Einführung in die Bedeutung des Evangeliums
Das Evangelium von Jesus Christus ist die beste Botschaft, die es gibt. Ich bin überzeugt, dass nie ein Mensch etwas Besseres gesagt hat und dass nie ein Mensch etwas Besseres gehört hat als das Evangelium von Jesus Christus. Es ist eine frohe Botschaft.
Auf der anderen Seite ist das Evangelium von Jesus Christus auch eine sehr ernste Botschaft. In diesen Tagen werden wir beide Seiten immer wieder spüren. So heißt heute Abend unser Thema: „Höhepunkte – Die drei größten Siege in der Weltgeschichte“.
Ich möchte gleich zu Anfang einen Bibeltext lesen, heute Abend aus dem Neuen Testament, aus dem Lukasevangelium, Kapitel 23, Vers 32 an:
„Es wurden aber zwei Verbrecher mit Jesus zur Hinrichtung abgeführt. Und als sie an die Stätte kamen, die man Schädelstätte nennt, kreuzigten sie ihn dort und die beiden Verbrecher mit ihm, und zwar einen zur Rechten und den anderen zur Linken. Jesus aber rief aus: ‚Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.‘ Und sie verteilten seine Kleider und warfen das Los darum.
Das Volk stand da und sah zu, aber die führenden Männer spotteten und sagten: ‚Er hat anderen geholfen, er helfe sich selber, wenn er der Christus, der auserwählte Gottes ist.‘ Auch die Soldaten verspotteten ihn. Sie traten heran, reichten ihm Essig und sagten: ‚Bist du der König der Juden, so hilf dir selber.‘ Über ihm war eine Tafel mit der Inschrift: ‚Dies ist der König der Juden.‘
Aber einer der Verbrecher, die am Kreuz hingen, schmähte ihn: ‚Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns!‘ Da wies ihn der andere zurecht und sagte: ‚Und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch die gleiche Strafe erleidest? Uns trifft sie zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten verdienen. Dieser aber hat nichts Unrechtes getan.‘
Er rief Jesus an: ‚Denke an mich, wenn du mit deinem Königreich kommst.‘ Und Jesus sprach zu ihm: ‚Wahrlich, ich sage dir, heute wirst du mit mir im Paradies sein.‘“ (Lukas 23,32-43)
Die Kreuzigung und ihre Bedeutung
Es war schon um die sechste Stunde, das heißt, es war Mittag, zwölf Uhr. Der Tag begann am Morgen um sechs Uhr, um neun Uhr war die dritte Stunde, und um zwölf Uhr die sechste Stunde. Jesus wurde am Morgen um neun Uhr gekreuzigt und starb am Nachmittag um drei Uhr.
Sechs Stunden hing Jesus lebend am Kreuz in unvorstellbaren Qualen. Es war um die sechste Stunde, da rief Jesus. Da kam eine Finsternis über das ganze Land, die bis zur neunten Stunde dauerte. Die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels riss mitten in zwei.
Da rief Jesus laut: „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände.“ Und als er das gesagt hatte, verschied er.
Als aber der Hauptmann sah, was da geschah, pries er Gott und sagte: „Dieser ist wirklich ein gerechter Mensch gewesen.“ Und als alle Menschen, die zum Zuschauen gekommen waren, sahen, was da geschah, schlugen sie sich an ihre Brust und kehrten erschüttert um.
Seine Bekannten standen aber etwas entfernt, auch die Frauen, die ihm aus Galiläa gefolgt waren, und sahen alles mit an.
Ich habe diesen Text ganz bewusst für den ersten Abend gewählt. Ich möchte gern, dass wir von Anfang an so richtig ins Zentrum der Bibel hineingehen und uns von Anfang an mit dem Allerwichtigsten beschäftigen, was uns die Bibel überhaupt zu sagen hat.
Die Grundbotschaft der Bibel und der Sündenfall
Für diejenigen, die sich vielleicht nicht so gut mit der Bibel auskennen, eine kleine Vorbemerkung:
Die Bibel sagt, dass Gott Liebe ist, dass Gott die Menschen für sich selbst geschaffen hat und dass Gott große Pläne mit den Menschen hatte. Doch es kam zu einer großen Katastrophe, dem Sündenfall. Seitdem steht zwischen dem heiligen Gott, der zugleich ein Gott der Liebe ist, eine dicke Wand – also zwischen Gott und dem Menschen.
Seit dem Sündenfall geht der Mensch seine eigenen Wege und entfernt sich immer weiter von Gott. Aber das Leben hier auf der Erde ist nicht alles. Die Bibel spricht sehr viel über die Auferstehung, über das Gericht und über die Ewigkeit.
Gott möchte nicht, dass wir im Gericht beschämt dastehen, unser Urteil empfangen und verloren gehen. Er möchte, dass wir gerettet werden. Deshalb hat der Vater im Himmel in seiner großen Liebe das Liebste, das er hatte – seinen eigenen Sohn Jesus Christus – in diese Welt gesandt.
Jesus hat uns viel von der Liebe Gottes erzählt. Aber er hat nicht nur über Liebe geredet, er hat die Liebe bewiesen, als er ans Kreuz ging. Als Jesus am Kreuz starb, starb er stellvertretend für die ganze Welt. Er, der nie gesündigt hat, nahm die Sünde der ganzen Welt auf sich und ging stellvertretend für uns ans Kreuz. Er gab sein Blut und Leben als Lösegeld für eine verlorene Welt.
Heute Abend heißt unser Thema: Die drei größten Siege in der Weltgeschichte. Ich denke, wir alle haben schon etwas vom Kreuz gehört – manche sehr viel, manche haben schon manch eine Predigt über Golgatha gehört. Es sind sogar einige heute Abend hier, die selbst eifrige Bibelleser sind und die Geschichte, die ich gerade erzählt habe, sehr gut kennen.
Ich glaube, dass es so ist, wie ich es jetzt sage: Bei all den Predigten, die wir über Golgatha gehört haben, drehte es sich sehr wahrscheinlich hauptsächlich um das Kreuz in der Mitte. Bei vielen Predigten hat man sich nur mit dem Kreuz in der Mitte beschäftigt. Und das ist ja auch das Wichtigste, das muss verkündigt werden.
Aber damals standen auf Golgatha drei Kreuze. An diesen drei Kreuzen starben Männer: Das Kreuz in der Mitte, an dem Jesus, der Sohn Gottes, hing, und links und rechts von Jesus Schwerverbrecher, die zu Recht dort hingen, wie einer von ihnen selbst sagt. Sie starben alle an diesem Tag.
Ich glaube, alle drei Kreuze predigen uns einen gewaltigen Sieg und zeugen von einem mächtigen Triumph. Alle drei Kreuze halten uns eine gewaltige Predigt.
Das Kreuz in der Mitte predigt uns den Sieg der Liebe, den Triumph der göttlichen Liebe. In Vers 34 steht – ich habe es gerade gelesen – Jesus rief aus: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Man muss sich vorstellen, in welchem Augenblick Jesus diese Worte sagte: Er hatte nur Gutes getan, keiner konnte ihm etwas Schlechtes nachsagen. Einer seiner Freunde hatte ihn verraten und für lächerliche dreißig Silberlinge verkauft – welch eine Enttäuschung! Seine anderen Freunde, die elf Jünger, waren geflohen und hatten ihn im Stich gelassen.
Dann wurde er brutal abgeführt, gefesselt. Falsche Zeugen traten auf, die vorher darauf vorbereitet waren – wahrscheinlich haben sie Geld dafür bekommen – und brachten alle möglichen Lügen vor.
Jesus wurde erst vor Hannas verhört, dann zu Kaiphas gebracht, anschließend zu Pilatus, weiter zu Herodes und wieder zurück zu Pilatus. Obwohl Pilatus wusste, dass Jesus unschuldig war, wurde er gegeißelt – eine furchtbare Prozedur, auf die ich hier nicht näher eingehen kann.
Dann versuchte Jesus, wie es üblich war, mit letzter Kraft sein Kreuz zur Richtstätte zu tragen. Er brach wohl zusammen, ein anderer half ihm, und so schleppte er sich mit letzter Kraft zur Hinrichtungsstätte. Dort wurde er ans Kreuz genagelt. Die Nägel gingen durch seine Hände.
Wir wissen heute, dass der Mensch in der Handmitte ein Nervenzentrum hat, das besonders empfindlich ist. Das Kreuz wurde aufgerichtet, und Jesus hing dort mit unvorstellbaren Schmerzen. Und dann rief er aus: „Vater, vergib ihnen!“ in diesem Augenblick.
Wie oft habe ich darüber nachgedacht! Heute Morgen haben wir zusammen Abendmahl gefeiert, und dann sitze ich am liebsten da, bevor das Brot und der Kelch kommen, schließe die Augen, und meine Gedanken gehen nach Gethsemane, nach Golgatha. Immer wieder neu bin ich überwältigt von dem, was damals dort geschah.
Ihr Lieben, die Liebe Gottes ist größer als die größte Schuld. Die Liebe Gottes kann man nicht zerstören. Du kannst Jesus verraten, du kannst sagen: „Hinweg mit ihm!“, du kannst schreien: „Kreuzige ihn!“, du kannst sogar selbst bei der Geißelung helfen, ja, du kannst sogar selbst die Nägel durch seine Hände schlagen, du kannst ihn anspucken.
Du musst nur einen Augenblick in seine Augen sehen, und dann wird er dich freundlich ansehen und sagen: „Ich mag dich immer noch.“ Die Liebe Gottes ist größer als die größte Schuld.
Das Kreuz in der Mitte predigt uns den Sieg der Liebe Gottes, den Triumph der göttlichen Liebe.
Aber während in der Mitte die Liebe Gottes ihren größten Sieg feierte, siegte auf der einen Seite die Sünde. Vielleicht halten wir uns dabei erst einmal etwas auf.
Einer der Mitgekreuzigten, den wir gerade gelesen haben, lästerte und sagte: „Wenn du etwas kannst, dann hilf dir selbst und uns.“ So weit kann es kommen, dass ein Mensch sein ganzes Leben in der Sünde verbringt – und das tun ja viele – und dass Gott ihm auf der allerletzten Wegstrecke noch einmal eine Gelegenheit gibt, weil er ihn immer noch liebt und gern retten möchte.
Doch dieser Mensch lehnt die rettende Hand Gottes ab und sagt ganz bewusst: Nein, danke.
Ich habe das einmal in der Schweiz erlebt, während einer Zeltevangelisation. Da wurde ich von den Angehörigen gebeten, den sterbenden Vater zu besuchen. Sie sagten mir, der Vater war der größte Flucher im ganzen Tal. Es gab in der Gegend kaum einen gottloseren Menschen als diesen fluchenden Bauern, der nichts von Gott und der Bibel wissen wollte.
Er hatte den Gläubigen in der Gegend viel Not gemacht, aber einige aus der Verwandtschaft hatten Jesus gefunden und hatten begonnen, für den Onkel und Vater zu beten.
Als ich zu seinem Sterbebett kam, merkte der Mann, wer ich war und zu welchem Zweck ich gekommen war. Er sagte: „Ich bin mein Leben lang ohne Gott ausgekommen. Und jetzt meinen Sie, dass Sie einen Stündler aus mir machen können.“ Stündler ist ein Sprichwort für Leute, die in die Bibelstunde gehen.
Er sagte: „Ich bin mein Leben lang ohne Gott ausgekommen, und Sie meinen, jetzt, wo ich nicht mehr kann, könnten Sie einen Stündler aus mir machen? Fahren Sie ab!“
Ich machte noch einen Versuch, aber er sagte wieder: „Fahren Sie ab!“ Danach steckte ich meine Bibel weg und verließ den Raum. Sehr traurig.
Ein paar Tage später hörte ich, dass der fluchende Vater bereits in der Ewigkeit ist.
So weit kann es kommen, dass man sein ganzes Leben in der Sünde verbringt und dann sogar die letzte Gelegenheit, die Gott einem schenkt, ausschlägt und ohne Vergebung in die Ewigkeit geht. Was für eine Not!
