Einführung und Eröffnung des Gottesdienstes
Es tut mir leid, dass wir jetzt wieder getrennt sind von denen, die drüben bei der Übertragung sitzen und dort sehr gedrängt sind. Doch was uns verbindet, ist die Tatsache, dass Jesus heute mit uns reden will. Ein Wort von Jesus trifft mich immer besonders in diesen Passionstagen, und das möchte ich Ihnen weitergeben: "Wenn du doch erkennen würdest, was zu deinem Frieden dient."
Es wäre schön, wenn wir heute im Gottesdienst spüren könnten, wo Erneuerung und Umkehr bei uns beginnen müssen. Wir wollen diesen Gottesdienst mit einem neuen Lied eröffnen, und zwar aus dem roten Liedheft, Nummer 66. Der Jugendchor wird uns dabei leiten und führen.
Beten wir: Herr Jesus Christus, wenn wir uns heute Morgen hier versammeln, bringen wir viele Enttäuschungen mit – Enttäuschungen aus der vergangenen Woche, aus der Arbeit, aus den Begegnungen. Wir haben so viel Erfüllung gesucht und doch nicht gefunden. Nun sind wir in deiner Gegenwart versammelt, und wir können es kaum glauben, dass du, der Mann vom Kreuz mit den Schmerzen und dem zerschlagenen Leib, uns das Leben schenkst, das sich wirklich lohnt.
Du musst uns immer wieder Nachhilfe geben. Nimm die Blockaden weg, die uns am Verstehen hindern. Zerstöre die falschen Bilder, die wir von dir haben, damit wir lernen, wie wir allein unter deinem Kreuz leben können. Lass uns die Fülle finden, Befriedigung und Freude, wie du heute die Traurigen und Niedergeschlagenen erquicken willst. Die Mutlosen willst du aufrichten, die Enttäuschten mit Hoffnung erfüllen. Lass das durch dein Wort geschehen und gib, dass wir alle durch dich ganz neu gestärkt werden.
Möge unser Glaube korrigiert und ausgerichtet werden auf deine große Gabe, die du für uns bringst – dein Kreuzesleiden. Auch das, was uns sonst bewegt, wollen wir dir jetzt in der Stille sagen.
Dank sei dir, Herr, dass du bei denen bist, die zerbrochene Herzen haben! Amen.
Wir hören nun den Jugendchor.
Schriftlesung und Bedeutung des Petrusbriefs
Unsere Schriftlesung steht im 1. Petrus 2,18. In den ausgelegten Bibeln findet man sie auf Seite 230 im Neuen Testament. Sechs Jahre lang pflegen wir nun schon den Brauch, die Bibel zur Hand zu nehmen. Für manche ist das noch neu. Ich halte es für sehr wichtig, dass sie selbst das Wort Gottes vor Augen haben und es ihnen lieb und wichtig wird.
Petrus hat in der Passionsgeschichte manche Schwierigkeiten in seinem Glauben erlebt. Dennoch ist er für uns ein Vorbild, weil er im Petrusbrief einiges schreibt. Dabei merkt man erst, wie sehr er begriffen hat, dass durch das Leiden Jesu unser Denken ganz anders werden muss.
Damals war die Sklavenfrage ein großes Problem. Sklaven, die zum Glauben gekommen waren, fragten: Was müssen wir jetzt tun? Müssen wir eine Freiheitsbewegung gründen? Müssen wir Bomben legen? Was müssen wir tun, damit wir die Rechte ausschöpfen, die Gott uns gegeben hat? Wir sind ja bei ihm wert und würdig.
Petrus spricht jedoch ganz anders: „Ihr Sklaven, ordnet euch in aller Gottesfurcht den Herren unter, nicht nur den gütigen und freundlichen, sondern auch den launenhaften. Denn das ist Gnade, wenn jemand ohne Schuld unrecht leidet, weil sein Gewissen an Gott gebunden ist. Was ist das für ein Ruhm, wenn ihr wegen eurer Verfehlungen geschlagen werdet und es geduldig ertragt? Aber wenn ihr wegen eurer guten Taten leidet und es ertragt, das ist Gnade bei Gott. Denn dazu seid ihr berufen. Christus hat auch für euch gelitten und euch ein Vorbild hinterlassen, damit ihr seinen Fußstapfen folgen sollt.“
„Er, der keine Sünde getan hat und in dessen Munde kein Betrug war, antwortete nicht mit Schmähungen, als er geschmäht wurde. Er drohte nicht, als er litt, sondern überließ es dem, der gerecht richtet. Er hat unsere Sünden mit seinem Leib ans Holz hinaufgetragen, damit wir, wenn wir für die Sünde gestorben sind, für die Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt worden.“
„Denn ihr wart wie irrende Schafe, aber nun seid ihr zurückgekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.“ Wer ist so unverzweifelt? Sind wir alle Menschen reich?
