Heilsicherheit – fünf Anmerkungen von einem Sonderling
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Persönliche Motivation und Herausforderung im Umgang mit Modellen
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um meine Abneigung gegen Modelle. Ich habe mich dazu durchgerungen, einen Podcast über das Thema Heilssicherheit zu machen. Etwa die Hälfte aller seelsorgerlichen Anfragen, die ich bekomme, beziehen sich genau auf dieses Thema.
Es ist also meine Liebe zum Menschen und nicht mein Wunsch nach Streit, der mich ein so heikles Thema ansprechen lässt. Wer sich jetzt fragt, was an diesem Thema so heikel ist, dem möchte ich ein Geheimnis verraten: Es gibt einige Fragen, auf die man als guter Christ die richtigen Antworten geben muss. Sonst ist man in der Community schnell unten durch.
Eine dieser Fragen lautet: Kann man sein Heil wieder verlieren? Die richtige Antwort darauf ist: Nein, kann man nicht. Wer das anders sieht, wird schnell als Irrlehrer oder zumindest als Sonderling abgestempelt. Ich bin so ein Sonderling.
Wenn mir nämlich jemand die Frage stellt: Kann man sein Heil wieder verlieren? Dann antworte ich nicht einfach mit Ja oder Nein, sondern mit Ja und Nein. Spätestens an dieser Stelle passe ich kaum noch in eines der landläufig vorgegebenen theologischen Modelle. Ich kann jeden verstehen, dem ich ab heute als Bibellehrer ein wenig suspekt erscheine.
Das tut mir ehrlich leid. Ich bin ein Sonderling, und ich bin deshalb ein Sonderling, weil mir aufgefallen ist, dass die Kirchengeschichte voll davon ist, dass Christen theologische Modelle über den Text der Bibel legen und sich mit ihrem Modell den Bibeltext untertan machen.
Kritik an theologischen Modellen und deren Ursprung
Sobald ich meine Bibel ein paarmal durchgelesen hatte, wurde mir klar, dass die meisten theologischen Modelle nicht aus der Bibel stammen. Stattdessen haben sie ihren Ursprung in einer Philosophie, dem Zeitgeist oder der Autobiografie eines Theologen.
Wie mir das auffiel? Jemand beschreibt mir ein Modell, und mein erster Gedanke ist dann leider häufig: „Aber der und der Bibelvers passt nicht dazu.“ Wenn ich dann den Eindruck gewinne, dass solche Bibelverse, die dem Modell widersprechen, einfach passend gemacht werden, bin ich raus. In solchen Fällen nehme ich mir die Freiheit, ein Modell abzulehnen.
Meines Erachtens steckt ein solches Modell hinter der Frage, ob man sein Heil wieder verlieren kann. Die Frage impliziert nämlich, dass es im Leben eines Christen nur eine richtige Bekehrung braucht und dann alles automatisch in Richtung Himmel läuft. Das dazugehörige Motto lautet dann: „Einmal bekehrt, immer bekehrt.“
Bibelstellen, die vor Gefahren für den Glauben warnen
Und ich fände es toll, wenn es so wäre. Aber ich habe ein paar Bibelstellen in meiner Bibel gefunden, die nicht so recht zu diesem Modell passen wollen. Sie passen nicht, weil sie von einer realen Gefahr durch falsche Propheten und Irrlehrer für den Glauben von Christen sprechen.
Im Neuen Testament treffe ich auf Menschen, deren Glauben zerstört wird und die ihre Christusnachfolge einstellen. Oder sie werden zumindest ganz ernst davor gewarnt, genau das nicht zu tun.
Oder drücken wir es so aus: Ich darf sieben Dinge nicht tun, wenn ich meinen Glauben behalten will. Ich stelle sie euch einmal kurz vor. Die dazugehörigen Bibelstellen findet ihr im Skript. Also sieben Dinge, die meinen Glauben ernsthaft gefährden.
Erstens: Ich darf nicht auf Irrlehre hereinfallen, solche, die zentrale Lehren in Frage stellen. Sie können mit ihrer Irrlehre meinen Glauben zerstören.
Zweitens: Ich darf den Herrn Jesus nicht verleugnen und meinen Glauben aufgeben, nur um nicht verfolgt zu werden.
