
Nein, das geht von dir. So, ja, wir machen tatsächlich weiter mit dem Reich Gottes. Ich muss sagen, ich freue mich schon sehr aufs nächste Mal, weil wir dann zu einem Thema kommen, das ich persönlich total spannend finde.
Aber wir müssen jetzt noch ein Thema vorziehen, das dort anknüpft, wo wir letztes Mal aufgehört haben. Beim letzten Mal ging es um die Autorität des Königs, wenn ihr euch erinnert: Herr Reich Gottes, der König regiert. Heute möchte ich weitermachen mit dem, was ich mal die Autorität der Königskinder nenne.
Vielleicht habt ihr das schon mal gesehen: Es gibt Postkarten und Tassen, auf denen so ein Spruch steht. Ich versuche, ihn mit meinen eigenen Worten wiederzugeben: Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen. Keine Ahnung, ob ihr den Spruch schon mal gehört habt. Ich will jetzt nicht der supermiese Peter sein, aber es mag ja sein, dass es Leute gibt, die glauben, wir seien Prinzen und Prinzessinnen. Aber ich tue mir schwer mit dieser Theologie, weil mir dazu tatsächlich kein Bibelvers einfällt.
Meiner Ansicht nach gibt es keinen Bibelvers, der davon spricht, dass wir jetzt herrschen. Wir sind nicht die mit der Krone, auch nicht mit einer kleinen. Wie gesagt, ich werde heute ein bisschen miesepetrig. Der eine oder andere wird hier vielleicht rausgehen und sagen: „Ups, das habe ich aber schon gehört. Zeig mir den Bibelvers!“ Und ich bin voll dafür. Bis dahin gelten meine Aussagen. Wollen wir das so machen? Ja, also wir lassen das einfach so gelten.
Warum ist mir das wichtig? Ganz einfach: Bei Christen schleicht sich ganz schnell der Gedanke ein, dass wir irgendwie schon die heimlichen Herrscher dieser Welt wären. Eine Gemeinde, die damit ein Problem hatte, waren die Korinther. Paulus schreibt ihnen ja einen Brief und nennt sie darin unmündig und fleischlich. Sie waren also geistliche Babys.
Und was dachten diese Korinther über sich selbst? Das ist total spannend: Sie hielten sich für die Herren der Welt. Und was sagt Paulus dann zu ihnen in 1. Korinther 4,8? Wenn er das so formuliert, ist es wirklich sarkastisch gemeint, okay? Vielleicht magst du die Schriftgröße oben beim „A“ noch ein bisschen anpassen.
1. Korinther 4,8: „Schon seid ihr satt, schon seid ihr reich geworden, ihr seid ohne uns zur Herrschaft gekommen. Oh, dass ihr doch wirklich zur Herrschaft gekommen wäret, damit auch wir mit euch herrschen könnten!“
Das ist Sarkasmus, okay? Die denken: „Hey, wir sind am Ziel!“ Und Paulus sagt: „Ja schön, dass ihr das über euch denkt.“ Ja, es wäre schön, wenn ihr ein bisschen reifer wäret. Das soll ja gar nicht der Punkt sein.
Ein weiterer Punkt ist, dass ich nicht in Frage stellen möchte, dass eine Zeit kommen wird, in der wir herrschen werden. Diese Zeit wird kommen, und zwar wenn der Herr Jesus wiederkommt.
Dann heißt es hoffentlich für jeden von uns, wie es in Lukas 19,17 heißt: „Recht so, du guter Knecht, weil du im Geringsten treu warst.“ Also dort, wo wenig Mitherrschaft war, weil du im Geringsten treu warst, sollst du Vollmacht über zehn Städte haben. Vielleicht ist es für dich jetzt nicht so besonders attraktiv, dass du mit den zehn Städten als Bild nimmst, okay?
Oder in der Offenbarung Kapitel 3, Vers 21 heißt es: „Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen.“ Also wer überwindet, wer in dieser Zeit es schafft, mit den Problemen so umzugehen, wie es nötig ist, wer den Versuchungen widersteht, wer nicht dem Teufel auf den Leim geht – wer überwindet, dem werde ich geben, zukünftig mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.
Jetzt könnte jemand sagen: „Jürgen, aber gibt es nicht irgendwo in der Bibel eine Stelle, wo drinsteht, dass wir Könige und Priester sind? Gibt es nicht sogar eine Band, die diesen Namen hat?“ Was soll ich dazu sagen?