Während dort die Sünde siegte, siegte auf der anderen Seite der Glaube. Das ist eine gewaltige Geschichte.
In Vers 40 haben wir gelesen: „Da wies ihn der andere, zu Recht auch ein Schwerverbrecher, wahrscheinlich Mörder, zurecht und sagte: Fürchtest du dich nicht vor Gott, der du doch die gleiche Strafe erleidest? Uns trifft sie zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten verdienen, dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Und er rief Jesus an: Denke an mich, wenn du mit deinem Königreich kommst!“
Jesus hat ihn begnadigt und ihm das Paradies versprochen. Und was Jesus verspricht, das hält er.
Warum ich das alles so ausführlich gesagt habe? Hört zu: Diese beiden Mitgekreuzigten sind die Repräsentanten der ganzen Menschheit.
Wenn ich diese beiden Mitgekreuzigten ansehe, sehe ich die ganze Menschheit vor mir. Alle sind schuldig, so wie die beiden. Die ganze Menschheit ist schuldig vor Gott.
Aber Jesus scheidet sie in zwei Gruppen. Das Kreuz Jesu teilt sie in zwei große Gruppen: Die einen lehnen sein Angebot ab und gehen ewig verloren, die anderen nehmen sein Angebot an und werden für die Ewigkeit gerettet.
Jesus starb für beide, das ist klar.
Auch wie oft ich über Golgatha nachgedacht habe, zuletzt heute Morgen, und auch auf dem Weg hierher, habe ich mir Gedanken gemacht: Jesus starb für beide.
Das ist ein Bild, das mich immer wieder beschäftigt. Wie wunderbar hat Gott damals mitgeholfen!
Wisst ihr, was ich glaube? Ich glaube, dass Gott bei der Kreuzigung Jesu ganz entscheidend mitgewirkt hat, dass Gott dafür sorgte, dass Jesus in die Mitte kam.
Stell dir vor, Jesus wäre auf der linken Seite gewesen. Dann hätte der in der Mitte Jesus sehen können und sich mit ihm unterhalten können, aber der andere hätte Jesus nicht sehen können, denn der Mittlere hätte ihm den Blick verstellt und sich vielleicht auch nicht mit Jesus unterhalten können.
Angenommen, Jesus wäre vorne gewesen und die anderen beiden hinter ihm. Dann hätte ihm keiner in die Augen sehen können. Oder wenn Jesus hinten gewesen wäre, wäre es genauso gewesen.
Aber Jesus hing in der Mitte, links ein Verbrecher, rechts ein Verbrecher.
Ich glaube, dass Jesus in diesen sechs Stunden oft nach links und oft nach rechts sah, denn er hatte diese beiden sehr lieb. Und die da unten standen, hatte er genauso lieb.
Es gibt keinen Menschen auf der Welt, den Gott nicht liebt. Es gibt keinen Menschen, für den Jesus nicht gekommen ist. Es gibt keinen Menschen, für den Jesus nicht gestorben ist.
Theoretisch könnte die ganze Welt gerettet werden. Es müsste kein einziger verloren gehen, weil Jesus sein Blut und Leben für alle Menschen gegeben hat.
Nun hing er zwischen diesen beiden, die nur noch ein paar Stunden zu leben hatten. Sie konnten zur Seite sehen, sich mit Jesus unterhalten, ihm ihr Anliegen sagen, ihre Schuld bringen und ihn um Vergebung bitten.
Der eine ergriff seine rettende Hand im Glauben, der andere lehnte sie ab.
Was ist die Folge davon? Wer in diesem Leben Jesus aufnimmt, wird einmal von ihm aufgenommen. Wer in diesem Leben Jesus zurückweist, wird einmal von ihm zurückgewiesen.
Lieber Zuhörer, so wie du in diesem Leben mit Jesus umgehst, so wird er am Tage des Gerichts mit dir umgehen.
Wer hier sein Herz öffnet, wird einmal eine offene Tür haben. Wer hier sein Herz verschließt, wird einmal vor verschlossener Tür stehen.
Jesus sagt: „Sie werden draußen stehen und rufen: Herr, Herr, tu mir auf! Und er wird sagen: Weiche von mir, du Übeltäter, dich habe ich nie erkannt.“
Alles hat zwei Seiten. Und es ist gut, wenn wir das bedenken.
Alles hat zwei Seiten.
Ich will das mal mit einem Beispiel sagen: Da war einmal ein Pastor, der ein Paar trauen sollte. Er machte es so, wie wohl fast alle Prediger und Pastoren, die sich auf eine Trauung vorbereiten. Sie laden das Brautpaar zu sich ein.
Ich hatte vorgestern meine 46. Trauung. Manche Pastoren hatten viel, viel, viel mehr, das weiß ich wohl. Aber für mich war es vorgestern die 46.
Ich mache es immer so, wenn ich ein Paar zu trauen habe – bei uns, wo ich zuhause bin. Woanders bin ich kein Traupastor.
Wenn mich jemand fragt: „Würdest du mich trauen?“ sage ich grundsätzlich Nein. Die Trauung gehört in die Gemeinde hinein, da, wo man zuhause ist.
Diese Trauung hatte ich in der Gemeinde, wo ich zuhause bin. Ich mache es immer so, dass ich mich vorher mit dem Paar treffe.
So hat es auch jener Pastor gemacht. Er empfing das Brautpaar und sagte: „Nehmen Sie Platz, bitte schön.“ Die Braut da, der Bräutigam da.
Die beiden haben wohl gedacht: „Das ist komisch, warum so weit auseinander?“ Ein paar Tage vor der Hochzeit, sie da, er da. Warum hat er die Stühle nicht gegenüber hingestellt?
Der Pastor nahm Platz. Auf dem Schreibtisch stand eine große Blumenvase mit einem Blumenstrauß.
Dann fragte er die Braut: „Wie gefällt Ihnen meine Blumenvase?“ Sie schaute noch mal hin und sagte: „Sehr gut, übrigens Rot ist meine Lieblingsfarbe.“
Dann sagte er: „Fee, bitte, ich wusste gar nicht, dass du farbenblind bist.“
Sie war ganz erschrocken: „Ja, aber die ist doch rot!“
Er sagte: „Nein, die ist grün.“
Sie: „Die ist doch nicht grün, die ist rot!“
Er: „Nein, die ist grün!“
Das passierte in Gegenwart des Pastors.
Dann sagte er: „Moment, Moment, Moment!“ und drehte die Vase um. Bei beiden ein großes Aufatmen: Die Vase war auf der einen Seite rot und auf der anderen grün.
Er wollte die beiden testen.
Dann sagte er: „Seht ihr, so wird es euch noch viele Male im Leben ergehen, dass Meinungen verschieden aufkommen, nur weil jeder es aus seinem Blickwinkel sieht. Und dann muss man sich mal in die Lage des Anderen versetzen, und dann sieht es ganz anders aus.“
Alles hat zwei Seiten, und manchmal sieht die Rückseite ganz anders aus als die Vorderseite.
Oh, wie oft haben Menschen schon zu mir gesagt: „Ihr seid extrem, ihr seid doch extrem! Ihr malt den Teufel an die Wand, ihr droht mit der Hölle und was weiß ich was alles.“
Ihr Lieben, wir sind nicht extrem. Wir wollen nur nicht den Fehler machen, einseitig zu werden.
Wir möchten unbedingt das ganze Wort Gottes verkündigen, das ganze Evangelium.
Es gibt genug Leute, auch auf der Kanzel, die Schlagseite haben und nur die eine Seite sagen. Und dann sagt man lieber gar nichts.
Alles hat zwei Seiten, auch das Evangelium hat zwei Seiten.
Das Evangelium ist eine frohe Botschaft. Damit habe ich heute Abend angefangen.
Ich glaube, nie hat jemand etwas Besseres gesagt oder gehört als das Evangelium von Jesus Christus. Man kann nichts Besseres sagen oder hören. Es ist die beste Botschaft, die es gibt.
Aber das Evangelium hat eben auch die andere Seite, und das haben wir heute Abend auch schon gesehen: diese ernste Seite.
Wehe mir, wenn ich mich nicht dafür öffne, wehe mir, wenn ich die ausgestreckte rettende Hand nicht ergreife. Dann werde ich Jesus einmal als Richter erleben.
Jemand hat einmal gesagt – und ich glaube, das kann man so sagen –: Die einseitige Predigt von der Liebe Gottes hat viele Menschen gottlos gemacht.
Vielleicht könnt ihr den Satz behalten und weiter darüber nachdenken: Die einseitige Predigt von der Liebe Gottes hat viele Menschen gottlos gemacht.
Alles hat zwei Seiten, auch das Evangelium.
Der Apostel Paulus sagt das im Römerbrief, Kapitel 1, nachzulesen.
Im Evangelium wird einerseits Gottes Gerechtigkeit offenbart. Sie kommt aus dem Glauben und befähigt uns zum Glaubensleben, wie geschrieben steht: Der Gerechte wird aus Glauben leben.
Ich will das etwas erklären.
Im Evangelium wird einerseits Gottes Gerechtigkeit angeboten. Sie kommt aus dem Glauben und befähigt uns zum Glaubensleben.
Ich will es noch besser erklären.
Es wird uns gesagt, dass Gott uns so lieb hat, dass er uns alles vergeben möchte. Er möchte uns so rein machen, als hätten wir noch nie im Leben gesündigt. Er möchte uns seine Gerechtigkeit schenken.
Das heißt, er möchte uns so rein machen, wie er selbst ist. Er möchte uns so gerecht machen, wie er selbst ist. Er möchte uns seine Gerechtigkeit schenken.
Wir müssen nur zu ihm kommen, unsere Schuld abgeben, Jesus im Glauben annehmen, und Gott schenkt uns seine Gerechtigkeit.
Er macht uns nicht ein bisschen sauber, sondern er schenkt uns seine Reinheit, seine Gerechtigkeit.
Das wird uns im Evangelium gesagt und angeboten.
Im Evangelium wird uns einerseits Gottes Gerechtigkeit angeboten, andererseits wird darin Gottes Gericht offenbart oder angedroht. Dieses Gericht muss über all die Menschen herabkommen, die in der Sünde weiterleben, obwohl sie diese gute Botschaft gehört haben.
Wisst ihr, was ich glaube? Das Evangelium ist einerseits die schönste, beste und herrlichste Botschaft, die es gibt. Man kann nichts Besseres sagen.
Andererseits ist das Evangelium von Jesus Christus die ernsteste Botschaft, die es gibt. Und wenn man an die Folgen für die Ungläubigen denkt, die schrecklichste Sache, die es gibt.
Wenn der Herr Jesus im 2. Thessalonicherbrief Kapitel 1 mit seinen mächtigen Engeln vom Himmel erscheint, dann wird er mit flammendem Feuer alle diejenigen richten, die die Heilsbotschaft des Herrn Jesus Christus abgelehnt haben.
Ich will das mit einem Beispiel erklären.
Wir haben Verkehrsregeln, und wir sind sehr dankbar dafür, sonst würde manch einer von uns schon lange nicht mehr leben.
Wir haben Verkehrsschilder, die sehr wichtig, nützlich und hilfreich sind.
Nehmen wir einmal das Stoppschild. Früher war es ein Dreieck, seit Jahren ist es ein Achteck. Man kann sogar von der anderen Seite erkennen, dass da ein Stoppschild ist, obwohl es nur auf der einen Seite angeschrieben steht – für die Leute, die in Fahrtrichtung dieses Schild beachten sollen: Stopp!
Das Stoppschild steht nur an ganz bestimmten Stellen, an sehr unübersichtlichen Stellen oder wenn eine große Hauptstraße diese kleine Straße überquert.
Das Stoppschild bedeutet, dass man an dieser Stelle stoppen muss. Die Räder müssen wenigstens einen Augenblick stillstehen, richtig stillstehen.
