Die Bedeutung des Hebräerbriefs und die Kraft des Glaubens
Soweit ich zurückdenken kann, hat dieses Kapitel im Hebräerbrief für mich eine ganz wichtige Rolle gespielt. Wahrscheinlich ist es auch für Sie das Bekannteste im Hebräerbrief.
Wir hatten ja von der Kraft des Wortes Gottes gesprochen, von der Vergänglichkeit der Zeit und heute Morgen noch einmal vom Hohen Priesteramt Jesu, der durch sein Leiden uns die Erlösung erworben hat. Jetzt sehen wir auf einmal Jesus. Wir sehen ihn im Leben vieler Frauen und Männer, die Jesus gedient haben.
Es war vorhin schön, als wir im Aufzug waren. Da hat sich ein Ehepaar vorgestellt, und ihr hattet keine Ahnung, dass es DIP-Emissare waren. Wo sind die Rebmanns? Ja, natürlich, ihr Lieben, auch wunderbar! Ihr seid auch dort in Wunderschön. Und Frau Schenk ist auch noch hier. Sie war mit uns und geht wieder nach Tansania hinaus.
Es ist doch herrlich, wenn man an die Missionare denkt und wie in eurem Leben auch durch euer Zeugnis das dann auf einmal sichtbar wird.
Es war bei uns in der Familie immer üblich, dass wir gerne solche Bilder aufgehängt haben. Ich habe auch in meinem Amtszimmer, wo ich Platz hatte – jetzt geht das im Alter nicht mehr – lauter Galerien. Ich weiß gar nicht, es waren über hundert Bilder von solchen Gestalten des Reiches Gottes aufgehängt. Ich habe das überall gesammelt und hatte eine große Liebe dazu, über die Jahrhunderte hinweg die großen Zeugen des Glaubens zu lesen.
Bis heute bekomme ich eine ganz tiefe Führung durch Johann Albrecht Bengel, Ludwig Hofacker und wie sie alle geheißen haben: Charles Wesley, John Wesley, Hudson Taylor und viele andere. Das ist wunderbar.
Die Vielfalt der Glaubenszeugen und ihre Bedeutung
Als ich 14 oder 15 Jahre alt war, gab es im Brunnen Verlag eine Reihe mit dem Titel „Zeugen des gegenwärtigen Gottes“. Von meinem Taschengeld kaufte ich mir nach und nach die Bücher, unter anderem von Eva von Thiele-Winkler und Friedrich von Bodelschwing. Es gab viele verschiedene Geschichten, die man entdecken konnte.
Für mich waren diese Berichte immer wunderbar illustriert. Sie zeigten, wie die Begegnung mit Jesus im Leben eines Menschen sichtbar wird. Es handelte sich dabei um ganz normale Menschen aus dem Alltag. Bauern waren darunter, ebenso Denker und Gelehrte, Ehelose und Mütter, Prediger und andere, die in der Gemeinschaftsbewegung aufgewachsen sind. Alle hatten eines gemeinsam: Sie wanderten dem großen Ziel der Ewigkeit entgegen.
In unserer Familie war das der Familiensong unserer Marseillais, der bei uns üblich war. „Himmel an, nur Himmel an, soll der Wandel gehen.“ Dieses Lied wurde in Hülben bei allen Festen gesungen – an Sommertagen, bei Beerdigungen und bei fröhlichen Hochzeitsfesten. Es war immer dieses wunderbare Lied von Schöner:
„Unser Weg geht weiter der Ewigkeit entgegen,
Himmel an, und da heißt es:
Himmel an, Wald neben dir, alles folgt des Herrn,
trägt im Himmelsvorschmack hier seine Lasten gern.
O, schließ dich an!“
Deshalb habe ich dieses Thema gewählt: Wir gehören zu diesem großen Zug der Zeugen des Volkes Gottes. Es ist so schön, wie es in diesem Abschnitt heißt, im Vers 34: Das sind alles Leute, die aus der Schwachheit zu Kräften gekommen sind.
Die Kraft Gottes in der Schwachheit der Glaubenshelden
Ich bin immer fasziniert, wenn ich von Georg Müller, dem großen Vater, lese, der so viele verwaiste Kinder in Bristol versorgt hat. Weil er so schwach war, lehnte er sich ganz auf die Verheißung dessen, der seine Kraft in den Schwachen mächtig macht. Sie waren schwache Menschen, und doch konnten sie so viel bewirken, weil sie mit der Kraft von Jesus gerechnet haben. Dadurch wurden sie im Kampf stark.
Sie waren nicht von Natur aus stark. Das spielt heute eine große Rolle, besonders bei vielen jungen Leuten, die sich fragen, welche Gaben sie haben. Ich sage immer: Passt auf, die entscheidenden Gaben gibt der Herr, wenn er euch in einen Dienst hineinstellt.
Bei unseren christlichen Fachkräften, die wir ausgesandt haben – darunter famose Fachärzte, Spezialisten und gelehrte Dozenten – wurde gesagt: Es dauert keine vier Wochen, dann sind sie eingebrochen. Mit euren Gaben scheitert ihr in diesen schwierigen Herausforderungen draußen. Doch dann erlebt man ganz neu die Gnade und Barmherzigkeit von Jesus. Das Zeugnis dieser Menschen, die im Glauben das erfahren haben, ist hinausgegangen.
Darum ist es so wichtig, den Blick auf diese Frauen und Männer zu richten, damit wir nicht steckenbleiben. So heißt es im Kapitel zwölf: Wir dürfen nicht steckenbleiben in der Sünde, auch nicht im Unglauben, in der Trägheit oder in der Angst. Stattdessen sollen wir mutig und stark zum Dienst werden.
Lasst uns aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Er muss uns durchtragen und durchführen, damit wir gestärkt werden. Deshalb leg ab, was dich beschwert, und lass dich hineinstellen in diese wunderbare Gemeinschaft.
Mut und Stärke trotz Schwierigkeiten
Mein erster Punkt ist mir wichtig: Lass dich nicht von den Schwierigkeiten, denen du gegenüberstehst, niederdrücken. Unsere Missionsleute können oft erzählen, wie man sich am völligen Ende seiner Möglichkeiten fühlt.
Es ist aber hier so ermutigend, wenn wir uns biblische Gestalten ansehen, wie zum Beispiel Gideon. Als Gott ihn durch einen Engel beruft, fragt Gideon: „Wer bin ich? Ich bin doch gar nichts Besonderes, und mein Geschlecht gehört zu einer unbedeutenden Familie.“
Der berufende Bote Gottes antwortet darauf: Gerade in deiner Kraftlosigkeit liegt deine Kraft. Das ist der Grund, warum Gott dich beruft und durch dein Leben wirken will.
Wir kennen die Geschichte gut: Vom Heerband wurden viele zusammenberufen, doch am Ende blieben nur 300 Mann übrig. Durch diese 300 Männer hat Gott seine großen Taten vollbracht.
Ich hoffe, dass Sie diese Geschichte auf Ihr eigenes Leben übertragen können, besonders auf die großen Schwierigkeiten, die Sie umgeben.
Ich habe heute Morgen bereits gesagt, dass es bei den Großeltern beginnt, die sich um ihre Enkel sorgen. Das sind Herausforderungen für die Gemeinde. Wir brauchen wieder Beter und Menschen, die im Glauben leben und mit der Kraft von Jesus in unserer Zeit rechnen.
