Einführung: Gott als Gestalter unserer Geschichte
Ja, die Geschichte Josefs. Als der Bruder Andreas gesprochen hat, sind mir einige Gedanken durch den Kopf gegangen. Gott ist ein Gott der Geschichte, und er macht Geschichte mit uns. Alles, was wir erleben, hat Sinn. Es ist sehr wichtig, dass wir beim Lesen der Josefs-Geschichte auch an unsere eigene Geschichte denken.
Heute wollen wir Kapitel 39 aufschlagen, Kapitel 39, Vers 1. Im Leben gibt es ganz besondere Zeiten. Es gibt Momente, auf die Gott uns vorbereitet. Es gibt entscheidende Minuten im Leben. Wenn wir dann alt geworden sind und zurückblicken, erkennen wir, dass es ganz wichtige Augenblicke gab – vielleicht liegen sie sogar noch vor uns. In diesen Momenten werden Entscheidungen getroffen, die weitreichende Auswirkungen haben.
Das ist auch in der Welt so. Wenn wir das Leben eines Sportlers betrachten, zum Beispiel eines Hundertmeterläufers, gibt es bestimmte Minuten oder Sekunden, in denen alles auf dem Spiel steht. Er trainiert lange Zeit für genau diese Sekunden, in denen er bei den Olympischen Spielen den Hundertmeterlauf absolvieren muss. Das sind die entscheidenden Sekunden seines Lebens.
Jetzt geht es um alles. Die nächsten zehn Sekunden entscheiden sehr viel. Im Leben von uns allen gibt es solche Momente, und auch im Leben von Joseph gibt es diese entscheidenden Minuten. Dorthin werden wir heute ebenfalls kommen.
Charakterbildung und Treue in schwierigen Umständen
Vers 1: Joseph wurde nach Ägypten hinabgeführt. Potiphar, ein Hofbeamter des Pharao und oberster der Leibwache, ein ägyptischer Mann, kaufte ihn aus der Hand der Ismailiter, die ihn dorthin gebracht hatten.
Da ist dieser junge Joseph. Wir wollen jetzt an ihn denken und uns ein wenig in ihn hineinversetzen. Er ist der einzige Sohn Jakobs, der seinem Vater wirklich treu ist. Er ist ehrlich bis auf die Knochen, aufrichtig, ein fleißiger Diener, der nicht auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist – arglos und ohne Hintergedanken.
Woher hat Joseph diesen Charakter? Woher hat er das, bei so vielen schlechten Vorbildern in seiner Familie? Das fragt man sich. Vielleicht sollten wir uns auch ein wenig mit dem Thema beschäftigen: Wie bekommt man eigentlich einen guten Charakter? Was hilft dazu, was trägt dazu bei?
Es gibt gute Vorbilder, denen man nacheifert, und das hilft. Es gibt schlechte Vorbilder, die vielleicht nicht helfen, sondern schaden können. Manchmal schrecken sie einen so ab, dass das auch eine Hilfe ist. Es gibt Verluste: Joseph hat einiges verloren. Er hat seine Mutter früh verloren und dann auch die Liebe seiner Brüder. Dort war nur Hass. Das hat ihn geprägt.
Sie sind viel herumgezogen und haben viel durchgemacht. Aber was hat Joseph diesen Charakter gegeben? Letztlich ist es doch eine eigene Entscheidung – auch bei uns. Letztlich ist es eine eigene Entscheidung, die Frage zu stellen: Wem will ich eigentlich dienen? Und die Konsequenz, bei dieser Entscheidung zu bleiben.
Joseph hat diese Entscheidung getroffen: Er möchte nahe bei Gott sein. Das kommt deutlich zum Ausdruck. Gott hat ihm dabei geholfen. Auch die Umstände haben ihn sehr eng an Gott gebunden. Er hat sicher viel gebetet in seiner Not, in seinen Verlusten – ohne die Mutter, in der Familie, wo er wirklich nicht anerkannt war.
Es geht hier um Charakter. Auch in diesem Kapitel geht es um den Charakter Josephs. Man fragt sich, wie zeigt sich ein Charakter, wie ist er beschaffen? Das zeigt sich, wenn er geprüft wird, wenn er auf die Probe gestellt wird.
Zum Beispiel erst, wenn ich die Möglichkeit habe, unehrlich zu sein, zeigt sich, ob ich ehrlich bin. Erst wenn ich vor die Wahl gestellt werde – soll ich lügen oder soll ich die Wahrheit sagen? –, dann zeigt sich, ob ich ehrlich bin oder nicht.
Ich möchte eine Geschichte erzählen: Ein Bruder aus Österreich, der noch nicht lange bekehrt war, ging in ein großes Geschäft einkaufen. An der Kasse traf er eine frühere Freundin, die ihn gut kannte, als er noch in der Welt war. Sie wusste auch, dass er sich kürzlich bekehrt hatte.
Er bezahlte seine Ware, wechselte ein paar freundliche Worte mit ihr und verabschiedete sich. Als er ging, nahm er das Geld in die Hand. Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf: „Zähl das Geld nach!“ Er zählte das Geld nach, während er das Geschäft verließ – und stellte fest, dass er viel zu viel Wechselgeld bekommen hatte.
Schnell ging er zurück und sagte: „Du hast mir zu viel Geld gegeben, du hast dich vergriffen.“ Sie antwortete: „Ja, ich weiß. Ich wollte dich nur prüfen, ob du zurückkommst und das Geld zurückgibst. Ich wollte sehen, ob dein Christsein echt ist.“
Es war interessant: Der Herr half ihm, daran zu denken, das Geld zu zählen. Der Herr half ihm, ehrlich zu sein. Aber es kam hier auch zum Ausdruck, dass er sich von Anfang an entschieden hatte, ehrlich zu sein.
Der Charakter wird dort geprägt, wo man in schwierige Umstände gerät. Der Charakter wird geprägt, wenn man unfair behandelt wird oder schwierige Menschen um sich hat.
Hier wird Josephs Charakter geprüft. Die Frage ist: Wird Joseph treu bleiben? Wird sein Glaube wachsen oder wird er gegenüber seinem Gott bitter werden?
Er hat seinem Vater gedient, in einer verantwortungsvollen Position, nach bestem Wissen und Gewissen. Er war fleißig. Und was war der Lohn? Er wurde in die ägyptische Sklaverei verkauft.
Wie wird Joseph jetzt reagieren? Er kommt zu Potiphar. Die Frage ist: Wie wird er seinem neuen Herrn dienen?
Treue und Segen trotz widriger Umstände
Wir lesen in Vers 2: Und Jachwe war mit Joseph, und er war ein Mann, dem alles gelang. Er war im Hause seines Herrn, des Ägypters. Sein Herr sah, dass Jachwe mit ihm war und dass Jachwe alles, was er tat, in seiner Hand gelingen ließ.
Joseph fand Gnade in den Augen seines Herrn und diente ihm treu. Er diente weiterhin dem Potiphar treu, suchte nicht den eigenen Vorteil oder die eigene Bequemlichkeit. Er wurde nicht bitter gegen Gott, sondern arbeitete fleißig.