Natürlich gibt es Offenbarung 1,6 und Offenbarung 5,10. Es gibt tatsächlich auch Textvarianten, das muss man zugeben, wo das auftaucht. Deshalb bin ich immer für eine gute Bibelübersetzung. Wenn man sich zum Beispiel die Elberfelder Bibel anschaut, was die wahrscheinlichste Übersetzung an den beiden Stellen ist, dann steht dort:
Offenbarung 1,5: „Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut und uns gemacht hat jetzt kommt es zu einem Königtum, zu Priestern, seinem Gott und Vater.“
Dasselbe gilt auch für Offenbarung 5,10: „Und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht.“
Wisst ihr, warum ich weiß, dass das die richtige Übersetzung ist? Denn dieses Motiv, dass wir ein Königreich von Priestern sein werden, ist nichts, was Johannes sich ausgedacht hat. Das ist ein Zitat aus dem Alten Testament, das ihr auch schon kennt. Und zwar in Zweite Mose 19,6 heißt es: „Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern sein.“
Wir sind also nicht die Könige dieser Welt, okay? Wir sind ein Königreich von Priestern – das ist etwas ganz anderes. Wir gehören zur Herrschaft Jesu, das ist korrekt, wir sind Teil eines Königreiches, aber wir sind nicht die Könige. Auch nicht die Kleinen, auch nicht mit einer kleinen Krone. Das ist niedlich, aber es ist trotzdem falsch.
Die Bibel spricht nirgends von Christen als Königen. Wie gesagt, letztes Mal ging es um die Autorität des Königs, jetzt geht es mir um die Autorität seiner Nachfolger. Und wir sind keine Könige.
Aber jetzt werde ich das ein kleines bisschen einschränken. Wir sind natürlich seine Botschafter, okay? In 2. Korinther 5,20, dieser bekannten Stelle, heißt es: So sind wir nun Gesandte an Christi Statt. Ja, wir sind es. Da, wo Jesus an seiner Stadt war, sind wir die Botschafter. Indem Gott gleichsam durch uns ermahnt, bitten wir für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott. Wir sind Gottes Botschafter.
Und natürlich, da wo wir als die Gesandten des Königs unterwegs sind, steckt schon etwas an. Ich nenne das mal abgeleitete Autorität, die auch in uns wirkt. Erinnert euch an die letzte Predigt: abgeleitete Autorität, ja, Autorität aus sich heraus als Schöpfer und abgeleitete Autorität, die mir der Schöpfer gibt.
Wenn der Herr Jesus mich als seinen Botschafter ins Rennen schickt, wenn ich an der Stelle weitermache, wo er aufgehört hat – der Herr Jesus sagt ja mal: „Wie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch“ – dann machen wir wirklich da weiter, wo er aufgehört hat. Dann wird deutlich: Wir sind schon wichtig. Wir sind nicht die Könige, aber wir sind auch nicht unwichtiger Dreck in der Ecke. Wir sind Leute, die ein Stück Vollmacht mitbekommen, um den Job zu erledigen, den Gott uns gegeben hat.
Jetzt kann man das, was ich eben sagte, dieses „Wie der Vater mich ausgesandt hat, habe ich euch ausgesandt“, das ist zu den Aposteln gesagt. Aber ich springe mal an eine andere Stelle. Es gab auch eine Aussendung der Siebzig, bei der nicht nur Apostel dabei waren. Dort können wir uns vielleicht leichter mitidentifizieren. Auch an dieser Stelle ist davon die Rede: In Lukas 10,19 spricht Jesus davon: „Siehe, ich habe euch Macht gegeben.“ Dann folgen bildhafte Beschreibungen, wie auf Dämonen, Schlangen und Skorpione zu treten und über die ganze Kraft des Feindes zu herrschen, sodass euch nichts schaden soll.
Da werden Leute ausgesandt, und Gott sagt: Ich habe dir die Kraft, die Vollmacht gegeben, die du für deinen Dienst brauchst. Das will ich nicht durchstreichen. Auf der einen Seite sage ich: Wir sind nicht die heimlichen Herrscher dieser Welt. Auf der anderen Seite sage ich: Wir sind Botschafter, und als Botschafter sind wir in einen Konflikt hineingestellt.
Weil dieser Konflikt real ist und der Teufel ein echter Gegner, hat Gott uns für diese Mission einfach das an Vollmacht mitgegeben, was wir im Einzelfall brauchen, um in den Situationen, in denen wir stecken, tatsächlich bestehen zu können. Der Teufel ist einfach kein leichter Gegner.
Deshalb gehören Dinge wie Zeichen, Wunderheilungen, Exorzismen und andere wundersame Dinge manchmal einfach dazu. Und dann werden diese auch passieren. Warum? Nicht weil wir so toll sind, sondern weil wir einen Auftrag auszuführen haben, den Jesus angefangen hat.
Der Auftrag, den der Herr Jesus in dieser Welt erfüllt hat und den wir ein Stück weit weiterführen, besteht darin, die Werke des Teufels zu vernichten. Der Teufel möchte Menschen zerstören, und unsere Aufgabe ist es, ihn daran zu hindern.
