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1Korinther 1-6 Vortrag 1c

Sommerbibelschule 2025
29.07.20251. Korinther 1-6

Sommerbibelschule 2025
Der erste Korintherbrief, Kapitel 1 bis 6.

Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt. Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.

Mein Name ist Jürgen Fischer, und ich darf euch drei Wochen lang die Predigten der Sommerbibelschule 2025 präsentieren.

Die Bedeutung der Gnade und geistlichen Begabungen in Korinth

Mit all den kleinen Dingen, die er für uns tut, und dieser großen Erlösung – es ist Gnade. Wir sind durch Gnade geheiligt und dürfen aus Gnade leben. Halleluja! Deshalb dankt Paulus auch.

Gnade zeigt sich immer wieder praktisch. In 1. Korinther 1,5-6 heißt es: „In ihm seid ihr in allem reich gemacht worden, in allem Wort und aller Erkenntnis, wie denn das Zeugnis des Christus unter euch gefestigt worden ist.“ Die Gnade Gottes hat die Korinther reich gemacht. Hier nennt Paulus erstmals zwei konkrete Gaben, die die Korinther auszeichneten.

Sie sind reich gemacht an Rede und Erkenntnis, also an Wort und Erkenntnis. „Rede“ umfasst Predigt, Lehre, Zeugnis und seelsorgliches Reden. So habe ich es für mich zusammengefasst. „Erkenntnis“ bedeutet, geistliche Zusammenhänge zu erkennen.

Das ist auch typisch für die Korinther. Wir werden sehen, dass sie diese Gaben später auf sündige Weise pervertierten. Aber grundsätzlich war es eine gute Sache, dass sie viel Erkenntnis hatten, also klug waren und ihre Gedanken gut verpackt vortragen konnten.

In der Kultur der Stadt war es manchmal wie ein Sport, sich Rededuelle zu liefern und rhetorisch andere auszustechen. Für mich ist das ein Beispiel eines guten Korinthers, auch wenn er noch nicht ganz so weit ist. Anton Weidensdörfer, der eine Predigt halten wird, ist so jemand.

Wenn man mit ihm diskutiert, baut er schnell einen rhetorischen Wortwitz ein. Er spiegelt dir etwas wider, sodass du manchmal fast sprachlos bist und nicht weißt, was du sagen sollst. Das ist ein bisschen die korinthische Gabe.

Anton ist zwar kein Korinther, wie wir noch sehen werden, wenn wir uns den 1. Korintherbrief weiter anschauen. Aber ich habe diese Person vor Augen, wenn ich daran denke, dass die Korinther einfach gut darin waren, gut zu reden und klug in Erkenntnis zu sein. Sie konnten gut überzeugen.

Das hatten sie ganz praktisch aufgegriffen, so wie es heißt: „Wie denn das Zeugnis des Christus unter euch gefestigt worden ist.“ Genau, wir gehen gleich weiter.

Die Vielfalt der Gnadengaben und ihre richtige Haltung

Daher habt ihr an keiner Gnadengabe Mangel, während ihr das Offenbarwerden unseres Herrn Jesus Christus erwartet, der euch auch festigen wird bis ans Ende, sodass ihr untadelig seid an dem Tag unseres Herrn Jesus Christus.

Die Korinther hatten an keiner Gnadengabe Mangel, und das ist auch heute noch so, wie wir in 1. Korinther 12 sehen können. Dort gibt es eine ganze Liste von Gaben, die Paulus noch einmal aufgreift. Paulus zeigt, dass Jesus die Gemeinde begabt. Das ist Gnade Gottes, das sind Gnadengaben.

Die Korinther hatten also alles, was sie brauchten. Dafür dankt Paulus ihnen. Ihr Problem war jedoch, dass manche mit einer Gabe dachten, sie seien besonders toll, während andere weniger wert seien. Das war das Problem der Korinther. Aber grundsätzlich hatten sie alles.

Das Besondere an den Gnadengaben ist, dass wir als Christen alle von Gott begabt sind. Wir sind durch den Heiligen Geist begabt. Spannend ist, dass wir diese Gnadengaben erhalten, und Gott sie nutzt. Im Epheserbrief hatten wir dazu eine Predigt, die es auch noch gibt. Ben Fitz erklärt darin sehr schön, dass Persönlichkeit, Gabe und unsere Biografie zusammenwirken. Das lässt uns reifen und formen. Der Heilige Geist benutzt das, um uns für eine spezielle Aufgabe zu begaben.

