Ich möchte in dieser ersten Einheit von einem Vers aus dem Alten Testament ausgehen, und zwar aus dem Hohen Lied, Kapitel 1, Vers 6.
Ich weiß, ein homiletischer Grundsatz wäre, zunächst den Zusammenhang und den Kontext zu betrachten, in dem dieser Satz gefallen ist. Aus Zeitgründen verzichten wir darauf und kommen direkt zum zweiten Schritt: der Anwendung.
Wir wenden nun die Wahrheit, die hier ausgedrückt wird, auf unser persönliches Leben an.
Die Herausforderung, den eigenen Weinberg zu hüten
Da sagt die Schulamit: „Meine Muttersöhne setzten mich als Hüterin der Weinberge ein, meinen eigenen Weinberg habe ich nicht gehütet.“
Das hatte damals ganz sicher einen sehr praktischen Hintergrund. Es ging wirklich um Arbeit im Weinberg, bei der man in der sengenden Hitze des Orients arbeiten musste. Wenn man das eine Zeit lang getan hatte, brauchte man kein Sonnenstudio oder Bräunungsstudio mehr, wie es heute alles gibt.
Die Schulamit sagt also: „Meine Muttersöhne, meine Brüder, setzten mich als Hüterin der Weinberge ein, aber meinen eigenen Weinberg habe ich nicht gehütet.“
Ihr lieben Brüder und Schwestern, ich glaube, dass es zwei ganz große Gefahren für uns gibt, wenn wir im Weinberg des Herrn arbeiten. Die eine Gefahr ist die Sünde, die uns gemäß Hebräer 12 ständig umstrickt. Die andere Gefahr heißt falsche Prioritäten.
Falsche Prioritäten bedeuten, dass Dinge, die an sich gut sind, sich an die erste Stelle meines Lebens schieben können – zum Beispiel der Beruf. Die Bibel ist nicht dagegen, einen Beruf auszuüben. Es ist gut, wenn wir einen Beruf erlernt haben und ihn ausüben können. Bei 5 Millionen Arbeitslosen können wir das sehr deutlich sagen.
Aber der Beruf kann an die erste Stelle kommen und zu unserem Lebensinhalt Nummer eins werden. Dann wird das, was an sich gut ist, schlecht.
Auch die Karriere ist nicht schlecht, wenn man durch Treue im Beruf, durch Kompetenz und durch einfach gute, qualifizierte Arbeit mehr Verantwortung übertragen bekommt. Das ist an sich nicht schlecht. Ebenso wenig ist es schlecht, wenn man mehr Gehalt bekommt und all diese Dinge.
Aber wenn das Streben nach Karriere zur Triebfeder meines Lebens wird, dann wird alles wieder schlecht.
Das gilt auch für bestimmte Hobbys. Es gibt durchaus Dinge, die an sich keine Sünde sind und nicht schlecht sind. Das kann man auch als Christ tun, und das hat alles seine Berechtigung.
Aber wenn Hobbys zur Nummer eins werden und uns gefangen nehmen – und ich sage gerne: bis zum Briefmagen sammeln – dann kann uns eigentlich alles gefangen nehmen.
Unser Herz ist so beschaffen, und das ist die Gefahr, in der wir als Christen stehen: falsche Prioritäten.
Es kann passieren, dass andere kommen und mich zu Hütern ihrer Weinberge machen wollen. Da kommt der Chef und sagt: „Hören Sie mal, Herr So-und-so, wir brauchen unbedingt einen neuen Abteilungsleiter für die Büroklammernherstellung. Wir haben an Sie gedacht. Sie haben sich so qualifiziert, und Sie sind der Mann, den wir brauchen.“
Das bedeutet: statt 45 Stunden die Woche 60 Stunden oder mehr – aber dafür zwei Mark mehr Gehalt und so weiter. Sie sind der Mann!
Oder der Vorsitzende eines Vereins sagt: „Du, wir brauchen unbedingt einen neuen Schatzmeister. Das könntest doch du machen. Komm, du bist doch für unser Anliegen, du bist der neue Schatzmeister.“
Und sie kommen – sogar Leute aus der Gemeinde können kommen und sagen: „Wir brauchen dich unbedingt hier, wir brauchen dich da, und wir brauchen dich dort.“
Wenn es nicht geistlich ist, wie wir gestern gehört haben oder heute Morgen, wenn es nicht wirklich von Gott herkommt, dann kann auch das in diese Kategorie hineinfallen: Da kommen irgendwelche Leute und machen mich zu Hütern ihrer Weinberge.
Aber den eigenen Weinberg habe ich nicht gehütet – das heißt, ich vernachlässige mein verborgenes Leben mit dem Herrn. Ich vernachlässige den vertrauten Umgang mit dem Herrn. Ich habe nicht mehr das verborgene Leben, von dem ganz besonders Matthäus 6, aber auch Kolosser 3, das wir heute Morgen schon in der Andacht hörten, sprechen.
