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Klein - aber enorm wirksam

02.02.1997Lukas 8,4-15

 Lukas 8, Verse 4-15, Wir haben es dreimal in den Evangelien, auch Matthäus 13, wir lesen es aber heute nach Lukas 8, - noch einmal in Markus 4. -  4 Als nun eine große Menge beieinander war und sie aus den Städten zu ihm eilten, redete er, Jesus, in einem Gleichnis: 5 Es ging ein Sämann aus, zu säen seinen Samen. Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg und wurde zertreten, und die Vögel unter dem Himmel fraßen's auf. 6 Und einiges fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. 7 Und einiges fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten's. 8 Und einiges, naja, immerhin noch ein bisschen ist doch noch richtig hingefallen, fiel auf gutes Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht. Als Jesus das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre! 9 Es fragten ihn aber seine Jünger, was dies Gleichnis bedeute. 10 Er aber sprach: Euch ist's gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu verstehen, den andern aber in Gleichnissen, damit sie es nicht sehen, auch wenn sie es sehen, und nicht verstehen, auch wenn sie es hören. 11 Das Gleichnis aber bedeutet dies: Der Same ist das Wort Gottes. Also ist Gott der Sämann. 12 Die aber auf dem Weg, das sind die, die es hören; jetzt redet Jesus nicht von Mächten, sondern sehr klar, danach kommt der Teufel und nimmt das Wort aus ihrem Herzen, damit sie nicht glauben und selig werden. Wissen Sie gar nicht, dass das schon anfängt, bevor Sie nach Hause gehen. Denn wenn sie zu Hause auch in der Stille sitzen, bevor sie das Haus verlassen, wenn der Teufel Ihnen das alles aus dem Herzen reißt. 13 Die aber auf dem Fels sind die: wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an. Doch sie haben keine Wurzel; eine Zeitlang glauben sie, und zu der Zeit der Anfechtung fallen sie ab. 14 Was aber unter die Dornen fiel, sind die, die es hören und gehen hin und ersticken unter den Sorgen, dem Reichtum und den Freuden des Lebens und bringen keine Frucht. 15 Das aber auf dem guten Land sind die, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld.

Keiner von Ihnen, bewegt nicht die schwierige Frage, warum kommt eigentlich das Wort Gottes bei so vielen Menschen nicht an. Das ist ja auch die Tragik unserer leeren Kirchen, und von so vielen Menschen, die Probleme haben mit dem Wort Gottes. Und so lange es Christen schon in meiner Jugendzeit habe ich das immer mitbekommen, dass man viele Lösungsvorschläge diskutiert. Wie man doch mithelfen kann, dass das Wort Gottes besser zu den Leuten kommt. Ich bin ein alter Mann, und vor vierzig Jahren hat man das ernsthaft und mit gutem Sinn diskutiert und ich glaube, da ist heute noch was dran, dass man sagt: Also, die Gottesdienstzeit, das ist mal eine ganz dumme, die ist vom bäuerlichen Rhythmus bestimmt, das muss man verändern. Und dass die Pfarrer so schrecklich schwarze Taläre anhaben, wenn meine Frau mich nicht halten würde, hätte ich auch keinen Talar mehr an, das sind jetzt Dinge, und die anderen sagen: Da gibt's noch viel mehr, was mich stößt, der Monolog der Predigt, vor vierzig Jahren sagte man, das ist ja richtig, man müsste Diskussionsgruppen einrichten, man müsste Fragen austeilen, in Gesprächsform das tun, man hat ja dann die Dialogpredigten eingeführt, aber, die Kirchen wurden noch leerer. Auch wenn Sie einen Talar bunt haben mit lauter Flicken drauf, das, die Leute verstehen das Wort Gottes nicht besser! Ich weiß noch, vor vierzig Jahren, als der Super-Kindergottesdienst war, toll gemacht, Riesenband in Canstatt eingeführt wurde, nach ein paar Jahren, nach dem er einfach überfüllt war, eingeschlafen. Weil