Rückblick auf die Offenbarung und die Bedeutung der Siegel und Posaunen
Wir sind mit Kapitel elf der Offenbarung noch nicht ganz fertig geworden. Gestern haben wir in der Mitte irgendwo abgebrochen, und ich habe den Faden ein wenig verloren. Wenn ich mich richtig erinnere, ging es in Offenbarung 11 darum, dass wir zunächst die sieben Siegel und die sieben Posaunen betrachtet haben.
Das sechste Siegel führte bis ans Ende, stellte aber die Frage: Wer wird bestehen vor dem Tag des Zorns und vor dem Zorn des Lammes? Daraufhin wurde Kapitel sieben eingeschoben. Am Anfang von Kapitel acht wurde dann das siebte Siegel geöffnet. Danach war eine halbe Stunde Schweigen, und das Buch war nun geöffnet.
Jetzt folgt ein Teil des siebten Siegels oder eine Fortführung davon: Sieben Engel treten hervor und blasen die sieben Posaunen. Diese Posaunen werden in den Kapiteln acht und neun beschrieben. Wir haben sechs Posaunenstöße gehört und erfahren, was dabei geschieht.
Dabei haben wir festgestellt, dass es sich um Warnungsgerichte handelt. Das Ziel dieser warnenden Gerichte Gottes über die Menschheit ist, dass die Menschen Buße tun. In Kapitel 9, Vers 20 und 21 wird zweimal erwähnt, dass die Menschen keine Buße tun. Trotz dieser Situation möchte Gott die Menschen gern zur Buße führen.
Zwischen die sechste und die siebte Posaune wird nun ein Kapitel eingeschoben: Kapitel zehn, und dann auch Kapitel elf bis Vers 13. Erst ab Vers 14 geht es weiter: „Das zweite Wehe ist vorüber, siehe, das dritte Wehe kommt schnell.“ Dieser Vers steht ganz bewusst dort, damit uns klar wird, dass das, was zuvor gesagt und geschehen ist, zum sechsten Posaunenstoß gehört. Dieser Einschub gehört thematisch immer noch zur sechsten Posaune.
Wir hatten gesagt, man wartet nur noch auf die siebte Posaune. Kapitel zehn hatten wir gelesen: Wenn der siebte Engel posaunt, wird das Geheimnis Gottes zu Ende geführt sein, wie er es seinen leibeigenen Knechten, den Propheten, als gute Botschaft gesagt hat. Dann wird das Gericht stattfinden, das Endgericht.
In Kapitel 10, Vers 6 schwört der Engel: Es wird kein Zeitabschnitt mehr sein, also keine Verzögerung mehr zwischen dem Posaunenstoß und dem Gericht. Wir haben gesehen, dass das Gericht immer wieder hinausgezögert wurde.
In der Offenbarung gibt es zwei Linien: Einerseits die Naherwartung – es ist ganz nahe, der Herr sagt, „Ich komme bald“ und „die Zeit ist nahe“. Andererseits heißt es immer wieder: „Wartet noch ein bisschen.“ Wie lange noch? „Wartet noch ein bisschen, bis eure Mitknechte vollendet sind, bis sie auch gestorben oder getötet worden sind.“
Wir hatten auch die Versiegelung in Kapitel sieben gelesen. Auch hier wieder: Die Menschen tun keine Buße. Bevor die siebte Posaune ertönt, gibt es noch diese Aussage: Es wird keinen Zeitabschnitt mehr geben, keine Verzögerung mehr. Wenn die siebte Posaune schallt, dann ist es Schluss.
Das geöffnete Büchlein und die Rolle Johannes'
Und dann wird Johannes dieses Büchlein gegeben, dieses geöffnete Büchlein. Es wird ihm gegeben, damit er es isst. Er isst es auf, und ihm wird gesagt, dass er weiterhin weissagen soll über Völker, Nationen, Sprachen und viele Könige. In Kapitel 10, Vers 11, steht, dass er dieses Büchlein aufisst. Das bedeutet, dass er die Botschaft von Gott aufnimmt. Nun hat er sie zu verkündigen.
Was jetzt in der weiteren Verkündigung, im weiteren Buch der Offenbarung, folgt, ist der inhaltliche Teil des Büchleins.
In Kapitel 11 lesen wir von einer letzten Verzögerung, die thematisch hier eingefügt ist. Es geht um die zwei Zeugen, die 1.260 Tage lang weissagen (Kapitel 11, Vers 3). Ihr Ziel ist es weiterhin, Menschen zur Buße zu führen. Der Sinn des Zeugnisses der zwei Zeugen besteht darin, dass Menschen zur Umkehr kommen.
Gott will nicht, dass die Menschen verloren gehen. Für die Leser des Buches ist es sehr tröstlich und wichtig zu wissen, dass die Tatsache, dass sie treue Zeugen sein sollen, von großer Bedeutung ist. Ihr Ziel ist es, die Übriggebliebenen nach den zeitlichen Gerichten zu führen.
Die Bedeutung der zwei Zeugen und ihr Zeugnis
Gerichte allein führen den Menschen nicht zur Buße. Entscheidend sind Gerichte, die mit dem hingebungsvollen Zeugnis der treuen Zeugin verbunden sind, die bis zum Tod Zeugnis ablegt von dem auferstandenen Herrn Jesus Christus.
Die Zeugen sind hier wie Bußprediger, die zur Buße aufrufen. Sie verkünden, dass es ein Gericht gibt, ähnlich wie Johannes der Täufer sagte: „Das Gericht ist nahe, glaubt an den, der nach mir kommt.“ Diese zwei Zeugen erfüllen ihren Zeugendienst bis zum letzten Tag. Das Tier möchte sie töten, doch erst wenn ihre Zeit gekommen ist, werden sie getötet.
Sie vollenden ihr Zeugnis über 1260 Tage. Danach werden sie vom Tier getötet. Dabei sind sie im Tod dem Herrn Jesus ähnlich. Nicht nur im Leben, sondern auch im Tod gleichen sie Jesus. Sie sterben, werden auferweckt wie der Herr Jesus, stehen von den Toten auf und fahren in den Himmel auf, so wie Jesus es tat.
So weit kamen wir gestern. Die Reaktion der Völker, Stämme und Sprachen ist Furcht. Diese Furcht fällt auf sie (Offenbarung 11,11). Danach ereignet sich ein großes Erdbeben: Ein Zehntel der Stadt stürzt ein, und 7.000 Menschen werden durch das Beben getötet. Die übrigen Menschen geraten in Furcht.
Ein Teil erhält das Gericht, die anderen geraten in Furcht. Diese Furcht wird durch das treue Zeugnis der Märtyrer bewirkt, die Gott schließlich rechtfertigt. Die Übrigen geraten in Furcht und geben dem Gott des Himmels Ehre.
Parallelen zur Botschaft des Engels und alttestamentliche Anspielungen
Ich habe auf Kapitel 14, Vers 7 hingewiesen. Das ist die Botschaft, die immer wieder verkündigt wird. In Kapitel 14, Vers 6 heißt es: Die Botschaft des Engels, der das ewige Evangelium hat, um es denen zu verkündigen, die auf der Erde wohnen – jedem Volk, jedem Stamm, jeder Sprache und jeder Volkschaft, also den Völkern.