Drittens: Ich darf Sünde in meinem Leben nicht dulden. Ich darf ein schlechtes Gewissen nicht ignorieren. Ein Mangel an Heiligung zerstört meinen Glauben.
Viertens: Ich darf nicht aufhören zu beten. Ich muss immer wieder zum Thron der Gnade kommen, um mir Tag für Tag die Gnade abzuholen, die ich zum Leben brauche.
Fünftens: Ich darf die Freude nicht verlieren, die Freude über das, was kommt. Ich darf meine Hoffnung nicht verlieren, weil das meinen Glauben zerstört.
Sechstens: Ich muss mir darüber im Klaren sein, dass es Dinge in meinem Leben gibt, die meinen Glauben ersticken können. Der Herr Jesus sagt, das können Sorgen sein, oder Reichtum und auch die Vergnügungen des Lebens.
Siebtens: Ich darf nicht anfangen, die Welt wieder lieb zu gewinnen. Das heißt, ich darf mich nicht vom Zeitgeist und von seinen Zielen gefangen nehmen lassen, wie das in der Bibel zum Beispiel einem Demas passiert ist.
Sieben Dinge, vor denen die Bibel mich warnt, weil sie meinen Glauben ernsthaft gefährden.
Und weil es diese Glaubenskiller gibt, ist es mir nicht möglich, die Frage „Kann man sein Heil wieder verlieren?“ mit einem freudigen „Nein, kann man natürlich nicht, wie kommst du auf so einen komischen Gedanken?“ zu beantworten. Ich würde mir das wünschen, aber ich kann es nicht.
Und jetzt könnte jemand fragen: „Du glaubst also nicht an Heilssicherheit?“ Und auch auf die Gefahr, jetzt richtig komisch zu werden, müsste ich antworten: Doch, tue ich. Ich glaube daran, dass meine Errettung sicher ist. Ich glaube an Heilssicherheit. Und ich tue das aus demselben Grund, aus dem ich glaube, dass man seinen Glauben wieder verlieren kann, nämlich weil es Bibelstellen dafür gibt.
Es gibt nicht so viele, aber es gibt zum Beispiel Johannes 10,27-28. Dort sagte der Herr Jesus: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.“
Oder Philipper 1,6: „Ich bin ebenso in guter Zuversicht, dass der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Christi Jesu.“
Oder Römer 8,38-39: „Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“
Und weil es diese und noch ein paar andere Stellen gibt, bin ich mir meiner Errettung völlig sicher.
Aber – und darüber möchte ich dann in der nächsten Episode ausführlicher reden – ich leite diese Sicherheit nicht ab aus einer über dreißig Jahre zurückliegenden Bekehrung. Meine Sorge ist nämlich, dass wir uns im Blick auf die Bekehrung nicht ganz klar sein könnten, was da eigentlich passiert ist.
Lasst es mich einmal so zusammenfassen: Wir haben das Evangelium gehört, an den Herrn Jesus geglaubt und dann im Moment der Bekehrung zu ihm um Rettung geschrien. Also erst kommt Wissen, dann Vertrauen und dann der Moment, wo ich mich dem König unterwerfe, weil ich von ihm gerettet werden will. Der Moment, wo ich allem entsage, um Jünger Jesu zu werden. Der Moment, von dem an ich für meinen Herrn lebe.
Er sitzt auf dem Thron, sein Wort ist mein Gesetz, und ich gehe ohne zu murren den Weg, den er mich führt. Ich bin, bildlich gesprochen, auf dem Weg durch die Wüste. Hinter mir liegt der Bundesschluss, vor mir das verheißene Land. Aber ich bin noch nicht am Ziel.
Geistliches Leben ist etwas Lebendiges, etwas, das sich bewähren muss, entfalten darf und geprüft wird. Aber – und das ist eben genauso wichtig – geistliches Leben ist deshalb nicht unsicher.
Ich weiß, dass ich, wenn ich heute sterbe, ganz sicher beim Herrn Jesus bin. Und warum? Ganz einfach, weil ich auch heute noch auf seine Stimme höre, ihm folge und darauf vertraue, dass niemand mich aus seiner Hand rauben kann. An der Seite des guten Hirten, da bin ich, das Schäfchen, sicher.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir überlegen, was du zum Thema Heilssicherheit denkst.