Wir wollen nun miteinander singen: „Ach, mein Herr Jesu, wenn ich dich nicht hätte“ – Lied 420, alle Verse.
Predigttext und die Ankündigung des Leidens Jesu
Unser Predigttext steht in Markus 10, Verse 32 bis 45.
Sie waren auf dem Weg nach Jerusalem, und Jesus ging ihnen voraus. Es waren Jesus und seine Jünger. Die Leute waren erstaunt, die ihm aber nachfolgten, fürchteten sich.
Er nahm abermals die Zwölf zu sich und sagte ihnen, was ihm widerfahren würde: „Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Menschensohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten ausgeliefert werden. Sie werden ihn zum Tode verurteilen und den Heiden ausliefern. Diese werden ihn verspotten, anspucken, geißeln und töten. Doch nach drei Tagen wird er auferstehen.“
Selbst jetzt, beim dritten Mal, löste diese Ankündigung, wie es im alten Luthertext heißt, Entsetzen aus.
Da gingen Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu Jesus und sagten: „Meister, wir wollen, dass du für uns tust, worum wir dich bitten werden.“
Er fragte sie: „Was soll ich denn für euch tun?“
Sie antworteten: „Gewähre uns, dass wir einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen in deiner Herrlichkeit.“
Jesus aber sagte zu ihnen: „Ihr wisst nicht, worum ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder euch taufen lassen mit der Taufe, mit der ich getauft werde?“
Sie sagten ihm: „Ja, das können wir.“
Jesus erwiderte: „Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, mit der ich getauft werde. Aber euch zu gewähren, zu meiner Rechten oder zu meiner Linken zu sitzen, das steht mir nicht zu. Das wird allein denen zuteil, für die es bestimmt ist.“
Als die zehn anderen das hörten, wurden sie unwillig über Jakobus und Johannes.
Da rief Jesus sie zu sich und sagte: „Ihr wisst, dass die, die als Herrscher Ansehen haben, ihre Völker niederhalten und ihre Mächtigen ihnen Gewalt antun. Aber so ist es unter euch nicht. Wer unter euch groß sein will, der soll euer Diener sein. Und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“
Herr, hilf uns, dass wir uns in die Gemeinschaft deiner Leiden hineinziehen lassen. Amen!
Das Kreuz als zentrales Symbol der Christenheit
Als vor Jahren in Brüssel die Weltausstellung stattfand, wurde das bekannte Symbol, ein Wahrzeichen für unser Jahrhundert, das Atomium, errichtet. Früher gab es das noch nicht, denn man wusste damals noch nicht viel davon. Es ist ein Zeichen für unsere Zeit und erinnert an Technik und Wissenschaft. So hat jedes Jahrhundert sein eigenes Symbol, sein eigenes Zeichen.
Die alten Ägypter errichteten ihre Pyramiden. Diese waren zwar nur Grabmäler, doch sie sind bis in unsere Zeit erhalten geblieben. Sie waren ein Zeichen für die Kultur der alten Ägypter. Die Griechen bauten ihre schönen Tempel. Oder ist es vielleicht die Literatur und Philosophie der Griechen, die als Wahrzeichen gilt? Wahrzeichen erinnern an das Typische einer Zeit.
Was könnte man von unserer Zeit oder von unserer Stadt als Wahrzeichen aufrichten? Ist es Schiller oder ein 500 SL Mercedes-Benz? Es hängt ganz vom Geschmack ab, was wir als Wahrzeichen unserer Stadt ansehen – oder vielleicht der Fernsehturm.
Doch was ist das Wahrzeichen der Christen? Was stellen sie diesen eindrücklichen Symbolen gegenüber? Das Wahrzeichen der Christen – wir könnten vieles nennen, womit wir mithalten können. Wir haben auch einiges in der Kunst vorzuweisen. Schauen Sie sich zum Beispiel Rembrandt an, er ist ein Symbol der Christen. Oder die große Liebestätigkeit, leuchtende Gestalten der Vergangenheit. Wir könnten viel erzählen, auch zum Jubiläum von Johann Sebastian Bach und seiner unvergänglichen Musik.
Das ist es, was Christen geschaffen haben. Aber das einzige Symbol, das Christen wirklich haben, ist das Kreuz. Vielleicht zögern Sie, vielleicht wollen Sie das Symbol gar nicht hochhalten. Vielleicht verstecken Sie es, weil Sie denken, dass es niemanden anzieht, dass es junge Leute nicht anspricht und sich jeder erschrocken abwendet.
Doch, wenn ich das letzte Mal darüber gesprochen habe, in der Predigt, dann heute an diesem Abschnitt noch einmal – und wir werden es noch manchmal hören in diesen Passionstagen: Das Kreuz ist ein großartiges Siegeszeichen, ein Zeichen, dass wir ganz getrost den größten menschlichen Errungenschaften entgegenhalten dürfen und sagen: Das ist viel, viel mehr!