Wir müssen wissen, dass er auch heute noch große Dinge tun kann.
Beispiele biblischer Glaubenshelden
Wie oft waren die Gotteszeugen in Bedrängnis und wussten nicht mehr weiter. Wir kennen das Beispiel bei Elisa, als sein Diener sagt: „Die ganze Berge sind umgeben vom Feind.“ Daraufhin bittet Elisa den Herrn: „Öffne ihm die Augen, dass er sehe.“ Und dann sieht der Diener die feurigen Rosse und die Wächter.
Das ist wichtig zu wissen: Der Herr ist da mit seinen Wundern. Barak, der hier erwähnt wird, war ein Führer des Volkes Israel, aber ein Feigling. Das Besondere in der Bibel ist, dass Gott zuerst Deborah gebraucht hat. Sie hat Barak ermutigt und gesagt: „Was sitzt du da? Du musst doch handeln.“ Deborah brachte Barak an die richtige Position. Ohne Deborah wäre gar nichts gelaufen.
Dann schenkte Gott den Sieg, obwohl dieser merkwürdig war. Die feindlichen Wagen blieben im Schlamm stecken. Das ist immer so bei Gottes Siegen: Es ist nicht unser Werk, sondern Gott fügt alles so, dass die Feinde besiegt werden. Gott greift wunderbar ein und schenkt den Sieg.
Dann wird David erwähnt. David ist eine Geschichte, die uns seit Kindertagen bewegt. Seine Brüder sagten: „Was möchtest du denn? Du bist nur aus Neugier gekommen.“ Die älteren Brüder behandelten den kleinen David herablassend. Als dann Goliath sein Maul aufriss, fragte David: „Warum geht eigentlich keiner hinüber und stellt sich ihm?“ Die Brüder sagten, David habe keine Ahnung, denn Goliath sei stark, ein erfahrener Kämpfer mit einer Ehrenrüstung.
David antwortete: „Ich gehe hinüber.“ Er probierte vorher die Rüstung von Saul an, aber sie war viel zu groß und schlotterte am Boden. Die Rüstung passte nicht zu ihm. Schließlich trat David dem Goliath entgegen und sagte ihm das, was er sagen musste: „Du kommst zu mir mit Schwert, Speer und Schild, ich aber komme zu dir im Namen des Herrn Zebaoth.“ Dann nahm er seine Schleuder und traf Goliath an einer verwundbaren Stelle, genau dort, wo Goliath sein Visier noch nicht heruntergeklappt hatte.
Das sind Siege Gottes, die ihr in eurem Leben erleben könnt! Für uns alle sind diese Geschichten niedergeschrieben, damit wir sie merken und begreifen.
Elija und andere biblische Gestalten als Vorbilder
Dann denken wir wieder an Elija, der als Einzelner der Gottlosigkeit der Isebel, der Königin von Phönizien, getrotzt hat. Sie hatte den schrecklichen Balzkult in Israel verbreitet. Und wie hat es bei Elija geheißen? „Der Herr, vor dem ich stehe.“
Dann wusste er, dass er stark war, weil der Herr, vor dem er stand, ihn nicht erschrecken ließ. Er ließ sich nicht einschüchtern durch die Willkürherrschaft Ahabs, dem Ehemann dieser Isebel. Elija sagte Ahab ins Gesicht, dass er Unrecht getan hatte am Nabot und seinem Weinberg. Dieses Unrecht kündigte er ihm an mit den Worten: Du wirst untergehen. Dort wird ein Streitwagen sein, und die Hunde werden dein Blut lecken, weil der Herr die Geschichte lenkt. Was für ein großer Mann war Elija!
All das wird hier erwähnt: Simson, Jephtha, David, Samuel, die Propheten. Simson ist eine eigentümliche Gestalt. Ich hatte gerade eine Bibelwoche in Nürnberg, und da war es so schön, dass man an einem Abend den Simson betrachtet hat. Er umgab sich mit Gestalten, die unheilvolle Kompromisse im Glauben eingingen. Das war eigentlich tragisch.
Simson war berufen als Heiland für das Volk Israel, doch er hatte eine Schwachstelle: Wenn er eine Frau sah, schienen bei ihm alle Sicherungen durchzubrennen. Das ist erschütternd: Ein starker Mann Gottes, aber in seiner Schwachheit. Doch Gott hat ihn dennoch benutzt. Selbst als die Philister ihm die Augen ausgestochen hatten, blieb Gottes Wirken sichtbar.
Man wundert sich, wie Männer so dumm sein können, sich von Delila verführen zu lassen. Sie sagte plötzlich zu ihm: „Schnucki, Schätzchen“, und er verlor seinen Verstand und gab seine Sinne preis. Lesen Sie es noch einmal nach: Da wurde seine Seele sterbensmatt. Die Bibel beschreibt eindrucksvoll die Ohnmacht der Männer. Doch Gott schenkte Simson noch einmal neue Kraft, als er im Dagons-Tempel war.
„Herr, noch einmal!“ – ein Gott der Barmherzigkeit und Gnade, der einen gefallenen Simson noch einmal stark macht. Das sind alles Beispiele für uns, was Gott in unserem Leben bewirken will. Dann riss Simson die Säulen zusammen und sagte: „Herr, lass mich es noch einmal tun!“
Da waren auch die drei Männer im Feuerofen. Als man sie herausholte, war kein Brandgeruch an ihnen zu riechen – lauter Siege Gottes! Und daran wollen wir unsere Kinder wieder begeistern. Wir wollen sagen: Tut das nach! Es ist so gewaltig, was unser Herr tun kann!
Glaube als Überwältigung von der unsichtbaren Wirklichkeit
Schon die Verse davor in Hebräer 11 sind voll von Beispielen wie Mose und Abraham. Abraham wartete auf die Stadt, die einen göttlichen Baumeister hat, auf das ewige himmlische Heim, zu dem er unterwegs war.
Ganz am Anfang des Hebräerbriefs, Kapitel 11, steht eigentlich der entscheidende Grund: Es ist der Glaube, eine gewisse Zuversicht dessen, was man hofft. Erinnern Sie sich an den Luthertext? Dort steht im Griechischen ein schwieriges Wort: Hypostasis. Ich übersetze das gern so: Glaube ist ein Überwältigtwerden von der unsichtbaren Wirklichkeit.
Wenn jemand Jesus entdeckt hat, auch in seinem Wort, wenn Jesus sich uns offenbart hat, dann passiert es, dass wir überwältigt werden von dem, was Jesus alles kann und machen will. Wir lernen immer neu zu staunen. Da gibt es keine Hoffnungslosigkeit, sondern Mut und Zuversicht, grenzenlose Hoffnung.
Ein Beispiel dafür ist Daniel, der zu den Löwen geworfen wurde, aber die Löwen ihn nicht berührten. Wunderbar! Was Gott tun kann, sieht man auch bei Simson und David, die den Löwen den Rachen gestopft haben. David erzählt, wie er das geschafft hat. Da kam der Geist Gottes über ihn, wie es manchmal in der Bibel steht. Das heißt, der Herr machte sie stark.
Sie sind stark geworden und haben durch Glauben die Heere der Feinde zum Wanken gebracht. Schlechte Leute! Unser Gott braucht keine Heere oder die Kraft der Welt, sondern er braucht Vertrauen. Und das wollen wir lernen, dieses Vertrauen, das die Bibel immer mit Glauben übersetzt.
