Heute ist der Sonntag Rogate, und ich grüße Sie mit der Zusicherung, die Jesus dem Beten gegeben hat: Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan.
Wir wollen gemeinsam ein Lied für den beginnenden Mai singen. Sicher haben Sie sich gestern über den Sonnenschein gefreut. Wir konnten nicht voraussehen, dass heute die Sonne nicht scheint. Doch das Lied gilt trotzdem.
Wir singen "Wie lieblich ist der Mai" (Lied 501). Dabei singen wir die vier Verse dieses Liedes.
Dank und Bitte zum Beginn des Gottesdienstes
Lasst uns beten, du ewiger Gott und Herr, unser lieber himmlischer Vater.
Wir danken dir für das Wunder, dass du hörst, was wir bitten, in der Weite der Welt, unter unzähligen Menschen. Du hörst das Schreien derer, die nach dir verlangen!
An diesem Morgen wollen wir dir danken für den aufbrechenden Frühling, für das Leben, das du uns schenkst, und für so viel Gutes.
Wir danken dir auch für die Konfirmanden und bitten dich, dass du sie stärkst. Vor allem aber rede du heute mit uns. Gib uns eine Begegnung mit dir. Hilf uns, nicht an dem hängen zu bleiben, was uns gerade beschäftigt, sondern auf dich und dein Reden zu achten.
Sprich in unser Gewissen und rüttle uns auf, wo wir erstarrt und träge sind.
Jetzt wollen wir jeder für sich in der Stille dir bringen, was uns belastet – auch das, was uns an Schuld und Versäumnissen beschwert.
Gelobt sei Gott, der unser Gebet nicht verwirft und seine Güte nicht von uns wendet. Amen!
Psalm 27 als gemeinsames Gebet
Schlagen Sie bitte Nummer 714 auf, das ist ein Psalm, und den wollen wir miteinander sprechen.
Wir sprechen miteinander und lesen den ganzen Psalm gemeinsam:
Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen?
Eines bitte ich vom Herrn, das hätte ich gerne:
Dass ich im Hause des Herrn bleiben könne mein Leben lang,
zu schauen die schönen Gottesdienste des Herrn
und seinen Tempel zu betrachten.
Denn er deckt mich zu seiner Hütte zur bösen Zeit.
Er birgt mich im Schutz seines Zeltes
und erhöht mich auf einen Felsen.
Herr, höre meine Stimme, wenn ich rufe,
sei mir gnädig und erhöre mich.
Mein Herz hält dir vor dein Wort,
ihr sollt mein Antlitz suchen,
darum suche ich auch, Herr, dein Antlitz.
Verbirg dein Antlitz nicht vor mir.
Verstoße nicht im Zorn deinen Knecht,
denn du bist meine Hilfe.
Verlass mich nicht und tu die Hand nicht von mir ab, Gott mein Heil.
Denn mein Vater und meine Mutter verlassen mich,
aber der Herr nimmt mich auf.
Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde
die Güte des Herrn im Lande der Lebendigen.
Harre des Herrn, sei getrost und unverzagt, harre dessen!
Lied und praktische Hinweise zum Gottesdienst
Wir wollen miteinander ein Loblied singen, ein Dank- und Loblied, 302, die Verse 1 bis 4.
Vorher wollte ich noch einmal fragen: Sie wissen, bei all meinen Ticks bekomme ich Lufthunger. Wie ist das bei Ihnen mit der Luft?
Sonst lassen wir die Oberlüfte offen, das machen wir sowieso. Vielleicht könnte man auf dieser Seite die Fenster kippen lassen? Wer hier empfindlich ist, zum Beispiel mit Rheuma, findet drüben noch ein paar freie Plätze.
Sie können einfach beim Lied noch den Platz wechseln. Dann machen wir die Fenster auf, und wer viel Sauerstoff braucht, kann auf die andere Seite wechseln. So geht es besser.
Also, 302, die Verse 1 bis 4.
Gottes Liebe und die Herausforderung des Betens
Wissen Sie, dass Gott Ihnen nur Gutes und nur Liebe schenken will? Die treuen Sinne, die niemandem Unrecht tun? Mir gefallen diese Choralstrophen so sehr, weil so viel darin steckt. Gott hat lauter Friedensgedanken mit ihnen. Er hält sein Wort mit Freuden, und es fällt ihm nicht schwer.
Bei uns ist der Gedanke an Gott oft so kompliziert, so kalt und so theoretisch. Heute als Predigttext haben wir Johannes 16, von Vers 22 bis Vers 28 und dann noch Vers 33. Es kann manchmal passieren, dass man beim ersten Lesen in der Bibel, Johannes 16,22-28, denkt: Da sind so viele Gedanken verwoben, dass man sie in der Kürze nicht gleich richtig verstehen kann. Das stimmt. Zum Bibellesen braucht man Zeit und muss meditieren können.
Darf ich kurz erklären, warum das so ist? Diese altkirchlichen Evangelien sind ja geordnet und beziehen sich jetzt schon auf den Himmelfahrtstag am kommenden Donnerstag. Der Tod Jesu und seine Auferstehung haben Jesus sichtbar von seiner Gemeinde weggenommen, und das ist immer wieder schwierig.
