Deine Liebe erfüllt mein Herz mit Dankbarkeit und ist erfrischend, wie das Licht, das das Dunkel erhellt. Auch wenn ich mich verloren fühle, weiß ich, dass ich dich noch nicht vollständig verstanden habe.
Du bist nah bei mir mit allem, was ich bin. Ich möchte dich mit meiner Stimme anrufen und dir nah sein. Deine Liebe erfrischt mich.
Du schenkst Leben und gibst mir Hoffnung für alle Zeit. Du bist mein Schöpfer und Erlöser für alle Zeit. Auch wenn ich mich verloren fühle, bist du da. Selbst wenn ich dich nicht immer spüre, bist du da.
Einleitung und Begrüßung zum Gottesdienst
Ich grüße euch zu diesem Gottesdienst, dem neuen Wochen-Podcast-Gottesdienst, und freue mich, dass ihr dabei seid.
Ich möchte direkt mit den Informationen beginnen und euch mitteilen, was uns in der nächsten Zeit beschäftigen wird. Bitte schaut regelmäßig auf unsere Internetseite, um zu sehen, ob es Neuigkeiten oder Aktualisierungen zu unseren Treffen gibt.
Für den kommenden Mittwoch haben wir wieder unseren Bibelabend. Wie gewohnt wird dieser online stattfinden. Es ist jedoch geplant, dass wir uns in Zukunft wieder hier vor Ort treffen und den Bibelkreis von Angesicht zu Angesicht gemeinsam erleben. Für den nächsten Mittwoch bleibt es aber bei einem Online-Bibelabend.
Im Anschluss daran finden auch die DNA-Telegruppen statt. Herzliche Einladung, daran teilzunehmen. Unser Thema wird der 1. Korinther 7 sein.
Außerdem möchte ich ein sehr schönes Ereignis vorab ankündigen: Am 12. Juli um 11 Uhr solltet ihr euch unbedingt freihalten. An diesem Tag feiern wir wieder einen großen Gottesdienst – allerdings nicht am Sportfeld in unserem Gemeindezentrum, sondern in der Steinhalle.
Wir haben die Steinhalle extra gemietet, damit die gesamte Gemeinde dort möglichst Platz findet und wir gemeinsam den Gottesdienst feiern können. Ich würde mich sehr freuen, viele von euch dort wiederzusehen und gemeinsam Gottesdienst zu feiern.
Zu diesem Anlass wird es noch viele Details geben, unter anderem Schutzkonzepte, damit wir uns an die Regeln halten können. Diese Informationen werden im Voraus veröffentlicht und auch auf unserer Internetseite zu finden sein. So bleibt ihr auf dem Laufenden.
Ein weiteres schönes Ereignis steht im Juli an. Es wird ein ziemlich volles Programm geben. Ende Juli planen wir einen Taufgottesdienst an der Elz. Einige Täuflinge sind bereits in der Pipeline und möchten unbedingt getauft werden sowie Teil unserer Gemeinde werden. Das ist ein großer Grund zur Freude.
Der Taufgottesdienst an der Elz ist für Ende Juli geplant. Alle Details dazu werden wir noch weitergeben, da wir aktuell noch in Gesprächen mit den Behörden sind und einige Dinge abzuklären sind. Aber das Ziel ist klar: Ende Juli soll der Taufgottesdienst stattfinden.
Gebet und Lobpreis zum Beginn des Gottesdienstes
Bevor wir jetzt in den Lobkreis einsteigen und diesen mit einem Kinderlied beginnen, möchte ich mit euch hier beten.
Himmlischer Vater, wir danken dir, dass du uns mit deiner Gnade begegnest und dass wir gemeinsam Gottesdienst feiern dürfen. Schon seit vielen Wochen sind wir so miteinander verbunden. Danke, dass das Band der Liebe zwischen uns nicht gerissen ist, sondern dass du es an einigen Stellen sogar intensiviert hast.
Auch dieser Gottesdienst soll dir zur Ehre sein. Stärke uns und das Band zwischen uns, damit wir als Einheit zusammenstehen – auch wenn wir uns jetzt nicht sehen können. Wir freuen uns auf die nächsten Wochen, in denen wir uns wieder versammeln dürfen. Ich bitte dich, bereite alles gut vor und schenke uns starke Begegnungen mit dir.
Segne uns jetzt. Wir wollen dich besingen und lass dir unser Lied gefallen. Amen.
Voll, voll, Volltreffer, ja, ein Volltreffer Gottes bist du!
Voll, voll, Volltreffer, du bist der Troll, ja du!
Voll, voll, Volltreffer, ja, ein Volltreffer Gottes bist du!
Voll, voll, Volltreffer, du bist der Troll, ja du!
Wunderbar bist du gemacht mit deinen schönen Augen.
Freu dich, dass du sehen kannst – das war Gottes Idee.
Voll, voll, Volltreffer, ja ja, Volltreffer Gottes bist du.
Voll, voll, Volltreffer, du bist sehr toll, ja du.
Wunderbar bist du gemacht mit deinen schönen Ohren.
Freu dich, dass du hören kannst – das war Gottes Idee.
Voll, voll, Volltreffer, ja ein Volltreffer Gottes wie du.
Voll, voll, Volltreffer, du bist wertvoll, ja du.
Wunderbar bist du gemacht mit deinen schönen Beinen.
Freu dich, dass du laufen kannst – das war Gottes Idee.
Voll, voll, Volltreffer, ja, Volltreffer Gottes Besuch!
Voll, voll, Volltreffer, du bist wertvoll, ja, du!
Wunderbar bist du gemacht mit deinen beiden Händen.
Freu dich, dass du helfen kannst – das war Gottes Idee!
Zugemacht mit deiner großen Nase, freu dich, dass du riechen kannst – das war Gottes Idee.