Wird das ewige Evangelium von seinem Zeugen verkündigt? Mit großer Stimme sagt er: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre. Das sind genau diese zwei Aspekte: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre. Das ist es, was diese Menschen getan haben. Sie fürchteten Gott und gaben ihm die Ehre. Diese Parallele ist sehr auffällig.
Außerdem beteten sie den an, der den Himmel und die Erde und das Meer sowie die Wasserquellen gemacht hat. Das ist das, was diese Leute taten. Interessant ist hier auch ein weiteres Bild und eine weitere Anspielung auf das Alte Testament. Wir haben ja gestern gesehen, dass sehr stark mit Anspielungen auf das Alte Testament gearbeitet wird, auf Mose, auf Elija. Hier haben wir noch etwas aus der Geschichte Elijas.
Zur Zeit von Elija gab es auch siebentausend Männer. Was war mit ihnen? Sie haben nicht ihre Knie gegen euch gebeugt. Hier sind es aber unmittelbar siebentausend Menschen, die ins Gericht kommen. Sie erhalten das Gericht bei diesem großen Beben. Die anderen aber geben Gott die Ehre und fürchten ihn.
Sir Elias, da waren siebentausend, die ihre Knie nicht beugten. Hier sind siebentausend, die im Erdbeben fallen, und die Übrigen tun Buße. Bei der anderen Gruppe waren es die siebentausend, die ihre Knie nicht beugten, und die Übrigen waren die Bösen, die eben nicht gebückt haben – dort zur Zeit Elijas.
Hier zeigt sich der Unterschied: Diese Menschen dort in der Stadt geraten in Furcht und geben Gott die Ehre, dem Gott des Himmels. Auch dieser Ausdruck kommt aus dem Alten Testament – der Gott des Himmels. Dem geben sie Ehre, dem, der Himmel und Erde erschaffen hat sowie das Meer und die Wasserquellen.
Es wird fast so gezeigt, als ob gesagt wird: Hier sind doch noch welche, die jetzt Buße tun und Gott die Ehre geben.
Das Ende der Wehe und die Ankunft des Königreichs
Das zweite Wehe ging vorüber, siehe, das dritte Wehe kommt schnell (Offenbarung 11,14-15).
Und jetzt, jetzt kommt das Ende. Nachdem diese Frage geklärt ist, gibt es noch einmal eine Verzögerung des Gerichts um der Menschen willen, damit sie noch gerettet werden können. Dies geschah durch das treue Zeugnis der zwei Zeugen. Nachdem also dieses treue Zeugnis vollständig ausgerichtet wurde und alle diese Zeugen getötet sind, ging das zweite Wehe vorüber, siehe, das dritte Wehe kommt schnell.
Der siebte Engel posaunte, und es geschahen große, laute Stimmen im Himmel, die sagten: „Die Königreiche der Welt sind unseres Herrn und seines Gesalbten geworden“ (Offenbarung 11,15). Hier erklingt eine laute Stimme, und nun wird die Herrschaft des Messias verkündet. Die Königreiche der Welt sind unseres Herrn und seines Gesalbten geworden. Er wird als König herrschen in alle Ewigkeit.
Man erkennt, dass Psalm 2 hier mitschwingt: „Der Herr und sein Gesalbter, die Völker toben und stehen auf gegen den Herrn und seinen Gesalbten, doch der Herr lacht und spottet“ (Psalm 2). Jetzt ist der Herr und sein Gesalbter auch gegenwärtig, aber sie werden nicht mehr verachtet. Der Herr und sein Gesalbter regieren. „Ich habe meinen König auf Zion eingesetzt“, heißt es dort. Das war bereits der Beginn in Psalm 2, wo der Messias auf dem himmlischen Zion eingesetzt wurde. Hier aber erhält dieser Messias auch alle Königreiche der Welt.
„Ich werde dir die Völker zum Erbteil geben“, heißt es in Psalm 2. Hier bekommt der Messias also die Königreiche der Welt, und er wird als König herrschen in alle Ewigkeit. Das ewige Königreich Jesu Christi wird jetzt in Herrlichkeit aufgerichtet. Die 24 Ältesten, die vor Gott auf ihrem Thron sitzen, fielen auf ihr Angesicht und beteten Gott an.
Diese Anbetung sehen wir jedes Mal am Ende einer Reihe. So war es auch bei den Siegeln, bei der Siegelreihe, die zum Ende führte. Dort gab es ebenfalls die Anbetung der 24 Ältesten und der vier lebenden Wesen. Hier, am Ende der sieben Posaunen, sehen wir wieder die Anbetung der 24 Ältesten. Dieses Muster wiederholt sich mehrmals. Ich habe das gestern noch nicht klar und deutlich erwähnt: Bei jeder Visionenreihe wird ein Ziel erreicht.
Beim siebten Siegel wird das Ziel erreicht, ebenso bei der siebten Posaune. Das ist immer der Endpunkt, der Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu Christi und der Aufrichtung seines Reiches. Das siebte Siegel ist zu Beginn von Kapitel 8, und am Ende von Kapitel 7 sehen wir die Anbetung der 24 Ältesten. Auch bei der siebten Posaune gibt es die Anbetung der 24 Ältesten.
So wird es auch im nächsten Abschnitt sein, der in Kapitel 14 seinen Höhepunkt erreicht. Dort wird wiederum das Gericht beschrieben, das Gericht des Menschensohnes, der auf der Wolke sitzt. In Kapitel 15 stehen dann all die Überwinder über das Tier und das Malzeichen. Wieder sehen wir Anbetung, nämlich in Kapitel 15, Verse 3 und 4, eine Anbetung des Königs.
Danach beginnt eine neue Reihe. Immer wenn eine neue Reihe beginnt, wird etwas im Himmel geöffnet. Bei der ersten Reihe wurde eine Tür im Himmel geöffnet (Kapitel 4). Dann wurde das Buch geöffnet, als das siebte Siegel geöffnet wurde (Kapitel 8). Die nächste Reihe führt bis Kapitel 11.
In Kapitel 11, Vers 19 lesen wir, dass der Tempel im Himmel geöffnet wird, das Tempelheiligtum Gottes. Dann beginnt eine neue Reihe, die wieder bis zum Ende führt, nämlich bis Kapitel 15, Vers 4. In Kapitel 15, Vers 5 wird wiederum etwas im Himmel geöffnet. „Ich sah, und siehe, das Tempelheiligtum im Himmel wurde geöffnet, die Zeltwohnung des Zeugnisses.“
Dann beginnt die nächste Reihe mit den sieben Schalen, die wiederum zu einem Höhepunkt führen, nämlich in Kapitel 19. Dort sehen wir erneut die Anbetung der 24 Ältesten. Sie sind wieder da: In Kapitel 19, Vers 4 fallen die 24 Ältesten und die vier lebenden Wesen nieder und beten Gott an, der auf dem Thron sitzt, und rufen: „Amen, Halleluja!“
Dann wird wieder das Ende beschrieben. In Kapitel 19, Vers 11 beginnt die nächste und in diesem Fall letzte Reihe. Wieder wird etwas im Himmel geöffnet, diesmal ist es der Himmel selbst, der geöffnet wird.