Das Spannende daran ist, dass eine Gnadengabe niemals Selbstzweck hat. Wir leben in einer Zeit des Individualismus, in der das Wort Gnadengabe oft den Eindruck erweckt, man habe vielleicht nicht so eine schöne Gabe wie jemand anders und fühle sich dadurch minderwertig.

Das liegt daran, dass wir gerne das Gefühl haben wollen, etwas Besonderes zu sein. Aber du bist besonders, weil Jesus dich begabt hat. Gleichzeitig bedeutet Gnadengabe, dass du dich in den Dienst rufen lässt. 1. Petrus 4,10 sagt: Wir sind begabt und sollen damit einander dienen.

Gnadengabe bedeutet, einander zu dienen. Die Korinther hatten damit Probleme, weil sie sich übereinander erhoben. Wenn jemand besonders gut reden konnte oder in der Leitung war, nutzte er das gegenüber den anderen aus. Das sollte aber nicht so unter uns sein.

Die Erwartung der Wiederkunft und ihre ethische Bedeutung

Die Gründe hatten an keiner Gnadengabe Mangel, während ihr das Offenbarwerden unseres Herrn Jesus Christus erwartet. Dieses Offenbarwerden unseres Herrn Jesus Christus, also seine Wiederkunft, ist ein immer wiederkehrendes Motiv bei Paulus. Besonders betont er es, wenn er uns dazu auffordert, ethisch richtig zu handeln.

Auch hier finden wir diesen Bezug im Vers 8, der euch festigen wird bis ans Ende, sodass ihr untadelig seid. Dieses Untadeligsein hat mit einem heiligen Lebensstil zu tun. Es bedeutet, so zu leben, wie Jesus es sich vorstellt. Spannend daran ist, dass Gott, der Heilige Geist, in uns bewirkt, dass wir das können. Er festigt uns und wird uns bis ans Ende festigen.

Deshalb steht die Herausforderung im Raum: Jesus kommt wieder. Im Matthäusevangelium heißt es zum Beispiel: „Wacht und betet, dass ihr in Versuchung nicht fallt.“ Das ist kein Druck, denn wir wissen, dass Gott und Jesus uns festigen. Gleichzeitig bedeutet das Wissen um die Wiederkunft Jesu, dass wir so leben sollen, wie Gott es sich wünscht.

Das heißt, du solltest dir Gedanken darüber machen, wie du mit deinem Geld umgehst, bis zur Ehe mit dem Sex wartest, nicht schlecht über andere redest, dankbarer wirst und mit deinen Worten andere nicht verletzt, sondern aufbauen willst. Das solltest du tun, weil du die Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus erwartest.

Gleichzeitig darfst du wissen, dass der, der dich festigt und in seiner Gnade dafür sorgt, dass genau das in deinem Leben zum Vorschein kommt, Jesus Christus ist.

Die Berufung zur Gemeinschaft mit Jesus Christus

Vers 9: Jetzt will gerade nicht der Präsentator, vielleicht drückst du kurz weiter.

Gott ist treu, durch den ihr berufen worden seid, in die Gemeinschaft seines Sohnes, Jesus Christus, unseren Herrn. Das ist die zweite generelle Berufung für uns Christen: Gott ist treu, durch den ihr berufen worden seid in die Gemeinschaft seines Sohnes, Jesus Christus, unseren Herrn.

Dieser Vers war einer dieser Verse, die mich als junger Christ so richtig umgehauen und motiviert haben. Ich habe das ja letztes Jahr schon ein bisschen zur Sorbs erzählt, dass ich, als ich frisch Christ geworden bin, irgendwie gedacht habe, ich muss es besonders gut und heilig lesen und besonders viel Bibel lesen. Und ich bin radikal an diesem Anspruch gescheitert. Das ist wirklich so richtig radikal.

Als ich dann verstanden habe, dass Christsein damit zu tun hat, dass ich in der Gemeinschaft mit dem Mensch gewordenen Gott, Jesus, leben darf, hat das in mir ganz, ganz viel verändert.