Blick nach links, Blick nach rechts, Blick nach links – wenn wirklich frei ist, dann fährt man weiter.
Das Stoppschild hat schon vielen Menschen das Leben gerettet und vor Schaden bewahrt.
Das Stoppschild ist eine gute Sache, wir sind uns alle einig.
Das Stoppschild wurde nicht erfunden und aufgebaut, um uns zu ärgern, sondern es ist eine Hilfe für uns, zu unserer Bewahrung und zu unserem Besten.
Das ist eine gute Sache.
Aber jetzt stell dir vor, da ist jemand, der jeden Morgen auf einer kleinen Straße zur Arbeit fährt und eine große Straße überqueren muss, an der ein Stoppschild steht.
Er beachtet das auch jeden Morgen.
Diese große Kreuzung ist mitten im Wald, sehr unübersichtlich.
Aber er fährt morgens so früh zur Arbeit, er ist fast immer alleine auf der Straße.
Er stoppt zwar jeden Morgen, aber es kommt kaum einmal vor, dass von links oder rechts jemand kommt.
Und jetzt, an einem Morgen, hat er es sehr eilig und denkt: „Hier fährt ja sowieso keiner um diese Zeit.“
Er fährt, fährt schnell, bremst überhaupt nicht ab und im letzten Moment merkt er, da kommt doch einer.
Er schafft es nicht mehr zu bremsen, und es gibt einen Zusammenstoß. Der andere schleudert, überschlägt sich. Drei Tote im Auto.
Ihm selbst ist fast nichts passiert.
Dann steht er vor Gericht, und weißt du, was jetzt passiert?
Ich hoffe, ihr merkt, was ich damit sagen will.
Er steht vor Gericht, und jetzt passiert Folgendes:
Das Stoppschild, das zu seinem und anderen Wohl aufgestellt wurde, wird ihm bei der Gerichtsverhandlung zum größten Verhängnis.
Versteht das jeder?
Das Stoppschild ist gut, es ist auch für ihn gut. Dieser Unfall hätte vermieden werden können.
Das Stoppschild, das nur Gutes bezwecken soll, wird ihm bei der Gerichtsverhandlung zum größten Verhängnis.
Stell dir vor, in der Nacht hätte irgendein Lausbub das Stoppschild abmontiert, es wäre gar nicht mehr da.
Der andere kommt morgen, fährt zur Arbeit, und es kommt zum Zusammenstoß.
Die Polizei nimmt alles auf.
Kein Schild hier.
Der Mann sagt: „Ich kam von rechts, rechts vor links.“
Vielleicht wäre er sogar freigesprochen worden.
Ihr Lieben, ich glaube, dass Menschen, die das Evangelium nie gehört haben, im Gericht besser dran sind als die, die hier in Deutschland gelebt haben, vielleicht neben der Kirche gewohnt haben, vielleicht eine Bibel im Haus hatten oder sogar drei christlichen Unterricht besucht haben und die Möglichkeit hatten, das Radio anzustellen und eine Gute-Nacht-Botschaft zu hören, aber nie darauf eingegangen sind.
„Wem viel gegeben ist, von dem wird man viel fordern“, sagt Jesus.
Das Stoppschild stand da, und man fragt: „Warum hast du nicht gestoppt? Warum hast du nicht angehalten? Du hast drei Menschenleben auf dem Gewissen!“
Der Mann muss mit einer empfindlichen Strafe rechnen.
„Warum hast du das Evangelium nicht gehört? Warum hast du es nicht gelesen? Warum hast du es nicht geglaubt? Warum hast du es nicht getan?“
Jesus sagt: „Komm zu mir! Folge mir nach! Glaub an das Evangelium!“
Warum hast du es nicht getan?
Ich glaube, Paulus hatte von seinem Dienst eine ganz andere Meinung als die meisten Prediger heute von ihrem Dienst.
Paulus sagt: „Ich bin dem einen ein Geruch des Lebens zum Leben und dem anderen ein Geruch des Todes zum Tode.“
Ein eigenartiges Wort, oder?
Paulus wusste, dass es in der Ewigkeit erlöste Menschen geben wird, die dankbar zurückdenken an die Zeit, in der Paulus in Korinth evangelisierte.
Sie werden dankbar sein, dass damals jemand sie eingeladen hat, die Botschaft hören durften, sich bekehren durften, wie die Bibel das nennt, Jesus annehmen durften.
Oh, wie gut, dass das Evangelium nach Korinth gekommen ist!
Paulus wusste aber auch, dass es am Jüngsten Tag Menschen geben wird, die vor dem Richter stehen und den Tag verfluchen, an dem sie Paulus gehört haben.
„Hätte ich diesem Mann Gottes nie begegnet!“
Wer konnte das Evangelium besser verkündigen als der Apostel Paulus?
Sie hatten den größten Missionar aller Zeiten in ihrer Stadt, sie haben die Botschaft so klar gehört, dass ein Kind sie verstehen konnte.
Und sie haben sich dennoch nicht geöffnet für Jesus.
Paulus wurde ihnen ein Geruch des Todes zum Tode.
In Apostelgeschichte 2, Vers 37 steht:
„Als sie das hörten, ging es ihnen durch und durch, und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?“
Dann sagte Petrus ihnen, dass sie Buße tun und Jesus annehmen sollen, und das geschah auch.
Ein paar Wochen später waren die Apostel wieder da und predigten über Jesus.
Da waren andere Leute, die zuhörten.
Apostelgeschichte 5, Vers 33:
„Als sie das hörten, ging es ihnen durch und durch, aber jetzt die Reaktion: Sie gedachten, die Apostel zu töten, warfen sie ins Gefängnis und so weiter.“
Das eine Mal sitzen Leute da oder stehen und hören, es geht ihnen durch und durch. Sie fragen Petrus und die Apostel: „Was müssen wir tun, um gerettet zu werden?“
Ein paar Wochen später hören andere Leute dieselbe Botschaft, und sie kommen in Wut, schnauben und überlegen, wie sie diese Leute loswerden können. Sie machen Pläne, um die Apostel zu töten.
Ich habe hier einen kleinen Zettel, einen Kalenderzettel.
Es gibt christliche Abreißkalender, auf denen manchmal interessante Geschichten stehen.
Hier schreibt ein Pastor Folgendes:
„Wie die Not den einen Menschen beten lehrt und den anderen zum Fluchen bringt, so bringt das erweckliche Wort besonders in der Evangelisation die einen zur Reue und die anderen in Wut, die einen zur Umkehr und die anderen zur Abkehr.“
Viele wollen heute einfach nicht mehr wahrhaben, dass dasselbe Evangelium zur Erweckung oder zur Verstockung führt.
Die Christuszeugen sollen heute nur noch ein Geruch des Lebens zum Leben sein, aber nicht mehr ein Geruch des Todes zum Tode.
Aber es wird dabei bleiben, dass man sich an dem Christuszeugnis nicht nur das Leben, sondern auch den Tod holen kann.
Woran liegt das?
Liegt es am Evangelium? Liegt es an den Zeugen?
Nein, es liegt an der Entscheidung des Menschen.
Ist eine Zuneigung zum Licht da, wirkt das Evangelium rettend, der Mensch wird ins Licht gezogen.
Wird das Evangelium abgelehnt, wirkt es vernichtend, der Mensch weicht aus in die Finsternis.
Etwas macht mich in meinem Dienst immer wieder sehr traurig.
Es gibt viele Dinge, die mich froh, dankbar und glücklich machen.
Ich habe schon manches Mal am Abend, wenn die Versammlung zu Ende war und ich dann in mein Auto eingestiegen bin, noch ein paar Minuten einfach da gesessen, zurückgedacht und mich gefreut:
War das ein herrlicher Abend! Gott gedankt für den Abend und die Entscheidungen, die wir erleben durften. Oh, Gott hat uns geholfen, war das ein schöner Abend.
Ich habe auch das andere schon oft erlebt.
Ich habe schon manches Mal am Abend in meinem Auto gesessen und bevor ich den Zündschlüssel umdrehte, einfach da gesessen, nochmal zurückgedacht.
Ich habe es sogar schon erlebt, dass mir die Tränen über die Wange liefen.
Was ist nur los? Liegt es an mir? Woran liegt es? Die Abende vergehen, warum kommen nicht mehr Menschen? Warum kommen nicht mehr Menschen in die Seelsorge? Haben wir es nicht gut erklärt? Woran liegt es?
Wie schlimm, wie schlimm!
Wenn die Abende vergehen, Leute kommen, hören sich das an, gehen nach Hause – manche kommen nur einmal, manche zwei- oder dreimal und nicht wieder. Und sie gehen, wie sie vorher gegangen sind, ohne Jesus.
Das ist so schlimm.
Und es mag sein, dass heute Abend einige hier sitzen, die diesen Schritt zu Jesus, die Entscheidung für Jesus noch nie erlebt haben.
Sie hören sich das mal an, gehen nach Hause, gehen wieder zur Tagesordnung über, leben und sterben in der Sünde.
Aber eines Tages müssen sie vor dem Richter stehen.
Ich finde das so schlimm, so schlimm!
Man war so dicht dran, zum Greifen nah bei Jesus, hat doch nicht zugegriffen.
Und eines Tages stirbt so ein Mensch ohne Vergebung.
Lieber Zuhörer, ich möchte nicht einseitig predigen.
Manche hätten das lieber, und manche hätten mich auch lieber, wenn ich es tun würde, aber ich kann das nicht.
Jesus ist entweder dein Retter, und das möchte er so gern sein, oder er ist dein Richter.
Jesus ist entweder der Felsen, auf dem du dein Glaubenshaus baust, das Fundament, oder er ist der Stein, der dich einmal überrollt und zerschmettert.
Das ist nicht meine Erfindung, das sind Worte der Bibel (Matthäus 21,44).
Ich habe vorhin, ziemlich am Anfang, gesagt: Das Kreuz Jesu teilt die ganze Menschheit in zwei Teile.
Aber jetzt höre gut zu: Nicht in Gut und Böse.
Das gibt es nicht.
Es gibt überhaupt keine guten Menschen.
Die Bibel sagt, da ist keiner, der wirklich gut ist, auch nicht ein einziger.
Sie haben alle gesündigt und sind von der Herrlichkeit Gottes ausgeschlossen.
Ich sagte vorhin, diese beiden Mitgekreuzigten sind die Repräsentanten der ganzen Menschheit.
So sind wir: sündig, von Gott getrennt, verloren.
Aber das Kreuz Jesu teilt sie in zwei große Gruppen.
Die einen lassen sich nämlich retten, die anderen lassen sich nicht retten.
Die drei größten Siege in der Weltgeschichte:
Das Kreuz in der Mitte predigt uns den Sieg der göttlichen Liebe.
Das Kreuz auf der einen Seite predigt uns den Sieg der Sünde.
Es ist so furchtbar, so furchtbar.
Obwohl Jesus alles getan hat zu seiner Errettung, will er nicht gerettet werden.
Er lebt in der Sünde, stirbt in der Sünde.
Das Kreuz auf der anderen Seite predigt uns den Sieg des Glaubens.
Lieber Zuhörer, auf welcher Seite des Kreuzes stehst du?
Ich werde niemals mit dem Finger auf jemanden zeigen und hier eine Einteilung vornehmen.
Das geht schon darum nicht, weil ich ja die allermeisten überhaupt nicht kenne.
Aber ich kann mir fast nicht vorstellen, dass heute Abend jemand diese Kirche verlässt und nicht weiß, auf welcher Seite er steht.
Lieber Zuhörer, auf welcher Seite des Kreuzes stehst du? Was machst du mit Jesus?
Die beiden Tschecher hatten vielleicht zum ersten Mal im Leben eine Begegnung mit Jesus.
Es kann sein, dass sie auch früher schon mal in einer Versammlung dabei waren, ich denke nicht.
Sie saßen wahrscheinlich schon länger in Untersuchungshaft und gehörten vielleicht zur selben Bande.
