Einführung in die Bildersprache der Offenbarung
Die Bilder der Offenbarung zu deuten, ist sicher manchmal schwierig. Ich denke, das liegt auch daran, dass die Bibel es ganz bewusst nicht direkt sagt. Stattdessen verwendet sie eine Bildersprache. Man wird diese Bilder später besser verstehen können, aber grundsätzlich muss man Folgendes begreifen:
Die Bibel unterscheidet in der Zukunft bestimmte Ereignisse. Bevor die Terrorherrschaft des Antichristen über die Welt kommt, gibt es sehr schwere Ereignisse, die über diese Welt hinweggehen. Wir werden später darüber sprechen, warum Gott diese Ereignisse zulässt und welchen Zweck sie haben. Welchen positiven Nutzen sie bringen, das würde uns interessieren.
Diese Themen sind im Kapitel neun der Offenbarung enthalten. Dort wird von unheimlichen, dunklen Mächten gesprochen, die losgelassen werden und wie wilde Tiere auf die Erde kommen. Wir haben auch gesagt, dass die schrecklichen Kriegsereignisse durch die Bilder dieser schrecklichen Dämonen und unheimlichen Finsternismächte dargestellt werden, die wüten.
Diese Mächte gibt es wirklich. Es gibt dunkle Mächte, die in der Welt wüten, und nur Jesus kann uns davor schützen.
Der sechste Posaunengel und die göttlichen Warnrufe
Und nun kommen wir zu Vers 13, dem sechsten Posaunengel. Denken Sie immer an den Engel, dessen Säule in der Stiftskirche über der Kanzel steht. Der Bildhauer Grävenitz hat dort diese Warnrufe Gottes in die Welt hinein gestaltet.
Die Geschehnisse, auch die schrecklichen Kriegsereignisse und Katastrophen, die geschehen, sind Warnrufe des göttlichen Gerichts. Sie sollen die Welt zur Besinnung rufen. Leider bewirken sie oft genau das Gegenteil: Die Welt klagt Gott darüber an und beschimpft ihn dafür, dass er solche Dinge zulässt. Statt zur Besinnung zu kommen, erkennen die Menschen nicht, wer sie vor dem heiligen Gott sind, der eine böse Welt richtet.
Der sechste Engel blies seine Posaune, und ich hörte eine Stimme aus den vier Ecken des goldenen Altars vor Gott, die zu dem sechsten Engel sprach, der die Posaune hatte: „Lass los die vier Engel, die gebunden sind an dem großen Strom Euphrat.“
Und es wurden losgelassen die vier Engel, die bereit waren, für die Stunde und den Tag und den Monat und das Jahr zu töten den dritten Teil der Menschen. Die Zahl des reitenden Heeres war tausend mal tausend, ich hörte ihre Zahl.
So sah ich in dieser Erscheinung die Rosse, und die darauf saßen. Sie hatten feuerrote, blaue und schwefelgelbe Panzer. Die Häupter der Rosse waren wie die Häupter der Löwen, und aus ihren Mäulern kamen Feuer, Rauch und Schwefel.
Von diesen drei Plagen wurde der dritte Teil der Menschen getötet: durch das Feuer, den Rauch und den Schwefel, die aus ihren Mäulern kamen. Denn die Kraft der Rosse lag in ihren Mäulern und in ihren Schwänzen. Ihre Schwänze waren den Schlangen gleich und hatten Köpfe, mit denen sie Schaden taten.
Die übrigen Menschen, die nicht von diesen Plagen getötet wurden, bekehrten sich jedoch nicht von den Werken ihrer Hände.
Die Verhärtung der Menschen trotz Gericht
Da sie nicht mehr anbeteten – weder die bösen Geister noch die goldenen, silbernen, eisernen, steinernen und hölzernen Götzen, die weder sehen noch hören noch gehen können – bekehrten sie sich auch nicht von ihren Morden, ihrer Zauberei, ihrer Unzucht und ihrer Dieberei.
Bei der vorliegenden Offenbarung gibt es immer wieder eine Tücke. Man kann deutlich spüren, wie das biblische Wort so realistisch in unsere Zeit hineinredet, dass man versucht ist, die Geschehnisse immer wieder mit Ereignissen unserer Zeit in Verbindung zu bringen. Das ist oft faszinierend, wenn man so etwas liest oder einen Vortrag hört. Dann denkt man: „Aha, das habe ich noch nie so gehört.“
Zum Beispiel, wenn hier der Strom Euphrat genannt wird. Mich hat es sehr merkwürdig berührt, wie der Euphrat im Golfkrieg plötzlich wieder eine Bedeutung für die Zerstörung Israels und für die großen Weltgeschehnisse bekam.
Ich denke aber immer wieder, dass diese Auslegungen – so faszinierend sie auch sind und wie unmittelbar sie einem erscheinen – doch oft zu kurz greifen. Ich glaube, dass das Wort Gottes auch hier in uns etwas bewegen kann. Aber wir müssen aufpassen, der letzten Deutung im prophetischen Wort immer eine genaue Zeit zuzuordnen. Ansonsten geraten wir leicht in das, was viele Sekten getan haben: Sie deuteten die Offenbarung so, dass sie nach einiger Zeit feststellen mussten, eine falsche Auslegung gegeben zu haben.