Wir sollen immer mehr predigen, dass Jesus tatsächlich herrscht, Menschen für das Reich Gottes gewinnen und sie befreien. Damit wir das tun können, wohnt der Heilige Geist in uns.
Nun komme ich zum zweiten Mal wahrscheinlich als Spielverderber, weil es um diese „fancy“ Dinge geht – also Wunderkräfte, meistens Heilungen. Viele sagen: „Hey, das wäre doch total cool, wenn wir alle heilen könnten.“ Wie gesagt, ich bin der Spielverderber, tut mir leid. Es gibt christliche Strömungen, die behaupten, wir hätten alle die Vollmacht und womöglich den Auftrag, jeden Kranken zu heilen, der uns begegnet. Grundsätzlich fände ich das eine gute Sache. Ich hätte wirklich nichts dagegen, aber ich glaube es nicht.
Ich möchte dazu drei Dinge sagen. Falls du dich mit dem Gedanken beschäftigst, dein Christsein sei nicht richtig, weil du nicht jedem die Hände auflegst und dieser sofort aufsteht, sein Bett aufnimmt und quasi aus der Charité herausrennt, dann höre weiter zu.
Drei Punkte
Zu diesem Thema wird oft gesagt, Christen müssten diejenigen sein, die mit Vollmacht ausgestattet sind. Vollmacht wird dabei gleichgesetzt mit Wunderheilungen, also der Fähigkeit, überall Menschen zu heilen. Und solange man diese Vollmacht nicht hat, sei das Christsein irgendwie unvollständig. Drei Punkte dazu.
Wie gesagt, ich halte das für völligen Humbug. Aber warum?
Punkt eins: Wenn wir über Vollmacht oder Autorität sprechen, dann ist die Autorität des Königreichs Gottes immer zuerst eine Autorität, unter der ich selbst stehe. Es ist also nicht eine Autorität, die ich praktiziere und nach außen zeige, sondern eine, der ich mich unterordne.
Vollmacht ist niemals eine Lizenz dafür, dass ich herumrenne und wundersame Dinge tue, wie es mir gerade passt. Die Autorität des Königreichs bedeutet zuerst die Vollmacht Jesu über mein persönliches Denken und Verhalten. Es geht um seine Herrschaft.
Es ist sogar gefährlich – biblisch gesehen – an der Stelle, wo wir Vollmacht haben und es uns möglich wäre, Wunder zu tun, diese einfach aus uns heraus, auf unsere eigene Weise zu tun. Mose zum Beispiel hatte Wunderkräfte, die ihm zur Verfügung standen. Gott sagte ihm, er solle zu einem Felsen sprechen, doch Mose schlug auf den Felsen. Du fragst dich vielleicht, was daran so schlimm ist? Es kostete ihm den Einzug ins verheißene Land, weil er es eigenwillig gemacht hatte.
An anderer Stelle lesen wir von Menschen, die das tatsächlich erleben. Am Ende der Bergpredigt heißt es in Matthäus 7,21: „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr, wird in das Reich der Himmel kommen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.“
Dann sagt Jesus weiter: „Viele werden an jenem Tag – und das ist der Tag des Gerichts, der Abrechnung, an dem klar wird, wo wir stehen – zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt, Dämonen ausgetrieben und viele Wunderwerke getan?“ Du denkst dir: Wow, Hammer! Und dann wird Jesus ihnen antworten: „Ich habe euch niemals gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter!“
Wie kann das sein? Ganz einfach: Du kommst nicht ins Reich der Himmel, nur weil du Wunder tust. Schon gar nicht, wenn du den Herrn Jesus nicht kennst. Das bringt dir gar nichts.
Eigenwilligkeit bringt dich nicht ins Reich der Himmel, egal wie viele Wunder du tust. Entscheidend ist, dass du den Willen des Vaters tust, unter der Herrschaft des Vaters stehst und dass der Sohn dich deswegen kennt. Das ist wichtig.
Also: Die Autorität des Königreichs, die Vollmacht, ist immer zuerst eine Vollmacht, unter der ich selbst stehe. Es ist keine magische Kraft, die ich für mich wirksam mache.
Punkt zwei: Ich reduziere das jetzt mal auf Heilungen, weil das immer das Thema ist, zumindest wenn ich mit Leuten darüber rede. Dämonenaustreibung wird oft weniger wichtig genommen, aber Heilungen wären cool.
Nirgendwo in der Bibel lesen wir davon, dass es Gottes höchste Priorität wäre, einen Menschen zu heilen. Es gibt sogar Beispiele, dass Gott bewusst nicht heilt, weil er andere Ziele verfolgt. Ob uns das passt oder nicht: Als Nachfolger Jesu Christi müssen wir seine Prioritäten ernst nehmen.