Und nun kam die Hinrichtung, und Gott hat es so geschenkt, dass sie auf der letzten Wegstrecke noch einmal eine Chance bekamen.
Sie hörten beide dieselben Worte, hatten dieselbe Möglichkeit.
Der eine sagt Ja, der andere sagt Nein.
Eine der traurigsten Bibelstellen, die es gibt, steht in Johannes 1,11:
„Jesus kam in diese Welt, in sein Eigentum, aber die meisten nahmen ihn nicht auf; die Seinen nahmen ihn nicht auf.“
Jesus kam, Jesus kam für alle, Jesus kam für dich und für mich.
Jesus kam in diese Welt, aber die meisten nahmen ihn nicht auf.
Und dann gleich im nächsten Vers, Vers 12:
„Aber denen, die ihn aufnahmen, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.“
Die drei größten Siege in der Weltgeschichte:
Das Kreuz in der Mitte predigt uns den Sieg der Liebe.
Darüber sollten wir immer wieder nachdenken und Gott dafür danken.
Das Kreuz auf der einen Seite predigt uns den Sieg der Sünde.
Das Kreuz auf der anderen Seite den Sieg des Glaubens.
Lieber Zuhörer, du wirst nicht gerettet, weil du viel über Gott weißt.
Wissen rettet nicht.
Was nützt es, wenn ein junger Bauer die landwirtschaftliche Schule besucht und die besten Zeugnisse bekommt?
Wenn er seinen Acker nicht pflügt, bearbeitet, pflanzt und sät, wird er keine Ernte haben.
Was nützt es, wenn eine junge Frau einen Kochkurs besucht und einen Haushaltungskurs macht?
Wenn sie nicht ans Kochen geht, wird die Familie verhungern.
Man kann alles wissen, man kann die besten Zeugnisse haben.
Du kannst im Religionsunterricht der Beste gewesen sein.
Du könntest sogar Theologie studiert und Auszeichnungen gemacht haben.
Wissen rettet nicht.
Deine Entscheidung ist entscheidend.
Deine Entscheidung ist entscheidend.
Der eine Tscheche hatte vielleicht die erste Begegnung mit Jesus, nahm ihn auf und wurde gerettet.
Ich habe das einmal im Siegerland erlebt, um noch ein Beispiel zu sagen.
An einem Abend ging die Jugendgruppe vor der Versammlung auf die Straße und sang frische Lieder zur Gitarre.
Einige gingen herum und verteilten Einladungskarten, luden Leute zur Evangelisation ein.
Da passierte Folgendes:
In der Evangelisation saß eine Frau ziemlich hinten.
Neben ihr saß ein junger Mann, groß, blond.
Ich habe das Bild noch vor mir.
Dieser junge Mann fiel mir auf, weil er so unruhig war, nicht richtig zuhörte, im Gesangbuch blätterte und an der Uhr spielte.
Neben ihm die ältere Frau.
Ich hatte schon während des Vortrags gedacht, ob das seine Mutter ist, weil sie immer wieder so traurig zur Seite sah.
Manchmal hatte sie die Augen zu, und ich hatte den Eindruck, dass sie still betete.
Ich wusste nichts Genaues.
Die Predigt war zu Ende, und dann kam ich mit der Frau kurz ins Gespräch.
Als ich ein paar Fragen gestellt hatte, fing sie an zu weinen.
Aber es ging nicht um sie, sie weinte über ihren Sohn.
Sie sagte, der junge Mann neben ihr, der große Blonde, war ihr Sohn.
Er hat nicht einmal das Schlussgebet abgewartet.
Als ich anfing zu beten, stand er auf und ging raus.
Die Mutter sagte, sie habe viele Jahre für den Sohn gebetet.
Der Vater war schon in der Ewigkeit.
Sie hoffte, dass heute Abend etwas geschehen würde.
Er hatte ihr versprochen, einmal mitzukommen.
Das war nun dieser Abend.
Sie hatte für den Abend gebetet und gehofft, aber sie merkte, dass er überhaupt nicht zuhörte, blätterte, spielte und nur aufs Amen wartete.
Das Amen war noch nicht da, da war er schon draußen.
Ich habe ihr Mut gemacht: „Beten Sie weiter. Was nicht heute geschieht, geschieht vielleicht später.“
Dann sagte sie, ihr Sohn wandert aus, will nach Australien, ein neues Leben beginnen.
Die Mutter ist krank und sagt, sie wird ihren Sohn sicher nie mehr sehen.
Und jetzt geht er in diesem Zustand, unerlöst mit seiner ganzen unvergebenen Sünde, nach Australien.
Die Frau war untröstlich.
Sie sagte, ihr Junge habe von klein auf das Evangelium gehört.
Als Kind war er in der Kinderstunde, er weiß alles, wirklich alles.
Aber er will einfach nicht.
Er will ohne Jesus leben.
Jetzt wandert er aus nach Australien, und eine Mutter weint traurig hinterher.
Das war so ein Erlebnis.
Der Abend war noch nicht zu Ende.
Ich ging weiter Richtung Seelsorgeraum, und da stand ein junger Mann.
„Haben Sie etwas Zeit für mich?“
„Ja, gern, dafür sind wir ja hier.“
Ich ging mit dem jungen Mann in den Seelsorgeraum.
Dann fragte er: „Glauben Sie das wirklich?“
Ich sagte: „Natürlich, das glaube ich, sonst würde ich es nicht sagen.“
„So, das habe ich noch nie gehört, warnt Sie noch nie in so einer Versammlung?“
Er sagte: „Ich war noch nie im Leben in einer Kirche.“
„Wie? Das gibt es doch nicht!“
„Nein, wirklich, ich war noch nie im Leben in einer Kirche.“
Ich konnte es kaum glauben.
Dieser junge Mann kam aus der DDR.
Er war bei Nacht und Nebel geflohen, durch die Elbe geschwommen.
Hier im Westen hatte er keinen Verwandten, keinen Bekannten, gar nichts.
Er wollte einfach nur raus.
Er hatte sich irgendwo bei einer Behörde gemeldet.
Das war nun der erste Tag im Westen, an dem er am Nachmittag durch die Stadt schlenderte.
Dann hörte er die Jugendgruppe singen, bekam eine Einladung.
Er wusste sowieso nicht, wo er hin sollte.
Dann ging er mit zur Evangelisation.
„Glauben Sie das wirklich?“
An dem Abend saß ich lange mit diesem jungen Mann zusammen, erklärte ihm die Bibel, den Heilsweg.
Dann beteten wir zusammen.
Er betete mit, nahm Jesus als seinen persönlichen Heiland und Retter an und war so froh.
Am nächsten Abend saß er wieder da, und am übernächsten Abend auch.
Ich habe ihn oft gehört.
Später bin ich der Geschichte nachgegangen.
Er wurde Mitarbeiter in der Gemeinde, in der Jugend und im Gemeindeleben.
Ihr Lieben, da hört einer zum ersten Mal das Evangelium und nimmt Jesus an.
Der andere hat es schon hunderte Male gehört, und sein Herz bleibt verschlossen.
Nicht die Zahl der Predigten, die wir gehört haben, nicht die Summe des Wissens in unserem Kopf, sondern deine Entscheidung ist entscheidend.
Damit möchte ich zum Schluss kommen.
Ich hatte noch ein paar Sachen auf dem Herzen, aber ich merke gerade, die Zeit ist um.
Liebe Zuhörer, auf welcher Seite des Kreuzes stehst du heute Abend?
Kannst du erzählen von einem Tag in deinem Leben, an dem du ganz bewusst zu Jesus gekommen bist?
Das kann man nur im Gebet.
Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
Wer gerettet werden will, muss zu Jesus beten.
Es gibt Leute, die beten zu Toten, manche beten zu Engeln, manche beten zu selbstgemachten Göttern, was es alles in der Welt gibt.
Manche beten zu Maria und zu Heiligen.
So wird man nicht gerettet.
Wer gerettet werden will, muss zu Jesus gehen, seinen Namen anrufen, ihn um Vergebung seiner Sünden bitten.
Sünden vergeben – das ist seine Lieblingsbeschäftigung, hat mal jemand gesagt.
Es steht nicht so in der Bibel, aber es stimmt.
Sünden vergeben – das tut er am liebsten.
Wenn du zu ihm kommst im Gebet und ihn um Vergebung bittest, macht er dich so rein, als hättest du nie im Leben gesündigt.
Wenn du ihn im Glauben aufnimmst in dein Herz und Leben, wirst du wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung.
Darüber werde ich an einem anderen Abend mehr sagen.
Du wirst ein ganz neuer Mensch, ein total neuer Mensch.
Du wirst ein Kind Gottes.
Durch die erste Geburt bist du ein Menschenkind geworden.
Wenn du die Wiedergeburt erlebst – das kann heute Abend geschehen – wirst du ein Kind Gottes, ein ganz neuer Mensch.
Du bekommst Frieden mit Gott, die Freude des Himmels kommt in dein Herz, eine große Gewissheit.
Und das wünsche ich dir so sehr.
Wir machen es jeden Abend so: Wenn meine Botschaft beendet ist, wird der Chor ein ganz besonderes Lied singen.
Danach bete ich noch kurz, dann gehe ich da hinten durch die paar Stufen hoch zu unserem Gesprächsraum.
Und jeden Abend spreche ich die Einladung aus.
Das gilt schon heute Abend für alle, die gern ein Gespräch mit mir hätten und sich für Jesus entscheiden möchten.
Dort hinzukommen sind nur ein paar Schritte.
Es sind sogar Wegweiser an den Wänden.
Man muss nur dem Wegweiser folgen.
Man muss nicht fragen, den findet man leicht.
Dann sitzen wir uns da oben zusammen, reden miteinander.
Ich erkläre noch etwas, wir falten die Hände zusammen, beten zusammen.
Ich helfe dabei, sage sogar ein Gebet vor.
Dann kann man es mir einfach nachsprechen.
Ich möchte so beten, als wäre ich an deiner Stelle und dir bei dieser Entscheidung helfen.
Du darfst heute Abend kommen.
Ich lade ganz herzlich dazu ein.
Amen.
Der Sieg der göttlichen Liebe
Das Kreuz in der Mitte predigt uns den Sieg der Liebe, den Triumph der göttlichen Liebe. In Vers 34 steht, ich habe es gerade gelesen: Jesus rief aus: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Man muss sich einmal vorstellen, in welchem Augenblick Jesus diese Worte sagte. Er hatte nur Gutes getan, und niemand konnte ihm irgendetwas Schlechtes nachsagen. Einer seiner Freunde hatte ihn verraten und für lächerliche dreißig Silberlinge verkauft – welch eine Enttäuschung! Seine anderen Freunde, die übrigen elf, waren geflohen und hatten ihn im Stich gelassen.
Dann wurde er abgeführt – brutal, gefesselt, abgeführt. Danach traten falsche Zeugen auf, die vorher darauf vorbereitet waren. Wahrscheinlich hatten sie Geld dafür bekommen und brachten alle möglichen Lügen vor.
Anschließend wurde Jesus, nachdem er vor Hannas eine kurze Zeit verhört worden war, weitergeschleppt. Gefesselt ging es zuerst zu Kaiphas, dann zu Pilatus, anschließend zu Herodes und schließlich zurück zu Pilatus.
Obwohl Jesus unschuldig war und Pilatus das auch wusste, wurde er gegeißelt – eine furchtbare Prozedur. Ich habe jetzt nicht die Zeit, das weiter auszuführen. Dann versuchte er, wie es üblich war, mit letzter Kraft sein Kreuz zur Richtstätte zu tragen. Er brach wohl darunter zusammen, ein anderer half ihm, und er schleppte sich mit letzter Kraft zur Richtstätte.
Dort wurde er aufs Kreuz geworfen, die Nägel gingen durch seine Hände. Wir wissen heute, dass der Mensch in der Handmitte ein Nervenzentrum mit ganz besonders großer Empfindlichkeit hat. Dann wurde das Kreuz aufgerichtet, und Jesus hing am Kreuz mit unvorstellbaren Schmerzen.