Wir sehen hier, dass das Buch der Offenbarung fünf Visionenreihen enthält, beginnend ab Kapitel 4. Fünfmal wird etwas geöffnet: die Tür im Himmel, dann das Buch, das mit dem siebten Siegel geöffnet wird, dann der Tempel im Himmel, anschließend die Hütte des Zeugnisses und schließlich der Himmel selbst.
Fünfmal werden diese Öffnungen gezeigt, und fünfmal führen die Visionen zu einem Höhepunkt. Dieser Höhepunkt ist die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus. In der letzten Visionenreihe, Kapitel 19, Vers 11, wird die Wiederkunft Jesu Christi im Detail beschrieben. Alle vorherigen vier Visionenreihen haben auf dieses Ziel hingearbeitet. In der fünften Visionenreihe wird der Höhepunkt des Höhepunkts erreicht: die Wiederkunft Jesu Christi, die Reichsaufrichtung und der ewige Zustand werden vor Augen geführt.
Abschluss der Posaunenreihe und Ausblick auf den weiteren Verlauf
Aber jetzt kehren wir zurück. Ich wollte nur kurz zeigen, wie hier etwas zu Ende geführt wird. Wir waren bei Kapitel 11, Vers 15 und Vers 16. Die 24 Ältesten fallen nieder, nachdem die siebte Posaune ertönt ist und das Endziel erreicht wurde: das Endgericht und die Aufrichtung des Königreiches.
In Vers 17 sagen sie: „Wir danken dem Herrn, Gott, der Macht hat über alles, der da ist, der da war und der da kommt. Denn du hast deine große Kraft an dich genommen und herrschst als König.“
Dann heißt es weiter: „Die Völker waren zornig, und dein Zorn ist gekommen, ebenso die Zeit, die Toten zu richten und den Lohn zu geben deinen leibeigenen Knechten, den Propheten und Heiligen, denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und denen, die die Erde verderben, um sie zu verderben.“
Hier haben wir den Abschluss: das Gericht einerseits und den Lohn andererseits. Die einen erhalten Gericht, die anderen Lohn. Wenn der Herr kommt, dann werden die einen bestraft und die anderen belohnt.
Die heißen Knechte, die heißen Propheten, die heißen Heiligen und die, die den Namen Gottes fürchten – das ist ihre Eigenschaft. Sie sind Knechte, Propheten, Heilige und diejenigen, die den Namen Gottes fürchten. Die anderen befinden sich alle auf einer Ebene, ob klein oder groß. Vor Gott sind alle gleich, die Kleinen und die Großen.
Die anderen werden also verdorben, diejenigen, die die Erde verdorben haben. Die Erde meint hier natürlich die Menschen auf der Erde, das ist die erste Bedeutungsebene.
So führt also die siebte Posaune zum Ende, zum Ziel. Man könnte meinen, jetzt ist die Offenbarung zu Ende. Warum geht es überhaupt noch weiter? Warum setzt das Buch der Offenbarung fort?
Weil jetzt, wie es im Buch der Offenbarung oft der Fall ist, ein Detail herausgegriffen wird. Und zwar das, was in Kapitel 11 berichtet wurde. Dort war ganz unvermittelt ein Tier aufgetreten. In Kapitel 11, Vers 7 heißt es, dass die zwei Zeugen da sind, und das Tier, das aus dem Abgrund steigt, führt Krieg mit den zwei Zeugen, überwindet sie und tötet sie.
Das Tier beginnt also einen Krieg gegen die Zeugen Gottes.
Der Kampf des Tieres gegen die Zeugen im Detail
Dieser kleine Hinweis, der hier gegeben wird, wird nun in näherem Detail beschrieben. Es geht um den Kampf der Zeugen Jesu – also der Zeugen Jesu Christi, die die Gebote Gottes halten. Der Kampf dieser Zeugen Jesu beziehungsweise der Kampf des Tieres gegen die Zeugen Jesu wird in den Kapiteln zwölf und dreizehn ausführlich dargestellt.
Auch hier begegnen wir wieder dem Zeitabschnitt von dreieinhalb Zeiten, 1.260 Tagen oder 42 Monaten. Diesen Zeitabschnitt haben wir bereits besprochen. Er kann nicht einfach eins zu eins vom Bild in die Wirklichkeit übertragen werden. Wir müssen immer vom Bild in die Wirklichkeit übertragen. Im Bild sind es wortwörtlich 42 Monate, doch in der Wirklichkeit erfordert das unsere Interpretation. Wir müssen überlegen, ob das wirklich eins zu eins zu nehmen ist oder ob wir es anders übertragen müssen.
So wie wir das Lamm übertragen, müssen wir auch den Drachen übertragen. Ebenso das Tier – all diese Figuren sind Bilder aus der Vision. Diese Vision hat eine mächtige Botschaft.
Schauen wir uns diese Botschaft an: In den Kapiteln zwölf, dreizehn und sogar vierzehn wird nun dieser Kampf beschrieben. Er wird ausführlich dargestellt und gewinnt an Bedeutung.
Im Vers 19 beginnt es: „Es wurde geöffnet das Tempelheiligtum Gottes im Himmel, und es wurde gesehen die Lade seines Bundes in seinem Tempelheiligtum.“
Interessant ist, dass hier in der Einleitung die Lage des Bundes im Zentrum steht. Was war im Zentrum bei den Siegeln, wenn wir an die sieben Siegel zurückdenken? Welcher Gegenstand im Himmel stand im Mittelpunkt? Der Thron.
Dann kamen die Engel mit den Posaunen. Welcher Gegenstand im Himmel war dort im Zentrum? In Kapitel 8 waren es die Posaunen.
Und was wird als Erstes genannt? Der Räucheraltar, das nächste Möbelstück im Himmel.
Zuerst hatten wir den Thron als Möbelstück im Zentrum. Dieser bleibt auch im Zentrum. In dieser zweiten Reihe ist der Altar das Möbelstück, das im Mittelpunkt steht. Wir werden immer wieder daran erinnert, dass die Gerichte, die Gott auf die Erde schickt – die wahren Gerichte – eine Antwort auf die Gebete der Heiligen sind, die vom Altar aufsteigen.
Jetzt kommt das dritte Möbelstück. Zum dritten Mal wird geöffnet: die Lade, die Bundeslade.
Und Sie wissen, was in der Bundeslade war? Dort befanden sich mehrere Dinge. Zuerst die Gesetzestafeln, das Wichtigste. Dann das Manna und der Stab Aarons.
Aber die Bundeslade ist vor allem das Entscheidende, denn dort sind die Gesetzestafeln eingeschlossen oder überdeckt. Die Heiligkeit Gottes und die Gebote Gottes, die zehn Gebote, spielen in diesem Abschnitt eine ganz große Rolle – in den Kapiteln 12, 13 und 14.