Das heißt auf der einen Seite, ihm bedingungslos zu vertrauen, aber auch zu gehorchen und den Weg zu gehen, den er vorgibt. Nicht unsere verrückte Fantasie, sondern das, was er uns sagt, können wir anpacken.
Ich hoffe, dass Sie im Alter noch diese Spannkraft des Glaubens an Jesus haben. Dass Sie sagen: Wir wollen noch große Dinge erleben. Wenn ich noch ein paar Jahre oder Tage in dieser Welt bin, dann will ich noch Großes für meinen Herrn wirken.
Die Kraft des Gebets und der Hoffnung auf Bekehrung
Neulich hörte ich jemanden sagen, dass er immer dafür betet, dass sich die Mitglieder von Al-Qaida bekehren. Es sei doch ein kleines Wunder, wenn sie Jesus folgen würden. Wie würde die Welt des Islam aussehen, wenn die Terroristen zu Zeugen Jesu würden? Ich finde das großartig.
Ich bringe das jeden Tag im Gebet vor den Herrn. Er kann doch Wunder wirken; schließlich hat er schon oft Feinde bezwungen. Wir wollen im Glauben diese große Spannkraft haben und die Erwartung, was der Herr tun kann.
Doch lasst euch den Blick nicht vernebeln. Es ist so wichtig, dass das ausgewogen bleibt, auch in diesem Kapitel. Es gab andere, die solche Erfahrungen nicht gemacht haben. Genau die Gemeinde, von der erzählt wird, berichtet, wie der Herr ihnen wunderbare Heilungen schenkte – vielleicht sogar Heilung vom Krebs. Andere aber erleben das nicht.
Und dann gab es die Wenigen, die geglaubt haben, obwohl sie nichts erlebt hatten. Sie waren genauso nah bei Jesus. Das ist seine Art der Führung, wie er das tut. Es gab auch andere Glaubenszeugen, die unter die Räder kamen, während andere gestärkt wurden.
Kennen Sie die Geschichte von Marie Durand? Sie war 38 Jahre lang im Turm in Eggesin gefangen, nur vier Monate nach ihrer Hochzeit. Sie hat ihren Mann nie mehr gesehen. Dort hat sie in die Steine das Wort „Resistez“ eingeritzt – leistet Widerstand, haltet aus, für die mitgefangenen Frauen. Wenn man heute dort unten in diesem Gemäuer steht, wo diese Inschrift ist, spürt man ein starkes Glaubenszeugnis. Was Marie Durand erlebt hat, war nicht umsonst.
Das ist für uns so wichtig, dass wir das im Kopf behalten: Jesus kann uns auf andere Wege führen, Wege, die uns nicht passen. Trotzdem will er uns gebrauchen, um sich dadurch zu verherrlichen und Großes zu tun.
Unzählige wurden in die Arenen geschleppt und wilden Löwen vorgeworfen. In den Gladiatorenkämpfen starben sie als Zeugen Jesu, ohne einen sichtbaren Sieg zu erleben – das muss man wissen.
Darum habe ich es überschrieben: „Schließ dich den Kreuzträgern an“, denn unser Herr hat oft einen Kreuzesweg für uns vorgesehen. Schon beim Apostel Paulus war das so. Was war für ihn schwer mit seiner Krankheit, unter der er gelitten hat? Er brauchte Kraft auf seinen strapaziösen Reisen. Dreimal hat er gebetet: „Herr, nimm doch diese Krankheit von mir!“ Der Herr antwortete: „Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit.“ Seine Gnade ist mächtig und vollendet sich in unserer Schwachheit.
Jesus hat noch mehr daraus vor. Selbst auf Wegen, die wir als unnütz ansehen, wirkt er groß. Weiter heißt es: „Sie sind gesteinigt, zersägt, durch Schwert getötet worden, sind umhergezogen in Schafpelzen und Ziegenfellen. Sie haben Mangel, Bedrängnis und Misshandlung erduldet, die Welt war ihrer nicht wert.“
Es ist ganz wichtig, die Missionsgeschichte zu betrachten. Die Anfänge der großen Missionskirchen in Afrika waren eine lange Staffel. Missionare arbeiteten oft nur wenige Monate, bevor sie an der Goldküste begraben wurden. In Basel, wo die Missionsschüler ausgebildet wurden, fragte man: „Wer meldet sich freiwillig?“ Keine Hand rührte sich. Dann fragte der Missionsleiter: „Wer lässt sich senden?“ Und plötzlich hoben alle die Hände. Wenn Jesus sendet, sind sie bereit – auch für einen kurzen Dienst.
Zinzendorf sprach von der „Saat der Mooren“ – das waren seine schwarzen Missionsmitarbeiter. Seine Missionare waren draußen, und heute zeigen uns afrikanische Christen oft die Gräber dieser Missionare. Sie sind tief bewegt und wissen, welche Liebe und Lebenshingabe dahinterstanden. Das Zeugnis war nicht vergeblich.
Der Hebräerbrief zeigt uns: Was man für Jesus tut, ist nie ein unnützes Opfer. Der erste Missionspionier in Ostafrika war Ludwig Krapf aus Württemberg. Er war genial begabt, führte aber in 25 Jahren keinen einzigen Menschen zu Jesus. Trotzdem sagte er: „Es ist nicht vergeblich. Das Evangelium wird einmal durch Ostafrika fließen, so breit wie der Pangani-Fluss.“ Und so ist es gekommen.
Heute gibt es in Kenia große, mächtige Bibelkirchen und viele Jesusleute. Krapf hat das nicht mehr erlebt. Er erhielt zwei oder drei Helfer: Der erste kehrte auf dem Schiff um und zweifelte an seiner Berufung, der zweite zweifelte an der anglikanischen Kirche und kehrte in Aden um, und der dritte war Pfefferle, ein Schwabe, der vier Wochen nach seiner Ankunft Ludwig Krapf das Grab schaufelte.
Krapf schrieb im Missionsbrief: „Das Allergrößte ist, wenn uns der Herr zur Selbstverleugnung zwingt und wir nicht meinen, es müsse nach unserem Kopf gehen.“ Er war ein gesegneter Mann, den Gott gebraucht hat, um die großen Anfänge in Ostafrika zu legen. Im Museum in Nairobi sind die beiden größten Säle Krapf und Rebmann gewidmet. Jedes Schulkind in Kenia kennt den Namen Ludwig Krapf, weil sie wissen, was er für die Suaheli-Sprache bedeutet hat.
Dort hat Gott die Mission vorbereitet. Man hat in Mombasa ein großes Kreuz aufgerichtet, wo Krapf seine Frau und ein Kind begraben hat, die im Fieber starben. Krapf schrieb an seine Missionsleitung: „Sagen Sie dem Komitee, dass an der ostafrikanischen Küste ein einsames Missionsgrab ist. Es erinnert Europa an die große Aufgabe, die für den Herrn Jesus noch in Afrika getan werden muss. Aber kein Zurück!“
Das Scheitern und der Misserfolg machten ihn nur gewisser. Er dachte nicht in seinem Kopf darüber nach, sondern las in der Bibel und wusste: Was für Jesus getan wird, ist nie umsonst und nie vergeblich.
Lasst euch nicht den Blick verstellen durch die Schwierigkeiten, die es gab. Wie viele wurden getötet, waren auf der Flucht, versteckten sich in den Katakomben! Die Geschichte der Christen begann so und ging jahrhundertelang so weiter.