Und dann rief er aus: „Vater, vergib ihnen.“ Das in diesem Augenblick. Wie oft habe ich darüber nachgedacht! Heute Morgen haben wir zusammen Abendmahl gefeiert, und ich sitze am liebsten da, bevor das Brot und der Kelch kommen. Ich schließe die Augen, und meine Gedanken gehen nach Gethsemane, meine Gedanken gehen nach Golgatha. Immer wieder neu bin ich überwältigt von dem, was damals dort geschah.
Ihr Lieben, die Liebe Gottes ist größer als die größte Schuld. Die Liebe Gottes kann man nicht kaputtmachen. Du kannst Jesus verraten. Du kannst sagen: „Hinweg mit ihm!“ Du kannst schreien: „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrscht!“ Du kannst mit den anderen mitbrüllen: „Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!“ Du kannst sogar selbst bei der Geißelung helfen. Ja, du kannst sogar selbst die Nägel durch seine Hände schlagen. Du kannst ihn anspucken.
Du musst nur einen Augenblick in seine Augen sehen. Dann wird er dich ganz freundlich ansehen und sagen: „Du, ich mag dich immer noch. Ich mag dich immer noch.“ Die Liebe Gottes ist größer als die größte Schuld.
Das Kreuz in der Mitte predigt uns den Sieg der Liebe Gottes, den Triumph der göttlichen Liebe.
Der Sieg der Sünde
Aber während in der Mitte die Liebe Gottes ihren größten Sieg feierte, siegte auf der einen Seite die Sünde. Vielleicht halten wir uns dabei erst einmal etwas auf.
Einer der Mitgekreuzigten, den wir gerade gelesen haben, lästerte noch und sagte: „Wenn du etwas kannst, dann hilf dir selbst und uns.“ So weit kann es kommen. Ein Mensch verbringt sein ganzes Leben in der Sünde – und das tun ja viele. Gott gibt ihm auf der allerletzten Wegstrecke noch einmal eine Gelegenheit, weil er ihn immer noch liebt und ihn so gern retten möchte. Doch dieser Mensch ergreift die rettende Hand Gottes nicht, sondern weist sie zurück und sagt ganz bewusst: „Nein, danke.“
Ich habe das einmal in der Schweiz erlebt, während einer Zeltevangelisation. Dort wurde ich von den Angehörigen gebeten, den sterbenden Vater zu besuchen. Sie erzählten mir, dass der Vater der größte Flucher im ganzen Tal war. In der Gegend gab es kaum jemanden, der gottloser war als dieser fluchende Bauer, der nichts von Gott und der Bibel wissen wollte. Er hatte den Gläubigen in der Gegend viel Not bereitet. Einige aus der Verwandtschaft hatten jedoch Jesus gefunden und begannen nun, für den Onkel und Vater zu beten.
Als ich an seinem Sterbebett war, merkte der Mann, wer ich war und zu welchem Zweck ich gekommen war. Er bestand nur noch aus Haut und Knochen und sagte: „Ich bin mein Leben lang ohne Gott ausgekommen. Und jetzt meinen Sie, dass Sie einen Stündler aus mir machen können.“ Stündler ist ein Sprichwort für die Leute dort, die in die Bibelstunde gehen, also in die Stunde.
Er fuhr fort: „Ich bin mein Leben lang ohne Gott ausgekommen, und Sie meinen, jetzt, wo ich nicht mehr kann, könnten Sie einen Stündler aus mir machen? Fahren Sie ab, fahren Sie ab!“ Ich machte noch einen Versuch, doch er sagte erneut: „Fahren Sie ab!“ Daraufhin steckte ich meine Bibel wieder ein und verließ das Zimmer.
Das war sehr traurig. Ein paar Tage später hörte ich, dass der fluchende Vater bereits in der Ewigkeit war. So weit kann es kommen: Man verbringt sein ganzes Leben in der Sünde, schlägt dann sogar die letzte Gelegenheit, die Gott einem schenkt, aus und geht ohne Vergebung in die Ewigkeit.
Was ist das nur für eine Not?
Der Sieg des Glaubens
Während die Sünde auf der einen Seite siegte, siegte auf der anderen Seite der Glaube. Das ist eine gewaltige Geschichte.
In Vers 40 haben wir gelesen: Da wies ihn der andere, ebenfalls ein Schwerverbrecher und wahrscheinlich Mörder, zu Recht zurecht. Er sagte: „Fürchtest du dich nicht vor Gott, der du doch die gleiche Strafe erleidest? Uns trifft sie zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten verdienen. Dieser aber hat nichts Unrechtes getan.“
Dann rief er Jesus zu: „Denke an mich, wenn du mit deinem Königreich kommst!“ Jesus hat ihn begnadigt und ihm das Paradies versprochen. Und was Jesus verspricht, das hält er.
Die Menschheit vor dem Kreuz – zwei Gruppen
Warum ich das jetzt alles so ausführlich gesagt habe: Diese beiden Mitgekreuzigten sind die Repräsentanten der ganzen Menschheit. Wenn ich diese beiden Mitgekreuzigten ansehe, sehe ich die ganze Menschheit vor mir. Alle sind schuldig, so wie die beiden. Die ganze Menschheit ist schuldig vor Gott.
Aber Jesus teilt sie in zwei Gruppen ein. Das Kreuz Jesu trennt sie in zwei große Gruppen. Die einen lehnen sein Angebot ab und gehen ewig verloren. Die anderen nehmen sein Angebot an und werden für die Ewigkeit gerettet. Jesus starb für beide, das ist klar.
Auch wie oft ich über Golgatha nachgedacht habe – das letzte Mal heute Morgen. Auf dem Weg hierher habe ich mir ebenfalls Gedanken darüber gemacht. Jesus starb für beide. Dieses Bild beschäftigt mich immer wieder. Wie wunderbar hat Gott damals mitgeholfen!
Wisst ihr, was ich glaube? Ich glaube, dass Gott bei der Kreuzigung Jesu ganz entscheidend mitgewirkt hat. Gott hat dafür gesorgt, dass Jesus in der Mitte hing. Stell dir vor, Jesus wäre auf der linken Seite gewesen. Dann hätte der in der Mitte Jesus sehen können und sich mit ihm unterhalten. Aber der andere hätte Jesus nicht sehen können, denn der in der Mitte hätte ihm den Blick verstellt. Vielleicht hätte er sich auch nicht mit Jesus unterhalten können.
Angenommen, Jesus wäre vorne gewesen und die anderen beiden hinter ihm. Dann hätte ihm gar keiner in die Augen sehen können. Oder wenn Jesus hinten gewesen wäre, wäre es genauso gewesen. Aber Jesus hing in der Mitte, links ein Verbrecher, rechts ein Verbrecher. Ich glaube, dass Jesus in diesen sechs Stunden oft nach links und oft nach rechts gesehen hat. Er hatte diese beiden sehr, sehr lieb. Und die Menschen da unten hatte er genauso lieb.
Es gibt überhaupt keinen Menschen auf der Welt, den Gott nicht liebt. Es gibt keinen Menschen, für den Jesus nicht gekommen ist. Es gibt keinen Menschen, für den Jesus nicht gestorben ist. Theoretisch könnte die ganze Welt gerettet werden. Es müsste kein einziger verloren gehen, weil Jesus sein Blut und Leben für alle Menschen gegeben hat.
Nun hing er zwischen diesen beiden, die nur noch ein paar Stunden zu leben hatten. Sie konnten zur Seite sehen, sich mit Jesus unterhalten, ihm ihr Anliegen sagen, ihre Schuld bringen und um Vergebung bitten. Der eine ergriff seine rettende Hand im Glauben, der andere lehnte sie ab.
Was ist die Folge davon? Wer in diesem Leben Jesus aufnimmt, wird einmal von ihm aufgenommen. Wer in diesem Leben Jesus zurückweist, wird einmal von ihm zurückgewiesen. So wie du in diesem Leben mit Jesus umgehst, so wird er am Tag des Gerichts mit dir umgehen.
Wer hier sein Herz öffnet, wird einmal eine offene Tür haben. Wer hier sein Herz verschließt, wird einmal vor verschlossener Tür stehen. Jesus sagt: Sie werden draußen stehen und rufen: „Herr, Herr, tu mir auf!“ Und er wird sagen: „Weiche von mir, du Übeltäter, dich habe ich nie erkannt.“
Die zwei Seiten des Lebens und des Evangeliums
Alles hat zwei Seiten. Und es ist gut, wenn wir das bedenken.
Ich möchte das mit einem Beispiel verdeutlichen: Da war einmal ein Pastor, der ein Paar trauen sollte. Er machte es so, wie wohl fast alle Prediger und Pastoren, die sich auf eine Trauung vorbereiten. Sie laden das Brautpaar zu sich ein.
Ich selbst hatte vorgestern meine 46. Trauung. Manche Pastoren hatten viel, viel mehr, das weiß ich wohl, aber für mich war es vorgestern die 46. Und ich mache es immer so, wenn ich ein Paar zu trauen habe – also bei uns, wo ich bin. Woanders bin ich kein Traupastor. Wenn mich jemand fragt, ob ich ihn trauen würde, sage ich grundsätzlich nein. Die Trauung gehört in die Gemeinde hinein, dorthin, wo man zuhause ist.
Diese Trauung hatte ich in der Gemeinde, wo ich zuhause bin. Ich mache es immer so, dass ich mich vorher mit dem Paar treffe. So hat es auch jener Pastor gemacht.
Er empfing das Brautpaar und sagte: „Nehmen Sie bitte Platz.“ Die Braut saß da, der Bräutigam dort. Die beiden dachten wohl, das sei komisch, warum sie so weit auseinander saßen, ein paar Tage vor der Hochzeit. Warum hatte der Pastor die Stühle nicht gegenüber hingestellt?
Der Pastor nahm Platz. Auf dem Schreibtisch stand eine große Blumenvase mit einem Blumenstrauß. Dann fragte er die Braut: „Wie gefällt Ihnen meine Blumenvase?“ Sie schaute noch einmal hin und sagte: „Sehr gut, übrigens ist Rot meine Lieblingsfarbe.“
Darauf sagte er: „Fee, bitte, ich wusste gar nicht, dass du farbenblind bist.“ Sie war ganz erschrocken: „Ja, aber die Vase ist doch rot.“ Er entgegnete: „Nein, die ist grün.“ Sie erwiderte: „Die ist doch nicht grün, die ist rot.“ Er sagte noch einmal: „Nein, die ist grün.“ Das passierte in Gegenwart des Pastors.
Dann sagte er: „Moment, Moment, Moment“ und drehte die Vase um. Bei beiden Brautleuten atmeten sie erleichtert auf. Die Vase war nämlich auf der einen Seite rot und auf der anderen Seite grün.
Er wollte die beiden testen. Dann sagte er: „Seht ihr, so wird es euch noch viele Male im Leben ergehen. Meinungen können verschieden sein, nur weil jeder es aus seinem eigenen Blickwinkel sieht. Dann muss man sich in die Lage des anderen versetzen, und plötzlich sieht alles ganz anders aus.“
Alles hat zwei Seiten, und manchmal sieht die Rückseite ganz anders aus als die Vorderseite.
Oh, wie oft haben Menschen schon zu mir gesagt: „Ihr seid extrem, ihr seid doch extrem! Ihr malt den Teufel an die Wand, ihr droht mit der Hölle und was weiß ich alles.“ Ihr Lieben, wir sind nicht extrem. Wir wollen nur nicht den Fehler machen, einseitig zu werden.
Wir möchten unbedingt das ganze Wort Gottes verkündigen, das ganze Evangelium. Es gibt genug Leute, auch auf der Kanzel, die eine Schlagseite haben und nur die eine Seite sagen. Dann sagt man lieber gar nichts.
Alles hat zwei Seiten, auch das Evangelium hat zwei Seiten.
