Beständigkeit in Jesus Christus trotz Wandel der Glaubensinhalte
Auch der Inhalt ihres Glaubens, das, was sie geglaubt haben, ist vergangen. Sie sind gegangen, Jesus Christus aber bleibt. Sie sind gestorben, Jesus Christus aber bleibt.
Und das war auch der Kern ihrer Botschaft: Jesus Christus ist gestern und heute derselbe und bleibt es in Ewigkeit.
Auch wir sollen uns nicht von falschen Lehren beeinflussen lassen. Jesus Christus ist die wahre Lehre – er als Person, er selbst bleibt und ist derselbe.
Lasst euch nicht durch mancherlei und fremde Lehren umtreiben. Es ist gut, wenn das Herz durch Gnade gefestigt wird und nicht durch Speisen, die für diejenigen, die so wandelten, keinen Nutzen hatten.
Die wahre Speise und der Altar im Vergleich zum Alten Bund
Wir haben einen Altar; jetzt ist die richtige Speise da, hier ist die richtige Speise. Wir sollen uns nicht von falschen Speisen und Speisegeboten leiten lassen. Für Juden waren diese Speisegebote noch viel wichtiger als für uns. Wahrscheinlich haben wir hier kaum Probleme damit, aber für Juden war das ein sehr wichtiges Thema.
Die ganzen Speisegebote sind für sie von großer Bedeutung. Und dann sagt er: Wir haben eine Speise, die ganz anders ist. Wenn ihr schon über Speise reden wollt, dann schaut, was für eine Speise wir haben.
In Vers 10 heißt es: Wir haben einen Altar, von dem diejenigen essen dürfen, die dem Zeltdienst angehören, obwohl sie kein Recht dazu haben. Denn von den Tieren, deren Blut der Hohepriester für die Sünde in das Heiligtum bringt, werden die Körper außerhalb des Lagers verbrannt.
Das waren diese Tiere, die am Versöhnungstag geschlachtet wurden, aber nicht nur am Versöhnungstag. Auch sonst, zum Beispiel in 2. Mose 29, Vers 14, heißt es: Das Fleisch des Stiers, seine Haut und seinen Mist sollst du mit Feuer außerhalb des Lagers verbrennen.
Das Tier wird also geopfert, aber bestimmte Teile – das Fleisch, die Haut und der Mist – werden draußen verbrannt. In 2. Mose 29 handelt es sich um ein spezielles Sündopfer.
Am Versöhnungstag gibt es den Stier für den Hohenpriester und den Bock für das Volk. Der Hohepriester bringt das Blut in das Heilige (3. Mose 16, Vers 14 und folgende). Er schlachtet den Bock (3. Mose 16, Vers 15) und bringt sein Blut innerhalb des Vorhangs ein. Dort tut er mit dem Blut dasselbe wie mit dem Blut des Stiers.
In Vers 16 heißt es, er tue Sühnung für das Heiligtum. Kein Mensch soll im Zelt der Zusammenkunft sein, wenn er hineingeht (Vers 17). Dann soll er hinausgehen zu dem Altar vor dem Herrn und Sühnung für ihn tun (Vers 18). Er nehme von dem Blut des Stiers und des Bocks und tue es auf die Hörner des Altars, sprenge das Blut mit dem Finger und heilige den Altar.
Von diesen Tieren, die geschlachtet wurden, wird der Körper außerhalb des Lagers verbrannt.
Dann sagt er: Wir haben aber einen Altar. Was er damit sagen will, ist: Von diesem Fleisch dürfen sie nicht essen, von diesem Sühneopfer dürfen sie nicht essen. Aber wir haben einen Altar, von dem dürfen wir essen.
Wir haben den Herrn Jesus, der durch sein eigenes Blut das Volk geheiligt hat. Er hat außerhalb des Tores gelitten, und wir dürfen von diesem Altar essen.
Jesus als das wahre Opfer außerhalb des Lagers
Im Alten Bund wurden unrein erklärte Tiere außerhalb des Lagers an einen unreinen Ort gebracht und dort verbrannt. Ebenso wurde der Herr Jesus hinausgeführt, ebenfalls außerhalb des Lagers, an einen unreinen Ort. Er litt dort auf Golgatha, außerhalb der Stadt.
Man kann sagen: Ein unreiner Ort, ein Ort der Schmach, war das. Doch der Herr Jesus ist hinausgegangen, hat dort gelitten, um das Volk zu heiligen. Die Menschen betrachteten ihn als unrein, und er starb, um das Volk zu reinigen und zu heiligen.
