Gliederung
I. Sexualität ist eine Gabe Gottes
- ANWENDUNG
II. Wie die Sexualität ihre Unschuld verlor
III. SEXUALITÄT IM STRUDEL DER GEFÜHLE
- WENN DU ES NICHT LASSEN KANNST
- Eine Quelle genügt
- Schutz vor Sünde
- Richtig kämpfen
Diese Predigt gehört zu Predigtreihe über Sexualität "1. "Die Abwärtsspirale "2. Samuel " " " "11,1-27 " "2. "Wir ernten, was wir säen"2. Samuel 12,1- " " " "25 " "3. "Sexualität, ein Geschenk" " " "Gottes! " " "4. "Betrügerische Liebe "2. Samuel " " " "13,1-22 " Einleitung
- Wir leben in eine stark erotisierten Welt. Man bekommt den Eindruck alles muss irgendwie sexy sein. Auch die verschiedenen Medien geizen nicht mit erotischen und erotisierenden Bildern.
- Schliesslich kann man mit Sexualität viele Menschen erreichen und es lassen sich gute Geschäfte machen. Die Werbung arbeitet ganz gezielt mit Erotik, um auf ein Produkt aufmerksam zu machen.
- Sexualität, so stark sie uns berühren und bewegen kann, so zerstörerisch kann sie unser Leben treffen, denn Sexualität ist ein hochsensibler Bereich in unserem Leben.
Ich möchte mich heute mit diesem Thema etwa annähern. Zuerst werden wir sehen, dass Sexualität eine Gabe Gottes ist. Dann, wie die Sexualität ihre Unschuld verlor und schlussendlich wie wir mit dem Verlangen nach Sexualität umgehen können.
Sexualität ist eine Gabe Gottes
- Zunächst ist Sexualität eine Gabe Gottes. Ein Geschenk, das Gott uns Menschen gemacht hat. Es war nämlich Gottes Idee gewesen, uns als Wesen zu schaffen, die solche Empfindungen haben können. Wir alle werden so geboren, ohne gefragt zu werden, ob wir sexuelle Empfindungen möchten oder nicht. Vielleicht würden einige gerne darauf verzichten, würde man sie heute fragen. Gott befahl bei der Schöpfung Adam und Eva unmissverständlich: »Seid fruchtbar und vermehrt euch! (1. Mose 1, 28)
- Gott wählte ganz offensichtlich den Weg, dass sich zwei Menschen ganz nah kommen müssen, um Kinder zu zeugen. Er gestaltete es sogar so, dass sich Mann und Frau zueinander hingezogen fühlen.
- Das zeigt doch, Gott ging es nicht einfach um die Zeugung von Kindern. Er hätte, wenn die Zeugung der Grund gewesen wäre, andere Wege suchen können, die einfacher und für uns heute vielleicht auch etwas unkomplizierter wären.
- Vielmehr geht es um eine ganz besondere Beziehung zwischen zwei Menschen. Wenn zwei Menschen so zusammenkommen, geschieht etwas ganz besonderes. Gott sagte: Deshalb verlässt ein Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben. Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele. (1. Mose 2, 24)
- Zwei Menschen werden quasi zusammengeschmolzen. Sie bilden gemeinsam eine neue Einheit. 1 + 1 ergibt hier eben nicht 2, sondern 1!
- Das Wort, das die hebräische Sprache für den Geschlechtakt verwendet ist erkennen". Die klassische Aussage dazu finden wir bei der Zeugung des Kindes von Adam und Eva. Und Adam erkannte seine Frau Eva, und sie ward schwanger und gebar den Kain und sprach: Ich habe einen Mann gewonnen mit Hilfe des HERRN. (1. Mose 4, 1)
- Zwei Menschen verbinden sich in ganz besonderer und man darf ruhig auch
sagen in geheimnisvoller Weise. Das ist auch der Grund, dass wir in
diesem intimen Bereich sehr verletzlich sind. Denn es geht nicht um
Technik, sondern um eine besondere Form der Begegnung von zwei Menschen.
Das hinterlässt sehr tief greifende Spuren. Paulus sagte den Korinthern
deutlich, dass es hier um viel mehr als um Technik geht.
Überlegt doch einmal: Wer sich mit einer Prostituierten einlässt, wird
mit ihr eins; sein Körper verbindet sich mit ihrem Körper. Es heisst ja
in der Schrift: Die zwei werden ein Leib sein."