Dem Kreuz begegnet uns so ungeheuer viel, ob wir es verstehen oder begreifen, das weiß ich nicht. Auch die Jünger haben es nicht begriffen.
Die dritte Leidensankündigung und die Herausforderung des Umdenkens
Dritte Leidensankündigung
Zum dritten Mal sagt Jesus es ihnen: „Ich muss nach Jerusalem gehen.“ Sie sind entsetzt und fürchten sich. Nun müssen sie selbst urteilen: War es Angst um ihr eigenes Leben? War es Wehleidigkeit?
Wir wollen sie nicht vorschnell verurteilen, wie es oft geschieht, wenn man sich als Zuschauer fühlt. In ihrem Leben erkennen wir ja auch unser eigenes Herz wieder. Sie können nicht begreifen, dass Jesus nun nicht seine ganze Macht einsetzt – die er doch vor ihnen entfaltet hat –, um vor der Welt ein anderes Zeichen zu setzen. Ein Zeichen, das die Menschen begeistert, bei dem sie ihm zujubeln, ihm zu Füßen fallen und ihn anbeten.
Jesus hat mehrmals, wenn er vom Leiden sprach, erwähnt, dass die Schrift erfüllt werden müsse. Für Jesus war das beim Bibellesen ganz klar. Ich möchte Sie, in Fortsetzung dessen, was wir gestern Abend über die Bedeutung der Bibel für unser Leben gesprochen haben, noch einmal darauf aufmerksam machen, wie sehr Jesus die Bibel wertgeschätzt hat.
Jesus sagte: „Weil das in den Schriften der Propheten steht, muss das so geschehen.“ Sie können das nennen, wie Sie wollen, aber Jesus war richtig gefangen im Wort der Bibel. Wenn dann jemand zu mir sagt: „Du bist ein komischer Biblicist, wenn du so auf die Bibel baust“, dann fühle ich mich in guter Gesellschaft. Denn Jesus hat nur so gelebt, damit die Schrift erfüllt würde. Er wusste, dass das nicht geändert werden kann. Das Leiden muss kommen. Es ist von Gott angekündigt, und es wird so sein. Auch über das Entsetzen der Jünger hinweg wird es geschehen.
Mein erster Punkt, an dem ich es Ihnen erklären will: Wir werden zum Umdenken gezwungen – zum Umdenken.
Die Ambitionen der Söhne des Zebedäus und die wahre Größe im Dienst
Jetzt muss ich einmal von den beiden Söhnen des Zebedäus sprechen. Das waren Jünger, Brüder, die aus derselben Familie stammten und mit Jesus unterwegs waren: Jakobus und Johannes. Sie kommen in Bibelarbeiten und Predigten meist sehr schlecht weg, weil Christen sagen, es sei peinlich, solche Ehrgeizlinge. „So bin ich nicht!“ heißt es dann. Die, die vorne sein wollen, werden abgelehnt. Unter Christen hat sich eine merkwürdige Haltung der Demut eingebürgert. Sie führt dazu, dass sich jeder geniert, sich zu melden. Man wagt kaum, sich zu zeigen, wenn die Kirchen leer sind.
Es kommen nur noch wenige, sodass meist nur die letzte Reihe besetzt ist. Alle sitzen in der letzten Reihe, weil sie so schrecklich demütig sind. Kommt noch jemand hinzu, der keinen Platz mehr in der letzten Reihe findet, setzt er sich auf einen Stuhl dahinter – aus purer Demut. „Ich will doch nicht vorgedrängt sein, ich will gar nichts erreichen.“ Hat das nicht dazu geführt, dass wir oft so anspruchslos geworden sind?
Ich möchte Ihnen sagen, was Petrus und Jakobus hier wollen – Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus. Das ist doch nicht schlecht! Es wäre schlimm, wenn man das falsch versteht. Sie sagen: „Herr Jesus, wir wollen etwas tun.“ Ja, was wollen sie denn? Wollen sie sich ein ganzes Leben lang betreuen lassen? Wollen sie nicht einmal Christen sein, die für Gott kämpfen? Hoffentlich wollen sie mit ihrem Leben Einfluss gewinnen.
Ich hoffe, es gibt junge Leute, die sagen: „Ich will mein Leben Jesus weihen, und daraus soll etwas für das Reich Gottes entstehen.“ Wir sind doch schließlich keine Schwächlinge. Gott hat uns erwählt und will seine Kraft in Schwachen mächtig werden lassen, damit wir etwas für ihn tun.
