk
Vielleicht sollten wir hier kurz innehalten. Habt ihr Fragen zu den Themen Spannung in der Gemeinde, Missionswerk, Vollzeit- oder Nichtvollzeitdienst? Falls ihr Gedanken oder Fragen dazu habt, könnt ihr sie gerne äußern.
Ich selbst bin in diesem Bereich nicht sehr erfahren. Ich habe nie lange im Beruf gearbeitet und war nebenbei in der Gemeinde aktiv. Während meiner Berufstätigkeit war ich noch nicht bekehrt, daher kann ich nicht wirklich mitreden. Auch die kurzen Zeiten, in denen ich aktiv war, waren geprägt von Herausforderungen.
Wie ich bereits vor der Stunde erwähnt habe, gab es Phasen, in denen ich das Gefühl hatte, nur noch aus meinen Reserven zu leben – ähnlich wie ein Autor, der von seinen Batterien lebt. Diese Batterien wurden immer schwächer und schwächer. Nach etwa acht oder neun Monaten, in denen ich dann wieder vollzeitlich tätig war, konnte ich meine Batterien wieder aufladen. Zuerst durch mehr Zeit für Gott und die Bibel.
Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich noch berufstätig war und jede Nacht von zwei bis drei Uhr morgens die Bibel gelesen habe. Doch auch da wurden die Batterien langsam, aber sicher leer. Deshalb kann ich in dieser Hinsicht kaum von persönlichen positiven Erfahrungen berichten.
Habt ihr dazu Gedanken?
Ein weiteres Problem, das wir in Deutschland haben, ist, dass es hier keine Visionslager gibt, die diesen Auftrag wirklich wahrnehmen und uns gesundheitlich stärken. Wenn in Deutschland missionarisch Tätige unterwegs sind, geschieht dies oft mit falschen Erwartungen. Sie suchen sich einen Freundeskreis, der sie unterstützt, aber in den letzten Jahren meist nur finanziell. Die Verantwortung, die du uns versucht hast aufzuzeigen – dass wir Missionswerte leben und wahrnehmen –, wird dabei häufig nicht übernommen.
Entstehung und Entwicklung des Missionswerks „France pour Christ“
Okay, ich verstehe das. Vielleicht, Daniel, könntest du noch etwas zu den Missionswerten sagen, wer sie trägt und wie sie entstanden sind?
Das Missionswerk ist leider, wie es manchmal in der Kirchengeschichte vorkommt, durch eine Spaltung entstanden. Derjenige, der mich zum Herrn geführt hat, Niklaus, war Grischona-Prediger, und ich war ebenfalls Grischona-Prediger. Gemeinsam hatten wir die Last für Frankreich und wollten mit dem Grischona-Werk in Frankreich vorwärtsgehen. Zu dieser Zeit war das Werk nur im Elsass aktiv, also im deutschsprachigen oder zweisprachigen Raum. Wir konzentrierten uns vor allem auf Gebiete in Frankreich, in denen es historisch noch keine evangelikale Missionsarbeit gab.
So haben wir angefangen, doch es traten verschiedene Schwierigkeiten auf, auch in Lehrfragen. Zu jener Zeit war Grischona noch von der ausschließlichen Kindertaufe überzeugt. Wir als Pioniere konnten mit dieser Haltung jedoch nicht gut arbeiten und benötigten mehr Freiheit. Daraus ergaben sich verschiedene Probleme vor Ort, die wir nicht mehr überwinden konnten. Schließlich fragte Grischona uns, ob wir nicht aussteigen wollten. Wir sind dann ausgestiegen.
Ich selbst hatte mehr als einmal eine schlechte Haltung und musste Buße tun, weil der Geist Gottes mir das zeigte. Auch vor dem Grischona-Werk habe ich Buße über meine Haltung getan. Die biblischen Argumente, die wir hatten, waren meiner Meinung nach richtig, aber der Ton war falsch. In diesen Jahren spürte ich noch sehr stark meine Jugend, ich war sofort dabei, es ging sofort los.