Leider hat auch Hal Lindsey, wenn man heute seine Bücher liest – und es lohnt sich, sie noch einmal anzusehen –, viele Dinge aus der Offenbarung falsch gedeutet. Schon jetzt kann man sich nur wundern, wie eigenmächtig er das Bibelwort gedreht hat. Er meinte zum Beispiel immer, dass die Europäische Gemeinschaft die zehn Könige wären. Jetzt sind es plötzlich schon zwanzig Teilnehmer der Europäischen Gemeinschaft – und so gibt es viele solcher Beispiele.
Man muss also aufpassen, denn dann stellt sich die Frage: Hat das Bibelwort sich etwa geirrt? Was ist da passiert? Ich glaube, das Bibelwort gilt. Wir können nur abwarten. Ich denke, es ist ein Lichtstrahl auf unserem Weg. Es wird schon viel vorlaufend hell, auch für die Ereignisse in unserer Zeit, aus dem prophetischen Wort.
Aber wir sollten vorsichtig sein, die Offenbarung zu stark zu zwingen und die Ereignisse zu deuten.
Jerusalem und die Endzeit
Aber so viel möchte ich doch sagen: Es ist für mich ganz merkwürdig, wie jetzt in den Nachrichten jeden Tag deutlich wird, dass Jerusalem wieder in den Mittelpunkt der Weltgeschichte rückt.
Wir wissen noch nicht, ob es noch 200 Jahre dauert, bis Jesus wiederkommt, aber es könnte auch sehr schnell geschehen. Vom Ablauf her wissen wir nicht, was kommen wird. Es kann auch eine große Auseinandersetzung geben, bei der die ganzen Palästinenser aus diesem Gebiet vertrieben werden oder Ähnliches. Jedenfalls ist der Kampf um Jerusalem, der im prophetischen Wort so angesprochen wird, sehr deutlich.
Auch was Sacharja sagt, ist interessant: Die Frage, wem Jerusalem gehört, kann nicht geklärt werden, und alle Weltvölker stehen gegen Israel. Das ist für uns immer wichtig, weil das mit der Zeit zusammenhängt, die der Herr für die Weltmission lässt, damit alle Völker sein Evangelium hören.
Wir können nie genau sagen, dass wir in der Stunde stehen, aber wir können sagen, dass wir unheimlich nah an den Endereignissen sind. Was uns Sorge macht, ist, dass die Terrorherrschaft des Antichristen kommen wird. Man kann natürlich sagen, dass es heute schon viele Terrorherrschaften des Antichristen gibt.
Trotzdem meine ich, dass noch etwas aussteht. Denn wenn der Antichrist wirklich herrscht, dann kann man nicht mehr kaufen und verkaufen, wenn man nicht das Malzeichen an der Stirn hat. So weit sind wir glücklicherweise noch nicht.
Ich habe auch keine Probleme damit, eine Scheckkarte zu haben oder eine Kontonummer, wie manche schon Angst haben, dass dies vom Antichristen sei – eine übertriebene Angst. Wenn es kommt, wird es so schwierig werden, wie manche Christen sagen.
Interessant fand ich auch, dass in islamischen Ländern kein einziger Kaufmannsvertrag ohne die Formel „Im Namen Allahs“ unterschrieben werden kann. Das ist nicht anders deutbar.
Aber auch hier sind wir einfach im Warten darauf, was es einmal sein wird. Sind es solche religiösen Mächte oder sind es andere? Wie wir es beim Kommunismus gefürchtet haben, müssen wir abwarten. Wir wollen wach sein, aber wir sehen schon das Furchtbare, das in unserer Zeit anbricht: nämlich die vorlaufenden Gerichte, die über die Welt gehen.
Diese interessieren uns hier im Kapitel 9. Wir werden auch noch viel über den Antichristen finden in den nächsten Wochen.
Gottes Kontrolle über die Zerstörungsmächte
Hat diese Mächte unter seiner Kontrolle. Das ist in Vers 13 und 14 ganz klar: Auch die Zerstörungsmächte unterstehen dem Kommando Gottes. Nur Gott kann sie freigeben. Gott bestimmt Zeit und Stunde, Vers 15, wann diese Mächte losgelassen werden.
Sie werden angekündigt durch ein Zeichen, das die Boten Gottes mit Posaunen vom Himmel geben. Das ist für uns wichtig, denn Gott bestimmt das. Sie kommen von den vier Ecken des goldenen Altars. Von dort kommt die Stimme.
Was ist dieser Altar? In der Offenbarung ist es der Ort, wo die Gebete der Gläubigen ihren Platz haben. Dort werden sie als Rauchopfer Gott dargebracht. Dieser Abschnitt beginnt im Vers 13 mit dieser großen Ankündigung, uns noch einmal zu zeigen, dass die Gebete der Gläubigen einen Einfluss auf den Ablauf der Weltgeschichte haben.
