Schließlich, werdet stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die listigen Anschläge des Teufels bestehen könnt.
Denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Mächte, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen.
Darum ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, nachdem ihr alles wohl ausgerichtet habt, stehen bleiben könnt. Steht also fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit, bekleidet mit dem Panzer der Gerechtigkeit und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft, das Evangelium des Friedens zu verkündigen.
Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt. Nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist.
Betet allezeit mit allem Gebet und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit und Fürbitte für alle Heiligen.
Auch für mich, damit mir das Wort gegeben werde, wenn ich den Mund auftue, mit Freimütigkeit zu verkündigen das Geheimnis des Evangeliums, für das ich Botschafter in Ketten bin. So soll ich darin freimütig reden, wie ich reden soll.
Denjenigen aber, die an mir sind, durch eure Fürbitte, damit mir das Wort gegeben werde, wenn ich den Mund auftue, freimütig zu reden, wie ich es soll.
Friede sei mit allen, die euch lieben in Christus Jesus. Amen.
Die geistliche Kraftquelle im Kampf des Glaubens
Zuletzt seid stark im Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht die Waffenrüstung Gottes an, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. Denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen Mächtige und Gewaltige, gegen die Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, gegen die bösen Geister unter dem Himmel.
Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tag Widerstand leisten, alles überwinden und das Feld behalten könnt.
So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit. An den Füßen seid gestiefelt und bereit, einzutreten für das Evangelium des Friedens.
Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt. Nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist.
Betet allezeit mit Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit im Gebet für alle Heiligen und auch für mich. Betet, dass mir das Wort gegeben werde, wenn ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums zu verkünden. Ich bin dessen Bote in Ketten, damit ich mit Freimut davon rede, wie ich es muss.
Wie es sich gebührt, war eine schönere Formulierung, die nur zum Evangelium passt.
Damit auch ihr wisst, wie es um mich steht und was ich mache, wird euch Tychikus alles berichten. Er ist mein lieber Bruder und treuer Diener im Herrn, den ich euch eben dazu gesandt habe. So erfahrt ihr, wie es um uns steht, und er möge eure Herzen trösten.
Friede sei mit den Brüdern und Liebe mit Glauben von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Die Gnade sei mit allen, die unseren Herrn Jesus Christus in Unvergänglichkeit lieben.
Die Realität des geistlichen Kampfes im Alltag
Er wird also heute Abend behaupten, wir stehen in einer schweren Auseinandersetzung, in einem Kampf. Christsein ist nicht irgendein idyllisches Sitzen an der Ofenbank. Sie kennen das noch von alten Schwarzwaldhäusern, wo man abends an der Ofenbank sitzt und seine Socken trocknet, oder von einem Sofa, auf dem man sich gemütlich ausstrecken kann. Das hat überhaupt nichts Stimmungsvolles mit Christsein zu tun.
Auch das Christsein ist eine ganz große und harte Auseinandersetzung. Das ist uns fremd. Heute Abend ist es ja so, dass man immer wieder im Fernsehen Kriegsberichte sieht, mit feuernden Raketenbatterien, Panzern, Luftwaffe und allem Möglichen. Manche Leute meinen dann, es gehe um weltliche Kriege. Nein, so stehen Christen in einem Kampf mit den unheimlichen Mächten, den dämonischen Teufelsmächten.
Mit diesen Mächten kämpfen wir von dem Augenblick an, in dem wir uns Jesus verschreiben. Es ist wichtig, dass man jetzt weiß, wie man diesen Kampf führt und wie man in diesem Kampf stehen kann. Die schlimmste Verführung ist deshalb schon passiert, weil die meisten Christen das nicht glauben. Sie sagen: Was soll Kampf sein?
Es ist interessant, dass wir die meisten Lieder, die vom Kampf handeln, kaum noch im Gottesdienst singen können. Ein herrliches Lied von Scheffler, „Christenmensch, auf, auf zum Streit, auf, auf zum Überwinden“, mussten wir neulich im Gottesdienst wegfallen lassen, weil es zeitlich nicht mehr passte.
„Du hast zur Fahne deines Feldherrn geschworen.“ Für uns ist das Kriegsbeispiel immer wieder abstoßend, und das ist auch gut, wenn wir Deutschen mal nicht so militaristisch sind. Aber wir müssen doch wissen: An der Sache führt kein Weg vorbei. Sie können jeden Tag wissen, wenn sie morgens aufstehen, dass der Teufel sich bloß überlegt, wie er ihnen eine Falle nach der anderen stellt, wie er sie von allen Seiten hereinlegen und versuchen will.
Das sieht man nicht, und das merkt man nicht. Am allerschlimmsten macht das natürlich der Teufel. Deshalb ist nicht die äußere Kampfart wichtig. Er macht das nämlich ganz raffiniert, indem er unsere... ja, etwa... Es ist das Schlimmste, wenn wir im Glauben nicht die Sache Gottes vertreten, sondern das, was unserem Ich wichtig ist, unserer Person, unserem frommen Ich.
Im Philipperbrief steht einmal: „Sie suchen alle das Ihre und nicht das, was Jesus Christus will.“ Das ist gefährlich. Wenn der Teufel das fertigbringt, dann hat er alle mattgesetzt.