niemand mehr kam. Wenn in diesen Tagen, ich las das gerade jetzt in diesen Tagen, wieder tolle Vorschläge, die mich begeistern, ich bin ja kein rückständiger, verschlafener, altmodischer Mensch, gesagt wurde, Bistrotische her statt Kirchenbänke, ja, wir haben drüben Bistrotische, wir können ja umräumen, oder Jongleure, Täuschungskünstler, Cabarét, das ist wichtig, Wort Gottes natürlich bibeltreu und gut, aber der Rahmen muss zuerst stimmen, sonst fühlen die Leute sich nicht wohl, Spaß muss der Gottesdienst machen. Ich würde so gerne Ihnen mehr Spaß machen. Ich bin so ein, ich weiß nicht, als ich Vikar war, als die Leute so anzieht, man kriegt schon einen Schreck, so ernst ist es bei Ihnen immer, also ich würde so gerne Spaß machen, ich würde Ihnen ein Gourmet-Essen hinstellen, und ich will, dass Sie sich wohl fühlen, ich denke immer wieder, es verdeckt wahrscheinlich das Hauptproblem, nicht, dass ich nicht dafür wäre, schön, wenn was ohne große Kosten und ohne großen Arbeitsaufwand machen, das ist auch noch wichtig, dass wir nicht auch noch liegen an den Nebendingen, Hauptproblem bleibt immer wieder, aber wie verstehen denn die Leute das Wort Gottes besser? Das ist ja gar keine Frage der Musik und des Stils und des Randprogramms und des Vorprogramms, obwohl das für unser Gemüt vielleicht noch eine Rolle spielen kann, ganz entscheidend wichtig ist doch, dass wir uns für alle möglichen Dinge interessieren, ob heute Mittag Martina Hinggis gewinnt, oder ob der Euro kommt, oder ob die Telekom-Aktien fallen, wir interessieren uns immer für ganz arg viel, bloß das Wort Gottes lässt uns, wir sind ja Menschen, und wir gehören zu den Menschen, wir reden jetzt nicht über irgendwelche anderen Menschen, das Wort Gottes lässt uns Menschen von Natur aus absolut kalt. Wir interessieren uns für unmögliche Dinge, aber das Wort Gottes, das aus dem Mund Gottes kommt, ist dem Menschen normalerweise ganz fremd. Woher ich das habe? Das habe ich aus dem Mund Jesu, aus diesem Gleichnis, das er erzählt, obwohl doch am Anfang genau erzählt ist, eine Menge Menschen drängt sich um Jesus herum. Jetzt war doch endlich der Durchbruch geschafft, jetzt fielen doch die Leute in Massen ihm zu, wenn Sie einmal die Evangelien sorgfältig durchgehen, fällt auf, die Leute waren immer begeistert, wenn Jesus etwas getan hat. Tote auferweckt hat, Wasser in Wein verwandelt hat, da war der Jubel groß, die Kranken geheilt, wenn Jesus geredet hat, war die positivste Reaktion Entsetzen. Dass die Leute dieses Wort gerne gehört hätten, ist eigentlich ganz ganz selten irgendwo am Rande erwähnt, das darf ich einmal an einem Beispiel Ihnen zeigen, damit wir einfach mal bei den biblischen Erzählungen bleiben. Als Jesus die fünftausend Menschen gespeist hat, ist im Johannesevangelium erzählt, wie sie begeistert zu Jesus kommen, und ihn zum König machen wollen, und Jesus hält in Kapernaum eine kurze Ansprache.- Er sagt, was Gottes Wort ist, und er redet vom Brot des Lebens, das war die größte Pleite. Alle liefen weg. Das ist eine harte Rede, wer kann sie hören. Der Mensch will das Wort Gottes nicht hören. Wir haben uns wahrscheinlich das noch gar nicht richtig klargemacht, wir müssen's am Evangelium zuerst studieren, wenn das bei Jesu so war, es gibt eine ganz normale Ablehnung, nicht nur bei irgend einem Menschen in der Welt irgendwo, sondern in unserm Herzen heute morgen. Weil wir ganz natürliche Leute sind von Fleisch und Blut. Damals hat ja Jesus seinen Jüngern offeriert: Wollt nicht auch noch weggehen? Weil das Wort Jesu uns Menschen so fremd ist. Irgend etwas stört uns bei seinem Reden. Und darum hat ja Jesu dieses Gleichnis gebraucht. Eine Beispielerzählung, die wieder krass