Und auch wenn er heilt, dürfen wir nicht vergessen, dass das Heilungswunder selbst nicht um seiner selbst willen existiert. Wunder dienen immer dazu, auf Jesus hinzuweisen oder eine Botschaft zu bestätigen. Sie verfolgen ein ewiges Ziel.
Wenn jemand das nicht glaubt, sollte er Johannes 6 lesen. Dort erleben Menschen eine übernatürliche Speisung und bekommen zu essen. Doch vor lauter Begeisterung für das Wunder verpassen sie das Wesentliche: die Beschäftigung mit dem, der ihnen das Wunder gebracht hat.
Das ist ein dramatisches Kapitel, in dem man am Ende nur kopfschüttelnd dasteht, weil diejenigen, die am Anfang alles bekommen hatten, am Ende einfach nur weggehen und mit Jesus nichts anfangen können. Den nächsten Fischburger hätten sie gerne genommen, aber die Predigt? Auf keinen Fall.
Wir beschäftigen uns oft zu schnell mit dem Wundersamen und denken: Wow, wie wertvoll ist das für meinen Glauben! Dabei vergessen wir, dass über Jesus gesagt wird: „Obwohl er so viele Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn“ (Johannes 12,37).
Ist das schlimm? Da macht jemand viele Wunder und Zeichen. Wenn Wunder automatisch zum Glauben führen würden, hätte Jesus unzählige Bekehrungen erlebt. Aber so ist es nicht.
Ein Wunder kann Menschen im Moment fesseln, keine Frage. Aber dass Menschen dadurch wirklich anfangen, sich mit Jesus zu beschäftigen und begreifen, dass Jesus nicht nur eine Glücks-App in ihr Leben bringen will, sondern als Herr Dinge sagen darf, die verstören, sie in Situationen führt, die überfordern, und sagt: „Ich werde dein Leben führen und möchte, dass du es in meinem Sinn lebst“ – das ist eine ganz andere Dimension.
Punkt drei: Beim Thema Heilungen geht es ganz praktisch um Gnadengaben. Hier gilt: Der Heilige Geist gibt, wie er will.
Ich lese euch mal zwei Verse aus dem Schluss von Markus vor. Da ist ein bisschen offen, ob sie eigentlich zur Bibel gehören, aber ich lasse das jetzt mal außen vor. Ich tue so, als ob sie dazugehören, weil es für unsere Theologie keine Rolle spielt.
Markus 16,17 sagt: „Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben.“ Und dann folgt eine Liste von Zeichen:
„In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, in neuen Sprachen reden, Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden. Schwachen werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.“
Das ist erst mal cool.
Punkt drei: Hier haben wir eine Beschreibung von Zeichen, die denen gegeben werden, die glauben. Das heißt nicht dir persönlich, sondern der Gemeinde.
Wir sind nämlich Leib Christi. Das bedeutet, nicht der einzelne Christ erfährt genau das, was ich gerade vorgelesen habe. Auch für den einzelnen Christen ist das nicht automatisch normal.
Dieser Text beschreibt, wie der Geist Gottes durch ausgewählte Christen wirkt. Diese Zeichen folgen denen, die glauben. Das wirst du irgendwo in der Gemeinde erleben.
Deswegen: Wenn irgendein Missionar erzählt, er sei zum Essen eingeladen worden, die Gastgeber wollten ihn vergiften, er habe das gegessen und getrunken und sei nicht daran gestorben, und alle seien erstaunt gewesen – dann ist das nicht der Auftrag, beim nächsten Mal noch einen Schluck Gift mitzunehmen.
Versteht ihr? Sondern der Missionar wollte es ausprobieren. Vielleicht kann ich das ja auch, heißt es dann. Aber nein! Es ist eine Gnadengabe, und Gott benutzt sie in der Situation, wo sie hingehört.
Das waren also diese drei Punkte, damit wir das verstehen:
Die Dinge selbst: Wir stehen unter der Vollmacht.
Heilung und Wunder sind für Gott überhaupt nicht das Wichtigste.
Die Verheißungen, die wir erleben, sind der Gemeinde gegeben.
Jetzt drehe ich es mal um und sage: Die gesamte Vollmacht, das Königreich, liegt beim König, also bei Christus. Er übt diese Herrschaft über diese Welt durch seinen Leib aus, das ist die Gemeinde.
Und wisst ihr was? Das sind Millionen und Abermillionen von Frauen und Männern. Jede einzelne hat ihre Funktion. Das Schöne ist, je nachdem, welche Funktion wir haben, werden wir vom Heiligen Geist mit dem ausgestattet, was wir brauchen.