Und der Lohn? Wir sehen es hier: Potiphar bestellte ihn über sein Haus, und alles, was er hatte, gab er in Josephs Hand. Joseph stieg auf zum zweiten Mann im Hause Potiphars. Potiphar war Organisator auf höchster Ebene. Wahrscheinlich war das ein riesengroßer Haushalt mit Hunderten von Dienern.
Potiphar war nicht irgendwer, sondern einer der obersten Leibwächter des Pharao. Das war ein hoher Posten, den Joseph hier innehatte. Joseph war ein Zeuge von dem Herrn. Potiphar hat etwas von dem Gott Israels, dem Gott Jakobs, gesehen.
Joseph hat nicht viel von diesem Gott gesprochen, aber man hat es an seinem Tun und seinem Dienst bemerkt.
In Vers 5 heißt es: Es geschah, seitdem er ihn über sein Haus bestellt hatte und über alles, was er hatte, segnete Jachwe das Haus des Ägypters um Josephs Willen. Der Segen Jachwes war auf allem, was er hatte, im Haus und auf dem Feld.
Der Herr segnet den Heiden um Josephs Willen. Warum hat er ihn gesegnet? Weil dieser Heide Joseph gut behandelt hat. Joseph erfährt hier die Verheißung an Abraham: Wer dich segnet, den will ich segnen. (1. Mose 12)
Joseph, wer dich segnet, den werde ich segnen. Potiphar behandelt dich gut, also werde ich ihn segnen.
Wir sind auch gesegnet um Jesu Christi Willen, so wie Potiphar um Josephs Willen gesegnet wurde. Wir sind gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der himmlischen Welt.
Hier ist Joseph ein Bild und Vorbild auf Jesus Christus.
In Vers 6 lesen wir: Und er überließ alles, was er hatte, der Hand Josephs und kümmerte sich um gar nichts bei ihm, außer um das Brot, das er aß.
Joseph wurde also der zweite Mann in diesem Hause. Er war der zweite Mann, aber er tat die Arbeit, als ob er der erste Mann wäre. Denn der erste Mann, Potiphar, tat eigentlich gar nichts.
Joseph hatte hier eine verantwortungsvolle Position und tat die Arbeit des Höchsten in diesem Hause.
Die Prüfung der Treue in Versuchung
Ja, und jetzt kommt die Probe – nicht nur die Probe seiner Treue in Bezug auf seine Arbeit und seine Bitterkeit gegenüber Gott. Nun steht eine Prüfung auf einem ganz anderen Gebiet an. Die Frage lautet: Wird Joseph in allem treu sein?
Man sagt, es gibt drei Bereiche, in denen Christen in der Geschichte immer wieder gefallen sind, wenn sie versucht wurden. Diese drei sehr wichtigen Bereiche sind erstens Geld und materielle Dinge, die eine große Versuchung darstellen können. Zweitens die eigene Ehre, wenn einem etwas zu Kopf steigt und man hochmütig wird. Und drittens das andere Geschlecht, was bei weitem die größte Gefahr und Versuchung in unserem Leben ist – auch hier bei Josef.
In Vers 6, in der Mitte, heißt es: Josef war schön von Gestalt und schön von Aussehen. Und es geschah nach diesen Dingen, da warf die Frau seines Herrn ihre Augen auf Josef und sagte: „Liege bei mir!“ Sie hat es nicht nur einmal gesagt; das war keine einmalige Versuchung. Wie wir später lesen, hat sie Tag für Tag versucht, ihn zu verführen.
Schauen wir uns diesen Josef an: Er war ein Mann in voller jugendlicher Reife, sein Körper auf dem Höhepunkt seiner Hormonproduktion. Sie sagt ja, sein Leib schreit ja – doch Josef sagt nein, weil Gott nein sagt. Man sieht hier die gewaltige Stärke dieses Mannes. Aber diese Stärke kam nicht von heute auf morgen. Das ist Charakter, eine Entscheidung, die er früher getroffen hat, und eine Konsequenz, die er schon früher in seinem Leben durchgezogen hat.
Es war nicht nur eine spontane Entscheidung im Moment: „Soll ich jetzt gottesfürchtig sein oder nicht?“ Er weigerte sich und sagte zu der Frau seines Herrn: „Siehe, mein Herr kümmert sich um nichts bei mir im Hause, und alles, was er hat, hat er in meiner Hand gegeben. Niemand ist größer in diesem Hause als ich. Und er hat mir gar nichts vorenthalten außer dir, da du seine Frau bist. Wie sollte ich diese große Bosheit tun und gegen Gott sündigen?“
Es geschah, dass sie Josef Tag für Tag bedrängte, doch er hörte nicht auf sie, neben ihr zu liegen oder mit ihr zusammen zu sein. Welch ein Gegensatz zu Juda! Josef beherrscht sich selbst, und später wird er sogar über andere herrschen können.
An einem solchen Tag, als er ins Haus ging, um seine Arbeit zu tun, und kein Mensch von den Leuten des Hauses dort war, ergriff sie ihn an seinem Gewand und sagte: „Liege bei mir!“ Er aber ließ sein Gewand in ihrer Hand und floh hinaus.
Jetzt ist Fliehen angesagt. Flieht die Unzucht, sagt Paulus in 1. Korinther 6,18 und 2. Timotheus 2,22: „Fliehe die jugendlichen Lüste.“ Josef läuft weg. Er ist bereit, auf die Zeit zu warten, wann der Herr ihm eine Ehefrau geben wird. Er weiß, jetzt ist nicht die Zeit, und diese Frau ist es sicher nicht, denn sie ist bereits die Ehefrau eines Mannes.
Sie will ihn unbedingt haben, will ihn benutzen und hält ihn fest. Doch Josef weiß nur eins: Jetzt darf er nicht länger in der Nähe dieser Frau bleiben – also rennt er weg.
Wir müssen hier beachten: Bei dieser Versuchung war es nicht seine Schuld. Er hat sich nicht langsam immer näher an die Grenze herangetastet, er hat sich nicht selbst in diese Situation manövriert. Nein, Gott hat es so zugelassen, dass er irgendwie in diese Lage kam. Aber jetzt musste er fliehen.
Oft ist es eine große Gefahr, wenn man ein bisschen mit der Versuchung spielt und sagt: „Wie weit kann ich gehen? Einen Schritt kann ich noch machen, vielleicht noch einen halben Schritt.“ Dann kann es sein, dass man nicht mehr fliehen kann, dass die Chance zur Flucht vorbei ist.
Das ist wie bei einem Wirbelstrom. Ich war einmal am Niagarafall, dort gibt es eine Strömung, die vor dem großen Wasserfall recht ruhig ist. Dort lag ein Schiffswrack. Man fragte, warum dieses Wrack nicht geborgen wurde. Die Antwort war: Früher hätte man es vielleicht noch retten können, aber das Schiff war schon zu nahe am Wasserfall. Die Strömung war zu stark, um es noch zu bergen.
So gibt es eine Zeit zur Flucht, aber auch eine Zeit, in der man nicht mehr fliehen kann, weil man mit der Sünde gespielt hat.
Diese Versuchung war nicht nur eine geschlechtliche, sondern auch eine Versuchung zur Macht. Denn sie war die Frau eines Machthabers. Hätte er eine Beziehung mit ihr begonnen, sie sich scheiden lassen und ihn geheiratet, hätte er ungeheure Macht erlangen können. Frauen von Machthabern hatten offenbar großen Einfluss und Macht.