ist, ja, extrem, damit wir das Entscheidende merken. Ich möchte zuerst darüber reden, an was der Misserfolg bestimmt nicht liegt. Also erst ist man ja verdutzt, wie dieser Sämann sät. gibt's überhaupt so 'nen dummen Bauer? Der so das Samenkorn herauswirft. Der hat's ja offenbar. Da ist dann so ein ganzer Schubs, und da schmeißt er es auf den Weg. Ja, also da kann's doch nichts geben. Der nimmt den nächsten und dann wirft er's in die Dornen. Und dann hat er wieder was, und dann wirft er es auf den Felsen. Und schließlich trifft er auch noch das gute Feld, Sie wissen ja, dass dort, in Israel, die Felder nicht so groß sind, wie bei uns in Fildern oben, sondern wie da der Fels mitten auf dem Feld aufliegt, und der Weg oft mitten durch geht, aber sagen Sie, hat der denn seinen Kopf nicht bei der Sache, oder spinnt der, oder was macht denn der, wer sät denn so sein Feld? Und wieder, am Krassen können Sie's merken, am Extremen, Jesus will uns daran etwas zeigen. Was denn? So sät Gott. Er sät sein Wort einfach aus, ohne Rücksicht darauf, ob da Chancen sind, dass das aufgeht. Er kalkuliert gar nicht. Wie hat er zu Ihnen in Ihrem Leben geredet, ohne dass sie fragen, ob sie das hören oder ob Sie das nicht hören. Gott gibt sein Wort reichlich, und er hat uns ja seit Kindertagen überschüttet mit seinem Wort. Manche, die haben einen direkten Überdruss. Trifft man ja häufig bei Leuten, die in christlichen Kreisen aufgewachsen sind. Dass die überfüttert sind von diesem Wort. Dass es nichts bewirkt, das liegt nicht am Sämann. Der ewige Gott und Herr ist der Sämann. Und wir müssen drauf achten, wo das Wort Gottes unverfälscht, unverkürzt verkündigt wird. Im Hauskreis, das kann noch so schlicht sein. Irgendwo in einer ganz schäbigen Kirchenbaracke, oder wo auch immer, durch Menschen, die vielleicht viele Mängel und Fehler haben, aber es wird unverfälscht und unverkürzt gesagt, steht der große Sämann dahinter? Wo das Wort Gottes rein und lauter erklingt, das haben die Reformatoren gesagt. Nicht, wo es mit Menschenmeinungen durchsetzt ist, da müssen wir immer aufpassen, lassen sie sich nichts untermogeln. Das Wort Gottes – ganz unabhängig, wie unscheinbar das ist, nicht, dass wir deshalb nicht Mühe darauf verwenden, dass wir sollten das Rahmenprogramm, das Ambiente nicht auch ein bisschen schön zu machen, bloß, das Entscheidende liegt darin, das Wort Gottes hat ungeheure Kraft. Das ist nicht nötig, dass ein Prediger am Wort Gottes rumpoliert. Oder feilt, oder das man zuerst biegen muss, oder das man zuerst in eine Lauge legen muss. Oder das man zuerst bereichern muss und noch einen Rahmen drumherum machen muss. Das ist nicht wichtig. Das Samenkorn hat in sich die ganze Kraft des Lebens. Das ist so wunderbar, dass Jesus einmal klarstellt, er spricht gar nicht von Predigern und von Evangelisten, und von Zeugen, und so, Gott ist der Sämann, Gott wirft sein Wort aus. Und darum leben wir in einer herrlichen Zeit. Gott hat viel vor. Er teilt sein Wort aus: Gehet zuversichtlich auch in dieser Zeit, auch in dieser modernen Zeit, auch in dieser Wende zum dritten Jahrtausend gehe ich fröhlich weiter, weil der Sämann sein Wort ausstreut. Und in dem Wort, so wir es haben in der Bibel, ist alles drin, was ein Mensch braucht. Und so majestätisch und souverän war auch Jesus in seinem Wirken. Dieses Wort, das er ausstreut, das ist das einzige, was ein Mensch braucht zum Glauben. Und wer an diesem Wort bleibt, an dieses Wort sich hält, wird sein Leben völlig verwandelt. Sprich nur ein Wort, so wird dein Knecht gesund. Sie haben das erlebt, was ein Wort Gottes bei Ihnen schon auslösen kann. Da weichen Schrecken weg, Ängste fallen hin, Sie werden aufgerichtet, sie haben