Sie haben vielleicht auch schon gedacht: Wenn ich Jesus anfassen könnte, wenn Jesus sichtbar vor mir stehen würde, wäre das für mich eine Glaubensstärkung. Aber Jesus hat es genau umgekehrt gemacht. Dass Jesus sichtbar nicht mehr unter uns ist, hat für uns enorme Vorteile.
Die Wirkungsweise Jesu ist viel größer, weil er jetzt dort wirkt, beim Vater zu Rechten des Vaters. Er spricht ganz anders zu uns. Auf dem Glauben und auf dem Gebet liegt eine ganz andere Verheißung als vorher, als Jesus noch sichtbar unter seinen Jüngern weilte.
Das möchte ich Ihnen heute erklären.
Die Verheißung der Freude und das Gebet im Namen Jesu
Ich lese von Vers 22. Vorher ist sehr viel erzählt worden: das Bild von der Frau, die ein Kind gebiert, die Schmerzen und Wehen hat und dann die Freude, wenn das Kind geboren ist. Dieses Bild deutet Jesus bereits auf seine Erhöhung und seine Himmelfahrt hin.
Er sagt: „Und auch ihr habt nun Traurigkeit, aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.“ Mit der Himmelfahrt beginnt die Freudenzeit der Gemeinde.
An dem Tag werdet ihr mich nichts mehr fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich habe euch immer gesagt… Diese Worte, mit denen Jesus so einleitet, sind nicht altertümlich, sondern von Jesus ganz dick und fett unterstrichen. Wenn es heißt „Amen, Amen“, dann ist das unumstößlich wahr.
„Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er es euch geben. Amen, Amen.“ Bisher habt ihr um nichts in meinem Namen gebeten. Bittet ihr aber, so werdet ihr empfangen, damit eure Freude vollkommen sei.
Das habe ich euch in Bildern gesagt. Es kommt die Zeit, dass ich nicht mehr in Bildern mit euch reden werde, sondern euch frei heraus verkündigen werde, was vom Vater kommt.
An jenem Tag werdet ihr in meinem Namen bitten. Und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten will oder bitten muss. Natürlich bittet Jesus für uns beim Vater, aber es ist gar nicht mehr nötig. Euer Gebet allein dringt zum Vater durch, denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich liebt und glaubt, dass ich von Gott ausgegangen bin.
Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen. Ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater.
Wenn Sie heute nur das mitnehmen: Wie klar Jesus uns das Geheimnis entschlüsselt. Ich, Jesus, trage die ganze Herrlichkeit des Vaters in mir. Die ganze Vollmacht dessen, was Jesus wirken will, ist vom Vater in seine Hand gelegt.
Deshalb heißt es noch in Vers 33: „Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“
Die Bedeutung des Betens und eine kindliche Erfahrung
Ich habe heute die Predigt überschrieben mit dem Thema, wie man mit Ängsten fertig wird. Ich hätte auch sagen können: Vom Beten. Beides hängt ganz eng zusammen.
Für mich hat Fritz von Bodelschwing am eindrücklichsten erzählt, was Beten ist. Er war der Sohn des Gründers der Anstalten, Bedel, der spätere Reichsbischof der deutschen Kirchen, der 1946 gestorben ist. Fritz von Bodelschwing erzählt, wie er als Kind von seiner Mutter abends, etwa drei Jahre alt, ins Bett gebracht wurde. Sie schliefen schnell ein, doch dann hat sie irgendetwas in der Nacht aufschrecken lassen – vielleicht ein Donner.
Die Kinder richteten sich in ihrem Bettlein auf und fragten: „Was war das?“ Sie riefen die Schwester, die antwortete, und sie starrten in das Dunkel, das sie umgab. Es wurde immer unheimlicher. Dann sprachen die beiden miteinander: „Wir müssen ins Wohnzimmer.“ Aber sie hatten Angst.
Zwischen ihnen lagen, wie früher üblich, zwei kalte, ungeheizte Zimmer. Die Kinder fragten sich, ob sie die Türklinke aufbekommen und den Weg im Dunkeln finden würden. Doch weil die Angst immer schlimmer wurde, nahmen sie ihren Mut zusammen.
Sie wackelten los in ihren Nachthemdchen, gingen durch die erste Tür und dann durch das zweite Zimmer. Die Angst wurde unheimlicher und schlimmer. Sie zitterten. Doch dann kamen sie in den Flur, und dort begann schon die Freude. Man sah das Licht durch die Ritzen der Tür fallen.
Schließlich ging die Tür auf, und der Vater trat ein – so wie Bodelschwing es erzählen konnte. Er nahm seine beiden kleinen Schätze auf den Arm, streichelte ihnen mit seiner großen Hand über den Kopf und fragte: „Was wollt ihr denn?“ Die Kinder antworteten nur: „Zu dir, Vater.“
Dann sagt Bodelschwing: Beten heißt, sich aus der Angst der Welt aufzumachen und zum Vater zu gehen. Beten heißt, sehen, wie sich die Tür öffnet und das ewige Licht auf unsere arme, zitternde Gestalt fällt. Beten heißt, sein Haupt zu neigen, damit die Hand des Vaters – die gute, starke Hand Gottes – sich darauf legen kann.
