Wie finde ich Themen für meine persönliche Anbetung? Fünf Tipps, die dir helfen, wenn du Gottes Namen heiligen möchtest.
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt. Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute wollen wir uns mit dem Danken beschäftigen.
Die Bedeutung der Anbetung und ihre Verbindung zum Menschen
Gestern habe ich die Frage beantwortet: Was ist Anbetung? Meine Antwort lautete, dass Anbetung in Worte gegossene Bewunderung für meinen Schöpfergott ist.
Den Namen, also den Charakter Gottes, zu heiligen, ihn groß zu machen und ihn zu feiern – das ist das Vorrecht des Menschen, der im Ebenbild Gottes geschaffen ist. Wir können als Menschen über uns hinaus Gott denken und finden in ihm Wahrheit, Güte und Schönheit in Perfektion.
Die menschliche Fähigkeit zur Selbsttranszendenz findet in der Beschäftigung mit dem Schöpfer ihr eigentliches Ziel. Und umgekehrt gilt auch: Anbetung ist keine Einbahnstraße. Sie gibt unserer Seele Festigkeit, Orientierung und Hoffnung.
Gestern habe ich euch meine Vision von Anbetung präsentiert – intelligent, abwechslungsreich und wahr.
Praktische Anleitung: Anbetung durch Dank
Deshalb beschäftigen wir uns jetzt vier Lektionen lang damit, wie man so beten kann.
Ich muss etwas vorausschicken: Natürlich ist eine Lektion über Anbetung immer auch autobiografisch gefärbt. Auch wenn ich persönlich versuche, mich mit meinem ganz praktisch gelebten Christsein eng an der Bibel zu orientieren, fließen meine eigenen Erfahrungen bei so einem Thema natürlich in meine Tipps mit ein.
Wie finde ich also Worte, mit denen ich Gott auf immer neue Weise anbeten kann? Die einfachste Form, Abwechslung zu erzeugen und häufig auch ein guter Einstieg ins tägliche Gebet beziehungsweise in das Thema Anbetung, ist das Danken.
Dank ist etwas, das zum geistlichen Leben ganz natürlich dazugehören sollte.
Die Verbindung von Dank und Glauben im Alltag
Wisst ihr, wir leben mit Gott. Wir wissen, dass er keine Fehler macht, dass er den Überblick behält und uns ans Ziel bringt. Deshalb können wir jeden Tag danken.
Dank und reifes Christsein gehören untrennbar zusammen. Hören wir dazu kurz den Apostel Paulus. In Kolosser 4,2 heißt es: „Haltet fest am Gebet und wacht darin mit Danksagung.“
1. Thessalonicher 5,18 sagt: „In allem Dank, denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“
Die für mich herausforderndste Stelle zum Thema Danken, weil sie wirklich den Glauben an einen Gott voraussetzt, der weiß, was er tut, ist Epheser 5,20: „Allezeit und für alles Gott und dem Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus.“
Wenn wir das ernst nehmen, dann kann Dank für die Dinge, die Gott uns schenkt, ein guter Startpunkt in die Anbetung sein. Wenn ich meine Gebetszeit beginne und am Anfang noch ein bisschen träge bin, hilft mir die Beschäftigung mit all den Dingen, die Gott mir geschenkt hat.
Dankbarkeit im Alltag bewusst wahrnehmen
Ich denke gern an den gestrigen Tag und danke Gott für alles Gute, was er mir geschenkt hat. Natürlich danke ich auch für die Herausforderungen, auch wenn ich oft noch nicht weiß, welchen Wert sie haben.
Probier das aus: Suche nach zwanzig Dingen, für die du danken kannst. Vergiss dabei nicht all den Segen und Wohlstand, an den du dich schon gewöhnt hast, wie Trinkwasser aus der Leitung, Frieden im Land, eine außergewöhnlich gute Schulbildung, Freunde, gutes Essen und genug davon.