Da gibt es ganz unterschiedliche Leute: Evangelisten, Menschen, die praktisch anpacken, solche, die viel Geld verdienen, die weisen Rat geben, Menschen mit Leitungsaufgaben. Wahrscheinlich gibt es im Moment relativ wenige, die damit beschäftigt sind, Wunder zu tun. Das ist zumindest mein Eindruck. Ich habe auch eine Idee, warum das gerade in Deutschland nicht so im Fokus steht, aber das ist ein anderer Punkt.
Ich will nur zeigen: Dort, wo Gott mir eine Aufgabe gibt und sagt: „Du als Botschafter, ich habe dich an dieser Stelle berufen“, da ist jetzt der Platz, an dem ich dich hingestellt habe. Dort werden wir von ihm die Vollmacht und Befähigung bekommen, die wir brauchen. Und ganz ehrlich: Mehr braucht uns auch nicht zu interessieren.
Deswegen, wenn jemand sagt: „Ich habe die Vollmacht zu heilen“, dann würde ich sagen: Nein, formuliere es mal sauber. „Ich habe die Vollmacht zu heilen, wenn es der Wille des Herrn Jesus ist, die entsprechende Person tatsächlich zu heilen.“ Lasst uns nie vergessen, dass nicht einmal der Herr Jesus in Israel jeden heilte.
Im Johannes-Evangelium heißt es: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn.“ Ich mag diesen Vers. Der Sohn tut das, was er den Vater tun sieht.
Das bedeutet nicht, dass Jesus irgendwo herumging und sagte: „Ha, worauf habe ich Lust? Ich habe Lust, ein bisschen zu heilen, aber heute noch nicht mein Quantum erfüllt, vielleicht. Ja, und jetzt gehe ich in irgendeine Säulenhalle und mache mal ein bisschen ‚Mene, Mene, Miste‘ und heile ein paar Leute.“ Man hat ja den Eindruck, das wäre irgendwie so die Art, wie Jesus aufgetreten ist.
Aber in Johannes 5 betritt Jesus eine Säulenhalle voller Kranker, und wisst ihr, wie viele er heilt? Genau einen. Es sind aber, ich glaube, fünf Säulenhallen voller Kranker, Schwacher und Lahmer, und einer springt dann raus. Kannst du dir vorstellen, was die anderen dachten? „Das ist doch nicht fair!“
Oder Lazarus: Da hört Jesus davon, dass Lazarus krank ist, aber er heilt ihn nicht sofort. Gott hatte einfach etwas anderes vor. Gott wollte sich verherrlichen, und deshalb sagt der Herr Jesus zu seinen Jüngern: „Diese Krankheit ist nicht zum Tod, sondern um der Herrlichkeit Gottes willen, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht wird.“
Ich weiß nicht, wenn wir die Möglichkeit hätten, jemanden zu heilen, wären wir doch bei unserem besten Freund sofort losgesprungen. Wir hätten alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit er schnell wieder gesund wird. Tja, Jesus ist da irgendwie anders.
Jesus ist unglaublich diszipliniert. Er sagt: „Ich tue nur, was ich den Vater tun sehe.“ Mein Freund liegt im Sterben, und ich tue nichts, weil ich es vom Vater nicht sehe. Ich kann auf den Vater hören und weiß, was wann dran ist. Das ist geistliche Leitung, Leben unter der Autorität. Und zu sagen: „Ich habe so eine enge Verbindung, dass ich damit leben kann, dass Gott seinen Willen tut.“
Paulus musste einen Trophimus krank in Milet zurücklassen. Kein Heilungswunder. Derselbe Paulus, der an anderer Stelle in Ephesus so viele Wunder tat, dass man einfach nur sein Tempotaschentuch auf einen Kranken legte und dieser gesund wurde. Und zu den Korinthern sagt er: „Die Zeichen eines Apostels sind unter euch vollbracht worden.“ Also: Trophimus krank zurückgelassen.
Oder der gute Timotheus. Der bekommt statt eines Heilungswunders einen medizinischen Ratschlag: „Trink mal ein bisschen mehr Wein, um deines Unwohlseins willen.“ Und Paulus selbst war krank. Er hatte diesen Dorn im Fleisch. In 2. Korinther 12 heißt es dazu: „Um dessen Willen habe ich dreimal den Herrn angerufen, dass er von mir ablasse. Und er hat zu mir gesagt: ‚Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung.‘“
Das, was bei Timotheus mit „Unwohlsein“ übersetzt ist, heißt hier „Schwachheit“. Also: Gottes Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung. Gott sagt nicht: „Na klar, dir muss es richtig gut gehen, weil du ja einen tollen Job zu erledigen hast.“ Nein, es geht dir schlecht. Dabei belassen wir es. Das reicht dir.