Es war also nicht nur eine Versuchung auf dem Gebiet der Sexualität, sondern auch auf dem Gebiet, Machthaber zu werden.
Falsche Anschuldigungen und Gefängnis
Ja, lesen wir weiter.
Und es geschah, Vers dreizehn:
Als sie sah, dass sein Gewand in ihrer Hand geblieben war und er hinausgeflohen war, rief sie die Leute ihres Hauses und sagte zu ihnen: „Seht, er hat uns einen hebräischen Mann hereingebracht, um uns zum Narren zu halten. Er ist zu mir gekommen, um bei mir zu liegen, aber ich habe laut geschrien. Als er hörte, dass ich meine Stimme erhob und rief, ließ er sein Gewand neben mir liegen und floh hinaus.“
Sie legte sein Gewand neben sich, bis sein Herr nach Hause kam. Dann erzählte sie ihm diese Worte: „Der hebräische Knecht, den du uns hergebracht hast, ist zu mir gekommen, um mit mir Scherz zu treiben. Als ich meine Stimme erhob und rief, ließ er sein Gewand neben mir liegen und floh hinaus.“
Vers 9:
Als sein Herr die Worte seiner Frau hörte, die sie zu ihm sagte: „Nach diesen Worten hat mir dein Knecht getan“, entbrannte sein Zorn. Josephs Herr nahm ihn und legte ihn ins Gefängnis, an den Ort, wo die Gefangenen des Königs eingesperrt waren. Dort war Joseph im Gefängnis.
Ja, da ist jetzt Joseph, der treu gegen Potiphar gewesen war. Er war auch treu gegen Gott und hatte keine Unzucht begangen. Und was ist der Lohn? Jetzt liegt er im Gefängnis.
Wir lesen nichts darüber, dass Joseph sich gerechtfertigt oder verteidigt hätte. Er hätte auch keine Chance dazu gehabt, denn Potiphar war zornig.
Aber jetzt kommen neue Leiden auf ihn zu, eine noch größere Prüfung. Wie wird Joseph jetzt reagieren? Wie wird er seinen Dienst tun? Wird er sagen: „Das habe ich jetzt von meiner Treue“?
So kann die Versuchung auch zu uns sprechen: „Du bist immer der Dumme, wenn du treu bist. Du hast finanzielle Nachteile, es bringt dich nicht weiter. Du hast gesellschaftliche Nachteile, verlierst Anerkennung oder hast sie nicht, die du haben könntest – und das alles nur, weil du vor dem Angesicht Gottes lebst.“
Aber Joseph bleibt treu. Er bleibt fleißig, ehrlich, freundlich und gewissenhaft. Er wird nicht bitter gegen Gott. Er redet nicht viel über Gott in diesem Gefängnis, aber sein Leben zeigt, dass der Herr mit ihm ist.
Übrigens ist es interessant, dass Joseph ins Gefängnis kam. Das war eigentlich noch eine Handlung der Gnade und Güte von Potiphar.
Ich habe in einem Kommentar gelesen, dass in der ägyptischen Zeit damals ein Sklave, der versucht hatte, die Ehefrau seines Herrn zu verführen, mit tausend Stockschlägen bestraft wurde. Wenn er das überlebte, dann überlebte er – sonst starb er unter den Schlägen. Tausend Stockschläge!
Joseph wurde hier nicht hingerichtet, nicht ausgepeitscht. Das scheint darauf hinzudeuten, dass Potiphar vielleicht Zweifel hatte, ob seine Frau wirklich die ganze Wahrheit gesagt hatte. Jedenfalls ist es interessant, dass er Joseph nur ins Gefängnis warf – und das war’s.
Aber jetzt ist Joseph im Gefängnis.
Gottes Begleitung und Erhöhung im Gefängnis
Vers 21: Yahweh war mit Joseph, zeigte ihm Freundlichkeit und Gnade und verschaffte ihm Wohlwollen in den Augen des Obersten des Gefängnisses.
Der Oberste des Gefängnisses übergab alle Gefangenen, die im Gefängnis waren, Josephs Obhut. Alles, was dort zu tun war, erledigte Joseph. Der Oberste des Gefängnisses achtete nicht auf irgendetwas, das unter Josephs Verantwortung stand. Denn Yahweh war mit ihm, und was Joseph tat, ließ Yahweh gelingen.
Interessant ist, dass Joseph nun wieder der zweite Mann wird – diesmal jedoch im Gefängnis. Er steht hinter dem Obersten, übernimmt aber eigentlich die Arbeit des ersten Mannes. Der Oberste des Gefängnisses tut selbst nichts; Joseph führt die Aufgaben aus.
Gott erhebt ihn zu einem verantwortungsvollen Posten, ähnlich wie im Haus Potiphar oder bei seinem Vater zu Hause in der Familie. Auch hier im Gefängnis bereitet Gott Joseph für eine große Aufgabe vor.
Doch nicht alles läuft glatt. Auch wir dürfen unser eigenes Leben betrachten: Es gibt immer wieder Situationen, in denen wir uns fragen, warum es nicht so läuft, wie wir es uns vorstellen. Joseph hätte sich niemals gedacht, dass sein Leben so verlaufen würde – niemals!
Auch wir denken oft an unser eigenes Leben und sagen uns, dass wir es gern anders hätten. Jeder von uns befindet sich in irgendeiner Situation, in der er sich wünscht, es wäre anders. Aber der Herr hat einen Plan.
Wenn wir Gemeinschaft mit Jesus Christus haben, bedeutet das nicht, dass alles reibungslos verläuft oder keine Probleme auftreten. Gerade die widrigen Umstände in unserem Leben lassen uns reifen und reinigen unseren Charakter von Schlacken.
So wird Joseph zugerüstet zum Regieren. Auch wir werden zugerüstet zum Regieren, wie wir gestern bereits betrachtet haben. Gott hat Großes mit uns vor.
Das Leben endet nicht mit dem Tod – es beginnt erst richtig mit dem Tod. Der Herr hat Großes in der Ewigkeit vor und will die Seinen dafür vorbereiten. Deshalb sind wir dankbar für alles, was er in unserem Leben tut.
Sollen wir hier eine kurze Pause machen, ein Lied singen und dann mit dem nächsten Kapitel weitermachen?
Neue Begegnungen im Gefängnis und Gottes Führung
Kapitel 40
Und es geschah nach diesen Dingen: Der Mundschenk des Königs von Ägypten und der Bäcker versündigten sich gegen ihren Herrn, den König von Ägypten. Daraufhin wurde der Pharao zornig über die beiden Hofbeamten – den Obersten der Mundschenken und den Obersten der Bäcker. Er setzte sie in Gewahrsam, ins Haus des Obersten der Leibwache, ins Gefängnis, an den Ort, wo Joseph als Gebundener war.
Der Oberste der Leibwache stellte ihnen Joseph zur Seite, und er diente ihnen. So waren sie eine Zeit lang in Gewahrsam.
Diese beiden Gefangenen waren prominente Personen aus dem engsten Vertrautenkreis des Pharao: der Mundschenk und der Bäcker. Diese Posten waren sehr wichtig, denn in solchen hohen Ämtern musste der Pharao Vertrauenspersonen haben. Ein Mundschenk hatte großen Einfluss; ein Mundschenk konnte sogar den König töten. Deshalb mussten es wirklich Vertrauensleute des Königs sein.