Aber schau auch genau hin. Damit meine ich: Schau dir an, wie Gott deinen gestrigen Tag im Kleinen gesegnet hat. Ich für meinen Teil bete jeden Tag für alle anstehenden Aufgaben. Rückblickend kann ich dann für den Segen danken, der daraus entstanden ist.
Das können gute Gespräche sein, die ich hatte, wenn mir eine E-Mail leicht von der Hand ging, Ideen für Predigtskripte, liebe Worte für meine Frau oder ganz praktisch: Gestern musste ich zum Beispiel Autopapiere abholen und die Beschriftung meines Autos klären. Das sind Dinge, für die ich vorher bete, dass sie gelingen. Im Nachhinein kann ich dann dafür danken.
Also mein Tipp: Suche nach zwanzig Dingen, für die du Gott jetzt danken kannst. Unterbrich doch einfach mal diese Episode und danke Gott. Anbetung ist wirklich einfach.
Gottes Güte durch Dank feiern
Jakobus schreibt über Gott: „Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter.“
Gott beschenkt uns jeden Tag, und wir dürfen uns anbetend an seiner Güte freuen. „Geheiligt werde dein Name“ – durch Dank feiern wir Gottes Güte, Gottes Freundlichkeit, Gottes Barmherzigkeit, aber natürlich auch Gottes Weitsicht sowie sein erzieherisches oder berufendes Eingreifen in unser Leben.
Das betrifft auch Dinge, für die das Danken anfangs keinen Spaß macht. Doch wir leben aus Glauben, nicht aus Schauen. Deshalb dürfen wir tatsächlich für alles danken. Gott macht keine Fehler.
Meine Vision von Gebet ist intelligent, abwechslungsreich und wahr. Ein einfacher Einstieg in solches Beten wäre der Dank. Vielleicht erlebst du dann, wie es mir oft geht: Ich kann einfach nicht länger muffelig sein, wenn ich erst einmal mit all den guten Gaben Gottes beschäftigt bin.
Dank für alltägliche und geistliche Segnungen
Und wenn es um Segen geht, dann müssen wir natürlich nicht nur bei unserem Alltag stehenbleiben. Es ist schön, wenn ich Gott dafür danke, dass ich gestern noch den Bus bekommen habe, das Gespräch mit meinem Chef gut verlief oder die Mathe-Klausur doch irgendwie machbar war.
Ich möchte dich aber ermutigen, auch für die geistlichen Segnungen zu danken, die du durch den Glauben an Gott erhalten hast. Vielleicht setzt du dich einmal hin und schreibst auf, was dein Vater im Himmel dir alles geschenkt hat. Ich meine damit Dinge wie: „Ich habe ewiges Leben, ich bin Himmelsbürger, Gott im Himmel jubelt über mich, er hat mich begabt und berufen, ich darf Salz der Erde und Licht für die Welt sein“ und so weiter.
Die Liste ist viel länger, als du vielleicht denkst, aber sie ist eine wunderbare Liste. Sie zeigt, was Paulus meint, wenn er schreibt in Epheser 1,3: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus.“
Wir sind tatsächlich die Gesegneten, die Beschenkten, und das dürfen wir jeden Tag im Gebet zum Ausdruck bringen.
Einladung zu einer lebendigen und persönlichen Anbetung
Wenn du dich nach abwechslungsreicher Anbetung sehnst, die einen direkten Bezug zu deinem Leben und deiner Beziehung zu Gott hat, dann gebe ich dir heute diesen Tipp: Starte mit Dank. Nimm dir dafür ruhig etwas Zeit, bis deine Worte in dir etwas auslösen.
Es braucht manchmal ein wenig Zeit, bis der Dank sich in uns in Form von Fröhlichkeit oder Ruhe zeigt. Doch es lohnt sich.
Was könntest du jetzt tun? Fang doch an, eine Liste von geistlichen Segnungen zu schreiben, mit denen Gott dich als Gläubige oder Gläubigen beschenkt hat. Im Skript habe ich dir einige Ideen zusammengestellt, die direkt aus meiner eigenen Liste stammen.
Das war's für heute. Wenn du die App noch nicht hast, dann besorg dir doch meine App. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.