Es war doch schön, dass zwei Jünger kommen und sagen: „Herr Jesus, wir wollen möglichst viel Einfluss mit unserem Leben haben – nicht für uns, sondern für die Sache Gottes.“ Wenn man diese Welt betrachtet, ist das dringend nötig. Es sollte uns immer wieder provozieren und sagen lassen: „Herr, wenn wir den Hunger in der Welt sehen, wollen wir gern etwas tun und wirken. Gib uns doch Vollmacht dazu!“
Wenn wir die Ungerechtigkeit sehen, wenn wir die Ratlosigkeit der Menschen sehen – Christen sollten sich ruhig auch in die Posten drängen, wo Verantwortung ausgeübt wird. Es ist gut, wenn Christen in der Welt vertreten sind, auch dort, wo regiert wird. Christen brauchen sich nicht zu drücken oder zu verstecken. Christen sollen vorne sein, auch in Parlamenten und Regierungen, damit wir unser Amt im Namen Gottes wahrnehmen.
Also bitte keine falsche Bescheidenheit! Das könnte Faulheit und Trägheit unseres Fleißes sein. Diese beiden haben begriffen, dass man in dieser Welt gebraucht wird, auch von Jesus. Darum sagt Jesus zu ihrem Wunsch: „Ja!“ Kein Wort des Tadels ist darin enthalten. Den legen immer nur die Prediger hinein. Kein Wort des Tadels.
Die Mitjünger waren entsetzt. Sie wurden plötzlich eifersüchtig. Das ist ja merkwürdig, dass es so etwas auch unter Christen gibt. Kaum fängt einer an, wollen die anderen ihn nachahmen, obwohl sie vielleicht ganz andere Aufgaben oder Gaben haben.
Also noch einmal: Jesus tadelt die beiden nicht. Er wirft ihnen nicht vor, dass das, was sie wollen, falsch sei. Jesus sagt: „Schön, wenn ihr Großes wollt, bitteschön!“ Das größte, was ihr je mit einem Leben machen könnt, ist nicht das Amt im Kreml, nicht der Chef eines riesigen Konzerns, nicht das Amt in Washington oder irgendein Herrscheramt, nicht der Pfauenthron im Iran.
Das größte Amt, das ihr je tun könnt, ist, Knecht der Menschen zu sein, Diener. Und das haben Christen wahrscheinlich nur zu einem ganz geringen Prozentsatz je begriffen. Das Größte, was man je wagen und erreichen kann, ist nicht die Ehre, die einem widerfährt, sondern wirklich etwas Großes und Weltüberwindendes zu leisten, wenn man sein Leben im Dienst hingibt.
Dann spricht Jesus von seinem Leiden und Sterben und sagt: „Bitteschön, ich habe euch ein großes, leuchtendes Ziel: Werdet meine Nachfolger!“ Die Geschichte ist bewusst genau an der Stelle erzählt, wo Jesus zum dritten Mal von seinem Leiden spricht.
Das Kreuz als das größte Siegeszeichen
Aber jetzt muss ich es Ihnen noch erklären, darum der zweite Punkt: Das Kreuz ist das größte Siegeszeichen. Das Leiden und das Kreuz sind das große Siegeszeichen.
Wir sind ja Glieder dieser Welt, und das steckt wirklich in allen Fasern unseres Denkens, dass wir uns jedes Mal, wahrscheinlich in der Passionszeit, daran stoßen, wie das Kreuz, das Leiden, wirklich etwas Großes, etwas Schönes, etwas Leuchtendes sein kann. Das ist doch das Schlimmste! Wenn einen die Leute anspucken, schlagen, foltern und zu Tode quälen – das Entsetzen war den Jüngern noch so wichtig. Das ist typisch, und so wird es immer wieder bei uns sein.
Das Schlimmste ist in der Geschichte der Christen geschehen. Wir haben das erst erlebt, als wir in Jaffa im Gottesdienst der judenchristlichen Gemeinde waren. Dort erzählten uns die norwegischen Judenmissionare, dass man in ihrer Kirche kein Kreuz finden werde. Das bedeutet nicht, dass das Kreuz nicht das Zentrum ihrer Verkündigung darstellt. Sie können nichts anderes vor Augen malen als Jesus, den Gekreuzigten.
Aber für jüdische Menschen ist es so furchtbar, ein Kreuz zu sehen. Das wurde ihnen so oft von Christen vorgehalten. Und die Christen haben so getan, als wäre es nur die Schuld der Juden. Dabei hängen so viele schreckliche Vorurteile daran. Juden wurden gezwungen, den christlichen Glauben anzunehmen. Im Zeichen des Kreuzes wurde Herrschaft ausgeübt – im Zeichen des Kreuzes. Das ist ja ein Widerspruch in sich.
Und Sie sagen: Wir lassen dieses Kreuz als Symbol in unseren Kirchen weg, wir reden davon. Lassen Sie mich noch einmal da anfangen, wo ich in unserem kleinen Umfeld unseres Lebens spreche: Das Herrschen steckt in Fleiß und Blut, in denen unter uns, die verheiratet sind. Die verstehen ja gut, warum heute die Ehe in der Krise ist.