In Vers 7 fragt Joseph die Kämmerer des Pharao, die mit ihm im Haus ihres Herrn in Gewahrsam waren: „Warum sind eure Gesichter heute so traurig?“ Sie antworteten ihm: „Wir haben einen Traum gehabt, aber es gibt keinen, der ihn deutet.“ Da sagte Joseph zu ihnen: „Sind die Deutungen nicht Gottes Sache? Erzählt mir doch!“
Beide hatten einen Traum, jeder seinen Traum in einer Nacht, und jeder erwartete die Deutung seines Traumes: der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten. Sie waren als Gebundene im Gefängnis.
Am nächsten Morgen kam Joseph zu ihnen und sah, dass sie missmutig waren. Er bemerkte an ihren Gesichtern, dass sie traurig waren. Interessant ist hier, wie Joseph seinen Dienst tut. Man kann etwas Schönes über seinen Charakter feststellen.
Erstens bemerkt er die Traurigkeit der anderen. Er konzentriert sich nicht auf seine eigene Traurigkeit. Er hätte bitter sein können gegen Gott, ständig über sein eigenes Schicksal nachdenken können: Warum lässt Gott das zu? Warum geht es mir nur abwärts und immer weiter abwärts? Geht es uns nicht manchmal auch so?
Der Weg des Christen scheint oft nach unten zu führen. Äußerlich, körperlich gesehen, geht es abwärts. Aber oft auch im Gefühlsleben, in unseren Beziehungen oder in anderen Bereichen erleben wir Rückschläge. Wir denken: So habe ich mir das nicht vorgestellt. Man könnte ständig an sich selbst denken und um sich selbst kreisen.
Joseph aber nicht. Er nimmt Anteil an den Menschen um sich herum. Wenn wir ständig nur an uns selbst denken, merken wir nicht, wie es den anderen geht. Aber wenn es uns gut geht, dann bemerken wir, wenn ein anderer traurig ist, oder?
Joseph hat ein inneres, vollkommenes Ja zu den Wegen Gottes. Deshalb sieht er jetzt die anderen. Er kann sich auf diese Menschen konzentrieren. Er hat ein Hirtenherz – das Herz eines Hirten, der später der Hirte einer Nation werden soll. Das will Gott auch uns geben. Er möchte, dass wir Hirten sind, Hirten der Herzen anderer Menschen.
Joseph hört zu, er hört, was sie über ihre Not sagen, und er spricht von Gott. Gott steht bei ihm an erster Stelle. Er verpasst nicht die Gelegenheiten, auch kleine, bei denen er etwas von Gott sagen kann.
Deutung der Träume und Hoffnungsschimmer
Vers 9
Der Oberste der Mundschenken erzählte Joseph seinen Traum und sagte zu ihm: „In meinem Traum, siehe da, war ein Weinstock vor mir, und an dem Weinstock waren drei Reben.
So wie er Knospen trieb, schoss seine Blüte auf, und seine Traubenkämme reiften zu Beeren. Der Becher des Pharaos war in meiner Hand, und ich nahm die Beeren, presste sie in den Becher des Pharao und gab den Becher in die Hand des Pharao.“
Das war damals eine Sitte. Der Pharao trank gerne viel Alkohol. Damit er mehr trinken konnte, wurde der Wein verdünnt, indem man Trauben hineinpresste. So wurde der Wein nicht so stark alkoholisch, und der Pharao konnte mehr trinken.
Das hat hier der Mundschenk getan. Das war eine ganz berühmte Mundschenktradition.
Joseph sagte zu ihm: „Das ist seine Deutung. Der Mundschenk träumt von dieser seiner Arbeit, die er wieder tun wird. Dies ist seine Deutung: Die drei Reben sind drei Tage. In noch drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in deine Stelle einsetzen. Du wirst den Becher des Pharaos in seine Hand geben, nach der früheren Weise, als du sein Mundschenk warst.“
Joseph wird sich gedacht haben: „Na, das ist jetzt aber interessant. Da sitze ich in meinem Gefängnis, und dann schenkt der Herr mir den Mundschenk des Pharao. Hey, das ist ein Wink des Herrn! Der Herr hat das geführt, dass dieser Mann hierher kommt in mein Gefängnis, und jetzt wird er in drei Tagen wieder frei sein und beim Pharao sein.“
Von wem werden wir da natürlich sprechen? Von Joseph, von den Träumen und so weiter. Ein Hoffnungsschimmer kommt in das Leben Josefs hinein, und er wird den Herrn gepriesen haben für das Wunder, das er tut, und für die herrlichen Führungen Gottes.
Warum hätte das sonst alles geschehen sollen? Jetzt werde ich gerettet. Jetzt wird der Pharao erfahren, dass ich zu Unrecht hier im Gefängnis sitze. Der vertraute Mann des Pharao wird sich für mich einsetzen, und ich werde frei werden. Ich werde wieder zu meinem Vater und zu meinen Brüdern kommen, und es wird alles wieder gut werden. Wunderbar!
Vers 14
„Erinnere dich an mich, wenn es dir gut geht, und erweise bitte Freundlichkeit an mir. Erwähne mich beim Pharao und bringe mich aus diesem Haus heraus, aus diesem Loch hier. Denn gestohlen bin ich aus dem Land der Hebräer, und auch hier habe ich gar nichts getan, dass sie mich ins Loch gesteckt haben.“
Hier wird im Hebräischen ein Wort verwendet, das das Gefängnis wie ein Loch beschreibt: „Sie haben mich ins Loch gesteckt.“ Auch hier habe ich gar nichts getan, dass sie mich ins Loch gesteckt haben.
Jetzt kommt der Oberste der Bäcker dran.
Der Oberste der Bäcker sah: „Das ist gut, dass er gut gedeutet hat.“ Und er sagte zu Joseph: „Auch ich sah in meinem Traum, und siehe, drei Körbe mit Weißbrot waren auf meinem Kopf. Im obersten Korb waren allerlei Esswaren für den Pharao, Backwerk, und die Vögel fraßen aus dem Korb auf meinem Kopf weg.“
Joseph antwortete und sagte: „Dies ist seine Deutung: Die drei Körbe sind drei Tage. Nach drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich an ein Holz hängen. Die Vögel werden dein Fleisch von dir fressen.“
Das war aber gefährlich für Joseph, diesen Traum zu deuten, oder? Stellt euch vor, das passiert nicht! Stellt euch vor, es geschieht nicht, was er sagt: dass der Mundschenk frei wird und der Bäcker gehängt wird. Dann wäre Joseph einen Kopf kürzer.
Er musste sich schon sehr sicher sein, dass diese Deutung von Gott kam, und er war sich sicher.
Ja, der eine Mann, der Mundschenk, erhält eine Botschaft des Lebens zum Leben, und der andere, der Bäcker, erhält eine Botschaft des Todes zum Tode.
So ist es heute auch.
Wir haben eine Botschaft für die Menschen. Die, die glauben, bekommen eine Botschaft des Lebens zum Leben. Die, die nicht glauben, bekommen eine Botschaft des Todes zum Tode.