Das verborgene Leben mit dem Herrn.
Vielleicht vernachlässige ich auch mein Ehe- und Familienleben, meine Gesundheit und so weiter, weil Leute kommen und mich zu Hütern ihrer Weinberge machen.
Manchmal, das müssen wir ehrlich sagen, sind es gar nicht die anderen. Manchmal machen wir uns selbst zu Hütern irgendwelcher Weinberge, ohne dass es nötig wäre.
Wir sollen zuständig sein für das geistliche Wohl einer Gruppe oder gar einer ganzen Gemeinde – als Leiter, als Älteste. Aber das eigene Wohl bewahren wir nicht.
Darum geht es, wenn wir jetzt über die Prioritäten in unserem eigenen Glaubensleben sprechen.
Lektionen aus der Führung Israels
Ich möchte hier noch eine zweite Stelle aus dem Alten Testament anführen, die mich wirklich berührt hat, als ich sie vor etwa einem Jahr von einem anderen Bruder hörte: 5. Mose 17. Dieses Kapitel hat sehr zu meinem Herzen gesprochen.
In 5. Mose 17 wird über den Leiter Israels gesprochen, über den König von Israel, der das Volk führt. Auch hier können wir Prinzipien und Grundsätze lernen, die gut auf unser Leben anwendbar sind.
Was sagt die Bibel in 5. Mose 17, Vers 14?
„Wenn du in das Land kommst, das der Herr, dein Gott, dir gibt, und es in Besitz genommen hast und darin wohnst, und sagst: Ich will einen König über mich setzen, wie alle Nationen, die rings um mich her sind, dann sollst du nur den König über dich setzen, den der Herr, dein Gott, erwählen wird.“
Das heißt, der König soll aus der Mitte deiner Brüder kommen. Du sollst keinen Ausländer über dich setzen, der nicht dein Bruder ist.
Nun werden drei Bedingungen genannt, auf die man bei einem Leiter Israels achten soll. Drei Dinge soll er unbedingt meiden. In Vers 16 heißt es:
„Nur soll er sich nicht viele Pferde anschaffen.“ Das steht symbolisch für Macht, denn der Herr hat euch gesagt, ihr sollt nie wieder auf diesem Weg zurückkehren.
Zweitens soll er sich nicht viele Frauen anschaffen – nicht viele Frauen außerhalb der ehelichen Sexualität –, damit sein Herz sich nicht von Gott abwendet. Wir wissen, was Salomo später gemacht hat und wie er genau dieser Sünde schuldig wurde.
Drittens soll er sich nicht übermäßig Silber und Gold anschaffen, also keinen Materialismus pflegen.
Das sind die drei Dinge, die der Leiter Israels unbedingt meiden soll: Macht, viele Frauen und Materialismus.
Howard Hendricks, der zusammen mit seinem Sohn das Buch „Bibelstudium mit Gewinnen“ schrieb, untersuchte in den USA über einen Zeitraum von zwei Jahren zweitausend christliche Leiter. Das Ergebnis war erschütternd: Von den zweitausend christlichen Leitern waren nach zwei Jahren zweihundertsechsundvierzig gefallen – allesamt wegen Frauen.
Ich sage das nicht, um über diese Männer zu richten. Ich hoffe, wir, die hier sind, wissen, aus welchem Holz wir geschnitzt sind. Darum geht es nicht. Entscheidend ist, was nun folgt.
Hendricks forschte weiter nach den Ursachen und machte eine interessante Entdeckung: Diese Männer waren in ihrer Persönlichkeit sehr verschieden, ganz unterschiedlich. Aber alle zweihundertsechsundvierzig gaben zu, einen zu lockeren Umgang mit dem anderen Geschlecht gehabt zu haben. Alle 246 hatten die Einstellung: „Mir kann das nicht passieren.“ Hochmut – Hochmut kommt vor dem Fall, sagt die Bibel.
Und jetzt das Entscheidende: Alle 246 räumten ein, schon längere Zeit keine fruchtbare stille Zeit mit Gott gehabt zu haben.
Drei Dinge sollte ein Leiter in Israel meiden: Macht, viele Frauen und Materialismus. Doch jetzt hört, was der Leiter Israels unbedingt tun soll.
In Vers 18 heißt es:
„Und es soll geschehen, wenn er auf dem Thron seines Königreiches sitzt, dann soll er sich eine Abschrift dieses Gesetzes in ein Buch schreiben, aus dem Buch, das den Priestern, den Leviten vorliegt.“
Also soll er sich das Gesetz, die fünf Bücher Mose, die Bibel der damaligen Zeit, abschreiben lassen. Dieses Buch soll bei ihm sein, und er soll alle Tage seines Lebens darin lesen.