Jetzt sind wir eingeladen, zu ihm hinauszugehen. Dort können wir bei ihm unsere Speise finden, denn er selbst ist unsere Speise. Deshalb sollen wir zu ihm hinausgehen – außerhalb des Lagers, außerhalb des Judentums. Das ist der Ort der Schmach. Doch wir wollen diese Schmach tragen und dabei mit Jesus verbunden sein.
Wir sollen aus dem Judentum herausgehen, uns von ihm trennen. Denn hier haben wir keine bleibende Stadt. Jerusalem ist zu einer unreinen Stadt geworden. Der Herr Jesus ist draußen, um das Volk zu reinigen. Darum gehen wir hinaus, damit auch wir rein sind und rein bleiben.
Unsere wahre Stadt ist oben. Wir sollen nicht das Irdische suchen, nicht die irdische Stadt, das irdische Jerusalem. Stattdessen sollen wir nach dem himmlischen Jerusalem trachten und uns nach der kommenden Stadt sehnen.
Geistliche Opfer und tätige Nächstenliebe als wahre Anbetung
Durch ihn nun lasst uns allezeit Gott ein Lobopfer bringen. Das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen loben.
Das Wohltun und Teilhabenlassen solltet ihr nicht vergessen, denn solche Opfer sind Gott wohlangenehm. Solche Opfer liebt Gott – keine Schlachtopfer, keine Sündopfer, keine Fleischopfer, sondern geistliche Opfer. Das ist das Lob unserer Lippen.
Wir denken vielleicht: Mein Reden ist schwach, mein Beten ist schwach – soll das Gott wirklich freuen? Ja, ja, genau das ist es, woran Gott Freude hat. Auch wenn wir noch so stammeln, dürfen wir ihm Ehre geben – mit unseren Lippen und auch mit unserem Tun.
Wohltun, gutes Tun bedeutet, anderen zu geben, die etwas brauchen. Das dürfen wir nicht vergessen. Solche Opfer sind schön, das sind Tätigkeitsopfer. Wir tun etwas – mit den Lippen, aber auch mit der Hand.
Verantwortung und Freude der geistlichen Leiter
Dritte Aufgabe, Vers 17 in Bezug auf die Leiter: Gehorcht euren Leitenden, gehorcht ihnen mit Vertrauen.
Hier geht es nicht darum, dass die Leiter Despoten sind. Nein, sie sind Hirten, die ihr Leben hingeben. Dennoch sollt ihr auf sie hören und euch ihnen fügen. Denn sie wachen über eure Seelen als solche, die Rechenschaft ablegen werden. Sie sollen dies mit Freude tun und nicht mit Seufzen. Denn das wäre für euch wie ein unbelohnter Einsatz.
Sie wachen über eure Seelen, damit ihr ans Ziel kommt. Sie sind Hirten und sollen sich eines Tages – und auch jetzt schon – freuen können. Sie sollen ihren Dienst nicht mit Seufzen verrichten müssen. Sie tragen eine große Verantwortung für die anvertrauten Anteile der Herde.
Sie sind Hirten und müssen Christus an jenem Tag Rechenschaft ablegen. Damit sie das mit Freude tun können, sollen sie nicht an jenem Tag seufzen müssen. Stellt euch vor, einige würden fehlen. Ein Hirte hat Seelen anvertraut bekommen, und wenn man dann in der Ewigkeit ankommt, fehlen einige.
In einem solchen Fall wäre der Einsatz dieses Hirten umsonst gewesen. Er hat sich so viel bemüht, so viel besucht, so viel gepredigt und so viel für sie getan. Doch nun sind sie umsonst. Der ganze Einsatz für diese Geschwister, die abgefallen sind, ist vergeblich.
Das wäre furchtbar – ein Einsatz ohne Lohn. Der Herr wird die Hirten sicherlich belohnen, das ist klar. Aber die Menschen, für die sie sich eingesetzt haben, sind nicht ans Ziel gekommen. Das ist ernst.
Hier wird appelliert: Achtet darauf und betrachtet diese andere Perspektive.
Gebet und Ermutigung zum guten Wandel
Und jetzt kommen wir zum Schluss. Zum Schluss sagt er: Betet für uns! Wer „uns“ sind, wissen wir nicht genau. Es ist der Schreiber und noch andere. Denn wir sind überzeugt, dass wir ein gutes Gewissen haben.