Die Gläubigen als Bewahrer der Gebote Gottes und das Zeugnis Jesu Christi
Und wie heißen die Gläubigen? Sie heißen ja nicht „zwei Zeugen“. Wie werden die Gläubigen in diesem Abschnitt genannt, in Kapitel 12, Vers 17?
Dort heißt es: „Da geht der Drache und führt Krieg gegen die Übrigen ihres Namens, und sie heißen die, die die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu Christi haben.“ Das ist jetzt ihr Name, nicht „zwei Zeugen“, sondern sie sind diejenigen, die die Gebote Gottes halten.
Das erinnert uns an die Lade des Bundes und daran, dass sie das Zeugnis Jesu Christi haben. Noch einmal wird das in Kapitel 13 beziehungsweise Kapitel 14 wiederholt. Wo genau? In Kapitel 14, Vers 12.
Dort werden die Heiligen noch einmal beschrieben und benannt. Wie heißen sie? In 14,12 steht: „Hier sind sie, die die Gebote halten und den Glauben an Jesus bewahren.“
Sie werden also so beschrieben: Sie halten die Gebote und bewahren den Glauben an Jesus. Es sind also wieder die Gebote, die betont werden.
Und jetzt werden wir ein Tier sehen, das alle Gebote mit Füßen tritt.
Das große Zeichen im Himmel: Die Frau und der Drache
Schauen wir uns das an: Kapitel zwölf, Vers 1. Dort erscheint ein großes Zeichen im Himmel. Eine Frau, umkleidet mit der Sonne, der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt ein Kranz von zwölf Sternen.
Diese Frau ist schwanger und schreit auf, weil sie Wehen hat und Schmerzen bei der Geburt erleidet. Dann erscheint ein anderes Zeichen im Himmel: Ein großer feuerroter Drache mit sieben Köpfen, zehn Hörnern und sieben Diademen auf seinen Köpfen. Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel und warf sie auf die Erde.
Der Drache stellt sich vor die Frau, die kurz davorsteht, zu gebären. Er will das Kind verschlingen, sobald es geboren wird.
Dieses Bild kennen wir: Eine Frau und ein Drache, eine Frau und eine Schlange. Der Drache wird auch Schlange genannt. Woher stammt dieses Bild? Ganz zurück bei Adam und Eva. Dort heißt es: „Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen.“ (1. Mose 3,15) Es ist Feindschaft zwischen der Frau und der Schlange, die sich durch die ganze Geschichte zieht.
Aus der Frau soll ein ganz wichtiger Nachkomme geboren werden, der der Schlange den Kopf zertreten wird. Das ist natürlich ein großes Anliegen der Schlange beziehungsweise des Drachen, diesen Nachkommen unbedingt zu töten – und zwar möglichst schnell, sobald er geboren ist.
So wurde auch Jesus geboren, und Herodes versuchte, ihn so schnell wie möglich zu töten. Satan will den Nachkommen der Frau vernichten. Deshalb steht der Drache da und will das Kind verschlingen.
Die Geburt des Sohnes und seine Entrückung
Dieses Kind, in Vers 5 erwähnt, gebar einen Sohn, einen männlichen, der allen Völkern ein Hirte sein soll – und zwar mit einem eisernen Stab. Dabei denken wir an Psalm 2, der ebenfalls von einem Hirten spricht, der alle Völker mit einem eisernen Stab führt.
Ihr Kind wurde entrückt zu Gott und zu seinem Thron. Für den Drachen gibt es keine Chance mehr. Dieses Kind wird einfach auf den Thron Gottes gesetzt.
Das, was der Herr Jesus getan hat, als er Satan auf Golgatha besiegt hat, führt dazu, dass er sich in den Himmel setzte, auf den Thron Gottes. Hier erinnern wir uns an Psalm 22, Psalm 110 und Psalm 2. Dort heißt es: „Heute habe ich dich geboren, du bist mein Sohn.“
Vor diesem Sohn sagt Gott: „Ich habe meinen Gesalbten auf Zion gesetzt.“ In Psalm 110 wird weiter gesagt: „Setze dich zu meiner Rechten, bis sich deine Feinde zum Schemel deiner Füße machen.“
So wird dieses Kind erhöht und zum Thron Gottes gesetzt.
Die Identität der Frau und das treue Gottesvolk
Jetzt wissen wir auch, wer die Frau ist. Die katholische Kirche sagt, es ist Maria, aber das greift zu kurz. Es könnte auch Eva sein, oder? Zwischen Eva und Maria gibt es noch mehr Frauen.
Im Alten Testament wird das ganze Volk Gottes als die Frau oder als Jungfrau bezeichnet, auch als Jungfrau Zion. Aus dieser Jungfrau Zion soll der Messias geboren werden. Aus Zion kommt der Messias hervor, haben die Propheten schon immer gesagt.
Die schwere Zeit bis zum Kommen des Messias wurde als Zeit der Wehen beschrieben, zum Beispiel im Buch Micha. Dort sind die messianischen Wehen erwähnt. Diese Frau hat Wehen, das treue Gottesvolk bringt endlich den Messias hervor. Es geht durch viele Schmerzen, bis der Messias endlich kommt. Das treue Gottesvolk musste viele Schmerzen erdulden.
Wir haben also die Treuen des Hauses Israel, das treue Gottesvolk. Dass es sich um Israel handelt, wird schon ganz am Anfang klar. Die Sonne, der Mond und die zwölf Sterne – woran denken wir da? An Joseph, die Sonne und den Mond, Vater und Mutter, und die zwölf Söhne Jakobs.
Hier sehen wir Bilder aus dem Alten Testament, die uns zeigen, dass es um das israelitische Gottesvolk geht. Natürlich sind hier die Treuen gemeint, nicht die Abgefallenen. Israel ist ja immer wieder abgefallen, aber es gab immer einen Überrest von Treuen.
Diese Treuen brachten den Messias hervor. Als er kam, da waren Zacharias, Elisabeth, Simeon, Hanna, Johannes der Täufer und andere. Sie waren die Treuen, die weiterhin an Gott festhielten. Und dann kam er, der Messias. Er setzte sich zur Rechten Gottes auf den Thron.
Doch was macht der Drache? Er denkt, die Frau ist immer noch in Gefahr. Die Frau flieht in die Wüste. Das treue Gottesvolk muss vor dem Drachen fliehen. Sie flohen in die Wüste, an einen von Gott bereiteten Ort, damit man sie dort ernährt – 1260 Tage.
Jetzt haben wir es: Die Zeit von 42 Monaten wird hier in Tagen ausgedrückt, um zu betonen, dass Gott jeden Tag diese Frau versorgt, so wie er die Israeliten in der Wüste jeden Tag mit Manna versorgt hat.
Das Bild der Flucht in die Wüste ist klar, woher es stammt. Die Frau musste auch einmal fliehen in die Wüste, in die Alten Teile. Die Flucht nach Ägypten, dann in die Wüste – dort wird sie täglich ernährt.
Das ist das treue Gottesvolk, das erlöste Gottesvolk, das herausflieht. Nun gehen wir in der Geschichte zurück: Wie war das? Herr Jesus Christus hat gesagt, er wird seinen Bund mit Israel aufrichten, nicht nur mit dem Haus Israel, sondern auch mit dem Haus Juda. Er wird diesen Bund erneuern und dieses Volk retten.