Boah, das sind so Stellen, wo ich manchmal denke: Wie kann Gott so reich Gottes bauen? Wie kann das funktionieren? Paulus sagt dann: „Sehr gerne will ich mich nun viel mehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne.“
Das ist mal ein lustiger Tipp: Mach das mal! Setz dich hin und schreib deine ganzen Schwächen auf. Ich habe so eine Liste, die ich immer weiterführe. Was kannst du alles nicht? Wo bist du eingeschränkt? Wo merkst du, dass es besser wäre, wenn du da noch stärker wärst? Und dann freu dich mal drüber.
Ich weiß, das klingt absurd, aber in dem Moment, in dem du es tust, merkst du, dass das Reich Gottes nicht von dir abhängt. Wir glauben doch immer: Wenn wir noch ein bisschen schlauer, wacher, reicher oder besser vernetzt wären, dann…
Und jetzt kommt Gott und sagt: Vergiss es! Nicht, dass ich das schon ganz glauben kann, okay? Aber es steht da. Und ja, wir warten auf eine Zeit.
Die Offenbarung beschreibt in Kapitel 21 diese Zeit, wenn Gott jede Träne abwischen wird, wenn Trauer, Geschrei und Schmerz Vergangenheit sein werden. Gott sagt einmal: „Ich mache alles neu.“ Aber bis dahin müssen wir leiden und warten.
Jetzt ein kurzer Exkurs: Jürgen, gibt es da nicht eine Stelle im Buch Jesaja, in der steht, dass Jesus am Kreuz auch für unsere Krankheiten gelitten hat? Und dass deshalb jeder Christ ein Recht auf Gesundheit hat? Das ist eine sehr populäre Theologie. Ich möchte hier kurz darauf eingehen, weil sie sich sehr einfach widerlegen lässt. So habt ihr es zumindest einmal gehört.
In Jesaja 53 steht Folgendes: „Jedoch unsere Leiden und Krankheiten hat er getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen.“ Da steht also, dass Jesus unsere Krankheiten getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen hat. Weiter heißt es: „Wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserem Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.“
Hier wird tatsächlich, und zwar in Jesaja 53, Vers 5, das Kreuz prophetisch beschrieben. Das Argument lautet dann oft so: Am Kreuz stirbt Jesus für unsere Vergehen. Das steht ja da – er ist ein stellvertretendes Opfer, zerschlagen um unserer Sünden willen. Amen. Und während er da stirbt, trägt er, wie in Vers 4 heißt, auch unsere Krankheiten und Schmerzen. Deshalb hat jeder Christ ein Recht auf Heilung. Man muss nur richtig glauben, dann ist das garantiert.
Wenn du jetzt schmunzelst und denkst, das kann doch keiner glauben, dann gibt es wahrscheinlich mehr Christen in Berlin, die das glauben, als du denkst. Es ist eine absolut klassische Lehraussage – aber falsch.
Ich würde sagen: Es wäre nett, wenn man das einfach mal hinterfragen würde. Aber warum ist diese Aussage falsch? Warum ist sie falsch? Wenn jemand kommt und euch diese Stelle als Begründung nennt, was sagt ihr dann? Ihr sagt: „Weißt du, ich habe einen biblischen und einen logischen Einwand. Ich habe zwei Probleme: einen biblischen und einen logischen.“
Mein biblischer Einwand bezieht sich auf Jesaja 53, Vers 4. Dort heißt es: „Jedoch unsere Krankheiten hat er getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen.“ Das meint nicht Jesus am Kreuz und auch nicht dich persönlich. Woher weiß ich das? Ganz einfach: Diese Stelle wird im Neuen Testament zitiert. Und sie wird nicht nur zitiert, sondern als erfüllt betrachtet.
Ich lese euch das mal vor: Matthäus 8, Vers 16: „Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm, und er trieb die Geister aus mit seinem Wort und heilte alle Kranken. So wurde erfüllt, was durch den Propheten Jesaja gesagt ist: ‚Er selbst nahm unsere Schwachheiten und trug unsere Krankheiten.‘“
Also: Nicht am Kreuz stirbt Jesus und trägt dabei auch unsere Krankheiten. Er schenkt uns nicht nur Vergebung, sondern Heilung. Nein, Jesus war auf der Erde unterwegs und wirkte Heilungen. Der Heilungsdienst des Messias ist das, was Jesaja 53, Vers 4 beschreibt.
Das tut mir leid, aber das ist der Vorteil, wenn man die ganze Bibel liest. Dann merkt man: Aha, diese Stelle, von der du glaubst, sie bezieht sich auf mich, stimmt gar nicht. Sie bezieht sich auf den Heilungsdienst des Messias im ersten Jahrhundert und auf die Menschen, die damals geheilt wurden.