Die Taktik des geistlichen Kampfes und die Bedeutung der Nähe Jesu
Jetzt möchte ich heute Abend ein Beispiel aus dem Krieg wählen. Wenn man den Golfkrieg betrachtet, gibt es eine bestimmte Taktik für die kämpfenden Parteien. Wer dort etwas versteht, der weiß, dass man die Nachschubbasen und Versorgungszentren bombardieren muss. Wenn man den Nachschub abgeschnitten hat, hat man die Schlacht gewonnen. Denn dann können die Gegner nicht mehr kämpfen. Es dauert nur noch eine kurze Zeit, bis sie sich ergeben müssen.
Diese Situation ist im geistlichen Leben genauso. Der Teufel wird uns nie frontal angreifen und uns direkt sagen: „Du darfst nicht an Gott glauben.“ So etwas ist bisher noch nie passiert. Christen sind dadurch nie in Not geraten. In diesem Punkt stehen wir alle fest und geschlossen.
Der Teufel zieht uns jedoch in eine Geschäftigkeit hinein, in der wir keine Stille mehr finden und nicht mehr in der Zwiesprache mit Jesus sein können. Dann ist der Nachschub abgeschnitten. Die Menschen verlieren den Frieden und haben keine Kraft mehr. Ihre Energie wird durch die Aufgaben des Tages zerschlissen. Das ist bei den meisten Christen eine typische Situation. Sie haben keine Vollmacht mehr, wissen nicht mehr, wie sie die Dinge anpacken sollen, und haben keine Freude mehr.
Diese Not wird uns besonders bei unseren Missionsmitarbeitern immer wieder bewusst. Wenn wir heute hier Schwestern und Brüder haben, die davon viel erzählen könnten, dann sieht das von außen oft wunderbar heilig aus. Man denkt: „Die gehen raus, opfern ihr Leben für wenig Geld und wirken für den Herrn.“ Doch wenn man draußen ist, merkt man, wie man an sich selbst leidet. Man hat keine Geduld, keine Liebe für die Aufgabe, ist körperlich nicht gesund und sieht keinen Erfolg. Man wird ungeduldig und möchte einfach nicht mehr weitermachen.
Was im geistlichen Kampf wirklich nötig ist, ist die Nähe Jesu, diese Geborgenheit in ihm. „Seid stark in dem Herrn!“ Für alle Aufgaben, wo auch immer Sie stehen – ob als Mutter in der Familie, ob im Beruf oder wenn Sie Ihr eigenes Leben im Gehorsam Jesu heiligen wollen – Sie brauchen die Nähe Jesu. Nur in seiner Kraft können Sie alle Versuchungen überwinden. Das ist ein Glaubensschritt.
Es gibt so viele verkrampfte Christen. Wir sprechen dieses Thema immer wieder an, weil es ein großer Trick des Teufels ist, uns in sinnlose Einzelkämpfe zu verwickeln. Wenn er sagt: „Jetzt musst du dagegen kämpfen!“ und man bei sich selbst anfängt, besteht eine große Gefahr. Das bedeutet, dass man im Christenleben gegen diese oder jene kleine Sünde ankämpft. So kommt man nicht weiter. Man muss sich unter die Siegeskraft Jesu stellen.
Darum ist es wichtig, dass Sie morgens Zeit haben, alles, was Sie an diesem Tag tun, mit Jesus zu erleben und mit ihm durchzusprechen. Es ist schön, wenn all Ihre täglichen Aufgaben in einer ununterbrochenen Zwiesprache mit Jesus getan werden. Wenn Sie vor einem schwierigen Gespräch stehen, ist es oft nur eine innere Zwiesprache, die Sie noch einmal führen. Dabei setzt sich das fort: ein Danken, ein Loben. Sie wissen, der Herr ist da, und er gibt uns das, was er geben will.
Seid stark in dem Herrn! Und ich rechne damit, dass Sie das jetzt mit seiner Gegenwart, mit seiner Nähe und mit seinem Schutz erfahren. Nicht nur in äußerer Bewahrung, sondern auch im Bewahren vor allen teuflischen Versuchungen – in der Macht seiner Stärke.
Die Waffenrüstung Gottes als Schutz und Stärkung im Glaubensleben
Wohl den Menschen heißt heute eine Losung, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln. Das ist nicht bloß etwas, das man braucht, wenn man aufs Missionsfeld geht oder in einem missionarischen Dienst arbeitet oder eine besonders schwierige Aufgabe hat. Es gilt auch für das alltägliche Leben, für die Ehe zum Beispiel. Auch wenn Sie Single sind, ganz egal, können Sie sagen: Ich möchte meine Lebensplanungen, meinen Urlaub, meine Freizeitbeschäftigung so mit Jesus erleben und mich unter ihn stellen.
Jesus hat zuletzt über Familienfragen, Berufsprobleme und Unterordnung unter die Chefs gesprochen. Jetzt ist ihm wichtig und er sagt: Vergesst über all dem nicht, dass ihr in einem großen geistlichen Kampf steht. Deshalb müsst ihr aufpassen, dass ihr nicht mattgesetzt werdet. Die Bedrohungen von außen sind in der Bibel nie so gefährlich wie die Gefahr, dass die Gemeinde selbst glaubenslos und schwach wird.