Auf Golgatha hat er sein Blut vergossen. Einen Tag bevor er das getan hat, traf er sich mit den Jüngern, dem treuen Überrest Israels, nachdem er nach Jerusalem gekommen war. Er kam als König nach Jerusalem, aber Jerusalem hat den König verworfen.
Doch nicht alle in Jerusalem haben den König verworfen. Da waren seine Treuen. Mit ihnen hat er sich getroffen und gesagt: Das ist der Bund, der neue Bund, von dem Jeremia gesprochen hat. Das ist der Bund, den ich mit euch schließe. Herr Sveltenkelchen sagt dazu: Dies ist der neue Bund in meinem Blut, im Blut Jesu Christi. Das ist das Entscheidende, wodurch der neue Bund aufgerichtet wurde.
Dieser Messias beginnt also den neuen Bund mit dem Gottesvolk, mit Israel – und zwar mit allen Israeliten, die starben. Das war der treue Kern Israels. Sie verkündeten das Evangelium, und wem? Den Israeliten. Sie verkündeten in Jerusalem, dann in Judäa und Samaria. So wurde das Gottesvolk, das treue Israel, immer größer und trat in den neuen Bund ein.
Aus Gnade kamen auch die Heiden hinzu. Aber aus Gnade, wie bei Cornelius. Sie wurden eingepfropft, weil andere ausgebrochen waren. Die Ungläubigen unter den Israeliten wurden ausgebrochen vom Ölbaum, aber die Heiden wurden eingepfropft. Aus Gnade wurden sie teilhaftig der Segnungen, der israelitischen Verheißungen.
Trotzdem bleibt das treue Gottesvolk im Kern ein israelitisches Gottesvolk, und das sollen wir nie vergessen. Jedenfalls flieht diese Frau jetzt in die Wüste und wird von Gott 1260 Tage lang ernährt.
Wechsel der Szene: Himmlischer Kampf und Dämonenkrieg
Und jetzt wechselt die Szene. In Vers 6 und Vers 7 sehen wir einen Wechsel der Perspektive. Das eine ist die Szene in der Wüste, das andere die Szene im Himmel. Das bedeutet, wir bekommen nun die andere Seite gezeigt. Zuerst haben wir die irdische Seite betrachtet, jetzt folgt die himmlische Seite.
Achten wir darauf, was dort steht: Es entstand ein Krieg im Himmel. Michael und seine Boten führten Krieg gegen den Drachen. Den Michael kennen wir aus dem Buch Daniel, wo ebenfalls die himmlische Seite gezeigt wird. Damals gab es auf der Erde Not und Leid mit Israel, und gleichzeitig wurde die andere Seite dargestellt: Im Himmel findet ein Dämonenkampf statt. Das heißt, diese beiden Ebenen entsprechen einander.
Nun also zur anderen Seite: Was geschieht dort? Es entstand ein Krieg im Himmel. Michael und seine Boten kämpften gegen den Drachen. Der Drache führte Krieg mit seinen Boten – es ist ein Kampf zwischen Dämonen und Engeln, ähnlich wie im Buch Daniel. Doch sie waren nicht die Stärkeren. Der Drache und seine Boten fanden keine Stätte mehr im Himmel.
Daraufhin wurde der große Drache, die alte Schlange, genannt Teufel und Satan – jetzt haben wir es schwarz auf weiß – der Antidrache, die alte Schlange, genannt Teufel und Satan, der das ganze Weltreich in die Irre führt, auf die Erde geworfen. Seine Boten wurden mit ihm geworfen. Das ist die himmlische Seite.
Die irdische Seite war einfacher: Jesus ist in den Himmel aufgefahren und entzogen den Blicken der Jünger. Die Gemeinde, das treue Gottesvolk, bleibt auf der Erde zurück, mitten in einem Kampf. Im Himmel hingegen ist der Kampf schon lange geschehen. Bevor die Heiligen auf der Erde zu kämpfen beginnen, sollen sie wissen: Im Himmel ist der Kampf bereits gebrochen und der Erzfeind besiegt.
Das heißt, lasst euch ermutigen, ihr auf der Erde! Denn von der göttlichen Seite betrachtet hat das Lamm gekämpft. Die himmlische Welt hat geistlich gesprochen den Kampf geführt. Im Himmel wurde der Sieg schon lange errungen über den Drachen. Wann? Es ist vollbracht. Jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden, sagt Jesus in Johannes 12,31.
Golgatha war das Gericht über den Drachen. Hier sehen wir die andere Seite, und der Messias hat den Thron eingenommen. Damit ist der Sieg erreicht. Es wird hier in Bildern gesprochen, bitte nicht zu streng chronologisch denken. Die Reihenfolge springt hin und her, aber wir sollen das Bild behalten.
Das Bild zeigt einerseits die Frau in der Wüste, die ernährt wird, andererseits den bereits stattgefundenen Krieg im Himmel. Und wir hören nur noch den Jubel. Ich höre eine große, laute Stimme im Himmel sagen: „Jetzt ist das Heil und die Kraft und die Königsherrschaft unseres Gottes geworden und die Autorität seines Gesalbten.“
Als der Messias sich nach Golgatha auf den Thron Gottes gesetzt hat, hat er die Königsherrschaft schon eingenommen. „Herrsche inmitten deiner Feinde!“ Das bedeutet aber nicht, dass alle Feinde bereits unter ihm untergeordnet sind. Nein, die Feinde sind ihm noch nicht untertan, aber den Thron hat er schon eingenommen. Die Autorität und die Königsherrschaft hat er erhalten.
Was den Verkläger betrifft, den Satan: Er hat die Königsherrschaft eingenommen, die Königsherrschaft ist gesalzen geworden, weil der Verkläger unserer Brüder niedergeworfen ist. Dieser Verkläger hat sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagt.
Der Verkläger hat seit seiner Existenz – ich möchte fast sagen seit Beginn seines Wirkens – immer die treuen Knechte Gottes verklagt. Das war seine Aufgabe. Die ganze Geschichte hindurch war er der Verkläger unserer Brüder. Hier sprechen Stimmen im Himmel. Ob es nun Engel sind oder erlebte Menschen, ist nicht klar. Jedenfalls ist hier die andere Seite dargestellt.
Die einen sind bereits dort und rufen sozusagen: „Jetzt ist der Verkläger niedergeworfen, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagt hat.“ Sie haben ihn überwunden. Sie haben ihn überwunden! Dieser Jubelruf klingt wie ein Siegesruf vom Ende her.
Sie haben ihn überwunden durch das Blut des Lammes und durch das Wort ihres Zeugnisses. Sie haben ihre Seelen nicht geliebt bis zum Tod. Das ist genau der Weg, den das Lamm gegangen ist – und genau denselben Weg gehen die Nachfolger des Lammes.
Die Überwindung in praktischer Hinsicht, die Überwindung des Drachen, geschieht dadurch, dass man bereit ist, diesen Weg zu gehen. Man hält das Wort des Zeugnisses aufrecht und ist bereit, die Seele bis zum Tod hinzugeben. Sie haben ihre Seele nicht geliebt bis zum Tod.