In 2. Korinther 2,16 steht: „Den einen sind wir ein Duft des Todes zum Tode, aber den anderen ein Duft des Lebens zum Leben.“
Warten auf Gottes Zeit und innere Reife
Ja, nun, wie geht die Geschichte weiter? Vers zwanzig: Wir kennen die Geschichte.
Es geschah am dritten Tag, dem Geburtstag des Pharao. Er machte allen seinen Knechten ein Festmahl und erhob das Haupt des Obersten der Mundschenken sowie das Haupt des Obersten der Bäcker unter seinen Knechten. Den Obersten der Mundschenken setzte er wieder in sein Schenkamt ein, damit er den Becher in die Hand des Pharao gab. Den Obersten der Bäcker ließ er hängen, so wie Joseph es ihnen gedeutet hatte.
Doch der Oberste der Mundschenken dachte nicht mehr an Joseph und vergaß ihn. Joseph wartete und hoffte bei jedem Schritt, den er hörte, dass jetzt die Befreiung kommt. Aber welche Enttäuschung! Es vergeht ein Tag, dann zwei Tage, und es kommt niemand, der Joseph befreit. Es vergeht ein Monat, dann zwei Monate, drei Monate, es vergehen sogar zwei Jahre, und niemand kommt, um Joseph zu befreien.
Man fragt sich: Ist denn der Charakter von Joseph immer noch nicht gut genug? Nein, sagt Gott, er ist nicht gut genug für die Aufgabe, die ich für ihn habe. Er muss noch wachsen, innere Stärke bekommen. Vor allem muss er eine Lektion lernen – die größte von allen: dass er sich nicht auf Menschen verlassen darf, auch nicht auf einen Mundschenken.
Joseph hat gelernt, mit Geld umzugehen, er hat gelernt, in hoher Stellung Verantwortung zu tragen, er hat Betriebswirtschaft gelernt. Jetzt muss er auch lernen, nichts von Menschen zu erwarten, sondern alles nur von Gott. Ja, er wird geprüft. Die Frage, die Gott ihm stellt, ist: Joseph, worauf setzt du eigentlich deine Hoffnung? Auf dich und ein bisschen auf den Mundschenken?
Das ist auch die Frage für uns: Worauf setzen wir eigentlich unsere Hoffnung? Sind es Menschen? Wir lesen im Psalm 105, Verse 18 und 19, dass Joseph in diesen zwei Jahren geläutert wurde – oder vielleicht waren es sogar mehr Jahre. Wir wissen nicht genau, wie lange er im Gefängnis war, wahrscheinlich schon vorher auch eine gewisse Zeit.
Es heißt in Psalm 105,18-19: „Sie pressten seine Füße in den Stock, in Eisen kam seine Seele.“ Die Füße kamen in den Stock – wie lange, wissen wir nicht. Eine Zeit lang waren die Füße im Stock, aber auch die Seele wurde gepresst. Joseph kam in die Ölpresse. Die Seele, das heißt die ganze Person, wurde innerlich durch die Situation gepresst.
Bis zu der Zeit, als sein Wort kam und das Reden des Herrn ihn durchläutert hatte. Im Hebräischen heißt das hier „ausgeschmolzen“, wie man Eisen, Gold oder andere Metalle ausschmilzt. Also bekommt Joseph hier noch zwei zusätzliche Jahre zur Zurüstung. Gott weiß genau, dass Joseph diese zwei Jahre braucht.
Das war für Joseph. Es war nicht so, dass man dachte, Gott sei gegen Joseph und lasse ihn deshalb so lange leiden. Gott ist nicht gegen Joseph. Manchmal denken wir, Gott sei gegen uns. Der Herr ist gegen mich. Das ist eine ganz große Lüge.
In Jakobus 1 lesen wir, dass Gott nie gegen uns ist. Wenn er uns in irgendeine Situation bringt, dann ist Gott es nicht, der uns ins Böse schickt oder uns zum Bösen verleitet. Auch nicht, dass wir böse Gedanken bekommen. Es ist Gottes Liebe. Gott sagt: „Wenn du nur wüsstest, wenn du nur den großen Überblick hättest. Ach, Joseph, wenn du wüsstest, was ich mit dir vorhabe!“
Joseph lernt schnell. Die eigentliche Versuchung war: Gott hat mich vergessen. Aber Joseph wird nicht bitter gegen Gott. Wer sich auf fleischliche Arme stützt, wird enttäuscht. Wer sich aber auf Gott stützt, der ist wirklich in guten Händen.
Jesaja 49, Vers 16 sagt: „Siehe, in meine beiden Handflächen habe ich dich eingraviert.“ Gibt es einen Ort, wo man geschützter sein kann als dort?
Ich habe mir den Gedanken gemacht – oder wir dürfen uns auch die Gedanken machen: Was wäre passiert, wenn der Mundschenk Joseph nicht vergessen hätte? Was wäre geschehen? Wie wäre das Leben Josefs weitergelaufen?
Ja, er wäre freigekommen, oder? Dann, was wäre dann? Vielleicht wäre er zurück zu seinen Brüdern gegangen. Aber wäre er der Retter der Welt geworden?
Von Joseph lernen wir Folgendes: Die Verschlechterung der Lebensumstände ist oft die direkte Erfüllung unserer Gebete um Heiligung, um Charakterveränderung. Verschlechterungen unserer Lebenssituationen sind oft die direkte Erfüllung unserer Gebete um Heiligung.
Gott möchte etwas durch unser Leben tun, und er weiß, dass er einen geheiligten Charakter braucht. Wenn wir dem Leiden aus dem Weg gehen, werden wir uns schwer tun, einen christlichen Charakter zu entwickeln. Wir müssen lernen, Ja zum Leiden zu sagen.
Ich habe wenig gelitten in meinem Leben. Ich war zwei Wochen krank, und ich glaube, ich war noch nie zwei Wochen am Stück krank. Dann denke ich mir: Das ist ja furchtbar. Aber wenn ich von anderen Leuten höre, was zwei Wochen Kopfschmerzen bedeuten, dann ist das gar nichts.
Der Herr ist sehr gnädig mit uns. Er macht es langsam, sehr gnädig und sehr einfühlsam.
Gottes Wirken in Träumen und die Rettung Ägyptens
Es geschah nach Verlauf von zwei vollen Jahren: Da träumte der Pharao, und siehe, er stand am Strom, am Nihlstrom. Wer hat den Pharao diesen Traum träumen lassen? Ja, Gott natürlich. Derselbe Gott, der Josef warten lassen hat.
Manchmal fragen uns Leute in der Welt – und vielleicht fragen manchmal auch manche Christen – warum Gott das Böse zulässt. Warum lässt Gott diese schreckliche Not zu, wie zum Beispiel in Japan? Man möchte gar nicht daran denken, was die Menschen dort erdulden und durchmachen müssen, allein weil man sich nicht in ihre Lage versetzen kann. Warum lässt Gott das Böse zu, das viele Leid? Und wenn man selbst persönlich leiden muss, stellt sich auch die Frage: Warum muss ich das alles durchmachen? Warum muss ich leiden?