Sie sind umhergezogen in Schafpelzen und Ziegenfellen, mit Mangel, Trübsal und Ungemach, im Elend umhergeirrt auf Bergen, in Klüften und Löchern der Erde.
Mir ist es immer wichtig, nicht nur an unsere Missionare zu denken, mit denen wir verbunden sind, sondern auch an die einheimischen Missionare. Die größte Missionsbewegung umfasste etwa 100 einheimische Missionare. Sie gehen heute in Gebiete, in die kein Europäer darf, in verschlossene Länder.
Ich war dabei, als von der Mandschurei aus ein Nordkoreaner zurückgeschickt wurde, der in Nordkorea das Zeugnis von Jesus verbreiten wollte. Das ist so bewegend, wenn diese Leute dorthin gehen, wo Prediger erschossen werden, und trotzdem sagen: „Ich gehe diesen Weg.“
Viele von ihnen leben in großer äußerer Not. Man kann sich kaum vorstellen, wie schwer ihre Lage ist. Sie haben oft nur zehn bis fünfzehn Euro im Monat, um ihre Familie zu ernähren. Oft ist unklar, wo ihre Kinder zur Schule gehen, wenn sie in fremden Ländern sind. Sie nehmen vieles auf sich, um Jesus willen. Doch sie werden überwältigt von der unsichtbaren Macht Jesu, die sie zwingt und nötigt. Die Welt war sie nicht wert, diese Menschen, die so viel auf sich genommen haben.
Wir sehen oft nur die schrecklichen Ereignisse. In Südamerika gab es 1952 die Ermordung der Oka-Missionare. Wann war das genau? Früher, irgendwann in dieser Zeit. Jim Elliot und andere wurden getötet. Es war eine furchtbare Nachricht, die die Indianer erreichte. Doch viele Indianerstämme sind seitdem zu Jesus gekommen.
Das Allertollste ist: Im 20. Jahrhundert gab es kein Ereignis, das so viele junge Leute bewegte, in den Missionsdienst zu gehen, wie gerade die Ermordung der Oka-Missionare. Schon im ersten Jahr nach ihrem Tod zählten über 3000 Menschen das als Grund für ihre Berufung. Was wie ein Misserfolg aussah, hat Jesus benutzt, um umso mehr für sein Reich zu wirken.
Das ist das Große, was uns immer wieder ermutigen soll: Was er tun kann und wirken will.
Sie haben all das im Gedächtnis, wie in Sumatra die ersten amerikanischen Missionare von Kopfjägern ermordet wurden. Die Kopfjäger schnitten Köpfe ab, stellten sie in die Sonne und trugen Schrumpfköpfe am Gürtel als Zeichen ihrer Macht. Sie zeigten damit, wie viele Menschen sie getötet hatten.
Die ersten amerikanischen Missionare, die nach Sumatra kamen, wurden getötet. Genau in diesem Jahr wurde in Nordstrandischmoor bei der Insel Pellworm Ludwig Nommensen geboren. Er führte später die meisten Menschen in Sumatra zu Jesus. Die anderen Missionare erlebten das nicht.
So läuft die Linie des Reiches Gottes oft verborgen vor unseren Augen. Wichtig ist nur, dass wir geführt werden in dieser großen Bewegung des Reiches Gottes und brauchbar werden.
Der Hebräerbrief ermutigt uns: Lass dich nicht durch deine Sünde abhalten und werde nicht träge im Blick auf Jesus. Er macht seine Geschichte, und das gibt neuen Mut.
Unsere Kinder haben so gern das Büchlein von Wolfgang Heiner gelesen: „Sie fürchten nicht den Flammentod.“ Ich war oft in Uganda, auch bei Festo Kiventschere, in der schwierigen Zeit des Diktators Idi Amin. Die Ugander fürchten nicht den Flammentod.
Sie erzählen die Geschichte, wie am Hofe des Königs der Baganda, dem eindrucksvollsten Stamm Ugandas, viele Paschen im Feuer umgebracht wurden. Sie waren die Ersten, die das Evangelium annahmen. Die Ugander sprechen ungern darüber, und Festo Kiventschere hat es oft verhüllt.
Der Grund war, dass am Königshof homosexuelle Praktiken herrschten und die Paschen dem König gefällig sein mussten. Als sie zu Jesus kamen, verweigerten sie das und starben alle den Flammentod. Es war das mächtigste Zeugnis, das in ganz Uganda die meisten Menschen zu Jesus führte.
Heute ist Uganda fast ganz von Jesusleuten besetzt. In der schweren Zeit von Idi Amin war es Erzbischof Janani Luwum, Vater von sechs Kindern, der Mut hatte. Zuerst schrieb er einen Brief an den Diktator und sagte, es sei Unrecht, was geschehe. Dann sprach er noch einmal unter vier Augen mit Idi Amin und sagte: „Es ist Unrecht, was in diesem Land geschieht.“ Kurz darauf wurde er erschossen.
Das haben wir damals miterlebt, es hat uns tief bewegt. Da hat einer sein Leben gegeben. Für die Afrikaner war das eine Ermutigung, dass das Evangelium stark macht. Es war zwar der Tod eines wichtigen Mannes, aber für das Reich Gottes ein Sieg.
Idi Amin konnte sich nicht mehr lange halten. Der Widerstand wurde zu groß, die Großmächte wurden wach und unterstützten den Widerstand. Das hat die Christenheit geprägt. So schlimm es aussah, es war ein Sieg für Jesus.
Wir könnten viele solcher Geschichten fortsetzen. Bei der deutschen Indianermission gab es ein schreckliches Flugzeugunglück, bei dem sieben oder zehn Leute starben. Damals fragte man sich, ob man überhaupt weitermachen soll.
Doch dann kam der Aufbruch. Was hat der Herr aus dieser Arbeit gemacht? Welch ein Licht wurde weitergetragen! Wir dürfen uns nicht von äußeren Schwierigkeiten den Blick vernebeln lassen. Das ist so wichtig, auch angesichts der Lebensschicksale und Widerstände.
Wir sollen weitermachen, Zeugen Jesu sein, für ihn wirken – unerschrocken, mit großem Glauben.
Der Hebräerbrief sagt zum Schluss: Kein einziger wurde enttäuscht. Auch die, die dieses Schicksal erlebt haben, brauchen wir nicht zu bemitleiden. Sie haben etwas Besseres erlangt. Wenn sie in der Ewigkeit gefragt werden, werden sie sagen: „Ich habe keinen Tag dieser Weltzeit bereut.“ Es ging ihnen nur um den Dienst.
Wenn der Herr jemanden heimholt in seinen Frieden, ist das seine Entscheidung – egal wie es geschieht.
Sie haben Zeugnis empfangen, auch wenn sie es in dieser Welt nicht erlebt haben.
Wir hören oft, dass Christen bei uns ein großes Theater machen, wenn sich nicht erfüllt, was sie sich wünschen. Wenn Gott nicht die Heilung schenkt, die sie erbeten haben, oder wenn die Evangelisation nicht den gewünschten Erfolg bringt, oder wenn es in der Gemeinde nicht so läuft, wie sie meinten.
Das ist alles ein falsches Denken. Wir wollen uns wieder gebrauchen lassen vom Herrn: „Herr, gebrauche mich, tot oder lebendig, wo du mich haben willst.“ Das wahre Wort von Henry Martin, dem großen Indienmissionar, einem der ersten Pioniere. Mit 31 Jahren rief ihn der Herr auf der Heimfahrt bei Tokat in der Türkei aus dieser Welt.