„Kind, was wolltest du, Vater?“ – „Ich wollte doch bloß zu dir.“
Die Herausforderung und das Vorrecht des Betens
Jetzt habe ich den Text ein wenig gegliedert, orientiert an dem Schriftabschnitt, den wir hier haben. Zunächst möchte ich sagen: Wir dürfen beten. Wir dürfen beten – das ist ein unglaubliches Vorrecht.
Man kann die Diskussion ums Gebet führen, wie man will. Hat Beten überhaupt Sinn? Ist das nicht bloß ein dummer Zopf aus alter Zeit? Hört Gott wirklich Gebet? Wenn Sie anfangen wollen mit Zweifeln, sagen Sie ganz selbstverständlich: „Verstehen kann ich das noch nie, wie soll Gott mein Beten hören können?“ Gleichzeitig betet vielleicht jetzt eine Gemeinde in Buenos Aires und in China. Wie soll Gott das alles hören können?
Es gibt viele Gründe, die mich zweifeln lassen, die mich fragen lassen. Ich habe oft in meinem Leben gedacht: Interessiert sich Gott denn für meinen lächerlichen Kleinkram, der mich bewegt? Wenn ich die Sorgen meines Lebens und die Probleme anschaue, lohnt es sich ja kaum, dass ich meiner Frau davon erzähle. Aber sie versteht mich ganz schwer. Will ich den ewigen Gott, den Herrn des Himmels und der Erde, mit meinem kleinen, blöden Zeug belasten? Hat das überhaupt einen Sinn?
Jetzt fällt auf, dass Jesus bei vielen Gelegenheiten immer wieder zum Beten gedrängt hat: „Betet, betet ohne Unterlass, bittet, so wird euch gegeben, sucht, ihr werdet finden.“ Ich hätte gern mal eine Erhebung gemacht – keine Sorge, machen wir nicht – aber wenn wir das mal prüfen würden, wäre es eine Schande, wie wenig wir von diesem großen Vorrecht wahrnehmen.
Wir laufen am liebsten zu Hinz und Kunz, wir beschweren uns bei allen möglichen und unmöglichen Leuten, statt dass wir dorthin laufen, wo Hilfe möglich ist, wo wir mit unseren Problemen ernst genommen werden. Gerade wir Christen – was ist das oft für eine Scheu! Bis hinein in die Kreise der hauptamtlichen Mitarbeiter der Kirche wird oft kaum gebetet. Das Normalste wäre doch, dass wir zusammenkommen und beten und unsere Nöte Gott vortragen, statt hier und da zu jammern über das, was uns bewegt.
Warum drängt denn Jesus zum Beten? Es ist merkwürdig: Die größte Gabe, die er gibt, wird von uns gar nicht ernst genommen. Er muss uns richtig drängen. Gott hat eine Schenkungsaktion gestartet, und er muss sie anbieten wie Sauerbier. Er muss sagen: „Na bitte, benutzt doch, ich will doch Gutes geben. Der Vater wird den Frommen kein Gutes mangeln lassen. Nennt ihm das, was euch bewegt!“
Da muss man kopfschüttelnd über sich selber denken: Warum benutze ich das Gebet nicht mehr und mache nicht mehr Gebrauch davon?
Stolz als Hindernis und die Notwendigkeit des Gebets
Ich sehe einen Grund, warum uns das Beten so schwerfällt: Ein Grund ist zweifellos unser Stolz. Wie ist das bei Ihnen? In der Kantine, im Geschäft, wenn Sie beten, lächelt einer und sagt: „So, kannst du nicht mal essen, ohne dass du betest?“
Warum sind wir nicht ganz offen? Nein, wenn ich nicht den Segen Gottes habe, schmeckt es mir nicht. Warum weiß das nicht jeder, mit dem wir zusammenkommen? Wir können uns nicht an die Arbeit begeben, ohne dass wir Gott um sein Ja bitten.
Ich nehme es mir jedes Mal wieder vor, wenn ich aus der Dritten Welt zurückkomme: Ich will nicht mehr den Zündschlüssel in meinem Auto umdrehen. Das gibt es in Afrika nicht, dass gläubige Leute das Auto starten, ohne vorher zu beten. Es ist auch viel zu risikoreich, viel zu gefährlich. Man kann anderen Schaden tun.
Auch wenn wir es uns zur Gewohnheit machen würden, alles, was wir tun – mit Worten oder mit Werken – im Namen des Herrn Jesus zu tun und Gott dem Vater durch ihn zu danken. Ja, ohne ihn nein, nur in der eigenen Kraft: „Ach, ich habe doch schon so viel Falsches und Blödes gemacht, das hat doch gar keinen Sinn.“
Ich brauche das Beten. Das Beten muss doch mein ganzes Leben umgleiten. Gerade tätige Leute mit großer Verantwortung, Leute mit einer weiten Begabung, Leute, denen viel anvertraut ist – die müssen mehr beten als andere Leute. Die Faulen brauchen nicht viel zu beten, aber sie sind ja alles aktive Leute. Dann kann doch Gott eigentlich nur wirklich wirken, wenn wir ihn darum bitten.