- Korinther 6, 16
- Korinther 6, 18
1 Anwendung
Grundsätzlich ist Sexualität etwas sehr schönes, etwas das Gott sich ausgedachte hat. Grundsätzlich sollten wir eine positive Einstellung zur Sexualität haben, denn sie ist nichts schmutziges, sonst hätte Gott bei der Schöpfung des Menschen nicht sagen können: Und Gott sah alles an, was er geschaffen hatte, und sah: Es war alles sehr gut. (1. Mose 1, 31)
Wie die Sexualität ihre Unschuld verlor
- Leider entstand ein grosses Problem, das schon unsägliches Leid über Menschen brachte: Die Sexualität hat, mit der Sünde von Adam und Eva, mit der Rebellion gegen Gott ihre Unschuld verloren. Als Gott Adam fragte: »Wo bist du?« (1. Mose 3, 9)Der antwortete: »Ich hörte dich kommen und bekam Angst, weil ich nackt bin. Da habe ich mich versteckt!« (1. Mose 3, 10)»Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?« fragte Gott. »Hast du etwa von den verbotenen Früchten gegessen?« (1. Mose 3, 11)
- Vor der Sünde machte sich Adam keine Gedanken darüber, dass er nackt war. Aber jetzt schämt er sich. Jetzt ist es ihm peinlich. Hier ging offensichtlich etwas kaputt. Die Sexualität hat ihre Reinheit und Unschuld verloren. Es ist die Geburtsstunde des Schamgefühls.
- Daher ist seit dem Sündenfall das Schamgefühl etwas ganz natürliches.
- Die Nudisten behaupten, es sei natürlich nackt zu sein. Das stimmt nicht, das war vor dem Sündenfall so. Das hat geändert. Wir haben die Unschuld verloren. Es ist etwas kaputt gegangen.
- Das Schamgefühl ist ein Schutz für uns selbst und wir sollten diese Scham ernst nehmen und bei anderen respektieren.
- Die Sexualität hat sich mit der Auflehnung des Menschen gegen Gott verselbständigt. Daher stimmt es, was in den Sprüchen steht: Die Augen des Menschen sind unersättlich und wollen immer noch mehr. (Sprüche 27, 20)
Also, wir werden meistens ein angespanntes Verhältnis zu unserer Sexualität haben. Die Frage ist einfach wie wir damit zurecht kommen, dass wir Herr unserer Sexualität bleiben und nicht die Triebe uns lenken.
Sexualität im Strudel der Gefühle
Wir müssen also lernen mit diesen starken Trieben, die mit der Sexualität verbunden sind, umzugehen. Hier gibt es einiges zu bedenken. Die Bibel überrascht und hier mit recht interessanten Ansätze. Vier Gedanken möchte ich heute herausgreifen.
1 Wenn du es nicht lassen kannst
- Ganz überraschend finde ich die unverkrampfte Einstellung des Paulus.
Er erklärte den Korinthern, sie sollen wenn möglich ledig bleiben.
Fällt es ihnen jedoch zu schwer, ihr Verlangen zu beherrschen, dann
sollen sie heiraten. Es ist besser zu heiraten, als von unerfülltem
Verlangen verzehrt zu werden.
- Korinther 7, 9
- Paulus gibt hier dem Trieb sozusagen sein Recht. Wer es nicht lassen kann, der soll es halt machen. Es ist immer noch besser, als wenn sein ganzes Leben davon bestimmt wird, dass er mit seinem unerfüllten Verlangen beschäftigt ist und darüber das Reich Gottes vernachlässigt.
2 Eine Quelle genügt
- Also, Sexualität darf und soll ausgelebt werden. Wir Christen unterscheiden uns – und das ist natürlich ein wesentlicher Unterschied – von der vorherrschenden Meinung, dass Sexualität irgendwo ausgelebt werden darf, darin, dass die Bibel uns aufzeigt, dass die Sexualität einen bestimmten Platz hat, nämlich in der Ehe. Wir werden ermutigt, uns an unserem Partner zu erfreuen. Du hast doch deinen eigenen Brunnen, deine Quelle, die klares Wasser sprudelt. Trink aus dieser Quelle! (Sprüche 5, 15)Willst du, dass ihr Wasser auf die Strasse fliesst? (Sprüche 5, 16)Willst du es etwa mit anderen teilen? Für dich allein soll es sprudeln! (Sprüche 5, 17)Freue dich an der Frau, die du jung geheiratet hast. Sie soll dir viele Kinder schenken! (Sprüche 5, 18)Anmutig wie eine Gazelle ist sie. Ihre Brüste sollen dich immer berauschen, in ihren Armen kannst du dich selbst vergessen! (Sprüche 5, 19)
3 Schutz vor Sünde
- Paulus sagt nochmals etwas sehr erstaunliches in Bezug auf die
Sexualität in der Ehe:
Nicht die Frau verfügt über ihren Körper, sondern der Mann, und ebenso
verfügt nicht der Mann über seinen Körper, sondern die Frau. 1.