Warum machen wir das heute Abend hier? Damit wir einander stärken. Man muss aufpassen, etwa in Hauskreisen. Hauskreise haben die Gefahr, dass sie zu Schwarzclubs werden. Irgendeiner hat ein Problem, zum Beispiel mit dem tausendjährigen Reich und wann es genau kommt, ob die Entrückung davor oder danach stattfindet. Das ist ein wichtiges Thema, ich weiß aber auch keine Antwort darauf. Dabei vergisst man, dass wir zusammenkommen, um einander in der Macht Jesu zu stärken.
Es ist wichtig, dass die Leute am Abend nach Hause gehen und sagen: Jetzt weiß ich wieder, dass Jesus mit mir geht. Jetzt will ich Dinge vor ihm klären und die Gemeinschaft mit ihm stärken. Ich möchte in der Macht Jesu gestärkt sein und mit ihm leben. Das ist unser Auftrag.
Den Dienst schulden wir einander, wenn wir Kranke besuchen. Auch liebe Grüße von Frau Hennemann und anderen, die nicht hier sein können, weil sie krank sind. Das ist ein wichtiger Dienst. Wie kann man einen anderen stärken, ohne ihn mit frommen Sprüchen zu überfordern? Wie kann ich ihm ein schlichtes Zeichen der Ermutigung geben, damit er stark sein kann?
Gerade Krankheitszeiten sind große Gefährdungszeiten, in denen unser Glaube angegriffen wird. Man wird mutlos, hat keine Kraft mehr und keine Geduld, das alles durchzustehen. Jetzt zeigt uns Paulus eine Waffenrüstung. Ich sehe vor mir einen römischen Legionär, der sich seinen Metallpanzer anlegt und seinen Helm umschnallt.
Die römischen Legionäre waren besondere Männer. Nichts war ihnen gefährlich, abgesehen vom Teutoburger Wald. Sie standen fest, wie man in Pompeji noch ausgegrabene Legionäre sieht, die an ihrem Platz standen, als der Aschenregen über sie hinwegging. Sie sind nicht von ihrem Platz gewichen. Tot oder lebendig war ihnen egal. Paulus sagt: So steht nun.
Jetzt erzählt Paulus mit der Waffenrüstung und dem Bild eines römischen Legionärs. Er hatte bestimmt keine große Sympathie für das Militär, aber wir dürfen trotzdem Beispiele wählen. So wie Jesus von den Dieben sprach, ohne zu meinen, dass Diebe nette Leute sind, dürfen wir solche Bilder benutzen.
Er sagt: Seht, wie der sich schützt. Heute würde man sagen, wie er seine kugelsichere Weste trägt, damit er nicht verletzt wird. Nehmt die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Angriffe des Teufels.
Der Teufel macht es trickreich und raffiniert. Wir haben neulich noch einmal das Lied gesungen: „Herr, habe Acht auf mich.“ Da ist ein Vers, der mich immer begeistert: Herr, habe Acht auf mich! Die Welt legt listig Netze und Schlingen, die sie unschuldig nennt, weil sie sich selbst nicht kennt.
Die Welt macht das ganz raffiniert. Sie sagt, die Dinge seien unschuldig, und gerade in diesen unschuldigen Dingen werden wir gefangen. Das sind die Schlingen, in denen ich stolpere. Überlegen Sie mal, wo das bei Ihnen liegt. Dass wir im Glauben irre werden, nicht wegen großer Glaubensprobleme oder Deckfragen, sondern im ganz alltäglichen Leben: keine Geduld, keine Liebe, kein Vertrauen. Wir leben nicht mit Jesus.
Paulus sagt, hinter diesen Anschlägen des Teufels stehen die Mächtigen und Gewaltigen dieser Welt, die Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. Die meisten unserer Zeitgenossen verstehen das nicht mehr und glauben es nicht. Sie sagen: Was soll denn hier sein? Ich sehe nichts. Was soll denn da sein, dass es dämonische, unheimliche Mächte gibt? Das glaubt man hier in Europa nicht mehr, weil die Aufklärung über uns hinweggegangen ist.
In der Aufklärung war der Gedanke des Menschen, dass nur noch das real ist, was man mit seinem Verstand erkennen kann. Die anderen Dinge sind uns verloren gegangen. Unsere lieben Missionare könnten uns viel erzählen von den dunklen Mächten. Ich bin überzeugt, dass sie auch in unserem Land sehr viel wirken. Wir spüren sie manchmal in Bewegungen und Mächten, die uns bedrohen, oft auch in der Last des Unglaubens.
Manchmal wird es Ihnen so gehen, dass Sie sagen: Es erschüttert mich, wenn ich in einer ganzen Region keine lebendige Gemeinde sehe, keine gläubigen Leute, keine Beter. Es ist, als wäre die ganze Gegend überzogen von Aberglauben und Unglauben, und man kommt nicht weiter.
Ich habe auch im Schwarzwald in meiner ersten Gemeinde gemerkt, wie sehr Menschen geprägt werden, wenn sie sich bewusst mit okkulten Dingen beschäftigen. Das prägt sie selbst sehr, und es ist oft ein langer Kampf, bis Menschen zur Freude des Glaubens durchbrechen.
Aber nicht nur in diesen abergläubischen oder Zauberpraktiken begegnet uns die Macht der Finsternis. Sie begegnet uns auch ganz schlicht in der Gemeinde, in all den alltäglichen Menschlichkeiten: im Unglauben, in der Gleichgültigkeit, im Spott über das Wort und im Ungehorsam, wenn wir uns nicht unter sein Wort beugen.