Das Vaterunser als Lehrgebet
Interessant ist, was im Neuen Testament erzählt wird. Je länger die Jünger mit Jesus zusammen waren, desto mehr begriffen sie plötzlich, wo das Geheimnis der Kraft Jesu liegt.
Eines Tages kamen sie zu ihm und sagten: „Jesus, du musst mit uns einen Kurs machen.“ Aber nicht irgendeinen Kurs vom Volksbildungswerk über religiöse oder theologische Themen. Sie baten ihn, ihnen zu zeigen, wie man richtig betet. „Herr, lehre uns beten“, baten sie.
Jesus erfüllte diese Bitte und lehrte das Vaterunser. Es ist ganz wunderschön beschrieben: Christen sind Menschen, die immer besser beten lernen wollen. Sie wollen immer mehr entdecken, was das Beten eigentlich bedeutet. Das Beten soll für sie ein Wachstum sein.
Oft bin ich traurig, dass unsere Gebetsgruppen so klein sind. Viele sind da, wenn sie die Predigt hören, und darüber freue ich mich sehr. Das ist wichtig. Doch ich wünsche mir auch ein Wachstum bei den Gebetsgruppen.
Ich weiß, es wird auch sonst viel gebetet. Aber es ist etwas Herrliches, wenn man sich gegenseitig stärken kann, im ganz schlichten Miteinander betet, zusammenkommt und seine Nöte einfach Gott vorträgt.
Beten macht fröhlich trotz Angst
Deshalb mein zweiter Punkt: Beten macht fröhlich!
Schauen wir uns noch einmal unser Wort aus Johannes 16 an. Dort spricht Jesus und fordert uns auf: Bittet, damit ihr empfangt, und so weiter. In diesem Abschnitt geht es viel um die Traurigkeit und die Angst der Welt, die hier beschrieben werden.
Heute haben wir jedoch einen schönen Frühlingstag. Vorhin, als ich vor der Kirche stand, habe ich mich an den Büschen, Pflanzen und Blüten gefreut – an der warmen, feuchten Temperatur. Und jetzt spreche ich von Ängsten. Doch diese Ängste liegen tief in Ihrem Herzen. Jesus hat immer hineingesehen. Auch bei ihm waren diese Ängste vorhanden.
Er hat die Schönheiten der Natur gesehen. Wie viele Gleichnisse hat er aus der Schönheit der Welt genommen! Und immer wieder sprach er von den schweren Ängsten. Die Ängste, die wir haben, sind Existenzängste, die uns sehr tief berühren.
Schaffe ich das Leben überhaupt noch? Wie an die Wand gedrückt – ob es Krankheitsnöte sind, Ärger mit Menschen, mit denen wir zusammenleben, ob es Versagen oder Schuldgefühle sind, wenn man plötzlich erkennt, wie böse und unzuverlässig wir mit unserem ganzen Charakter sein können. Dann kommt die Angst: Wie soll ich das alles noch bestehen können? Wer bin ich denn?
In der Traurigkeit der Welt, wenn wir der Todesmacht gegenüberstehen, spüren wache Menschen, wie unser Leben vom Tod umgeben ist. Beten überwindet Angst, Beten überwindet Traurigkeit, Beten macht fröhlich.
Wenn Jesus von der Freude redet, meint er, dass Freude in unser Leben kommt – aus dem Gebet. Wenn ich mein angstbedrohtes Leben vor Gott aussprechen kann und einfach atmen darf.
In der Bibel finden sich große Lieder in den Psalmen über die Angst. Diese gehören zu den größten Zeugnissen der Weltliteratur. Nirgendwo sonst wird so eindrücklich von den schweren Empfindungen der Menschen berichtet.
Gott im Gebet auszusprechen heißt, wie es im Vers 24 heißt: „Bittet, so werdet ihr empfangen, damit eure Freude vollkommen sei.“ Schauen Sie sich die zweite Hälfte des Verses an: Nicht nur das Beten macht fröhlich, sondern auch das Empfangen.
Wie man wirksam betet
Was nehmen Sie aus Ihrem Gebet mit? Was empfangen Sie dabei?
Jetzt möchte ich Ihnen ein Wort sagen: Wie betet man wirksam, sodass man wirklich etwas erlebt? Wenn Sie an Gebetsgruppen teilnehmen, entsteht oft schnell das falsche Urteil in Ihrem Kopf, dass man beim Beten unnatürliche Worte sagen muss. Nehmen Sie sich vor, niemals mit frommem Pathos zu beten. Das ärgert Gott, und es ist ihm ein Gräuel.
Manche glauben, sie müssten viele Bibelworte verwenden. Andere meinen, sie müssten Gott Romane erzählen. Doch in den Worten Jesu steht nichts davon. Es ist komisch, dass das oft so fromm klingt. Manche halten das für den Höhepunkt des Gebets – vielleicht sind unsere Kirchengebete daran schuld. Ich weiß, die klingen in den Büchern viel schöner. Trotzdem glaube ich, dass ich Jesus richtig verstehe, wenn ich sage, dass er das Schreien der Kinder lieber hat als wohlformulierte Gebetsworte.
Wir müssen auch nicht alles und jedes sagen, wenn wir beten. Wir müssen nicht von Adam und Eva bis zur Offenbarung alles durchbeten. Manche meinen, das sei ein wirksames Gebet. Ganz schlimm ist die Vorstellung, ein Gebet müsse lang sein. Wo steht denn geschrieben, dass Gott nur lange Gebete erhört?