Wann die Unheilsmächte losbrechen, ob sie losbrechen. Wir haben im Alten Testament schon die Fürbitte Abrahams für Sodom. Und Sie kennen alle das Sonett von Reinhold Schneider: „Allein den Betern kann es noch gelingen, das Schwert ob unseren Häuptern aufzuhalten.“
Die wichtigste politische Tätigkeit von Christen ist, dass sie beten, beten. Auch dafür, dass die schrecklichen Zerstörungsmächte nicht losbrechen. Die Welt wird nur gehalten, dass sie nicht zerfallen kann – jetzt noch nicht – durch die Fürbitte der Gläubigen, die vor Gott eintreten und Gott bitten: „Herr, lass es noch nicht geschehen.“
Es ist ein Wunder überhaupt, wenn Gott immer wieder Gnadenzeit gibt. Wenn in den Ländern auch die Lügenmächte gebannt sind. Wir haben heute einen Brief bekommen aus einem Land, in dem die freie Verkündigung des Evangeliums verboten ist. In einem riesigen Land schreibt eine unserer Mitarbeiterinnen: „Man kann es überhaupt nicht verstehen, in diesem Land, in welcher Freiheit hier von Jesus gesprochen wird, wie Menschen zum Glauben gekommen sind.“
Das kann Gott einfach schenken, und das ist nicht in der Menschenmacht. Deshalb ist es so wichtig, auch wenn wir als Beter über unsere Stadt Gott anrufen, dass Gott einen Raum schafft, wo sein Heiliger Geist in die Menschenherzen hineinreden kann und Menschen erreichen kann.
Die Realität geistlicher Kämpfe und Verblendung
Wenn Mächte da sind, diese Zerstörungsmächte, dann haben das alle Eltern von Ihnen in der schweren Zeit des Dritten Reiches miterlebt. In solchen Zeiten steht man oft da und kann kaum noch seine Stimme hörbar machen. Man hat das Gefühl, die Menschen sind wie betrunken von einem Lügengeist.
Im Alten Testament steht die Geschichte von Micha, dem Sohn des Jämla. Er war ein Bote Gottes, ein Prophet. Damals hatte der König von Israel im Nordreich 400 Lügenpropheten, die immer nur das sagten, was der König hören wollte. Micha war der einzige, der sagte, was Gott wollte. Als er vom König gefragt wurde, warum er immer etwas anderes sage als die anderen Propheten – 400 Leute redeten alle unisono: „Es ist gut“ –, antwortete Micha, dass Gott einen Lügengeist ausgeschüttet habe.
Wenn das so ist, dass Gott selbst zulässt, dass Menschen so verblendet sind, dass sie die Wahrheit nicht erkennen können, dann sollte man mehr Mitleid mit ihnen haben. Man sollte mehr Geduld haben, auch mit irrenden und ungläubigen Menschen zu reden.
In unserer Zeit ist das besonders schwer. Viele Menschen sind wie betrunken von dem Glauben an sich selbst, von der Überzeugung „Ich bin gut“. Das ist ein absurder Gedanke. Eigentlich merken wir auf Schritt und Tritt unsere Fehlbarkeit und dass Menschen die Gnade Gottes brauchen. Dennoch glauben viele nicht, dass sie Gott brauchen, obwohl sie am Rand des Todes stehen.
Wenn man das so sieht, dann sind das Geister, die Gott loslässt und die die Menschen besetzen. Gott kann sie zurückhalten durch die Gebete der Gläubigen. In ihrem Leben ist schon sehr viel durch die Fürbitte anderer Menschen geschehen, damit der Geist Gottes Platz greifen konnte.
Ich möchte daran anknüpfen, dass von den Ecken des goldenen Altars, vom Rauchopferaltar, vom himmlischen Bild, das dort steht, die Stimme kommt. Von dort kommt das Kommando: „Lass diese Engellos, die gebunden sind.“ Hier sind die Engel auch Boten Gottes, obwohl es Schreckgerichte sind. Es sind schreckliche Ereignisse, die geschehen. Diese Mächte sind an den großen Strom Euphrat gebunden.
Man darf in der Offenbarung nie sagen, dass dies bestimmt nicht geographisch den Strom Euphrat meint, obwohl manche Ausleger das behaupten. Warum nicht? Vielleicht könnte es tatsächlich so sein, dass wir es irgendwann sogar geographisch deutlicher verstehen. Normalerweise stimmt es, dass im Altertum der Euphrat der Grenzfluss zur Kulturwelt war. Dort endete das Römische Reich, und dahinter begann das Reich der Meder und Parther. Dort lebten die Barbaren, und man sagte, dahinter komme das Unheimliche, das Ungeordnete, das Unzivilisierte. Man wusste nicht, welche unheimlichen Mächte dort wüteten. Aus diesem Bild mag die Vorstellung stammen.
Aber es kann beim Wort Gottes immer noch eine ganz andere Aussageebene geben. Jedenfalls handelt es sich um diese wilden Todesmächte, die Todesschrecken, die Zerstörungsmächte. Das sind Mächte der Verblendung, der Lüge, des Terrors und der Ausbeutung, Mächte des Eigensinns und des Trotzes, die jenseits der Grenze von Gott gehalten werden.
Die Bewahrung durch Gottes Gnade und die Freilassung der Engel
Wir leben auch heute in unserem Land unverdient von der Güte Gottes. Es ist ein Geschenk, dass wir noch in einer Welt aufwachsen, in der die großen, göttlichen Werte als Volksmoral erhalten sind. Man weiß hier noch, was gut und böse ist – zumindest weitgehend.