Damit soll er den Herrn, seinen Gott, fürchten lernen und alle Worte dieses Gesetzes und die Ordnungen bewahren und tun. So soll sein Herz sich nicht über seine Brüder erheben und er nicht hochmütig werden. Er soll von dem Gebot weder zur rechten noch zur linken abweichen.
Auf diese Weise soll er seine Tage in der Königsherrschaft verlängern – er und seine Söhne – in der Mitte Israels.
Das ist einfach gewaltig, was hier steht. Wie realistisch die Bibel ist und wie sie uns in dieser Passage den Weg zeigt, wenn wir über Prioritäten nachdenken: Drei Dinge zu meiden – Macht, viele Frauen und Materialismus – und eines unbedingt zu tun: täglich auf die Stimme des Herrn hören.
Darum geht es.
Die Gefahr des schleichenden Abgleitens
Wenn wir uns fragen, wie es dazu kommen konnte, dass 246 christliche Leiter innerhalb von zwei Jahren gestrauchelt sind, dann denke ich, dass dies nicht von heute auf morgen bei diesen Brüdern geschah. Es war ein schleichender Prozess, ein Abgleiten hin zu falschen Prioritäten.
Die Wurzel liegt darin, wenn ich meinen eigenen Weinberg nicht hüte. Das bedeutet, wenn ich vor lauter Aktivität und Trubel nach außen mein Innenleben vernachlässige – meinen verborgenen Umgang mit dem Herrn, das, was die anderen gar nicht sehen. Wenn ich morgens meine Bibel aufschlage, meine Gebetsliste oder mein Gebetsheft nehme, wenn ich morgens Zeit auf den Knien verbringe, dann sieht das niemand in der Gemeinde.
Wie viele Christen leben ohne regelmäßige stille Zeit oder praktizieren die stille Zeit nur nach dem Lustprinzip? Darf ich das in aller Deutlichkeit sagen? Für unser Lustprinzip starb der Herr Jesus am Kreuz. Das hat er mit ans Kreuz genommen, und er hat uns ein neues Lustprinzip gegeben: Psalm 37,4 – „Habe deine Lust am Herrn, der wird dir geben, was dein Herz wünscht.“
Wenn ich hier von stiller Zeit spreche, dann meine ich auch nicht etwas Technisches, eine Zeit nach der Stoppuhr, bei der man vielleicht noch Anleitungen rechts und links neben sich liegen hat. Ich meine eine Zeit über der geöffneten Bibel. Zwar kann auch eine Anleitung mal hilfreich sein, da will ich nicht grundsätzlich dagegen sein. Aber vor allem meine ich eine Zeit in Anbetung vor dem Vater, eine Zeit der Fürbitte vor dem Thron der Gnade.
Es ist eine sehr dynamische, eine sehr lebendige Zeit, die jeden Tag anders aussieht, natürlich. Ich weiß sehr wohl, mein väterlicher Freund und Lehrer, Karin Walter Klach, hat immer gesagt: „Wilfried, Christenleben ist nicht Gleichstrom, sondern Wechselstrom bei uns allen.“ Es ist nicht Gleichstrom, es ist Wechselstrom. Aber Hauptsache, der Strom fließt, Hauptsache, wir sind in der Verbindung mit dem Herrn, und Hauptsache, wir bleiben dran. Dann wird das bei jedem von uns auch durch Wellen gehen.
Es gibt Zeiten im Christenleben, da ist die stille Zeit trockener, da sind Wüstenzeiten, da ist Anfechtung, da sind Krankheiten, es sind äußere Dinge, die damit spielen. Aber es darf doch immer wieder dahin kommen, dass die Bibel redet, dass der Herr zu uns redet durch sein Wort, dass es leuchtende Worte der Heiligen Schrift für uns gibt.
Lasst uns an der Quelle leben, täglich auf die Stimme des Herrn hören. Johannes Busch, der Bruder von Wilhelm, sagte einmal: „Ohne tägliche Stille im Dienst stehen heißt, an der Front liegen, während der Feind den Nachschub abgeschnitten hat.“ Ich gebe zu, das ist ein sehr militärisches Bild, aber ich glaube, das können wir gut nachvollziehen.
Das geht noch eine Weile, wenn der Nachschub abgeschnitten ist. Eine Weile reichen noch die Vorräte an Nahrung und Munition und so weiter, aber dann hört es auf. Wenn der Feind den Nachschub abgeschnitten hat, das ist unsere Situation, wenn wir keine regelmäßige, fruchtbare stille Zeit mehr haben.
Und irgendwann muss man dann wie Maria Magdalena sagen: „Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.“ Wisst ihr, wie ich das meine? Man kann im Dienst für den Herrn den Herrn verlieren. Ich meine die Verbindung zu ihm verlieren, nicht das Heil, sondern die Verbindung zu ihm – diese ganz lebendige und frische.