Er war ein leidenschaftlicher Kämpfer für Jesus, der das Evangelium in die persische Sprache übersetzte und viel tat. Sein Wort: „Herr, gebrauche mich, tot oder lebendig, aber ich will dir mit meinem Leben dienen.“
Keiner von denen wurde getäuscht. Sie haben das Bessere empfangen, konnten aber nicht sehen, was wir heute sehen.
Ich habe oft überlegt, was Hudson Taylor sagen würde, wenn er das heutige Erwachen in China sieht – über 70 Millionen bekennende Jesusleute.
Was würde Ludwig Krapf sagen, wenn er die große afrikanische Inlandskirche in Kenia sieht, die einen wunderbaren Dienst tut und eine riesige Missionsarbeit leistet?
Sie konnten das nicht ahnen, sie sahen nur die kleinen Anfänge.
Jetzt ist es wichtig, dass unser Dienst nicht nur auf sichtbare Erfolge zielt, sondern sagt: „Herr, du musst mich gebrauchen.“ Ich wünsche mir, dass aus meinem Leben Frucht entsteht.
Denken Sie an einen Ihrer Enkel: Was kann Gott daraus machen? Beten Sie dafür!
Ein Kind, das Sie in der Jungschar Ihrer Gemeinde sehen: Was kann der Herr daraus machen, aus der künftigen Generation?
Wir wollen schon jetzt vom Herrn Großes erwarten, neue Erweckungen, dass er Großes wirkt.
Der Tod der Heiligen ist bei Gott wertgeschätzt. Über allem Leiden und allen schweren Führungen der Christenverfolgung steht das Wunderbare, dass sie die Krone der Herrlichkeit erhalten.
Sie haben in schwersten Niederlagen und Tiefen nicht erlebt, was sie sich gewünscht haben – auch die Liederdichter aus dem Dreißigjährigen Krieg.
Johann Valentin Andreae, der in Calw lebte, erlebte, wie die meisten Häuser von Calw niederbrannten. Im Januar saßen sie im Schnee in den Wäldern und waren froh, wenn sie ihr Leben retten konnten.
Der Herr schenkte ihnen nicht die Bewahrung, die sie erbeten hatten, auch nicht die Hilfe, die sie erwartet hatten. Aber das Zeugnis vom Herrn ging umso mehr weiter.
Wenn wir heute diese Lieder singen, diese Lieder des großen Glaubenstrostes, ist das eine Ermutigung für uns.
Was sie erhalten haben, ist der neue Himmel und die neue Erde – das war der große Zielpunkt, auf den sie zugelaufen sind.
„Selig sind die Augen, die sehen können, was ihr seht.“
Wir sehen heute etwas, das aufgegangen ist, und wollen nicht aufhören, in dieser Kette, in dieser Wolke von Zeugen dabei zu sein und in der Nachfolge Jesu zu stehen.
Die Christen, an die der Hebräerbrief geschrieben ist, hatten selbst viel Schweres erlebt. Dort heißt es, sie hätten den Raub ihrer Güter mit Freuden erduldet.
Ich könnte das nicht sagen, wenn ich alles verloren hätte, den Raub meiner Güter mit Freude erduldet.
Doch es ist eine Spur für uns gelegt, und sie haben mit den Gefangenen gelitten.
Dieser Kampf ist uns verordnet, damit wir auf diesen Herrn schauen, sehen, was er mit uns vorhat und was noch sein Ziel ist.
Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist.
Wir sind gerufen, diesem Herrn zu dienen, und dürfen Großes erwarten.
Es ist immer wieder interessant, wie die ersten, die hinausgezogen sind, eigentlich ganz unbegabte Leute waren. Sie waren nicht einmal für ihre Aufgabe ausgerüstet.
Aber sie hatten großes Vertrauen in den Herrn Jesus, der sie sendet.
So war es bei den ersten Christen, die dem Kaiserkult gegenüberstanden, bei Domitian, der die meisten Christen zur Zeit der Offenbarung verfolgte. Er bezeichnete sich selbst als Gott. Er war ein grausamer Herrscher mit großer Macht.
Die Christen standen fest und beugten ihre Knie nicht, als man von ihnen verlangte, die kaiserliche Autorität anzubeten. Sie gingen den Weg mit Jesus.
Für sie war klar: Wir dienen Jesus.
Was ist daraus geworden? Welche Ernte?
Denken Sie daran, wenn der Apostel Paulus sehen könnte, was in zweitausend Jahren aus seiner Mission entstanden ist.
Er war in Haft, körperlich angeschlagen. Wir wissen nicht, wie sein Ende war. Er erlebte Gemeinden mit viel Streit, auch Streit mit seinen Mitarbeitern.
Es war ein kümmerliches Werk, wie es oft in der Jesusgemeinde aussieht.
Aber wenn Jesus seine Gemeinde baut, wollen wir dabei sein.
Wenn er sein Reich in dieser Welt aufrichtet, wollen wir Großes erwarten.
Der Hebräerbrief beschreibt das schön wie einen Staffellauf. Das Staffelholz wird an die nächste Generation weitergegeben.
Das hat mich bei all den Christuszeugen, von denen ich erzählt habe, immer am meisten fasziniert.
Du bist ein junger Mensch. Du musst deine Schule noch durchmachen und dann dein Studium. Du kämpfst mit vielen Dingen.
Aber bleib drin in dieser großen Reich-Gottes-Linie.
Der Himmelanwalt ist neben dir, alles folgt dem Herrn.
Er trägt den Himmelsvorschmack hier und seine Lasten gern.
Oh, schließ dich an!
Wir können das Ziel nur erreichen, wenn wir ganz bei Jesus bleiben, uns von ihm senden lassen.
Lass dich nicht irritieren, wenn du keinen Erfolg siehst.
Ich habe auf der Insel Bali einen Missionar kennengelernt, Roger Lewis. Er gehörte zu der Bibelschulklasse, aus der auch die Oka-Missionare kamen.
Es war eine einmalige Sache, dass drei Viertel einer Bibelschulklasse – ich glaube, es war das Moody Bible College in Chicago – sich entschieden haben, in die Mission zu gehen.
Es waren besonders hervorragende Leute, wie die Oka-Missionare, die sagten: „Ich gebe mein Leben gerne her für den Herrn.“
Roger Lewis hat vierzig Jahre in Bali gearbeitet und keine Frucht gesehen.
Als ich ihn traf, hielt er Gottesdienste im Bali Beach Hotel, dem größten Hotel mit tausend Betten – ein staatliches Hotel.
Dort hielt er internationale Gottesdienste mit fünf Teilnehmern.
In dieser Kleinarbeit wirkte er.
In den letzten Jahren seines Lebens erlebte er, dass auf der heidnischen Insel Bali, mit den Dämonen und dem schweren Hindukult, eine Erweckung ausbrach.
Heute gibt es Bibelschulen und lebendige Gemeinden auf Bali.
Wir müssen nur dranbleiben an der großen Aufgabe, treu sein, dem Herrn vertrauen und mit ihm rechnen.
Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist.
Für Jesus treu dabei bleiben, für ihn wirken, überwältigt sein von der unsichtbaren Wirklichkeit des Herrn Jesus, ihm trauen und Großes von ihm erwarten.
Amen.