Heute gibt es auch wieder Leute, die darauf bestehen, dass man Gott nur mit Lobpreis zuerst ansprechen darf. Wo steht das geschrieben? Natürlich dürfen sie loben, aber sie sollen mit Dank vor Gott treten. Es gibt jedoch Momente im Leben, zum Beispiel wenn jemand auf der Intensivstation liegt und schwere Schmerzen hat, da kann er nur noch schreien: „Herr, erbarme dich!“ So war es beim Tschecher. Und Gott hört auch das, was echt ist. Er hört.
Die zwei Stufen des Gebets und das Beten im Namen Jesu
Jetzt gibt es zwei Stufen des Gebets, die Jesus hier erwähnt. Er sagt, ihr habt bisher ganz normal gebetet, also gebeten und Gott eure Anliegen vorgetragen. Dann gibt es eine zweite Stufe des Betens. Wie funktioniert diese? Im Namen Jesu beten. Das sind zwei Dinge.
Ich darf einfach so zu Gott kommen und beten. Aber ich darf auch in seinem Namen beten. Die zweite Stufe ist mehr. Wenn es nötig ist, um wirksam oder erfolgreich zu beten, also damit wir gehört werden, ist es ganz entscheidend, dass wir im Namen Jesu beten.
Jesus sagt nun: Ihr habt bisher noch nicht in meinem Namen gebetet. Aber nach der Himmelfahrt könnt ihr in meinem Namen beten. Ich bin beim Vater in der Herrlichkeit. Jetzt dürft ihr eure Bitten in meinem Namen vorbringen.
Wissen Sie, was es bedeutet, im Namen Jesu zu beten? Ich mache das an einem Bild deutlich: Bei meiner Frau Klingel sagt ein verschmutzter Mann zu ihr: „Ich gebe Ihnen 50 Mark.“ Da sagt sie: „Das spinnst du wohl, ich gebe dir doch keine 50 Mark.“ Dann sagt sie: „Ja, dein Mann steht mit dem Auto an der Neuen Weinsteige oben, und ihm ist das Benzin ausgegangen. Ich habe gesagt, mit meinem Rad fahre ich bei der Frau vorbei, hole das Geld und bringe es ihr. Ich komme im Namen deines Mannes.“
Wenn es meiner Frau leichter fällt, die 50 Mark zu geben, damit ich wieder Benzin in mein Auto bekomme, dann ist das „im Namen“ eben auf eine fremde Rechnung, in einem anderen Auftrag.
Jetzt merken Sie: Können Sie Ihre Gebete im Namen Jesu beten? Ihre alltäglichen Sorgen? Ja, natürlich auch Ihre ganz privaten Dinge, Ihre Berufsnöte, Ihre Familienärger, Ihre Gesundheitsprobleme. Jesus will doch in Ihrem Leben präsent sein. Darf man so beten? Er will doch in Ihrem Leben mächtig wirken. Haben Sie nie verstanden, dass Gott Sie ruft, damit Ihr Leben ein Lobpreis Gottes wird?
Deshalb dürfen wir im Namen Jesu beten. Wenn der Herr sagt: „Das ist doch nicht meine Privatsache, das ist doch dein Problem, wenn du hier leidest“, dann ist das so. Aber wir können eines nicht mehr: Wir können nicht mehr eigensinnig beten. Wir können nicht selbstsüchtig beten. Wir können plötzlich nicht mehr um böse Dinge bitten. Manche unserer Gebete trotzen Gott. Das kann bis zu ganz bösen Dingen gehen.
Zum Beispiel: „Herr, lass mich gut durch den Zoll kommen, nicht so, dass ich erwischt werde.“
Passen Sie mal auf: Was sind unsere Gebete überhaupt im Namen Jesu? Sind die Dinge, die Sie Gott vorbringen, vor Jesus geklärt? Da steht der Herr ganz groß vor uns, und wir sehen auch, wer wir sind – mit unserem Versagen, mit unserer Schuld, mit unseren Enttäuschungen.
Es gibt ein echtes Beten im Namen Jesu, bei dem wir sagen: „Dein Name werde in unserem Leben geheiligt.“ Wir kommen immer auch an der Stunde von Gethsemane vorbei, wo wir sagen: „Herr, nicht mein Wille geschehe, sondern dein Wille.“
Oft ist es anders, als mein Gefühl es von dir erbittet und wünscht.
Zeugnisse und Ermutigung zum Gebet
Ich saß gestern noch mit ein paar jungen Leuten zusammen, und sie sagten, bei uns wird viel zu wenig darüber gesprochen, dass Gott wirklich Gebet erhört. Ich könnte Ihnen jetzt wirklich lange erzählen, wie Jesus in den letzten Tagen unerwartet Wunder tut.
Ich könnte doch gar nicht anders leben. Ich könnte es nicht riskieren, einen jungen Menschen in eine gefährliche Umgebung hinauszuschicken, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass Jesus alle Macht hat. Sein Herz brennt in Liebe, und er umgibt uns mit seinem Schutz. Er setzt alles in Bewegung, um uns zu behüten und zu beschützen.
