Es war kurz vor Weihnachten, erzählt ein Pfarrer. Er mochte Krankenbesuche und stand am Bett einer Frau. Sie kamen auf seine Familie zu sprechen, und er erzählte ihr, dass einer seiner Söhne ein Zeugnis nach Hause gebracht hatte, das weit unter seinen Fähigkeiten lag.
Er sagte zu ihr, dass er seinem Sohn mit diesem Zeugnis seinen Weihnachtswunsch nicht erfüllen könne. Entschuldigung, jetzt muss ich kurz den Husten unterbrechen. Falls jetzt jemand Wasser holen möchte, ist das zwar sehr nett, aber es nützt nichts.
Ich muss vielleicht noch erklären: Ich habe ein Problem mit meiner Lunge, und da kommt immer wieder mal etwas hoch, das raus muss. Wasser trinken hilft nicht, weil das Wasser in die Speiseröhre läuft und nicht in die Lunge. Zum Glück, sonst wäre es ja noch schlimmer.
Also, ich fange nochmals an.
Eine unerwartete Lektion zur unverdienten Gnade
Es war kurz vor Weihnachten, erzählt ein Pfarrer. Er machte Krankenbesuche und stand am Bett einer Frau. Sie kamen auf seine Familie zu sprechen, und er erzählte ihr, dass einer seiner Söhne ein Zeugnis nach Hause gebracht hatte, das weit unter seinen Fähigkeiten lag. Er sagte ihm, dass er mit diesem Zeugnis seinen Weihnachtswunsch nicht erfüllen könne. Seine Faulheit solle nicht mit einem besonders wertvollen Weihnachtsgeschenk belohnt werden. Deshalb würde er nicht das erwartete Fahrrad bekommen.
Die Frau schaute ihn mit großen Augen an und sagte: „Aber Herr Pfarrer, Sie wollen den Jungen zu Weihnachten bestrafen. Weihnachten sei doch, dass Gott uns ganz unverdient beschenkt. Sollten da unsere Weihnachtsgeschenke nicht auch diese unverdiente Güte Gottes widerspiegeln? Bestrafen Sie Ihren Jungen wann und wie Sie wollen, aber doch nicht zu Weihnachten.“
Der Weihnachtsabend kam. Sie hatten ihrem Sohn eine Reihe von kleineren Geschenken auf den Tisch gelegt. Unter seinen Weihnachtssteller schob der Pfarrer einen Zettel, auf dem stand: „Unverdienterweise ein Fahrrad“, denn sie hatten das Weihnachtsgeschenk ihres himmlischen Vaters auch nicht verdient.
Nach der Feier nahm jedes ihrer Kinder die Geschenke vom Tisch. Ihr Sohn Bernhard sah sich die Sachen an, doch nichts konnte ihn begeistern. Der Pfarrer fragte ihn: „Hast du alles gesehen?“ – „Ja“, antwortete er, „ich glaube schon.“ – „Schau doch nochmals nach“, sagte der Vater.
Da schaute Bernhard unter den Teller und entdeckte den Zettel. Beim Lesen ging sichtlich ein Zucken durch seinen Körper. Strahlend schaute er den Vater an und rief: „Vater!“ Dieses eine Wort drückte sein ganzes Glück aus. Er fiel ihm um den Hals.
Der Pfarrer meinte zu dieser Erfahrung: „An diesem Abend habe ich gelernt, was unverdiente Gnade Gottes ist und dass wir am Weihnachtsfest das Evangelium als frohe Botschaft von der schenkenden Güte Gottes verkündigen dürfen.“ Übrigens war das nächste Zeugnis wesentlich besser.
Großartig, was an Weihnachten geschah: Gott besuchte die Menschen. Der Schöpfer des Himmels und der Erde wurde Mensch. Gott machte sich verletzlich. Wie jedes andere Kind betrat er die Welt als schutzbedürftiger Säugling. Damit hat Gott uns Menschen das größtmögliche Geschenk gemacht, nämlich seinen eigenen Sohn.
Obwohl wir, wie dieser Junge, keine guten Noten in unserem Lebenszeugnis haben und eigentlich eine Strafe verdienen würden, beschenkt uns Gott. Paulus schreibt dazu: Gott beweist uns seine Liebe dadurch, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren. Mit anderen Worten: Er starb für uns, als wir es noch nicht verdienten.
Niemand von uns hätte auf dieses Geschenk Anspruch, sonst wäre es ja kein Geschenk. Eigentlich müssten wir bestraft werden. Stattdessen beschenkt uns Gott mit seinem Sohn.
Die ersten Menschen, die von Gott auf diese einzigartige Geburt aufmerksam gemacht wurden, waren die Hirten, die nachts in der Gegend von Bethlehem die Herde betreuten. Das geschah so: In der Umgebung von Bethlehem lebten Hirten mit ihren Herden draußen auf dem Feld. Als sie in jener Nacht bei ihren Tieren Wache hielten, stand plötzlich ein Engel des Herrn vor ihnen. Die Herrlichkeit des Herrn umgab sie mit ihrem Glanz.