Das Blut des Lammes, Christus selbst, ist in den Tod gegangen. Das war das Vorbild und zugleich ihre Erlösung. Aber hier geht es um den Kampf. Was den Kampf betrifft, war das Blut des Lammes entscheidend, weil es Satan besiegt hat. Eine große Schlacht hat er geschlagen.
Und sie folgen dem Lamm nach, auf demselben Weg: durch ihr Zeugnis und die Bereitschaft, die Seele nicht zu lieben bis zum Tod.
Deshalb seid fröhlich und feiert, ihr Himmel! Das heißt, ihr Himmelsbewohner. Es wird ein Lobgesang angestimmt, wie ein Siegeslied: „Feiert, ihr Himmel, und die, die in ihnen wohnen!“ Das sind die Gläubigen dort, aber auch alle Himmelsbewohner.
Aber wehe denen, die auf der Erde und auf dem Meer wohnen! Denn der Teufel ist zu euch hinabgestiegen mit großem Grimm, wissend, dass er nur wenig Zeit hat. Wie lange? 1.260 Tage, bis der Herr Jesus ihn am Ende setzen ließ.
Rückkehr zur irdischen Szene und die Verfolgung der Frau
Dieser Abschnitt war ein Zwischenschauen im Himmel. Jetzt, in Vers 13, kehren wir wieder auf die Erde zurück, und die Szene wechselt erneut. Wir setzen genau dort an, wo wir in Vers 6 waren. Vers 6 entspricht inhaltlich Vers 13.
In Vers 6 befindet sich die Frau in der Wüste. Sie flieht dorthin und hat in der Wüste eine bereitete Stätte, damit sie dort für 1260 Tage ernährt wird. In Vers 13 heißt es: „Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den männlichen Sohn geboren hatte. Der Frau wurden die zwei Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste an ihre Stätte flöge.“
Dies beschreibt die Flucht, die im Vers 6 als Regel genannt wird. Man erkennt hier einen nahtlosen Übergang. Teilweise wird sogar das, was in Vers 6 steht, wiederholt. Das zeigt uns, dass die andere Szene herausgenommen war. Sie war nicht chronologisch, sondern lediglich ein Blick in den Himmel. Das ist gemeint.
Wenn wir jedoch chronologisch vorgehen wollen, müssen wir Vers 6 und Vers 13 zusammen lesen. Dort finden wir nämlich eine Zeitspanne, die 1260 Tage umfasst. Hier heißt es, der Frau wurden die zwei Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste an ihre Stätte flöge, dorthin, wo sie ernährt wird – für eine Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit.
Wenn man die Zeit als Jahre interpretiert, was man tun könnte, dann entspricht das dreieinhalb Jahren. Das sind 1260 Tage nach der jüdischen Monatsrechnung, die grob mit 30 Tagen pro Monat gerechnet wird. Also 30 Tage mal 12 Monate mal dreieinhalb Jahre – das ergibt 1260 Tage. Diese dreieinhalb Zeiten werden hier genannt.
Man hat schon bemerkt, dass der Ausdruck „Zeiten und eine halbe Zeit“ hier ganz bewusst verwendet wird. Er kommt nur an dieser Stelle im gesamten Buch der Offenbarung vor. Dieser Begriff ist entlehnt aus dem Buch Daniel, denn nur dort, im gesamten Alten Testament, taucht er auf. Außerdem findet er sich in einem apokryphen Buch, dem Buch Esdras, das ein jüdisches apokryphes Buch ist.
Was die Bibel betrifft, kommt dieser Begriff aber nur im Buch Daniel vor, und zwar in Kapitel 7 und Kapitel 12. Dort ist auch die Rede von einer großen Drangsalzeit für Israel. Jetzt ist hier die Rede von einer großen Drangsalzeit dieser israelitischen Frau, die in die Wüste geflohen ist.
Diese israelitische Frau sind jedoch auch Menschen aus den Heiden, die mittlerweile eingepfropft sind. Cornelius war auch dabei, und das gilt bis zum heutigen Tag. Für die Christen der damaligen Zeit, die dieses Buch lesen, ist das wichtig. Sie erinnern sich an Daniel und die große Drangsalzeit für das Gottesvolk von 1260 Tagen.
Woran denken sie noch? An die zwei Flügel des Adlers. Woher kennen wir die Flügel des Adlers? Diese Flügel wurden erwähnt, als das Volk Israel aus Ägypten herausgeführt wurde. Bis zum Sinai sagt Gott zu ihnen: „Ich habe euch auf Adlersflügeln herausgetragen und zu mir gebracht.“
Genau dieses Bild wird hier verwendet. Es symbolisiert den großen Exodus aus Ägypten. Doch hier ist es der Exodus aus der Verlorenheit – ein noch viel größerer Exodus. Das Gottesvolk wird herausgeführt in die Wüste und dort ernährt.
Das ist die Zeit, in der sich die Christen befanden, als dieses Buch geschrieben wurde. Es ist gewissermaßen auch die Zeit, in der sich die Christen heute befinden, denn der Herr Jesus ist immer noch nicht wiedergekommen. Und der Drache wütet weiterhin.
Die Strategie des Drachen gegen das Gottesvolk
Der Drache – was macht der Drache? Er erscheint als der Fünfte. Der Drache gibt nicht auf.
Die Schlange warf aus ihrem Maul Wasser wie einen Strom hinter der Frau her. Das klingt fast so wie beim Pharao, der die Israeliten ins Wasser treiben wollte, damit sie ertrinken. Aber was macht Gott? Gott öffnet einfach einen Spalt und lässt die Israeliten hindurchziehen.
Und hier? Was macht Gott hier? Die Erde kam der Frau zu Hilfe. Die Erde öffnet ihren Mund und verschlingt den Strom, den der Drache aus seinem Mund warf. Der Drache hat keine Chance. Die Pforten des Totenreichs werden sie nicht überwältigen. Gottes Volk kann man nicht zerstören.
Ich denke also: Wenn ich Gottes Volk als Frau nicht zerstören kann, dann mache ich etwas anderes. Der Drache war zornig über die Frau und ging weg, um Krieg zu führen – nicht gegen die Frau selbst, sondern gegen die Übrigen ihres Samens.
Die Frau hat ja ein Kind bekommen. Das Kind war der Sohn, der am Thron sitzt. Die Frau bekommt viele Kinder. Die vielen Kinder der Frau sind die einzelnen Gläubigen. Das wird jetzt auch so gesagt: die Übrigen ihres Samens.
Das sind diejenigen, die die Gebote Gottes haben und das Zeugnis Jesu Christi tragen. Wenn ich schon die Frau als Ganzes, kollektiv, nicht umbringen kann, dann mache ich etwas anderes. Dann verfolge ich jetzt jeden Einzelnen, den sie geboren hat.
Das heißt: jedes einzelne Glied, die Heiligen, jede einzelne Heilige wird jetzt verfolgt. Und wie macht er das? Er holt sich ein Tier. Mit dem Tier macht er das.