Zeugnis der Märtyrer und Kreuzträger
Unzählige Menschen wurden in die Arenen geschleppt und den wilden Löwen vorgeworfen. In den Gladiatorenkämpfen sind sie als Zeugen Jesu gestorben. Sie haben keinen Sieg erlebt, das muss man wissen.
Darum habe ich es überschrieben mit „Schließ dich den Kreuzträgern an“. Denn es ist immer wieder so, dass unser Herr einen ganzen Kreuzweg für uns bereithält. Wir werden diesen Weg geführt, schon beim Apostel Paulus war das so.
Was war für ihn schwer mit seiner Krankheit? Wie sehr hat er gelitten! Er brauchte doch Kraft für seine anstrengenden Reisen. Dreimal hat er gebetet: „Herr, nimm doch diese Krankheit von mir!“ Aber der Herr antwortete: „Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit.“
Seine Gnade ist mächtig und zeigt sich gerade in unserer Schwachheit. Jesus hat noch etwas daraus vor, selbst aus Wegen, die wir als nutzlos ansehen. Dann geht es weiter:
„Sie sind, Vers 37, gesteinigt, zersägt, durch das Schwert getötet worden, sind umhergezogen in Schafpelzen und Ziegenfellen. Sie haben Mangel, Bedrängnis und Misshandlung erduldet, und sie waren der Welt nicht wert.“
Die Geschichte der Missionare als Zeugnis des Glaubens
Es ist ganz wichtig, die Missionsgeschichte einmal genauer anzusehen. Die Anfänge der großen Missionskirchen in Afrika bilden eine lange Stafette.
Dort gab es Missionare, die nur wenige Monate arbeiteten und dann an der Goldküste begraben wurden. Danach zogen die nächsten hinaus. In Basel, in der Missionsschule, wo die Missionsschüler ausgebildet wurden, wurde gefragt: Wer meldet sich freiwillig? Keine Hand rührte sich.
Dann fragte der Missionsleiter: Wer lässt sich senden? Daraufhin hoben alle die Hände. Wenn Jesus sendet, dann bin ich bereit – auch wenn es nur für einen kurzen Dienst ist.
Zinzendorf sprach von der Saat der Mooren, das waren seine schwarzen Missionsmitarbeiter, die Saat der Mooren. Seine Missionare waren draußen unterwegs. Wenn man heute in die Missionsgebiete geht, zeigen afrikanische Christen oft die Gräber der Missionare.
Sie sind häufig so bewegt und sagen: Wir wissen, welche Liebe das war. Dieses Zeugnis und die Lebenshingabe waren nicht vergeblich. Das möchte uns der Hebräerbrief zeigen. Was man für Jesus tut, mag nach weltlicher Rechnung wenig erscheinen. Doch für Jesus gibt es nie ein unnützes Opfer.
Ludwig Krapff und die Anfänge der Mission in Ostafrika
Der erste Missionspionier in Ostafrika war Ludwig Krapf. Er war ein genial begabter Mann, doch in seinen 25 Jahren in Ostafrika führte er keinen einzigen Menschen zu Jesus. Dennoch sagte er stets: „Es ist nicht vergeblich. Eines Tages wird das Evangelium durch Ostafrika fließen, so breit wie der Pangani-Fluss.“ Und so ist es gekommen.
Schauen Sie heute nach Kenia: Dort gibt es große, mächtige Bibelkirchen und viele Menschen, die Jesus nachfolgen. Krapf hat das selbst nie erlebt. Man schickte ihm einmal zwei oder drei Helfer. Der erste kehrte bereits auf dem Schiffsweg um und zweifelte an seiner Berufung. Der zweite zweifelte an der anglikanischen Kirche und kehrte in Aden, am Golf, um. Der dritte Helfer war Pfefferle, ein Schwabe, der ankam. Doch vier Wochen später schaufelte Ludwig Krapf sein eigenes Grab – er war schon tot.
Er sagte: „Das sieht sauber aus.“ Und in seinem Missionsbrief schrieb er, das Allergrößte sei, wenn der Herr uns zur Selbstverleugnung zwingt und wir nicht meinen, alles müsse nach unserem Kopf gehen. Dieser gesegnete Mann war von Gott gebraucht, um die großen Anfänge der Mission in Ostafrika zu legen.
Wenn man heute ins Museum nach Nairobi geht, sind die beiden größten Säle Krapf und Rebmann gewidmet. Jedes Schulkind in Kenia, sogar in den entlegensten Dörfern, kennt den Namen Ludwig Krapf, weil sie wissen, was er für die Suaheli-Sprache geleistet hat. Gott hat ihn gebraucht und die Mission vorbereitet.
Man könnte meinen, das sei umsonst gewesen. Doch es ist auch eindrücklich, dass in Mombasa ein großes Kreuz errichtet wurde, wo Krapf seine Frau und ein Kind begraben hat, die dort am Fieber gestorben sind. Krapf schrieb an seine Missionsleitung: „Sagen Sie dem Komitee, dass an der ostafrikanischen Küste ein einsames Missionsgrab ist. Es erinnert Europa an die große Aufgabe, die für den Herrn Jesus noch in Afrika getan werden muss. Aber kein Zurück!“
Scheitern und Misserfolg gaben ihm Kraft. Wie man sagte: „Es macht mich nur gewisser.“ Er dachte nicht in seinem Kopf darüber nach, sondern las in der Bibel. Er wusste, dass alles, was für Jesus getan wird, niemals umsonst und niemals vergeblich ist.
Die Bedeutung der einheimischen Missionare und aktueller Missionsdienst
Lass dich nicht entmutigen und lass deinen Blick nicht von den Schwierigkeiten trüben, die es gab. Wie viele unzählige Christen wurden getötet! Auf der Flucht versteckten sie sich in den Katakomben. Die Geschichte der Christen begann so und setzte sich über Jahrhunderte hinweg fort.
Sie zogen umher, gekleidet in Schafspelze und Ziegenfelle. Sie litten unter Mangel, Trübsal und Elend. Sie irrten umher auf Bergen, in Klüften und Löchern der Erde.
Mir ist es in der Missionsgeschichte immer besonders wichtig, dass wir nicht nur an unsere Missionare denken, mit denen wir so verbunden sind, sondern auch an die einheimischen Missionare. Es war die größte Missionsbewegung: etwa 100 einheimische Missionare.
Diese Missionare gehen heute in Gebiete, in die kein Europäer gehen darf, in verschlossene Länder. Ich war einmal dabei, als von der Mandschurei aus ein Nordkoreaner zurückgeschickt wurde, der in Nordkorea das Zeugnis von Jesus verbreiten wollte.
Das ist so bewegend, wenn diese Menschen dorthin gehen, wo Prediger erschossen werden, und trotzdem sagen: „Ich gehe diesen Weg.“ Viele von ihnen leiden große Not, die man sich kaum vorstellen kann. Sie haben oft nur zehn oder fünfzehn Euro im Monat, um ihre Familie zu ernähren.
Oft ist es ein Problem, wo ihre Schulkinder unterrichtet werden, wenn sie in fremden Ländern sind. Sie nehmen so viel auf sich, um Jesus willen. Doch sie sind überwältigt vom Bau des Reiches Gottes, von der unsichtbaren Macht Jesu, die sie zwingt und antreibt.
Die Welt war diese Menschen nicht wert, die all das auf sich genommen haben.
