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Das fröhliche Aufräumen

21.11.20122. Könige 22,1-23,37

Umkehr als zentrales Thema der Botschaft Jesu

Das nehme ich der Polizei übel: Sie klebt ihre Knöllchen hinter die Scheibenwischer und nimmt das Bußgeld dabei sehr geringfügig. Dadurch wird die Sache völlig auf den Kopf gestellt, auch wenn jemand sagt, „Da sollst du mir büßen.“

Buße war das Hauptthema, das Jesus gepredigt hat, und Jesus war der Freudenbote. Bekehrung ist möglich, eine Wendung um hundertachtzig Grad. Du kannst herauskommen aus dem Dreck, aus den Bindungen der Sünde, aus der Finsternis ins Licht, aus der Lüge in die Wahrheit.

Es gibt die Möglichkeit der Umkehr, und man kann das Alte hinter sich lassen – total heraustreten.

Ich finde das so toll bei uns, wenn Sperrmüllabfuhr ist. Dann nimmt man aus dem Hausrat das alte Zeug heraus, räumt es zusammen, und es wird abtransportiert. Das war ja in der Geschichte bei Josia auch so: dort gab es eine Art Sperrmüllabfuhr.

Wir meinen immer wieder, Buße gehe nur Außenstehende etwas an. Aber Buße geht das Volk Gottes an, das geht uns an. Denn bei uns hat sich allerhand aufgetürmt an Dingen, die unserem Herrn nicht gefallen. Dinge, die unsere Vollmacht rauben und uns im Dienst hindern. Dann kann das nicht mehr funktionieren.

Haben Sie das für möglich gehalten, dass ausgerechnet an der Stätte, die Gott erwählt hat – im Tempel von Jerusalem – solch schreckliche Dinge sich anhäufen können?

Wissen Sie, was das waren? Die Bilder der Aschera. Sie kennen doch aus dem Diana-Tempel von Ephesus diese schrecklichen Bilder, diese Diana, gräuliche Sexsymbole. Dort oben standen die Hurenhäuser und die Priester – da war alles vermengt.

Wie ist das überhaupt möglich? Es ist erschütternd, dass der Segen Gottes nie auf Organisationen liegt, auch nie auf Vereinigungen, sondern nur auf Menschen, die sich ihm ganz weihen.

Man kann fast sagen, jede noch so christliche Organisation braucht nach 25 Jahren eine Neugründung, damit man wieder sagt: Halt mal, da sind so Dinge verkehrt, und da sind solche Sachen bei uns eingeflossen.

Die Notwendigkeit der geistlichen Entrümpelung

Darum ist es so großartig, dass diese Entrümpelung stattfinden kann, wie es in der Bibel beschrieben wird – ein fröhliches Aufräumen. Jede Generation, besonders die Jungen, muss wieder anfangen zu fragen: Was passiert hier eigentlich?

Wenn solche schrecklichen Kulte praktiziert werden, wenn Menschenopfer den Dämonen geweiht werden – und das im Tempel von Jerusalem, dort, wo Gottes Ehre wohnen sollte, ausgerechnet an der heiligsten Stätte Israels – dann ist das ein großes Problem. Dort wurden die ganzen Sonnensysteme der Assyrer angebetet, mit aufreizenden Kultbildern.

Glaubende Menschen werden nicht mehr in ihrem Glauben gestärkt, sondern verführt. Es herrscht eine Anpassung an die gräulichen Sitten der Heiden. Man sagt: „Wir müssen uns doch anpassen, wir leben doch in dieser Welt, nicht irgendwo anders. Wir müssen in dieser Welt mitmachen. Was alle machen, machen wir eben auch mit.“

Gottes Ehre wurde mit Füßen getreten. Ausgerechnet im Heiligtum war der Götzendienst so schlimm wie nirgendwo sonst auf der Welt. Das müssen wir erkennen: Die Gerichte Gottes beginnen immer im Haus Gottes.

Dass die Welt ohne Gott lebt und Gottes Ordnungen mit Füßen tritt, mag normal sein. Aber schrecklich ist es, wenn es die Kinder Gottes tun. Es ist erschütternd, dass wir nicht hinausblicken, sondern sagen: Buße und Umkehr sind für uns nötig – und Buße ist möglich.

Wir müssen wieder wach werden und fragen: Wo muss das in meinem Leben anfangen? Bei mir, in meinem Kopf, in meinen Lebensgewohnheiten?