Die doppelte Botschaft des Evangeliums
Das Evangelium ist eine frohe Botschaft – damit habe ich heute Abend begonnen. Ich glaube, niemand hat jemals etwas Besseres gesagt oder gehört als das Evangelium von Jesus Christus. Man kann überhaupt nichts Besseres sagen oder hören. Es ist die beste Botschaft, die es überhaupt gibt.
Aber das Evangelium hat auch eine andere Seite, und das haben wir heute Abend ebenfalls gesehen: diese ernste Seite. Wehe mir, wenn ich mich nicht dafür öffne, wehe mir, wenn ich die ausgestreckte, rettende Hand nicht ergreife. Dann werde ich Jesus einmal als Richter erleben.
Jemand hat einmal gesagt – und ich glaube, das kann man so sagen – dass die einseitige Predigt von der Liebe Gottes viele Menschen gottlos gemacht hat. Vielleicht könnt ihr euch diesen Satz merken und weiter darüber nachdenken: Die einseitige Predigt von der Liebe Gottes hat viele Menschen gottlos gemacht.
Alles hat zwei Seiten, auch das Evangelium. Der Apostel Paulus sagt das im Römerbrief, Kapitel 1, kann man nachlesen. Im Evangelium wird einerseits Gottes Gerechtigkeit offenbart. Sie kommt aus dem Glauben und befähigt uns zum Glaubensleben, wie geschrieben steht: „Der Gerechte wird aus Glauben leben“ usw.
Ich möchte das etwas erklären: Im Evangelium wird einerseits Gottes Gerechtigkeit angeboten. Sie kommt aus dem Glauben und befähigt uns zum Glaubensleben. Ich will es noch besser erklären.
Uns wird gesagt, dass Gott uns so lieb hat, dass er uns alles vergeben möchte. Er möchte uns so rein machen, als hätten wir noch nie im Leben gesündigt. Er möchte uns seine Gerechtigkeit schenken. Das heißt, er möchte uns so rein machen, wie er selbst ist. Er möchte uns so gerecht machen, wie er selbst ist. Er möchte uns seine Gerechtigkeit schenken.
Wir müssen nur zu ihm kommen, unsere Schuld abgeben, Jesus im Glauben annehmen, und Gott schenkt uns seine Gerechtigkeit. Er macht uns nicht nur ein bisschen sauber, sondern er schenkt uns seine Reinheit, seine Gerechtigkeit. Das wird uns im Evangelium gesagt, das wird uns im Evangelium angeboten.
Im Evangelium wird uns einerseits Gottes Gerechtigkeit angeboten, andererseits wird darin Gottes Gericht offenbart – oder Gottes Gericht angedroht –, das über all die Menschen herabkommen muss, die in der Sünde weiterleben, obwohl sie diese gute Botschaft gehört haben.
Die ernste Seite des Evangeliums und das Gericht
Was glaube ich? Das Evangelium ist einerseits die schönste Botschaft, die es gibt – die beste und herrlichste Botschaft überhaupt. Man kann nichts Besseres sagen. Andererseits ist das Evangelium von Jesus Christus die ernsteste Botschaft, die es gibt. Wenn man an die Folgen für die Ungläubigen denkt, ist es sogar die schrecklichste Sache, die es gibt.
Im zweiten Thessalonicherbrief Kapitel eins steht, dass der Herr Jesus, wenn er mit seinen mächtigen Engeln vom Himmel erscheint, alle diejenigen mit flammendem Feuer richten wird, die die Heilsbotschaft des Herrn Jesus Christus abgelehnt haben.
Ich möchte das mit einem Beispiel erklären. Wir haben Verkehrsregeln, und wir sind sehr dankbar dafür. Ohne sie würden manche von uns schon lange nicht mehr leben. Wir haben Verkehrsschilder, die sehr wichtig, nützlich und hilfreich sind. Nehmen wir zum Beispiel das Stoppschild. Früher war es ein Dreieck, seit Jahren ist es ein Achteck. Man kann sogar von der anderen Seite erkennen, dass es ein Stoppschild ist, obwohl es nur auf der einen Seite angeschrieben steht. Das ist für die Leute gedacht, die in Fahrtrichtung dieses Schild beachten sollen: Stopp!
Das Stoppschild steht nur an ganz bestimmten, sehr unübersichtlichen Stellen oder dort, wo eine große Hauptstraße eine kleine Straße überquert. Es bedeutet, dass man an dieser Stelle stoppen muss. Die Räder müssen wenigstens einen Augenblick stillstehen, richtig stillstehen. Dann blickt man nach links, nach rechts und noch einmal nach links. Wenn wirklich frei ist, fährt man weiter.
Das Stoppschild hat schon vielen Menschen das Leben gerettet und vor Schaden bewahrt. Es ist eine gute Sache, da sind wir uns alle einig. Das Stoppschild wurde nicht erfunden, um uns zu ärgern, sondern es ist eine Hilfe für uns. Es ist zu unserer Bewahrung und zu unserem Besten aufgestellt.
Aber jetzt stell dir vor, jemand fährt jeden Morgen auf einer kleinen Straße zur Arbeit und muss eine große Straße überqueren, an der ein Stoppschild steht. Er beachtet das auch jeden Morgen. Diese große Kreuzung liegt mitten im Wald und ist sehr unübersichtlich. Morgens fährt er so früh zur Arbeit, dass er fast immer alleine auf der Straße ist. Er stoppt zwar jeden Morgen, aber es kommt kaum vor, dass jemand von links oder rechts kommt.
Nun passiert es an einem Morgen, dass er es sehr eilig hat. Er denkt: Hier fährt ja sowieso niemand um diese Zeit. Also fährt er schnell und bremst gar nicht ab. Im letzten Moment merkt er, dass doch jemand kommt, aber er schafft es nicht mehr zu bremsen. Es kommt zum Zusammenstoß, der andere schleudert und überschlägt sich. Drei Menschen sterben im Auto. Ihm selbst ist fast nichts passiert.
Dann steht er vor Gericht. Und weißt du, was jetzt passiert? Ich hoffe, ihr versteht, was ich damit sagen will.
Das Stoppschild, das zu seinem und anderer Wohl aufgestellt wurde, wird ihm bei der Gerichtsverhandlung zum größten Verhängnis. Versteht das jeder? Das Stoppschild ist gut, auch für ihn ist es gut. Dieser Unfall hätte vermieden werden können.
Jetzt stell dir vor, in der Nacht hätte irgendein Lausbub das Stoppschild abmontiert. Es wäre gar nicht mehr da. Der andere kommt morgens zur Arbeit, es kommt zum Zusammenstoß. Die Polizei nimmt alles auf: Kein Schild hier, der Mann sagt, er kam von rechts – rechts vor links. Vielleicht wäre er sogar freigesprochen worden.
Ihr Lieben, ich glaube, dass Menschen, die das Evangelium nie gehört haben, im Gericht besser dastehen als die, die hier in Deutschland gelebt haben, vielleicht neben einer Kirche gewohnt haben, vielleicht eine Bibel im Haus hatten oder sogar drei christlichen Unterricht besucht haben und die Möglichkeit hatten, im Radio eine Gute-Nacht-Botschaft zu hören – aber nie darauf eingegangen sind.
Jesus sagt: Wem viel gegeben ist, von dem wird viel gefordert. Das Stoppschild stand da. Warum hast du nicht gestoppt? Warum hast du nicht angehalten? Du hast drei Menschenleben auf dem Gewissen. Der Mann muss mit einer empfindlichen Strafe rechnen.
Warum hast du das Evangelium nicht gehört? Warum hast du es nicht gelesen? Warum hast du es nicht geglaubt? Jesus sagt: Komm zu mir! Folge mir nach! Glaub an das Evangelium! Warum hast du es nicht getan?
Die Wirkung des Evangeliums auf Menschen
Ich glaube, Paulus hatte von seinem Dienst eine ganz andere Meinung als die meisten Prediger heute von ihrem Dienst. Paulus sagt: Ich bin dem einen ein Geruch des Lebens zum Leben und dem anderen ein Geruch des Todes zum Tode. Ein eigenartiges Wort, oder?
Paulus wusste, dass es in der Ewigkeit erlöste Menschen geben wird. Diese werden dankbar zurückdenken an die Zeit, in der Paulus in Korinth evangelisierte. Sie werden dankbar sein, dass damals jemand sie eingeladen hat, die Botschaft hören durften, sich bekehren konnten – wie die Bibel das nennt – Jesus annehmen durften. Oh, wie gut, dass das Evangelium nach Korinth gekommen ist!
Paulus wusste aber auch: Andererseits wird es am jüngsten Tag Menschen geben, die vor dem Richter stehen und den Tag verfluchen werden, an dem sie Paulus gehört haben. „Wer ich nur diesem Mann Gottes nie begegnet!“ Wer konnte das Evangelium besser verkündigen als der Apostel Paulus? Sie hatten den größten Missionar aller Zeiten in ihrer Stadt. Sie haben die Botschaft so klar gehört, dass ein Kind sie verstehen konnte. Und sie haben sich dennoch nicht für Jesus geöffnet. So wurde Paulus ihnen ein Geruch des Todes zum Tode.
In Apostelgeschichte 2,37 steht: Jetzt lade ich euch alle ein, einmal ganz gut mitzudenken. Ich möchte jetzt noch einmal diese beiden Seiten zeigen, wie unterschiedlich Menschen reagieren können – auch heute Abend hier in diesem Saal.
Als die Apostel in Jerusalem das Evangelium predigten, waren Leute da, die zuhörten. Die Reaktion war folgende: „Als sie das hörten, ging es ihnen durch und durch, und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: ‚Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?‘“ Dann sagte Petrus ihnen, dass sie Buße tun und Jesus annehmen sollen, und das geschah auch.
Ein paar Wochen vergingen, die Apostel waren wieder da und sprachen erneut über Jesus. Diesmal waren andere Leute da, ganz andere Menschen. In Apostelgeschichte 5,33 heißt es: „Als sie das hörten, ging es ihnen durch und durch“ – genau wie ein paar Wochen vorher in der anderen Versammlung –, aber jetzt war die Reaktion anders. Sie gedachten, die Apostel zu töten, warfen sie ins Gefängnis und so weiter.
Das eine Mal sitzen oder stehen Leute da und hören zu. Es geht ihnen durch und durch. Sie fragen Petrus und die Apostel: „Was muss man tun, um gerettet zu werden?“ Ein paar Wochen später hören andere Leute dieselbe Botschaft und reagieren mit Wut. Sie schnauben und überlegen, wie sie diese Leute loswerden können. Sie machen Pläne, um die Apostel zu töten.
Ich habe hier einen kleinen Zettel, einen Kalenderzettel. Es gibt christliche Abreißkalender, auf denen manchmal interessante Geschichten stehen. Ein Pastor schreibt Folgendes: „Wie die Not den einen Menschen beten lehrt und den anderen zum Fluchen bringt, so bringt das erweckliche Wort, besonders in der Evangelisation, die einen zur Reue und die anderen in Wut, die einen zur Umkehr und die anderen zur Abkehr.“
Viele wollen heute einfach nicht mehr wahrhaben, dass dasselbe Evangelium zur Erweckung oder zur Verstockung führt. Die Christuszeugen sollen heute nur noch ein Geruch des Lebens zum Leben sein, aber nicht mehr ein Geruch des Todes zum Tode. Doch es wird dabei bleiben, dass man sich an dem Christuszeugnis nicht nur das Leben, sondern auch den Tod holen kann.
Woran liegt das? Liegt es am Evangelium? Liegt es an den Zeugen? Nein, es liegt an der Entscheidung des Menschen. Ist eine Zuneigung zum Licht da, so wirkt das Evangelium rettend, und der Mensch wird ins Licht gezogen. Wird das Evangelium dagegen abgelehnt, so wirkt es vernichtend, und der Mensch weicht aus in die Finsternis.