Wenn Gott diese Ordnung einmal loslässt und der Fürst dieser Welt die Menschen völlig beherrschen kann, wird alles zerstört. In der Offenbarung ist beschrieben, wie ein Posaunengericht die vier Engel loslässt, die bereit sind, für die Stunde, den Tag, den Monat und das Jahr den dritten Teil der Menschen zu töten.
Dabei ist nicht nur an den äußeren Tod gedacht. Auch hier muss man es offenlassen. Zunächst geht es ganz bestimmt darum, dass die Menschen geistlich und innerlich getötet, blind gemacht und beherrscht werden. Ihnen wird das eigene Leben genommen. Das ist sicher in der Offenbarung zuerst gemeint. Natürlich geht es dann weiter bis hin zum leiblichen, physischen Tod.
Wenn diese Verderbensmächte in unser Leben treten und Menschen von widergöttlichen Terrormächten beherrscht werden, schreiten sie letztlich zur Selbstzerstörung. Es ist eine eigentümliche Schau, wenn Gott diese Mächte freigibt und ein großer Teil der Menschheit an sich selbst zugrunde geht.
Sind es Kriegsereignisse, die den dritten Teil der Menschen töten? Nehmen sich die Menschen das Leben, weil sie resignieren? Zerstören sie sich selbst, weil sie mit ihrem Leben nicht mehr zurechtkommen? Es bleibt offen.
Es sind die Zerstörungsmächte, die in dieser letzten bösen Zeit vor dem Kommen des Antichristen Raum haben und wüten können. Die Zahl des reitenden Heeres wird mit „viel tausend mal tausend“ angegeben. In manchen Übersetzungen, wie der Elberfelder, steht eine andere Zahl. In Offenbarung 9,16 ist die Rede von zweihundert Millionen, so steht es eigentlich im griechischen Text.
Es gibt Ausleger, die sagen, wir werden eines Tages verstehen, warum diese Zahl hier genannt wird. Für uns bleibt es ein Geheimnis. Auf jeden Fall hat es bei Gott seinen Sinn.
Gottes Zeitplan und die Rolle der Gemeinde
Ich möchte noch ein Wort zu diesem Termin sagen, nämlich zum Losbrechen der Selbstzerstörungskräfte der Welt. Diese Kräfte richten sich selbst zugrunde, das Böse gewinnt im Menschen Überhand. Man sieht viele Zeiterscheinungen um uns herum, die zeigen, dass von Gott her eine bestimmte Zeit und Stunde dafür bestimmt ist.
Wir kennen den Plan Gottes nicht genau. Wir erinnern uns nur daran, dass bei der Geburt Jesu gesagt wird: „Als die Zeit erfüllt war, sandte er seinen Sohn.“ Das zeigt, dass es bei Gott einen Terminplan und einen Zeitplan gibt. Das gibt uns Ruhe, auch wenn es unheimlich ist, zu wissen, dass das alles kommt.
Trotzdem hat Gott uns als Zeugen bestimmt, damit wir in dieser Welt als Lichter in einer finsteren Welt leuchten. Ich erinnere mich noch, wie ich als junger Mensch missionarisch tätig war. Damals dachte ich, ich werde es bis zum Ruhestand nicht mehr erleben, dass überhaupt noch Gemeinde Jesu in dieser gottlosen Welt, in der Welt des Aufruhrs und Spottes gegen Gott, bestehen bleibt.
Ich hätte der Volkskirche damals keine Überlebenschance mehr gegeben. Ich dachte, wenn ich auf die sechzig zugehe, wird alles zerstört sein. Erstaunlich ist, dass Gott in seiner Güte noch viel stehen lässt, obwohl wir die Brüchigkeit und Hohlheit dieser Erscheinungen sehen.
Doch es wird furchtbar sein, wenn die Zerstörungsmächte wüten dürfen. Dann kann alles weggefegt und weggerissen werden, was unser Volk schützt, bewahrt und an die Lebenskräfte erinnert, aus denen wir stammen. Wir kommen von Gott, und Gott hat uns eine Lebensordnung gegeben. Wir können nur aus der Gnade Gottes erlöst werden. Nur das Evangelium kann uns Freude und Frieden geben. Das ist vielen Menschen noch bewusst.
Ich glaube immer noch, dass heute, wenn man es prozentual ausdrücken kann, in einem Krankenhaus in schweren Lebenssituationen 70 bis 80 Prozent der Menschen ansprechbar sind. Die anderen Zerstörungsmächte wüten dort noch nicht. Auch bei vielen Bestattungen merke ich, wie Menschen ehrlich und offen sind und nach Gott fragen. Vielleicht nicht immer bis zur letzten Tiefe, aber sie fragen.
Wenn es jedoch so weit kommt, dass das Evangelium nicht mehr verkündet werden darf und Menschen nur noch abgrundtiefen Hass haben, um zu zerstören und zu zerreißen – so wie wir es bei manchen radikalen, feindlichen Bewegungen erleben, die das Evangelium bekämpfen und den Antichristen vertreten –, dann wird es schlimm.
Diese Mächte töten vor allem den Menschen innerlich. Sie zerstören seine Lebenskraft. Es sind dämonische Mächte, Teufelsmächte, Mächte aus dem Abgrund, die in großer Zahl kommen. Einige Ausleger lassen offen, dass sich diese dämonischen Mächte auch in militärischen Mächten widerspiegeln könnten.