Gott ist treu! Ja, man schaut sein Leben an und merkt, ganz oft ist es gar nicht so heilig, wie es sein sollte. Aber dieser treue Gott beruft uns in Gemeinschaft.

Und wisst ihr, diese Gemeinschaft mit Jesus Christus, das ist genau das, was wir alle für unser Leben brauchen. Dieser Eintritt in die Gemeinschaft mit Jesus Christus durch Glauben ist das Entscheidende, was unser Leben hier auf dieser Erde verändert.

Das ist genau das, was wir brauchen, um ganz Mensch zu sein, indem wir Kontakt haben mit dem lebendigen Gott.

Einladung zur Reflexion über die Beziehung zu Jesus

Und wisst ihr, wir werden jetzt gleich eine kleine Pause machen, weil der Text einen inhaltlichen Bruch hat. Deshalb singen wir jetzt kurz zwei Lieder. Ich bitte euch, dabei darüber nachzudenken, dass Jesus mit euch eine Beziehung führen will.

Macht euch Gedanken darüber, wie eure Beziehung zu Jesus aussieht. Wie seid ihr eigentlich zu dieser Sorge um eure Gemeinschaft gekommen? Beruht diese Gemeinschaft auf Gegenseitigkeit, oder zieht und zerrt Jesus die ganze Zeit an dir, während du eigentlich gar nicht wirklich mit deinem Leben etwas mit ihm zu tun haben willst?

Kämpfst du vielleicht die ganze Zeit mit Sünde? Ist es dir vielleicht schon irgendwie egal geworden? Bist du vielleicht jemand geworden, der innerlich sogar ein wenig an diesem Gott zweifelt, an diesem treuen Gott?

Es ist so entscheidend, dass wir in unserem Leben diese Grundsatzentscheidung treffen: Wir wollen Jesus folgen, indem wir eine Gemeinschaft mit ihm leben. Gottes Treue ist ein Bundesbegriff, und Gemeinschaft ist ebenfalls ein Bundesbegriff. Jesus hält, was er verspricht, und er steht mit offenen Armen da. Er wünscht sich, dass du ganz für ihn gehst.

Er wünscht sich, dass du und ich wirklich die ganze Sache machen und eine enge Beziehung mit ihm leben. Wisst ihr, als ich mich mit meiner Frau verheiratet habe, also als wir auf dem Standesamt waren, bedeutete das für mich, dass alle anderen Frauen dieser Erde für mich uninteressant sind – nur noch Judika Leupold zählt.

Genauso ist es, wenn ich mit Jesus unterwegs bin, wenn ich in die Gemeinschaft mit Jesus einsteige und wir einen Bund miteinander eingehen. Dann bedeutet das, dass alles andere, was diese Welt zu bieten hat – Geld, Vergnügen, Urlaub oder was auch immer – keine Bedeutung mehr hat. Es spielt für mich keine Rolle mehr und sollte eigentlich nicht mehr an mir ziehen, weil ich mit Jesus leben darf.

Das Andere wird uninteressant wegen dieses herrlichen Gottes. Ich weiß, unser Zustand ist manchmal vielleicht ein bisschen anders. Deshalb bitte ich dich, jetzt ein wenig darüber nachzudenken.

Ich habe ein paar Reflexionsfragen mitgebracht. Die Band kann ja schon mal nach vorne kommen. Hallo Katze!

Lebe ich meine Berufung zur Heiligkeit aus den Texten heraus? Bin ich bereit, für schwierige Menschen in meiner Gemeinde zu danken? Was bedeutet für mich Gemeinschaft mit Jesus? Ist sie Realität oder nur ein Begriff? Bin ich bereit, ganz auf Jesus zu setzen? Gibt es sündige Gemeinschaften außerhalb des Bundes mit Jesus?

Ich bitte dich, das, was jetzt schon in der Predigt kam, zu reflektieren. Dann kannst du entweder aus voller Kehle mitsingen oder einfach gedanklich ein bisschen mit Jesus ins Gespräch gehen.

Das war’s für heute. Noch mehr Vorträge zum 1. Korinther 5,3-12 findest du auf www.frogwirts.de. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

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