Es ist mir immer wieder so wichtig, dass wir jetzt nicht die dämonischen Mächte nur draußen in der Welt suchen. Dabei ist unser Leben oft durchzogen davon. Dann müssen wir einander sagen: Ich kann gar nicht mehr beten, was ist das? Es ist so schön, wenn andere einen mitnehmen, wir beten miteinander, ich darf das Wort wieder sagen: Jetzt wollen wir unser Leben reinigen, damit Jesus wieder in unser Leben einziehen kann.
Ich bin überzeugt, wenn wir Aktionen machen, also andere einladen, wenn wir evangelisieren, dann macht der Teufel Großalarm. Da wird manches plötzlich mit Störungen kommen. Wir hatten vor Jahren diese unvergessliche Evangelisation in der Schleierhalle. Das war ein Wagnis, weil dort so ein großes Sportprogramm war, und es waren nur acht junge Leute da.
Parzani hatte nur wenig Zeit am Schluss, etwa zwanzig Minuten, für die evangelistische Verkündigung. Genau da, wo Totenstille herrschte und acht Leute zuhörten, gab es eine Bombendrohung. Die Polizei verlangte die Räumung der Halle.
Ich bin heute noch dankbar, dass Konrad Eisser die Ruhe bewahrte und sagte: Es wird weitergemacht. Es ist nicht leicht, solche Entscheidungen zu treffen. Die Leute hatten Verständnis. Man kann nur dankbar sein, wenn immer wieder Beter da sind, damit Gott das lenkt und es durchgezogen werden darf. Denn abbrechen kann man nicht, und man kann es auch nicht wiederholen. Das ist aus.
Der Teufel will nicht, dass Menschen sich bekehren. Er hat nur eine Sorge: dass das wahre Gotteswort und die Verkündigung von Jesus zunichtegemacht werden.
Gegen Weihrauchkerzen hat der Teufel nichts, gegen Adventsgrenzen auch nicht. Verstehen Sie? Es geht um das Wort, wo Menschen sich bekehren, wo das Böse gerichtet wird, wo etwas in Bewegung kommt. Auch in unserem Leben gibt es viele Hindernisse.
So wird es bei Ihnen sein, wenn Sie sagen: Ich suche Gemeinschaft oder ich will eine Gebetsgruppe gründen. Da kommen alle Hindernisse just in dem Augenblick, wenn man sich zur Stille hinsetzen will. Sie müssen das bekämpfen, weil der Teufel Sie an der Versorgungsleine mattsetzen will.
Da kommen die Hindernisse, da, wo wir alle verführbar und verletzbar sind. Damit ihr Widerstand leisten, alles überwinden und das Feld behalten könnt.
Die Notwendigkeit des Glaubens und der Gemeinschaft im geistlichen Kampf
Das ist das Schöne an dieser geistlichen Waffenrüstung: Paulus sagt, wir können das nicht allein schaffen, denn wir sind alle verletzlich. Wir wissen nicht, wie wir jeden Tag im Glauben bestehen sollen. Das ist eigentlich entmutigend, denn jeder von uns müsste sagen: Ob ich das durchstehe, weiß ich nicht.
Wenn wir unsere Missionare aussenden, wissen wir nicht, ob sie nicht zu Schanden werden und zurückkommen. Ich habe das selbst erlebt und vergesse es nie. In Südamerika traf ich einen jungen Missionar aus Stuttgart, der sagte: „Ich will nie mehr etwas von eurem Jesus hören.“ Er war kein Vollmissionar, sondern ein Hilfskraftmissionar.
Viele verlieren im Dienst den Glauben, weil sie sich an den Mitchristen reiben. Das ist auch eine große Gefahr in einer Gemeinde: Man lebt sich auseinander. Es gibt viele Gründe, verletzt zu sein, oft durch Lieblosigkeit – von mir selbst und von anderen. Dann findet der Teufel einen Anlass, Bitterkeit entsteht, man redet gegeneinander und alles zerfällt. Das, was man eigentlich gemeinsam tun wollte – ein Zeugnis von Jesus geben –, kann man nicht mehr tun.
Wir haben nicht die Kraft, das zu überwinden. Wir können nur immer wieder neu im Glauben dieses Wunder erbitten. Wir waren zu dritt in der Gebetsgemeinschaft der Männer. Wir sind nicht viele, aber Beten ist das Wichtigste. Einer hat mitgebetet: „Herr, den Frieden musst du erhalten, damit der Teufel nichts zwischen uns bringen kann.“
Es war nichts Akutes, aber wenn der Teufel den Fuß dazwischen hat, bringt er jede Ehe auseinander. Er spaltet Kinder und Eltern, jede christliche Familie. Niemand kann sagen, dass er dabei bleibt. Keiner ist vor Torheit geschützt. „Herr, bewahre mich davor!“
In Luthers Morgensegen heißt es: „Der böse Feind nehme keine Macht an mir oder finde keinen Zugang.“ Doch der Feind findet Zugang. Ich kann Gott nur anbieten: „Bewahre du mich oder breite deine Flügel über mich aus.“ Das ist ein wunderbarer, schöner und einfacher Liedvers, der uns seit der Kinderzeit begleitet.