Persönliche Reflexion und praktische Wege
Darf ich an dieser Stelle ganz persönlich fragen: Trifft das, was ich bisher gesagt habe, jemanden unter uns? Habe ich, ohne es zu beabsichtigen, die Situation deines Lebens beschrieben?
Liebe Schwester, lieber Bruder, Priorität Nummer eins in unserem Leben darf und muss sein, unseren eigenen Weinberg zu hüten und täglich die Stimme des Herrn zu hören. Das sollte wirklich Priorität Nummer eins sein.
Aber nun die Frage: Wie können wir unseren eigenen Weinberg hüten? Wie machen wir das ganz praktisch? Ich bin überzeugt, dass es da verschiedene Wege geben mag. Es gibt auch ganz unterschiedliche Persönlichkeiten und Charaktere unter uns. Daher sollte jeder von uns persönlich herausfinden, was für ihn passt.
Ich möchte jetzt in den nächsten Minuten einmal zeugnishaft darlegen, was mir für mein persönliches Leben wichtig wurde. Ich will das wirklich nicht absolut setzen. Ihr braucht das nicht eins zu eins für euch zu übernehmen. Aber ihr solltet euch vielleicht einmal in Ruhe anhören, was ich jetzt sage, was mir persönlich zur Hilfe geworden ist. Denn vielleicht ist ja doch etwas dabei, das in gewisser Weise auch euch helfen könnte.
Als ich vor bald neunzehn Jahren zum lebendigen Glauben kam, habe ich schon bald danach einen Grundsatz gefasst, eine Entscheidung für mich getroffen – kein Gelübde im eigentlichen Sinn, aber einen ganz festen Grundsatz mir zu eigen gemacht. Ich habe gesagt: Herr, ich möchte keinen Tag meines Lebens ohne Stille vor dir leben. Das hatte ich 22 Jahre lang getan, aber das sollte nun vorbei sein.
Ich muss euch sagen, ich habe in diesen fast neunzehn Jahren viel falsch gemacht und oft versagt. Es sind einige Male leider alle Sicherungen durchgebrannt. Aber eines darf ich dankbar bezeugen: Bisher hat es wirklich keinen Tag gegeben ohne Wort Gottes und Gebet.
Das ist vielleicht keine große Leistung, das will ich auch jetzt nicht in diesem Sinne verstanden wissen. Sondern nur, weil mir das damals schon wichtig wurde als ganz junger gläubiger Mann: Herr, bitte schenke mir, dass ich keinen Tag meines Lebens ohne diese Zeit der Stille vor dir verbringe.
Meine stille Zeit war ganz gewiss wellenförmig, da war Wechselstrom dabei. Es gab Zeiten, in denen ich nicht so viel aufnehmen konnte. Das hängt ja auch davon ab, wo man liest. Im Alten Testament gibt es Bücher, aus denen man vielleicht weniger für sich mitnehmen kann, gerade wenn man sie nicht so gut kennt.
Ich glaube, dass das Wort Gottes sehr lehrreich ist, auch im Alten Testament. Aber manchmal haben wir nicht den tiefen Zugang. Im Römerbrief nehmen wir vielleicht mehr mit oder im Hebräerbrief.
Es hängt auch davon ab, wann man abends zu Bett geht. Die stille Zeit fängt am Abend an. Wenn ich unnötigerweise bis nachts um ein Uhr die Zeit vertrödele, ist klar, dass ich morgens um sechs Uhr keine Aufnahmefähigkeit für das Wort habe.
Das sind alles Dinge, die da noch mitspielen. Aber mein Grundsatz war damals: Kein Tag meines Lebens ohne Stille vor Gott.
Ich muss dazu sagen, ich war in diesen neunzehn Jahren nie ernstlich krank. Ich habe auch das Augenlicht noch. Ich habe eine Bibel, ich sitze nicht im Gefängnis. Solange das so ist, möchte ich das auch weiter so praktizieren.
Beispiele aus dem Glaubensleben großer Persönlichkeiten
Ihr alle habt von Hudson Taylor gehört. Er war der Gründer der China Inland Mission und zugleich der Großvater der Liebenzeller Mission, die ich gut kenne. Dort habe ich einmal meine Ausbildung gemacht, ebenso wie Dieter, der da drüben sitzt.
Übrigens lernte ich in der Zeit der Liebenzeller Mission einen alten Missionsarzt kennen, Doktor Ernst Witt. Er spielte mit hundert Jahren noch Klavier in der Gemeinde, in der ich damals predigte. Als junger Missionsarzt arbeitete er mit einundzwanzig Jahren zusammen mit Hudson Taylor in China.
Nun könnt ihr ganz stolz nach Hause gehen, denn ihr kennt jetzt jemanden, der jemanden kannte, der Hudson Taylor kannte. Aber lassen wir das.