Sie erschraken sehr, doch der Engel sagte zu ihnen: „Ihr braucht euch nicht zu fürchten. Ich bringe euch eine gute Nachricht, über die im ganzen Volk große Freude herrschen wird. Heute ist euch in der Stadt Davids ein Retter geboren worden. Es ist der Messias, der Herr. An folgendem Zeichen werdet ihr das Kind erkennen: Es ist in Windeln gewickelt und liegt in einer Futterkrippe.“
Mit einem Mal waren bei den Engeln große Scharen des himmlischen Heeres. Sie priesen Gott und riefen: „Ehre und Herrlichkeit Gott in der Höhe und Frieden auf der Erde für die Menschen, auf denen sein Wohlgefallen ruht.“ Daraufhin kehrten die Engel in den Himmel zurück.
Da sagten die Hirten zueinander: „Kommt, wir gehen nach Bethlehem. Wir wollen sehen, was dort geschehen ist und was der Herr uns verkündigen ließ.“ Sie machten sich so schnell sie konnten auf den Weg. Sie fanden Maria und Joseph und bei ihnen das Kind, das in der Futterkrippe lag.
Nachdem sie es gesehen hatten, erzählten sie überall, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Alle, mit denen die Hirten sprachen, staunten über das, was ihnen berichtet wurde. Maria aber prägte sich alle diese Dinge ein und dachte immer wieder darüber nach.
Die Hirten kehrten zu ihrer Herde zurück. Sie rühmten und priesen Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.
In dieser Geschichte hören wir die erste und vermutlich kürzeste Weihnachtspredigt aller Zeiten. Wir hören das erste und eindrücklichste Weihnachtslied, das je gesungen wurde – leider ohne Melodie. Und wir lernen die ersten Evangelisten kennen.
Draußen auf dem Feld von Bethlehem betreuten die Hirten ihre Herde. Hirten waren damals nicht besonders angesehene Leute. Man verdächtigte sie, es mit dem Mein und Dein nicht so genau zu nehmen. Deshalb durften sie vor Gericht nicht als Zeugen auftreten. Man setzte sie auf die gleiche Stufe mit Zöllnern und Steuereintreibern.
In späteren Schriften wurde festgehalten, dass man von Hirten keine Wolle und keine Milch kaufen dürfe, weil man nie wissen könne, ob das gestohlene Ware sei. Die Regel lautete: Alles, was ein Hirte stehlen kann, ohne dass der Besitzer es merkt, darf man von ihm nicht kaufen.
Offensichtlich war es Gott egal, wie man über diese Menschen dachte. Er sieht in die Herzen der Menschen und begegnet gern Menschen, die in der Gesellschaft kein hohes Ansehen haben. So sandte Gott einen Engel zu diesen Hirten.
Auf einmal stand ein Engel des Herrn vor ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umgab sie mit ihrem Glanz. Man muss sich das einmal vorstellen: Ihr seid nachts unterwegs, nicht auf beleuchteten Straßen – selbst wenn die Straßen beleuchtet wären. Dieses helle Licht muss dermaßen einzigartig gewesen sein. Die Herrlichkeit des Herrn umgab es mit ihrem Glanz.
Ich bin mir sicher, noch nie sahen diese Männer ein so helles und glänzendes Licht. Und ich denke, noch niemand von uns hat so etwas je gesehen: mitten in der Nacht ein Glanz aus einer anderen Welt. Gott öffnet den Himmel, er zieht den Vorhang auf und lässt diese Hirten die Herrlichkeit Gottes sehen.
Wie großartig muss das gewesen sein! Aber sie erschraken sehr. Wir würden genauso erschrecken. Was soll man in so einem Moment denken, wenn so etwas geschieht, das man noch nie erlebt hat? Wenn man in einem Glanz steht, den man noch nie gesehen hat?
Was wir mit Ihnen geschehen, mögen sie gedacht haben, in Bruchteilen von Sekunden. Noch nie erlebten sie im Leben eine solche Situation, und das löst unweigerlich in uns große Angst aus. Doch der Engel beruhigt sie sofort: „Ihr braucht euch nicht zu fürchten. Kein Grund zur Panik, es geht um eine gute Sache.“
Der Engel beginnt mit seiner Weihnachtspredigt: „Ich bringe euch eine gute Nachricht, über die im ganzen Volk große Freude herrschen wird.“ Es ist eine gute Nachricht, die der Engel verkündete, die beste Botschaft aller Zeiten.
Evangelium ist im wahrsten Sinne des Wortes eine gute Botschaft, denn Evangelium heißt nichts anderes als gute Nachricht. Über diese beste aller guten Nachrichten wird große Freude entstehen. Freude, die über die folgenden Jahrhunderte bis heute und über unser Leben hinaus andauern wird. Eine Freude, die immer wieder neue Menschen berührt.
Der Kern dieser großartigen Botschaft lautet: „Heute ist euch in der Stadt Davids, also in Bethlehem, ein Retter geboren worden. Es ist der Messias, der Herr.“ Der Messias war geboren, der Gesalbte Gottes, oder wie es im griechischen Text hier heißt – das Wort Christus, was mit Messias übersetzt wird.