Korinther 7, 4.
Keiner von euch darf sich seinem Ehepartner entziehen, es sei denn, ihr
beschliesst gemeinsam, eine Zeitlang auf den ehelichen Verkehr zu
verzichten, um euch ganz auf das Gebet zu konzentrieren. Aber danach
sollt ihr wieder zusammenkommen; sonst könnte euch der Satan in
Versuchung bringen, weil es euch schwer fallen würde, euer sexuelles
Verlangen zu kontrollieren.
- Korinther 7, 5
4 Richtig kämpfen
- Nicht alle haben die Möglichkeit die Sexualität auszuleben, weil einfach niemand da ist, mit dem man diese Beziehung pflegen kann und darf. Aber wenn niemand da ist, heisst das noch lange nicht, dass kein sexuelles Verlangen vorhanden ist. Wie kann man das dann bewältigen? Ein junger Mann strotzte von Leben und Leidenschaft und hatte es entsprechend schwer mit den Versuchungen seines Körpers. Er führte einen tapferen Kampf dagegen und bekämpfte die wilden Bilder seiner Phantasie. Er unterdrückte seine Triebe, weil er sauber bleiben wollte. Er betete auch gegen diesen Trieb. Aber gerade weil er sich so viel damit abgab (wenn auch in Kampf und Abwehr), vermengte er sich immer mehr damit, und so konnte es denn nicht ausbleiben, dass er in manchen Augenblicken der Übergewalt erlag. Aber er war ein Christ, und eines Tages betete er nicht mehr: "Herr, hilf mir gegen die Versuchung, hilf mir gegen meinen Trieb", sondern da wagte er zu sagen: "Herr, ich danke dir, dass du diese grossen Kräfte deiner Schöpfung in mich gelegt hast. Hilf mir, dass ich sie zu deiner Ehre gebrauche" – und mit einem Schlag war der Bann gebrochen. Bsp. 1848.
- Jesus sagte seinen Jüngern einmal, sie sollen beten, dass sie nicht in Anfechtung fallen. Das gilt auch in dieser Situation, aber wir müssen richtig beten. Wenn ihr nach eurer eigenen Natur lebt, werdet ihr sterben. Wenn ihr aber in der Kraft des Geistes euren selbstsüchtigen Willen tötet, werdet ihr leben. (Römer 8, 13)
- Es gibt aber auch ganz praktische Dinge, die man beachten muss. Es ist wichtig, schöne Zeiten zu geniessen. Sehr hilfreich sind gute und liebevolle Beziehungen zu Freunden pflegen. Wer für sich und in sich abgeschlossen lebt, wird tendenziell mit nicht ausgelebter Sexualität mühe haben.
- Dann vielleicht noch zwei Gedanken. In der Regel, nimmt die Stärke des Triebes mit fortschreitendem Alter ab. Noch etwas hat man feststellen können. Wer die Sexualität nicht ausleben kann, dessen Drang es zu tun, wird in der Regel nicht stärker, ausser er füttert sich ständig mit erotisierendem Material.
Schluss
- Zusammenfassung
- Nächsten Sonntag werden wir uns mit der trügerischen Liebe
beschäftigen. Wir betrachten ein sehr interessantes Kapitel im 2. Samuel
- Ich werde dann auch versuchen, etwas zum Thema Missbrauch zu sagen.
Bei diesem Thema geht es eigentlich vor allem um die Beziehung zu Gott. Nichts soll zwischen uns und Gott kommen. Paulus schrieb den Thessalonichern: Gott will, dass ihr ein geheiligtes Leben führt. Dazu gehört, dass ihr euch von aller sexuellen Sünde fern haltet. Jeder von euch muss lernen, Herr über seine Triebe zu sein, denn euer Leben gehört Gott, und die Menschen sollen Achtung vor euch haben. Lasst euch nicht von Begierden und Leidenschaften beherrschen wie die Menschen, die Gott nicht kennen.
- Thessalonicher 4, 3-5