Die Konfrontation zwischen Antiochus und den Römern
Was in der Geschichte nun geschah, war Folgendes: Der römische Feldherr, der Gesandte der römischen Flotte von Zypern, hörte, dass Antiochus immer mächtiger wurde. Daraufhin segelte die römische Flotte von Zypern nach Ägypten, genauer gesagt nach Alexandria. Dort befand sich Antiochus mit seinem Heer.
Der römische Feldherr forderte zunächst, dass Antiochus sofort zu einer Aussprache kommen solle. Antiochus kam daraufhin und traf sich mit den römischen Feldherren in Alexandria. Während dieses Treffens zog der römische Feldherr einen Kreis in den Sand um Antiochus herum. Er sagte zu ihm: „Bevor du diesen Kreis verlässt, gib mir eine Antwort. Willst du gegen mich kämpfen oder ziehst du dich zurück in dein Land? Verschwinde von Ägypten!“
Die Römer sahen sich als Schutzherren der Ägypter, obwohl sie selbst Ägypten beherrschen wollten. Der römische Feldherr zwang Antiochus also, sich jetzt zu entscheiden: Kampf oder Rückzug.
Antiochus blickte sich um, sah die riesige Flotte der Römer und deren Übermacht. Voller Wut sagte er: „Rückzug!“ Daraufhin zog er sich zurück. Und...
Der Rückzug und die Folgen für Israel
Im Zorn zieht er mit seinem ganzen Heer zurück Richtung Norden. Und wo kommt er durch? Er zieht durch Israel. In entbranntem Zorn durchquert er dieses Land, wie wir hier lesen.
Er wird verzagen. In Vers 30 steht: „Es werden Schiffe von Zypern gegen ihn kommen, und er wird verzagen, umkehren und gegen den Heiligen Bund ergrimmen und entsprechend handeln.“ In großer Wut schlägt er in Israel zu, lässt seiner Wut freien Lauf und richtet ein Blutbad in Jerusalem an.
Es war für ihn leicht, denn in Jerusalem gab es viele abgefallene Juden. Diese waren bereit, Kompromisse einzugehen, ihren Glauben zu verleugnen und sich auf die Seite des Antiochus zu schlagen. Schnell hatte er diese auf seiner Seite. So entfaltete sich ein furchtbares Wüten des Antiochus gegen Israel.
Der Abfall und die Treue im Volk Gottes
Das Schreckliche ist: Die Juden, die ihre Bibel nicht gelesen hatten und ohnehin schon immer ein wenig kompromissbereit gegenüber der Welt waren, ließen sich verführen und fielen vom lebendigen Gott ab.
Ein schreckliches Ende für diese Juden: Sie schlossen sich alle der Seite des Antiochos an. Die wenigen, die treu blieben, wurden auf schlimmste Weise bedrängt.
Wie es weitergeht, wollen wir uns morgen Nachmittag noch genauer ansehen. Wir werden das letzte halbe Kapitel elf und das gesamte Kapitel zwölf betrachten.
An dieser Stelle wollen wir diesen Abschnitt abschließen.
Die Bedeutung der Krise im Volk Gottes
Ich weiß, das ist für viele jetzt sehr viel Krieg, und man denkt sich: Lesen wir hier eigentlich die Bibel, oder was lesen wir hier eigentlich? Nun, es ist tatsächlich die Bibel, aber es ist eine wichtige Episode im Volk Gottes. Es ist die größte Krise des Volkes Gottes jener Zeit gewesen, am Ende des Helokidenreiches.
Es ist immer wieder der Höhepunkt im Buch Daniel. In Kapitel 7, in Kapitel 8, in Kapitel 9, in Kapitel 11 und, wie wir sehen werden, auch in Kapitel 12 geht es immer um die gleiche Krise. Wir können sehr viel lernen und viele Lektionen daraus ziehen.
Eine der wichtigen Lektionen für heute ist, dass das Volk, das treu war, von vornherein schon klar an der Bibel festhielt. Dieses Volk konnte widerstehen. Das Volk, das Kompromisse einging, wurde schon vorher verleitet zum Abfall gegen Gott und auf die Seite von Antiochus.
Wir wollen hier schließen und stehen auf zum Gebet.