Beispiele von Missionaren und Märtyrern im 20. Jahrhundert
Wir sehen oft nur die schrecklichen Ereignisse. In Südamerika, im Jahr 1952, wurden die Oka-Missionare ermordet. Wann genau war das? Es war früher, irgendwann in dieser Zeit. Jim Elliot und seine Begleiter, die Oka-Missionare, wurden getötet. Das war eine furchtbare Nachricht, die die Indianer dort erreichte.
Doch wir wissen, wie viele Indianerstämme seitdem zu Jesus gefunden haben. Das Allertollste daran ist: Es gab kein Ereignis im zwanzigsten Jahrhundert, das so viele junge Menschen dazu bewegt hat, in den Missionsdienst zu gehen, wie gerade dieser Misserfolg – die Ermordung der Oka-Missionare. Bereits im ersten Jahr nach ihrem Tod zählte man über 3.000 junge Leute, die genau dieses Ereignis als Grund für ihre Berufung angaben.
Was wie ein Misserfolg aussah, hat Jesus genutzt, um umso mehr für sein Reich zu wirken. Das ist das Große, was uns immer wieder ermutigen soll – was er tun kann und was er wirken will.
Man erinnert sich auch daran, wie in Sumatra die ersten amerikanischen Missionare von Kopfjägern ermordet wurden. Diese Kopfjäger schnitten die Köpfe ab, stellten sie in die Sonne und trugen die Schrumpfköpfe am Gürtel als Zeichen ihrer Macht. So zeigten sie, wie viele Menschen sie getötet hatten. Die ersten amerikanischen Missionare, die überhaupt nach Sumatra kamen, wurden auf diese Weise getötet.
In genau diesem Jahr wurde auf Nordstrandischmoor bei der Insel Pellworm der Sohn des Schleusenwärters geboren: Ludwig Nommensen. Er führte in Sumatra die meisten Menschen zu Jesus. Die anderen erfuhren nichts mehr davon. Doch wie die Linie des Reiches Gottes oft verläuft, bleibt uns verborgen. Wichtig ist nur, dass wir geführt werden in dieser großen Bewegung des Reiches Gottes und brauchbar werden.
Der Hebräerbrief sagt dazu: Lass dich nicht durch deine Sünde abhalten und werde nicht träge im Blick auf Jesus. Er macht seine Geschichte, und das gibt neuen Mut.
Treue und Mut in schweren Zeiten
Unsere Kinder haben so gern das Büchlein von Wolfgang Heiner gelesen: Sie fürchten nicht den Flammentod.
Ich war ja vielfach in Uganda, auch bei Festo Kiventschere. Damals war die schwierige Zeit mit dem Diktator Idi Amin. Doch die Menschen dort fürchten nicht den Flammentod. Die Ugander erzählen immer wieder diese Geschichte.
Wie war das? Am Hofe des Königs der Baganda, dem eindrucksvollsten Stamm in Uganda, wurden viele Paschen im Feuer umgebracht. Das waren die Ersten, die das Evangelium angenommen hatten. Die Ugander sprechen ungern darüber, und Festo Kiventschere hat es immer ein wenig verhüllt.
Der Grund dafür war, dass am Königshof homosexuelle Praktiken herrschten. Diese Paschen mussten dem König gefällig sein. Als sie zu Jesus kamen, verweigerten sie dies und starben alle den Flammentod. Es war das mächtigste Zeugnis in ganz Uganda und führte die meisten Menschen zu Jesus. Dieses Land ist heute fast ganz von Jesusleuten besetzt.
In der schweren Zeit von Idi Amin war es dann Erzbischof Janani Luwum, Vater von sechs Kindern, der Mut bewies. Zuerst schrieb er einen Brief an den Diktator Idi Amin, in dem er das Unrecht anprangerte. Danach ging er noch einmal zu Idi Amin und sagte ihm unter vier Augen: Es ist ein Unrecht, was in diesem Land geschieht. Dann wurde er erschossen.
Das haben wir damals miterlebt, und es hat uns tief aufgewühlt. Da hat einer sein Leben gegeben. Für die Afrikaner war das eine Ermutigung, dass das Evangelium stark macht. Obwohl ein wichtiger Mann gestorben war, war es für das Reich Gottes ein Sieg.
Idi Amin konnte sich gar nicht mehr lange halten. Der Widerstand wurde zu groß, die Großmächte wurden wach und unterstützten ihn nicht mehr. Das prägte die Christenheit. So schlimm es aussah, es war ein Sieg für Jesus.
Wir könnten viele dieser Geschichten fortsetzen. Ihr habt bei der Deutschen Indianermission ein ganz schreckliches Flugzeugunglück erlebt. Wie viele sind damals umgekommen? Sieben Personen, als ein Missionsflugzeug abgestürzt ist.
Damals wurde gefragt, ob man überhaupt weitermachen soll. Doch dann kam der Aufbruch. Und was hat der Herr aus dieser Arbeit gemacht? Welch ein Licht wurde weitergetragen!
Es ist so wichtig, dass wir uns nicht von äußeren Dingen den Blick vernebeln lassen. Auch durch Lebensschicksale und Widerstände, die wir haben, dürfen wir nicht aufhören. Wir sollen weitermachen, Zeugen von Jesus sein, für ihn wirken – unerschrocken und mit großem Glauben.
Der Lohn der Treue und das bessere Erbe
Und dann sagt der Hebräerbrief zum Schluss: Kein einziger wurde enttäuscht.
Es ist schön, dass er auch diejenigen erwähnt, die dieses Schicksal erlebt haben. Du brauchst sie nicht zu bemitleiden, denn sie haben etwas Besseres erlangt. Wenn sie in der Ewigkeit gefragt werden, wird jeder sagen: „Ich habe keinen Tag dieser Weltzeit nachgetrauert.“ Es ging ihnen nur um den Dienst.
Wenn der Herr jemanden heimholt in seinen Frieden, ist das seine Entscheidung – ganz egal, wie es geschieht. Diese Menschen haben Zeugnis empfangen, auch wenn sie es in dieser Welt nicht erlebt haben.
Man hört immer wieder, dass Christen bei uns ein großes Theater machen, wenn sich nicht erfüllt, was sie sich wünschen. Zum Beispiel, wenn Gott nicht die Heilung schenkt, die sie erbeten haben, oder wenn die Evangelisation nicht den Erfolg bringt, den sie sich erhoffen, oder wenn in der Gemeinde nicht alles so läuft, wie sie es meinten.
Doch das ist alles ein falsches Denken von uns. Wir sollten uns wieder gebrauchen lassen vom Herrn – mit den Worten: „Herr, gebrauche mich, tot oder lebendig, wo du mich haben willst.“
Das ist das wahre Wort von Henry Martin, dem großen Indienmissionar und einem der ersten Pioniere. Mit 31 Jahren hat ihn der Herr auf der Heimfahrt bei Tokat in der Türkei aus dieser Welt gerufen. Er war ein leidenschaftlicher Kämpfer für Jesus, der das Evangelium in die persische Sprache übertragen hat und viel geleistet hat.
„Herr, gebrauche mich tot oder lebendig, aber ich will dir dienen mit meinem Leben.“
Keiner von denen wurde getäuscht. Sie haben das Bessere empfangen, auch wenn sie nicht das sehen konnten, was wir heute sehen können.