Dann gibt es manche, die sagen: „Siehst du, was ist jetzt mit deinem Gott? Wo ist denn jetzt Gott? Es gibt gar keinen Gott.“ Dann darf man zurückfragen: Also gut, es gibt keinen Gott. Fertig, ich bin einverstanden, es gibt keinen Gott. Was machen wir jetzt mit dem Leiden? Ist das Problem jetzt gelöst? Du hast gesagt, wieso lässt Gott das Leiden zu, und da bist du draufgekommen, es gibt keinen Gott. Wunderbar, es gibt keinen Gott, herrlich. Also haben wir kein Problem mehr, oder? Was ist jetzt mit dem Problem des Leidens? Ist das jetzt aus der Welt geschafft? Dadurch, dass ich sage, es gibt keinen Gott, ist das Problem nicht aus der Welt geschafft.
Aber jetzt darf ich noch etwas sagen: Es gibt nämlich einen Gott, der selbst ein Teil des Problems des Leidens geworden ist, der Mann, der Schmerzen und Leiden kennt. Und warum ist er in das Problem des Leidens hineingegangen? Um uns für eine Ewigkeit zu retten, in der es kein Leiden mehr gibt. Gerade darin zeigt sich der Weg Gottes im Leiden.
Wo war Gott, als diese Menschen gelitten haben? Dort, wo sie gelitten haben, dort war er, mittendrin, nirgendwo anders. Das Problem ist nicht gelöst, indem wir sagen, es gibt keinen Gott. Das Problem wird gelöst, wenn wir an den Gott denken, der weiß, was Leiden heißt, der weiß, dass das Leiden durch die Sünde in die Welt gekommen ist und der gerade deshalb der Mann der Leiden und Schmerzen geworden ist, damit Sünde und Leid eines Tages besiegt und aus dieser Welt entfernt werden.
Aber in der Zwischenzeit verwendet Gott das Leiden für uns. Einerseits, um uns zu ihm zu rufen. Jede Katastrophe ist ein Ruf Gottes an die Menschen. Lest Offenbarung Kapitel 8 und 9. Wenn Katastrophen geschehen, Naturkatastrophen, dann ist das ein Ruf Gottes an die übrigen Menschen, die noch leben.
Was hat der Herr Jesus gesagt in Lukas 13? Da sind sie zu ihm gekommen und haben gesagt: „Hast du gehört von dem Turm, der umgestürzt ist und siebzig Leute begraben hat?“ Wie kann Gott so etwas zulassen? Was sagt Jesus? Sie haben nicht gesagt, wie kann Gott es zulassen – das haben sie vielleicht gedacht. Jesus sagt: „Denkt nicht, dass diese Leute, die gestorben sind, schlimmere Sünder sind als ihr. Aber durch diese Katastrophe sollt ihr aufmerksam gemacht werden. Ihr sollt Buße tun, damit ihr nicht auch umkommt und ins Verderben kommt.“
Das heißt, wenn Gott Katastrophen zulässt in der Welt, dann ist das eine Botschaft für die, die die Katastrophen überlebt haben, für die restliche Welt, damit sie daran denken, dass es einen Gott gibt, der eines Tages eine viel, viel größere Katastrophe schicken wird. Damit sie aber dieser größeren ewigen Katastrophe entgehen können und sich bekehren.
Deshalb, wenn Leute uns fragen, warum Gott so etwas zulassen kann, dann haben wir eine gute Antwort: Wegen uns, die wir noch übrig geblieben sind, die noch leben, damit wir Buße tun und zu ihm kommen. Das ist das eine.
Und wenn wir Christen geworden sind, warum lässt Gott das Leiden zu? Damit unser Charakter gebildet wird, weil Gott etwas Großes mit uns vorhat. Wir müssen lesen:
Wir kennen den Traum, ich brauche nicht alles zu lesen. Die Kühe steigen aus dem Fluss heraus, und die sieben Ehren. Die einen Kühe verschlingen die anderen Kühe, und die einen Ehren, die dicken Ehren, verschlingen die mageren Ehren.
Vers 8: Es geschah am Morgen, da war sein Geist voll Unruhe, und er sandte hin und ließ alle Wahrsprecher, Priester Ägyptens und alle seine Weisen rufen. Der Pharao erzählte ihnen seine Träume, aber keiner deutete sie.
Der Oberste der Mundschenken redete zum Pharao: „Ich erinnere mich heute an meine Sünden. Der Pharao war sehr zornig über seine Knechte und setzte mich in Gewahrsam in das Haus des Obersten der Leibwache, mich und den Obersten der Bäcker.“
Vers 11: „Wir hatten einen Traum in einer Nacht, ich und er, und wir träumten jede Nacht der Deutung seines Traumes. Dort war bei uns ein hebräischer Jüngling, ein Knecht des Obersten der Leibwache, und wir erzählten es ihm. Er deutete uns unsere Träume, jedem nach seinem Traum. Und es geschah, wie er uns deutete: Mich hat der Pharao wieder in meine Stelle eingesetzt, und ihn hat er gehängt.“
Interessant: Jetzt arrangiert Gott alles so, dass Josef direkten Zugang zum Pharao bekommt.
Vers 14: Da sandte der Pharao hin und rief Josef. Sie holten ihn schnell aus dem Loch, er schor sich und wechselte seine Kleidung und kam zum Pharao.
Jetzt kommt Josef. Er steht in den Startlöchern zum Hundertmeterlauf bei der Olympiade. Die nächsten zehn Sekunden oder zwanzig Minuten sind kritische Minuten für die ganze Welt, ja, für den gesamten Verlauf der weiteren Geschichte Ägyptens und der Weltgeschichte. Jetzt hängt viel ab: die Rettung Ägyptens und auch die Zusammenführung der Brüder, der Familie Jakobs.
Die Befreiung geht also sehr schnell. Es heißt ja, sie holten ihn schnell aus dem Loch. Wenn die Zeit Gottes gekommen ist, kann alles schnell gehen. Das gefällt mir hier. Sie holten ihn schnell. Er hat lange gewartet: tagelang, wochenlang, monatelang, jahrelang. Aber jetzt darf keine Sekunde mehr verstreichen. Jetzt geht alles reibungslos.
Vers 15: Der Pharao sagte zu Josef: „Ich hatte einen Traum, und es ist niemand da, der ihn deutet. Ich habe von dir sagen hören, du kannst einen Traum deuten.“ Josef antwortete dem Pharao und sagte: „Nicht mir kommt dieses zu, Gott wird antworten, was zum Wohle des Pharaos ist.“
Merkt ihr, er hat schon wieder Gott im Munde. Mutig bezeugt er vor dem Pharao, dass es einen Gott gibt, zu dem seine Wahrsager gar keinen Zugang haben.
Vers 17: Der Pharao sagte zu Josef: „In meinem Traum, siehe, da stand ich am Ufer des Stromes, und siehe, aus dem Strom stiegen sieben Kühe hervor, fett an Fleisch und schön von Gestalt. Sie weideten im Riedgras.
Sieben andere Kühe stiegen nach ihnen herauf, dürr und sehr hässlich von Gestalt und mager an Fleisch. Ich habe solche Hässlichkeit im ganzen Land Ägyptens nicht gesehen.
Die mageren und hässlichen Kühe fraßen die sieben ersten fetten Kühe, sie kamen in ihren Bauch, und man merkte nicht, dass sie in ihren Bauch gekommen waren. Ihr Aussehen war hässlich wie am Anfang. Ich erwachte und sah in meinem Traum sieben Ähren, die an einem Halm wuchsen, schön.