Das Tier als Symbol der weltlichen Macht und seine Verbindung zum Drachen
Was wir hier sehen, ist in visionärer Weise der Kampf des Gottesvolkes gegen den Drachen. Es wird gezeigt, wie Gott sein Volk, diese Heiligen, ermutigt und wie er sich zu ihnen stellt. Gleichzeitig werden sie hier auch aufgerufen, auszuharren.
Lesen wir noch ein Stück weiter: „Ich stand auf dem Sande des Meeres, und ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen. Es hatte sieben Köpfe und zehn Hörner. Auf seinen Hörnern trug es zehn Diademe und auf seinen Köpfen einen gelösten Namen.“
Dieses Tier ähnelt sehr dem Drachen. Der Drache wurde nämlich genauso beschrieben: Er hatte sieben Köpfe, zehn Hörner und sieben Diademe auf seinen Köpfen (Offenbarung 12,3). Dort war es genau so dargestellt. Hier sehen wir ebenfalls sieben Köpfe, aber nicht sieben Hörner, sondern zehn Hörner – genauso wie beim Drachen. Zudem trägt es auf den Hörnern zehn Diademe. Auf seinen Köpfen steht ein Name, der gelöst ist.
Das Tier ist also ganz aus demselben Holz geschnitzt wie der Drache. Es stammt von ihm, wird von ihm motiviert und erhält von ihm seine Kraft und Autorität.
Was ist das für ein Tier? Im Buch Daniel finden sich Anspielungen, die in dieser Vision auftauchen. Das Tier, das ich sah, war gleich einem Panter oder Leopard, seine Füße waren wie die eines Bären, und sein Maul wie das eines Löwen.
Diese drei Tiere kennen wir, allerdings in umgekehrter Reihenfolge: Der Panter war das dritte Tier bei Daniel 7, der Bär das zweite Tier, und der Löwe das erste Tier. Es ist, als würde man die Geschichte rückwärts durchlaufen.
Der Löwe stand für Babylonien, das babylonische Weltreich. Der Bär symbolisierte das medopersische Weltreich, und der Panter das griechische Weltreich. Nun jedoch bewegt sich die Vision zurück.
Das bedeutet, dass das Tier selbst am Punkt des vierten Tieres steht. Dieses vierte Tier fasst das Wesen der vorherigen Tiere zusammen. Es hat alle Köpfe: einen Kopf des Löwen, einen Kopf des Bären, vier Köpfe des Panters und den sechsten und siebten Kopf von sich selbst.
Das Tier ist die Weiterführung der Weltreiche, des menschlichen Weltreichs, das zuerst babylonisch war, dann medopersisch, dann griechisch und schließlich römisch. Denn dieses Buch wurde zur Zeit des römischen Weltreichs geschrieben.
Die Leser dieses Buches konnten leicht erkennen, wer mit dem Tier gemeint war. Das Tier beinhaltet die Elemente der vorherigen Tiere. Rom übernahm die absolutistische Macht des babylonischen Löwen, das persische Element, das auf Anbetung setzte, sowie das griechische Element. Alexander der Große hatte bereits das persische Element und die Kultur übernommen. Die Römer wiederum übernahmen die griechische Kultur, das Denken und die Religion. Die Götter wurden zwar umbenannt, doch im Wesentlichen wurde alles eins zu eins übernommen.
Das Ziel dieses Tieres ist es, das Wesen aller vorherigen Weltreiche in sich zusammenzufassen.
Dieses Tier ist äußerst schrecklich. Auch bei Daniel wird es so beschrieben. Es ist nicht vergleichbar mit irgendeinem menschlich geschaffenen Tier, sondern ein grässliches Wesen, das das Böse der anderen drei vereint.
Das Tier, das ich sah, war gleich einem Panter. Das eigentliche Wesen war also pantherisch, also griechisch. Das war auch das Wesen des römischen Reiches.
Die Füße waren wie die Tatzen eines Bären, stark und niederschlagend. Das Maul, das gotteslästerliche Reden, erinnerte an Nebukadnezar aus dem babylonischen Weltreich.
Der Drache gab diesem Tier seine Kraft, seinen Thron und seine Vollmacht.
Hier sehen wir, dass der Drache ein großes Interesse an Weltmacht, Weltreichen und Globalisierung hat.
Die tödliche Wunde des Tieres und seine Wiederbelebung
Vers 3
Und ich sah einen seiner Köpfe wie zu Tode geschlachtet. Bitte beachten: Es ist nicht das ganze Tier, sondern nur einer seiner Köpfe. Dennoch gilt, wenn ein Tier sieben Köpfe hat und du bringst einen Kopf um, sodass es tödlich verwundet wird, dann ist das Tier tot. Das Tier wurde tödlich verwundet. Ich sah also, dass an einem seiner Köpfe eine tödliche Wunde war, doch diese Todeswunde wurde geheilt.
Man denkt, das Tier sei tot, aber nein, es lebt wieder. Es glänzt erneut auf, als wäre es das, was war und nicht ist, und es erhielt neues Leben. Auf der ganzen Erde staunte man hinter dem Tier her und huldigte dem Drachen, der dem Tier Vollmacht gab, und huldigte auch dem Tier.
Es handelt sich hier also um einen der Köpfe. Was waren die Köpfe? Die Köpfe symbolisierten Macht. Später wird das noch näher erklärt. Ich greife aber schon etwas vor, in Kapitel 17, Verse 7 und 8:
„Das Tier, das du sahst, war und ist nicht und ist im Begriff, aus dem Abgrund aufzusteigen und ins Verderben zu gehen. Und die, die auf der Erde wohnen, deren Namen nicht im Buch des Lebens geschrieben sind von Grundlegung der Welt an, werden sich verwundern, wenn sie das Tier sehen, ein gewisses, das war und nicht ist, das gleich ist. Hier ist der Verstand, der Weisheit hat.“
Die sieben Köpfe sind sieben Berge. Die sieben Köpfe sollen uns helfen, das Tier zu identifizieren, auf denen die Frau sitzt. Die Frau interessiert uns jetzt noch nicht.
Die sieben Köpfe sind auch sieben Könige. Sieben Berge, sieben Könige. Fünf von ihnen sind gefallen. Der eine ist – Rom ist auf sieben Bergen gebaut. Danke. Die fünf sind gefallen, also fünf Köpfe sind gefallen. Der eine ist, der sechste regiert gerade zur Zeit, als das geschrieben wurde. Wir versetzen uns in die Lage der Leser.
Der andere ist noch nicht gekommen, und wenn er kommt, muss er eine kurze Zeit bleiben. Und das Tier, das war und nicht ist, ist selbst auch ein achter König. Jetzt wird es schwierig: Das Tier ist auch ein achter Kopf und achter König, und er ist von den Sieben. Ah, es ist leichter: Er ist ein achter König, aber einer von den Sieben. Gut. Und er fährt ins Verderben.
Es geht mir nur darum zu zeigen, dass die sieben Köpfe sieben Könige der Weltmacht sind. Ob diese sieben buchstäblich zu zählen sind, weiß ich nicht. Fünf scheint wahrscheinlich wörtlich zu sein, sonst würde es nicht so gesagt werden. Fünf oder sechs sind es jetzt.