Danksagung und Lobpreis für Jesus
Das ist der Gürtel. Durch dich weiß ich, wer ich bin. Du bist für mich, willst mein Bestes. Durch dich weiß ich, wer ich bin. Du erwirbst mich und verlässt mich. Durch dich weiß ich, wer ich bin. Du bist für mich, willst mein Bestes. Durch dich weiß ich, wer ich bin. Oh, durch dich weiß ich, wer ich bin. Ja, durch dich weiß ich, wer ich bin!
Ich danke dir, Jesus, für das, was du mir gibst. Du hast gelitten, und deshalb können wir heute Lieder singen wie dieses: Es ist vollbracht, es ist vollbracht, und wir sind erlöst durch dein Blut. Wir sind frei, weil du uns frei gekauft hast.
Heute und morgen stehen wir da als deine erlösten Kinder. Für die, die du den Preis bezahlt hast, Herr, für die du alles getan hast. Unser Herz, Herr, sollte heute Morgen voll Dankbarkeit sein für das, was du für uns vollbracht hast, was du geleistet hast, Herr.
Ich danke dir, Jesus, dass es deine Gnade war und dass es deine Liebe war, weswegen wir heute Morgen hier sind. Herr, ich bitte dich einfach: Öffne du auch heute Morgen wieder unser Herz für dein Wort. Dass wir es nicht nur hören, sondern auch verstehen und es in unserem Alltag umsetzen.
Ich preise dich und lobe dich für diesen Tag deiner Gnade. Ich segne dein Wort und segne du, der dein Wort bringt. Segne du Waldemar, salbe du seine Lippen heute Morgen. In Jesu Namen bitte ich das. Amen.
Einführung in die Predigtreihe und Überblick über Nehemiah
Wir setzen unsere Predigtreihe zum Nehemiah fort und befinden uns jetzt bereits im elften Kapitel. In den Kapiteln eins bis sieben haben wir gesehen, dass Nehemiah vor allem mit dem Bau der Stadtmauer Jerusalems beschäftigt war. Innerhalb dieser sieben Kapitel wurde dieses Werk erfolgreich abgeschlossen.
Jerusalem wurde wieder aufgebaut, und die Stadtmauer diente der Sicherheit der Stadt Gottes. Dies ist der Ort, an dem Gott sein Haus hat und seinen Menschen begegnen möchte. Diese Themen wurden in den ersten sieben Kapiteln behandelt.
In den Kapiteln acht bis zehn haben wir letzte Woche eine dreiteilige Erweckung betrachtet. Diese war aus drei Gründen dreiteilig: In Kapitel acht ging es um die Entdeckung der Bibel, in Kapitel neun um die Buße und in Kapitel zehn um den erneuerten Bund. Also Bibel, Buße und Bund – diese dreiteilige Erweckung Israels. Alle waren Feuer und Flamme für ihren Gott.
Nun kommen wir zum elften und zwölften Kapitel. Dort wird die Bevölkerung beziehungsweise die Ansiedlung von Juden in Jerusalem beschrieben. Wer seine Bibel vor Augen hat, sieht, dass jetzt wieder viele Namen aufgeführt werden – Verzeichnisse über Verzeichnisse. Da stellt sich die Frage: Kann man das nicht einfach überspringen?
In 2. Timotheus 3,16 lesen wir: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes richtig ist, für jedes gute Werk ausgerüstet.“
Alle Schrift ist von Gott eingegeben, inspiriert, von ihm erdacht und uns weitergegeben, damit wir trainiert werden, gestärkt, ermutigt und korrigiert. Wenn wir nun die Kapitel elf und zwölf einfach überspringen – und die Versuchung dazu ist sehr groß –, dann werden wir nicht erfahren, wie uns solche Passagen ermutigen und trainieren können.
Ja, es gibt Passagen in der Bibel, die komisch, schwer und auch unnötig scheinen. Aber das gehört zum Leben dazu. Gottes Wort legt keinen Wert darauf, unsere kurzweiligen und sensationssüchtigen Fast-Food-Bedürfnisse zu stillen. Wir müssen aufpassen, dass wir dieses Bedürfnis nach Schnelligkeit und Effekthascherei nicht auch auf das Wort Gottes übertragen.
Es gehört zum Reifeprozess eines Christen dazu, auch schwere Kost, unangenehme und mühselige Kost aufzunehmen. Deshalb möchte ich euch jetzt wunderbare Worte Gottes vorlesen – Nehemiah 11,1 bis 12,26.
Beschreibung der Wiederbesiedlung Jerusalems
Und die Obersten des Volkes wohnten in Jerusalem, und das übrige Volk warf Lose, um je einen von zehn kommen zu lassen, damit er in Jerusalem, der heiligen Stadt, wohnte. Die neun anderen Teile blieben jedoch in den Städten.
Das Volk segnete alle Männer, die sich bereit zeigten, in Jerusalem zu wohnen.
Dies sind die Oberhäupter der Provinz Juda, die in Jerusalem wohnten: In den Städten Judas aber wohnte jeder auf seinem Besitz in ihren Städten Israel, die Priester, die Leviten, die Tempeldiener und die Söhne der Knechte Salomons.
Zwar wohnten in Jerusalem einige von den Söhnen Judah und von den Söhnen Benjamin und von den Söhnen Judah. Attaia, der Sohn Usias, des Sohnes Zechaias, des Sohnes Amaias, des Sohnes Shefatias, des Sohnes Mahalalels, von den Söhnen Peretz, und Maaseja, der Sohn Baruch, des Sohnes Kolhoses, des Sohnes Hasaias, des Sohnes Adaias, des Sohnes Jojaribs, des Sohnes Zechaias von den Schelonitern.
Alle Söhne des Peretz, die in Jerusalem wohnten, waren 468 tapfere Männer.
Dies sind die Söhne Benjamin: Salu, der Sohn Meschulams, des Sohnes Joetz, des Sohnes Pedaias, des Sohnes Kolaias, des Sohnes Maasejas, des Sohnes Iteels, des Sohnes Jesaias, und seine Brüder Gabbei, Salai, insgesamt 928.
Joel, der Sohn Sichris, war Aufseher über sie, und Judah, der Sohn Senuas, war als Zweiter über die Stadt gesetzt.