Früher konnten manchmal geduldige Ehefrauen auch schwere Ehen auffangen. Doch seitdem diese Frauen langsam aussterben, ist es natürlich so, dass die Ehe mit uns tyrannischen Männern manchmal schwierig geworden ist. Und wir wollen uns eben sagen lassen, als Männer, dass diese Art des Herrschens tief in uns steckt. Dann kommt es zu schrecklichen Dingen, dass wir uns aneinander reiben.
Wenn es harmonisch zugeht, dann ist das oft nur einem Teil zu verdanken, der in großer Dienst- und Liebesbereitschaft Dinge erträgt und duldet. Und dann denken wir an das Zusammenleben von Jungen und Alten. Da meinen wir oft: Jetzt müssen wir mal auf den Tisch hauen, jetzt müssen wir einmal mit dem Besenstiel bocken, jetzt müssen wir mal sagen, wer Herr im Haus ist. Das lassen wir uns einfach nicht mehr bieten.
Schließlich kommen wir so nicht mehr weiter, wir kommen ja unter die Räder. Da zeigt uns Jesus einen anderen Weg am Kreuz. Er geht auf das große Ziel hin, das Gottesreich in dieser Welt zu bauen. Und da sagt Jesus: Da steckt Macht drin. Aber er gebraucht seine ganze Macht nicht, um auf den Tisch zu schlagen. Das bewahrt er für den Jüngsten Tag, das Ende der Welt.
Jetzt braucht er seine ganze Macht nur, um die Schläge auszuhalten, die ihn treffen, und dennoch zu lieben. Um all das, was ihn trifft mit seinem Fleisch, das doch auch so reagiert, weiterzuwerfen zum Vater: Vater, Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Er braucht seine Macht nicht als Zwangsmacht, nicht als Strafmacht, nicht als Vernichtungsmacht. Sondern das Größte, was er tut, ist als Rettungsmacht: Vater, die, die da so schlagen, Vater, die meine ich, die musst du retten.
Und jetzt müssen wir es begreifen. Ich will, dass es uns wie Schuppen von den Augen fällt: Die Passionsgeschichte ist gar nicht eine Geschichte, in der wir uns empören über das, was damals geschehen ist. Da will uns Jesus unser Wesen zeigen: Ihr seid doch auch solche Leute!
Wir haben vielleicht noch nie mit Steinen auf ihn geworfen. Doch ihr seid genau so wie die Leute, die nichts anderes neben sich dulden, die selbst bestimmen wollen, die losschlagen, wenn ihnen etwas in den Weg kommt. Ihr seid solche Herrschaftsleute!
Und Jesus wollte diese ganze Art entlarven – die Menschenart. Das ist ja die Heuchelei, dass wir Passion feiern, dass wir keinen Freitag halten und dann sagen: Na ja, wir haben zwar auch Schäden, aber so ganz können wir uns ja mit denen, die Jesus foltern, nicht identifizieren.
Doch, sagt Jesus, genau die gleiche Herrschaftsart habt ihr. So wollt ihr bestimmen, so plagt ihr euch durchs Leben, und darum ist euer Leben so konfliktreich, so falsch. Und da waren Leute, die über dem gekreuzigten Jesus gesehen haben, dass sie nicht bloß hier und da Schuld haben, sondern ihr ganzes Wesen ist sündig, ist Herrschaftssucht, Eigenmacht.
Ich will mich selbst behaupten, ich stelle mich selbst in den Mittelpunkt, ich lebe gar nicht mehr als Mensch, den Gott geschaffen hat, als einer, der von Gott abhängig ist. Wir sind ja alle so stolze Leute geworden, und das wird am Kreuz von Jesus aufgedeckt. Wohl dem, der es am Kreuz sehen kann!
Dieses Kreuz hat eine ganz große Macht. Es kann nämlich stolze Leute zerbrechen, wenn sie unter dem Kreuz Jesus sagen: Herr Jesus, ich habe vor dir nichts anderes mehr zu sagen als: Gib mir deine Gnade, deine ganz unverdiente Liebe, reich mir deine Hand und deck du die Menge der Schuld zu.
Der Dienst unter dem Kreuz und die Herausforderung der Selbstbehauptung
Dass wir das begreifen: Jesus ist ans Kreuz gegangen, um sichere, stolze Menschen zu zerbrechen und ihnen das zu sagen. So schließt ja unser Abschnitt: Der Menschensohn ist nicht gekommen, damit man ihm dient.
Das ist ihm jetzt ganz wichtig. Was sie heute Morgen an hohen und achtbaren Titeln mitbringen, wo sie Jesus dienen wollen und sagen: „Ich will ihm Freude machen, ihm helfen“, sagt Jesus: „Ich bin zuerst gekommen, um dir zu dienen.“ Er will dir zeigen, wie erlösungsbedürftig du bist. So wie du bist, kannst du das Himmelreich nie erreichen – keiner von uns.