Das ist auch durchaus möglich, wenn man irgendwo bei den römischen Kaisern zu zählen beginnt. Vielleicht bei Octavian. Er war eigentlich der erste Offizielle. Gaius Iulius Caesar hat zwar die Herrschaft an sich gerissen, aber die einen rechnen ihn zum ersten Kaiser, die anderen nicht. So oder so.
Jedenfalls gab es da Octavian, Tiberius, Caligula, Claudius und Nero. Da haben wir schon fünf. Der sechste war dann Galba im Jahr 69, einer der drei Soldatenkaiser in diesem Jahr der Wirren in Rom. Dann kam Vespasian, der länger regierte, und Titus. Unter Vespasian wurde Jerusalem zerstört.
Ich denke, es ist nicht so äußerst wichtig, aber grundsätzlich müssen wir uns im Klaren sein, dass das vierte Tier, wie wir auch im Buch Daniel lesen, das römische Tier ist. Für die Leser war das ziemlich eindeutig. Hier haben wir einige Parallelen zu Daniel.
Gehen wir wieder zurück zu Kapitel 13: „Und ich sah einen seiner Köpfe wie zu Tode geschlachtet.“ Also einer seiner Köpfe – ob das der erste Kaiser war, der kein richtiger Kaiser werden konnte und das römische Reich nicht richtig durchkam, als Caesar gestürzt wurde, vielleicht. Ich weiß es nicht.
Aber als These hat man gedacht, es sei vorbei, diese Spinnerei mit der römischen Diktatur. Da wurde Caesar umgebracht, die Senatoren haben ihn umgebracht. Man dachte, es sei vorbei. Aber es war nicht vorbei. Es gab ein mächtiges römisches Reich unter Octavian.
Ich weiß nicht, ob das gemeint ist, es ist nur eine von vielen Thesen. Jedenfalls wird einer der Köpfe zu Tode geschlachtet, und seine Todeswunde wird geheilt. Das Tier lebt wieder auf, und die ganze Erde staunt hinter dem Tier her. Sie huldigen dem Drachen, der dem Tier Vollmacht gab, und huldigen dem Tier.
Sie sagen: „Wer ist dem Tiere gleich? Wer vermag mit dem Tier Krieg zu führen?“ Dieses Rom hatte die Weltmacht, und es gab keine Macht, die Rom widerstehen konnte. Es wurde ihm ein Mund gegeben, der Großes redete und lästerte.
Es wurde ihm Vollmacht gegeben, zu schalten und zu walten 42 Monate lang. Wer darf 42 Monate lang schalten und walten? Ein Kopf oder das Tier? Der Zusammenhang ist wichtig.
Vers 4
Sie huldigten dem Drachen und dem Tier, der dem Tier Vollmacht gab. Wer ist dem Tier gleich? Wer vermag mit ihm Krieg zu führen? Es wurde diesem Tier ein Mund gegeben, der Großes redete und lästerte.
Natürlich hat das Tier Repräsentanten, aber es wird immer noch als Tier angesprochen. Und es wurde ihm Vollmacht gegeben, zu schalten und zu walten, 42 Monate lang.
Ich habe schon gesagt, dass 42 Monate buchstäblich zu verstehen sind. Aber vergessen wir nicht: Das ist eine Vision. Von der Vision müssen wir in die Realität übertragen. Und da liegt die Schwierigkeit: Wie übertragen wir die 42 Monate?
Es könnte sein, dass die 42 Monate, wie auch die 1260 Tage und die Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit, immer dieselbe Zeit betreffen. Es sind nicht buchstäblich 42 Monate, sondern ein Hinweis auf die große Drangsalzeit im Alten Testament des Volkes Gottes.
So ist es hier die große Drangsalzeit des Neuen Testaments. Denn in dieser Zeit, in diesen 42 Monaten, Vers 6, eröffnete das Tier seine Mundlästerung gegen Gott, seinen Namen zu lästern und seine Wohnung sowie die im Himmel, die Wohnung haben.
Es wurde ihm gegeben, Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu überwinden. In 42 Monaten werden die Heiligen überwunden. Das ist dieselbe Zeit, in der die Frau in der Wüste ernährt wird, dieselbe Zeit, in der der Drache tobt, dieselbe Zeit, in der die beiden Zeugen weissagen und Zeugnis geben.
Diese Bilder müssen wir verbinden. Hier haben wir eine Verbindung zum Bild aus Kapitel 11 mit den zwei Zeugen, den Heiligen, die getötet werden, in derselben Zeit die Frau, die ernährt wird, in derselben Zeit der Drache, der tobt und zornig ist.
Das ist die große Drangsal. Von ihr haben wir schon gelesen, woher sie kommt. Sie sind aus der großen Drangsal gekommen. Johannes selbst hat gesagt, dass er Teilhaber der Drangsal ist.
Die Gläubigen sind die große Drangsal dieser Welt. In dieser Welt ist das Weltsystem vertreten, hier durch Rom und immer wieder in der Geschichte durch andere Mächte. Die Heiligen werden immer wieder verfolgt, einmal stärker, einmal weniger stark.
Aber jetzt hier, im engeren Kontext, ist natürlich Rom gemeint. Denn die Christen, die das gelesen haben, dachten ganz sicher an Rom. Wir denken heute weiter: Das Tier hat ja nicht aufgehört. Das Tier ist, es ist nicht, und es ist wieder.
Es öffnet seinen Mund zur Lästerung gegen Gott und seinen Namen. Ja, Vers 7: Es wurde ihm gegeben, Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu überwinden. Es wurde ihm Vollmacht gegeben über jeden Stamm, jede Sprache und jedes Volk.
Und es werden ihm huldigen alle, die auf der Erde wohnen, deren Namen nicht geschrieben sind im Buch des Lebens von Grundlegung der Welt an – also die Ungläubigen.
Vers 9
Wenn jemand ein Ohr hat, höre er! Wenn jemand in die Gefangenschaft führt, geht er in die Gefangenschaft. Wenn jemand mit dem Schwert töten wird, muss er mit dem Schwert getötet werden. Hier ist die Ausdauer und der Glaube der Heiligen gefragt.
Es geht darum, dass die Botschaft Ausdauer verlangt. Wie war das mit den Sendschreiben? Was war die Botschaft an die sieben Gemeinden? Halte durch, bleibe ausdauernd, bleibe treu bis zum Tod, überwinde!
Jetzt wissen wir, was überwinden heißt. Jetzt wird das Bild größer und klarer. Das Puzzle wird fertig. Das heißt: überwinden heißt, den Kampf gegen das Tier und den bedingenden Drachen auszuhalten, das treue Zeugnis auszurichten bis zum Tod.
Wer überwindet, wird alles ererben. Welche ermutigende Botschaft für die Gläubigen! Sie bekommen – das haben wir vorher weggeschoben – die himmlische Perspektive, wie Gott auf die Erde schaut.
Welche Ermutigung für die Christen damals im Römischen Reich und welche Ermutigung heute, zum Beispiel in Nordkorea oder in einem eingeschlafenen Westen.