Wenn er etwas Schweres geschehen lässt, dann verfolgt er damit eine Absicht und ein Ziel. Und wir dürfen danach suchen. Wir haben doch einen Gott, der wirkt. Manchmal sind unsere Gebetserlebnisse vielleicht ein bisschen zu persönlich, manchmal auch zu intim. Vielleicht wirken sie für denjenigen, der gerade durch Zeiten geht, in denen er meint, der Himmel sei verschlossen, etwas überheblich.
Darum sind wir manchmal zurückhaltend, solche Erfahrungen hinauszuposaunen. Aber Sie dürfen es doch auf Schritt und Tritt erleben. Schreiben Sie es in Ihre Bibel, in Ihr Losungsbüchlein, in Ihr Tagebuch oder in Ihren Kalender.
Damals habe ich Gott gebeten, dass er hilft. Und das kennen wir: Gott kann uns warten lassen. Doch wenn wir dann zurückblicken müssen, können wir sagen, sein Plan war gut und sein Wille weise.
Jesus hat diese Garantie daraufgelegt, die noch viel wirksamer ist als die Garantie aller Geschäfte, wo man eine Uhr, Elektrogeräte oder Ähnliches kauft. Dort gibt es eine zeitlich begrenzte Garantie. Wahrlich, wahrlich, Amen, Amen, ich sage euch: Wenn ihr den Vater um etwas bittet in meinem Namen, wird er es euch geben.
Wenn meine Gebete durch Jesus geläutert sind, auf ihn hinbestimmt, auf die Sache seines Reiches, wird er es euch geben. Eine so einfach unverklausulierte Garantie, ganz grandios, ohne lange Fußnoten, einfach direkt zugesagt.
Beten macht Freude.
Die Kraft des Gebets in der Geschichte und im Alltag
Und was erlebt man dabei? Wie konnte man schon schwere Schicksale beeinflussen?
Wir werden in der Ewigkeit staunen, wie die Gebete der Gläubigen die Weltgeschichte bestimmt haben. Allein den Betern kann es noch gelingen, das Schwert auf unseren Häuptern aufzuhalten.
Was bedeutet das? Wir haben Sie neulich gebeten, mit Blick auf Pro Christ jeden Tag für Menschen zu beten. Reden Sie dabei gar nichts, beten Sie einfach nur für Menschen. Wenn Sie das treu tun, werden Sie staunen, was daraus entsteht. Auch für schwierige Menschen in Ihrer Familie.
Das kindliche Gebet, das direkte Gebet, das liebt der Herr, so wie ein Kind. Die Mutter versteht schon beim Kind, das noch gar nicht sprechen kann, was das Kind will. Und der Vater weiß, was wir wollen.
Wir dürfen unkompliziert beten. Unser Gebet soll, wenn es echt ist, immer einfacher werden. Das ist das Schönste und auch das Letzte. Dann weichen alle Ängste. So lernen wir, wie man mit der Angst fertig wird.
Umgang mit Angst und die Zusage Jesu
Ich will gar nicht viel über die Angst reden. Moderne Maler haben schon ein Bild gemalt von einer modernen Stadt mit Hochhäusern. Diese Häuser sind eng zusammengerückt, eine typische Stadt am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts. Über allem schwebt eine schwarze Spinne mit ihren Krallen, die alles umspannt. Das ist ein Ausdruck von Angst.
Heute versteht man das oft nicht mehr. Wir haben gerade Gäste aus Südafrika hier. Sie erzählten, dass sie gestern durch die Kaufhäuser gegangen sind. Selbst aus Südafrika, das ja immer noch als ein Paradies gilt, sagten sie, sie könnten nur den Kopf schütteln angesichts dessen, was bei uns alles angeboten wird. Es ist ein Überfluss an allem – und darunter liegt eine ganz einfache, tiefe Angst.
Diese Angst zeigt sich auf viele Arten: Berufsangst, Krankheitsangst, Existenzangst, Angst ums Zusammenleben, um den Frieden in der Familie und mit den Lieben. Oft kann man diese Angst nicht einmal aussprechen. Man kann nicht mehr schlafen, Schweiß tritt auf die Stirn, und man leidet unter einer riesengroßen Überforderung. Die Prüfungen im Leben scheinen alle zu schwer, und man glaubt, das alles nicht schaffen zu können. Man nimmt sich viel zu viel vor.
Jesus versteht uns. Er spricht davon: „In der Welt habt ihr Angst.“ Ja, so ist es. Ihr habt ganz viel Angst, du hast Angst. Aber sei getrost! In diesem Wort steckt viel, viel mehr: Sei fest, unbeweglich, zappeln und zittern hilft nicht. Du kannst ganz fest auftreten. Blicke auf mich!
Jetzt wissen Sie, warum der Begriff „Bordel schwingen“ so schön gesagt wird, wenn man betet. Beten bedeutet: Aus der Dunkelheit zitternd in das Licht treten, wo die Hand des Vaters auf unseren schwachen Kopf gelegt wird. Und das ist das Größte beim Beten: Ich darf Audienz halten bei dem ewigen, großen Gott, der viel, viel größer und gewaltiger ist, als ich es verstehen kann.