Der Verfall des Gottesdienstes und die Notwendigkeit von Zivilcourage

Und dann war der Gottesdienst verkommen zu einer bloßen Ergötzung der Leute. Wir kennen das schon vom alten Eli. Er war im Alter so schwach und dement geworden, dass er seinen Söhnen nicht mehr Einhalt gebot. Diese suchten im Opferdienst nur noch ihre eigene Befriedigung. Sie schliefen sogar mit den Frauen auf den Treppen und sagten: Wenn die Leute nicht so kommen, machen wir es einfach so, weil es uns Spaß macht, weil es uns Freude bereitet. Sie sagten: „Ich will meine Lust, ich will mein Wohlgefühl haben, ich möchte meine Freude haben.“

Das träge Volk schien sich mit all dem abgefunden zu haben. Doch dann stand ein einzelner auf – das ist mein erster Punkt. Ein einzelner steht auf. Acht Jahre alt war er. Sein Vater war ein Erzgauner, Manasse, der nur das tat, was dem Herrn missfiel. Wie ist es möglich, dass ein achtjähriger Junge anfängt, nach Gott zu suchen?

Ich hatte lange gedacht, dass man in der Jugend keine ernsthaften Bekehrungen haben kann. Doch ich musste bei unseren Entwicklungshelfern lernen, dass viele schon im Alter von acht oder elf Jahren eine Entscheidung für Jesus treffen – und dass diese Entscheidung Bestand hat. So war es auch bei Josia.

Wer war denn schuld daran? Der Vater war es nicht, sondern die Mutter. Oh, ihr Mütter, wisst ihr, dass es das größte Amt ist, Kinder in der Verantwortung vor dem Herrn zu erziehen und ihnen die Ordnungen Gottes lieb zu machen? Kinder kann man nicht einfach abgeben und irgendwo in eine Kinderbetreuungsstätte schicken. Kinder nehmen in frühen Jugendjahren vieles mit.

Jedida, die Mutter Josias, hatte eine unglückliche Ehe. Es gibt viele unglückliche Ehen, aber Jedida wusste: Dieses Kind, dieser Josia, ist mir anvertraut. Der Vater, Manasse, der Erzgauner, wurde in einem Putsch ermordet. Es war eine gräuliche Geschichte. Man muss das mal wieder in den Königsbüchern nachlesen, die so aktuell sind. Doch das, was die Mutter ihrem Kind beibrachte, das hat gehalten.

Jesus hat uns mit Recht die Kinder in ihrer Hingabe und ihrer Glaubensfreude als Vorbilder hingestellt – sogar für die Intellektuellen und Denker unserer Zeit. Es ist so einfach, den Weg mit Jesus zu gehen, wenn man dieses Vertrauen hat.

Als Josia sechzehn Jahre alt war, trat der Thronrat, der die Geschäfte der Regierung führte, zurück und überließ dem jungen Josia alles. Josia hatte als Einzelner den Mut, sich gegen alle anderen zu stellen. Das ist Zivilcourage, die man im Glauben braucht – in der Nachfolge unseres Herrn. Zivilcourage, die Konsequenzen nach sich zieht.

Josia ließ all diese Götzenbilder einsammeln, ließ sie zerschlagen und verbrannte sie im Kithron-Tal. Die Asche wurde zerstreut, damit niemand mehr dachte, er müsste mit den Resten noch irgendetwas anfangen. Das musste vernichtet und ganz weggetan werden.

Konsequente Abkehr von Götzendienst und politischem Kalkül

Ein fröhliches Aufräumen! Tu die Dinge weg in deinem Leben, die dich in der Nachfolge von Jesus bremsen. Entferne die Dinge, die dich aufhalten, die deinen Kopf und dein Denken verbittern. Die Dinge, die deinen Schmutz in dein Leben hineintragen. Brich mit dem Vergangenen und sage: Herr, ich will dir ganz und völlig nachfolgen.

Die alten Thronräte, die abgesetzt wurden und dem Jungen die Verantwortung überlassen hatten, werden sich die Haare gerauft haben. Sie sagten: Das geht doch gar nicht! Denn diese Götzenbilder waren politische Symbole der Unterwerfung unter die assyrische Staatsmacht.

Doch das Tolle an Josia ist: Er fragt nicht nach politischen Verwicklungen. Er vertraut seinem Herrn völlig. Er taktiert nicht politisch, sondern tut das, was Gott will. „Meinem Herrn diene ich mit Freuden und Konsequenz.“

Das Wunderbare daran: Es gab gar keine politischen Verwicklungen. Assyrien war so schwach geworden, dass es sich gar nicht rächen konnte. Josia vertraute seinem Gott – und das Wunder geschah: Die Rache der Assyrer kam nicht.