Von den Priestern waren Jedaja, Jojarib, Jachin und Seraia, der Sohn Hilkias, des Sohnes Meschulams, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Meraiots, des Sohnes Ahitubs, Fürst des Gotteshauses, und ihre Brüder, die den Opferdienst im Haus verrichteten, 82.
Addaia, der Sohn Jerohams, des Sohnes Pelaljas, des Sohnes Amzis, des Sohnes Sechaias, des Sohnes Paschurs, des Sohnes Malkias, und seine Brüder, alles Familienoberhäupter, waren 242.
Amaschsei, der Sohn Assarels, des Sohnes Achseis, des Sohnes Meschilemots, des Sohnes Immers, und ihre Brüder waren angesehene Männer und Aufseher über sie war Sabdiel, der Sohn Hagadolims.
Von den Leviten waren Shemaja, der Sohn Haschubs, des Sohnes Asrikams, des Sohnes Haschapjas, des Sohnes Bunnis, sowie Shebetai und Josabad von den Häuptern der Leviten, die über den äußeren Dienst am Haus Gottes als Wachmänner standen.
Matanja, der Sohn Michas, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Asafs, war der Leiter des Lobsingens. Er stimmte beim Gebet den Lobpreis an.
Bakbu Bagbukja war sein Stellvertreter unter seinen Brüdern.
Abda, der Sohn Schamurs, des Sohnes Galeits, des Sohnes Jedutuns, und alle Leviten in der heiligen Stadt waren 284.
Die Torhüter Akub, Talmon und ihre Brüder, die an den Toren Wache hielten, waren 172.
Das übrige Israel, die Priester und Leviten, blieben in allen Städten Judas, jeder in seinem Erbteil.
Die Tempeldiener wohnten auf dem Ofel, und Zihar und Gischa waren über die Tempeldiener gesetzt.
Aufseher der Leviten in Jerusalem war Usi, der Sohn Banis, des Sohnes Hatschapjas, des Sohnes Matanjas, des Sohnes Michas, von den Söhnen Asafs, die beim Gottesdienst im Haus Gottes sangen. Es gab ein Gebot des Königs über sie und eine Vorschrift für die Sänger, wer täglich zu singen hatte.
Petachja, der Sohn Meschesabels, von den Söhnen Serachs, des Sohnes Judas, stand dem König zur Seite für alle Angelegenheiten des Volkes.
In den Gehöften auf ihren Feldern wohnten von den Söhnen Judah einige in Kirjath-Aba und seinen Tochterstädten, in Dimona und seinen Tochterstädten, in Ceel und seinen Gehöften, in Jeschua, in Molada, in Bet Pelet, in Hazaschual, in Beerscheba und seinen Tochterstädten, in Ziklak, in Mechona und seinen Tochterstädten, in Rimon, in Zora, in Jarmut, Sanoach, Adulam und seinen Gehöften, Lachisch und seinen Feldern, Aseker und seinen Tochterstädten.
So ließen sie sich nieder von Beerscheba bis zum Tal Hinnom.
Die Söhne Benjamins wohnten von dort an in Michmas, Aja, Bethel und seinen Tochterstädten, in Anatot, Nob, Ananja, Hazar, Rama, Gitaim, Hadid, Zebuim, Nebalat, Lot und Ono und im Tal der Handwerker.
Von den Leviten wohnten Abteilungen in Juda und Benjamin.
Also sehen wir bis hierhin, dass schon viele Juden und Israeliten in Israel wieder angedockt sind. Ihre Hoffnung wird wahr.
Verzeichnis der Priester und Leviten in Kapitel 12
In Kapitel zwölf, in den folgenden Versen, geht es um das Verzeichnis der Priester. Nehemia greift hier auf ein altes Verzeichnis der Priester der früheren und der gegenwärtigen Generation zurück.
Es werden die Priester und Leviten genannt, die mit Serubbabel, dem Sohn Schaltiels, und Jeschua zurückgekehrt waren. Diese zogen vor uns her. Die Namen der Priester lauten: Seraja, Jirmeja, Esra, Amaja, Maloch, Hattu, Shechanja, Rehum, Meremot, Idu, Genitot, Abija, Mijamin, Maatja, Bilga, Shemaja, Jojarib, Jedaya, Salu, Amok, Hilkiya und Jedaya. Dies waren die Häupter der Priester und ihrer Brüder in den Tagen Jeschurs.
Auch die Leviten werden genannt: Jeschua, Binui, Kadmi, Scherepja, Judah und Matanja. Er und seine Brüder waren als Leiter über die Lobpreisungen eingesetzt. Bagbukja, dessen Name wir bereits kennen, sowie Uni und ihre Brüder standen ihnen entsprechend ihrer Dienstabteilungen gegenüber.
Jeschua zeugte Joachim, Joachim zeugte Eljaschib, Eljaschib zeugte Jojada, Jojada zeugte Johannan, und Johannan zeugte Jadur. Dies sind einige Generationenfolgen dieser Priester.
In den Tagen Joachims waren folgende Priester Familienoberhäupter: von der Familie Serraja, Meraja und Jirmeja; Hananja von Esra; Meschulam von Amaja; Johannan von Maloch; Jonathan von Shebanya; Joseph von Harim; Adna von Merajot; Helkay von Ido; Zechaja von Gineton; Meschulam von Abia; Sichri von Miamin; Piltei von Ma'adja; Shamur von Bilger; Jonathan von Shemaja; Matenei von Jojarib; Uzi von Jejada; Kalei von Salai; Eber von Amok; Haschapja von Hilkiya; Netanel von Jeddaya.
In den Tagen Elyaschips, Jojadas, Joanas und Jaduas wurden die Leviten nach ihren Familienoberhäuptern sowie die Priester im Buch der Geschichte bis zur Regierung des persischen Königs Darius aufgeschrieben.