Und wenn er der harmonischste und liebenswürdigste Mensch ist, steckt doch tief in ihm dieses alte gottlose Wesen der Selbstbehauptung und Selbstsucht.
Ich weiß, dass es heute ganz besonders schwierig für uns ist, das zu lernen. Weil wir alle uns bemühen, auch trotz der großen Schädigungen unserer Person, die wir erlitten haben, uns in der Selbstbehauptung wiederzufinden.
Viele sitzen hier und sagen: „Ich habe ja auch so einen Vater gehabt, so einen tyrannischen, der hat meine ganze Jugend zerstört.“ Und jetzt sind sie 75 Jahre alt und leiden immer noch unter den Traumata, die ihr Vater ihnen zugefügt hat.
Wir Väter haben eine große Schuld. Je stärker Persönlichkeiten sind, die geprägt sind und eine Ausstrahlung haben, desto schlimmer ist das immer wieder für die Kinder.
Wie kann ich mich wieder behaupten, indem ich mich selbst neu stärke und stabilisiere?
Liebe Schwestern und Brüder, die stärkste Stabilisierung, die Sie erleben können, ist, dass Sie sich neu finden unter dem Kreuz Jesu. Jesus nimmt mich an und gibt meinem Leben einen Wert. Er hält mich für bedeutsam und groß. Darum hat er für mich sein Leben gelassen.
Ich bin jemand, nicht weil ich meine kümmerlichen Gaben selbst bewundere und mich vor dem Spiegel bestaunend sage: „Du bist doch jemand.“ Und ich sage mir täglich zwanzig, dreißig Mal: „Du bist doch besser als die anderen.“ Nein, es ist, dass ich mich unter dem Kreuz Jesu wiederfinde als einer, der nicht vom Vater geprägt sein muss, nicht von seinen Vorfahren und nicht von seiner Umwelt, sondern der sich von Jesus angenommen und geliebt weiß.
Die Frage nach der Nachfolge und die praktische Umsetzung im Alltag
Noch ein letztes, drittes: Könnt ihr diesen Weg gehen? Könnt ihr diesen Weg gehen? So fragt Jesus die Söhne des Zebedäus, Jakobus und Johannes: Könnt ihr diesen Weg gehen?
Ja, wie? Jetzt sollen sie diesen Weg gehen? Plötzlich wird es für uns aktuell. Ich weiß nicht, wie ihre Ehe ist, ob es bei ihnen knistert, wie es bei ihnen mit ihren Kindern gegenwärtig aussieht oder ob sie Spannungen in ihrer Arbeitswelt haben. Nehmen wir nur die kleine Umgebung, die sie haben.
Es spielt bei uns eine große Rolle, wie wir uns entfalten, wie wir uns wohlfühlen und Befriedigung empfinden. Nein, das ist nie die Frage. Wenn nur aus unserem Leben Großes herauskommt, dann ist das Größte, was Sie tun können, die Liebe Jesu, die Sie empfangen haben, weiterzugeben.
Ich will sagen: Das kann nur der, der die Liebe Jesu so überwältigend an sich erfahren hat. Der sagt: Mich hat er erlöst von meiner selbstsüchtigen Art. Und ich stehe immer wieder ganz zerbrochen unterm Kreuz, weil ich dort meine eigensüchtige Art erkenne. Aber jetzt kann ich nur noch weiter lieben. Und selbst wenn ich meine, ich komme unter die Räder, dann komme ich unter die Räder.
Wir gehen hinauf nach Jerusalem. Das hat Jesus in der Bergpredigt gemeint, als er vom Frieden sprach. Ich will kein Wort gegen Pazifisten sagen, nur möchte ich, dass sie die ganze Tiefe des Jesuswortes begreifen. Dann würde das bedeuten, dass wir alles über uns zusammenbrechen lassen und sagen: Ja, wegen uns brauchen wir nicht irgendwelche Macht, wir brauchen nichts zu unserer Verteidigung. Meinen Ruf könnt ihr schmähen, mich könnt ihr zusammenschlagen. Ich muss euch widerlieben, ich trage euch nichts nach.
Das, was vorhin in der Schriftlesung kam und was Petrus uns wichtig macht, ist, dass wir in die Fußstapfen Jesu hineintreten. Jesus, der nicht widersprach, als er gescholten wurde, der nicht drohte, als er litt – dass wir das im täglichen Leben machen können.
Könnt ihr das, Jakobus und Johannes? Könnt ihr teilhaben an der großen Machtausübung Jesu? Das zerbricht diese Welt.