Auf jeden Fall war Hudson Taylor in China tätig. Am Ende seines Lebens wurde er gefragt: „Bruder Taylor, was war für dich in den Jahrzehnten der Missionsarbeit in China das Schwerste?“ Wenn ihr seine Biografie ein wenig kennt, wisst ihr, dass er seine Frau und mindestens ein Kind verloren hat. Außerdem wurde ihm mehrmals alles angezündet von den Chinesen. Er hat wirklich Schweres erlebt.
Hudson Taylor antwortete, dass das Schwerste für ihn in den Jahrzehnten der Missionsarbeit war, an einer regelmäßigen, fruchtbaren, stillen Zeit mit Gott dranzubleiben.
Das finde ich sehr tröstlich. Wenn es für Hudson Taylor schwer war – und er musste oft bis weit nach Mitternacht Kranken helfen –, dann brauchen wir uns nicht zu schämen, wenn auch wir an dieser Stelle versagt haben oder zu kämpfen haben.
Ich glaube, die allermeisten unter uns müssen ehrlich sagen: Es ist ein Kampffeld, dieses regelmäßige Dranbleiben am Wort Gottes und eine fruchtbare stille Zeit zu haben.
Herr Jesus wurde einmal gefragt, was das größte Gebot sei. Ihr wisst, was er antwortete: „Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Gemüt.“
Wie wird das konkret, Gott zu lieben? Natürlich auch darin, dass wir Zeit mit ihm verbringen, sein Wort halten und auf die Erscheinung Jesu Christi warten. Aber es bedeutet auch, Zeit mit ihm zu verbringen.
Ich weiß sehr wohl, dass es Menschen gibt, die sehr früh aus dem Haus müssen – Bäcker oder andere Schichtarbeiter. Das ist alles sehr, sehr schwer, da dranzubleiben.
Aber wer diesen Grundsatz erkannt hat, wer weiß, was der Herr von einem Leiter erwartet – täglich die Stimme des Herrn zu hören –, der findet einen Weg.
Auch junge Mütter, die Babys stillen, finden Wege. Meine Frau hat in dieser Zeit ebenfalls Wege gefunden, am Wort Gottes und im Gebet dranzubleiben.
Ich möchte euch wirklich Mut machen: Das ist Priorität Nummer eins, denke ich, für jeden von uns, der dem Herrn dienen will – die stille Zeit mit ihm, das Hören auf sein Wort und der tägliche Umgang im Verborgenen.
Grundsätze für das persönliche Glaubensleben und Familienleben
Der Grundsatz Nummer zwei gilt für mich und auch für meine Frau, für alle unter uns, die verheiratet sind. Vielleicht ein Gedanke: tägliche Gebetsgemeinschaft mit dem Ehepartner.
Wie viele gläubige Ehepaare habe ich in den letzten zwanzig Jahren kennengelernt, die nicht mehr oder noch nie miteinander gebetet haben. Man macht alles miteinander, auch die intimsten Dinge – das ist keine Frage. Aber man betet nicht zusammen. Irgendwann hat man aufgehört, irgendwann ist Sand ins Getriebe gekommen. Es ist dem Feind gelungen, eine wichtige Säule der geistlichen Gemeinschaft wegzubrechen.
Ich bitte euch, ich flehe euch an, ihr Verheirateten: Sucht wieder das gemeinsame Gebet, möglichst wenigstens einmal am Tag. Meine Frau und ich versuchen, wenigstens am Morgen und am Abend zusammenzubeten.
Gehe ich nicht um sechs Uhr aus dem Haus? Ja, bei mir ist es vielleicht leichter als bei euch, die berufstätig sind und in die Fabrik oder ins Büro müssen. Ich gehe auch ins Büro, so ist es nicht, aber ich habe da eben ein bisschen mehr Spielraum am Morgen. Trotzdem sollte man wenigstens einmal am Tag miteinander beten. Das sollte eigentlich wie eine Klammer unseren Tag umschließen.
Ich glaube, auch Petrus schreibt davon etwas, der Apostel Petrus, dass unser gemeinsames Gebet nicht gehindert werden soll.
Ein dritter Grundsatz ist die regelmäßige bewusste Kommunikation mit dem Ehepartner. Keine Angst, ich will jetzt keinen Ehevortrag halten, aber das gehört dazu. Das ist mein eigener Weinberg: regelmäßiges Austauschen über geistliche Dinge, regelmäßiges Austauschen von seelisch-emotionalen Dingen. Natürlich könnte ich als Mann viel leichter darauf verzichten, aber meine Frau kann darauf nicht verzichten, und allein ihr zuliebe müsste ich bereit sein, das zu tun.
Ich habe inzwischen auch erkannt, durch das Lesen vieler guter Ehebücher, dass es auch mir als Mann gut tut, diese wirkliche tiefere Kommunikation. Nicht nur „Na, wie geht's? War heute der Briefträger schon da?“, sondern tiefere Kommunikation. Darüber sprechen, was unsere Ziele sind, darüber sprechen, was unsere Wünsche und unsere Träume sind. Vielleicht kommen wir Männer eines Tages sogar dahin, darüber zu sprechen, wo unser Versagen ist und wo unsere Schwächen liegen – zusammen mit unserer Frau. Das wäre gewaltig. Da muss ich auch noch lernen.