Die Söhne Levis, die Familienoberhäupter, sind im Buch der Geschichte bis zu den Tagen Johannans, des Sohnes Eliaschips, verzeichnet. Die Häupter der Leviten waren Haschabja, Scherebja, Jeshua, Binui, Kadmiel und ihre Brüder. Sie standen einander gegenüber, um zu loben und zu preisen, gemäß dem Gebot Davids, des Mannes Gottes. Die Dienstabteilungen waren nebeneinander aufgestellt.
Matanja, Bakbukja, Obadja, Meschulam, Talmon und Kub hielten als Torhüter Wache bei den Vorratskammern der Tore. Diese lebten in den Tagen Jojakims, des Sohnes Jeschuas, des Sohnes Juzadaks, sowie in den Tagen des Stattheilers Nehemia und des Priesters Esra, des Schriftgelehrten.
Amen.
Bedeutung der Wiederbevölkerung Jerusalems und Geduld der Leiter
Es waren nur einige Minuten Investition, die uns vielleicht ins Schwitzen bringen, aber sie werden sich lohnen. Hier geht es um nichts anderes als um die Bevölkerung und Wiederbevölkerung Jerusalems. Denn noch ist die Stadt leer.
In Nehemia 7, als die Stadtmauer vollendet war, sehen wir bereits in Vers 4 und 5, dass es notwendig ist, Jerusalem wieder zu bevölkern. Es heißt dort: Die Stadt war nach allen Seiten hin weit ausgedehnt und groß, doch das Volk in ihr war spärlich, und keine Häuser waren gebaut. Mein Gott gab mir daraufhin das Herz, und ich versammelte die Edlen, die Vorsteher und das Volk, damit sie sich registrieren ließen.
Ich fand das Buch mit dem Geschlechtsregister derer, die zuerst heraufgezogen waren, und darin standen viele Namen und Vorfahren. Das hatten wir schon einmal gelesen. Dort erkannte Nehemia, dass eine Generation vor ihm die Absicht hatte, Jerusalem wieder zu bewohnen. Nun sind wir die Nachfolgegeneration. Nehemia erkannte, dass wir in der Pflicht stehen, dem nachzukommen, was die erste Generation begonnen hatte. Wir können nicht einfach stehen bleiben.
Vielleicht erinnert ihr euch noch an diese Einheit. Das Interessante ist, dass Nehemia schon in Kapitel 7 sieht, dass dies getan werden muss. Aber erst in Kapitel 11 geschieht es wirklich. Wie viel Abstand liegt also zwischen der Erkenntnis eines Nehemia und der Tat des Volkes Gottes?
Daran sehen wir, dass die persönliche Erkenntnis eines Nehemia, eines Leiters, nicht ausreicht. Es brauchte drei Kapitel der Erweckung Israels, der Erweckung des ganzen Volkes, damit das, was in Kapitel 7 vom Leiter erkannt wurde, auch Wirklichkeit wird. Das Volk hatte es noch nicht gesehen, ihr Herz war noch nicht darauf gerichtet. Sie waren noch nicht Feuer und Flamme, so wie Nehemia. Sie brauchten drei Kapitel der Erweckung, um zu diesem Ziel zu kommen.
Was lernen wir daraus? Das ist eine wichtige Lektion: Es lohnt sich, auch wenn es mühselig ist, durch diese ganzen Geschlechtsregister zu gehen. Leiter brauchen Geduld. Leiter brauchen Geduld, um Gottes Ziele mit dem Volk zu erreichen. Denn darum geht es.
Gemeinschaft und Generationen im Dienst Gottes
Deswegen ist es für mich eine reine Freude, das in dieses Buch hineinzulegen und zu sehen: Hey, nicht nur ich habe diesen Entschluss gefasst, sondern das Volk geht jetzt mit mir mit. Das, was ich schon vorher erkannt hatte, wird bestätigt. Denn Gottes Ziele werden nicht durch Solisten erreicht, und das müssen wir vor allem dann merken, wenn wir Verantwortung tragen.
Gottes Ziele werden nicht durch Einzelpersonen erreicht. Der Fokus liegt schon lange nicht mehr im Buch Nehemiah auf Nehemiah selbst oder auf Esra. Sie hatten ihre Position und auch ihre Bedeutung, aber jetzt sehen wir, dass sie an vielen Stellen seit dem Auftreten Esras und dem Beginn der Erweckung allmählich in den Hintergrund treten. Das Volk ist gefragt, die Gemeinschaft ist gefragt, die Gemeinde, die Versammlung Gottes ist gefragt. Leiter müssen vorangehen, das ist richtig. Aber sie sollen nicht irgendwann alleine stehen, sondern vorangehen, damit das gesamte Volk seinen Auftrag ausführen kann und alle gemeinsam diesen Weg gehen.
Versteht ihr? Das ist das Ziel, das ist der Sinn dieser Kapitel. Sie sollen uns aufzeigen, dass das Volk tatsächlich in die Bewegung des Leiters gekommen ist, der von Gott etwas aufs Herz bekommen hat. Es musste sich ausbreiten, aber dafür braucht es erst einmal Bibel, Buße und Bund, damit es dann zu einer Gesamtaktion wird, zu einem gemeinsamen Weg.
Und diesen gemeinsamen Weg, das haben wir eben gerade in Kapitel zwölf gelesen, zeigt uns das Buch Nehemiah. Dort werden die Söhne genannt und so weiter, und wir denken manchmal: Oh, wie mühselig ist dieser gemeinsame Weg. Doch Kapitel zwölf soll uns gerade das zeigen, vor allem durch die Priester. Deshalb zitiert es noch einmal die alten Priester der vorherigen Generation in den Versen 1 bis 11. Von Vers 12 bis 26 werden die gegenwärtigen Priester aufgelistet, um zu zeigen: Der gemeinsame Weg soll ganze Generationen umfassen. Ganze Generationen sind miteinander auf dem Weg.