Sieben andere Ähren, dürftig und mager, vom Ostwind versengt, sprossen nach ihnen auf. Die mageren Ähren verschlangen die sieben schönen Ähren.
Ich habe es den Wasserpriestern gesagt, aber keiner konnte es mir deuten.“
Joseph sagte zum Pharao: „Der Traum des Pharao ist einer. Gott hat dem Pharao kundgetan, was er zu tun im Begriff ist.“
Mutig bezeugt er den Herrn, mutig bezeugt er Gott, viermal führt er Gott im Munde.
Vers 26: „Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre. Ein einziger Traum ist es.
Die sieben mageren Kühe und die hässlichen, die nach ihnen aufstiegen, sind sieben Jahre, ebenso die sieben leeren, vom Ostwind versengten Ähren.
Es werden sieben Jahre des Hungers sein. Das ist das Wort, das ich zum Pharao geredet habe.“
Was Gott im Begriff ist zu tun, hat er dem Pharao sehen lassen: Siehe, sieben Jahre kommen, großer Überfluss wird sein im ganzen Land Ägypten.
Nach ihnen werden sieben Jahre des Hungers erstehen, und all der Überfluss wird im Land Ägypten vergessen sein.
Der Hunger wird das Land verzehren, und nichts wird vom Überfluss im Land zu erkennen sein wegen des Hungers danach, denn der Hunger wird sehr schwer sein.
Vers 32: Da der Traum zweimal an den Pharao erging, bedeutet das, dass die Sache bei Gott fest beschlossen ist und dass Gott eilt, sie zu tun.
Was Gott im Begriff ist zu tun, und warum wird er das tun? Vers 33: Wir werden es erfahren.
Joseph redet nun weiter, obwohl der Pharao ihn nicht gefragt hat: „Nun sehe der Pharao nach einem verständigen und weisen Mann und setze ihn über das Land Ägypten.
Der Pharao soll einen Aufseher über das Land bestellen und ihn zum Fünften im Land Ägypten erheben in den sieben Jahren des Überflusses.“
Jetzt merken wir etwas von Josephs Schule, jahrelanger Schulung, von seiner Organisationsfähigkeit, von seinem Wissen, wie man einen Staat regiert, von seinem Wissen, wie ein Volk lebt.
In kürzester Zeit hat er realisiert, dass die Menschen bereit sind, in Zeiten des Reichtums auf ein Fünftel ihres Reichtums zu verzichten und dass die Menschen in Zeiten der Hungersnot von einem Fünftel ihres Reichtums leben können.
Deshalb sagt er dem Pharao: „Mach eine Steuerreform!“
In kürzester Zeit hat dieser Mann sofort durchblickt, was zu tun ist, und er hat den Mut, dem Pharao zu sagen, was dieser zu tun hat.
Gott hat Josef für diese Zeit zugerüstet. Was für ein Genie ist Josef! Aber er ist es geworden durch lange Jahre der Schulung Gottes. Er hat viel nachgedacht in den Zeiten, er hatte viel Zeit zum Nachdenken.
Vers 35: „Man sammle alle Speise dieser kommenden guten Jahre und speichere Getreide unter der Hand des Pharao zur Speise in den Städten und bewahre es auf.
Die Speise soll ein Vorrat für das Land sein, für die sieben Jahre des Hungers, die im Land Ägypten sein werden, damit das Land nicht vertilgt werde durch den Hunger.“
Um wen geht es bei Josef? Um ihn, um sich selbst? Hauptsache ich bin frei? Worum geht es Josef jetzt? Um Ägypten, ja, aber das sind doch Heiden. Josef, warum kümmert dich die Not der Heiden? Das sind doch keine Christen.
Es geht ihm um das Wohl dieses Landes, und deshalb dieser Rat an den Pharao. Josef denkt selbstlos und voraus, was zu tun ist, um eine ganze Welt zu retten. Denn es war nicht nur Ägypten, es waren auch die umliegenden Länder, die in Hungersnot waren.
Welcher Charakter ist hier entstanden in den vielen Jahren des Leidens?
Das Wort war gut in den Augen des Pharao und in den Augen aller seiner Minister.
Der Pharao sagte zu seinen Ministern: „Werden wir einen finden wie diesen, einen Mann, in dem der Geist Gottes ist?“
Der Pharao sagte zu Josef: „Nachdem Gott dir dieses alles kundgetan hat, ist keiner so verständig und weise wie du. Du sollst über mein Haus sein, und auf Befehl deines Mundes soll sich mein ganzes Volk fügen.
Nur um den Thron will ich größer sein als du.“
Jetzt kommt ein fähiger, gläubiger Mann an das Steuer der Weltwirtschaft. Und das alles deshalb, weil dieser Mann sich geweigert hat, mit einer Frau Unzucht zu treiben. Nur deshalb, weil er Nein gesagt hat im richtigen Augenblick und weil er bei seinem Nein geblieben ist.
Es geht in unserem Leben oft um Entscheidungen. Es gibt ganz kritische Sekunden in unserem Leben, und vielleicht war die Sekunde, als er sich weigerte, Unzucht zu treiben, die wichtigere Sekunde als die, in der er hier vor Pharao steht.
Was wäre passiert, hätte Josef eingewilligt, mit der Frau Potipars zusammen zu sein? Dann hätten wir nichts mehr von Josef gelesen.
Eine einzige sündige Handlung kann verheerende Folgen haben in unserem Leben, aber eine Entscheidung für Gott, bei der wir von Herzen Ja sagen, kann unser ganzes Leben prägen. Und wenn wir bei diesem Ja bleiben.
Es gibt kritische Sekunden in unserem Leben, es gibt kritische Minuten, und manchmal gibt es Zeiten, in denen Gott uns ganz besonders ruft.
Das steht auch in der Bibel. Es gibt Zeiten, in denen Gott uns etwas vor Augen führt und sagt: „Du musst jetzt entscheiden.“ Er wartet auf eine Entscheidung von uns – sei es Bekehrung, sei es etwas anderes als Christ.
Es gibt Momente, in denen Gott uns ganz besonders vor eine gewisse Entscheidung stellt. Und jetzt ist die Frage: Was sagen wir?
Hier haben wir einen Mann, der uns eine Ermutigung sein soll für unser Leben. Gott hat etwas vor mit uns, er möchte, dass wir eines Tages herrschen. Wisset ihr nicht, dass ihr über Engel herrschen werdet?
Also gehen wir noch ein paar Minuten weiter.
Der Pharao sagte zu Josef, Vers 41: „Siehe, ich habe dich über das ganze Land Ägypten gesetzt.“ Pharao nahm seinen Siegelring von seiner Hand – ein Siegelring, merkt ihr, das ist etwas Wichtiges, vor allem wenn es ein König ist.
Aber hier ist es nicht Juda, der den Siegelring bekommt. Der Pharao nahm seinen Siegelring von seiner Hand und tat ihn an die Hand Josefs.
Er kleidete ihn in Kleider aus Büssus und legte eine goldene Kette um seinen Hals.
Er ließ ihn auf dem zweiten Wagen fahren, den er hatte, und man rief vor ihm her: „Abrak, Achtung, werft euch nieder!“
Er setzte ihn über das ganze Land Ägypten.
Jetzt wird er in feierlichem Umzug durch die Stadt geführt. Er ist der zweite Mann hinter Pharao, und Pharao galt als Gott in Ägypten.