So haben Niklaus und ich dann erlebt, wie die erste Gemeinde entstand. In der Jugendarbeit war Niklaus damals Sekretär für die Jugendarbeit im Elsass bei Grischona. Er sollte sich um die Jugendgruppen in den Grischona-Gemeinden kümmern. Gleichzeitig hatte er aber auch eine Last für die Verlorenen und ging auf die Straßen, um zu evangelisieren. Das führte sofort zu Problemen, weil verschiedene Eltern der Jugendlichen dagegen waren – sie sagten, die gehen ja in die Welt.
Niklaus machte trotzdem weiter, evangelisierte, und Menschen kamen zum Glauben. So entstand diese erste Gemeinde. In ihr gab es eine Last für die Verlorenen, aber man wusste nicht genau, wie man das weiterführen sollte. Deshalb nahmen wir Kontakt zu verschiedenen Missionsgesellschaften in Frankreich auf. Dabei stellten wir fest, dass die meisten dieser Gesellschaften die Missionare als Prediger und Pastoren in der Gemeinde einsetzen und sie dort bleiben.
Wir lasen dann noch einmal gemeinsam das Neue Testament und kamen zu dem Schluss: Nein, wir wollen nicht bleiben. Wir glauben, wir können uns einsetzen, Gemeinden gründen und dann wieder wegziehen, sodass die Gemeinden Autonomie erreichen.
So haben wir mit Ach und Krach, Fehlern und allem, was dazugehört, angefangen. Wir hatten Freunde, die unsere Sichtweise teilten und uns unterstützten. Vor allem wurden wir von unseren eigenen Familien unterstützt, was ein großer Segen war. Ich werde heute noch zu mindestens 80 Prozent von meiner Familie unterstützt.
Ich habe zwei Schwestern, die ledig geblieben sind, um unserer kranken Mutter zu helfen. Sie sind älter als ich. Die eine ist Lehrerin, die andere arbeitet als Sekretärin in einem Geschäft. Sie leben zusammen und haben sich das Ziel gesetzt, meinen Bruder und mich zu unterstützen. Mein Bruder ist ebenfalls Missionar und lebt total für uns beide. So ist das Ziel klar: Die beiden Brüder sollen evangelisieren.
Wir haben also Familien um uns, die eine große Gnade sind. Es ist wunderbar zu sehen, wie wir ernst genommen werden und vorankommen können.
Dann haben wir das Missionswerk gegründet: „France pour Christ“ – Frankreich für Christus. Zuerst wollten wir ganz Frankreich erreichen, mindestens. Doch bald merkten wir, dass es viel besser wäre, eine bestimmte Region zu definieren, damit die Missionare näher beieinander sind, Kontakt zueinander haben und ein Netz von Gemeinden entsteht. Dieses Netz sollte so kleine Distanzen haben, dass die Gemeinden einander beim Wachstum unterstützen können.
Wir haben uns auf Nordostfrankreich abgegrenzt und gebetet, dass uns der Herr Missionare schenkt. Dann kamen Brüder aus verschiedenen Denominationen, die nach Bibelschulen mit uns zusammenarbeiteten. Wir haben langsam ein Arbeitsheft ausgearbeitet, weil uns aufgefallen war, dass vieles nicht klar war.
Die ersten Missionare gründeten Gemeinden, blieben dort und wurden Pastoren. Die Gemeinden hatten aber kaum noch eine Last für die Verlorenen. Niklaus und ich dachten oft darüber nach.
Für uns ist das Missionswerk eigentlich eine Brüdergemeinschaft. Wir sind da, um einander zu helfen und zu bewahren, damit wir das Ziel erreichen. Jeder ist verantwortlich gegenüber den anderen. Wir wachen aufeinander.
Ich bin jetzt nicht mehr in der Leitung und auch nicht im Komitee. Ich bin ganz bewusst ausgestiegen, weil ich alt bin. Ich habe gesagt: Die Jungen müssen ran, jetzt lassen wir sie fahren, sie ziehen den Karren. Ich bin ausgestiegen, damit nicht die Gründer des Werks die Patrons bleiben, sondern die Jungen weiterziehen können.