Es gibt natürlich auch einen logischen Einwand. Der lautet so: Wenn Jesus wirklich am Kreuz Gesundheit für jeden Gläubigen erwirkt hat und es nur eine Frage des Glaubens ist, ob man krank wird, müssten dann nicht alle richtig gläubigen Christen ewig leben? Ich meine, der Tod ist doch einfach nur eine Folge von Krankheit, oder? Zumindest habe ich diesen Eindruck: Irgendwann hört es auf, etwas geht kaputt, und wenn zu viel kaputt ist, ist man tot.
Wenn ich aber nicht mehr krank werden kann, müsste ich ewig leben – abgesehen davon, dass dann jeder Brillenträger ein Kleingläubiger wäre. Denn du hast die Brille ja nur, weil du nicht richtig glaubst. Und spätestens da müsste man diese Idee eigentlich als Unsinn entlarvt haben.
Aber das passiert nicht. Ich wollte euch das nur mitgeben. Es schwebt da draußen irgendwie im Raum, im Zusammenhang mit der Vorstellung, wie mächtig Christen sind, diese Idee, dass wir jeden heilen könnten oder dass jeder sich selbst heilen kann. Nein, nein, nein – das ist total angesagt, aber einfach nicht wahr.
Und deswegen lasst uns diese Predigt mit einem ganz anderen Blick beenden: mit der Frage, was es eigentlich bedeutet, im Namen Jesu zu beten beziehungsweise im Namen Jesu etwas zu tun.
Genau um diesen Begriff geht es. In Kolosser 3,17 heißt es: „Und alles, was ihr tut im Wort oder im Werk, das tut alles im Namen des Herrn Jesus.“ Das bedeutet, dass alles, was wir tun – auch unser Gebetsleben – im Namen des Herrn Jesus geschehen soll.
Was bedeutet es also, dass wir im Namen des Herrn Jesus unser ganzes Leben leben? Ich glaube, die Antwort ist recht einfach: Ich tue etwas im Namen einer Person, wenn ich es in ihrem Auftrag tue. Dann bin ich sozusagen ihr Vertreter. Dabei tue ich natürlich nur das, was die Person, die ich vertrete, auch will. Das ist logisch.
Wenn ich zum Beispiel sage: „Hey, ich habe keine Zeit, kannst du für mich in die Werkstatt gehen, meinen Wagen abholen?“ und ich gebe dir Geld mit, um die Rechnung zu bezahlen, dann gehst du in meinem Namen, also in meiner Vertretung, in die Werkstatt. Was darfst du in meinem Namen tun? Zwei Dinge: Du darfst meinen Wagen abholen und die Rechnung bezahlen.
Wenn du aber ein Sonderangebot für Reifen siehst und denkst: „Die alten Reifen, die drauf sind, könnte man auch mal erneuern“, dann darfst du das nicht einfach machen. Dazu hast du nicht das Recht, denn das gehört nicht mehr zu meinem Auftrag. Dafür müsstest du vorher nachfragen.
Wenn wir das verstanden haben, wird hoffentlich klar, dass das Verhältnis, das wir mit dem Tun im Namen Jesu haben sollen, genau dieses ist: „Ich tue Dinge, aber ich tue sie eigentlich in seiner Vertretung.“
Von dem Herrn Jesus heißt es in Johannes 10,25: „Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt nicht. Die Werke aber, die ich im Namen meines Vaters tue, die zeugen von mir.“ Der Herr Jesus tut seine Werke im Namen des Vaters. Er steht unter der Autorität des Vaters und handelt nach seinem Willen. Das, was der Vater will, tut er.
Wir hatten vorher schon die Stelle in Johannes 5, wo Jesus sagt: „Was ich vom Vater sehe, das tue ich.“ Das ist ein ganz ähnlicher Gedanke.
Wenn wir nun dazu beauftragt sind, unser ganzes Leben in seinem Namen zu leben, also unter seiner Autorität und nach seinem Willen, dann ist es sehr wichtig, dass wir dieses Konzept verstehen.
Ich mache es mal ganz praktisch: Die Worte, die wir sprechen, die Gebete, die wir sprechen, die Einkäufe, die wir erledigen, die Freunde, die wir uns aussuchen, die Karriere, die wir anstreben, unsere Terminplanung, das, was wir online posten – all das tun wir hoffentlich mit dem Verständnis, dass wir es als Botschafter Jesu tun. Als Menschen, die glauben, dass Gott selbst es ist, der von uns will, was wir tun.
Das bedeutet, dass wir alles im Namen des Herrn Jesus tun. Ich tue Dinge, ich treffe Entscheidungen, aber ich frage mich immer wieder: Ist das, was ich tue, wirklich das, was Jesus jetzt in dieser Situation von mir will?