Ich erzähle Ihnen das so gerne, und da liegen bei Ihnen die Blättchen aus von Licht im Osten. Wenn Sie da immer wieder die Geschichten lesen, dass ein Richter aufbraust und vielleicht so einem achtzehnjährigen Mädchen sagt: „Es macht Ihnen gar nichts aus, wenn ich Sie vier Jahre ins Straflager stecke.“ Und dann sagt die nur ganz ruhig: „Ich trage Ihnen nichts Bitteres nach, ich wollte nur, dass Ihr Leben einmal die Liebe Jesu erfährt.“
Wie kann das ein Mensch? Und wir hören das bei diesen Geschichten der verfolgten Gemeinden. Da wissen Sie, dass sie den härtesten Ehemann mit dieser Liebe auftauen können, so dass er zerbricht unterm Kreuz Jesu.
Das ist nicht eine Liebe, die einfach so hineingestreut wird, eine Liebe zur Erlösung, die hinführt unter das Kreuz Jesu, da, wo Menschen ihre Schuld erkennen und aussprechen und sich erneuern lassen.
Ja, das ist schön, wenn wir auch etwas wollen mit unserem kurzen Leben und etwas erreichen wollen wie Jakobus und Johannes. Es gibt nur einen Weg, wie Christen Einfluss nehmen können in der Welt – nicht über Macht.
Es ist immer schiefgegangen, wo Christen auf dem Herrschaftsstuhl standen und dann auch nur mitgemacht haben wie die anderen Herrscher dieser Welt.
Die Gemeinde der Christen ist stark da, wo Leute erkannt haben: Jesus starb für uns. Und wir haben den Dienst, anderen Menschen spüren zu lassen, dass sie von ihrem stolzen, angemaßten Plätzchen der Selbstbehauptung herunterkommen und unter dem Kreuz Jesu merken, was ihr Leben wirklich groß macht, nämlich Gottesliebe, Gotteserbarmen, Gottesvergebung – dass ich neu leben darf, weil Gott mir vergeben hat.
Diesen Rettungsdienst sollen wir tun, in der Liebe Jesu. Amen!
Abschlusslied, Gebet und organisatorische Hinweise
Und nun singen wir beide: Jesu will ich bleiben, 279, die Verse 1 bis 3.
Wir wollen beten.
Lieber Herr, wenn du uns zum Dienst rufst, denken wir oft an große, eindrucksvolle Aufgaben. Dabei hast du für uns den Dienst bestimmt, dass wir dir nachfolgen und in deiner Nachfolge – auch in deiner Leidensnachfolge – Liebe üben. Liebe in einer Welt, die so sehr nach Liebe hungert.
Liebe mitten im Hass, Liebe dort, wo Widerstand und Feindschaft herrschen. Lieber Herr, wir wollen dich bitten für die Menschen, die uns so viel Not bereiten, die uns oft so sehr zusetzen und unter deren Tyrannei wir leiden. Lass sie erlöst werden durch deine Liebe, durch dein Opfer am Kreuz. Lass es geschehen, gerade jetzt, wenn wir uns wieder hier versammeln, um deine Passionsgeschichte zu lesen.
Lass uns immer wieder merken: Das ist für uns geschehen. Das ist deine Liebe gegen unseren Hochmut, gegen unsere Feindschaft, gegen unseren Stolz. Richte uns, dass unser ganzes Wesen zerbrochen wird und wir brauchbar werden für deinen Dienst.
Wir wollen dir danken für deine große Liebe, mit der du uns geliebt hast. Und wir wünschen uns, dass noch viele Menschen das verstehen und begreifen, dass dein Wort heute wieder zum Siegeszeichen wird. Dass ein Kreuz vielen Menschen erst begreifbar macht, was du ihnen sagen willst: dass wir umkehren müssen in einer klaren Bekehrung und erneuert werden müssen zum Dienst in deinen Spuren.
Wir wollen für die beten, die um deines Namens willen leiden. Gib ihnen den langen Atem, damit sie durchdrungen sind von deiner Liebe. Gleichzeitig wollen wir dich auch bitten für unsere friedlose und leidende Welt, für alle Not, wo sie geschieht. Gib deinen Christen doch Vollmacht, dass sie im diakonischen Dienst, im Dienst in deiner Nachfolge, Zeichen der Erlösung setzen dürfen. Zeichen, die weiterweisen auf deine große Liebe hin.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Ich singe noch den vierten Vers vom Lied Jesu will ich bleiben, 279.
Hinweise zum weiteren Gemeindeleben und Mission
Wir haben jetzt nach diesem Gottesdienst wieder eine Aussprache im Clubzimmer. Ich möchte Sie einladen, dort ins Gespräch zu kommen, wenn die Predigt Dinge in Ihrem Leben angestoßen hat.
In den Schulferien über Ostern gibt es fast immer einen zweiten Gottesdienst. Sonst gilt die Faustregel: Kein zweiter Gottesdienst während der Schulferien. Das möchte ich all denen sagen, die darunter leiden, dass es hier manchmal keinen Platz gibt.