Anders geht es nicht. Nicht die Bewahrung vor äußeren Gefahren ist das Entscheidende, sondern: Bewahre unsere Herzen und Sinne in dir. Das ist die Fürbitte für die anderen und für uns.
Die Bedeutung des Gebets und der Gemeinschaft im geistlichen Kampf
Und nun kommt es: So steht nun fest in diesem schweren Kampf. Es ist ein geistlicher Kampf, auch jetzt, im Jahr 1991.
Nicht die Fragen der deutschen Vereinigung sind für uns die bedrängenden, nicht die Fragen der politischen Auseinandersetzung. Es tut mir immer leid, wenn in Gemeinden der Eindruck entsteht, es gehe um politische Parteien oder um irgendwelche Programme. So sehr wir uns als Bürger unseres Staates dafür interessieren, uns interessiert vor allem der geistliche Kampf.
Gerade das Lied, das wir neulich gesungen haben, „Ein feste Burg“, hat mich wieder angesprochen. Ich habe gedacht, wir müssen es doch wieder öfter singen. In der Reformationszeit wurde so erkannt, dass es ein geistlicher Kampf ist – nicht gegen Kaiser und Reich, nicht gegen irgendwelche Kardinäle oder den Papst, sondern ein Kampf um die Reinheit der Verkündigung von Jesus Christus.
Die Gemeinde Jesu ist nur stark, wenn sie in ihren geistlichen Waffen bleibt. Sie kämpft nicht mit weltlichen Mitteln, nicht mit Macht, Einfluss oder Ehre, sondern achtet darauf, dass das Evangelium so verkündet wird, dass sich die Geister verändern. Und es ist ganz wunderbar, wenn Gott uns in diesen Tagen das wieder schenkt.
Wo liegt das heute, wo alles wieder ideologisiert wird? Diese Bewegungen wirken manchmal wie religiöse Bewegungen. Wir sprachen heute Mittag einmal in der Seniorenbibelstunde, einem so netten Kreis, kurz darüber. Die Leute merken, dass jeder Christ Tierliebe hat oder sich für die Umwelt einsetzt. Aber das ist heute fast Religion geworden.
Woran liegt das eigentlich? Denn in all dem geht es ja nicht um die Tannenbäume, sondern es klingt fast wie die Verehrung der göttlichen Mutter Erde. Wo ist eigentlich der Gott? Für Christen wurde die Natur deshalb verehrt, weil sie den Schöpfer ehren. Darum ehren sie seine Kreatur. Aber bei den jungen Leuten hört man nichts mehr vom Schöpfer.
Die großen Bewegungen setzen sich nur noch für die Tiere oder die Natur ein. Paulus sagt: Sie haben das Geschöpf mehr geehrt als den Schöpfer. Das ist der Punkt. Wir sind nicht gegen die grüne Bewegung, aber wir sagen, da fehlt das Entscheidende. Darum können wir nicht einfach mit vollem Segel mitfahren. Für uns ist der Schöpfer erst der Grund, warum wir Zugang zur Schöpfung bekommen.
Auch die religiöse Verklärung einer Friedensbewegung ist ein Thema, über das wir oft nicht sprechen, um niemandem vor den Kopf zu stoßen. Aber in diesem Kreis darf man es sagen. Dort fallen geistige Auseinandersetzungen an, bei denen wir diskutieren müssen, warum wir nicht mitgehen können.
Wir sind ja auch Menschen des Friedens. Ich habe keine Handgranaten unterm Bett liegen und war auch nicht beim Bund. Aber wir können nicht mit dieser Leidenschaft eine politische Frage in den Mittelpunkt rücken und dort das Heil erwarten wie diese Menschen – das Heil von diesem oder jenem. Wenn das käme, würde die Welt erneuert werden.
Oder wenn man die Versuche sieht, wie heute die Welteinheit der Religionen vorangetrieben wird, dann müssen Sie mal den Küng in Tübingen hören. Das ist unheimlich. Das Friedensgebet von Assisi zeigt Entwicklungen, bei denen die christlichen Kirchen einen Vertrag mit den Religionen schließen und sich gegenseitig anerkennen sollen.
Wir sagen: Entschuldigung, es gibt nur ein Heil, einen Retter, einen Weg und eine Wahrheit. Oft ist es dann nicht einmal mehr möglich, das zu sagen, weil man schon als intolerant beschimpft wird.
Vorgestern habe ich einen Brief bekommen, den ich von einigen Mitarbeitern kopiert habe. Wir hatten einen Prospekt in den Gemeindeblättern beigelegt. Eine Frau hat sich so wahnsinnig darüber aufgeregt, weil darin steht, dass noch Tausende von Völkern in Aberglauben und Dämonenfurcht leben. Sie schrieb mit großem Hass zurück.
Interessant, dass sie sich so aufgeregt hat – das hätte man gar nicht vermutet. Was will sie sagen? Die Menschen seien glücklich, so wie sie mit Dämonen leben. Nur das Christentum habe die Menschen unglücklich gemacht. Und alles Elend komme nur von den christlichen Missionaren.
Das war die Leserin eines Gemeindeblattes in Hannover, vom Hannoverischen Gemeindeblatt, wo sie den Prospekt gelesen hat. Dort findet eine geistige Auseinandersetzung statt.