Heute, am Sonntag Rogate, wird das wieder deutlich. Ich will so oft wie möglich eintreten in diesen Frieden. Stellen Sie sich vor, Sie sind mitten im Geschäft Ihrer Sekretärin und sagen: „In den nächsten fünf Minuten lassen Sie kein Telefon durch.“ „Wer kommt denn?“ „Wir haben ein wichtiges Gespräch.“ Und dann sprechen Sie mit dem Herrn aller Herren. Legen Sie alles in seine Hände und sagen: „Herr, wie Du das hinausführst, weiß ich nicht mehr. Ich kann Dir keine Ratschläge mehr geben, aber es ist Deine Sache.“ Amen.
Dann wissen Sie, dass er, der Herr, über Ihrem Leben steht und Sie sich in ihm bergen dürfen. Da sagt Jesus: „Ich habe diese Welt überwunden.“
Die Realität der Welt und die Hoffnung in Christus
Es ist eine tückische Welt. Wir dürfen dabei den Frühling nicht vergessen. Diese Welt wird uns Todesschmerzen bereiten und uns oft verwunden, wenn sie uns liebe Menschen wegnimmt. Sie wird uns auch mit Enttäuschungen konfrontieren.
Das gehört zu diesem Leben dazu. Es ist ein Leben in einer Welt, die von Gott losgerissen ist. Diese Welt ist immer wieder so, dass sie uns selbst von Gott losreißt. Wir sind ständig in Gefahr, die Verbindung zu verlieren. Dann kommt die Angst.
Doch aus der Angst der Welt dürfen wir zu Jesus, dem Herrn, treten und ihm alles sagen. Er sagt: „Ich habe diese Welt überwunden, ich habe gesiegt.“ Nichts kann dich mehr verklagen. Kein Tod kann dich mehr aus der Hand Gottes reißen. Nichts kann dich so ängstigen, dass du die Verbindung zu mir verlässt.
Er sagt: „Ich bin bei dir, ich halte dich, ich lasse dich nicht los.“ Das können wir nur im Gebet lernen, erfahren und entdecken. Mut und ein festes Auftreten sind nötig. Wir müssen tapfer sein, tapfer und fröhlich vorwärtsgehen.
Das Gebet macht uns nicht untätig. Im Gegenteil: Das Gebet macht uns mutig und kühn. Amen!
Abschlusslied und Gebet
Und nun singen wir noch ein Lied, bevor wir zum Gebet kommen. Es ist das Lied Nummer 642.
Dieses Lied stammt von einem kanadischen Holzfäller, der etwas Schweres erlebt hat. Am Hochzeitstag ist seine Braut gestorben, und er hat nie wieder geheiratet. Sein Name war Johannes Griefen, auch Joseph Griefen genannt.
Das Lied wurde erst später unter seinen Aufzeichnungen gefunden. Er führte ein ganz bescheidenes, schüchternes Christenleben. Doch in diesem Lied hat er so schön ausgedrückt, wie man Gott einfach alles sagen kann. Außerdem zeigt es, wie Jesus uns den Weg öffnet, damit unsere Gebete ans Herz Gottes dringen.
Lied 642.
Wir wollen beten:
O Herr Jesus, willst König sein,
auch in unserem oft so verworrenen Leben,
wo wir selber nicht mehr weitersehen.
Du willst uns wieder neu versöhnen mit dem Vater und Schuld auslöschen.
Da dürfen wir jetzt einfach alles dir bringen und sind so froh, dass wir deine Weisung erleben.
Es ist ganz groß, dass du in die alltäglichen Kleinigkeiten deine großen Wundertaten hineinwebst.
Und wir möchten deine Macht und deine Größe erfahren.
Wir wollen, dass unser ganzes Leben ein Stück deiner Herrlichkeit widerstrahlt.
Dafür musst du die Mitte unseres Lebens sein und die Herrschaft übernehmen.
Wir bringen dir jetzt auch unsere ganz persönlichen Sorgen und Nöte.
Wir beten aber auch ganz besonders für die, die wir von hier ausgesandt haben, die an schwierigen Orten für dich wirken wollen.
Sei ihnen jetzt auch nahe mit deinem Frieden und gib ihnen die offene Tür zum Wirken.
Lass aus ihren Taten der Liebe bleibende Frucht entstehen.
Wir denken aber auch an unsere Kranken und Alten, die wegen ihrer Schwäche und Gebrechen nicht mehr unter uns sein können.
Gib ihnen heute einen Sonntagsegen aus deinem Wort und aus deiner Nähe.
Lege du auch auf ihr angsterfülltes Haupt deine Hand, so dass sie Frieden haben und geborgen sind in dir.
Und das erbitten wir auch selbst für uns, für die kommenden Tage und das, was als Not und Belastung vor uns steht.
Wir wollen mutig und tapfer darauf zugehen und uns in deinem Namen senden lassen.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen,
denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen!
Organisatorisches und Hinweise zum Gemeindeleben
Nehmen Sie bitte nochmals kurz Platz! Ich möchte Ihnen danken, dass Sie so flexibel waren, sodass wir dies durchführen konnten. Das hat viel erspart und erleichtert. Vor allem hat es den Konfirmanden den Gottesdienst viel schöner gemacht, denn sie haben alle einen Platz gefunden.