Dabei mag es Graubereiche geben, und es ist nicht immer hundertprozentig klar. Aber oft genug ist es völlig klar, worum es geht.
Wir leben vielleicht wie alle anderen, aber bei allem, was wir tun, fragen wir uns immer: Wie kann ich da, wo ich gerade stehe, als Botschafter Jesu leben? Wie kann ich das Leben führen, das er möchte, dass ich es lebe – eben in seinem Namen?
Dabei fallen manche Dinge einfach weg. Das ist logisch. Ein dummes, trübsinniges, langweiliges Leben, in dem man einfach nur lebt wie alle anderen, funktioniert dann nicht mehr.
Warum? Weil wir für seine Interessen, für seine Prioritäten, für seine Werte leben – und nicht mehr nach unseren egoistischen Wünschen.
Wisst ihr, was ich am Christentum wirklich ungewöhnlich finde? Es gibt vieles, aber was mir immer wieder auffällt, ist, dass der Herr Jesus das Schicksal seines Königreiches, seine Reputation und seine Glaubwürdigkeit in unsere Hände legt. Ich finde das total ungewöhnlich.
Wir glauben oft nicht, wie wichtig wir sind. Einerseits wollen wir so viel Vollmacht wie möglich, aber wehe, wir denken darüber nach, welche Verantwortung das mit sich bringt. Doch genau das tut er: Er legt diese Verantwortung in dem Moment auf uns, in dem er uns beruft, Leidchristi auf der Erde zu sein.
Ich sage euch das nicht gerne, und es erschreckt mich auch, aber es ist so: Der Erfolg seiner Mission hängt auch von unserer Treue ab. Er wird uns geben, was wir brauchen, aber er wird uns nicht zwingen, in seinem Namen zu leben. Er wünscht es sich, er erwartet es, aber wir müssen uns dafür entscheiden.
Für uns bedeutet das nichts weniger, als dass wir wirklich berufen sind, treu seinen Zielen zu folgen – so, wie er treu den Zielen seines Vaters gefolgt ist. Der Mensch Christus Jesus, der unter dem Vater lebt, kann am Ende seines Dienstes sagen, wie es in Johannes 17,4 heißt: „Ich habe dich verherrlicht auf der Erde.“
Hört euch den nächsten Vers oder Halbvers an: „Das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte.“ Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ist das nicht ein Satz, den wir auch hören wollen?
Jeder von uns hat eine andere Berufung, ist anders begabt, an einer anderen Stelle eingesetzt, kann auf verschiedene Weise Menschen mit dem Evangelium erreichen und hat unterschiedliche Herausforderungen und Versuchungen. Jeder bekommt eine Aufgabe, die zu ihm passt und die er leisten kann.
Auch Jesus selbst hatte nicht die Aufgabe, die ganze Welt zu retten. Natürlich ist er am Kreuz für alle Menschen gestorben, aber sein Dienst war zunächst auf Israel begrenzt. Das überrascht manchmal Leute, wenn er sagt: „Ich bin nur gekommen für das Haus Israel.“ Viele fragen sich dann: Was ist mit uns Heiden? Für ihn war das nicht die Zielgruppe. Später wurde aus der Bewegung heraus auch die Heiden als Zielgruppe aufgenommen, aber für den Herrn Jesus war das zunächst nicht relevant.
So gibt es Aufgaben, die für dich nicht relevant sind. Du musst nicht die ganze Welt retten. Aber ich glaube, das, was wir uns wünschen dürfen und wofür wir beten dürfen, ist, dass wir eines Tages vor dem Herrn Jesus stehen und mit zitterndem Herzen sagen können: Herr, soweit ich es irgendwie mitbekommen habe, habe ich das Werk vollbracht, das du mir gegeben hast. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Und deswegen lasst uns zusammenfassen: Jesus ist der Herr, und diesen Status kann ihm niemand streitig machen. Denn es war der Vater, der ihm den Namen gegeben hat, der über allen Namen ist. Er ist die uneingeschränkte, absolute Nummer eins.
Zu seiner Zeit wird auch der letzte Feind ihm unterworfen sein. Er ist der König, aber wir sind es nicht. Wir sind diejenigen, die das Privileg haben, diesen König vor vielen anderen Menschen erkannt zu haben.
Wir sind keine Könige, sondern Mägde und Knechte Gottes. Wir sind Sklaven des Herrn Jesus Christus. Wir sind diejenigen, die ihr Leben in seinen Dienst gestellt haben, um es in seinem Namen zu führen.
Und wir tun das dort, wo Gott uns hinstellt, innerhalb der Grenzen, sei es biografisch oder körperlich, die er uns auferlegt. Mit den Gaben, die er uns gibt – wisst ihr was? – mit genau der Vollmacht, die er uns anvertraut, weil wir sie brauchen. Amen.
Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!
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