Wir leben heute in Zeiten, in denen überall gottlose Bräuche unsere Gesellschaft bestimmen und das Denken der Menschen davon geprägt ist. Wir schreiten immer weiter im Fortschritt fort – aber immer weiter weg von Gott. Schrecklich wird es, wenn das Volk Gottes das tut und vergisst, dass wir nur einem Herrn allein dienen.

Darum passt sich ein Josia nicht an. Mutig wagt er es zu sagen: Ich möchte meinem Gott dienen.

Alexander Solschenizyn, der Nobelpreisträger, hat einmal gesagt: „Ein Wort der Wahrheit wird die Welt aufwiegen. Ein Wort der Wahrheit ist stärker als die ganze Welt.“ Wie viel mehr wissen wir Jesusleute, dass das gilt – unser Bekenntnis zu Jesus, konsequent, gehorsam und eindeutig.

Aus dieser tiefen Bindung an unseren Herrn können wir nicht anders, als so zu gehen wie Josia.

Nachfolge als bewusster Lebensweg

Und das heißt: Von diesem König Josia, der sechzehn Jahre alt war, erhielt sie nicht das große Vorbild seines Vaters, sondern das des Vorfahren David, des großen Segensträgers. Wie viel mehr soll unser Leben allein von Jesus bestimmt sein.

Ich will nur in seinen Spuren wandeln, ich will nur ihm nachfolgen. Es schmerzt uns, dass wir ihm oft so wenig treu sind. Aber wir können sein Wort nicht umbiegen, um unserer komischen und verrückten Zeit willen. Stattdessen bleiben wir seinen Ordnungen treu und gehen mit ihm. Wie David gesagt hat: Herr, deinen Willen tue ich gerne, dir folge ich.

Es ist ein ganz bewusstes Gehen in den Fußstapfen von Jesus. Auch im dritten Jahrtausend kann es kein anderes Heil, keine andere Erlösung und keinen anderen Segensweg geben als den, den uns Jesus gezeigt hat – den Weg des Gehorsams, ihm nachzufolgen.

Buße heißt Bekehrung. Was lacht die Welt, was lachen manche Mitchristen über das Wort Bekehrung! Dabei ist es die schönste Sache in meinem Leben. Es soll eindeutig sein und nicht ein Hin und Her Schwanken. Da muss ein Knoten hin, eine Wendung und dann Konsequenz. Dann gehe ich diesen Weg, weil ich nur so gesegnet werden kann. Es gibt keine lange Kurve und kein ewiges Hin und Her Schaukeln, sondern das Gehen mit dem Herrn.

Josia hat uns die Spur gezeigt. Josia will nicht verloren werden, sondern dem Herrn folgen – das ist sein Weg. Darum lässt er sein Leben vom lebendigen Gott prüfen und dient ihm immer. Das war sein Maßstab. Nicht ich meine, und ich möchte doch das Rechte. Nein, Herr, was du sagst, das ist das Rechte, und deine Ordnungen gelten unverbrüchlich für alle Zeiten.

Darum kann ein unverbindliches Christentum nicht befriedigen. Die Welt wird sehr hellhörig sein. Sie will nicht das, was sie ist und hat, sondern sie will wissen: Gibt es eine Alternative noch in dieser Welt? Gibt es noch ein Leben, das sich lohnt?

Heute sind so viele unserer Zeitgenossen überdrüssig vom Leben und wissen nicht mehr, wohin sie gehen sollen. Und dennoch lebt fröhlich dieses herrliche Leben unter der Segenshand unseres Herrn, im Einklang mit dem Willen Gottes. Das ist Buße – umkehren, Gott gehorsam werden.

Gemeinschaftliches Handeln als Folge der Umkehr

Ein zweites Beispiel, was Josia macht: Er bewegt andere zur Umkehr. Er ruft die Ältesten und Priester zusammen und sagt: „Komm, macht mit!“ Er war nur derjenige, der den Anstoß gab.

Im Reich Gottes sind es immer diese Beweger, die etwas in Bewegung setzen. Kennt ihr die, die sagen: „Komm, wir machen Evangelisation in den Orten!“ Ich möchte euch allen ans Herz legen: Es waren immer Einzelne. Schaut in die Geschichte, wo die Segenslinien des Reiches Gottes verliefen – es waren Einzelne. Ein frommer Schuhmacher oder eine Mutter, eine Beterin, die sagte: „Wir machen etwas gegen die Gottlosigkeit unserer Zeit.“ Sie haben nicht gesagt, man müsse sich einfach dransetzen und warten.