Der versprochene und angekündigte Retter Israels war nun endlich gekommen. Gott hat sein Versprechen gehalten, das uns durch das ganze Alte Testament hindurch immer wieder begegnet. Jetzt war es so weit: Gott sandte den versprochenen Retter, seinen Sohn, zu den Menschen auf dieser Erde.
Der Engel wusste, dass die Hirten dieses einzigartige Kind besuchen wollten. Deshalb sagte er ihnen, wie sie es finden und erkennen würden: „An folgendem Zeichen werdet ihr das Kind erkennen: Es ist in Windeln gewickelt und liegt in einer Futterkrippe.“
Den Gesalbten, Christus, Herr und König, werdet ihr also nicht im Palast finden, wo man Könige normalerweise vermutet, sondern in einer Krippe in einem Stall, liegend in einer Futterkrippe.
Da bekommen heute in unserer sterilen Welt ja die Mütter fast Hühnerhaut, wenn sie hören, sie müssten ihr Kind in eine Futterkrippe legen. Mit anderen Worten: Dieses Kind ist ein ganz normales Kind, das gewickelt werden muss.
Es ist nicht, auch wenn es Christus ist, der Sohn Gottes, ein kleiner Erwachsener. So wie wir das in Darstellungen sehen. Maria-Darstellungen zeigen das Kind oft als kleinen Erwachsenen. Nein, das war ein ganz normaler Säugling, der weder laufen noch sprechen konnte. Es war kein Wunderkind. Er musste gewickelt und umsorgt werden.
Die Hirten sollten sich dadurch nicht täuschen lassen: Gott ist wirklich Mensch geworden. In diesem ärmlichen Umfeld ist der König geboren. Wenn ihr das seht, dann solltet ihr wissen, ihr seid am richtigen Ort. Dort ist der Messias.
Kurz und bündig war die erste Weihnachtspredigt: „Heute ist in der Stadt Davids ein Retter geboren worden. Es ist der Messias, der Herr.“ Das ist Grund genug zur großen Freude. Es ist die beste und erfreulichste Botschaft aller Zeiten. Es wird nie eine Botschaft geben, die das übertreffen kann. Gott besucht uns Menschen.
Und als ob das, was die Hirten hier erlebten, noch nicht genug gewesen wäre, öffnete sich der Himmel. Plötzlich waren bei dem Engel große Scharen des himmlischen Heeres, die Gott lobten.
Offensichtlich herrschte bei den himmlischen Heerscharen eine riesengroße Freude und Begeisterung über die Geburt von Jesus in Bethlehem. Die Engelscharen lobten und rühmten Gottes Plan der Rettung des Menschen.
Nachts auf dem Feld bei den Hirten bekommen wir einen kleinen Eindruck, wie sich die Engel über Gott und sein gnädiges Handeln freuen. Diese Freude im Himmel bei den Engeln ist heute noch groß.
Leider öffnet sich heute nicht jedes Mal der Himmel, wie hier auf dem Feld bei den Hirten. Doch jedes Mal, wenn ein Mensch seine Sünden bekennt und Jesus als Sohn Gottes anerkennt und ihn in sein Leben einlädt, dann ist die Freude bei den Engeln riesengroß.
Jesus sagte das so: „Im Himmel wird mehr Freude sein über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben, umzukehren.“ Oder man müsste vielleicht übersetzen: die es nicht für nötig halten, umzukehren.
Über jeden Menschen, der gerettet wird, freuen sich die Engel. Hast du gegenüber Gott schon deine Schuld bekannt und dein Leben ihm anvertraut? Oder anders gefragt: Gab es schon einmal ein Freudenfest im Himmel wegen dir?
Die Engel jubelten und sangen das erste Weihnachtslied. Leider kennen wir die Melodie nicht. Ich weiß nicht, ob sie uns gefallen würde. Aber immerhin haben wir den Text, den wir nachher auch singen werden: „Ehre und Herrlichkeit Gott in der Höhe und Frieden auf der Erde, für die Menschen, auf denen sein Wohlgefallen ruht.“
Zuerst loben sie die Herrlichkeit Gottes, der Himmel und der über Himmel und Erde thront. Er ist der, der diesen weisen Plan, der von einer großartigen Liebe motiviert ist, ausführt. Sie geben ihrem Erstaunen über Gottes Herrlichkeit Ausdruck und jubeln dann über die Auswirkungen seines Planes: Frieden auf der Erde für die Menschen, auf denen sein Wohlgefallen ruht.
Frieden ist auf die Erde gekommen – nicht der Weltfriede, das wissen wir, den wir uns sehr wünschen. Doch der Frieden, den Jesus bringt, ist ein viel tiefgreifenderer Frieden. Es ist der Frieden des Menschen mit Gott, dem Schöpfer.
Jesus ist der, der diesen Frieden herstellt. Darum ist er der Friedefürst, der Friedensstifter. Wenn Jesaja vor über siebenhunder Jahren ankündigte: „Ein Kind ist uns geboren, der künftige König ist uns geschenkt“, dann sind das die Ehrennamen, die ihm gegeben werden: umsichtiger Herrscher, mächtiger Held, ewiger Vater und eben Friedefürst.