Regelmäßiges Austauschen von Zärtlichkeiten und Sexualität gehört ebenfalls dazu. Ich bin einfach überzeugt, dass Kommunikation der entscheidende Schlüssel für eine harmonische Ehe ist – auf allen Gebieten: geistlich, seelisch, körperlich.
Ich glaube, wenn in einer Ehe regelmäßige Kommunikation da ist und regelmäßiges sexuelles Zusammenkommen, solange das gesundheitlich und altersbedingt möglich ist, dann sind das zwei ganz tragende Säulen. Es wird schon schwer werden, diese Ehe zu zerbrechen. Und wenn bei uns Christen noch die tragende Mittelsäule des gemeinsamen geistlichen Austausches und des gemeinsamen Gebets dazukommt, wird es dem Feind sehr schwerfallen, eine solche Ehe zu zerstören.
Bitte nehmt das wichtig. Vielleicht auch für euch, die ihr nicht verheiratet seid: Tägliche Gebetsgemeinschaften sind dann vielleicht schwieriger, aber vielleicht sollte man wenigstens einmal in der Woche mit einer guten Freundin, mit einer Schwester oder mit einem guten Freund, einem Bruder, zusammen Gebetsgemeinschaft haben. Man kann auch regelmäßige bewusste Kommunikation mit einem vertrauten Bruder oder einer Schwester pflegen. Das ist natürlich übertragbar.
Der vierte Grundsatz lautet: bewusste, offene Beziehung mit meinen Kindern. Ihr denkt, das ist ja eine Binsenweisheit, aber wir fragen viele Jugendliche und Erwachsene, die in unser Haus kommen, in unsere Wohnung, was für sie das Schönste und das Schlimmste in ihrem christlichen Elternhaus gewesen ist. Und es kommen fast immer die gleichen Antworten.
Das Schönste für junge Leute aus christlichen Elternhäusern ist oft gewesen, wenn die Eltern, besonders die Väter, Zeit für die Kinder hatten – konzentrierte Aufmerksamkeit. Und das Schlimmste sagen viele, ist, wenn die Eltern, besonders die Väter, keine Zeit für die Kinder hatten.
Ich weiß sehr wohl, dass es in anderen Familien viel, viel schlimmere Dinge gibt, an denen Kinder zu leiden haben. Aber in normalen christlichen Familien scheint das das Schlimmste zu sein, was Kindern passieren kann: fehlende konzentrierte Aufmerksamkeit, vor allem von ihren Vätern.
Darum denkt daran, ihr Väter: Man hat wohl noch nie von jemandem auf dem Totenbett gehört: „Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit im Büro verbracht.“
Außerdem, wenn wir heute unsere Kinder vernachlässigen, disqualifizieren sie uns vielleicht in zehn oder fünfzehn Jahren von unserem Dienst für den Herrn. Das ist unser eigener Weinberg.
Ich habe früher fälschlicherweise gedacht, da ist das Reich Gottes. In der Bibel steht: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes, so wird euch alles zufallen.“ Das stimmt, diese Verheißung ist in Ordnung. Nur der Zusammenhang von Matthäus 6 sagt, was uns zufallen wird: Nahrung, Kleidung, die Versorgung.
Ich glaube nicht, dass wir rund um die Uhr im Dienst stehen dürfen – in der Gemeinde oder überregional oder wo auch immer. Die Zeit mit unserem Ehepartner und die Zeit mit unseren Kindern wird uns nicht zufallen. Die müssen wir bewusst planen.
Es gibt einen Grundsatz, und der heißt: Was man nicht plant, kommt nicht vor. Wenn wir diese Konferenz nicht geplant hätten, würden wir jetzt nicht hier sitzen. Zufällig wären wir heute nicht nach Ehe gefahren.
Was man nicht plant, kommt nicht vor. Die Zeit der Kommunikation dieser Dinge mit dem Ehepartner und auch mit den Kindern muss geplant werden. Da bin ich einfach sicher.
Deswegen haben wir als Familie schon vor vielen, vielen Jahren einen Ruhetag eingeführt. In der Bibel steht: „Sechs Tage sollst du arbeiten, am siebten Tag ruhen.“ Ihr könnt ruhig am Montag bei mir anrufen, ihr werdet aber meine Stimme nur über den Anrufbeantworter hören.
Einige schmunzeln, weil das schon seit vielen Jahren so ist: Montags ist der Anrufbeantworter dran, und er sagt: „Familie Block hat heute Ruhetag.“
Am Montagvormittag haben wir Gebetszeit, meine Frau und ich. Dort beten wir schon seit vielen Jahren für unsere Arbeit, für die Gemeindearbeit, für alle Gemeindeglieder, für die Kinder und die Gäste, die wir namentlich vor den Herrn bringen. Auch für unsere Ehe beten wir, für all die Dinge.