Jetzt ist Josef der zweite Mann in Ägypten und tut die Arbeit des Ersten. Pharao überlässt ihm die ganze Arbeit.
Das kennen wir schon. Das hat er beim Vater gelernt, das hat er bei Potiphar gelernt, das hat er im Gefängnis gelernt, und dazu hat Gott ihn jetzt zugerüstet.
Er war fast am Platz des Pharaos selbst.
Vers 44: Der Pharao sagte zu Josef: „Ich bin der Pharao, und ohne dich soll kein Mensch seine Hand oder seinen Fuß heben im ganzen Land Ägypten.“
Der Pharao gab Josef den Namen Zapnat-Paniach, Erhalter des Lebens.
Du bist der Retter des Lebens von ganz Ägypten, Josef, durch deine Deutung des Traumes und durch deine guten Ratschläge.
Er gab ihm Asnat, die Tochter Potiphars, des Priesters von On, zur Frau.
Jetzt bekommt er eine Ehefrau. Er hat warten können, und nun bekommt er sie aus der Hand Gottes.
Das ist schön, wenn Gott handelt.
Immer wieder zeigt Gott uns in unserem Leben: Du sollst nicht selbst entscheiden, du sollst dir nicht selbst verschaffen, was du möchtest und begehrst, sondern harre auf mich, habe deine Lust am Herrn, und er wird dir geben, was dein Herz begehrt.
Josef zog aus in das ganze Land Ägypten.
Vers 45: Am Ende zieht Josef durch das Land Ägypten. Er bekommt Macht und Eheglück – beides aus der Hand Gottes.
Eine viel größere Macht als im Hause Potiphar, die er sich je hätte träumen lassen können.
Zusätzlich erhält er eine Charakterveränderung über Jahre durch die Schule Gottes – eine kostenlose Schule Gottes.
Nein, nicht ganz kostenlos, es hat etwas gekostet an Leiden, aber es war Gottes Schule.
Es lohnt sich, auf Gott zu warten.
Wenn wir auf Gott warten, kommen wir nicht zu kurz. Wir bekommen viel mehr aus der Hand Gottes, als wir uns selbst hätten nehmen wollen.
Josef zog aus in das Land Ägypten.
Vers 46: Josef war dreißig Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem König von Ägypten, stand. Also waren dreizehn Jahre vergangen, seit er den Vater das letzte Mal gesehen hatte.
Josef ging weg vom Pharao und zog durch das ganze Land Ägypten.
Jetzt wird klargemacht, wer der Herr im Land ist.
Ihm war auch klar, dass diese Hungersnot nicht nur Ägypten betrifft, sondern auch die umliegenden Länder.
Er wird sicher auch an seinen Vater gedacht haben, als er so durch das Land Ägypten reiste, aber er fuhr nicht nach Kanaan.
Vers 47: Das Land trug in den sieben Jahren des Überflusses haufenweise.
Er sammelte alle Speise der sieben Jahre, die im Land Ägypten waren, und brachte sie in die Städte.
Die Speise der Felder, die im Umkreis der Stadt waren, brachte er dort hinein.
Josef schüttete Getreide auf wie Sand des Meeres, über die Massen fiel es, bis man aufhörte zu zählen, denn es war unzählbar.
Vers 50: Josef wurden zwei Söhne geboren, ehe das Jahr des Hungers kam.
Asnat, die Tochter Potiphars, des Priesters zu On, gebar sie ihm.
Josef nannte den Namen des Erstgeborenen Manasse, denn Gott hat mich vergessen lassen all meine Beschwerden und das ganze Haus meines Vaters.
Manasse heißt „der, der vergessen lässt“ – Gott macht, dass ich vergesse. Das dient der Not, der Mühe, der Beschwerden, dem Leiden.
Vers 52: Dem Zweiten gab er den Namen Ephraim, das heißt doppelte Fruchtbarkeit.
Denn Gott hat mich fruchtbar gemacht im Land meines Elends.
Die sieben Jahre des Überflusses, die im Land Ägypten gewesen waren, gingen zu Ende, und die sieben Jahre des Hungers begannen, wie Josef gesagt hatte.
Es war Hunger in allen Ländern, aber im ganzen Land Ägypten war Brot.
Als das ganze Land Ägypten hungerte, schrie das Volk zum Pharao um Brot.
Der Pharao sagte zu ganz Ägypten: „Geht zu Josef, was er euch sagt, das tut!“
Das kennen wir: „Was er euch sagt, das tut!“ Unser Herr Jesus ist auch so einer. Maria hat mal gesagt: „Geht zu Josef!“
Pharao kümmert sich um nichts, Josef ist der Eigentliche, er tut die Arbeit des ersten Mannes der Welt, als zweiter Mann.
Es heißt hier: „auf der ganzen Erde“, nicht nur im ganzen Land.
Josef öffnete alle Vorräte, wohin das Getreide gebracht worden war, und er verkaufte es den Ägyptern.
Der Hunger war stark im Land Ägypten, und alle Welt, nicht nur Ägypten – wir haben es gehört – alle Welt kam nach Ägypten.
Das heißt, die ganze bewohnte Welt, die ganze bekannte Welt damals, also die umliegenden Länder.
Überall war Hungersnot, und alle Welt kam nach Ägypten zu Josef, um Getreide zu kaufen, denn der Hunger war stark auf der ganzen Erde.
Eine ganz schreckliche Katastrophe über die ganze Erde kommt.
Warum diese Hungersnot? Die Hungersnot hat Gott geschickt, um die Familie Jakobs zusammenzuführen.
Können wir uns das vorstellen? Gott schickt diese furchtbare Hungersnot, um seine Familie Jakob zu dem zu machen, wozu er sie braucht.
Und um den Charakter heranzubilden. Jetzt hat er den Charakter von einem herangebildet: Josef. Den Charakter von Juda haben wir gestern gesehen, der wurde auch gebildet.
Die anderen? Da warten wir jetzt darauf, was noch kommt.
Morgen werden wir diese ergreifenden Kapitel gemeinsam lesen.
Vielen Dank für eure Geduld. Wir wollen aufstehen zum Gebet.
Schlussgebet: Dankbarkeit für Gottes Führung und Zukunftshoffnung
Lieber Vater im Himmel, wir danken dir, dass wir mit dir zu tun haben dürfen und dich kennen als den wahren Gott des Himmels und der Erde.
Wir danken dir für deine guten Gedanken, die du über jeden Menschen hegst, auch über uns ganz persönlich. Gedanken des Friedens und nicht des Verderbens.
Wir danken dir, lieber Vater, auch für die gewaltige Abschlusserzählung im ersten Buch Mose. Dort zeigst du uns, worum es geht und wohin es führt. Du zeigst uns, wie diese große Katastrophe dazu dient, ein heiliges Volk vorzubereiten, aus dem der Messias kommen soll. Er ist der wahre Erhalter des Lebens für die ganze Welt und ist es bereits geworden.
Wir danken dir, Herr, dass du unser Erhalter des Lebens bist und dass wir einer herrlichen Zukunft entgegengehen.
Wir danken dir auch für diesen Abend und dafür, dass du uns Ruhe und Ungestörtheit geschenkt hast. Bitte segne uns beim Nachhausefahren und leite uns. Amen.