Mit Jesus ist der Friede auf die Erde gekommen. Wer sich mit Jesus verbindet, der wird diesen Frieden bekommen. Paulus sagt später: Jesus Christus selbst ist unser Friede.
Es ist ein tiefer Friede und eine Geborgenheit, die wir in der Beziehung zu Gott haben. Jesus versöhnte uns mit dem Vater. Frieden mit Gott ist der wichtigste Frieden, den ein Mensch braucht. Ein Frieden, der bleibt, auch wenn die Welt zugrunde ginge.
Paulus schreibt: „Der Friede Gottes, der weit über alles Verstehen hinausreicht, wird über euren Gedanken wachen und euch in eurem Innersten bewahren, euch, die ihr mit Jesus Christus verbunden seid.“ Das ist der Friede, von dem Jesus spricht und von dem die Engel sprechen.
Dieser Frieden ist für jeden Menschen zugänglich, für die Menschen von Gottes Wohlgefallen. Die Engel meinten nicht, dass es hier um eine Auswahl von Menschen geht. Sie wollten nicht sagen, dass Gott einzelne Menschen bevorzugt, auf den einen ist sein Wohlgefallen, auf den anderen nicht.
Ich bin überzeugt, dass Gott an den Menschen, egal welcher Herkunft, Wohlgefallen hat. Die Menschen sind Menschen seines Wohlgefallens. Paulus schreibt im Titusbrief im Blick auf Jesus: „Die Güte Gottes, unseres Retters, und seine Liebe zu uns Menschen ist sichtbar geworden.“ Luther übersetzt das so, was mir von der Wortwahl sehr gefällt: „Es ist erschienen die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Retters.“
Gott ist freundlich und menschenliebend. Gott ist ein menschenfreundlicher Gott und ein menschenliebender Gott. Gott liebt die Menschen.
In diesem kurzen Weihnachtslied sagten die Engel alles, was gesagt werden musste. Daraufhin kehrten die Engel in den Himmel zurück.
Natürlich wollten die Hirten dieses Kind unbedingt sehen. Sie sagten zueinander: „Kommt, wir gehen nach Bethlehem. Wir wollen sehen, was dort geschehen ist und was der Herr uns verkündigen ließ.“ Tatsächlich fanden sie alles so, wie ihnen der Engel gesagt hatte.
Sie erzählten Maria und Joseph, was sie auf dem Feld erlebt hatten und was der Engel ihnen berichtet hatte. Eigentlich ist es unglaublich erstaunlich, dass in diesem Stall bei der Futterkrippe nichts Außerordentliches geschah.
Wir würden ja die Engel dort erwarten, ein heller Glanz, der Maria und Joseph ermutigt und sagt: „Ja, das ist wirklich mein Eingreifen.“ Eigentlich, wenn man es überlegt, müssen wir das dort sehen.
Aber in diesem Stall war alles ganz normal und unscheinbar: eine normale Geburt. Kein Licht, kein besonderer Glanz, kein Engel, um Maria und Joseph zu ermutigen.
Gott schickte ihnen Hirten, die berichteten, was sie von den Engeln auf dem Feld gehört hatten. Das finde ich schon sehr bemerkenswert.
Maria prägte sich alle diese Dinge ein und dachte immer wieder darüber nach. Nachdem die Hirten alles gesehen und erzählt hatten, machten sie sich auf den Weg. Sie waren glücklich über alles, was sie erlebt hatten, konnten es aber nicht für sich behalten.
Sie erzählten überall, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Sie sprachen also nicht einmal primär über dieses übersinnliche Phänomen, sondern darüber, wer dieses Kind ist.
Niemand hatte ihnen dazu den Auftrag gegeben. Sie wollten diese erfreuliche und großartige Nachricht nicht für sich behalten. So wurden sie zu den ersten Verkündigern des Evangeliums – sie waren die ersten Evangelisten.
Einfache Männer erzählten weiter, was sie von Gott erfahren und was sie mit Gott erlebt hatten. Alle, mit denen die Hirten sprachen, staunten über das, was ihnen da berichtet wurde.
Das ist das, was jeder von uns machen kann. Man muss keine theologische Ausbildung haben, um zu erzählen, wer Jesus ist und was er für einen im Leben bedeutet.
Schließlich kehrten die Hirten überglücklich zu ihren Herden zurück. Sie waren glücklich, dass Gott sie mit dieser Botschaft gewürdigt hatte.
Menschen, die in den Augen der Gesellschaft unwürdig sind, sind von Gott gewürdigt worden. Sie rühmten und priesen Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.
Gott ist Mensch geworden. Er besuchte die Erde. Das tat er aus Liebe zu dir, das tat er für deine ewige Rettung.
Entscheidend ist, wie du auf diese Tatsache reagierst. Ist Weihnachten für dich einfach ein nettes Fest mit einer schönen und scheinbar idyllischen Geschichte, bei der man wieder mal seine Lieben sieht, was ja ganz schön ist – ich habe gar nichts dagegen? Oder hast du verstanden, dass in dieser Krippe Gott gelegen ist?