Das Buch Nehemiah verdeutlicht uns dadurch, dass die Segnungen Gottes, die er uns gibt, dazu da sind, auch die nächste Generation zu erreichen. Wenn Gott Bünde schließt, dann hat er immer Familienlinien im Sinn – nicht nur dich, auch dich, ja, aber vor allem die nachfolgenden Generationen. Wir sehen das schon beim Bund mit Abraham. Wenn Gott Abraham begegnet, könnte man meinen: Oh toll, er hat den Segen von Gott erhalten. Aber Gott hat ihn gesegnet, damit durch Abraham viele, sogar Nationen gesegnet werden.
Und das sehen wir hier in kleinen Familien. Du bist vielleicht kein Abraham – oder ganz bestimmt bist du kein Abraham, sonst wüsste ich das und es stünde hier irgendwo. Du bist vielleicht kein Abraham, aber wir sind auch Priester im Neuen Testament. Und wir sollen die Segnungen weitertragen und in die nächste Generation bringen. Die Generationen sollen Hand in Hand gehen, es soll zu keinem Abbruch kommen.
Das ist ein Genuss für uns Eltern, es ist ein Genuss, das zu lesen und diese Hoffnung auch für die eigene Familie zu haben: Herr, ich will das, was ich hier lese. Dieser Segen, der von Generation zu Generation weitergegeben wird, mag für manche langweilig zu lesen sein. Aber wenn ich mich in diese Figuren hineinversetze, dann ist es alles.
Versteht ihr? Die Personen, die das gelesen haben und ihren Namen gesehen haben, sahen: Hier ist von meinem Vater geschrieben, von mir geschrieben und von meinem Sohn geschrieben, meinetwegen. Das ist ein Genuss, das ist pure Freude, als sie das lesen konnten.
Deswegen gibt uns dieses Buch neben mir die Ermutigung: Die vorherige Generation hat dir etwas weitergegeben. Die nächste Generation soll nicht vergeudet werden. Investiere in die nächste Generation, damit sie in euren Fußspuren geht.
Kapitel zwölf zeigt uns ganz besonders: Respektiere einerseits deine Wurzeln, und andererseits soll die nächste Generation fit gemacht werden. Das lernen wir, wenn wir diese Texte lesen. Wir sollen sie wirklich lesen, als echte Individuen, echte Menschen sehen, nicht nur Theorie, sondern echte Praxis. Der Segen geht weiter von Generation zu Generation.
Bedeutung der Einzelnen in der Gemeinschaft
Vielleicht fragst du dich jetzt: Kann man das nicht alles auch etwas kompakter vermitteln? Kann das nicht alles ein bisschen kürzer und schlanker sein? Diese ermüdenden Listen erinnern uns daran – ich bin ehrlich, ich habe den Text gelesen und dachte: „Oh je!“ Ich wollte gerne schon ein bisschen weiter zum nächsten Kapitel, denn dort wird es für mich spannender.
Aber diese ermüdenden Listen zeigen uns auch, dass wenn Gott sein Ziel mit einem großen Volk erfüllen will – das haben wir eben gerade gelernt – es eben nicht nur Solisten sind. Wenn Gott seine Ziele mit dem großen Volk erfüllen will, bleibt es dabei, dass im Reich Gottes tatsächlich jeder Gläubige einzeln wichtig ist. Wir verstecken uns nicht einfach in einer Masse. Hier werden auch Individuen aufgezählt, die im Dienst Gottes stehen. Das sind Prinzipien, die wir im Buch Nehemia finden und die sich bis ins Neue Testament hinübergerettet haben.
In Epheser 4,16 lesen wir in einem Brief an die Gemeinde – und Briefe sind in der Regel an Gemeinden geschrieben, also an Gruppen, Versammlungen, das Kollektiv. Dennoch sehen wir in diesem ganzen Geschehen, dass Jesus sein Leben für eine große Herde gegeben hat. Es heißt, er hat sein Leben für viele gegeben. Aber der einzelne Gläubige ist wichtig.
Epheser 4,16: „Aus ihm, aus Christus, wird der ganze Leib zusammengefügt und verbunden durch jedes der Unterstützung dienende Gelenk, entsprechend der Wirksamkeit nach dem Maß jedes einzelnen Teils. So wirkt er das Wachstum des Leibes zu seiner Selbstauferbauung in Liebe.“
Wir sind also Teil dieses Körpers. Wir sind dazu aufgerufen, ein integraler Bestandteil der Gemeinschaft zu sein, um genau das zu tun, was jeder von uns tun soll und tun kann. Jedes Glied hat sein eigenes Maß bekommen, jedem wurde etwas Spezielles zugewiesen – ein Talent, ein Charakterzug, der das Ganze komplettiert.
Vielleicht denkst du jetzt: „Aber ich habe doch nichts zu bringen. Was habe ich zu bringen?“ Dann möchte ich dich fragen: Wann hast du angefangen, Satans Lügen mehr zu glauben als den Wahrheiten deines Schöpfers? Der Gedanke „Ich kann so wenig bringen, also ist es unnötig, ich zähle nicht in diesem ganzen Geschehen“ ist eine Lüge Satans. Er hat mit dem Wort Gottes, mit Nehemia 11 und 12, rein gar nichts zu tun.
Diese Listen erinnern uns daran: Jeder, wirklich jeder einzelne ist wichtig. Jeder einzelne ist in Gottes Herz registriert. Du bist ein Machwerk Gottes. Er hat einen Plan und eine Idee mit dir. Du bist ein Zahnrad im Ganzen, und das, was Gott dir gegeben hat, macht einen Unterschied.
Derrick Thomas sagt etwas, das ich sehr zitierwürdig finde: „In einer Zeit, in der Egozentrik den wesentlichen Lebensstil zu beherrschen scheint, ruft uns das Wort Gottes dazu auf, als Gemeinschaft zusammenzuarbeiten und zu leben, aufeinander angewiesen zu sein und einander bei der Erfüllung der Mission zu helfen, die Gott uns aufgetragen hat.“
Gott hat uns eine Mission gegeben. Wir helfen einander, und wir sind so zusammengefügt, dass er sagt, wir sind sogar aufeinander angewiesen. Das wollen wir heute oft nicht. In unserem Individualismus denken wir sehr freiheitlich: „Ich will nicht abhängig sein von anderen.“ Aber diese Angewiesenheit ist Teil von Gottes Plan. Wir sind keine Solisten, sondern in der Gemeinschaft eingebunden.