Ich wollte nun sehen, wie es in unserem Leben oft läuft – in Ihren Familien, in den Schulklassen, in den Gesprächen. Da sagen wir: Herr, jetzt wollen wir dein Wort wieder hören und nicht in irgendwelchen menschlichen Linien laufen, sondern uns immer wieder vor dir beugen.
Da gibt er uns ein paar Tipps zum Feststehen: umgürtet an den Lenden mit Wahrheit.
Die Wahrheit und Gerechtigkeit als Grundlage des Glaubens
Was ist denn die Wahrheit? Es ist die Wahrheit, dass ich schwach bin, ein Mensch voller Fehler und voller Sünde. Ich bin nicht der Held. In dieser geistlichen Waffenrüstung steckt nichts Heldisches, wie es sonst bei Soldaten der Fall ist. Stattdessen darf jemand ganz schlicht die Wahrheit sagen: seine Ohnmacht, sein Versagen, all das, was er nicht kann.
Aber er ist angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, sodass er sagen kann: „Aber Jesus hat mir vergeben, ich bin ein Kind Gottes.“ Haben Sie Heilsgewissheit? Heute Abend fragen Sie sich: Sind Sie gewiss, dass Jesus Sie angenommen hat? Können Sie heute Abend einschlafen und sagen: „Ich stehe in der Hand meines Herrn und falle nicht heraus“? Sonst suchen wir heute Abend noch seltsame Aussprachen.
Sie können nur darüber reden, Sie können sagen: „Ich bin gewiss, nichts kann mich von der Liebe Gottes scheiden, ich bin angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit.“ Noch einmal: Ich bin ein Mensch voller Fehler, mit allen Schwächen, aber angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit und an den Beinen gestiefelt, bereit einzutreten für das Evangelium des Friedens.
Sehen Sie, so wie der Teufel es trickreich macht, ist das nicht diese Ideologie. Das Evangelium des Friedens ist ja interessant. Wir haben Friedensdemonstranten, die Schaufenster einwerfen. Die Welt wird immer noch nicht schlau, das stimmt auch nicht. Aber das sind ja nicht die Bösen. In unserem ganzen Kopf ist immer diese verwirrte Ideologie.
Der Paulus war ein Gefangener, zu Unrecht im Gefängnis, und sagt: Ich vertrete ein Evangelium des Friedens. Indem er nicht mit seinen Gefängniswarten streitet, lässt er sogar alles Unrecht mit sich geschehen. Aber er meint den Frieden Gottes, den er hat, weil er in Jesus seinen Lebensweg geborgen weiß.
Auch im rasendsten Getümmel hat er Frieden in der Glaubensheiterkeit, so wie es im Lied heißt. Das ist der Frieden Gottes, so wie Jesus den Frieden hatte, auch wenn sie ihn mit Stangen im Garten Gethsemane verhaften. Er hat den Frieden Gottes, weil er weiß: Meine Sache steht in der Hand Gottes. Das ist der Frieden.
Einzutreten für das Evangelium des Friedens – laufen, laufen – das ist ja so wichtig, dass man Gänge tut. Das Evangelium des Friedens kann man nur sagen, wenn man auch gerne geht. Sie wissen, wie schwer es mir fällt, auf die Königstraße hinunterzugehen. Auch die Besuche fallen mir jedes Mal wieder schwer. Trepp auf, Trepp ab.
Übrigens, unsere Gemeindedienstmappen sind schon gerichtet. Man kann sie am Sonntag mitnehmen, aber unten liegen sie schon im Klubzimmer. So hat man jetzt wieder 14 Tage Zeit, unseren Leuten mal wieder eine Einladung zu bringen – zur Bibelwoche unserer Freunde. Dort trifft man jemanden, kann ein paar nette Worte wechseln. Ich freue mich immer, wie viele Leute dadurch den Weg finden zur Verkündigung, zum Wort.
Wir sind Zeugen des Evangeliums. Wir müssen nicht predigen, aber irgendwo wollen wir die Einladung weitergeben.
Der Schild des Glaubens und das Schwert des Geistes
Das Evangelium des Friedens – vor allen Dingen ergreift den Schild des Glaubens, der uns schützt. Der Glaube an die Zusagen Gottes und die Verbindung zu Jesus ermöglichen es, alle feurigen Pfeile auszulöschen. Diese Pfeile können mich nicht mehr treffen oder mir etwas anhaben.
Nehmt den Helm des Heils – man denkt dabei vielleicht an einen Schutzhelm von Bauarbeitern, denn unsere Soldaten tragen einen anderen Stahlhelm. Es ist der Helm des Heils. Ebenso das Schwert des Geistes, das Wort Gottes. Das Wort, das wir verkünden, dringt durch.
Oft sind wir verzagt, wenn wir keine Frucht in unseren Gesprächen sehen. Doch das Interessante ist, dass das Wort so viel bewirkt. Ich habe immer wieder beobachtet, wie Menschen, die im Gottesdienst, in der Bibelstunde oder im Hauskreis waren, nach Wochen entweder nicht mehr kommen konnten, weil sie es nicht mehr ertragen haben, oder unter dem Wort umgewandelt wurden. Das Wort hat eine unheimliche Kraft.