Es ist immer gut, wenn Sie sich an diese langfristigen Ankündigungen orientieren. Da man nicht immer hineinschaut, machen Sie am besten einen Vermerk in Ihrem Kalender, wenn es solche Abweichungen gibt. So werden Sie nicht überrascht.
Wir erstellen die Übersicht deshalb so lange, weil viele sagen, sie kommen nicht immer hierher. Wenn es dann ab und zu ist, sind sie informiert, wann kein zweiter Gottesdienst stattfindet. Das ist wichtig.
Heute haben wir im Anschluss an diesen Gottesdienst ein Newcomer-Treffen. Alle, die in den letzten Wochen neu hier sind, sind herzlich eingeladen. Es findet drüben im Nebengebäude Nummer 14 statt. Dort können Sie Gemeindeleute kennenlernen und etwas über die Gemeinde erfahren. Gehen Sie einfach rüber.
Dann noch eine Veränderung an Himmelfahrt. Himmelfahrt ist für uns ein ganz wichtiges Fest. Jesus hat alle Macht im Himmel und auf Erden. An diesem Tag haben wir den großen Missionstag.
Bitte nehmen Sie die gelben Zettel mit, auch wenn Sie nur einen Teil mitnehmen. Statt des zweiten Gottesdienstes gibt es mittags um halb vier den Aussendungsgottesdienst mit Dr. Fritz Laubacheld. Das ist ein ganz wichtiges Treffen.
Dazwischen gibt es Berichtseinheiten. Junge Leute aus vielen Teilen der Welt berichten kurz und lebendig, was heute alles geschehen kann.
Beim ersten Gottesdienst um 9:30 Uhr werden wir die Türen schon frühzeitig, vielleicht schon zehn Minuten vor halb zehn, schließen. Alle Türen werden abgeschlossen, damit niemand mehr hereinkommt. Wir stellen symbolisch einen Engel mit dem Schwert an die Tür. Alle, die später kommen, gehen dann in den großen Saal.
Dort haben wir ein Videoprojektionsgerät, das das Geschehen auf eine große Leinwand überträgt. Sie können meinen Kopf dort mit drei oder vier Metern Größe sehen.
Wir gestalten den Gottesdienst so, weil der zweite Gottesdienst wegfällt und wir die Berichtseinheit haben. Das sind zwei Veranstaltungen hintereinander. Alles Weitere können Sie dem Zettel entnehmen.
Dr. Markus Müller, der gerade aus Osseyer zurückgekehrt ist, einem sehr notleidenden Gebiet, zeigt drüben Lichtbilder. Er arbeitet im ärztlichen Dienst. Nähere Informationen finden Sie auf dem Zettel.
Die Kinderkirche ist an Himmelfahrt ebenfalls anders. Da wir den großen Saal für die Videoübertragung brauchen, findet die Kinderkirche in der Wächterstraße 3 statt. Dort sind die Büros von christlichen Fachkräften international im obersten Stockwerk.
Eltern mit Schulkindern sollten rechtzeitig kommen, um ihre Kinder dort abzugeben. Wenn Sie noch zum Gottesdienst hierher kommen möchten, müssen Sie noch früher da sein, damit Sie die Übertragung einordnen können.
Für die Kindergartenkinder ändert sich nichts, da sie hier bleiben. Nur die Schulkinder sind den Vormittag über in der Wächterstraße und müssen dort abgeholt werden. Wir bringen die Kinder nicht hin und her, da manche bis zum Mittag dort bleiben. Die Abholung und Organisation müssen Sie mit Ihren Kindern selbst regeln.
Ist das soweit klar geworden? Es ist etwas kompliziert.
Die Wächterstraße 3 befindet sich an der Haltestelle. Wenn man die Straße hinaufgeht, ist sie auf der rechten Seite, Hausnummer 3 B, im obersten Stockwerk.
Zum Schluss noch das Letzte: Unsere Bibelstunde am Dienstag beschäftigt sich mit dem Thema Antichrist.
Mittags haben wir den Seniorenkreis. Im Plan war das nicht vermerkt, aber am Dienstag ist Seniorenkreis. Falls Sie einen weißen Zettel haben, schauen Sie dort noch einmal nach. Ansonsten informieren Sie sich bitte selbst noch einmal.
Das Opfer heute ist von den Konfirmanden bestimmt für die Slumbewohner in Mexiko. Wir unterstützen ein Projekt in einem Slum in Mexico City. Dort sammeln Dr. Saul und Pilar Cruz, zwei evangelische Christen, seit Jahren Straßenkinder, die zwischen Müllbergen und Abwasserkanälen leben.
Sie haben dort eine Arbeit begonnen und wollen das Zentrum, das sie Armonia nennen, ausbauen und besser strukturieren. Dort erhalten die Kinder medizinische Hilfe, Schulungskurse, Arbeitsvermittlung, Hausaufgabenbetreuung sowie Betreuung für Schulkinder und Erwachsene. Außerdem gibt es Mahlzeiten.
Ganz herzlichen Dank, dass Sie solche Projekte mittragen.
Segen zum Abschluss
Nun wollen wir um den Segen Gottes bitten.
Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Herr, erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