Auch Nehemia und Esra waren keine Solohelden, auch wenn sie besondere Figuren waren. Sie waren eingebunden in dieses Gesamtgefüge, in diese gegenseitige Abhängigkeit. Nehemia hat die Mauer nicht alleine gebaut. Es brauchte viele, viele Menschen.
Mut und Glaubenspioniere in der Wiederbesiedlung Jerusalems
Können wir das jetzt nicht alles überspringen? Geht das nicht alles kürzer? Wenn wir diese Passage auslassen, dann verpassen wir Perlen. Denn in Kapitel 11, Vers 6 sehen wir: Alle Söhne des Peretz, die in Jerusalem wohnten, waren 468 tapfere Männer. Sie waren wirklich tapfere Männer.
Nach Jerusalem zu gehen war nicht einfach so, als würde man einfach die Adresse wechseln. Es brauchte Mut, neue Wege zu gehen. Diese Männer hatten ihr Geschäft und ihre Familie bereits irgendwo anders angesiedelt, nicht in Jerusalem. Denn dort wollte niemand leben, es war gefährlich. Jerusalem war das Zentrum, das von Feinden angegriffen wurde.
Diese Männer waren fest verwurzelt an ihrem bisherigen Ort. Auf einmal kamen sie nach Jerusalem. Das Buch sagt uns, dass sie tapfer waren. Es braucht Mut, neue Wege zu gehen und unbekanntes Land zu betreten. Gott sucht Glaubenspioniere, Menschen, die etwas Neues wagen, die wirklich ein Wagnis eingehen und Dinge tun, die sie nicht einkalkulieren können.
Er sucht Menschen, die bereit sind, aufs Wasser zu gehen und ihm zu vertrauen, Gewohntes zu verlassen und Neues zu wagen. Jeder wusste, dass es Mut brauchte, nach Jerusalem zu gehen, um in Gottes Plan zu leben und in dieser Übereinstimmung zu sein. Es braucht Tapferkeit und eine ganze Portion Segen.
Lest mit mir Vers 2: Als dieser Schritt losgelegt wurde, versammelte sich das Volk und segnete alle Männer, die bereit waren, in Jerusalem zu wohnen. Die Segnung lautete sinngemäß: „Bevor ihr dorthin geht, wir wissen, was das bedeutet, Gott gehorsam zu sein und ihm zu folgen. Wir segnen euch, denn das, was ihr tut, ist ein Wagnis und ein Glaubensschritt. Ihr werdet Glauben brauchen.“
Das, was diese Männer taten, war Gehorsam gegenüber Gott. Aber sie konnten nicht einfach so nach Jerusalem ziehen. Das Volk betete für sie und segnete sie, damit Gottes Stärke bei ihnen sei. Es war ein Glaubensschritt, und sie brauchten Gott dazu. Das merkten alle in der Umgebung.
Deshalb ist es wichtig zu lesen, dass es tapfere Leute waren. Es war kein einfacher Umzug, sondern ein bedeutender Schritt in der Geschichte Israels und in Gottes Geschichte mit seinen Menschen. In Jerusalem zu wohnen bedeutete damals, Gottes Plan zu erfüllen und voranzutreiben. Seine Stadt sollte gut aufgebaut sein, der Gottesdienst gefeiert werden, und Gott sollte bekannt gemacht werden.
Das war Gottes Plan. Deshalb war es von ungeheurer Bedeutung, dort Wohnung zu nehmen. Wir denken heute, Tausende von Jahren später, vielleicht nicht so stark darüber nach. Aber das Bewohnerverzeichnis Jerusalems war so wichtig, dass es sogar in den Büchern Erste und Zweite Chronik erwähnt wird.
Diese Bücher beschreiben die Geschichte Israels. Wir befinden uns gerade am Ende der Geschichte Israels. In den ersten beiden Chronikbüchern wird erzählt, wie das Volk nach Israel kam, wie Könige etabliert wurden – von König zu König, von Dynastie zu Dynastie, von Regierung zu Regierung – bis hin zum Zerbruch und der Verschleppung.
Ganz interessant ist: Erst am Ende des zweiten Chronikbuches heißt es, dass ein Wiederaufbau passieren wird. Aber schon ganz zu Beginn der Chronikbücher wird Nehemia 11 förmlich zitiert. Das Bewohnerverzeichnis Jerusalems wird bereits in Erste Chronik 9 erwähnt, obwohl das damals noch nicht zur Debatte stand. Jahrzehnte lagen dazwischen.
Es wird früh in der Geschichte Israels eingefügt, um zu sagen: Ihr werdet in diesem Buch schreckliche Dinge lesen, wie das Volk Israel in eine Schieflage geriet. Aber wir zitieren hier schon die Namen der Bewohner Israels, um zu zeigen: Es wird ein Happy End geben. Es wird wieder dazu kommen, dass Jerusalem bevölkert wird.
Zum Abschluss: Zu sehen, dass Menschen in Jerusalem einziehen – und dass das sogar mit Namen festgehalten wird, versiegelt durch so eine Urkunde, wie wir sie lesen – diese tapferen Gläubigen werden zum Vorbild für uns Christen heute und für alle Zeiten.
Jerusalem wurde in der Heilsgeschichte und besonders im Neuen Testament zu einem Abbild unserer ewigen Bestimmung. Offenbarung 21,2-3 sagt am Ende der Bibel:
„Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her sagen: Siehe, die Wohnung Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen. Sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.“
Wenn wir von Jerusalem und seiner Bevölkerung lesen, sollten wir den Mut dieser Menschen sehen, die in ihre Bestimmung gingen. Neutestamentlich können wir auch daran denken, dass auch wir berufen sind, in unsere himmlische Bestimmung einzukehren. Dort irgendwann Wohnung zu haben, mit Gott vereint in der Ewigkeit, im neuen Jerusalem.