Die Freude und Traurigkeit im Dienst
Etwas macht mich in meinem Dienst immer wieder sehr, sehr traurig. Es gibt viele Dinge, die mich froh, dankbar und glücklich machen. Manchmal habe ich am Abend, wenn die Versammlung zu Ende war und ich in mein Auto eingestiegen bin, noch ein paar Minuten einfach im Auto gesessen, bevor ich den Zündschlüssel umgedreht habe. Ich habe dann zurückgedacht und mich gefreut: War das ein herrlicher Abend! Ich habe Gott gedankt für den Abend, für die Entscheidungen, die wir erleben durften. Oh, Gott hat uns geholfen – war das ein schöner Abend!
Ich habe aber auch das andere schon oft erlebt. Manche Abende saß ich im Auto, bevor ich den Zündschlüssel umdrehte, einfach da und dachte nach. Ich habe es sogar schon erlebt, dass mir die Tränen über die Wangen liefen. Was ist nur los? Liegt es an mir? Woran liegt es? Die Abende vergehen, doch warum kommen nicht mehr Menschen? Warum kommen nicht mehr Menschen in die Seelsorge? Haben wir es nicht gut erklärt oder woran liegt es? Wie schlimm ist das! Die Abende vergehen, Leute kommen, hören sich das an, gehen nach Hause. Manche kommen nur einmal, manche zwei- oder dreimal und dann nicht wieder. Und sie gehen, wie sie vorher gegangen sind – ohne Jesus. Das ist so schlimm.
Es mag sein, dass heute Abend einige hier sitzen, die diesen Schritt zu Jesus hin, die Entscheidung für Jesus, noch nie erlebt haben. Sie hören sich das an, gehen nach Hause, nehmen ihr Leben wieder auf wie zuvor, leben und sterben in der Sünde. Aber eines Tages müssen sie vor dem Richter stehen. Ich finde das so schlimm, so schlimm! Man war so dicht dran, man war zum Greifen nah bei Jesus und hat doch nicht zugegriffen. Und eines Tages stirbt so ein Mensch ohne Vergebung.
Lieber Zuhörer, ich möchte nicht einseitig predigen. Manche hätten das lieber, und manche hätten mich auch lieber, wenn ich es tun würde. Aber ich kann das nicht. Jesus ist entweder dein Retter – und das möchte er so gern sein – oder aber er ist dein Richter. Jesus ist entweder der Felsen, auf dem du dein Glaubenshaus baust, das Fundament, oder er ist der Stein, der dich einmal überrollt und zerschmettert. Das ist nicht meine Erfindung, das sind Worte der Bibel, Matthäus 21,44.
Ich habe vorhin ziemlich am Anfang gesagt: Das Kreuz Jesu teilt die ganze Menschheit in zwei Teile – aber jetzt hör ganz gut zu – nicht in Gut und Böse. Das gibt es nicht. Es gibt überhaupt keine guten Menschen. Die Bibel sagt: Da ist keiner, der wirklich gut ist, auch nicht ein einziger. Sie haben alle gesündigt und sind von der Herrlichkeit Gottes ausgeschlossen. Ich sagte vorhin, diese beiden Mitgekreuzigten sind die Repräsentanten der ganzen Menschheit. So sind wir sündig, von Gott getrennt, verloren. Aber das Kreuz Jesu teilt sie in zwei große Gruppen. Die einen lassen sich nämlich retten, die anderen lassen sich nicht retten.
Die drei größten Siege in der Weltgeschichte: Das Kreuz in der Mitte predigt uns den Sieg der göttlichen Liebe. Das Kreuz auf der einen Seite predigt uns den Sieg der Sünde. Es ist so furchtbar, so furchtbar, obwohl Jesus alles getan hat zu ihrer Errettung. Er will nicht gerettet werden. Er lebt in der Sünde, stirbt in der Sünde. Das Kreuz auf der anderen Seite predigt uns den Sieg des Glaubens.
Lieber Zuhörer, auf welcher Seite des Kreuzes stehst du? Ich werde niemals mit dem Finger auf jemanden zeigen und hier eine Einteilung vornehmen. Das geht schon allein deshalb nicht, weil ich die allermeisten überhaupt nicht kenne. Aber ich kann mir fast nicht vorstellen, dass heute Abend jemand diese Kirche verlässt und nicht weiß, auf welcher Seite er steht.
Lieber Zuhörer, auf welcher Seite des Kreuzes stehst du? Was machst du mit Jesus? Die beiden Tschecher hatten vielleicht zum ersten Mal im Leben eine Begegnung mit Jesus. Es kann sein, vielleicht waren sie auch früher schon mal in einer Versammlung dabei, ich denke aber nicht. Sie saßen wahrscheinlich schon länger in Untersuchungshaft und gehörten vielleicht zur selben Bande. Und nun kam die Hinrichtung. Gott hat es so geschenkt, dass sie auf der letzten Wegstrecke noch einmal eine Chance bekamen. Sie hörten beide dieselben Worte, hatten beide dieselben Möglichkeiten. Der eine sagt Ja, der andere sagt Nein.
Eine der traurigsten Bibelstellen, die es überhaupt gibt, steht in Johannes 1,11-12: Da steht, Jesus kam in diese Welt, in sein Eigentum, aber die meisten nahmen ihn nicht auf. Die Seinen nahmen ihn nicht auf. Jesus kam für alle, Jesus kam für dich und für mich, Jesus kam in diese Welt – aber die meisten nahmen ihn nicht auf. Und dann gleich im nächsten Vers steht: Aber denen, die ihn aufnahmen, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.
Die drei größten Siege in der Weltgeschichte: Das Kreuz in der Mitte predigt uns den Sieg der Liebe. Darüber sollten wir immer wieder nachdenken und Gott dafür danken. Das Kreuz auf der einen Seite predigt uns den Sieg der Sünde, das Kreuz auf der anderen Seite den Sieg des Glaubens.
Lieber Zuhörer, du wirst nicht gerettet, weil du viel über Gott weißt. Wissen rettet nicht. Was nützt es, wenn ein junger Bauer die landwirtschaftliche Schule besucht und die besten Zeugnisse bekommt? Wenn er seinen Acker nicht pflügt, bearbeitet, pflanzt und sät, wird er keine Ernte haben. Was nützt es, wenn eine junge Frau einen Kochkurs besucht oder eine Haushaltungsschule, wenn sie nicht ans Kochen geht? Dann wird die Familie verhungern.
Man kann alles wissen, man kann die besten Zeugnisse haben. Du kannst im Religionsunterricht der Beste gewesen sein, du könntest sogar Theologie studiert haben, deine Abschlüsse mit Auszeichnungen gemacht haben. Wissen rettet nicht. Deine Entscheidung ist entscheidend.
Der eine Tscheche hatte vielleicht die erste Begegnung mit Jesus, aber er nahm Jesus auf und wurde gerettet.
Ich habe das einmal im Siegerland erlebt, um noch ein Beispiel zu geben. An einem Abend ging die Jugendgruppe vor der Versammlung auf die Straße und sang frische Lieder zur Gitarre. Einige gingen herum und verteilten Einladungskarten, luden die Leute ein zur Evangelisation. Und da passierte Folgendes:
In der Evangelisation saß eine Frau ziemlich hinten. Neben ihr ein junger Mann, groß, blond. Ich habe das Bild noch vor mir. Dieser junge Mann fiel mir auf, weil er so unruhig war und gar nicht richtig zuhörte. Er blätterte immer im Gesangbuch, spielte an der Uhr und so weiter. Neben ihm die ältere Frau. Ich hatte schon während des Vortrags gedacht, ob das seine Mutter ist, weil sie immer wieder so traurig zur Seite sah. Manchmal hatte sie die Augen zu, und ich hatte den Eindruck, dass sie wohl still betet.
Ich wusste aber nichts Genaues. Die Predigt war zu Ende, und dann ergab sich irgendwie ein kurzes Gespräch mit der Frau. Als ich ein paar Fragen gestellt hatte, fing sie an zu weinen – aber es ging nicht um sie. Sie weinte über ihren Sohn.
Sie hat mir gesagt: Der junge Mann neben mir, der große Blonde, das war mein Sohn. Er hat nicht einmal das Schlussgebet abgewartet. Ja, als ich anfing zu beten, stand er auf und ging raus. Die Mutter sagte, sie betet schon viele, viele Jahre für ihren Sohn. Der Vater war schon in der Ewigkeit, und sie hatte so gehofft, dass an diesem Abend etwas geschehen würde. Er hatte ihr versprochen, einmal mitzukommen, und das war nun dieser Abend. Sie hatte so für diesen Abend gebetet und gehofft. Aber sie merkte während des ganzen Abends, dass er überhaupt nicht zuhörte. Er blätterte, spielte herum und wartete nur aufs Amen. Und das Amen war noch nicht da, da war er schon draußen.
Ich habe der Frau Mut gemacht: Beten Sie weiter! Was heute nicht geschehen ist, geschieht vielleicht später. Dann sagte die Mutter mir, ihr Sohn wandere aus. Er wolle nach Australien, ein ganz neues Leben beginnen. Die Mutter war krank und sagte: Ich werde meinen Sohn sicher nie mehr sehen. Und jetzt geht er in diesem Zustand, unerlöst mit seiner ganzen unvergebenen Sünde, nach Australien.
Die Frau war beinahe untröstlich. Sie sagte: Mein Junge hat von klein auf das Evangelium gehört. Als Kind war er in der Kinderstunde, er weiß alles, er weiß wirklich alles. Aber er will einfach nicht. Er will ohne Jesus leben. Jetzt wandert er aus nach Australien, und eine Mutter weint traurig hinterher.
Das war so ein Erlebnis.
Der Abend war noch nicht zu Ende. Ich ging weiter Richtung Seelsorgeraum, und da stand ein junger Mann. Er fragte: Haben Sie etwas Zeit für mich? Ja, gern, dafür sind wir ja hier.
Ich ging mit dem jungen Mann in den Seelsorgeraum. Dann fragte er: Glauben Sie das wirklich? Ich sagte: Natürlich, das glaube ich. Sonst würde ich es nicht sagen. Er meinte: Ja, so etwas habe ich noch nie gehört, ich war noch nie in so einer Versammlung. Ich war noch nie im Leben in einer Kirche. Wie, das gibt es doch nicht? Nein, wirklich, ich war noch nie im Leben in einer Kirche.
Ich konnte es fast nicht glauben. Dieser junge Mann kam aus der DDR. Er war bei Nacht und Nebel geflohen, durch die Elbe geschwommen. Hier im Westen hatte er keinen Verwandten, keinen Bekannten, gar nichts. Er wollte einfach nur raus. Er hatte sich irgendwo bei einer Behörde gemeldet, und das war nun der erste Tag im Westen. Am Nachmittag schlenderte er durch die Stadt, hörte die Jugendgruppe singen, bekam eine Einladung. Er wusste sowieso nicht, wohin er gehen sollte, und dann ging er mit in die Evangelisation.
Glauben Sie das wirklich?
An dem Abend habe ich lange mit diesem jungen Mann zusammengesessen, ihm die Bibel erklärt, den Heilsweg erklärt. Dann haben wir zusammen gebetet. Er hat mitgebetet, hat Jesus als seinen persönlichen Heiland und Retter aufgenommen und war so froh.
Am nächsten Abend saß er wieder da, und auch die Abende danach. Ich habe ihn so oft gehört. Später bin ich der Geschichte nachgegangen: Er war Mitarbeiter in der Gemeinde, in der Jugend und in der Gemeinde.
Ihr Lieben, da hört einer zum ersten Mal im Leben das Evangelium, und er nimmt Jesus an. Der andere hat es schon hunderte Male gehört, und sein Herz bleibt verschlossen.
Nicht die Zahl der Predigten, die wir gehört haben, nicht die Summe des Wissens in unserem Kopf, sondern deine Entscheidung ist entscheidend.
Damit möchte ich zum Schluss kommen. Ich hatte noch ein paar Sachen auf dem Herzen, aber ich merke gerade, die Zeit ist um, liebe Zuhörer.