Aber manchmal rückt das zu sehr von uns weg, als wäre es ein Ereignis, das uns nicht unmittelbar betrifft. Für mich ist es jedoch sehr wichtig zu verstehen, dass es geistige Kämpfe sind, die in der unsichtbaren Welt ablaufen.
Horst, mich hat bei eurer Indianermission immer beeindruckt, wie eure Missionare von diesen Geisteskämpfen sprechen. Wenn sie nicht im Gebet bleiben, brechen diese Dämonenmächte los. Wir sind oft blind dafür und verstehen nicht, warum bei uns Dinge schieflaufen. Wir rechnen gar nicht damit.
Der Teufel geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. Und wir sind so harmlos. Wenn wir hier zusammenkommen, um die Bibel zu lesen, denken wir nicht daran, dass der Teufel wie ein brüllender Löwe herumgeht und alles zerstören will (1. Petrus 5).
Das ist die Realität der Gemeinde Jesu in dieser Welt: Abgrundmächte wollen sie zerstören. Deshalb ist es mir so wichtig, das nicht nur auf militärische oder politische Ereignisse zu beschränken, sondern den geistlichen Kampf zu sehen.
Wenn Paulus sagt, wir hätten nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, wäre das noch leicht. Haben Sie schon einmal mit Ihrem eigenen Fleisch gekämpft? Haben Sie versucht, die Heiligung Gottes in Ihrem Leben durchzusetzen?
Der Pastor sagt: Wir kämpfen nicht mit Fleisch und Blut, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, die in der Luft herrschen. Gegen solche Mächte treten wir an. Da kann ich nur sagen: Jesus, ich komme nur mit dir. Ich bin nur stark, wenn dein Blut mich schützt. Sonst bin ich verloren.
Ich kann im Christenleben nur bestehen gegen die listigen Angriffe des Teufels, wenn der Herr bei mir ist.
Die Symbolik der Rosse und ihre Bedeutung
Und so sah ich in dieser Erscheinung die Rosse, und die darauf saßen. Sie hatten feuerrote, blaue und schwefelgelbe Panzer. Die Häupter der Rosse waren wie die Häupter von Löwen – wild und zerreißen wollend.
Es gibt natürlich Versuche, auch die Farben zu deuten, doch das bleibt dem Ermessen überlassen. Entscheidend ist: Aus ihren Mäulern kam Feuer, Rauch und Schwefel. Das ist allen Auslegern gemein. Sie sagen, die Kraft dieser dämonischen Mächte liegt in ihrem Maul. Negativ wirkt das, was vom Mund ausgeht, und zwar in ihrem Wort.
Ein Ausleger meint, das zeigt auch ihre Schwäche: Sie sind nur Maulhelden. Diese Mächte können letztlich nichts tun und der Gemeinde gar nicht schaden. Dennoch erinnern sie an die ungeheure Verführungsmacht, die gottlose Ideologien seit der Französischen Revolution in Europa ausgeübt haben.
Wenn man heute sieht, wie junge Leute von Gedanken beherrscht werden, die sie weit von Gott wegreißen und in ihrem Denken gefangen halten, spürt man das direkt. Eltern, die ihre Kinder aufwachsen sehen, wissen, wie schwer es ist, dass Jugendliche im Alter von dreizehn oder vierzehn Jahren überhaupt zum Glauben finden – besonders in ihrer Schulumgebung und in der Atmosphäre moderner Musik, Medien und Filmlandschaft. Sie kennen die Einflüsse, die dort wirken.
Es gibt kaum ein Gebiet, auf dem junge Leute nicht verführt werden. Es wird sogar gesagt, dass selbst eine normale Lebenshaltung falsch ist – wenn man noch ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hat oder eine normale Sexualität lebt. Das supernormale, perverse Leben wird als krank angesehen. Das betrifft sogar die Medienmacher im Fernsehzentrum.
Peter Hahn hat mir gesagt, dass es kaum noch jemanden unter diesen Machthabern gibt, der nicht selbst ein kaputter Typ ist. In dieser Welt sind es oft unglückliche, verzweifelte Menschen, die keinen Sinn mehr im Leben sehen. Sie gelten als geistige Größen unserer Zeit. Diese Zerstörungsmächte beherrschen uns, sind aber letztlich nur Maulhelden.
Es sind Maulhelden, die nichts weiter haben als viel Gerede. Man muss sich überlegen, wie weit man sich diesem Einfluss aussetzt, denn er verführt nur und zersetzt. Interessanterweise waren all diese modernen Ideologien nur stark darin, uns das Alte zu rauben, zu sagen, was alles nicht geht, und die alten Werte in Frage zu stellen oder zu verspotten.
Wenn man jedoch einen der heutigen großen Meinungsmacher fragt, wie das Wertebild aussehen soll, das er schaffen will, würde er nichts sagen können. Das Positive, das er erreichen will, bleibt unklar. Es ist erschütternd, dass viele sagen: Das Chaos ist die Lösung.
Diese Maulhelden bieten nichts, sie reden nur viel. Sie vergiften die Atmosphäre, beherrschen die Völker, verführen und machen viele Worte, können aber nichts erreichen.