Jesus, der einige Jahre später für dich und für mich am Kreuz gestorben ist.
Siehst du, wenn du in diese Krippe schaust, Christus den Gekreuzigten? Oder siehst du das Kind mit goldigen lockigen Haaren, wie wir das so schön singen, und niemand weiß, ob das blond war? Oder siehst du den Gekreuzigten?
Wenn du den Gekreuzigten siehst, dann verstehst du, was Weihnachten wirklich ist.
Was an Weihnachten und Ostern geschah, fasste Jesus folgendermaßen zusammen: „Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.“
An Weihnachten geht es um nichts weniger als um das ewige Leben – um dein ewiges Leben.
Ich bete mit uns: Was du da getan hast, Vater, das ist etwas unglaublich Großartiges, was wir fast nicht fassen können. Aber eines Tages, wenn wir deine Herrlichkeit sehen, von der wir nur eine schwache Ahnung haben, dann werden wir wirklich begreifen, was Großartiges du getan hast.
Dass du deinen Sohn in eine Welt geschickt hast, die ihm feindlich gesinnt ist. Und dann werden wir voll begreifen, Herr Jesus, zu was du bereit gewesen bist: als Säugling in diese Welt zu kommen, hier zu leben und dich schlussendlich für unsere Schuld hinrichten zu lassen.
Was für eine großartige Botschaft! Und ich wünsche mir, dass noch viele, viele Menschen das begreifen. Dass Menschen bereit sind, sich überhaupt mit dem zu beschäftigen und mal zu überlegen, was da eigentlich geschah.
Du, Herr Jesus, bist als Säugling in diese Welt gekommen und für uns gestorben. Dafür wollen wir dir von ganzem Herzen danken. Amen.
Die Hirten als erste Zeugen der frohen Botschaft
Die ersten Menschen, die von Gott auf diese einzigartige Geburt aufmerksam gemacht wurden, waren die Hirten, die nachts in der Gegend von Bethlehem ihre Herden betreuten.
So geschah es: In der Umgebung von Bethlehem lebten Hirten mit ihren Herden draußen auf dem Feld. Während sie in jener Nacht bei ihren Tieren Wache hielten, erschien plötzlich ein Engel des Herrn vor ihnen. Die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie mit ihrem Glanz. Die Hirten erschraken sehr. Doch der Engel sagte zu ihnen: „Ihr braucht euch nicht zu fürchten. Ich bringe euch eine gute Nachricht, über die im ganzen Volk große Freude herrschen wird. Heute, heute ist euch in der Stadt Davids ein Retter geboren worden. Es ist der Messias, der Herr.
An folgendem Zeichen werdet ihr das Kind erkennen: Es ist in Windeln gewickelt und liegt in einer Futterkrippe.“
Mit einem Mal erschienen bei den Engeln große Scharen des himmlischen Heeres. Sie priesen Gott und riefen: „Ehre und Herrlichkeit Gott in der Höhe und Frieden auf der Erde für die Menschen, auf denen sein Wohlgefallen ruht.“
Daraufhin kehrten die Engel in den Himmel zurück.
Die Hirten als erste Evangelisten und ihre Botschaft
Da sagten die Hirten zueinander: „Kommt, wir gehen nach Bethlehem. Wir wollen sehen, was dort geschehen ist und was der Herr uns verkündigen ließ.“
Sie machten sich auf den Weg, so schnell sie konnten, und fanden Maria und Joseph sowie das Kind, das in der Futterkrippe lag. Nachdem sie es gesehen hatten, erzählten sie überall, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war.
Alle, mit denen die Hirten sprachen, staunten über das, was ihnen berichtet wurde. Maria aber prägte sich alle diese Dinge ein und dachte immer wieder darüber nach.
Die Hirten kehrten zu ihrer Herde zurück. Sie rühmten und priesen Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.
Die gesellschaftliche Stellung der Hirten und Gottes Wahl
In dieser Geschichte hören wir die erste und vermutlich kürzeste Weihnachtspredigt aller Zeiten. Außerdem hören wir das erste und eindrücklichste Weihnachtslied, das je gesungen wurde – leider ohne Melodie. Zudem lernen wir die ersten Evangelisten kennen.
Draußen auf dem Feld von Bethlehem betreuten die Hirten ihre Herde. Hirten waren damals nicht besonders angesehen. Man verdächtigte sie, es mit dem Mein und Dein nicht so genau zu nehmen. Deshalb durften sie vor Gericht nicht als Zeugen auftreten. Man setzte sie auf dieselbe Stufe wie Zöllner und Steuereintreiber.
In späteren Schriften wurde festgehalten, dass man von Hirten keine Wolle und keine Milch kaufen darf, weil man nie wissen könne, ob es gestohlene Ware sei. Die Regel lautete: Alles, was ein Hirte stehlen kann, ohne dass der Besitzer es merkt, darf man von ihm nicht kaufen.