Diese Kraft liegt in diesem äußerlich so menschlichen und anstößigen Wort. Welches Wort man auch nimmt, es schafft den Menschen. Oft sind es ganz verschiedene Worte. Wenn man darüber reden würde, könnte man im Hauskreis einmal eine besondere Zeit gestalten, in der jeder nur über das Bibelwort spricht, das ihm im Leben am wichtigsten wurde und das in seinem Leben den Glauben ausgelöst hat.
Es sind völlig verschiedene Bibelworte, aber wunderbar, wie es dort anfängt, in uns zu wirken.
Dann heißt es weiter: Betet alle Zeit mit Bitten und Flehen im Geist! Das fehlt in unserer Gemeinde sehr – eine Gebetsbewegung, liebe Freunde. Ich weiß, dass viele auch sehr für sich beten, aber das gemeinsame Beten ist eine große Hilfe, wenn wir uns wirklich Zeit dafür nehmen.
Ich bin dankbar für alle, die sonntags, dienstags oder in einer Gebetsgruppe teilnehmen. Allezeit mit Bitten und Flehen im Geist – das war so schön bei unserer Jugendkonferenz für Weltmission. Dort sagten viele junge Leute, sie wollten den ganzen Tag in einem Raum sitzen und für diese Konferenz beten.
Auch gestern waren wir zusammen, wir haben den Gemeindetag 1992 auf dem Killesberg vorbereitet. Wir haben beschlossen, ab acht Uhr eine Gebetsgruppe den ganzen Tag durchlaufen zu lassen, weil wir wissen: Nur Gott kann wirken, und er tut es nur durch das Gebet.
Wir haben in unserem Leben so massiv das Eingreifen Gottes erlebt und erfahren. Ich könnte stundenlang erzählen, was wir hier in der Gemeinde durch das Gebet erlebt haben – Dinge, die wir nicht verstehen, die höher sind als alles Begreifen.
Gerade wenn wir über den Gemeindetag sprechen – wer erinnert sich noch daran, wie damals schrecklich dunkle Gewitterwolken aufzogen und wir nicht wussten, ob man die Schlussveranstaltung im Tal der Rosen absagen sollte? Im Jahr 1978 hatte das Gartenbauamt gesagt, dass wir am Donnerstag unmöglich ins Tal der Rosen auf die Wiese könnten, höchstens mit Gummistiefeln.
Doch wir haben die Schlussveranstaltung dort ohne Probleme durchgeführt. Das wurde uns erst am Mittwoch mitgeteilt. Am Klavierhaus riefen sie noch um sechs Uhr an und fragten, wo sie das Klavier hinstellen sollten, denn es regnete. Im Neckartal standen Keller unter Wasser, viele sagten, sie könnten nicht kommen, da sie ihre Keller leer schöpfen müssten.
Wir wollten die Veranstaltung im Freien durchführen und Gott hat es geschenkt. Solche Momente sind atemberaubend, wie Gott das möglich macht. Es war ein harter Winter, doch wir konnten unsere Jugendkonferenz mit der Schlussversammlung im Freien am 13. Januar abhalten, weil Gott gnädige Witterung schenkte.
Ich bin überzeugt, er tat es um unseres Willens, und das sind keine Zufälle. Das erleben wir immer wieder. Auch in großen Dingen, bis hin zu unserem Enkelkind. In vielen Situationen haben wir Gottes Wunderkraft so massiv erfahren.
Man spürt als Erzähler bei den Konferenzen oft atemlose Stille, weil die Menschen wissen, wovon wir sprechen. Als ich vor zwanzig Jahren hier war, hatten wir große Probleme mit unserer Kirchenverwaltung, die uns finanziell strangulieren wollte.
Doch Gott öffnete Tür um Tür. Es war wunderbar. Die Holzverschalung im Untergeschoss war jedes Mal ein Gottesgeschenk. Die Verwaltung wollte uns zwingen, die Räume fremd zu vermieten, um Einnahmen zu erzielen. Ich sagte: Ich brauche die Räume für Jugendarbeit.
Gott hat alles gelöst. Ich habe damals gesagt: Gott kann alle Wunder tun, aber er kann nicht eine Kirchenverwaltung verändern. Doch Gott hat auch das vollbracht.
Wer die Geschichte kennt, weiß, dass Gott uns die schönste Pfarrwohnung der Welt geschenkt hat. Damals waren wir mutlos wegen der beengten Verhältnisse. Plötzlich hat Gott es gelöst.
Das Haus in der Staffenbergstraße 22 war vorgesehen, aber plötzlich wurde der Freigabebescheid nicht erteilt. Wo sollten wir hin? Es gab keinen Platz. Dann hat Gott innerhalb von 24 Stunden die Lösung gegeben, nachdem wir darum gebetet hatten.
Das ist oft so wunderbar, wie Gott Gebet beantwortet.
Betet allezeit mit Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit allem Beharren im Gebet für alle Heiligen und auch für mich, damit mir das Wort gegeben wird, wenn ich meinen Mund auftue, um freimütig das Geheimnis des Evangeliums zu verkünden.
Paulus nennt es ein Geheimnis. Nicht jeder versteht es. Nur der, dem der Heilige Geist den Riegel wegzieht, kann es begreifen. Es ist immer ein Wunder des Heiligen Geistes.
Das größte Wunder ist, wenn Gott schenkt, dass ein Mensch plötzlich glauben kann. Das kann ich nicht aus eigener Vernunft oder Kraft. Der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen und mit seinen Gaben erleuchtet, wie Luther sagt.