Unser Missionswerk läuft eigentlich ganz einfach. Wir sind offiziell eine Mission, die überall arbeiten kann. Wir haben keine Gesamtkasse, in die das Geld fließt. Jeder glaubt für seine Gaben. Von allem, was jeder bekommt, gibt er fünf Prozent in eine Kasse, um diejenigen zu unterstützen, die jung im Dienst sind und noch nicht genug Geld bekommen.
Jeden Monat wird alles ausgeglichen: Entweder leben wir alle oder sterben wir alle. Wir haben eine Brüderschaft geschlossen, in der alle dasselbe Gehalt bekommen – vom Jüngsten, der heute einsteigt, bis zum Gründer. Das ziehen wir als Brüdergemeinschaft für ein gemeinsames Ziel durch.
So geht es mit allen Freuden und Schwierigkeiten weiter. Ich habe zum Beispiel in einer Autowerkstatt angefangen, weil zu viel Geld in Autos floss. Deshalb mussten wir selbst Auto fliegen. Wir hatten Zeiten, in denen die Missionare ein sehr niedriges Gehalt hatten, Zeiten, in denen wir von unserem Garten und Gemüse lebten und beteten, dass das Gemüse schneller wächst.
Der Herr hat bis heute immer gesorgt, sodass wir weiterziehen können. Das ist in etwa unsere Sicht auf das Missionswerk.
Bedeutung von Gemeinschaft und Rechenschaft im Dienst
Ich glaube, es ist wichtig, wie der Bruder vorher gesagt hat, dass Vollzeitmitarbeiter nicht einfach nur in einer Gemeinde verantwortlich sind. Vielmehr sollten sie zu einem Werk gehören, bei dem sie Rechenschaft ablegen müssen. Gleichzeitig werden sie dadurch auch in der Rechenschaft bewahrt.
Man kennt Vollzeitmitarbeiter, die sich bis zur Erschöpfung einsetzen, und andere, die das Ganze eher locker angehen. Beide Typen gibt es. Viele Vollzeitmitarbeiter mussten früher ihre Zeit strikt einteilen: Um acht Uhr ins Geschäft, um zwölf Uhr zurück. So war das damals, man musste so sein.
Plötzlich arbeiten sie aber zwanzig oder achtzehn Stunden am Tag und haben dennoch das Gefühl, nichts geschafft zu haben. Hier muss man ihnen helfen, ein Gleichgewicht zu finden. Das braucht Zeit, Gemeinschaft und Liebe zueinander, um weiterzukommen.
Es gibt auch Vollzeitmitarbeiter, bei denen wir nach zwei, drei Jahren gesagt haben: „Du kannst in den Beruf zurück.“ Denn das, was du in deiner Vollzeit tust, kann man auch neben dem Beruf machen.
Einige Vollzeitmitarbeiter dürfen ihr Büro nicht zu Hause haben, weil die Frau sonst ständig darauf „hängt“. Wenn sie wegen jedem Kinderschrei loslaufen müssen oder mitten in der Vorbereitung aufhören, weil die Waschmaschine kaputt ist, funktioniert das nicht. Im Gegensatz dazu ist der andere in der Fabrik: Maschine kaputt, Maschine kaputt, fertig, Schluss – Handwäsche oder sonst was.
Es gibt Vollzeitmitarbeiter, die das innerlich nicht leben können. Sobald die Frau sagt, da ist etwas, legen sie alles nieder und sind sofort da. Ihnen muss man sagen: „Büro draußen, Bürostunden organisieren.“ Andere können das mit der Familie gut leben.
Für das Missionswerk ist das, glaube ich, wichtig. Es hilft auch, dass die Vollzeitmitarbeiter in der Gemeinde ernst genommen werden. Denn man weiß, sie leben mit einem Ziel und machen nicht einfach, was sie wollen.