Mut und Zuversicht. Das Wort ist das, was das ganze neue Leben eines Christen in sich schließt. Also, es liegt weder am Verkündiger, noch am Korn, dass wir sagen, das ist eben in unserer Zeit nicht das Richtige, wir müssen eine andere Sorte haben, oder so was, das Korn ist super, der Verkündiger ist großartig, er hat alle Kraft, er hat alle Macht, an was liegt es denn, es liegt ausschließlich und allein am Ackerboden. Also, mich hat das ja jetzt so beeindruckt, wie ich Ihnen gerade erzählt habe, wie ich erlebt habe wie die mir erzählt haben in Kuba, vor fünf Jahren, ist plötzlich etwas eingetreten, wir können es überhaupt nicht verstehen. Der Kirchenleiter Roberto Estada, der da im Rollstuhl saß, hat mir gesagt, kein einziger hat irgendjemand zum Gottesdienst eingeladen, in unseren Versammlungen, wir haben keine Aktion gemacht. Öffentlich dürfen wir sowieso nichts machen, und Handzettel darf man nicht, und da drängen sich auf einmal die Menschen in unseren Kirchen, ungläubige Leute, und die wollen nichts anderes, als das Wort Gottes hören. Da meinen wir ja immer wieder, ja, vielleicht ist das doch so ein bisschen Zufall, nein, Gott hat seine Wirkungsweisen, und ich bin überzeugt, wenn wir noch ganz anders beten, und wirklich Gott allein die Ehre geben, dann kann Gott wirken. Noch nie hat ein Mensch durch seine irgendwie gearteten rhetorischen Fähigkeiten einen anderen zum Glauben führen können. Das war noch nie auch die charmante Art seines Auftretens, dass sie Menschen zu Christen gemacht hat. Trotzdem schön, wenn Sie charmant sind, ich beneide sie, aber verstehen sie, das ist noch nie der Grund gewesen, sondern es war immer das Wort Gottes, das gewirkt hat, und das Menschen angesprochen hat. Und die sagten dort in Kuba, das sei ganz merkwürdig, die ältere Generation sei überhaupt nicht berührt, es sei die junge Generation, die durch achtunddreißig Jahre Sozialismus ging, die haben nichts anderes gehört, als Gott ist tot, und der Mensch kann die Welt neu schaffen, und plötzlich trifft das Wort Gottes auf den Boden. Und das steht ja im Wort Gottes vielfach, dass Gott wacht über sein Wort, dass er es tut, er wacht darüber, und sie dürfen den langen Atem haben, hier steht von der Geduld, bis das Wort Gottes aufgeht, und wir sollten einfach auch dranbleiben, in Liebe und Gelassenheit, immer wieder die Leute nicht beschwatzen, sondern in ganz einfacher Gelassenheit den Menschen das Wort Gottes bezeugen und ihnen erklären, auch wenn wir wissen, dass junge Leute einmal durch eine Zeit der Revolution und der Ablehnung gehen, und wir bleiben dabei und bezeugen. Und sagen, du weißt, was es mir bedeutet, und dann reden wir von diesem Wort Gottes in unserem Leben. Alle großen Erneuerungsbewegungen in einer toten Christenheit wurden auch nie durch irgendwelche äußeren Dinge ausgelöst, es hat keine Erweckung gegeben, als man den Kölner Dom eingeweiht hat, und das Ulmer Münster, und als man ein neues Gesangbuch eingeführt hat oder so, aber es war immer so, wenn ein paar Leute, schlichte Leute, da war es am Anfang der großen Erweckungsbewegung des Pietismus, als Tübinger Gorden sich in ihrem Weinberghäuschen miteinander getroffen haben und miteinander Bibel gelesen haben. Da ist plötzlich in Tübingen etwas explodiert, geistlich. Da wurden Menschen lebendig. Was war in der Reformation los? Was war das für ein hektisches Geschehen, der Kaiser Karl der Fünfte in Spanien, und dieses riesige Reich, was haben sie alle bewegt, die Bauernkriege, und da war ein Mönch in seiner Zelle. Er hat nicht einmal die Unterstützung seines Ordens richtig gehabt. Er hat Bibel gelesen und hat dieses Bibelwort unverfälscht und unverkürzt verkündet, und in wenigen Wochen ist