Offensichtlich war es Gott egal, wie man über diese Menschen dachte. Er sieht in die Herzen der Menschen und begegnet gern denen, die in der Gesellschaft kein hohes Ansehen haben. So sandte Gott einen Engel zu diesen Hirten.
Die Begegnung mit der Herrlichkeit Gottes und die Botschaft der Engel
Auf einmal stand ein Engel des Herrn vor ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umgab sie mit ihrem Glanz. Man muss sich das einmal vorstellen: Ihr seid nachts unterwegs, nicht auf beleuchteten Straßen, selbst wenn die Straßen beleuchtet wären.
Dieses helle Licht muss dermaßen einzigartig gewesen sein. Die Herrlichkeit des Herrn umgab es in ihrem Glanz. Ich bin mir sicher, noch nie sahen diese Männer ein so helles und glänzendes Licht. Und ich denke, noch niemand von uns hat so etwas je gesehen – mitten in der Nacht ein Glanz aus einer anderen Welt.
Gott öffnet den Himmel, er zieht den Vorhang auf und lässt diese Hirten die Herrlichkeit Gottes sehen. Wie großartig muss das gewesen sein! Aber sie erschraken sehr. Wir würden genauso erschrecken.
Was soll man in so einem Moment denken, wenn so etwas geschieht, das man noch nie erlebt hat? Wenn man in einem Glanz steht, den man noch nie gesehen hat? Was mit ihnen geschieht, mögen sie in Bruchteilen von Sekunden gedacht haben. Noch nie erlebten sie im Leben eine solche Situation, und das löst unweigerlich in uns große Angst aus.
Doch der Engel beruhigt sie sofort: Ihr braucht euch nicht zu fürchten, kein Grund zur Panik, es geht um eine gute Sache.
Der Engel beginnt mit seiner Weihnachtspredigt: Ich bringe euch eine gute Nachricht, über die im ganzen Volk große Freude herrschen wird. Es ist eine gute Nachricht, die der Engel verkündete. Es ist die beste Botschaft aller Zeiten.
Die frohe Botschaft: Der Retter ist geboren
Evangelium bedeutet im wahrsten Sinne des Wortes eine gute Botschaft, denn Evangelium heißt nichts anderes als gute Nachricht. Über diese beste aller guten Nachrichten wird große Freude entstehen – eine Freude, die über die folgenden Jahrhunderte bis heute und über unser Leben hinaus andauern wird. Diese Freude berührt immer wieder neue Menschen.
Der Kern dieser großartigen Botschaft lautet: Heute ist euch in der Stadt Davids, also in Bethlehem, ein Retter geboren worden. Es ist der Messias, der Herr. Der Messias, der Gesalbte Gottes, ist geboren – oder wie es im griechischen Text heißt: Christus, was hier mit Messias übersetzt wird. Der versprochene und angekündigte Retter Israels war nun endlich gekommen.
Gott hat sein Versprechen gehalten, das uns durch das ganze Alte Testament hindurch immer wieder begegnet. Jetzt war es so weit: Gott sandte den versprochenen Retter, seinen Sohn, zu den Menschen auf dieser Erde. Der Engel wusste, dass die Hirten dieses einzigartige Kind besuchen wollten. Deshalb sagte er ihnen, wie sie es finden und erkennen würden.
An folgenden Zeichen werdet ihr das Kind erkennen: Es ist in Windeln gewickelt und liegt in einer Futterkrippe. Den Gesalbten, Christus, Herr und König, werdet ihr also nicht im Palast finden, wo man Könige normalerweise vermutet. Stattdessen werdet ihr ihn in einer Krippe in einem Stall finden, liegend in einer Futterkrippe.
In unserer heutigen, sterilen Welt bekommen Mütter fast eine Gänsehaut, wenn sie hören, dass sie ihr Kind in eine Futterkrippe legen müssten. Mit anderen Worten: Dieses Kind ist ein ganz normales Kind, das gewickelt werden muss. Auch wenn es Christus ist, der Sohn Gottes, ist es kein kleiner Erwachsener – wie es oft in Darstellungen von Maria und dem Kind zu sehen ist. Wenn man sich das Kind genau anschaut, sind das meistens kleine Erwachsene.
Nein, es war ein ganz normaler Säugling, der weder laufen noch sprechen konnte. Es war kein Wunderkind, sondern ein Kind, das gewickelt und umsorgt werden musste. Die Hirten sollten sich dadurch nicht täuschen lassen: Gott ist wirklich Mensch geworden. In diesem ärmlichen Umfeld ist der König geboren worden. Wenn ihr das seht, dann wisst ihr, dass ihr am richtigen Ort seid – dort, wo jetzt der Messias ist.
Kurz und bündig war die erste Weihnachtspredigt: Heute ist in der Stadt Davids ein Retter geboren worden, es ist der Messias, der Herr. Das ist Grund genug für große Freude. Es ist die beste und erfreulichste Botschaft aller Zeiten, und es wird nie eine Botschaft geben, die das übertreffen kann. Gott besucht uns Menschen.