Die Gemeinde Jesu in der Zeit der Versuchung
Und in dieser Situation lebt die Gemeinde Jesu. Man muss stets bedenken, dass die Offenbarung eine Trostschrift für die Gemeinde Jesu ist. Ich denke auch, dass die Mächte, die hier in den Posaunengerichten geschildert werden, schon seit langer Zeit, über die Jahrhunderte hinweg, ihr Wesen haben. In welcher Dosierung Gott sie loslässt, bleibt sein Geheimnis.
Aber was kann die Gemeinde in dieser Situation tun? Wachet und betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallt! Ich verstehe nicht, warum es Christengemeinden gibt, die dies nicht als ihre vordringlichste Aufgabe ansehen. Wir müssen wissen, wie wir im Zeitgeist unseren Platz haben und wie wir uns in den Versuchungen unserer Zeit verhalten. Gerade weil so große Verführungen durch die Welt gehen, darf sich die Gemeinde Jesu nicht an das Denken der Zeit anpassen.
Mein Vater hat uns mitgegeben: Er sagte, als das Dritte Reich vorbei war und er in Schwerin stand, dass man im Vierten Reich noch mehr Courage braucht, seinen Weg zu gehen als im Dritten Reich, also in dem, was danach kommt. Und ich glaube, dass es heute ganz besonders schwer ist, als Christ seinen Weg zu gehen. Wir sollten auch beten und hinter unseren jungen Leuten stehen, damit sie ihre Entscheidungen mit dem Geist Gottes treffen können.
Manchmal fragen wir uns: Ist das so schwierig? Was kann ich als Christ tun? Ich kann mich doch einfach nur daran halten. Ich mache ja überhaupt nichts, ich muss ja in dieser Welt leben. Doch ich möchte einen Blick dafür haben, um zu sagen: Hier will ich Nein sagen, denn das kommt von einem anderen Geist, der nicht von Gott ist und der nur zerstört.
Die Gemeinde Jesu geht hindurch. Ich habe Ihnen schon das Wort gesagt: Der Teufel geht umher wie ein brüllender Löwe (1. Petrus 5,8). Ein anderes Wort von Jesus steht in Matthäus 26,41. Ich denke auch noch einmal an die Sendschreiben und ihre Warnungen, zum Beispiel Offenbarung 2,10: „Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“
Ich habe nichts dagegen, dass die Kirchen in Berlin sich mit Gewerkschaften und Politikern zusammensetzen, um zu überlegen, wie man Arbeitsplätze schaffen kann. Aber ich frage mich: Ist es nicht ein Symptom unserer Zeit, dass die Kirche sich nicht mehr von der Welt unterscheidet? Dass man in der Kirche so wenig noch den Ruf hört, wie man den Weg zum Himmel findet, sondern sie sich in den Geschäften dieser Welt verliert? Dass die Kirche sich oft zum Anwalt für viele ideologische Fragen unseres politischen Geplänkels macht?
Da mag vieles im sozialen Bereich richtig sein, was wir bei der ganzen Politisierung gesehen haben. Aber es genügt als kurze Andeutung, dass es so wichtig ist, dass wir merken: Es wird immer eine ganz gefährliche Herausforderung für jede Form von Gemeinde sein – ob Freikirche, Hauskreis oder anderes – dass wir unseren Weg gehen und uns wirklich vom Geist Gottes leiten lassen. Wir müssen sagen: Was wir tun, tun wir, weil Gott es so befiehlt.
Ich bin dankbar, dass im neuen Gesangbuch die Barmer Erklärung eingedruckt ist. Diese war damals im Dritten Reich eine große Hilfe. Wir werden sie irgendwann noch einmal durchgehen, um die entscheidenden Punkte zu betrachten. Es geht eigentlich um die Frage, warum so viele Christen umgekippt sind und sagten: „Jetzt ist doch eine besondere Stunde Gottes.“ Man sagt dann: „Warum ist eine besondere Stunde Gottes? Herr, schau doch mal, da sind so viele SA-Leute in der Kirche marschiert.“ Entschuldigung, das ist keine biblische Argumentation. Was sagt das Wort Gottes zu der Sache?
Und da fehlte das Urteil aus dem Wort Gottes. Das ist so großartig in der Barmer Erklärung formuliert, wo steht: Es gibt keine andere Stimme auf der Welt – weder aus der Geschichte, noch aus deiner Erfahrung, noch aus deinem Urteil – als allein das Wort Gottes, das dein Tun und Handeln bestimmen kann. Das ist ganz toll formuliert von Karl Barth in dieser Erklärung von 1934 und auch heute noch sehr wichtig.
Das spielte auch eine Rolle in der großen Missions-Erklärung der Frankfurter Erklärung. Darum ist Entwicklungsdienst noch keine Mission. Es ist schön, wenn Entwicklungsdienst geleistet wird. Aber der Missionsdienst ist ein besonderer Auftrag, der nicht zu kurz kommen darf: dass Menschen durch Jesus mit Gott versöhnt werden.
Gottes eigentliches Ziel ist die Sammlung der endzeitlichen Gemeinde aus allen Völkern. Eine bedrängte, verfolgte Gemeinde, ganz bestimmt, nach dem, was die Offenbarung sagt – eine kleine Gemeinde, aber eine Gemeinde, die dem Gekreuzigten dient. Das wird das Ende der Zeit sein.