die Botschaft durch ganz Deutschland gelaufen. Können wir Menschen nicht machen, aber Gott steht zu seinem Wort. Als die iroschottischen Mönche einst durch Germanien gezogen sind, hatten sie nur ihre schlichten Tücher umhüllt und das Wort. Und das hat eingeschlagen bei diesen alten Germanen und das waren harte Socken, die waren nicht so leicht umzukriegen, und das hat sie getroffen, dieses Wort Gottes, und die können aus all den Erweckungsbewegungen, von Johannes Hus, in Prag noch einmal sehen, als Ludwig Hofacker sprach, er war ja körperlich ein Wrack. Die Tuberkulose und die Geschwüre an seinen Händen und die schwache Stimme, dass er kaum reden konnte, da war kein Pathos drin, und wenn Sie heute diese Worte lesen, dann sagen Sie, ja eindeutig Bibel. Es ist wahr, nur Bibel. Er sagt, man soll nicht so viel drum herum machen, keine Soße um die Wahrheit, sondern das Wort predigen. Und als ein schwacher Mensch durfte er so viel Menschen das Licht bringen. Ja, wir sagen mal, an was liegt's nicht, jetzt sagen wir schon, an was liegt es. Bin ich ein guter Ackerboden? Man kann so leicht über dieses Gleichnis reden und dann immer sagen, so viele Menschen, die sind, und wir müssen jetzt ganz auf uns beziehen, und was ich jetzt sage, rede ich von mir. Da redet Jesus zuerst vom Weg, auf den das Korn fällt. Helmut Thielicke hat eine einmalige Auslegung im Bilderbuch Gottes, die ist so fantastisch, die wollte man grad noch einmal nacherzählen. Darüber geschrieben, wie er sagt: Das ist doch Ausdruck vom modernen Menschen, die sind so eingespannt und da gibt es so viel über sie hinweg, Menschen, da klingelts Telefon, Menschen, und sie sind fortwährend in Aktion. Einer trampelt über die und dann kommt der nächste, und die werden hart, die können gar nicht mehr richtig hören, und wenn dann das Wort Gottes kommt, dann kann es gar nimmer eindringen. Wissen Sie, was Kennzeichen ist für unsere Generation heute – das Zappen! Wissen sie, was Zappen ist, im Fernsehn. Die, die einen Kabelanschluss haben, dass man dort alle zwanzig Sekunden das Programm wechselt, und im nächsten guckt, und immer wieder guckt und nirgendwo Ruhe findet. Und das ist bei uns ja nicht nur beim Fernsehprogramm so, sondern wir zappen uns durch alles hindurch, wir sind Christen, aber wir sind auch alles andere auch noch, wir machen uns ein Viel-Programm und wir ersticken in dem Vielerlei, und wir können gar nicht mehr sagen: So, ich lass mal das andere und beschränke mich und will jetzt bloß noch hören. Sie müssen hier gegen den Geist der Zeit gegen das Zappen angehen und müssen ein Mensch werden, der sagt: Ich will mir Zeit nehmen zum Hören. Sie müssen nicht sagen: Ich habe keine Zeit, denn so viel Zeit hat keine Generation vor Ihnen gehabt, ich weiß, Sie sind immer beschäftigt, aber wenn wir vom Äußeren so viel geordnete Zeit haben, wir können nicht, da sagt mal Pascal vor vielen hundert Jahren, wir können nicht eine Stunde allein sein im Zimmer. Vielleicht war das immer die Not des Menschen, dass er immer zappt, überall ein bisschen, hier ein bisschen, da ein bisschen, und hören, und das macht das Wort Gottes unwirksam. Es liegt nicht am Wort Gottes. Ich brauch kein neues Superkorn, ich brauche gar keine Attraktion, sondern ich muss hören können. Der Helmut Thielicke sagt: Wenn er auch kämpft, wird er nicht gekrönt, wenn er nicht richtig kämpft. Es ist ein Kampf auf Leben und Tod, ich sag, auf dem Weg zur Hölle kannst du bummeln. Pass bloß auf, dass dir nicht die Seligkeit verloren geht. Du musst gucken, dass du hören kannst aufs Wort. Und da sind Mächte da, die picken, Mächte, der Teufel, der will lospicken, der will das Wort Gottes mies machen, er will mir's wegnehmen, er will, dass