Das war's für heute. Bitte bete für die kleine Marie, die letzten Freitag fünfzehn Wochen vor dem eigentlichen Geburtstermin geboren wurde und die mir sehr am Herzen liegt.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Ambivalente Haltung zur Frage der Heilssicherheit
Und weil es diese Glaubenskiller gibt, ist es mir nicht möglich, die Frage „Kann man sein Heil wieder verlieren?“ mit einem freudigen „Nein, kann man natürlich nicht, wie kommst du auf so einen komischen Gedanken?“ zu beantworten. Ich würde mir das wünschen, aber ich kann es nicht.
Nun könnte jemand fragen: „Du glaubst also nicht an Heilssicherheit?“ Und auch auf die Gefahr hin, jetzt richtig komisch zu wirken, müsste ich antworten: Doch, das tue ich. Ich glaube daran, dass meine Errettung sicher ist. Ich glaube an Heilssicherheit – und zwar aus demselben Grund, aus dem ich glaube, dass man seinen Glauben wieder verlieren kann. Denn es gibt Bibelstellen, die beides belegen.
Bibelstellen als Grundlage für die persönliche Heilssicherheit
Es gibt nicht sehr viele, aber einige wichtige Bibelstellen, die dies belegen. Zum Beispiel Johannes 10,27-28. Dort sagte Herr Jesus: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit. Niemand wird sie aus meiner Hand rauben.“
Oder Philipper 1,6: „Ich bin ebenso in guter Zuversicht, dass der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Christi Jesu.“
Auch Römer 8,38-39 ist sehr bedeutend: „Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“
Weil es diese und noch einige andere Stellen gibt, bin ich mir meiner Errettung völlig sicher.
Reflexion über die Bekehrung und das geistliche Leben
Darüber möchte ich in der nächsten Episode ausführlicher sprechen. Ich leite diese Sicherheit nicht aus einer Bekehrung ab, die über dreißig Jahre zurückliegt.
Meine Sorge ist vielmehr, dass wir uns im Hinblick auf die Bekehrung nicht ganz klar darüber sind, was in diesem Moment eigentlich passiert ist. Lasst mich das einmal so zusammenfassen: Wir haben das Evangelium gehört, an den Herrn Jesus geglaubt und im Moment der Bekehrung zu ihm um Rettung geschrien.
Zuerst kommt das Wissen, dann das Vertrauen, und schließlich der Moment, in dem ich mich dem König unterwerfe, weil ich von ihm gerettet werden will. Es ist der Augenblick, in dem ich allem entsage, um Jünger Jesu zu werden. Von diesem Moment an lebe ich für meinen Herrn. Er sitzt auf dem Thron, sein Wort ist mein Gesetz, und ich gehe ohne Murren den Weg, den er mich führt.
Im Bild gesprochen bin ich auf dem Weg durch die Wüste. Hinter mir liegt der Bundesschluss, vor mir das verheißene Land. Doch ich bin noch nicht am Ziel. Geistliches Leben ist etwas Lebendiges, das sich bewähren, entfalten und prüfen lassen muss.
Aber – und das ist genauso wichtig – geistliches Leben ist deshalb nicht unsicher. Ich weiß, dass ich, wenn ich heute sterbe, ganz sicher beim Herrn Jesus bin. Und warum? Ganz einfach: Weil ich auch heute noch auf seine Stimme höre, ihm folge und darauf vertraue, dass niemand mich aus seiner Hand rauben kann.
An der Seite des guten Hirten bin ich, das Schäfchen, sicher.
Abschluss und persönlicher Segenswunsch
Was könntest du jetzt tun? Du könntest darüber nachdenken, was du zum Thema Heilssicherheit denkst.
Das war es für heute.
Bitte bete für die kleine Marie, die letzten Freitag fünfzehn Wochen vor dem eigentlichen Geburtstermin geboren wurde und die mir sehr am Herzen liegt.
Der Herr segne dich, lasse dich seine Gnade erfahren und lebe in seinem Frieden. Amen!