Montagnachmittag gehört ganz unseren Kindern. Darauf freuen sie sich, damit rechnen sie. Sie wissen, am Montagnachmittag gehen wir Rad fahren, schwimmen, in den Park oder machen irgendetwas. Das gehört den Kindern.
Am Montagabend gehört allein meiner Frau und mir. Da dürfen nicht viele Dinge dazwischenkommen – Beerdigungen ab und zu mal oder so etwas, aber sonst nicht viele Dinge, die das verhindern dürfen.
Vielleicht kriegt ihr das anders hin. Wir kriegen es nicht anders hin, deswegen dürfen wir eine offene Beziehung mit den Kindern pflegen.
Weil mir Anfang dieses Jahres klar geworden ist, dass dieser Montagnachmittag, an dem wir beide Kinder zusammen haben, nicht mehr reicht – wir haben nur zwei Kinder –, wurde mir klar: Ich brauche jetzt Zeit mit ihnen alleine. Sie sind in einem Alter, wo ich mit jedem von ihnen alleine Zeit verbringen muss.
Mit dem einen, mit dem Jungen allein, mit dem Mädchen allein. So habe ich in meinem Jahreskalender schon alle Monate einen Termin eingetragen, an dem ich mit dem Jungen allein bin und an dem ich mit dem Mädchen allein bin.
Letzten Donnerstag war ich mit unserer Amelie den ganzen Nachmittag alleine zusammen. Wenn das nicht im Kalender gestanden hätte, wäre es mit anderen Terminen zugeschoben worden. Im letzten Monat war ich mit dem Jungen allein.
Das ist nur mein Weg, wie ich mich aus der Affäre versuche zu ziehen. Vielleicht brauchst du das nicht, vielleicht hast du viel mehr Zeit für die Familie am Wochenende usw. Dann übergeht das. Aber ich glaube, der eine oder andere weiß vielleicht doch, wovon ich da spreche.
Ein fünfter Grundsatz lautet: Für Ausgleich und sportliche Betätigung sorgen.
Vielleicht ist das für einige von uns kein Thema, für andere doch. Über meinem Schreibtisch hängt ein kleiner Spruch von Doris Siegenthaler aus der Schweiz, der mir auch unter die Haut gegangen ist.
Da heißt es: „Wer jetzt keine Zeit für Gesundheit investieren will, wird später vielleicht mehr Zeit für Krankheit aufbringen müssen.“ Das ist ein Satz.
Ich weiß sehr wohl, dass es Krankheiten gibt, die wir überhaupt nicht verhindern können. Sie sind schon in unseren Genen vorprogrammiert, kommen mit 35 oder mit 55 Jahren. Die können wir auch mit Sport usw. nicht verhindern.
Aber die berühmten Zivilisationskrankheiten, die Wohlstands- und Zivilisationskrankheiten – das heißt falsche Ernährung und zu wenig Bewegung – da wäre vielleicht doch etwas vorzubeugen.
Darum versuche ich wenigstens einmal in der Woche zu joggen. Meine Frau ist viel vorbildlicher, sie macht das fast jeden Tag. Aber ich bin schon froh, wenn ich es einmal in der Woche schaffe und auch ab und zu mal Rad fahre oder schwimme.
Für mich gehört das zu meinem persönlichen Weinberg. Wenn ihr da anders denkt, okay, aber für mich gehört das dazu.
Und ein letzter Grundsatz noch: Dienstzusagen nur nach gewissen Prinzipien und Grundsätzen. Das heißt, stimmt der Rahmen der Veranstaltung, zu der ich eingeladen werde?
Was meine ich damit? Ich weiß, jetzt sage ich etwas Heikles, ihr könnt wieder anders darüber denken. Ich rede ja auch nur von mir.
Ich wurde vor vielen Jahren, schon vor zehn Jahren, eingeladen, auf einem Kolpingnachmittag zu sprechen. Bei der Kolpingfamilie waren 150 Katholiken zusammen, und ich durfte ungehindert das Evangelium verkündigen, ohne Maulkorb. Sie haben mich reden lassen, ich habe wirklich evangelisiert.
Ich dachte damals: Ich darf die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, ich muss dorthin. Der Kolping-Vorsitzende hatte sich bekehrt, war noch katholisch und lud mich ein. Er sagte: „Du musst das meinen Leuten sagen.“ Und dann habe ich das gemacht.
Es tut mir leid, ich würde es heute nicht mehr machen. Ich habe inzwischen andere Dinge aus der Schrift erkannt, ich würde es nicht mehr machen, weil der Rahmen einfach nicht stimmt.