Ich finde es großartig, dass ich Rechenschaft über meinen Dienst ablegen muss. Wenn ich verschiedene Dienste habe, auch außerhalb, wie hier, telefoniere ich Niklaus, um zu fragen: „Was meinst du, soll ich da hingehen oder nicht? Passt das in meine Prioritäten oder nicht?“ Das ist für mich eine große Hilfe.
Denn ich muss oft vielen Dingen absagen. Aber was sage ich ab und wo gehe ich hin? Wie soll ich das entscheiden? Das ist eine Hilfe, wenn man im Missionswerk miteinander beschäftigt ist.
Ich weiß gar nicht, wann wir angefangen haben – um zwei?
Fragen und Antworten zur Jugendarbeit und Bibellesen
Noch eine Frage oder etwas dazu zu sagen? Das ist eine Frage zur Jugendarbeit, die du erzählt hast. Du entscheidest dann, wer teilnimmt, und die anderen dürfen zu Hause bleiben im Jugendkreis. Das sind bei uns so viele, oder?
Ja, da haben wir dann einfach andere Lager für die, die nicht bekehrt sind. Ein Bekehrter kann nur hineinkommen, wenn er einen Unbekehrten mitbringt. So vermeiden wir, dass wir zu viele Unbekehrte oder zu viele Bekehrte haben. Das ist der Weg, den wir gewählt haben.
Diese Lager legen mehr Gewicht auf Sport und Freizeit, aber die Evangelisation ist dort voll dabei. Die anderen Lager sind für Jüngerschaft und nur für Bekehrte. Natürlich kommen immer wieder welche dazu, die meinen, sie seien bekehrt. Das gibt es immer. Die gehen dann ein, zwei Jahre mit, und dann macht plötzlich der Herr in seiner Liebe „Knack“. Dann entscheiden sie sich oder kommen nicht mehr.
Was hältst du persönlich von solchen Jugendbibel-Leseplänen, bei denen eine Bibelstelle und ein Text dazu stehen? Machst du so etwas mit den Jugendlichen oder sagst du ihnen, sie sollen so lesen? Oder wie macht ihr das?
In den Gemeinden haben wir ganz verschiedene Überzeugungen. Es gibt Älteste, die sind von Bibelleseplänen für Kinder und Jugendliche überzeugt. Persönlich finde ich, dass es eine gute Möglichkeit ist. Daneben würde ich vor allem Mut machen, die Bibel zu lesen.
Ich bin da ein bisschen verbissen. Aber ich habe es mit meinen eigenen Kindern erlebt: Diese Freude, dass die Kinder wirklich im Bibellesen vorankommen, dass sie stehen lassen, was sie nicht verstehen, und weitergehen. Dass sie das, was sie verstehen, in die Praxis umsetzen und dass dabei Freude entsteht.
Ich glaube aber, in der Kindheit und Jugendzeit muss ein Junge auch Verschiedenes ausprobieren können, um herauszufinden, was ihm am besten passt. Wo es am besten „haut“, wie er am meisten bekommt. Man sollte sie nicht einfach auf eine Spur führen. Vielleicht gibt es andere Wege, bei denen sie mehr davon hätten. Dann lass sie mal probieren, verschiedene, gell?
Vor allem aber Mut machen: Wenn jemand einen Leseplan hat und einen Tag nicht liest, dann bleibt er vielleicht acht Tage ohne Bibel, denkt, das war’s. Das darf nicht sein. Mut machen, dass es nicht schlimm ist, wenn heute mal nichts geht. Morgen wird wieder weitergelesen. Mut machen zum Bibellesen.
Wie ist das zwischen Eltern und Kindermitarbeitern? Meinst du, wir sind mit diesen Lagern Evangelisationslager? Allgemein?
Ja, wir haben eine Schulung in den Gemeinden, um Eltern zu schulen, wie sie ihre Kinder als Jünger Jesu weiterführen können. Dabei zeigen wir zuerst das Priestertum des Vaters aus der Bibel. Die Eltern lernen, wie sie ein Kind, das sich entschieden hat, ernst nehmen und mit ihm vorwärtsgehen können.