Josia sieht, dass der Tempel verfällt und mit allem Möglichen beschmutzt ist. Dann sagt er: „Komm, wir machen etwas!“ Und dann kommen alle, die Handwerker, die anfangen zu bauen. Das lief alles auf Treu und Glauben. Es war gar nicht viel Aktion nötig, weil die Herzen im Einklang mit König Josia waren.

Das ist die herrliche Bruderschaft des Volkes Gottes: Wir sagen, wir arbeiten mit. So war es auch bei Nehemia nach der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft. Sie bauten nebeneinander, jeder half mit am Werk des Herrn. Es ging nicht mehr um Gemeinde oder Konfessionen. Es ging um die Sache des Reiches Gottes: Lasst uns Menschen retten aus einem verkehrten Geschlecht und den herrlichen Jesusnamen wieder in die Welt hinausrufen.

Der Umkehr und der Entscheidung für den Herrn – diese Beweger sind großartig! Wenn wir sie in der Kirchengeschichte betrachten, zum Beispiel die Gründer des CVJM, die Gemeinschaftsbewegung, dann sind wir heute dran. Wir sollen andere mitnehmen und mitreißen, sagen: „Komm, wir bauen wieder auf, wo alles zerstört war.“ Wir geben die Verantwortung weiter und sagen: „Ihr tragt das, ihr jungen Leute, ihr müsst das übernehmen in dieser Zeit.“ Denn Jesus will heute noch retten und etwas bewirken.

Es geht nicht um äußere Bauvorhaben. Im Reich Gottes wird oft viel zu viel äußerlich gebaut. Wir wollen das Reich Gottes wieder aufbauen, Menschen zurückführen in die Anbetung unseres Herrn, damit ihr Leben geordnet wird. Dann bringen sie sich in die Gemeinschaft des Gottesvolkes ein, so wie Josia es gemacht hat: „Komm, wir machen mit! Wir bauen die Sache Gottes wieder auf, damit unser Leben etwas wird für die Sache unseres Herrn Jesus.“ Und da wollen wir mitmachen, mit allem, was wir sind und können.

Die Wiederentdeckung des Wortes Gottes als Grundlage der Erneuerung

Und noch ein Letztes: Bei diesen Entrümpelungsaktionen ist wie durch Zufall auf einmal das Wort Gottes gefunden worden. Das ist so typisch, dass alle möglichen Dinge im Heiligtum aufgestellt werden. Die schrecklichsten, gräulichen Sitten der Heiden finden Eingang in die Gemeinde Gottes, und das Wort Gottes rückt ganz weit weg. Man hat es fast vergessen.

Nachher war es bei Esra und Nehemia wieder so, dass man zufällig irgendwo in einer Ecke das Wort Gottes fand. Das ist kennzeichnend für unsere Zeit heute, dass das Wort Gottes rar geworden ist. Es kommt kaum noch vor, nicht einmal mehr als liturgische Verlesung feierlich, aber nicht mehr als das Lebensbrot, ohne das man gar nicht auskommen kann.

Darum ist es so großartig, wie Sie da plötzlich dieses Buch wieder haben. Was war denn das für ein Buch? Wahrscheinlich war es das fünfte Buch Mose. Sie hatten dieses Buch, das ich ganz besonders liebe, in dem Gott noch einmal all das sagt: „Ich möchte dich doch segnen mit meinen Ordnungen. Erkenne doch, wie dein Leben nur dadurch neu wird, wenn du in meinen Ordnungen bleibst.“

Da steht doch alles drin: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Das Essen ist zwar wichtig, aber er lebt vom Wort Gottes. Nur wenn das Wort Gottes da ist, durchdringt es sein Leben.

Es ist ganz erschütternd, wenn in unseren Tagen das Wort Gottes nach menschlichem Maßstab umgeprägt, verfälscht und verändert wird, dem Denken der Menschen angepasst. In den letzten zweitausend Jahren war es immer das eine Wort Gottes. Ob in Japan oder bei den Indianerstämmen Südamerikas – immer das eine Wort Gottes, immer die gleiche Bibel.