Dann wirst du es für extrem wichtig halten, dass dein Name in einem scheinbar langweiligen Verzeichnis aufgezeichnet ist. Du denkst vielleicht: „Ach, das Verzeichnis macht doch keinen Unterschied.“ Aber es wird für dich den Unterschied machen, ob dein Name im Buch des Lebens steht, ob du Bürger des Himmelreiches bist, ob du zu den Bewohnern gehörst – zu denen, die tapfer diesen mutigen Schritt gegangen sind und alles aufgegeben haben, um im neuen Jerusalem Platz zu nehmen.
Kennst du deine himmlische Bestimmung, deinen himmlischen Bestimmungsort? Du bist persönlich gefragt, dort einzukehren. Das wird Tapferkeit erfordern und Glauben.
Weil wir das alle wissen, versammeln wir uns regelmäßig, segnen einander und beten füreinander. Wir wissen, dieser Weg dorthin ist steinig und schwierig – aber er lohnt sich.
Loswurf als Mittel zur Entscheidungsfindung im Alten Testament
Versteht ihr, diese Verse sind so tiefgründig. Sie enthalten viel für unser praktisches Christsein und für unser Vertrauen in Gott. An dieser Stelle mache ich einen kurzen Schnitt, damit wir weiterkommen. Sonst wären wir damit nicht mehr fertig.
Wir haben in Vers 1 gesehen – lasst uns noch einmal darauf eingehen – dass hier mit einer Selbstverständlichkeit über die Leiter und die Obersten des Volkes gesprochen wird, die in Jerusalem wohnen. Für sie war es selbstverständlich, als gute Leiter voranzugehen und zu sagen: Das sollen nicht die anderen machen, sondern wir wohnen natürlich in Jerusalem und wollen das auch zu unserer Aufgabe machen.
Dann lesen wir weiter: „Und das übrige Volk warf Lose, um je einen von zehn kommen zu lassen, damit er in Jerusalem, der heiligen Stadt, wohnte.“ Die neun anderen Teile blieben in den Städten, also in den umliegenden Städten im Umland. Um die Bewohner zu ermitteln, wer neben den Obersten, also der Führungsriege, noch in Jerusalem Platz nehmen sollte, wurde das Los geworfen.
Du hattest entweder Glück oder Pech, je nach Perspektive, ob du gezogen wurdest. Das Loswerfen war im Alten Testament eine sehr beliebte Methode, um Entscheidungen zu fällen und auch um Gottes Willen herauszufinden.
In Sprüche 16,33 heißt es: „Im Gewandbau schüttelt man das Los, aber alle seine Entscheidungen kommen vom Herrn.“ Das bedeutet, im Alten Testament wurde das Loswerfen genutzt, um herauszufinden, welchen Weg man gehen sollte oder welche Entscheidung getroffen werden sollte.
Vielleicht kennt ihr das auch aus dem Neuen Testament. Als die Jünger Judas verloren hatten, sagten sie: Wir müssen das Zwölfer-Team wieder auffüllen, wir brauchen einen zwölften Mann. Wie finden wir heraus, wen wir dazunehmen sollen? Auch hier wurde das Los geworfen, und das Los fiel auf jemanden, der dann Teil der Jüngerschaft wurde.
Man muss aber an dieser Stelle sehen: Sie wollten Gottes Willen herausfinden, wie es weitergeht. Die Art und Weise, Gottes Willen zu erkennen, unterscheidet sich von heute. Wir sind heute nicht dazu aufgerufen, Lose zu werfen, um herauszufinden, was Gottes Wille für unser Leben ist.
Vielleicht hat jetzt jemand jubiliert: „Ja, ganz genau, ich hole jetzt das Los oder einen Würfel, und dann wird das schon der Wille Gottes sein.“ Wir sind aber in einer neuen Zeit angekommen. Seit Pfingsten finden wir diese Praxis nicht mehr.
Dass der zwölfte Jünger im Neuen Testament hinzugefügt wurde, geschah unmittelbar vor Pfingsten, bevor der Heilige Geist kam. Seitdem der Heilige Geist in den Gläubigen wohnt, haben die Apostel nie wieder Lose geworfen, um zu schauen, was der Wille Gottes ist. Stattdessen waren sie in einer heiligen Verbindung mit ihrem allmächtigen Gott.
Jeder Gläubige hat heute eine unmittelbare Beziehung zu Gott und ist in der Lage, vom Geist Gottes Weisung zu empfangen. Zumal wir durch die Bibel die vollkommene Offenbarung haben und einen weitaus tieferen Einblick in das Wesen Gottes und in seine Wünsche erhalten als die Menschen damals.
Wie dem auch sei, wir sind jetzt hier in Nehemia 11, und es geht darum, Gottes Willen zu kennen. Jetzt kennen sie ihn, jetzt kennen sie den Willen Gottes.
Gottes Willen kennen und wollen – eine Herausforderung
Den Willen Gottes zu kennen, ist das eine. Gottes Willen auch zu wollen, ist eine ganz andere Sache. Gottes Wille, meine Lieben, ist kein Automatismus. Wenn ich herausfinde, was Gott will, geschieht das nicht automatisch.
Ein leichtes Beispiel findet sich in 1. Thessalonicher 4,3. Dort heißt es: „Denn dies ist Gottes Wille für alle.“ Wer sich immer gefragt hat, was denn eigentlich Gottes Wille für das eigene Leben ist, erhält hier die Antwort: „Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligung.“ Eure Heiligung bedeutet, dass ihr euch von der Unzucht fernhaltet, von sexueller Unmoral.
Das ist nur ein Beispiel, das zum Thema Heiligung gegeben wird. Jeder von uns weiß, dass dies Gottes Wille ist. Aber das heißt noch lange nicht, dass sich dieser Wille automatisch erfüllt. Wir sind durchaus in der Lage, Gottes Willen zu kennen, aber ihn ganz und gar nicht zu wollen. Stattdessen gehen wir unsere eigenen Wege.