Wir haben den zweiten Gottesdienst auch am Karfreitag, am Palmsonntag und am Ostersonntag. Nur am Ostermontag nicht, dafür aber an allen anderen Sonntagen, auch wieder am Sonntag nach Ostern. Vielleicht können Sie ausweichen, oder Sie tragen es einfach mit Freundlichkeit.
Mit der Überfüllung, wenn es jetzt wieder wärmer wird, werden wir auch den Außenlautsprecher wieder aufstellen. Ich stelle mir das sehr nett vor. Mir würde das gleich Spaß machen: Wenn man hinten sitzen will, dann sitzt man im Freien, wo die Vögel zwitschern und lauscht der Predigt. Das ist wunderbar, und man genießt die Frühlingssonne über sich. Wir werden den Lautsprecher im Hof draußen aufstellen, wenn es wieder so voll ist.
Ich möchte Sie auch schon auf die Passionsandachten hinweisen. An allen Abenden der Passionswoche haben wir kurze Gottesdienste von einer halben Stunde, in denen wir die Leidensgeschichte Jesu miteinander lesen. Gerade dort sollten wir uns Zeit nehmen.
Viele von Ihnen haben ja Urlaub, den Sie wirklich verdient haben. Aber passen Sie auf: In Urlaubszeiten vernachlässigen wir oft unser geistliches Leben. Da hat man oft für die wichtigsten Dinge keine Zeit mehr. Kaum ist die Losung gelesen, reicht das schon vor lauter Skifahren und anderen Plänen, die man noch hat, oder dem Besichtigen von Kulturschönheiten.
Denken Sie doch in der Passionswoche daran: Jesus hat sich zu Tode geblutet. Dann möchte ich doch etwas Zeit haben, sei es nur eine halbe Stunde, um zu begreifen, was er mir schenkt und was zu meinem Frieden dient.
Unser Opfer ist heute auch für eine Arbeit, mit der wir verbunden sind. Wir haben ja viel. Vielleicht sagen Sie, ich bekomme kaum den Überblick. Das macht nichts. Wir werden Ihnen das zeigen und Ihnen nachhelfen.
Die Freundin Brinkmann war ja Kindergärtnerin bei uns, heute sagt man Erzieherin. Alle zehn Jahre werden die Berufsbezeichnungen geändert, und vor ein paar Jahren klangen sie wieder schöner. Erzieherin heißt es jetzt, aber Erziehung ist auch kein schönes Wort.
Sie ist dann zur Ausbildung nach England gegangen. Wir haben sie dort in London finanziell unterstützt. Dort hat sie auch ihren Mann gefunden. Sie heißt nun Young. Gemeinsam gehen sie als Missionare nach Japan mit der Church Mission Society aus England.
Sie hat einen netten Rundbrief geschrieben, der hinten gefaltet ausliegt. Man kann ihn sonst kaum finden. Es sind die weißen gefalteten Zettel, die hinten ausliegen.
Sie erzählt dort eindrucksvoll: Zurzeit hat die CMS, wie man sie in London nennt, 250 Missionare im Einsatz. Die Gesellschaft wurde 1799 gegründet. Bis jetzt sind in diesen Jahren 8 Missionare ausgesandt worden.
Sie berichtet nett vom Miteinander mit Afrikanern und Indern, die dort jetzt mit ihnen zusammenarbeiten. Sie werden in Sapporo eine Arbeit in einer Gemeinde übernehmen, wo sich eine kleine Gruppe von Christen sammelt.
Japan ist ja eine ganz schwierige Missionsarbeit. Die Menschen sind offen, aber sie bekennen sich nur schwer öffentlich zu Jesus. Viele sind im Verborgenen Christen. Dort werden sie in Sapporo sein.
Wir haben für einige Wochen einen Praktikanten mit seiner Frau bei uns. Das ist die Familie Kaschner. Jetzt müssen Sie mal aufstehen, damit man Sie in voller Schönheit sieht. Sie sind von der Marburger Mission. Wo werdet ihr hingehen? Auch nach Japan.
Bis zum 12. Mai werden sie in unserer Gemeinde sein und wollen so ein bisschen die Hintergründe kennenlernen, also hinter den Fassaden, bevor sie japanische Gemeinden aufbauen, was hier deutschen Gemeinden entspricht.
Wir freuen uns, dass ihr hier seid und hoffen, dass es für euch gesegnete Tage werden.
Bestattet wurde in der vergangenen Woche Adolf Haug, Dachdeckermeister, 86 Jahre, wohnhaft in der Hohenheimer Straße 34. Wir sprachen bei der Beerdigung über das Wort Jesu: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. Und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben."
Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Herr, erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
Traueranzeige und Segensworte
Bitte geben Sie den zu überarbeitenden Text ein.