Auf welcher Seite des Kreuzes stehst du heute Abend? Kannst du von einem Tag in deinem Leben erzählen, an dem du ganz bewusst zu Jesus gekommen bist? Das kann man nur im Gebet. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
Wer gerettet werden will, muss zu Jesus beten. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
Es gibt Leute, die beten zu Toten, manche beten zu Engeln, manche zu irgendwelchen selbstgemachten Göttern – und was es alles in der Welt gibt –, manche beten zu Maria und zu Heiligen und so weiter. So wird man nicht gerettet.
Wer gerettet werden will, muss zu Jesus gehen, seinen Namen anrufen und ihn um Vergebung seiner Sünden bitten. Sünden vergeben – das ist seine Lieblingsbeschäftigung, hat mal jemand gesagt. Es steht nicht so in der Bibel, aber es stimmt ja: Sünden vergeben – das ist seine Lieblingsbeschäftigung. Nichts tut er lieber als das.
Wenn du zu ihm kommst im Gebet und ihn um Vergebung bittest, macht er dich so rein, als hättest du nie im Leben gesündigt. Wenn du ihn im Glauben aufnimmst in dein Herz und Leben, wirst du wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung. Darüber werde ich an einem anderen Abend mehr sagen.
Du wirst ein ganz neuer Mensch, ein total neuer Mensch, du wirst ein Kind Gottes. Durch die erste Geburt bist du ein Menschenkind geworden. Wenn du die Wiedergeburt erlebst – das kann heute Abend geschehen – wirst du ein Kind Gottes, ein ganz neuer Mensch. Du bekommst Frieden mit Gott, die Freude des Himmels kommt in dein Herz, eine große Gewissheit. Und das wünsche ich dir so sehr.
Wir machen es jeden Abend so: Wenn meine Botschaft beendet ist, wird der Chor uns ein Lied singen, ein ganz besonderes Lied. Danach bete ich noch kurz, und dann gehe ich da hinten durch die paar Stufen hoch zu unserem Gesprächsraum.
Jeden Abend spreche ich die Einladung aus. Das gilt schon heute Abend für alle, die gern ein Gespräch mit mir hätten und sich für Jesus entscheiden möchten, um dahin zu kommen. Das sind ja nur ein paar Schritte, es sind sogar Wegweiser an den Wänden. Man muss nur dem Wegweiser folgen, man muss nicht fragen. Den findet man leicht.
Dann sitzen wir uns da oben zusammen, reden miteinander, ich erkläre noch etwas. Wir falten unsere Hände zusammen, beten zusammen. Ich helfe dabei, sage sogar ein Gebet vor, und dann kann man es mir einfach nachsprechen.
Ich möchte so beten, als wäre ich an deiner Stelle, und dir helfen bei dieser Entscheidung. Du darfst heute Abend kommen. Ich lade ganz herzlich dazu ein.
Amen.
Die Bedeutung der Entscheidung und des Glaubens
Lieber Zuhörer, du wirst nicht dadurch gerettet, dass du viel über Gott weißt. Wissen rettet nicht.
Was nützt es, wenn ein junger Bauer die landwirtschaftliche Schule besucht und die besten Zeugnisse bekommt? Wenn er seinen Acker nicht pflügt, bearbeitet, pflanzt und sät, wird er keine Ernte haben.
Was nützt es, wenn eine junge Frau einen Kochkurs besucht oder eine Haushaltungsschule absolviert, wenn sie nicht kocht? Dann wird die Familie verhungern.
Man kann alles wissen, man kann die besten Zeugnisse haben. Du kannst im Religionsunterricht der Beste gewesen sein, du könntest sogar Theologie studiert haben und deine Abschlüsse mit Auszeichnungen gemacht haben. Wissen rettet nicht. Deine Entscheidung ist entscheidend.
Deine Entscheidung ist entscheidend, die ihn aufnahm, der eine Tscheche, der vielleicht die erste Begegnung mit Jesus hatte. Aber er nahm Jesus auf und wurde gerettet.
Ich habe das einmal im Siegerland erlebt, um noch ein Beispiel zu geben. An einem Abend ging die Jugendgruppe vor der Versammlung auf die Straße und sang zur Gitarre frische Lieder. Einige gingen herum und verteilten Einladungssätze, luden die Leute zur Evangelisation ein. Und da passierte Folgendes:
In der Evangelisation saß eine Frau ziemlich hinten. Neben ihr ein junger Mann, groß, gewachsen, blond. Ich habe das Bild noch vor mir. Dieser junge Mann fiel mir auf, weil er so unruhig war und gar nicht richtig zuhörte. Er blätterte immer im Gesangbuch und spielte an der Uhr herum.
Neben ihm saß die ältere Frau. Ich hatte schon während des Vortrags gedacht, ob das seine Mutter sei, weil sie immer wieder so traurig zur Seite sah. Manchmal hatte sie die Augen zu, und ich hatte den Eindruck, dass sie wohl still betet. Nun, aber ich wusste nichts Genaues.
Die Predigt war zu Ende, und dann ergab sich irgendwie ein kurzes Gespräch mit der Frau. Als ich ein paar Fragen gestellt hatte, fing sie an zu weinen. Aber es ging nicht um sie. Sie weinte über ihren Sohn.
Sie sagte mir, der junge Mann neben ihr, der große Blonde, das war ihr Sohn. Er hatte nicht einmal das Schlussgebet abgewartet. Ja, als sie anfing zu beten, stand er auf und ging raus.
Dann erzählte die Mutter, dass sie schon viele, viele Jahre für den Sohn betet. Der Vater war schon in der Ewigkeit, sagte sie. Und jetzt hatte sie so gehofft, dass an diesem Abend etwas geschehen würde.
Er hatte ihr versprochen, dass er einmal mitkommen würde, und das war nun dieser Abend. Sie hatte so für diesen Abend gebetet und gehofft, aber sie merkte während des ganzen Abends, dass er überhaupt nicht zuhörte. Er blätterte und spielte herum und wartete nur auf das Amen.
Und das Amen war noch nicht da, da war er schon draußen. Ich habe der Frau dann Mut gemacht: Beten Sie weiter! Was nicht heute geschehen ist, geschieht vielleicht später.
Die Mutter erzählte mir, ihr Sohn wandert aus. Er will nach Australien und dort ein ganz neues Leben beginnen. Die Mutter war krank und sagte, sie werde ihren Sohn sicher nie mehr sehen.
Und jetzt geht er in diesem Zustand, unerlöst mit seiner ganzen unvergebenen Sünde, nach Australien. Die Frau war beinahe untröstlich.
Sie sagte, ihr Junge habe von klein auf das Evangelium gehört. Als Kind war er in der Kinderstunde dabei. Er weiß alles, wirklich alles. Aber er will einfach nicht. Er will ohne Jesus leben.
Jetzt wandert er aus nach Australien, und eine Mutter weint traurig hinterher. Das war so ein Erlebnis.
Der Abend war noch nicht zu Ende. Ich ging weiter Richtung Seelsorgeraum, und da stand ein junger Mann.
"Haben Sie etwas Zeit für mich?" fragte er.
"Ja, gern, dafür sind wir ja hier," antwortete ich.
Ich ging mit dem jungen Mann in den Seelsorgeraum. Dann fragte er: "Glauben Sie das wirklich?"
Ich sagte: "Natürlich, das glaube ich, sonst würde ich es nicht sagen."
"Ja, so etwas habe ich noch nie gehört. Warnt man hier noch nie in so einer Versammlung?" fragte er.
"Ich war noch nie im Leben in einer Kirche," sagte er.
"Wie? Das gibt es doch nicht!" entgegnete ich.
"Nein, wirklich, ich war noch nie im Leben in einer Kirche," wiederholte er.
Ich konnte es fast nicht glauben. Er kam aus der DDR. Er war bei Nacht und Nebel geflohen, durch die Elbe geschwommen. Hier im Westen hatte er keinen Verwandten, keinen Bekannten, gar nichts. Er wollte einfach nur raus.
Er hatte sich irgendwo bei einer Behörde gemeldet, und das war nun der erste Tag im Westen. Am Nachmittag schlenderte er durch die Stadt, hörte die Jugendgruppe singen und bekam eine Einladung.
Er wusste sowieso nicht, wohin er gehen sollte, und dann ging er mit in die Evangelisation.
"Glauben Sie das wirklich?" fragte er nochmal.
An diesem Abend saß ich lange mit diesem jungen Mann zusammen, erklärte ihm die Bibel und den Heilsweg. Dann beteten wir zusammen. Er betete mit und nahm Jesus als seinen persönlichen Heiland an.
Er war so froh. Am nächsten Abend saß er wieder da, und auch an weiteren Abenden.
Später bin ich der Geschichte nachgegangen. Er wurde Mitarbeiter in der Gemeinde, in der Jugend und in der Gemeinde.
Ihr Lieben, da hört einer zum ersten Mal im Leben das Evangelium und nimmt Jesus an. Der andere hat es schon hunderte Male gehört, aber sein Herz bleibt verschlossen.
Nicht die Zahl der Predigten, die wir gehört haben, nicht die Summe des Wissens in unserem Kopf ist entscheidend, sondern deine Entscheidung.
Einladung zur Entscheidung für Jesus
Damit möchte ich zum Schluss kommen. Ich hatte noch ein paar Dinge auf dem Herzen, aber ich merke gerade, die Zeit ist um, liebe Zuhörer.
Auf welcher Seite des Kreuzes stehst du heute Abend? Kannst du von einem Tag in deinem Leben erzählen, an dem du ganz bewusst zu Jesus gekommen bist? Das kann man nur im Gebet tun. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
Wer gerettet werden will, muss zu Jesus beten. Es gibt Leute, die zu Toten beten, manche zu Engeln, andere zu irgendwelchen selbstgemachten Göttern oder zu Maria und Heiligen. So wird man nicht gerettet.
Wer gerettet werden will, muss zu Jesus gehen, seinen Namen anrufen und ihn um Vergebung seiner Sünden bitten. Sünden zu vergeben ist Seine Lieblingsbeschäftigung – hat mal jemand gesagt. Es steht zwar nicht so in der Bibel, aber es stimmt ja. Nichts tut er lieber als das.
Wenn du zu ihm kommst im Gebet und ihn um Vergebung bittest, dann macht er dich so rein, als hättest du nie im Leben gesündigt. Wenn du ihn im Glauben in dein Herz und Leben aufnimmst, wirst du wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung. Darüber werde ich an einem anderen Abend mehr sagen.
Du wirst ein ganz neuer Mensch, ein total neuer Mensch. Du wirst ein Kind Gottes. Durch die erste Geburt bist du ein Menschenkind geworden. Wenn du die Wiedergeburt erlebst – das kann heute Abend geschehen – wirst du ein Kind Gottes, ein ganz neuer Mensch. Du bekommst Frieden mit Gott, die Freude des Himmels kommt in dein Herz, eine große Gewissheit. Und das wünsche ich dir so sehr.
Wir machen es jeden Abend so: Wenn meine Botschaft beendet ist, wird der Chor uns ein Lied singen, ein ganz besonderes Lied. Danach bete ich noch kurz, und dann gehe ich da hinten durch die paar Stufen hoch zu unserem Gesprächsraum.
Jeden Abend spreche ich die Einladung aus. Das gilt schon heute Abend für alle, die gern ein Gespräch mit mir hätten und sich für Jesus entscheiden möchten. Es sind nur ein paar Schritte. Es sind sogar Wegweiser an den Wänden. Man muss nur dem Wegweiser folgen, man muss nicht fragen. Den Raum findet man leicht.
Dann sitzen wir uns da oben zusammen, reden miteinander. Ich erkläre noch etwas, wir falten unsere Hände zusammen, wir beten zusammen. Ich helfe dabei, sage sogar ein Gebet vor, und dann kann man es mir einfach nachsprechen.
Ich möchte so beten, als wäre ich an deiner Stelle, und dir helfen bei dieser Entscheidung. Du darfst heute Abend kommen. Ich lade ganz herzlich dazu ein. Amen.