ich's vergessen kann. Wir haben ja in der Gemeinde eine Gruppe, und die gehört zu den allerwichtigsten Gruppen. Das sind die, die Dienstags Abend um sieben Uhr dreißig Bibelworte auswendig lernen. Ich habe schon früher mal überlegt, können wir hier am Gottesdienst machen, aber ich glaube, es ist gar nicht mal so nett, als wenn man in einer schönen, harmonischen Gruppe miteinander, und da das dann wieder miteinander aufsagt, dann wieder merkt, jawohl, und dann diesen Druck hat, da hat man selber so einen unwahrscheinlichen Gewinn davon, das Wort Gottes zu lernen, dass man sich selber vorsagen kann, dass man es im Kopf und Sinn drin hat, und weiß, und mit diesem Wort Gottes leben kann. Und dann steht da, dass das andere auf den Felsen fällt und dann auf dem Felsen, da kann es keine Wurzel schlagen, weil da ist der harte Boden, und da dringt die Wurzel nicht ein, und dann ersticken die Dornen dieses aufwachsende Korn. Ja, was ist das denn. Jesus hat's gut erklärt, und sagt, das sind die Sorgen, das wissen Sie, wie die Dornen immer schneller wachsen als die guten Pflanzen, ich find, das Unkraut ist immer schneller als die richtigen Pflanzen im Garten, und das ist der verzweifelte Kampf, den man da führen muss, und wenn man nicht dranbleibt und jätet jede Woche, ist im Nu der Garten furchtbar durcheinander. Und diese Sorgen, das wissen sie, wie das ist. Die Sorgen ersticken das Wort Gottes, das wissen sie doch. Die Ängste, was wird mit meiner Krankheit. Wie geht das beruflich weiter, was wird aus meinen Kindern, und mit der Sorge, da denkt man ja immer dran, da hat man ja immer das sogar bildlich vor Augen, man sieht die Gefahren, man kann überhaupt nichts anderes mehr denken, und wenn Sie sich hinsetzen wollen und Bibel lesen wollen, erstickten die Sorgen das Wort Gottes. Jetzt müssen sie wissen, ob sie den Sorgen in Ihrem Leben so viel Raum geben. Im Matthäusevangelium ist festgehalten, dass Jesus das mit dem Reichtum zusammen noch ein bisschen prägnanter gesagt hat. Dass der Reichtum das Wort Gottes erstickt. Das ist eine Tatsache bei uns in Deutschland, seit Ludwig Ehrhard. Er hat noch gewarnt vor dem Reichtum, aber wir sind voll drauf reingefahren. Wir haben häufig unser Seelenheil verloren, beim Matthäusevangelium steht da vom Jesuswort, der Betrug des Reichtums, der gaukelt uns was vor, einen Frieden, den uns das Geld und der Wohlstand nie geben kann. Der Betrug des Reichtums erstickt das Wort Gottes. Und dann steht noch was da von der Lebensfreude. Jetzt denken sie nicht, dass Gott Ihnen das Mittagessen vermiesen will und Ihren Urlaub, das an der Lebensfreude ist ja nicht böse, was ist gemeint, Alt-Luther war in vielem natürlich doch besser. Da stand ein altmodisches Wort, da stand Wollust. Jetzt haben wir ein modernes Wort, da heißt es Erotik. Das ist doch schön, aber wenn Ihre ganzen Gedanken bloß noch kreisen darum und dann können sie das Wort Gottes nicht mehr hören, da müssen sie wissen, was sie zur Hölle zieht, und was das Wort Gottes in Ihrem Leben erstickt. Sie können sich mit vielem beschäftigen in dieser Welt. Und Jesus nennt's beim Namen und jeder muss wissen: Wo ist der Grund, warum ich zu keiner Stille finde. Ich weiß auch, wenn ich zum Bibellesen hinsitze, in der Stille, da fällt mir viel ein, da müsste ich anrufen, da müsste ich einen Brief schreiben, legen Sie einen Zettel daneben hin, dass ich mal, manche Dinge sind gut, dass es mal wieder rauskommt, aber dann, weg, und dann lesen, und wenn's nur immer unterbrechen müssen, es ist gut, wenn es rauskommt, aber nehmen Sie sich Stille und Zeit zum Wort Gottes, dass das nicht erstickt werden kann. Auf den Weg wird's geworfen, asphaltierter Weg, kann es auch gehen, auf