Denn du weißt, oft haben Eltern, wenn das Kind sich entschieden hat, noch eine alttestamentliche Haltung: Das Kind macht einen Fehler, und dann zweifeln wir an seiner Bekehrung. Wir geben Gesetze vor. Haben wir aber eine neutestamentliche Haltung mit der Gnade im Vordergrund, weiß das Kind: Wenn ich falle, ist alles okay, wir gehen weiter.
So können Kinder wirklich in eine Jüngerschaft hineinwachsen.
Eindrücke von einem Kinderlager in Schweden
Ich war einmal in einem Lager in Schweden, das noch zum Abschluss stattfand. Das erste Mal, als ich so etwas gesehen habe, war ich fast schockiert. Dort gibt es im Norden von Schweden eine Mission, die Kinderlager veranstaltet, um Missionare auszubilden. Was ist das für eine Sache?
Ich habe dort viel gelernt und auch einiges abgeschaut. In diesem Kinderlager sind verschiedene Missionare aus verschiedenen Kontinenten versammelt, die für das Lager da sind. Diese Missionare vermitteln den Kindern eine Sicht auf die Welt. Dort hast du Zehnjährige, die auf den Knien beten – eine Gebetsstunde für ein bestimmtes Land. Ich dachte mir: Spinnst du? Gibt es so etwas wirklich?
Als Franzose, und ich weiß nicht genau, wie das als Deutscher ist, denkt man oft darüber nach, wie weit Manipulation oder echter Druck geht – psychologisch und pädagogisch gesehen. Ich habe mit dem Verantwortlichen gesprochen, natürlich mit einem Übersetzer, und ich merkte, dass es einfach etwas ist, was sie aus Liebe tun. Sie sind mit diesen Kindern zusammen.
Natürlich haben sie auch Zeit für Volleyball, andere Sportarten und Skifahren auf dem See – richtig intensiv. Sie sagten, sie nehmen nur Sportarten, die Ausdauer erfordern und die Liebe im Teamleben fördern. Es geht darum, aufeinander aufzupassen, miteinander zu spielen – alles in diese Richtung. Sie wollen Missionare schulen.
Diese Missionare müssen den Willen trainieren, Ausdauersport machen und das Teamleben üben. Der Sport soll als Mannschaft gespielt werden. Außerdem müssen sie die Bibel lesen können und verstehen, wie sie sie lesen. Sie sollen eine Last für die Welt bekommen. Das ist die Zielsetzung.
Später sprach ich noch einmal mit dem Verantwortlichen. Er erzählte mir, dass von denen, die diese Lager durchlaufen, vier, fünf, sechs bis sieben Jahre lang, über dreißig Prozent Missionare geworden sind. Das ist eine Mission, die weltweit dreitausend Missionare hat.
Wir Franzosen sagen oft, dass es keine Beeinflussung der Kinder geben darf. Sie müssen frei sein – das ist in manchen Gemeinden so. Aber wenn man sieht, was für ein Mist die Welt diesen Kindern aufbürdet, dann ist die Welt ganz frei darin. Und wir warten darauf, dass sie reif werden, dass sie es verstehen. Dabei muss man aufpassen. Jüngerschaft fängt klein an, ganz klein.
Ich habe meinem Sohn einmal gesagt, als ich ihn in den Keller geschickt habe, um Kartoffeln zu holen: „Weißt du, warum ich dich das frage? Damit du es gewohnt bist zu gehorchen, falls dein Vater im Himmel dich einmal ruft, um als Missionar in ein anderes Land zu gehen.“ Ich habe ihm gesagt: „Es fängt mit deinem Vater und Kartoffeln an.“
Ich glaube, so beginnt Mission – mit Gehorsam. Und das können wir in die Gemeinden mitbringen. Ich mache hier mal eine Pause.