Die himmlische Freude und der Friede auf Erden
Und als ob das, was die Hirten hier erlebten, noch nicht genug gewesen wäre, öffnete sich der Himmel. Plötzlich erschienen bei dem Engel große Scharen des himmlischen Heeres, die Gott lobten. Offensichtlich herrschte bei den himmlischen Heerscharen eine riesengroße Freude und Begeisterung über die Geburt von Jesus in Bethlehem.
Die Engelscharen lobten und rühmten Gottes Plan der Rettung des Menschen. In der Nacht auf dem Feld bei den Hirten bekommen wir einen kleinen Eindruck davon, wie sich die Engel über Gott und sein gnädiges Handeln freuen. Diese Freude im Himmel bei den Engeln ist bis heute groß.
Es öffnet sich leider nicht jedes Mal der Himmel, wie hier auf dem Feld bei den Hirten. Doch jedes Mal, wenn ein Mensch seine Sünden bekennt, Jesus als Sohn Gottes anerkennt und ihn in sein Leben einlädt, dann ist die Freude bei den Engeln riesengroß. Jesus sagte dazu: Im Himmel wird mehr Freude sein über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben, umzukehren – oder man könnte auch sagen: die es nicht für nötig halten, umzukehren.
Über jeden Menschen, der gerettet wird, freuen sich die Engel. Hast du Gott gegenüber schon deine Schuld bekannt und dein Leben ihm anvertraut? Oder anders gefragt: Gab es schon einmal ein Freudenfest im Himmel wegen dir?
Das erste Weihnachtslied und seine Botschaft
Die Engel jubelten und sangen das erste Weihnachtslied. Leider kennen wir die Melodie nicht. Ich weiß nicht, ob sie uns gefallen würde, aber immerhin haben wir den Text, den wir später auch singen werden: "Ehre und Herrlichkeit, Gott in der Höhe, und Frieden auf der Erde für die Menschen, auf denen sein Wohlgefallen ruht."
Zuerst loben sie die Herrlichkeit Gottes, der Himmel und Erde überragt und auf dem Thron sitzt. Er ist derjenige, der diesen weisen Plan ausführt, der von einer großartigen Liebe motiviert ist. Die Engel drücken ihr Erstaunen über Gottes Herrlichkeit aus und jubeln dann über die Auswirkungen seines Plans: Frieden auf der Erde für die Menschen, auf denen sein Wohlgefallen ruht.
Dieser Frieden ist auf die Erde gekommen – nicht der Weltfriede, den wir uns sehr wünschen. Wir wissen, dass es diesen Weltfrieden noch nicht gibt. Doch der Frieden, den Jesus bringt, ist viel tiefgreifender. Es ist der Frieden zwischen dem Menschen und Gott, dem Schöpfer.
Jesus ist derjenige, der diesen Frieden herstellt. Darum wird er Friedefürst und Friedensstifter genannt. Als Jesaja vor über siebenhundert Jahren ankündigte: "Ein Kind ist uns geboren, der künftige König ist uns geschenkt", gab er ihm Ehrennamen wie "umsichtiger Herrscher", "mächtiger Held", "ewiger Vater" und eben "Friedefürst".
Mit Jesus ist der Friede auf die Erde gekommen. Wer sich mit Jesus verbindet, wird diesen Frieden empfangen. Paulus sagt später: "Jesus Christus selbst ist unser Friede." Es ist ein tiefer Friede und eine Geborgenheit, die wir in der Beziehung zu Gott erfahren. Jesus versöhnte uns mit dem Vater.
Frieden mit Gott ist der wichtigste Frieden, den ein Mensch braucht. Es ist ein Frieden, der bleibt, auch wenn die Welt zugrunde gehen sollte. Paulus schreibt: "Der Friede Gottes, der weit über alles Verstehen hinausgeht, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren." (Philipper 4,7)
Dieser Friede wacht über eure Gedanken und bewahrt euch im Innersten – euch, die ihr mit Jesus Christus verbunden seid. Das ist der Friede, von dem Jesus spricht und von dem die Engel singen.
Gottes Wohlgefallen an allen Menschen
Dieser Frieden ist für jeden Menschen zugänglich, für alle Menschen, die Gottes Wohlgefallen genießen. Die Engel meinten dabei nicht, dass es sich um eine Auswahl bestimmter Menschen handelt. Sie wollten nicht sagen, dass Gott einzelne Menschen bevorzugt, dass auf den einen sein Wohlgefallen ruht, auf den anderen jedoch nicht.
Ich bin überzeugt, dass Gott an allen Menschen Wohlgefallen hat, unabhängig von ihrer Herkunft. Die Menschen sind diejenigen, an denen Gott Wohlgefallen hat.
Paulus schreibt im Titusbrief im Hinblick auf Jesus von der Güte Gottes, unseres Retters, und seiner Liebe zu uns Menschen. Diese Güte und Liebe ist sichtbar geworden. Luther übersetzt dies so, was mir von der Wortwahl her besonders gefällt: „Es ist erschienen die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Retters.“
Gott ist freundlich und menschenliebend. Er ist ein menschenfreundlicher und menschenliebender Gott. Gott liebt die Menschen.