Das gilt für das ganze Thema der Heiligung. Auch hier sehen wir, dass Menschen den Willen Gottes kannten. Man könnte meinen, dass es dann einfach so geschehen muss, dass jemand in die Stadt zieht, egal was er möchte. Aber so ist es nicht.
Vers 2 sagt uns: „Und das Volk segnete alle Männer, die sich bereit zeigten, in Jerusalem zu wohnen.“ Wir dürfen nicht denken, dass im Alten Testament Gottes Wille einfach verordnet wurde und die Menschen ihn automatisch ausführten. Der Wille Gottes wurde zwar durch das Loswerfen erkannt, aber gewollt und getan musste er von jedem Einzelnen selbst werden.
Hier sehen wir in Vers 2 auch die Freiwilligkeit all der Personen, die aufgelistet sind. Es ist eine Ehrung, dass ihre Namen genannt werden. Sie waren nicht nur mutig, sondern auch freiwillig bereit. Es war nicht nur eine Pflicht, sondern etwas, das sie auch wollten.
Sie haben Gottes Willen akzeptiert und gesagt: Gottes Wille ist besser für mein Leben als meine eigenen Vorstellungen und Pläne. Die Juden standen hier vor dieser Frage. Und das ist auch eine Frage, die uns trifft: Will ich Gott gehorchen und vertrauen oder meine eigenen Vorstellungen vom Leben verfolgen?
Das ist eine Frage, die uns alle trifft. Vers 11 darf man bei Nehemia nicht übergehen. Diese Namen sind Zeugnisse von Menschen, die gesagt haben: Ich möchte meine eigene Vorstellung von Lebensführung aufgeben und Gottes Willen folgen. Ich will Gottes Willen wollen und schauen, was er in meinem Leben tut.
Stattdessen fragen sich einige immer wieder nach Gottes Willen für ihr persönliches Leben, bis sie eine Antwort gefunden haben, die sie am Ende nur bestätigt. Kennt ihr das? So lange suchen sie, bis sie etwas finden, das eigentlich die Antwort ist, aber sie suchen weiter.
Sie versuchen, eine Lücke zu finden, in die sie hineinpassen. „Das hört sich gut an, was dieser Prediger sagt, der deutet das ganz anders. Deswegen ist das jetzt mein Lieblingsprediger.“ Solche Manöver sind nichts anderes als eine Lüge, die nur so lange gedreht, gewendet und gebogen wird, bis sie sich wie eine Wahrheit anhört und sich auch so anfühlt. Aber mit Wahrheit hat das nichts mehr zu tun.
Die grundlegenden Dinge sind für uns alle ziemlich klar. Dennoch überlegen wir gerade bei diesen grundlegenden Dingen: Gibt es da nicht ein Schlupfloch für mich? Kann ich nicht doch so leben, wie ich will?
Diese Option haben wir nicht als Kinder Gottes. Es bringt uns keinen Segen. Es wird keinen Segen bringen. Der Plan Gottes wird sich nicht in deinem und in unserem gemeinsamen Leben erfüllen.
Gottes Willen zu kennen, ist das eine. Gottes Willen zu wollen, ist eine ganz andere Sache.
Darum möchte ich mit diesem Appell schließen: Lasst uns als Gemeinde, als Christusgemeinde, generationsübergreifend gemeinsam als tapfere Glaubenspioniere Wagnisse eingehen, Glaubensschritte tun und Gottes Willen kennen und auch wollen.
Wir haben im Persönlichen eine ganze Menge Wagnisse einzugehen. Aber wir haben auch als Gesamtgemeinde große Herausforderungen, in denen wir stecken. Gott sucht Pioniere. Gott sucht dich und mich. Und wir machen einen Unterschied.
Lasst uns solche Glaubenspioniere sein, die voller Mut gehen und vertrauen, dass Gott mit ihnen ist. Lasst uns Gottes Willen kennen und lasst uns ihn auch wollen.
Amen! Amen!
Abschlusslied und Segnung
Bittung soll mein Opfer sein, denn oben bist nur du allein. Ich kann nicht anders, als dich zu finden. Ich will dich immer preisen, Herr! Ich kann nicht anders, als dich zu verehren. Du bist Gott, du bist Herr. Mein ganzes Leben gebe ich dir. Du vergisst mich in Ewigkeit nicht.
Ich will dich immer preisen, Herr, ich will dich immer preisen.
Am Ende des Gottesdienstes möchte ich euch segnen und euch einen schönen Sonntag wünschen. Ladet einander ein, werdet eingeladen, ladet euch selbst ein und habt Gemeinschaft mit anderen Geschwistern. In den DNA-Telegruppen könnt ihr euch, wenn ihr möchtet, organisieren, euch austauschen und miteinander beten.
Ich möchte jetzt für uns beten und damit den Gottesdienst abschließen.
Herr, ich danke dir für dein Wort und dafür, dass wir uns diese Zeit genommen haben, um uns darin zu vertiefen. Ich bete für jeden, der zugehört hat und noch keine Gewissheit hat, ob er einst im neuen Jerusalem sein wird. Ich bitte dich, dass du Herzen weich machst und öffnest. Lass Menschen in dein Reich hineingehen, deine Jünger werden und durch dein Wort zur Umkehr kommen, zur Buße und diesen Bund mit dir schließen. So können sie hineingehen in das neue Jerusalem mit der ewigen Hoffnung.
Alle, die schon wissen: „Das ist meine Bestimmung und mein Platz, und ich setze alles daran, diesen Weg zu gehen“, die segne ich im Namen Jesu, so wie wir es im Nehemia 11 sehen. Wir brauchen deinen Segen, Herr.
Seid gesegnet auf eurem Weg! Dort, wo es steinig ist, ist der Hirte bei euch. Er liebt euch und wird euch durchtragen. Das hat er versprochen: Nichts wird uns aus seiner Hand reißen.
Seid gesegnet auf dem Weg. Seid gläubig, seid mutig, seid Pioniere für den Herrn und seht, dass Gott Gutes zu euch hat. Amen.