Manchmal wissen wir auch: Wir können nicht immer stromlinienförmig durch die Zeit gehen. Vielmehr müssen wir in diesen großen geistigen Fragen den Mut haben zu sagen: Wir gehen unseren eigenen Weg, weil wir uns vom Wort Gottes leiten lassen und Nein zu den Strömungen unserer Zeit sagen.
Wenn man sieht, mit welcher Kraft diese Ideologien wüten – schlangengleich mit großer Maulkraft und in ihren Schwänzen, wie sie zerstören und Schaden anrichten – kann ich mir nicht vorstellen, dass die Gemeinde Jesu und die gläubige Gemeinde in dieser Weltzeit, auch heute in den weltlichen Medien, sich so Gehör verschaffen kann, wie es ihr entsprechen würde. Das glaube ich nicht. Das werden die Mächte nicht zulassen.
Wir müssen einfach damit leben, dass wir wissen, dass wir eine Minderheit sind, die ganz im Gegenwind der Zeit steht. Aber das Wunderbare ist: Eine Gemeinde, die das weiß und diesen Dienst tut, erlebt, dass Jesus größer ist als die Mächte der Zeit. Das ist so wunderbar.
Wenn jetzt ein Lehrer in einer Schule plötzlich beginnt, sich gegen die Zeitströmungen zu stellen und sagt: „Ich lebe anders“, dann schenkt der Herr ihm Sieg. Wenn wir das schöne Lied von Blumhardt singen: „Jesus Sieg bleibt ewig ausgemacht“ und die Finsternis ihm trotzend wütend schnaubt, dann bleibt Jesus Sieger.
Das, was Sie auf dem Missionsfeld erleben, kann man heute in Stuttgart erleben, das können Sie in Ihrer Umgebung erleben. Christen, die im muslimischen Umfeld leben, sagen: „Ich werde meine Knie nicht vor den Geistern der Zeit beugen.“ Gott hat uns das schöne Wort „Nein“ gegeben, mit dem wir sagen: Nein, ich mache nicht mit.
Das fängt schon bei unseren Kindern an, die in ihrer Klasse vielleicht verspottet werden und sagen: „Wir machen nicht mit.“ „Ja, bist du so alt?“ mag sein. Es gibt Dinge, bei denen wir unsere Kinder anhalten müssen: Das kann man nicht tun, wenn man Jesus liebt. Das sind harmlose Dinge, und trotzdem wird es irgendwo kommen.
Dann werden Sie sagen: „Ich stehe allein.“ Und Sie sind gesegnet vom Herrn. Die Gemeinde geht nicht unter, weil nicht die Mächte bestimmen, sondern weil Gott die Herrschaft hat. Deshalb ist es eine Trostschrift, trotz aller schrecklichen Dinge, die hier stehen: Die Gemeinde Jesu siegt, die Gemeinde Jesu überwindet.
Wenn man die Geschichte betrachtet, muss man fragen: Warum sind nicht mehr Bekenner da, die aufstehen und den Namen Jesu anrufen? Ich bin heute überzeugt: Wo Sie anfangen, im Namen Jesu Menschen zu sammeln, werden Menschen zum Glauben kommen. Wo Sie das Wort Gottes unverkürzt ausbreiten, entsteht heute Gemeinde!
Wir leben noch nicht in der letzten bösen Zeit, in der der Antichrist gar nichts mehr zulässt. Es sind nur diese Mächte da, diese Ideologien, diese Zeitgeister. Man braucht sich nicht bis zum Letzten mit den Rumärgern streiten; sie sind nicht mit Verstand und Argumenten zu widerlegen. Man kann nur noch bekennen.
Und da gibt es wunderbare Beispiele, unzählig aus unserer Zeit, wo Menschen den Namen Jesu bekennen und plötzlich jemand sagt: „Vielen Dank, Sie haben mir wieder zum Licht verholfen.“ Denn das Licht ist noch nicht verlöscht.
Wir stehen in einer Kampfzeit, in einer großen geistigen Auseinandersetzung, die mitten durch unsere Kirche hindurchgeht. Sie verläuft mitten hindurch, weil eine geistige Auseinandersetzung nicht einfach so abgetan werden kann mit: „Das klingt so fromm“ oder „Das ist irgendwo verkündigt worden.“ Sie muss sich am Wort Gottes messen und klar mit dem Evangelium sein. Das muss ich prüfen.
Denn das Erschütternde ist: Diese schrecklichen Zorngerichte sind von Gott zugelassen, damit die Menschen umkehren und sich bekehren, zur Buße rufen. Buße ist in unserer Zeit ganz vernachlässigt. Sie war der Auslöser der Reformation Luthers. Es war das Hauptwort der Predigt Jesu, das meistgenannte Wort in den Evangelien: Umkehren – fortwährend umkehren.
Umkehren in die offenen Arme Gottes – ein fröhliches Geschäft! Die Menschen sollten umkehren, doch genau das Gegenteil geschieht: Sie verhärten sich gegen Gott, klagen ihn über die Ereignisse an und tun keine Buße für ihre Werke.
Gott will Umkehr. Wo heute evangelisiert wird, ist die wirksamste Evangelisation nach wie vor Mund-zu-Mund, Mund-zu-Ohr. Die meisten Menschen sind nur durch persönliche Beziehungen ganz normaler Menschen zum Glauben gekommen. Wo Menschen sagen: „Ich kann eigentlich nur für Gott leben, und das ist mir das Wichtigste im Leben geworden“, da geschieht so viel.