Ermutigung zum Glauben und Ausblick
Ich habe mir oft vorgestellt, was Hudson Taylor heute sagen würde, wenn er das Erwachen in China sieht – über 70 Millionen bekennende Jesusleute. Was würde Ludwig Krapff sagen, wenn er die große Inlandskirche in Kenia sieht, die einen so wunderbaren Dienst tut und eine riesige Missionsarbeit leistet?
Diese Männer konnten sich das damals gar nicht vorstellen. Sie sahen nur ganz kleine Anfänge. Heute ist es so wichtig, dass unser Dienst nicht nur auf sichtbare Erfolge ausgerichtet ist, sondern dass wir sagen: Herr, du musst mich gebrauchen. Ich wünsche mir, dass aus meinem Leben Frucht entsteht.
Wissen Sie, was Gott aus einem Ihrer Enkel machen kann? Denken Sie darüber nach. Beten Sie dafür! Oder ein Kind, das Sie in der Jungschar in Ihrer Gemeinde sehen – was kann der Herr aus der künftigen Generation machen? Wir wollen doch schon jetzt vom Herrn Großes erwarten, neue Erweckungen, dass er Großes wirkt.
Der Tod der Heiligen ist beim Herrn wertgeschätzt, das wissen wir. Über allem Leiden und allen schweren Prüfungen der Christenverfolgung steht das Wunderbare: Sie erhalten die Krone der Herrlichkeit in einer ganz besonderen Weise. Auch in schwersten Niederlagen und Tiefen haben sie nicht immer erlebt, was sie sich gewünscht haben.
Auch die Liederdichter aus dem Dreißigjährigen Krieg, wie Johann Valentin Andree aus Calw, haben das erlebt. Er hat miterlebt, wie die meisten Häuser von Calw niedergebrannt wurden. Im Januar saßen sie im Schnee in den Wäldern und waren froh, wenn sie ihr Leben noch retten konnten.
Der Herr hat ihnen nicht die Bewahrung geschenkt, die sie erbeten hatten, auch nicht die Hilfe, die sie erhofft hatten. Aber das Zeugnis vom Herrn ging weiter und wirkte umso mehr. Wenn wir heute diese Lieder singen, die von großem Glaubenstrost erzählen, ist das für uns eine Ermutigung.
Das, was sie erhalten haben, ist der neue Himmel und die neue Erde. Das war der große Zielpunkt, auf den sie zugelaufen sind. „Selig sind die Augen, die sehen können, was ihr seht.“ Wir sehen heute etwas, das aufgegangen ist, und wir wollen nicht aufhören, in dieser Kette, in dieser Wolke von Zeugen dabei zu sein und in der Nachfolge Jesu zu stehen.
Die Herausforderungen der ersten Christen und die Kraft des Glaubens
Die Christen, an die der Hebräerbrief gerichtet ist, haben selbst viel Schweres erlebt. Dort wird gesagt, dass sie den Raub ihrer Güter mit Freuden erduldet haben. Ich persönlich könnte das nicht sagen: Wenn ich alles verloren hätte, könnte ich nicht behaupten, den Raub meiner Güter mit Freude ertragen zu haben.
Es ist eine Spur für uns gelegt worden. Sie haben mit den Gefangenen gelitten, und dieser Kampf ist uns verordnet, damit wir auf den Herrn schauen und erkennen, was er mit uns vorhat und welches Ziel er verfolgt. Lasst uns mit Geduld in dem Kampf laufen, der uns bestimmt ist.
Wir sind berufen, diesem Herrn zu dienen, und wir dürfen Großes erwarten. Es ist immer wieder interessant, wie die ersten Christen, die hinausgezogen sind, eigentlich ganz unbegabte Menschen waren. Sie waren nicht einmal für ihre Aufgabe vorbereitet, aber sie hatten ein großes Vertrauen in den Herrn Jesus, der sie sendet.
So war es auch bei den ersten Christen, die dem Kaiserkult gegenüberstanden. Domitian, der die meisten Christen zur Zeit der Offenbarung verfolgte, bezeichnete sich selbst als Gott. Er war ein grausamer Herrscher mit großer Macht. Die Christen aber beugten ihre Knie nicht, als von ihnen verlangt wurde, diese kaiserliche Autorität anzubeten. Stattdessen gingen sie den Weg mit Jesus. Für sie war klar: Wir dienen Jesus.
Was ist daraus geworden? Welche Ernte ist gewachsen? Denken Sie einmal daran: Wenn der Apostel Paulus sehen könnte, was in zweitausend Jahren aus seiner Mission entstanden ist. Er war in Haft, körperlich angeschlagen, und wir wissen nicht genau, wie sein Ende war. Er erlebte Gemeinden, doch es gab viel Streit. Auch mit seinen Mitarbeitern hatte er Auseinandersetzungen. Es war ein kümmerliches Werk, wie es oft in der Jesusgemeinde aussieht.
Aber wenn Jesus seine Gemeinde baut, dann wollen wir dabei sein. Wenn er sein Reich in dieser Welt aufrichtet, dann dürfen wir Großes erwarten. Im Hebräerbrief wird das schön beschrieben wie ein Staffellauf: Das Staffelholz wird an die nächste Generation weitergegeben. Das hat mich bei all den Christuszeugen, von denen ich erzählt habe, immer am meisten fasziniert.
Du bist ein junger Mensch. Du musst noch deine Schule durchmachen, dann möchtest du dein Studium absolvieren, und du kämpfst mit vielen Dingen. Bleib aber drin in diesem großen Reich Gottes! Der Himmelsanwalt steht neben dir, alles folgt dem Herrn. Trage die Lasten hier gern, als einen Vorgeschmack des Himmels. Schließ dich an!
Wir können das Ziel nur erreichen, wenn wir ganz bei Jesus bleiben und uns von ihm senden lassen. Dann dürfen wir uns nicht irritieren lassen, wenn wir keinen sofortigen Erfolg sehen.
Treue im Dienst trotz scheinbarem Misserfolg
Ich habe auf der Insel Bali einen Missionar kennengelernt, Roger Lewis. Er gehörte zu einer Bibelschulklasse, aus der auch die Auka-Missionare kamen. Das war eine einmalige Sache: Drei Viertel einer Bibelschulklasse – ich glaube, es war das Moody College in Chicago – hatten sich entschieden, in die Mission zu gehen. Es waren ganz besonders hervorragende Leute, wie diese Auka-Missionare, die sagten: „Ich gebe mein Leben gerne für den Herrn her.“
Roger Lewis hat vierzig Jahre in Bali gearbeitet und zunächst keine Frucht gesehen. Als ich ihn traf, hielt er im Bali Beach Hotel Gottesdienst. Das ist das größte Hotel auf der Insel mit tausend Betten, ein staatliches Hotel. Dort hielt er einen internationalen Gottesdienst, zu dem fünf Personen kamen. In dieser Kleinarbeit wirkte er.
In den letzten Jahren seines Lebens erlebte er jedoch, dass auf dieser Heideninsel Bali, mit den Dämonen, die dort herrschen, und dem schweren Hindukult, eine Erweckung ausbrach. Heute gibt es auf Bali Bibelschulen und lebendige Gemeinden.
Wir müssen nur dranbleiben an der großen Aufgabe, treu sein, dem Herrn vertrauen und mit ihm rechnen. Lasst uns mit Geduld laufen in dem Kampf, der uns verordnet ist. Für Jesus treu dabei bleiben, für ihn wirken, überwältigt sein von der unsichtbaren Wirklichkeit des Herrn Jesus, ihm trauen und Großes von ihm erwarten. Amen!