Wir haben ein Gewissen, das uns entlastet. Wir sind solche, die durch das Blut Jesu Christi gereinigt und geheiligt sind. Deshalb haben wir jetzt ein entlastetes Gewissen.
In allem wollen wir uns gut verhalten. Umso mehr rufe ich euch auf, dass ihr dies tut, damit ich umso schneller wiederhergestellt werde.
Also bittet er, dass sie für ihn beten, damit er bald zu ihnen kommen kann.
Der große Hirte und die Kraft zu guten Werken
Aber der Gott des Friedens, der den großen Hirten der Schafe von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut eines ewigen Bundes, Jesus, unseren Herrn, mache euch heil und tüchtig.
Der Herr Jesus – er wird hier einfach Jesus genannt – ist der Hohepriester, der Mensch Jesus, der zur Rechten des Thrones sitzt. Gleichzeitig ist er unser Herr. Jesus, unser Herr, der Gott des Friedens, hat diesen großen Hirten heraufgeführt. Dieser Hirte ist viel größer als die anderen Hirten in der Gemeinde.
Hier wird wahrscheinlich an Mose im Alten Testament gedacht, besonders an Jesaja 63, Verse 11 bis 14. Mose war damals der Hirte Israels. In Jesaja 63, Verse 11–14, wird Mose als Hirte Israels bezeichnet.
Doch nun ist der Herr Jesus der viel größere Mose. Er hat die Menschen nicht durch das Blut eines Passalammes aus Ägypten herausgeführt, sondern durch das Blut eines ewigen Bundes. Dieses Blut hat euch aus der Sünde herausgeführt – aus der Sklaverei der Sünde.
Möge er euch heil und tüchtig machen in jedem guten Werk, um seinen Willen zu tun. Gott möge euch tüchtig machen und das, was vor ihm wohlangenehm ist, in euch bewirken. Was ist vor ihm wohlangenehm? Ein Charakter, der durch Christus verändert wird, die Frucht Jesu Christi in euch. Das möge er wirken durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit gebührt in alle Ewigkeit.
Und dann sagt er: Amen. Ja, so soll es sein, wirklich so.
Ich rufe euch auf, Brüder, lasst euch das Wort des Aufrufes gefallen. Nehmt an, was ich euch jetzt geschrieben habe, nehmt es doch an, ihr Geschwister. Ich habe euch mit wenigen Worten geschrieben. Es waren nicht wenige Worte, aber ich bin es gewohnt, vielleicht noch mehr zu schreiben.
Grüße und abschließende Ermutigung
Nehmt zur Kenntnis, dass Bruder Timotheus wieder freigelassen worden ist. Wenn er bald kommen sollte, werde ich euch sehen. Grüßt alle Leitenden, auch alle Heiligen.
Interessant, oder? Er sagt: „Grüßt die Leitenden.“ Wer hat eigentlich den Brief bekommen, wenn sie die Leiter grüßen sollen? Irgendjemand, ich weiß nicht genau. Vielleicht war es einer der Leiter, der auch die anderen grüßen soll. Aber er sagt ausdrücklich: „Grüßt alle Leitenden.“ Das heißt, es ist gar nicht so wichtig, wer den Brief von den Geschwistern erhält.
Vielleicht haben sie zerstreut gewohnt, wie das oft der Fall war, mit nur wenigen Gläubigen an einem Ort. Vielleicht konnten sie nicht alle in derselben Zusammenkunft anwesend sein. Vielleicht konnten nicht einmal alle Leiter da sein. Waren die Leiter auch zerstreut? Dort und dort und dort waren welche, die einzelne betreuten. Er grüßt sie alle.
Als der Brief vorgelesen wurde, waren wahrscheinlich gar nicht alle da, sodass sie dann später gegrüßt werden sollten. Die aus Italien grüßen euch, also Geschwister aus Italien – wo sie auch sind, vielleicht in Italien oder anderswo. Die Gnade sei mit euch allen. Amen.
Ja, das wünsche ich auch uns: dass die Gnade Gottes mit uns sei. Wir haben diesen schönen Brief durchgelesen. Möge er uns fest vor Augen bleiben, ebenso wie dieser große Hohepriester.
Ich möchte mich bedanken für die große Aufmerksamkeit, danke auch hier für diese Ermutigung und danke für die Gebete. Wollen wir weiter verbunden bleiben. Ich bin sehr gerne hier gewesen. Danke.