Jeder Glaube ist ein Wunder Gottes, das eine totale Erneuerung und Erleuchtung erfordert.
Übrigens war das Wort „Erleuchtung“ später in der Aufklärung ein Begriff, den Atheisten verwendeten. Für uns ist es jedoch entscheidend wichtig: Ich brauche die Erleuchtung, die mir nur der Geist Gottes geben kann. Sonst bin ich blind. Ich kann lesen, aber es sagt mir nichts.
Ich kann nur darum beten, dass Gott mir dieses Wunder schenkt. Nur aus dem Gebet heraus kommen Menschen zum Glauben. Ohne Gebet geht es nicht.
Paulus war es wichtig, Beter hinter sich zu haben. Ohne diese Beter läuft nichts. Auch heute können wir diesen Dienst nicht tun, ohne dass Menschen für uns beten.
Man bittet jemanden: „Bete für mich, ich habe Schwierigkeiten, denk an mich.“ Was meinen wir damit? Wir sagen: Ich habe ein Problem, und du sollst an mich denken und für mich beten.
Es ist wunderbar, wenn wir uns dann austauschen und von den Eingriffen Gottes berichten. Ich rede mit Freimut davon, das heißt unerschrocken.
Früher sagte man oft „Freudigkeit“. Manche dachten, das bedeute, man müsse dabei lächeln. Aber eigentlich heißt es unerschrocken. Freudigkeit bedeutet Freidigkeit, also frei und ungehemmt.
Man sollte das Wort „Freudigkeit“ nicht falsch verstehen. Es heißt unerschrocken, egal ob man lacht oder nicht. Entscheidend ist, keine Angst vor Menschen zu haben.
Wir dürfen niemals Angst vor Menschen haben, auch wenn sie uns drohen oder unser Leben nehmen wollen. Wir sollen ihnen das Wort der Wahrheit in Liebe und Geduld sagen und ein klares Bekenntnis ablegen.
Gemeinschaft und Ermutigung im Glaubenskampf
Nun erzählt er noch Persönliches und sagt, dass Tychikus euch all dies berichten wird. Es ist schön, wenn man miteinander die Dinge teilen kann, die zum Leben gehören, und die Lebenserfahrung treuer Diener. Tychikus soll eure Herzen trösten und von einander erzählen.
Er schließt mit diesem herrlichen Segenswort: Die Gnade sei mit allen, die unseren Herrn Jesus Christus lieb haben. Diese unbegreifliche Liebe und erbarmende Zuwendung Gottes sei mit euch. Der Herr sei mit euch in all euren alltäglichen Diensten und Verrichtungen.
Im Epheserbrief haben wir nun viel Schönes und Anschauliches erhalten. Vor allem erfahren wir wieder eine Ausrichtung auf Christus hin. Dazu kommt noch eine ganz praktische Ermutigung zum Leben im Glauben.
Jetzt wollen wir noch das Lied singen: „Reich des Herrnwartes“. Ich habe es gerade aufgeschlagen, es ist die Nummer 283. Das Lied handelt vom Kampf und den Auseinandersetzungen, wie das Reich Gottes sich Raum schafft – mitten in den dunklen Wolken der Finsternis.
Es ist ein ganz besonders schöner Vers: „Welch ein Herr, welch ein Herr, ihm zu dienen, welch ein Stand.“ Es ist nie eine Last. Entschuldigung, das wollte ich nur betonen. Es ist so wunderbar, das ist so ein herrlicher Stand, den wir hier haben: dass wir dem Herrn dienen dürfen und dass er uns braucht. Wir geben unser Leben hin, und er verschließt sich nie.
Es ist nie eine Opfergabe, sondern wir werden das auf Schritt und Tritt erfahren, wie er uns mit Segen überschüttet. Nun zum letzten Vers, dem vierten: „Komm, Herr, was ist das?“ Herr, du sollst doch deine große Gottesherrschaft auch in unserer Stadt ausbreiten, in unserem Haus und in unserem Leben.
Wir möchten dich bitten, dass du siegst, dass du die Macht des Teufels zertrittst und wir brauchbar für dich werden. Wir dürfen dich auch für die Arbeit der Missionsfamilie in Thailand bitten und für den Bruder der Mennonitenmission in Paraguay.
Schenke ihnen den Durchbruch durch die Mächte der Finsternis, dass Menschen frei werden von Aberglauben und Dämonenfurcht und dir dienen. Lass das wunderbare Bild im Leben wiederhergestellt werden, das der Schöpfung entspricht, wie du Menschen zu deinem Bilde geschaffen hast.
Mach auch uns deinem Bilde ähnlich, damit wir Menschen sind, die leben, gegürtet mit der Wahrheit und angetan mit der Gerechtigkeit. Verwandle uns, dass wir aus der alten Art herauskommen und ganz von dir geprägt und gestaltet sind.
Auch heute Abend wollen wir für die beten, die nicht unter uns sein können. Die krank sind, besuche sie und nimm dich ihrer an.
Wir möchten dich noch einmal bitten, dass unser ganzes Leben, auch mit den Diensten, die uns morgen erwarten, und mit dem, was zu Hause ist, von deinem Reich geprägt wird. Dass du es dort aufrichten kannst, bei uns.
Amen.