Ihr könnt darüber anders denken, geht auf Kolpingnachmittage, predigt das Wort, wenn ihr dazu berufen seid. Für mich stimmte der Rahmen nicht.
Ich würde auch in bestimmten Gemeinden nicht hingehen, nicht weil ich glaube, dass dort keine Christen sind, die ernst dem Herrn nachfolgen, sondern weil dort einfach bestimmte Rahmenbedingungen nicht stimmen.
Das meine ich mit Rahmen.
Oder entspricht der angefragte Dienst wirklich meinem Gabenschwerpunkt? Ich würde nicht sprechen in einem Workshop über Finanzmanagement: „Wie legen Christen am besten ihre Gewinne an?“ Wenn er da Hilfe braucht, kann ich euch jemanden empfehlen, der euch da weiterhelfen kann. Aber das ist nicht meine Welt, das wäre völlig unsinnig.
Ich glaube, das machen manche christlichen Tausendsassas, solche eierlegenden Wollmilchsäue – ihr kennt ja den schönen Ausdruck –, die meinen, sie müssten zu allem und jedem reden und überall hingehen. Das muss doch gar nicht sein.
Dann kann ich diesen Dienst tun, ohne dass andere Bereiche darunter leiden: die Familie zuerst, aber auch die Gemeinde.
Ich bin Mitältester in unserer Gemeinde in Mannheim, und ich glaube, meine Mitbrüder werden mich an den Ohren ziehen, wenn ich zu viele Aussendienste zusage. Das will ich auch wirklich mit ihnen besprechen, damit ich nicht zu oft weg bin.
Ich muss euch etwas ehrlich sagen, wir kommen gleich zum Schluss dieses Teils: Ich bin von Natur aus leider ein sehr gutmütiger Mensch – zu gutmütig sage ich jetzt nicht als Stärke, sondern echt als Schwäche. Ich habe das von meinem lieben Vater so mitgekriegt, der war auch sein Leben lang ein gutmütiger Mensch.
Ich bin zu gutmütig. Ich kann von Haus aus sehr schwer Nein sagen. Das kann ich sehr schwer. Aber ich musste eines lernen, und ich bin immer noch dabei, das zu lernen: Das Wörtchen „Nein“ ist das zeitsparendste Wort, das es gibt.
Glaubt ihr das? Das Wörtchen „Nein“ ist das zeitsparendste Wort, das es gibt.
Ich lerne immer mehr, auch aus schmerzlichen Erfahrungen, Nein zu sagen.
Wenn dein Dienst hauptsächlich in deiner Heimatgemeinde stattfindet, wenn du nicht überregional im Einsatz bist, kannst du diesen Grundsatz trotzdem anwenden – auch in deiner Heimatgemeinde.
Du musst auch in deiner Gemeinde nicht alles tun, was es zu tun gibt. Auch dort solltest du gabengemäß dienen und vielleicht auch zu gewissen Dingen Nein sagen.
Wenn die Hüter der Weinberge kommen und sagen: „Tätzt mal hier und mach doch mal da“, da muss man auch mal Nein sagen können.
Schlussgedanken zur Prioritätensetzung im Glaubensleben
Lass uns mit diesem ersten Teil zum Schluss kommen. Wir haben die Frage gestellt: Wie können wir unseren eigenen Weinberg hüten, damit wir nicht eines Tages sagen müssen: „Meine Mutters Söhne setzten mich als Hüterin der Weinberge ein, meinen eigenen Weinberg habe ich nicht gehütet“?
Ich bin ganz bewusst sehr persönlich und seelsorgerlich an dieses Thema herangegangen. Viele von uns tun Dienst in jungen Gemeinden oder bei Gemeindegründungen. Ich glaube, es ist ein Vorrecht, dass wir im Weinberg des Herrn arbeiten dürfen. Aber bitte, lasst uns auf gar keinen Fall unseren eigenen Weinberg, sprich unser Innenleben, vernachlässigen!
Wir warnen zu Recht oft vor Irrlehre, aber ich glaube, das eigene Leben ist genauso wichtig. Wenn wir nach außen hin Dienste tun und das Rad am Laufen halten, dabei aber vor lauter Trubel und Aktivität den Umgang mit dem Herrn verlieren, dann ist es unbemerkt zum Schaden unseres Lebens gekommen.
Ich wünsche uns Offenheit, Vertrauen und Mut, darüber zu reden. Vielleicht ist es heute noch möglich, jemanden zu suchen, um gemeinsam darüber zu beten. Wo nötig, sollten wir auch mit Brüchen, Neuanfängen und Seelsorge umgehen.
Wir wollen nicht nur über Seelsorge hören, sondern sie auch in Anspruch nehmen, wo sie nötig ist. Der Herr ist treu; er wartet auf uns. Er hat versprochen, dass er die Glut der Nacht wieder zu einer hellen Flamme werden lassen will.
Das wäre großartig im Blick auf unsere Prioritäten.