Da geschieht Durchbruch, wenn sie für Menschen beten, wenn sie in ihrer gottlosen Verwandtschaft oder im Kollegenkreis als Beter stehen. Dann sind die bösen Mächte oder der Teufel wirkungslos, egal was er macht.
Wie Luther sagte: „Wenn so viele Teufel wie Dachziegel in Worms wären, ich will hineingehen.“ Wir wollen den Teufel nicht fürchten. Deshalb will ich gar nicht viel von geistlicher Kampfführung reden, denn das würde wieder ein Mätzchen daraus machen.
Natürlich ist der Teufel überall, aber ich will ihn nicht ernst nehmen. Es lohnt sich, ein Wort von ihm zu sprechen, denn Jesus ist der Sieger. Wo ich mich unter den Sieg Jesu stelle, wird mein Leben gesegnet sein.
Selbst die Kranken und Schwachen dürfen uns diesen Segensdienst noch tun in unserer Zeit: Menschen zur Buße führen. Wenn Sie fragen, was Sie einem Menschen an Zeugnis schulden, dann nicht nur zu sagen, dass es einen Gott gibt – das wissen alle, sogar der Teufel. Sondern Menschen zur Buße zu führen, zur Bekehrung, zur Umkehr, zum neuen Leben, zum Gehorsam und zur Nachfolge Jesu.
Buße ist ein fröhliches Geschäft, weil Sünde im Licht Gottes bekannt wird. Man muss ganz einfach mit biblischen Worten Menschen zur Erkenntnis Jesu führen, damit sie an ihn glauben. Das ist das Hauptgeschäft: dass sie diesen Weg gehen.
Doch die Menschen werden umso mehr die bösen Geister anbeten – die goldenen, silbernen, steinernen und hölzernen Götzen. Auch hier haben Ausleger gesagt: Es ist das Kapital, das Geld und die Macht. Die goldenen Götzen sind die Wirtschaft und die Macht.
Ich kann meine Schrift nicht mehr lesen, aber die verschiedenen Zeichen heute stehen für Macht und Einfluss. Die steinernen Götzen sind die imposanten Bauten und die Technik, die Maschinen. Sie sind beim Ehren gemeint, ja, die Technik. Die Menschen sind begeistert von dem, was sie schaffen. Doch letztlich ist es ein totes Werk, das im Zeichen einer vergehenden Welt gebaut ist.
So schön der Eiffelturm ist, wir freuen uns und fahren da hin. Doch es ist eine vergehende Zeit, in der aus dem Menschen nichts Ewiges geschaffen wurde. Wenn Menschen sich daran festhalten und ihnen der Weg zu Gott verstellt wird, sind das Götzen, die man anbetet. Sie können weder sehen, noch hören, noch gehen.
Sie bekehren sich nicht von ihren Morden, ihrer Zauberei, ihrer Unzucht und ihrer Dieberei. Gut, dass auch die Offenbarung immer wieder zeigt: Keine Ehrfurcht vor dem Leben. Ein Mischmasch falscher Gottesanbetung, wie Gott verehrt sein will. Er will, dass man ihn in seinem Wort sucht und findet.
Unzucht nennt die Bibel immer den falschen Umgang mit unserem Leib, mit der Lust, die nicht in der Ordnung Gottes ist und uns nicht befriedigt. Die Dieberei beschreibt, wie wir uns im Leben Dinge holen, die uns Gott nicht in die Hand gegeben hat, über die wir nicht glücklich werden.
Darum geht die Gemeinde ihren Weg durch eine verwirrte Zeit, durch eine Zeit, in der unheimliche Mächte los sind. Jesus ist gekommen, um die Werke des Teufels zu zerstören.
Ich sage es nochmals: Wir wollen gar nicht viel vom Teufel reden, sondern wissen, dass dort, wo wir auf die Macht des Teufels stoßen, wir so sein wollen: Wir wollen sehen, was Jesus kann. Und da wollen wir seine Siege erwarten über Menschen, die heute noch lästern und spotten.
Dort kann Gott am allerherrlichsten seinen Sieg aufrichten. Wir wollen von unserem Herrn große Siege erwarten, auch solange wir noch leben, auch in unserer Stadt. Wir wollen vor nichts zurückschrecken. Durch das Gebet wird es gehen, durch das Zeugnis, wenn wir uns nicht erschrecken lassen vor den Mächten dieser Zeit.
Ich möchte sagen: Die Mächte, die wir heute in unserer freien Welt haben, sind noch viel schlimmer als die Mächte, die früher im marxistischen Ostblock tätig waren. Es ist eine so subtile Welt mit völliger Sexualisierung, Missachtung des Menschen, aller Werte und allem. Deshalb braucht man einen klaren Stand im Wort Gottes.
Suchen Sie sich diesen Stand, dann können Sie überwinden durch die Kraft unseres Herrn. Es ist noch nicht das Ende. Das Ende kommt beim Antichrist, und selbst dann kann man überwinden. Die Gemeinde wird siegen.
Der Herr wird seine Gemeinde durch die Zeit bewahren und behalten.