den Felsen, unter die Dornen, da erstickt es, aber was ist jetzt überhaupt noch mit dem Wort, es steht doch beim letzten, das Wunder passiert. Das Wunder passiert. Ich fragte vorhin woran es nicht liegt und woran es liegt. Am Ackerboden. Bei mir schon als Kind hat es sich eingeprägt, ich wollt es eigentlich gar nicht sagen, weil mir das auf den Wecker geht, der alte Spruch, aber der ist doch trotzdem gut, weil man ihn nicht vergisst, Vierfach ist das Ackerfeld, Mensch, wie ist dein Herz bestellt. Darum geht's. Da ist ein guter Boden. Es waren ja Leute, die moralisch nicht gut waren. Für Jesus sind gerade Menschen, die in einer großen Krise leben, guter Boden. Menschen, die gescheitert waren mit ihrem Leben, guter Boden. Bei Zöllnern und Huren hat Jesus viel Wort Gottes säen können und wunderbare Frucht ist gewachsen. Da müssen Sie aufpassen, dass Sie nicht meinen, eine bürgerliche Wohlanständigkeit sei der gute Boden, sondern wo die Furchen umgegraben sind, wo das Korn sich entfalten kann, wo es seine ganze Kraft zeigen kann. Eine Frage an uns heute Morgen, wie kann das Wort Gottes sich bei uns in unserem Leben entfalten? Man kann ja das Wort Gottes morgens so lesen, Frühstücksbrot im Mund, und die Türklinke in der Hand, und dann das Losungswort. Oder man kann sich Zeit nehmen und dann wirklich mit diesem Wort arbeiten, und jetzt denken Sie noch einmal daran, so wie die Sorgen, so wie bei vielen die erotischen Fantasien das ganze Denken werden, so soll das Wort Gottes Sie beschäftigen, an dem Platz möchte Gottes Wort sein, dass Sie den ganzen Tag den Frieden empfinden der großen herrlichen Zusagen Gottes. Dass es Ihnen ganz nahe ist, in den Augenblicken der Angst, oder wenn Menschen Sie kritisieren, dass Sie dann den Boden unter den Füßen nicht verlieren. Denn das Wort Gottes hat sich entfaltet bei Ihnen. Das wächst und wird stark und groß. Es ist ganz wunderbar, wenn Sie bloß danach suchen, wie kann ich dir, Gott, Ehre machen, und dann müssen sie wissen, dass Sie das Wort Gottes gar nicht zum Leben erwecken müssen, das macht das selber, er prägt das ein, er wirkt, er schafft das, und je mehr wir uns das klar machen in unseren Bibelstunden, in unseren Predigten, umso mehr ist das auch am Wirken. Es ist ja immer wieder so, wenn man sich zu so einer Predigt vorbereitet, geht es durch manche Stunden des Verzagtseins, vielleicht kann man ganz große Sprüche machen, aber bis man merkt, wie soll ich ein Sprachrohr Gottes sein. Und dann geht es Ihnen nicht anders, wenn Sie zu einem Besuch gehen, wenn Sie jemand anders trösten wollen, tun Sie das. Ich habe was erschütterndes gehört von einer Familie, die in großer Trauer war, und dann kam der Besuch einer gläubigen Familie, und die andern waren nicht gläubig, und dachten, jetzt kommt's, kein Wort kam. Ich bin auch so feige. Dass ich Angst habe vor dem Spott. Gehen Sie auf die Knie. Rufen Sie Gott an, er hat den Schlüssel zu seinem Wort, er kann Ihnen das Licht geben, er muss selber wirken. Er hat den Schlüssel zu den Herzen der Menschen. Tun Sie es in großer Demut. Und dann werden Sie ein Zeuge dieses Wortes, lassen sie es in Ihrem Leben selber aufgehen und wirken, und dann werden Sie erleben, dass Gottes Heiliger Geist wunderbar wirkt, und ich bin überzeugt, dass er auch unter uns in diesem Jahr, in den vor uns liegenden Jahren ganz wunderbar viel tun will. Gott will, dass Menschen gerettet werden, es geschieht durch sein Wort. Alles andere dürfen Sie auch noch machen, aber lassen sie da nichts dran fehlen. Mach in mir deinem Geiste Raum, dass ich dir werde ein guter Baum, und lass mich Wurzel treiben. Verleihe, dass zu deinem Ruhm ich deines Gartens schöne Blum und Pflanze möge bleiben. Amen.