Wir reden viel über neue Übersetzungen, wir können noch viele Übersetzungen hinzufügen, aber es bleibt immer das gleiche Wort Gottes. Und wo Menschen ihren Heiland gefunden haben, war es immer noch die Bibel, so wie sie da ist. Die muss man nicht umschreiben für die Zeit. Sie ist immer brandheiß und aktuell. Sie ist ein Licht auf deinem Wege und zeigt dir, wie du Gott finden kannst in unserer verrückten Zeit. Dieses Wort Gottes dringt in dein Gewissen hinein.

Das hat Manasse, der Vater von Josia, ja nicht haben wollen. Er hat nicht davor zurückgeschreckt, Propheten umbringen zu lassen, Mahner ans Gotteswort. Was haben denn die Mahner gesagt? Gott wird Unheil bringen über Juda. Jedem, der es hört, sollen die Ohren gellen: Gott wird Jerusalem auslöschen, wie man eine Schüssel auswäscht – und so kam es.

Wir haben keine Zukunft, wenn wir Gottes Wort mit Füßen treten. Die Gemeinde, die heute in einer schrecklichen Schwindsucht leidet, zeigt keine Zeichen von Wachstum. Da ist eine Schwindsucht, weil wir das Wort Gottes nicht mehr achten.

Da kann der Herr nur Erneuerung schenken, wenn das Wort Gottes wieder unser Leben prägt und bestimmt. So frech sich auch die Gottlosigkeit in der Welt gebärdet – so furchtbar ist es doch, wenn sie in der Gemeinde Gottes ausbricht und wenn wir das Wort Gottes nicht mehr hören wollen.

Dann hat sich Josia gedemütigt. Es war herrlich.

Demut als Grundlage für Gottes Wirken

Heinrich Heine hat gesagt: „Die Demut ist eine Hundetugend, die Welt wird nie verstehen, was Demut ist.“

Wir beugen unsere Knie vor dem lebendigen Gott. Schon Jesus war sanftmütig und von Herzen demütig. Wer die Gnade von sich stößt, wird frech, stolz und überheblich. Die Gnade Gottes macht uns demütig, aber sie gibt uns auch eine herrliche Verheißung.

Wir dürfen noch etwas wirken für den Herrn. Wir dürfen seine Sache tun und das Reich Gottes in unserer Zeit bauen.

Wie heißt es am Ende des fünften Buches Mose, Kapitel 31? „Der Herr wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun und dich nicht verlassen. Fürchte dich nicht und erschrick nicht, erschrick nicht.“

Jetzt möchte ich euch zurufen: Für eure Dienste im Evangelisationsteam, lasst euch nicht erschüttern! Der Herr ist mit euch. Was wollen euch Menschen tun? Der Herr ist mit euch.

Und dann geht es so überwältigend weiter: Die segnende Hand wirst du spüren bis in den Backtrog hinein, bis in deine Küche. Der Schatzmeister wird merken: Wo wir in den Ordnungen Gottes bleiben, kann der Herr uns segnen.

Wir brauchen uns keine Sorgen machen um die irdischen Dinge. Dem Hören des Gotteswortes geschah eine Buße im ganzen Volk.

Und das ist wunderbar: Wenn wir anfangen, wieder das eine zu suchen, das nötig ist – Jesus ganz gehorsam zu werden –, dann steckt das auf einmal andere an.

Dann kommt diese herrliche Kettenreaktion: Reue und Vergebung der Schuld. Und dann wurde ein Passafest gefeiert. Es heißt: Ein Passafest, wie schon lange keines mehr gefeiert wurde, einige Jahrhunderte nicht mehr.

Eine Umkehr – ein ganzes Volk entdeckt die Herrlichkeit der Versöhnungstat Gottes, der mit uns Versöhnung will und der in unserer Mitte sein will.

Und dann singen sie ihre Lieder, loben den Herrn, der all deine Sünden vergibt und der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit.

Ja, es heißt sogar: Seit den Tagen Samuels hat man ein solches Passafest in Israel nicht mehr gefeiert.

Wir wollen diesen Botschaft nehmen und sagen: Herr Jesus, ich will manches ablegen bei mir heute, aus meinem Herzen, an Untreue, an Unglauben, an Ungehorsam.

Ich will dir dienen, aber ich will mich dir auch wieder ganz neu weihen zum Dienst an diesem Volk, in dieser Welt, an deiner Gemeinde, am Gottesvolk. Herr, gebrauche mich!

Und es ist Jesus, der uns heute begegnet, der uns eine durchbohrte Hand hinstreckt vom Kreuz her und sagt: Du, für dich habe ich es getan. Ich berufe dich und ich segne dich. Amen.