In diesem kurzen Weihnachtslied sagten die Engel alles, was gesagt werden musste. Danach kehrten sie in den Himmel zurück.
Die Hirten besuchen das Kind und werden zu ersten Evangelisten
Natürlich wollten die Hirten dieses Kind unbedingt sehen. Sie sagten zueinander: „Kommt, wir gehen nach Bethlehem, wir wollen sehen, was dort geschehen ist und was der Herr uns verkündigen ließ.“
Tatsächlich fanden sie alles so vor, wie es ihnen der Engel gesagt hatte. Sie erzählten Maria und Joseph, was sie auf dem Feld erlebt hatten und was der Engel ihnen berichtete.
Eigentlich ist es ja unglaublich erstaunlich, dass in diesem Stall bei der Futterkrippe nichts Außerordentliches geschah. Wir würden ja die Engel dort erwarten, einen hellen Glanz, der Maria und Joseph ermutigt und sagt: „Ja, das ist wirklich mein Eingreifen.“
Wenn man es überlegt, müsste man das dort sehen. Aber in diesem Stall war alles ganz normal und unscheinbar – eine normale Geburt. Kein Licht, kein besonderer Glanz, kein Engel, um Maria und Joseph zu ermutigen.
Gott schickte ihnen die Hirten. Diese berichteten, was sie von den Engeln auf dem Feld gehört hatten. Das finde ich schon sehr bemerkenswert.
Maria prägte sich all diese Dinge ein und dachte immer wieder darüber nach.
Nachdem die Hirten alles gesehen und erzählt hatten, machten sie sich auf den Weg. Sie waren glücklich über alles, was sie erlebt hatten, konnten es aber nicht für sich behalten. Überall erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war.
Sie sprachen also nicht einmal primär über dieses übersinnliche Phänomen, sondern darüber, wer dieses Kind ist. Und niemand hatte ihnen dazu den Auftrag gegeben. Sie wollten diese erfreuliche und großartige Nachricht nicht für sich behalten.
So wurden sie zu den ersten Verkündigern des Evangeliums – sie waren die ersten Evangelisten. Einfache Männer erzählten weiter, was sie von Gott erfahren und mit Gott erlebt hatten.
Alle, mit denen die Hirten sprachen, staunten über das, was ihnen da berichtet wurde.
Das ist das, was jeder von uns machen kann. Ich muss keine theologische Ausbildung haben, um zu erzählen, wer Jesus ist und was er für mich in meinem Leben bedeutet.
Schließlich kehrten die Hirten überglücklich zu ihren Herden zurück – glücklich, dass Gott sie mit dieser Botschaft gewürdigt hatte. Menschen, die in den Augen der Gesellschaft unwürdig sind, wurden von Gott gewürdigt.
Sie rühmten und priesen Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.
Die Bedeutung von Weihnachten für jeden Einzelnen
Gott ist Mensch geworden und hat die Erde besucht. Das tat er aus Liebe zu dir, für deine ewige Rettung. Entscheidend ist, wie du auf diese Tatsache reagierst.
Ist Weihnachten für dich einfach ein nettes Fest mit einer schönen und scheinbar idyllischen Geschichte? Ein Fest, bei dem man wieder einmal seine Lieben sieht, was ja ganz schön ist. Dagegen habe ich gar nichts. Oder hast du verstanden, dass in dieser Krippe Gott gelegen ist? Jesus, der einige Jahre später für dich und für mich am Kreuz gestorben ist.
Siehst du, wenn du in diese Krippe schaust, Christus den Gekreuzigten? Oder siehst du das Kind mit goldigen, lockigen Haaren, wie wir das so schön singen – und niemand weiß, ob das blond war? Oder siehst du den Gekreuzigten? Wenn du den Gekreuzigten siehst, dann verstehst du, was Weihnachten wirklich ist.
Was an Weihnachten und Ostern geschah, fasste Jesus folgendermaßen zusammen: Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.
An Weihnachten geht es um nichts weniger als um das ewige Leben – um dein ewiges Leben.
Gebet zum Abschluss
Ich bete mit uns. Was du da getan hast, Vater, ist etwas unglaublich Großartiges, das wir kaum fassen können.
Aber eines Tages, wenn wir deine Herrlichkeit sehen, von der wir bisher nur eine schwache Ahnung haben, werden wir wirklich begreifen, was für Großartiges du vollbracht hast. Du hast deinen Sohn in eine Welt geschickt, die ihm feindlich gesinnt ist.
Dann werden wir ganz verstehen, Herr Jesus, zu was du bereit gewesen bist: als Säugling in diese Welt zu kommen, hier zu leben und dich schließlich für unsere Schuld hinrichten zu lassen. Was für eine großartige Botschaft!
Ich wünsche mir, dass noch viele Menschen das begreifen und bereit sind, sich mit dem auseinanderzusetzen und zu überlegen, was da eigentlich geschah. Du, Herr Jesus, bist als Säugling in diese Welt gekommen und für uns gestorben. Dafür wollen wir dir von ganzem Herzen danken. Amen.